[Review] Die Untoten von Veridon - oder "AAAAAAAAAAAAARGH!"
Ange sagt:
Ich habe noch nie ein Buch gelesen, das so sinnbefreit und in seiner Unsinnigkeit so arrogant war wie dieses. Wunderbar. Handlungsstränge werden aufgeführt, aber nicht erklärt, Schnecken kotzen sich selbst zu Papier und der Übersetzer hat noch nie davon gehört, dass "Grey" ein wunderbarer englischer Vorname ist und NICHT ÜBERSETZT WERDEN MUSS.
Abgesehen davon sollte der Autor sich bitte informieren, bevor er Dinge schreibt.
zB: "Ich hingegen fiel. Gerade tief genug, dass es wehtat, als ich mit einer Hand das Eisenfiligran zu fassen bekam, das den ersten Stock zierte. Es tat sogar sehr weh. Die Haut meiner Hand riss auf, meine Schulter wurde gezerrt [...]. Benommen und mit vor Blut glitschigen Fingern rutschte ich ab, [...]. Mit den Stiefeln voraus landete ich auf dem Boden. Meine Knie gaben nach. Ich rollte mich ein[...]"
1. Woher kommt das Blut? Es liest sich, als würde ihm, gleichzeitig zur Schulterzerrung, die Haut an der Hand aufplatzen. Haut ist dehnbar. Haut platzt nicht, nur weil man sich die Schulter ausrenkt.
2. Warum hat er vor Blut glitschige Finger? Selbst WENN die Haut platzen und bluten würde, würde das Blut hinunter zu seinem Handgelenk laufen, nicht aufwärts zu seinen Fingern. Blut ist kein Lachs zur Laichzeit!
3. Wenn er vom ersten Stock aus fällt und auf den Füßen landet, sich aber nicht sofort abrollt, um den Druck des Sprungs abzufedern, hat er sich normalerweise die Beine gebrochen. Applaus.
Oder später: Da schießt er mit einer Schrotflinte auf eine Glaskuppel. Von unten. Scherben über Scherben fallen herunter. Niemand im Raum wird auf mysteriöse Weise aufgeschlitzt oder sonst irgendwie getötet. Wow.
Oder die lange, lange Szene, in der er - unter Drogen gesetzt, Drogen, die in der Lage waren, zwei Menschen auszuschalten - dem Täter problemlos die Stirn bieten kann (auch wenn sie sich "zwei Minuten lang" anstarren. Junge. Zwei Minuten sind lang. Zähl bis hundertzwanzig, einfach nur dazustehen und sich nicht zu rühren und dabei böse zu starren, ist lang, zehrt an den Nerven und ist unlogisch). Inklusive "Oh, er will das Mädchen vergewaltigen, das eben noch gesagt hat, es braucht keinen Helden, es braucht aber sehr wohl einen Helden, btw." Inklusive "Ich gehe erst, nachdem ich sicher gestellt habe, dass sie gut zugedeckt ist, damit man ihre nackten Beine nicht sehen kann, und ihr Bruder BEQUEM LIEGT." Und er lässt sie bei den Ordnungshütern zurück. Von denen wir eben erst festgestellt haben, dass sie a) nicht vertrauenswürdig, b) inkompetent und c) nicht gerade gewaltlos sind. Toller Held, ich wette, das Mädel ist fünfmal vergewaltigt worden, bevor es aus seiner Ohnmacht erwacht.
Und der Schneckensupercomputer.
Und überhaupt alles.
Und die ganzen, furchtbaren Klischees, mit denen er das Buch aufbaut, mit denen er krampfhaft versucht, Stimmung zu machen. In den Händen eines fähigen Autoren hätte es sogar funktioniert, bei ihm klingt jedes Wort nur wie selbstgerechtes Egostreicheln und Wichsen auf seine eigenen "intelligenten" Dialoge.
... im Ernst, ich war selten so verdammt wütend auf ein Buch.