Sailor Moon Crystal: Neue Staffel, neues Glück
(Leichte Spoiler voraus!)
Man wagt es ja gar nicht zu glauben, daß Kritik von Fans irgendwas verändern kann. Aber siehe da! Die erste Folge der dritten Staffel von SMC zeigt, daß die kritischen Stimmen wahrgenommen wurden. Daß auf uns gehört wird, wurde ja schon im Laufe der zweiten Staffel klar, als die Augen langsam immer lebendiger aussahen und auch wieder komische Momente eingefügt wurden.
Für die dritte Staffel wurde sich aber nochmal richtig ins Zeug gelegt: Die Gesichtsformen wurden mehr an die des alten Anime angepaßt, die Augen nochmal belebter und die Lippen sehen jetzt nicht mehr aus, als würden die Mädels andauernd Lippenstift tragen. Jetzt sehen die Kriegerinnen für Liebe und Gerechtigkeit mehr wie robuste Mädchen aus, die auch was wegstecken können, anstatt wie zerbrechliche Porzellanpüppchen, die jeder Windhauch umwirft.
Es gab auch mehr Interaktionen der Charaktere und Rei durfte mal wieder bissig gegenüber Usagi sein. Minako wurde wieder zum Fangirl und Makoto durfte ihr in dieser Folge dabei Gesellschaft leisten, da Bunny dieses Mal nicht gleich hin und weg von Haruka war (was ich persönlich sehr gut finde).
Außerdem, gelobt sei Selene, wurde die gräßliche und zu Sailor Moon immer unpassende CGI-3D-Verwandlung in die Tonne gekloppt, wo sie hingehört. Klassisches 2D! Ehrlich, ich hätte heulen können vor Glück! Die Endposen der Mädels wurden auch runtergeschraubt, sodaß diese nicht mehr so extrem schmerzhaft und unnatürlich wirken.
Schön war auch von der Story her, daß die Inners das erste Monsterviech alleine kleinkriegen (Sailor Moon muß dazu nicht mal ihr Zepter schwingen), sodaß es uns erspart bleibt, uns von Neptun und Uranus gleich ihren Status als überperfektionierte Kotzbrocken von Canon Sues unter die Nase reiben zu lassen.
Apropos Neptun und Uranus: Die beiden haben sich tatsächlich das komplette Ending unter den Nagel gerissen! Ein Duett, natürlich von den zweien gesungen, über ihre ewigwährende, schicksalhafte Liebe, unterlegt von Bildern der zwei und nur der zwei (natürlich mit viel symbolischem Händchen befingern) bis mir fast schlecht geworden ist. Das erste Ending war da richtig schön subtil und ich werde es vermissen.
Nun gut, ich tröste mich damit, daß im neuen Opening Hotaru und Chibiusa nackig nebeneinander liegen (Nein, man sieht nichts Essentielles, ihr Ferkeltaschen! Das dürfte selbst für Loli-Fetischisten zu wenig sein.) und dabei wesentlich mehr wie ein süßes Pärchen aussehen als Neptun und Uranus im Abspann. Selbst wie ihre Hände sich nur leicht berühren und sie sich ansehen sieht tausendmal schöner aus. Tja... Es heißt nicht umsonst: Weniger ist mehr.
Summa summarum hat mir die erste Folge der dritten Staffel sehr gut gefallen und ich habe den Eindruck, daß die Serie jetzt auf einem viel besseren Weg ist. Sie wird sicher nie an den alten Anime herankommen, aber die Verbesserung ist deutlich zu erkennen und das hebt den Spaß am sehen doch ungemein. Ich freue mich darauf, wenn Hotaru endlich richtig auftreten darf. Ehrlich, sie ist die einzige von den Outers die ich wirklich mag und generell einer meiner Lieblinge.