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500 Days Of Summer

Autor:  Cleaf
Das erste Mal, als ich den Film sah, war in Hanoi 2009 im Kino. Ich bin fast eingeschlafen.
Nun, dieser Film spaltet eine Vielzahl von Leuten in zwei Lager - in zwei unerwartet und neuartige Lager. Denn diesmal konnte man sowohl Romantiker neben Zynikern auf der Pro-Seite entdecken, und Frauen und Männer konnten plötzlich derselben Meinung über einen Film sein. Das klingt jetzt zwar klischee-haft, aber dieser Film bildet tatsächlich völlig neue Gruppen! Ein Mann, der Liebesfilme uninteressant findet, kann in diesem Film plötzlich völlig neue Seiten entdecken: Cinematography ist fantastisch, viele tolle Dialoge, interessanter Schnitt etc. pp. Aber auch Frauen konnten plötzlich etwas an einem Beziehungsfilm aussetzen.
Man kann diesen Film nicht wie andere Filme in eine Schublade stecken. Man kann einfach nicht damit rechnen, wem er gefällt, oder nicht - egal wie lange man diese Person kennt und eigentlich weiß, was für einen Filmgeschmack er oder sie hat. Und da spreche ich wirklich aus Erfahrung. Ich fand mich in einem völligem Wirrwarr wieder, sobald man irgendwo irgendwann auf diesen Film zu sprechen kam.
Und fast jedesmal war ich überrascht, wenn jemand, den ich kenne, sich völlig anders über diesen Film äußerte, als ich damit gerechnet habe.

Jetzt, nach drei Jahren, schaue ich den Film zum zweiten Mal an und genau in der Mitte ist mir persönlich klar geworden, warum ich diesen Film scheußlich finde. Nein, ich finde ihn nicht nur langweilig, ich finde ihn schrecklich! Es mag realistisch sein, das streite ich gar nicht ab und es mag innovativ sein, da nicht dieses andauernde Klischee einer Liebeskomödie mit Happy End wiederholt wird, aber trotzdem ist es einfach furchtbar scheußlicher Film. Und nun kommt das warum:

Der Protagonist, aus dessen Sicht alles gefilmt wird, wird als romantischer Idealist dargestellt. Mit ein paar treuen, alten Schulfreunden, mit denen er immer noch rumhängt - was bedeutet, dass er eine treue Seele hat. Er ist ein liebenswerter Bruder, der Zeit mit seiner kleinen Schwester verbringt und oft naiver ist als sie. Er glaubt an die Liebe und dass sie ihn wie nichts anderes auf der Welt glücklich machen würde und er tut alles - aber auch alles, um seine angebeteten nahe zu sein: er verleugnet seine Gefühle, er rennt ihr nach und er begibt sich freiwillig in die Position des schwächeren, des immer nachgebenden: Hauptsache, sie ist glücklich. Hauptsache, sie bleibt bei ihm, hauptsache, sie kommt zurück. Sie, sie, sie.

Sie dagegen wird von Anfang an als zynisch und bindungsunfähig dargestellt. Alle Männer fallen für sie: Sie zitiert im Jahrbuch ein Lied und auf einmal steigen die Verkaufszahlen dieser Platte in ihrer Umgebung bedenklich hoch. Sie verkauft Eis und verdoppelt die Einnahmen des Geschäftes. Sie fährt mit dem Bus und sofort zieht sie alle Blicke auf sich. Kurz: sie ist das Mädchen, das Männer wollen - nur sie will nicht.
Schön und gut, soetwas gibt es und ich habe rein gar nichts gegen solche Mädchen. Im Gegenteil! Ich mag willensstarke, unabhängige Frauen, die nicht dauernd irgendwelchen Schwärmereien nachhängen. Aber da hört es bei der lieben Summer ja nicht auf.
Denn sie ist auch wankelmütig/schizophren/ignorant(?)/anderer Gefühle gleichgültig! Sie erfährt, dass Tom (unser Protagonist) sie mag und sagt sofort, dass sie nur Freundschaft will. Am nächsten Tag küsst sie ihn jedoch leideschaftlich. Darauf folgen wunderbare Flirtattacken und schöne Stunden, woraufhin sie widerum meint, sie wolle nichts festes. Hin und her und hin und her.
Sie bleibt ein Rätsel, mehr noch: ein Mysterium. Und natürlich macht es den armen Mann völlig verrückt und nur noch mehr verliebt in sie.
Er empfindet es als ein Geschenk Gottes, dass sie ihn nach Monaten zu sich nach Hause einläd (während sie sein Zuhause am ersten Tag sieht).
Er versucht krampfhaft vorsichtig mit ihr umzugehen, sie ja nicht zu verschrecken und dann zu verscheuchen - wie ein scheues Reh.

Um am Ende doch sitzen gelassen zu werden.
Sie empfindet nicht das, was er für sie empfindet. Oder sie glaubt wirklich nicht an Liebe oder oder oder.
Okay, zugegeben: bis hierhin finde ich es noch einigermaßen erträglich. Realistisch. Mag sein, sie hat Bindungsängste. Mag sein, sie mag keine netten Kerle, egal was es ist. Er ist es wohl nicht für sie.

Was jedoch diesen Film zu meinem Hassfilm macht, ist, dass sie sich am Ende des Filmes verlobt und das nach kürzester Zeit UND es sich nicht einmal traut, ihm persönlich unter vier Augen zu sagen. Nein! Sie verbringt erst einen tollen, unverhofften Abend mit ihm auf einer Hochzeit und läd ihn am darauffolgenden Wochenende zu sich auf eine Party ein.
Ich fühle mit Tom, ganz ehrlich, ich hätte ähnliche Schlüsse gezogen, wie er! Aber nein, stattdessen bekommt er mit, wie sie einer Freundin auf der Party einen Verlobungsring zeigt. Keinerlei Schamgefühl, er ist wie Luft, nicht bedeutend. Weniger noch seine Gefühle. Und nun sag mir einer, sie hätte nicht gewusst, dass er sie vergöttert! Denn, wie kann man sich so benehmen, wie er es ihr gegenüber tut, wenn man nicht völlig besinnungslos vernarrt in jemanden wäre!

Mag sein, dass ich den Film falsch interpretiere. Mag sein, dass andere diese Summer ganz bezaubernd finden (das hab ich aus mehr als einem Mund vernommen), aber für mich hat sie im Grunde einfach nur mit einem ihr völlig ergebenen jungen, naiven und sehr liebenswürdigen Mann gespielt und ihn am Ende für langweiig empfunden und beiseite geschoben. Schrecklich. Als Frau muss ich mich da fast schon fremdschämen.

... Und am Ende: Ja, doch. Ich mag das Konzept dieses Films. Ohne Summer =P

Wie kann man nur daraus einen Film machen? Ach ja, der Drehbuchautor war ein Mann ;P

Gravitation Anziehung, Ein Versuch, zuneigung

Autor:  Cleaf
Wer hat noch nicht versucht, Liebe zu erklären? Oder einen Spruch darüber ausgelassen? Wer hat nicht darüber gejammert, gezetert, geflucht. Über ihre Ungerechtigkeit, ihre launische Natur, ihre Grausamkeit.
Wird dies nun ein weiterer Versuch, sich dessen klar zu werden, was in den seltensten Fällen klar sein kann?
Was mich heute dazu bewegt, darüber zu schreiben, liegt vor Allem daran, dass ich mich während eines Filmes fragte, wieviel tatsächlich an Emotionen von uns selbst herrührt - unserer eigenen Vorstellungskraft entspring - und dem was der andere dazu beiträgt. Und hiermit sind wir schon bei der Differenzierung.
Selbstverständlich (?) geht es hier nicht um die Liebe zwischen Familienmitgliedern oder Freunden, es geht um die romantische Art der Anziehungskraft zwischen zwei Menschen.
Dabei interessiert es mich gerade brennend, woher sie im Genauen rührt und ob man das irgendwie fest-dingen kann?

Man stelle sich vor (und dieser Fall mag für viele nicht unbekannt sein) zwei Personen lernen sich über das Internet kennen. Nun, bis vor einigen Jahren geschah dies zuoft über einen chat oder ein Forum oder über ein Online-Game. In diesen Fällen ist das wohl kaum "Liebe auf den ersten Blick" und ich bezweifle auch, dass man hier von "Liebe auf den ersten Klick" reden kann. Denn solche Bekanntschaften laufen völlig anders ab als die eher "konventionelle" Methode in der Bar/Club/Café aka Real Life.
Was ist der wesentliche Unterschied? Es sind grundlegend und vollkommen verschiedene Formen des Kennenlernens, man könnte sogar von entgegengesetzt sprechen. Denn während man im "Real Life" unmittelbar das Aussehen des anderen als erstes registriert und im Gehirn abspeichert, es damit als erste Referenz für diese Person identifiziert und damit anfängt zu arbeiten, hat man in einer Online-Erstbegegnung oft nur einen Namen und höchstens das Aussehen des Onlinecharakter des Gegenübers (was minimal bis rein gar nichts über den tatsächlichen Menschen aussagt).
Im Gegensatz zur "Real life"-Erstbegegnung, wo man langsam und vorsichtig herantastet und zuerst mit seeehr viel Small Talk und Nichtigkeiten anfängt, kommt es nicht selten bei Onlinebekanntschaften vor, dass man sich virtuell das "Herz ausschüttet", bevor man auch nur einen Glimpse von dem Aussehen des anderen erhascht.
Okay Cleaf, fein gemacht, jetzt hast du uns allen vor Augen geführt, was wir eh schon längst wissen. Bravo.
Jepp, das und mehr! Denn nun kommt die Frage: Was will man im Grunde? Was ist die "Priorität"? Schwierig, oder? Und ich sage jetzt nicht soetwas, wie "OMG! Ich hab mich total in den typen vom Internet verschossen und am Ende sieht er aus wie ein Troll!" Genau dasselbe kann nämlich auch im anderen Fall passieren: "Er sah aus wie der waschechter Prinz mit goldener Rüstung auf nem verdammten Schimmel und am Ende schläft er sich durch die gesamte Freundinnen-Riege durch."
Alles passiert und ist passiert und wird auch weiterhin passieren. Egal, wie man jemanden kennenlernt.

Was ich aber am interessantesten finde ist, was das eigene Gehirn mit einem treibt, wenn es zu Anziehung und Attraktion kommt. Denn oft stellt man sich unbewusst etwas im Kopf vor und vernarrt sich in diese Vorstellung noch bevor man die andere Person wahrhaftig äußerlich oder innerlich sieht.
Wer hat sich nicht schon in jemanden "auf den ersten Blick" ein bisschen verguckt oder sich auch über das Internet richtig in das Geschreibsel eines anderen verliebt und ihn wunderbar gefunden, noch bevor man sein Anlitz erblickt? Gab es da schon Ernüchterungen? Noch und nöcher.

Und woher kommt das? Warum können wir eine Person, die charakterlich so perfekt zu uns passt, sämtliche Interessen mit uns teilt und mit der wir soviel Spaß haben, warum blockt es ab, nur weil sie nicht so aussieht, wie wir es uns vorgestellt haben? Bzw. nicht dem entspricht, was wir erwarten/mögen/attraktiv finden? Ist das nicht eine wahnsinnig kurzsichtige Art und Weise?
Uns wird auf einem Silbertablett eine Person serviert, die wir uns eigentlich im Innersten wünschen: ein verständlicher Mensch, ein witziger Mensch, ein durch und durch von tiefster Seele her für uns subjektiv perfekter Mensch - wenn alles nur dabei bliebe, dass man keinen physischen Kontakt hat (klingt jetzt vielleicht ein bisschen gemein, aber ganz ehrlich ehrlich). Ist das nicht Grausam? Curse you damn love! Huh?
Wahnsinnig oberflächlich, oder? Was eine Scheinheiligkeit!
Japp, ich sprech aus Erfahrung... im weitesten Sinne.

Aber das ist nunmal die Natur des Menschen! Internet mag uns helfen, unbefangener mit anderen Menschen zu kommunizieren, sie womöglich besser kennenzulernen, als man das in "real" in kurzer Zeit zu Wege bringen könnte, aber es ist nicht der natürliche Weg. Und das lässt unser Körper und vorallem unser Herz, unser Bauch und unser Gehirn uns redlich spüren.
Erst im "Real Life", erst wenn man sich gegenübersteht, erst dann weiß man, ob die sog. Chemie stimmt. Und da sage einer mir, diese Welt sei fair...

Und was bleibt uns anderes übrig? Am Ende ist Freundschaft aber ein mehr als akzeptabler Ausweg - wenn auch oft nicht schmerzfrei.
Denn was sagte ein mir sehr ans Herz gewachsener Gildenoberst (zwinker) mal:
"Meine Theorie ist, es gibt keine wirklich platonische Freundschaft. Einer von beiden, aber nur einer, hat immer Gefühle für den anderen."

Wann kommt es schon vor, dass Unmögliches wahr wird? Konzert, X Japan

Autor:  Cleaf
Schmökert man in seinen alten Jugendtagebüchern, so entdeckt man einige Kuriositäten (...und auch Peinlichkeiten). Aber ich hatte mich ja für eine bestimmte Stelle interessiert, nämlich den Bericht über mein erstes "X Japan Last Live" gucken. Wie oft ich es danach angeschaut habe... keine Ahnung, wie oft ich dabei geweint hatte? Auch keine Ahnung, aber ein Satz kann ich auch nach so vielen Jahren ohne Quelle rezitieren: "Ich werde diese Band nie live erleben, nie in meinem Leben, ich bin so traurig!"
Ja, so wars und damit hatte ich mich abgefunden. Seit ich 15 war! Denn als ich X Japan kennenlernte, gab es sie gar nicht mehr, da war hide-san bereits tot und Toshi Sektenmitglied... Trotzdem tat dies der Musik keinen Abbruch und daher war ich völlig hin und weg, absolut fanatischer Fan mit allem drum und dran, was eben dazugehört.

In letzter Zeit ist vieles passiert, was ich früher für unmöglich geglaubt hatte, unter anderem das fantastische Konzert von Luna Sea in Bochum, in DEUTSCHLAND! Wahnsinn. Da began ich zu hoffen, dass aus meinem Jugendtraum von einem X Japan Live vielleicht doch noch was werden würde. Natürlich nun erwachsen, nicht mehr Fan und bestimmt seit Jahren kein Video mehr dazu geguckt, und auch die Musik nicht mehr angerührt. Aber trotzdem, was Traum war, bleibt ja ein Traum! Ich finde die Musik nach den Jahren nicht minder toll und nur weil man neue Dinge entdeckt, werden die alten nicht unattraktiv. Für mich zumindest nicht.

Bis zuletzt habe ich nicht wirklich mit dem Gedanken gespielt, was eigentlich vor sich ging. Die Nacht vor dem Konzert wegen Prüfungen durchgemacht. Schließlich befinden wir uns mitten in der Prüfungsphase. Aber selbst ein lila gestreifter Elefant mit Feenflügeln und einer Bazooka hätte mich nicht von dem Konzert abhalten können. Also auf auf, nach Berlin!

Wir kamen 5 mins vor Einlass an, stellten uns an der richtigen Stelle der Schlange an, waren fix drin, auf die Empore, gleich über der Bühne - fantastische Sicht ohne Gedränge und stundenlangem Anstehen. Eigentlich zu gut um wahr zu sein! Und dann kamen sie... und nicht nur ich war den Tränen nahe.
Ich finde keine Kritikpunkte, egal wie lange ich darüber nachdenke. Ich kann mich auch nicht über das Gebrüll oder die Security oder sonst irgendetwas aufregen, wie auch? Bei all der Euphorie, die mir diese Show bereitet hat.
Alles, was ich empfinde ist Dankbarkeit und Glückseligkeit über dieses unglaubliche Geschenk, das mir letztenendes doch noch gewährt wurde, unverhofft und unerwartet. Wahnsinn.
Zum Abschluss eine waschechte Berliner Currywurst mit Pommes. Himmlisch.
Und schon waren wir wieder unterwegs zurück nach München. 18h München-Berlin + Konzert und wieder back. Das mache uns mal einer nach! (wobei ich ohne Führerschein das beste Los der Compagnie ergattert hatte...)

Autor:  Cleaf
Na toll...
Nach Monaten kommt eine Postkarte ins Haus geflattert und ich kann sie nichtmal lesen. Wer kommt denn bitteschön auf die bescheuerte Idee, mir eine Postkarte auf Mandarin zu schicken?! Selbst wenn ich die paar Brocken noch könnte, die ich vor einem Jahr gelernt hatte, bedeutet es nicht, dass ich sämtliche Schriftzeichen lesen kann. Im Grunde kann ich, außer bis 10 zu zählen, rein gar nichts mehr!
Das ist ja wohl nichts anderes, als eine blöde Provokation um mich zu verwirren und zu frustrieren! Ich kenne nichtmal jemanden, der mir das übersetzen könnte... wtf!!!
Und dann auch noch der letzte Satz "Ich kann im Leben von allem (heißt das nicht vor?) davonlaufen, aber nicht von dir."
Bedeutet das nun, dass ich jemanden heimsuche und der nicht flüchten kann?? WTF!
Ich versteh die Welt echt nicht mehr. Sollense mich doch einfach endgültig alle in Ruhe lassen. Was bringt es denn bitteschön, eine Postkarte zu verschicken, wenn man sonst jahrelang keinen Kontakt hat.
Schön, jetzt weiß ich, dass derjenige nicht gestorben ist, mehr hab ich auch nicht von dem Fetzen. Wie ich sowas nicht leiden kann.

Irgendwie hat das jetzt auch nicht geholfen, sich hier Luft zu machen.

...auch nur ein Mensch

Autor:  Cleaf

Fehler passieren jedem mal. Die Frage ist nur, wie man damit umgeht.
Klar gibt sie jeder schwer zu. Noch schwerer, wenn man die andere Person nicht mag.

Und je hoeher man im Job steigt, desto schwerwiegender koennen die Fehler werden.

Ich hass es, fehler zu machen und leider ueberschaetze ich auch meine Faehigkeiten. Oder vergesse etwas, das ich eigentlich laengst wissen muesste.
Und wenn dann so ein Fehler passiert, aergert es mich immer so dermassen, dass ich am liebsten losbruellen moechte und diese Raserei ueber mich selbst laesst mich ewig nicht los.

Klar muss man fuer seine Taten gerade stehen und auch drueber stehen, wenn man bockmist gebaut hat. Aber irgendwie ist es fuer mich jedesmal, als wuerde ich ueber heisse kohlen laufen.
Vor allem im Moment und in dieser Umgebung.

Man kann z.B. noch so oft 30 mins zu frueh kommen, wenn man dann nur einmal 10 mins zu spaet kommt, weil man z.B. was dringendes zu erledigen hatte, wird man gleich von allen seiten schief angeschaut. Als waere es ein totales unding, wenn eine Praktikantin zu spaet kommt. Schliesslich soll sie ja was lernen...

Oder man bekommt eine neue Aufgabe erteilt und macht es genau so, wie es einem gesagt wird. Am Ende bekommt der Auftraggeber Probleme, weil es nicht richtig gemacht wurde. Klar kann ich nicht beweisen, dass man mich mangelhaft unterrichtet hat.

Es aergert mich einfach... und das einzige, was ich dagegen tun kann, ist mich noch mehr zu bemuehen... und zu bemuehen...aber irgendwann gehen meine Kraefte auch zur neige und ich hab keine Nerven mehr, mich ueber solche Kleinigkeiten aufzuregen...

Wie sagt man so schön...

Autor:  Cleaf
...die erste Liebe, die vergisst man nie.
Und so ist es wohl auch bei mir. Es braucht nicht viel, nur eine belanglose Frage in einem banalen Gespräch und man bekommt einen Erinnerungsflash und kann den ganzen Tag an rein gar nichts mehr denken. Dann packt einen wieder dieses Gefühl, bitter-süß, gespickt mit Kleinigkeiten, wie seine Stimme oder der Geruch von Regen unter einer alter Unterführungsbrücke.

Man versucht natürlich, dieses Gefühl abzuschütteln und wieder in das Heute zurück zu kehren, aber es ist nicht einfach. Je seltener diese Flashbacks kommen, desto intensiver sind sie. So habe ich das Gefühl.
Und dabei ist es doch schon fast ein Jahrzehnt her. Wie kann es sein, dass dieses Gefühl... wie soll man es beschreiben... es hat ein wenig von allem: von Nostalgie, von Sehnsucht, von Traurigkeit, von Wahnsinn... dass dieses Gefühl wieder zu einem zurückkehrt und dass man es noch immer nicht kontrollieren kann.
Obwohl erwachsen und nüchtern und vernünftig...?

Es nervt mich tierisch. Ich würde nur allzu gerne wissen, wie es der Person geht, was sie macht, wo sie gerade ist. Aber es geht nicht. Warum? In einer solch vernetzten Welt möchte man meinen, dass jeder doch irgendwo irgendwie seine Fußabdrücke hinterlässt, irgendwo eine Spur zu finden sein muss...
Aber die gibt es nicht, oder ich finde sie einfach nicht. Vielleicht habe ich einfach nur zuviel Angst, wer weiß.
Trotzdem wäre es schön, mal wieder etwas, nur ein bisschen, nur eine Kleinigkeit zu wissen. Wieder zu wissen und nicht nur zu erahnen. Nur wie stellt man das an?

Klar, nichts ist so wie in der Kindheit. Nie wieder. Jeder verändert sich, alles wandelt. Nur das Gefühl bleibt übrig und immer bestehen, egal wo und wann. ... und nervt mich zu Tode...

Und da ist auch diese Angst, beidseitig. Sowohl, dass ich nicht vergessen kann, dass es mich immer wieder erwischt, packt und ewig lang nimmer loslässt.
Aber auch, dass ich irgendetwas vergesse. All die Kleinigkeiten, die das Belanglose besonders machen und das Besondere einzigartig. Aber wenn ich dann anfange, es irgendwo aufzuschreiben, dann findet es kein Ende und ich höre abrupt auf. Es ist doch etwas anderes, wenn es nur im Kopf steckt... und nicht auf Papier, wo es nüchtern vor sich hintrocknet und vermodert.

Nur, wer weiß schon, was der Kopf mit Tatsachen macht und wie es diese verdreht und damit rumspinnt. Wer weiß schon, was noch wahr ist und was Gespinst.

Zwickmühle

Autor:  Cleaf
Immer wieder dasselbe... und immer wieder frage ich mich, warum es denn immer mir passiert. Nichteinmal in einem anderen Land bin ich davon verschont! Echt ein Fluch!
Dabei versteht man sich doch grade so gut und hat Spaß mitnander und dann kommt plötzlich dieses dumpfe Gefühl auf, dass da noch was anderes mitschwingt.
Und dann fasst man sich wieder an den Kopf und denkt sich: "nicht schon wieder!!"
Dabei wissen beide Seiten, dass man nicht verfügbar ist. Nicht in dem Sinne.
Warum sollte man dann dieses gute Miteinander riskieren, um es in eine Richtung zu lenken, die keinen Ausweg hat? Irgendwie dumm, oder nicht?
Und immer wieder habe ich dieses ekelhafte Gefühl im Bauch, mich fast übergeben zu müssen, mich von dieser Person fernzuhalten, mich im wahrsten Sinne des Wortes kalt zu stellen. Nur damit dieses etwas, das mitschwingt, endlich weggeht.
Aber komischerweise macht man damit das Gesamtbild völlig kaputt. Denn wenn dieses etwas, das mitschwingt, einmal da ist, kann man es nicht mehr beseitigen, ohne dass der Rest Schaden von nimmt.

Und jedes Mal tut es mir leid. Um die Freundschaft, um die Nähe, die man zuvor geteilt hat. Denn ich kann soetwas nichtmehr. Nicht nachdem dieses etwas mitschwingt. Dann empfinde ich nur noch Ekel und einen Drang zur Flucht.
Ich hasse mich selbst dafür, aber meine Natur ist nuneinmal nicht anders gebaut.

Und oft frage ich mich, ob es überhaupt soetwas gibt, wie platonische Freundschaft... oder ob die eine Seite immer etwas mehr für die andere Seite empfindet und es meist irgendwann rauskommt.
Ich hab keine Ahnung, es passiert einfach nur zuoft...

Eine Obzession

Autor:  Cleaf
Wenn man seinen ersten Teddybaer geschenkt bekommt, ist man meist noch zu klein, um es gebuehrend schaetzen zu koennen. Doch wenn man dann heranwaechst, die ersten Schritte uebt und die ersten Worte plappert, faengt man auch an, den Dingen Namen zu geben. Der Vater wird dann zu "Dadda" oder die Mutter zur "Mama". So erhaelt auch das Plueschtier einen Namen (meist puuh or whatever)

So oder so aehnlich erging es mir auch in meiner Kindheit, nur dass dieses "Namengeben" bei mir irgendwie nie aufgehoert hat.
Es hat auch nicht bei Stofftieren oder Spielzeug aufgehoert. So erhielten meine saemtlichen Fahrraeder Namen von beruehmten Pferden (a la Black Beauty) oder meine Freunde Namen von Figuren, die ihnen mehr oder weniger aehnlich waren.
Bis heute wundere ich mich, wie sie das tollerieren konnten. So gab es einen Toshi, eine Rinoa, einen Pummeluff etc. etc. in meinem Freundeskreis. Das war im Alter von ca. 12 Jahren, wohlgemerkt.
Und auch heute noch haben alle meine Plueschtiere, schluesselanhaenger etc. Namen. Selbst das neue Moped, das ich gekauft habe. ;D

Die Theorie vom Gähnen Sinnloses, was tun, wenn einem langweilig ist

Autor:  Cleaf
Katzen gähnen am Tag ca. 20-30 Mal. Macht umgerechnet ca. 10950 mal im Jahr und ungefähr 219000 mal in ihrem ganzen Leben.
Dasselbe kann man von Studenten sagen. Sitzt man also im Hörsaal und beobachtet seine Komiliton(in)en, so würde man zu dem Schluss kommen, dass Gähnen ganz schön angesagt ist.
Dasselbe Phänomen könnte man genauso gut in einem Seniorenheim beobachten. Nur dass diese zum Gähnen etwas länger brauchen und demzufolge nicht 30 Mal gähnen, sondern vielleicht nur 28 mal.
Wenn man diese 3 "Bevölkerungsschichten" (hey, Katzen kann man sehr wohl als Bevölkerungsschicht zählen, schließlich herrschen sie über fast jeden dritten deutschen Haushalt! Dazu kommt auch noch, dass sie eine große Konsumentengruppe sind, von Friseur bis Arzt und Gourmetkost gibt es da gar keine Unterschiede z.B. zur Seniorengruppe) also zusammennimmt und...sagen wir mal... in einen Raum einschließt, so würde sich die Summe der Gähns verdreifachen. Stellt sich die Frage, ob unser Planet eine solche Konzentration von Gähns überhaupt aushält, oder gleich voller Verzweiflung angesichts der großen, klaffenden Sinnlosigkeit in sich zusammenbricht.
Nein, das ist wohl unwahrscheinlich. Schließlich gibt es ja auch Haushalte, in denen Senioren, Studenten und Katzen zusammen harmonisch gähnen.
Diese sind zwar selten anzutreffen, aber es gibt sie. Somit kann der Planet getrost auf-und weiteratmen!

Was wäre aber, wenn es genau genommen dieselben Wesen sind? Aliens, die herabgestiegen sind, um uns mit dem Gähn-Virus zu infizieren?
Denn, wer kennt es nicht? Fängt einer mit dem Gähnen an, können die anderen es gar nicht mehr unterdrücken.
Außerdem haben Katzen, Studenten und Senioren noch mehr Gemeinsamkeiten! Sie schlafen lange und viel (meisten in den (nach-)mittag hinein), sie sind laut und mäkeln über jede Kleinigkeit und sie sind der Meinung, dass sie der Mittelpunkt, ja gar der Nabel der Welt sind!
Schließen wir also daraus, dass Katzen, Studenten und Senioren alles bloß getarnte Aliesn vom Planeten...Gähnimum sind und tausende, abermilliarden Lichtjahre zur Erde geflogen sind um die Menschheit zum Gähnen zu bringen.
Genauso, wie dieser Weblogeintrag ;D

Kontrolle mir ist langweilig

Autor:  Cleaf
In meinen Augen ist Kontrolle sehr zwiespältig. Kontrolle kann Zwang bedeuten. Zwang nicht das zutun, was man eigentlich möchte. Sondern das, was von einem erwartet wird, das, was 'sinnvoll' ist, das, was einen 'weiter bringt'.
Der Zwang, vernünftig zu sein, nicht aufzufallen, gesellschaftskonform zu sein.
"Indem ich mich kontrolliere, bleibe ich normal"
Ist es das, was ich will?
Kontrolle ist, wenn man seine 'Zunge im Zaum hält' um den Gegenüber nicht zu verletzen. Kontrolle heißt Mäßigung. Mäßigung vor jegliche Art von Genussmitteln, Vergnügen und Gelüsten. Denn alles sollte man in Maßen nehmen, nicht ausschweifen, in keine Sucht verfallen.
Somit besteht das Leben von Anfang an aus Kontrolle. Selbstkontrolle und Fremdkontrolle. Erst durch die Eltern und Verwandten, dann durch Kindergartenerzieher, Lehrer und schließlich auch durch Freundeskreise/Cliquen.
Wir sind so sehr in Kontrollen verworren, dass wir sie meist gar nicht mehr wahrnehmen.
Indem wir nicht das tun, was uns gefällt, sondern das, was wir 'solln', nämlich lernen, früh ins Bett gehen, die richtigen Sendungen schauen, rechtzeitig nach Hause kommen, keine Schlägerei anfangen, sich nicht betrinken, zur Uni gehen, richtige Ziele ins Auge fassen (nicht soetwas, wie ein Ponyhof zu betreiben), sich anständig gegen die Kälte kleiden, Licht am Fahrrad montieren, Führerschein machen etc. etc. passen wir uns der Gesellschaft an. Denn wir tun, was alle tun, was demzufolge richtig ist und normal und gesellschaftlich anerkannt.
Und selbst wenn wir aus der Gesellschaft herausfallen wollen, gibt es dazu ebenfalls Regeln. Es gibt Regeln für jegliche Art von Gruppierungen. Ob nun für Goths, Lolitas, Zeugen Jehovas, Punks oder was-weiß-ich. Auch da gibt es bestimmte Kontrollen.
Ist man 'richtig' gekleidet, hört man die 'richtige' Musik, liest man die 'richtigen' Bücher, benutzt man das 'richtige' Vokabular, geht man in die 'richtigen' Clubs, hat man die 'richtigen' Freunde etc. etc.

Andererseits gäbe es ohne Kontrolle wohl auch keine richtige Zivilisation. Ohne Kontrolle wären wir nicht anders als unsere Artgenossen, die netten Affen im Zoo. Dann wären wir nur noch abhängig von unseren Instinkten und unseren Gelüsten. Was nicht immer schlecht ist, aber eben meist ungeeignet, um sich in einer Gesellschaft/Menschengruppe zurecht zu finden. Schließlich kann man nicht jedem eine 'reinhaun', nur weil man das gerne möchte.
Und man kann auch nicht mit jedem/r x-beliebigen Mann/Frau ins Bett hüpfen, ob gebunden oder ungebunden. Und man muss sich um soetwas, wie 'Altersvorsorge' und 'Kindererziehung' kümmern. Demzufolge wäre ohne Kontrolle mehr als nur Anarchie an der Tagesordnung.
Kontrolle hat auch seine guten Seiten. Z.B. was Recht und Ordnung angeht. Ohne Legislative und Executive wäre ziemlich alles chaotisch und vorallem kriminell/gefährlich.
Auch Eigenkontrolle ist etwas schönes. Wenn man nicht nur dauernd darauf bedacht ist, das 'Richtige' zutun, sondern eher darauf, was man gerne möchte und genau auf diese Ziele hinarbeitet. Sei es eine simple Sache, wie die einfache Rechnung, dass man weniger Stress vor Klausuren hat, wenn man rechtzeitig anfängt zu lernen.
Ich bin immer stolz auf mich, wenn ich mich in irgendeiner Weise unter Kontrolle hatte und ein gutes Ergebnis rauskommt. Es kompensiert teilweise auch die sonst zur Verfügung stehende Zeit/Spaß/whatever, was man eingebüßt hat.

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