Zum Inhalt der Seite

Out Of Reach

Seto x Joey
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Beeing Restless

Danke für alle Kommentare! Ich war eine Woche in Wien, deswegen gibt es erst jetzt ein Update. Wer darüber keine Benachrichtigung möchte, sagt bitte bescheid!
 

Teil: 2/6
 

Viel Spaß mit:
 

2. Beeing Restless
 

Er hasste fliegen – zumindest, wenn er nicht selbst im Cockpit saß.

Es war unglaublich langweilig, einfach nur zu sitzen und aus dem Fenster zu schauen. Arbeiten konnte er dabei meist nicht, er wusste nicht warum, sein Kopf war dann wie leer gefegt. Meistens fasste er überhaupt keine Gedanken, wenn er flog. Selbst wenn er Zeitung las oder etwas prüfte, war sein Kopf stets wo anders. Vielleicht hing er einfach zu weit oben in den Wolken, als dass er sich mit dem so winzig wirkenden Geschehen auf der Erde befassen könnte.

Wahnsinn, manchmal konnte er ja regelrecht poetisch zweideutig sein.

Tief einatmend rieb sich Kaiba die Schläfe, ließ seinen Blick auf die Uhr fallen. Er würde 24.30 Uhr in Tokyo ankommen, endlich. Korea nervte ihn so unglaublich. Wie konnte ein Land nur so verrückt nach ausländischen Produkten sein? Er würde es nie verstehen, doch war es gut für sein Geschäft. Er machte millionenschwere Umsätze. Er hatte viel zu viel Geld.

Kaiba knackte kurz mit den Fingern, lehnte den Kopf zurück in das weiche Polster des Sitzes bevor er den Laptop heranzog. Er müsste seine Termine für morgen noch einmal durchgehen, es hatte sich überraschend ein Geschäftsessen angemeldet, dass er noch einbinden musste. Er hoffte nur, sein Plan ließ das zu.

Mit flinken Fingern öffnete Kaiba seinen Zeitplaner. Er wollte das Ganze möglichst abends hinter sich bringen, wenn diese Leute tranken verredeten sie sich meistens in unwichtigen Smalltalk, den man sich aber meistens einfach anhören musste, um vorwärts zu kommen. Also sollte er besser damit rechnen, dass das ganze bis in die späten Abendstunden hinauslaufen würde.

Er klickte sich bis 20 Uhr durch, bis dahin müsste er die Pläne für die Koreaner aus- und durchgearbeitet haben aber hatte er danach nichts vorgehabt? Doch als er weiterklickte dämmerte ihm etwas. „HOS, 21 Uhr.“ Das hatte er komplett ausgeblendet.

Wenn er den Termin vom „House Of Silence“ absagen würde, könnte er das Essen auf 20.30 Uhr legen. Dann hätte er das Geschäft schnell abgewickelt und könnte sich gleich am nächsten Tag um den Auftrag kümmern. Sein Dienstag sah noch sehr lückenhaft aus, zwei Stunden am Vormittag waren frei. Genug Zeit um alles durchzugehen und den Termin für die Massage könnte er auf 23 Uhr am Abend legen.

Ein guter Plan.

Er lehnte sich zurück, ließ die Finger über der Tastatur schweben. Eine Hand wanderte in seinen Nacken, strich darüber und das Haar ein wenig beiseite.

Da fiel ihm ein, dass er nicht wusste, ob dieser Salon überhaupt Öffnungszeiten hatte. Wäre das nicht zu spät und wenn nicht, wäre Nummer 0009 verfügbar? So kurzfristig einen Termin zu ändern war in diesem gut durchplantem Haus sicher nicht so einfach möglich. Vielleicht würde er dann einen anderen Masseur bekommen, vielleicht sogar eine Masseurin? Wer weiß, ob 0001 das überhaupt versprechen konnte? Sie musste schließlich darauf achten, dass sich keiner begegnet, nicht dass sie wegen ihm in Bedrängnis käme.

Kaiba klickte sich zu seinem Dienstag vor.

Er könnte das Geschäftsessen auf die beiden Stunden am Vormittag legen, es zu einem Brunch machen. Das wäre sowieso viel ergiebiger als ein Gelage am Abend. Die Verträge würden so höchstwahrscheinlich viel schneller Anklang und Gehör finden. Wenn das dann geklärt wäre, könnte er sich dann auch Abends gleich mit der Ausarbeitung beschäftigen.

Ein guter Plan.

Kaibas Blick wanderte zum Bordtelefon und mit einer galanten Bewegung erhob er sich, ging hinüber. Er zückte seinen Portemonnaie und zog einen Stapel an Visitenkarten hervor. Die schwarze mit der eingestanzten Schrift befand sich direkt unter der, des Geschäftskunden. Eine Weile musterte er beide, stark am Überlegen, welche er zurücksteckte und welche Nummer er wählen sollte. Schließlich atmete er tief, drehte die Karte zwischen den Fingern und wählte die Nummer.

„Seto Kaiba, guten Abend. Ich würde gern aufgrund unabänderlicher Termine das Geschäftsessen morgen mit dem Präsidenten des Unternehmens verschieben. Ich schlage einen Brunch am 27. vor. Ja, bitte richten Sie das aus und kontaktieren Sie morgen früh meine Sekretärin. Sie wird die Einzelheiten klären. Auf Wiederhören.“

Er hängte den Hörer auf, ging zurück und setzte sich wieder. Eine Hand in seinen Nacken gelegt, schloss er langsam die Augen und lehnte sich zurück. In einer halben Stunde wäre er wieder in Tokyo.
 

Welcome back, 0235.
 

Nach wie vor flimmerte die leuchtend rote Cola-Werbung über die LED-Monitore an den Wolkenkratzern. Er lief mit der Menge mit, die hastig über die Straße eilte, bevor das grüne Symbol eines skurrilen Mensches wieder erlosch. Er hatte den Kragen seines Mantels hochgezogen, versteckte sein halbes Gesicht darin um vor dem Wind geschützt zu sein. Eine Frau zwängte sich an ihm vorbei, viel zu dicht für sein Empfinden, doch sagte sie nichts, tippelte auf den zu hohen Absätzen durch den dreckigen Schneematsch.

Es hatte wohl geschneit, als er gearbeitet hatte, kaum merklich. Hier in dieser Stadt blieb sowieso kein Schnee liegen.

Er wusste nicht was kälter war; Seine Finger oder der goldene Metallgriff der Tür um einzutreten. Mit einer letzten eisigen Windböe trat Kaiba in die warme, hell beleuchtete Vorhalle des „House Of Silence“. Er spürte ein leichtes Stechen, als seine unterkühlten Wangen auf die warme Luft und sein Blick den von 0001 traf. Sie lächelte leicht, bevor sie fast genauso kalt wie der Wind hauchte: „Willkommen zurück, 0235.“

Sie faltete ihre Hände auf der Theke vor sich und wartete bis Kaiba zu ihr herangetreten war. Kurz nur blickte er zu den Fenstern, durch die man weder hinein, noch hinaus sehen konnte. Fast als würde man von dieser lauten, fremden Stadt in eine andere Welt treten.

Genauso fremd, nur weitaus beruhigender und leiser.

„0009 hält sich bereit für Sie. Haben Sie sich für eine Art der Massage entschieden?“

Kaibas Blick wanderte langsam zu 0001, er nickte langsam, bevor er: „Das Selbe wie letztes Mal.“ antwortete.

Um ehrlich zu sein hatte er einfach keine Zeit gehabt, beziehungsweise auch gar nicht dran gedacht, sich nach anderen Dingen zu erkundigen. Vielleicht sollte er das bis zum nächsten Mal einmal tun. Es gab sicher genug wundersam heilende Massage, für die er einen Haufen Geld da lassen konnte. Solang sein Arzt zufrieden war, wäre das Ergebnis ja egal.

0001 hatte in der Zwischenzeit eine Schlüsselkarte herausgeholt, reichte sie Kaiba über den Tisch.

„Kabinett 03. Den Gang links entlang auf der rechten Seite, kurz vor der 05. Ich wünsche Ihnen eine angenehme Erholung.“
 

Kaiba nahm die Karte und noch während er auf die Tür zuschritt, hörte er abermals das leise Klacken, das die Eingangstür verschloss und den Weg zu den Massageräumen freigab.

Kaiba wand sich nach links, musste nur zwei Schritte zu diesem Kabinett gehen. Die Karte durchgezogen öffnete sich die Tür, ließ ihn herein, bevor sie ihn noch weiter von dieser ihm so seltsam erscheinenden Außenwelt abschottete.

In der Garderobe angekommen rieb er kurz seine Hände aneinander, die sich, obwohl der angenehmen Temperaturen nur schwerlich aufzuwärmen schienen. Er hängte den Mantel beiseite - das Handy und alles übrige war bereits ausgestellt. Als er auch die letzten Kleidungsstück abgelegt und sich wieder nur mit einem Handtuch bekleidet hatte, fühlte er sich diesmal weitaus weniger unwohl als das erste Mal. Es war alles nur eine Frage der Routine.

Dennoch verharrte er etwas länger in der Umkleide, rieb seine Hände aneinander, hauchte leicht hinein und rieb wieder. Allerdings half es alles nichts, sie wollten nicht wärmer werden und mit einem Blick auf seine Finger überlegte Kaiba sich, ob sie jemals wärmer gewesen waren.

Oder bildete er sich das nur ein?

Den Kopf schüttelnd ging er schließlich hinaus, nahm Platz auf der weichen, warmen Massageliege. Die Beine ein wenig angewinkelt sah er sich um, strich sich das Haar zurück. Auf der Holzablage rechts von ihm sah er ein Glasgefäß, gefüllt mit Wasser und auf der Oberfläche ein regenbogenfarbener Schimmer. Hatte er doch gewusst, dass hier wieder etwas nach Blumen roch.

Mit einem selbstgefälligem, amüsiertem Schnauben legte er sich nieder. Er wusste doch, dass er, langsam aber sicher, das Geheimnis dieses Hauses lüften würde. Sein Finger fand den kleinen „Sonnen-Knopf“, drückte ihn langsam hinein und noch im selben Moment wand er den Blick zur Tür.

Das Licht ging aus und es wurde wieder dunkel, finster. Die leise Musik begann zu spielen. Der Gong ertönte. Als Letztes sah er den sich öffnenden Türspalt als 0009 eintrat. Das noch bis eben rötlich gewesene Licht des Flures hatte wieder einen dumpfen blauen Ton angenommen und erneut musste Kaiba amüsiert zugeben, dass dieses Haus unglaublich gut durchdacht war.

Rotes oder gelbliches Licht als Empfang war natürlich warm und beruhigend für die Augen, das richtige um die Kunden auf eine Massage vorzubereiten. Doch wenn das Licht erst aus ist, soll man nichts sehen. Ein klarer Nachteil, wenn das rote und somit langwellige Licht vom Flur in das Kabinett fallen würde. Die Gefahr, man könnte etwas sehen, wäre zu groß.

Also wechselte die Farbe zu einem kurzwelligem Blau, die beste Garantie, der beste Sichtschutz, den man bieten konnte.

Ein wenig in seine Überlegungen vertieft, hatte Kaiba nicht auf 0009 geachtet, der bereits näher getreten war und dessen warme Finger sich viel zu plötzlich auf Kaibas Rücken legten.

Er zuckte zusammen, da er erst jetzt merkte, wie die Kälte von draußen unter seine Kleidung gekrochen sein musste und ihn auch hier ausgekühlt hatte. Der Masseur schien es ebenso zu spüren, denn der Druck der ganzen Hand ließ schnell nach, sodass Seto sie nur knapp über sich schweben spürte. Sie legte sich erneut an seine Schultern an, am Nacken, der noch kälter als der Rest schien – Seto sollte sich wirklich einen Schal zu legen.

Als es schließlich sicher war, dass wohl der gesamte Rückenbereich kühl war, legte der Masseur die Hände auf den Schulterblättern ab, fuhr hinab und wieder hinauf, leicht und streichend. Seto war sich sicher dass dies noch kein Teil der Massage war, auch kein Antasten mehr, wie beim ersten Mal, sondern viel eher der Versuch den Rücken ein wenig aufzuwärmen. Doch wieso die Mühe? Beim Massieren würde sein Rücken sich eh aufheizen.

      - Er spürte die Konsequenz dieses törichten Gedankens schnell; Nachdem der Masseur den Rücken recht erfolglos warm gerieben hatte, nahm er das erhitzte Öl um die Massage zu beginnen. Diesmal jedoch, schien dieses so hilfreiche Mittel Setos Haut zu verbrennen.

Er zuckte zusammen als die Wärme auf seine Haut traf, wand sich automatisch ein Stück und musste aber zu seiner Überraschung feststellen, dass es diesem Masseur sofort Leid zu tun schien.

Wirkte dieses flinke, fließende Verstreichen der Flüssigkeit auf Setos Haut tatsächlich... unbeholfen?

Innerlich amüsiert musste er sich selbst zustimmen. Die Hände strichen sanft immer und immer wieder über die Haut um sicher zu gehen, dass es nirgends zu heiß, zu unangenehm wurde – er schien ein Händchen dafür zu haben, denn schon bald war sein Rücken nur so warm, wie es sein sollte.

Er wusste nicht recht, was er davon halten sollte. Ob dieses Fehlerchen nicht eine Einbuße des Trinkgeldes mit sich ziehen sollte oder ob...

Tief einatmend musste Seto die Augen schließen, bog den Nacken etwas mehr hervor, als der Masseur, immer noch im Glauben, sich entschuldigen zu müssen, seine Schulterpartie liebevoll – ja nicht massierte - sondern streichelte.

Gut, das gab dann keine Einbuße. Vielleicht sogar noch im Gegenteil.

Seto spürte die Kuppen, ein klein wenig sogar die Fingernägel dieses Masseurs, als er am Nacken entlang fuhr, die Haare wieder trennte um sie nach vorn zu streichen. Er atmete tief ein und aus, als die weichen Finger hinter seinem Ohr entlang strichen, knapp die Muschel umrundeten, nur zwei kurze Male und schließlich wieder nach vorn wanderten. Den empfindlichen Nacken an den Schultern hinab, kurz über den Steiß.

Das Ende der „Entschuldigung“ wurde damit besiegelt, dass jener Masseur das Handtuch ein wenig hinabschlug um die Massage mit flüssigen, langgezogenen Bewegungen von unten zu beginnen. Mal mit mehr Druck, bald wieder sanfter, vollführte er die kreisenden, wellenartigen Bewegungen auf seinem Rücken.

Wieder suchten die Hände, die Ballen und Kuppen, Stelle für Stelle, Verspannung um Verspannung. Suchten sie, massierten sie und regten so wieder die Lebensgeister an.

Spielerisch leicht wirkten die Bewegungen, als er die Wirbelsäule entlang tiefer wanderte, von außen nach innen strich, die Rippenbögen wieder reizte.

Aber nichts, nichts kam dieser flüchtigen Berührung in seinem Nacken gleich. Dieser eigentlich lächerliche Versuch einer Wiedergutmachung, unbeholfen und kindlich und so unglaublich ehrlich.

Seto hatte die Augen geschlossen, als er spürte wie sein Körper Butter in den Händen dieses Masseurs wurde, halbgeschmolzen formte er die Haut zu obskuren Gebilden. Die Lippen hatte Seto geöffnet, atmete tief ein und aus und seufzte ein paar wenige Male lautlos in die Dunkelheit. Er konnte sich nicht mehr konzentrieren, auf das was um ihm war. Weder auf den Duft der Blüten, noch auf die Geräusche, die gerade einfach nur im Hintergrund erklangen. Die Musik hatte keine Noten und der Raum keinen Anfang oder Ende.

Die Welt war endlos, wenn diese warmen Finger die Haut vor sich schoben ohne sie aufzubahren. Es war ein Spiel ohne Gewinn, ein Spiel, dass weder einem Sinn, noch einer Handlung folgte. Es gab kein Schema und es gab keine Lebenspunkte. Man konnte nichts erreichen, nichts greifen.

Aber Seto hatte das Gefühl, er hätte bereits alles verloren.

Er wurde entlohnt mit einem Feuerwerk der Sinne. Eine Explosion, die sich über die Handinnenflächen ihren Weg suchte und mit den Fingerspitzen vollendete und jede Stelle, die es traf, brannte lichterloh.

Ein unglaublich warmes, tiefsitzendes Gefühl breitete sich in ihm aus, während die Hände jenes Masseurs ihn von den schlechten Dingen des Alltags befreite. Was war das dort draußen für eine Welt eigentlich? Seto schien es vergessen zu haben, wie grau und kalt sie sein sollte. Wie könnte er sich auch erinnern, wo in seinem Kopf nur das Gefühl von Leidenschaft versprühenden Händen war?

Ein Schneegestöber vor seinem inneren Auge und die sowieso schon schwarze Sicht wurde neblig und dick. Er spürte ein Kribbeln in seinen Fingern, in den Zehen, das sich ausbreitete. Nur sein Rücken, der immer und immer wieder mit neuen Bewegungen gereizt wurde, blieb verschont. Der Rest seines Körpers füllte sich mit einer tiefen Müdigkeit, die ihn dösig werden ließ, schläfrig.

Die Augen geschlossen spielten sich in seinem Kopf Szenarien ab, die erst lebendig und bunt wirkten und die er dennoch schon im nächsten Moment vergessen hatte. Da war diese Musik, ohne wirklich eine Melodie zu sein. Nur Farben die aufleuchteten und vergingen und die weichen Hände bewegten sich im Takt dazu – Oder war es die Musik, die sich an die Finger anpasste? Je mehr er darüber nachdachte, desto weniger klar schien es ihm.

Diese Hände schienen alles zu beeinflussen. Nicht nur seine Gefühle, seine Gedanken, dieser ganze Raum, die Zeit schien mit ihnen zu fließen und mit den Bewegungen mitzufiebern.

Er sah die Hände vor sich, die sich so gleichförmig und wellenartig bewegten, wie dieses schwarze Meer, dass ihn umgab. Er spürte nur noch das sanfte Kribbeln, dass die verspielten Finger auslösten, nur noch angenehme Wärme, Berührungen, die soviel Geborgenheit ausstrahlten.

Seto wünschte sich nichts mehr, nur, dass die Finger nicht aufhörten mit ihrer Bewegung, niemals aufhörten.

Sein Atmen wurde tief und stetig, vollkommen entspannt und ruhig. Er fühlte sich leer und so leicht, angebunden wie ein Stein. Alles war in Ordnung. Alles war so, wie es sein sollte. Er war umgeben von Wolken, vom Dunst des Nichts und er dämmerte hinfort.

In all diesen verworrenen Gedanken war das leise Geräusch des Gongs wie ein Wecksignal. Seto zuckte leicht und blinzelte, doch die Dunkelheit hielt an. Fast dankbar atmete er tief ein und aus, dass dieses Geräusch ihn aus dem Trancezustand zwischen wach sein und Schlaf geholt hatte und er wieder ausdrücklich die Finger spürte, doch keinen Augenblick später wurde ihm bewusst, was dieses Signal eigentlich hieß;

Die zwei Stunden waren vorüber gegangen, die Massage endete und was hatte er getan? Er war beinah eingeschlafen.

Innerlich würde er sich am liebsten ohrfeigen für die Dummheit bei so einer kostspieligen Angelegenheit eingedöst zu sein, doch schien ihm die Erinnerung an diesen Schlaf eine Gute. Sein Rücken war warm und fühlte sich befreit an, er spürte nur eine Handfläche auf sich, die andere schien gerade das Handtuch zu greifen und tupfte schließlich auch das restliche Öl weg. Das weiche Gefühl verschwand und Seto war gefasst darauf, dass dies wieder die letzten Berührungen für die nächste Zeit gewesen sein mussten, da merkte er, kaum spürbar, wie jener Masseur drei Finger vorsichtig an sein Schulterblatt legte, um ihn herum ging, die Nackenhaare am Hals dabei ein klein wenig mit sich nahm und auf der gegenüberliegenden Seite wieder von ihm ließ.

Seto drehte den Kopf ein Stück, blinzelte in die Dunkelheit doch in dem blauen Licht, dass durch den schmalen Türspalt fiel, erkannte er nichts. Die Tür schloss sich leise und er war allein. Seine Hand wanderte langsam in seinen Nacken, richtete sein Haar, dass dieser Masseur gerade so frech durcheinander gebracht hatte.

Er spürte seine kalten Finger an der brennenden Haut, die schweren Arme und seine müden Beine. Das Licht wurde langsam heller, deutlicher und er blinzelte.

Er streckte seine Arme ein wenig und atmete dabei tief ein, rollte den Nacken, doch er fühlte sich nicht in der Lage, sich zu erheben. Seine Glieder waren so schwer und steif wie in Schnee getaucht, doch sein Rücken brannte, als würde jemand im Inneren tanzen.

Nur wer?
 

Langsam löste er sich aus seiner Starre und setzte sich auf, zupfte das Handtuch zurecht. In seinem Kopf drehte sich die Welt langsamer, für ein, zwei Augenaufschläge. Dann beruhigte sich sein Herz und seine Kontrolle kehrte langsam zurück.

Er setzte die Füße auf und ging zurück zum Umkleideraum. Er atmete ein, aus, seine Hände waren ruhig, zitterten nicht, er stand fest, er war auf dem Boden der Tatsachen. Es war alles in Ordnung, die Welt noch in ihren Fugen, sein Alltag noch da, die Arbeit wollte erledigt werden. Alles war wie er es gewohnt war.

Er schloss den obersten Knopf seines Hemdes, bevor er als letztes Kleidungsstück auch den Mantel wieder anlegte. Mit geschickten Fingern schlüpfte er in die Tasche und schaltete sein Handy ein, fuhr sich selbst beruhigend einige Male über die Knöpfe, zog es aus seiner Tasche und schaute auf den Display. Vier verpasste Anrufe strahlte es ihm in blauem Licht entgegen.

Im blauem Licht. Da waren die Hände verschwunden.

Den Kopf schüttelnd machte sich Kaiba daran, möglichst schnell aus dem Kabinett zu verschwinden. Auf dem Flur angekommen hatte das Licht wieder den rötlichen Stich, den seichten, beruhigenden Ton, den Kaiba aber gerade nur innerlich wütend werden ließ.

Wäre das Licht immer rot, er hätte wahrscheinlich gesehen, wie die Hände aussahen. Er hätte die Hände sehen können.

Mit spitzen Fingern fuhr er sich über das Nasenbein, atmete ein und beim nächsten Schritt aus. Er sollte sich nicht in so etwas reinsteigern. Wahrscheinlich war er nur gereizt, weil er eingedämmert war. Das musste es sein.

Mit zielgerichteten Schritten ging er durch die Tür zum Vorsaal. 0001 stand adrett, wie nie ihren Platz verlassen hinter der Theke und sah zu ihm. Eine Hand ruhte bereits auf dem Buch der Daten. Heute hatte sie kleine Glitzersteine auf dem weißen Streifen der Nägel.

„Hat es Ihnen gefallen, 0235?“, fragte sie leise, die Wimpern schlug sie dabei hinab. Kaiba wusste, dass er auf diese Frage nicht antworten musste, rein platonisch, denn mit der anderen Hand hielt sie ihm einen Umschlag hin. Kaiba nahm ihn ihr ab, faltete den Zettel darin auseinander. Sauber untereinander geschrieben stand dort die Stundenanzahl, die Massageart und alles was es zum Berechnen für die Behandlung gab, die Preise waren dahinter gedruckt. Unter dem letzten Strich stand die Gesamtsumme, die Kaiba zu zahlen hatte. Mit ähnlichem hatte er auch gerechnet. Die Summe hatte er passend dabei, allerdings spendierte er 7000 Yen* Trinkgeld für diesen Masseur. Er tat das gesamte Geld in den Umschlag, reichte ihn 0001 zurück und meinte: „Passend.“ Sie nickte verstehend, bevor sie den Umschlag außer Sichtweite räumte.

„Möchten Sie einen neuen Termin vereinbaren, 0235?“, fragte sie keine Minute später, das Buch vor sich ziehend. Als Kaiba zustimmend brummte schlug sie es auf, zückte den dunkelroten Stift um zu schreiben. Sie wollte bereits einen Vorschlag machen, als Kaiba sein Handy hervorzog. Er hatte sich diesmal den Terminplan darauf gespeichert. Sein Notebook mitzunehmen wäre doch zu umständlich und er wusste, dass nächste Woche die Zeit knapp bemessen war. Unüberlegte Terminplanung wäre also nicht möglich.

0001 betrachtete Kaiba eine Minute schweigend, leicht lächelnd senkte sie dennoch wieder den Blick, „Wir haben täglich geöffnet von 15 Uhr bis 1 Uhr in der Nacht. Sollten Sie einen Termin wünschen, der außerhalb dieser Zeiten liegt, bitte ich Sie diesen eine Woche vorher anzumelden und mit einem Aufpreis zu rechnen. Sonst steht es Ihnen frei einen Termin zu wählen, solang Sie dies zwei Tage vorher mit mir besprechen und sich auf eventuelle Konsequenzen, wie andere Masseure, einrichten müssen.“

Kaiba betrachtete immer noch den Planer auf seinem Handy, runzelte die Stirn leicht. Die Öffnungszeiten verwunderten ihn, im ersten Moment, dann schienen sie ihm doch logisch. Wenn die Kundschaft prominent war, waren die Tage meist am Vormittag ausgebucht. Ein Geschäft, dass die späten Abendstunden beansprucht ist da weitaus lukrativer.

Mit dem Daumen fuhr er über den Touchscreen, schwitchte zwischen diesem Sonntag und dem Mittwoch der nächsten Woche hin und her. Die anderen Tage wären ausgebucht. Welchen sollte er wählen?

„Der 04.02. Mittwoch, 21 Uhr, 0009, 2 Stunden.“

0001 hatte die Seite bereits umgeschlagen, als Kaiba das Datum genannt hatte. Sie fuhr mit dem schlanken Finger über die Buchseite des Mittwoch, schaute, ob etwas 21 Uhr eingetragen war. Als Kaiba einen kurzen Blick über die Theke riskierte, sah er, dass sie mit dem Nagel auftippte. „21 Uhr ist uns nicht möglich. Ich würde ihnen eine Stunde später empfehlen.“

Kaiba nickte ihr zu, „Auch das wäre in Ordnung.“, antwortete er schließlich und nun begann 0001 zu schreiben. Kaiba wartete solang, bis sie ihm erneut einen Zettel mit dem Termin gab und sich mit einem schmalen Lächeln bedankte.

„Sollten sich Ihre Termine verschieben, 0235, scheuen Sie nicht mich anzurufen. Wir sind jederzeit gewillt Ihren Wünschen nach zu kommen.“ Kaiba nahm den Hinweis entgegen ohne etwas zu erwidern. Er steckte den Zettel in seine Manteltasche, bevor er sich langsam abwand.

Frauen waren manchmal gruselig. Sie hatte genau gewusst, was Kaiba gebraucht hat um seinen Termin festzumachen. Den Tag zuvor hatte er sich noch gefragt, ob dieser Salon Öffnungszeiten hatte und sie nannte sie ihm keinen Tag später. Suspekt, sehr suspekt kam ihm das vor. Doch warum? Es zeigte nur ihre Kompetenz und ihre Menschenkenntnis. Eigentlich sollte man so etwas heutzutage nur erwarten dürfen.
 

Ohne eine Verabschiedung öffnete Kaiba die Tür zur Straße und trat langsam hinaus in die kühle Nacht. Er spürte noch 0001s Blick als er die schmale Treppenstufe hinabschritt und wieder zwischen dem grauen Schneedreck und dem eintönigem Straßenbild stand. Die Straßen waren nun weitaus leerer, die Autos kamen zügig und ohne behindert zu werden voran. Nur ein paar wenige Menschen standen an der Ampel, zusammen mit Kaiba und überquerten sie. An seinem Auto angekommen sah er kurz über die Schulter zurück, die Straße entlang, doch nichts schien ihm in den Blick zu fallen. Die Tür verschwand unter den Lichtern, die so grell und bunt wirken sollten und doch nur zeigten, wie abgestumpft diese Welt war. Ein Trauerspiel. Er hätte nie gedacht, dass dort, mittendrin, eine Lücke klaffte, es eine Ausnahme gab.

Amüsiert stieg er in sein Auto, schloss die Tür und atmete tief ein.

Und Kaiba hätte nie gedacht, dass er, gerade er, diese Ausnahme für sich beanspruchen könnte. Wenn es so etwas wie Schicksal gäbe, es hatte sich wohl entschuldigen wollen.
 

„Mr. Kaiba.“

Als Kaiba am nächsten Tag, gerade vom Brunch mit den Geschäftspartnern zurück, durch das Foyer zu seinem Büro schritt, tippelte seine Sekretärin ihm mit flinken Füßen hinterher. Im Anschlag hatte sie einige Akten, die andere Hand schien den Kugelschreiber bereit zu halten. Kaiba stoppte und sah sie mit erhobenen Augenbrauen an. Sie kannte diesen Ausdruck, schließlich gab es nur wenig Emotion in und an Kaiba, doch wenn er sie zeigte, musste man sie kennen um auf sie reagieren zu können.

„Mr. Kaiba.“, sie wiederholte sich räuspernd, schlug dann die Akten auf, „Hier sind die Kopien der Verträge von letzter Woche. Sie müssten sie noch unterschreiben, dann kann ich sie abheften und verschicken.“ Kaiba wand seinen Blick auf die Akten, nahm den Kugelschreiber, den seine Sekretärin ihm reichte. Derweil beobachtete sie genau die kleine Falte zwischen Kaibas Brauen, als er schrieb. Sie seufzte leise und schlug um zum nächsten Vertrag, der unterzeichnet werden musste.

„Mr. Kaiba, war das Geschäftsessen nicht erfolgreich?“, fragte sie vorsichtig. Kaiba erwiderte ein dunkles „Tzz.“, sah dann zu ihr hinab und antwortete: „Es war natürlich erfolgreich.“

Sie nickte verstehend, die schweren Ohrringe wippten leicht. Kaiba mochte die Art seiner Sekretärin. Bei dem Vorstellungsgespräch wollte er eigentlich zuerst einen Mann, doch man empfahl ihm diese Frau wegen ihrer freundlichen Stimme, den perfekten Kenntnissen in sämtlichen Sprachen und ihrer Größe; Denn selbst mit hochhakigen Schuhen, die jedes Model zum Weinen bringen würden, war sie fast zwei Köpfe kleiner als er. Die perfekte Größe um unscheinbar neben ihm zu stehen und, wie jetzt, Akten zu erreichen und sie unterschreiben zu lassen.

Nach einiger Zeit allerdings war sie eine treue Mitarbeiterin geworden, wohl seine engste dazu, die mehr über seine Gewohnheiten wusste, als er selbst. Auch wenn sie nur acht Jahre älter als er war, bemerkte er ihre mütterliche Fürsorge. Ein Grund wohl, wieso sie schon vier Jahre für ihn arbeitete. Alle anderen hatte er meist nach zwei Jahren entlassen, da sie ihm lästig geworden waren.

Schließlich war die letzte Akte unterzeichnet und Kaiba reichte ihr den Stift zurück. Ihr besorgter Blick lag noch auf ihm.

„Mr. Kaiba, soll ich Ihnen einen Kaffee und Aspirin besorgen? Sie wirken seit dem Wochenende ein wenig mitgenommen.“, fragte sie, während sie die Akten zurück in die Mappe steckte. Kaiba wusste wohl, was sie meinte. Er war gerade missmutig gestimmt, da seine Geschäftspartner unterbelichtete Vollidioten waren, die ihn fast eine halbe Stunde lang haben warten lassen und dann einen Smalltalk von unglaublicher Nichtigkeit begonnen hatten. Natürlich ist das Geschäft abgewickelt worden, doch solche Menschen verschwendeten seine kostbare Zeit und raubten ihm Nerven, die er anderswo besser investieren konnte.

„Aspirin wäre gut.“, sagte er schließlich, während er sich über die Schläfe strich und wieder den Weg in sein Büro nahm. Seine Sekretärin sah ihm nach, sie schien noch etwas zu überlegen, also zögerte er bevor er hineinging.

„Ich habe ihren Terminplan für die kommende Woche aktualisiert, Mr. Kaiba. Wenn ich eine Frage erlauben darf,“, Sie atmete tief, schien Mut zu sammeln. Kaiba mochte diese Art von ‚Respekt’., „Was ist dieser späte Termin am Mittwoch? Sie haben es mit ‚HOS’ gekennzeichnet, also habe ich es so aufgeschrieben, aber ich weiß nicht, bei wem ich mich melden müsste oder wer sich deswegen eventuell mit mir in Konta...“

Kaiba hob die Hand abwehrend.

„Es ist gut. Darüber musst du dir keine Gedanken machen, Fräulein Chouko. Privatangelegenheiten.“, sagte er erklärend und wand sich schließlich ab um in sein Büro zu gehen. Seltsam. Sonst plante sie fast alles was privat mit ihm zu tun hatte. Wenn es um Mokuba ging zum Beispiel, oder Arzttermine, doch diesmal hatte Kaiba das Gefühl, dass das allein sein Geschäft wäre. Niemand würde ihm auf die Finger schauen, über die Schulter, zu ihm auf.

Nein. Das war seine Angelegenheit, die er im Stillen, im Dunkeln betrieb.
 

Kaiba ließ sich auf seinen Stuhl fallen, den Aktenkoffer vor sich. Mit schnellen Bewegungen fischte er die Verträge von heute heraus, besah sie sich kurz und schnaubte zufrieden.

Es lief alles so wie er es wollte, immer. Es gab eigentlich nichts überraschendes mehr. Jeder wollte sein Partner sein, etwas von seinem Platz an der Sonne ab haben und wenn sich jemand widersetzte hatte er genug Mittel, sie vom Gegenteil zu überzeugen. Er war erfolgreich, so unglaublich erfolgreich, dass es ihm Kopfschmerzen bereitete.

Er hatte alles was er wollte in seinem Leben, er schuldete niemandem Rechenschaft, er war für die Person, die ihn am meisten brauchte da und doch schien es ihm als gäbe es etwas, dass ihm durch die Finger rann.

Mit kraus gezogener Stirn nahm er den Vertrag vor sich, zog auch seine Tastatur heran um die nötigen Bedingungen festzuhalten.

Diese Idioten. Sie hatten bei dem Brunch kein anderes Thema gehabt als Frauen. Frauen. Was war an denen schon besonders? Sie langweilten Kaiba, genauso wie die meisten Themen, die für ihn wie Arbeit klangen. Frauen. Das waren berechenbare Biester, geldgeile Furien, die sich sogar ein Kind andrehen lassen würden nur um sich die neuste Gucci-Tasche kaufen zu können. Frauen. Er konnte ihre Attitüde nicht leiden. Ein Geschwafel von Emanzipation, wo man sie nie fand. Kurze Röcke und einen weiten Ausschnitt konnten sie tragen, aber den ersten Schritt machen und auf einen Mann zu gehen, das passte nicht zu ihnen. Doch wenn sie es taten, dann aus welchem Grund? Um sich einladen zu lassen, wollten die Türen aufgehalten bekommen, einen Gentlemen, der sich um sie kümmert. Für Kaiba klang das eher nach Prostitution, als Emanzipation.

Seine Finger glitten über die Tastatur. Im beständigem Klicken tippten sie Worte und Zahlen ein, die für ihn nur eine geringe Bedeutung einnahmen. Wiederholend checkte er die Daten, die Unterschriften und Bedingungen.

Bedingungen, die gab es nicht, wenn man mit Männern Vorlieb nahm. Frauen wollten soviel und gaben so wenig. Er konnte geheucheltes Stöhnen im Bett nicht ertragen. Nein, Männer waren weitaus unkomplizierter. Sie warteten nicht, bis man auf sie zuging, sie wollten kein Kind und keine Luxusyacht und erst recht keine feste Bindung.

Kaiba schnaubte amüsiert. Und diese Idioten, die sich seine Geschäftspartner nannten, redeten die ganze Zeit über nichts anderes als „die eine“. Die große Liebe, mit der sie ihr Leben verbringen und Kinder bekommen wollten. Wie erbärmlich. Als ob es so etwas geben würde.

Liebe ist nur eine chemische Reaktion im Kopf, ein Hormoncocktail, der verrückt und dumm macht. Man brauchte nur die richtigen Zutaten und schon glaubte man an „Liebe auf den ersten Blick“. Er könnte sich die perfekte Frau mischen und doch würde er mit ihr nicht glücklich werden.

Glück war etwas für Verlierer. Man musste sein Leben schon in die Hand nehmen um vorwärts zu kommen, wenn man auf so etwas wie das Schicksal vertraute, blieb man doch nur stehen.

Wo war er eigentlich stehen geblieben? Rastlos suchten seine Augen die auszufüllenden Punkte, bevor er seinen Browser öffnete um nach den heutigen Wechselkursen zu sehen. Schnell hatte er den Dollar umgerechnet und eingetragen, da sah er in seinem E-Mail Postfach eine Nachricht von Mokuba.

Natürlich, er war gestern Abend in Rom angekommen und hatte versprochen sich zu melden. Kaiba hatte dabei zwar an das Telefon gedacht, aber auf diesem Weg war es auch in Ordnung. Er öffnete die Nachricht und las die wenigen Zeilen. Mokuba war gut angekommen und hatte mit seinen Freunden ein Zimmer in der Jugendherberge bezogen, aber alles kam ihm kleiner vor. Amüsiert hob Kaiba die Brauen.

Was hatte sein kleiner Bruder da erwartet? Ein Luxushotel, wie sie es sich sonst leisten konnten? Er war auf Klassenreise, nicht im Urlaub.

Doch Mokuba schien es zu gefallen. Es war wohl weitaus wärmer als in Japan, auch wenn er lieber im Sommer dort wäre. Morgen würden sie Sehenswürdigkeiten besuchen und heute Abend in ein typisches Restaurant essen gehen. Außerdem fragte er, ob Kaiba sich etwas wünschte, dass er mitbringen konnte.

So naiv. Kaiba schüttelte amüsiert den Kopf. Er war doch selbst oft genug in Rom gewesen, in Europa, in den USA, auch wenn er oft nie mehr als den Flughafen und das Hotel gesehen hatte.

Blinzelnd sah er auf als seine Sekretärin mit einem Glas Wasser und einer neuen Packung Kopfschmerzmittel eintrat. Das Geräusch der Stöckelschuhe wurde vom Teppich geschluckt, als sie auf ihn zukam und das Glas nebst Kaiba abstellte. Hochkonzentriert drückte sie eine Tablette aus der Packung und ließ sie in das Wasser fallen. Zischend und sprudelnd ging diese unter und Kaiba sah dem Vorgang zu, dann zu ihr.

„Keine Aspirin?“, fragte er, mit einem Blick auf die Verpackung, die anders aussah als sonst.

„Nein.“, erwiderte sie und zeigte Kaiba die Rückseite der Tablettenpalette, „Dies ist ein natürliches Mittel. Eine Freundin hat es mir empfohlen. Normalerweise soll das was für Bio-Freaks und Ayurveda-Typen sein, aber da Sie ihre Aspirin innerhalb von zwei Tagen aufbrauchen, dachte ich, ein wenig mehr Natürlichkeit könnte nicht schaden, Mr. Kaiba.“

Kaiba schien amüsiert, als er ihr die Tabletten abnahm. Andere hätte er für diese Dreistigkeit wohl gefeuert, aber sie durfte das. Wie bereits gesagt, sie kannte ihn besser, als er sich selbst.

„Ayurveda.“, las Kaiba leise, als er auf die Verpackung schaute und sich dann das Glas nahm, „Was weißt du davon?“

Seine Sekretärin schien zu warten, bis Kaiba den ersten Schluck getan hatte. Die Stirn, nun noch stärker in Falten gelegt, sah er das leicht trübe Wasser an. Sollte das Zitronengeschmack sein? Schmeckte für ihn eher nach Toilettenstein.

„Ich weiß nicht soviel davon, scheint aber so ein neuer Trend zu sein.“, zufrieden beobachtete sie, wie Kaiba einen erneuten Schluck nahm, „Hat irgendwie was mit der Art des Lebens zu tun. Friede, Freude. Das Essen ist irgendwie besonders gut und biologisch und dazu gibt es entschlackende Rituale und Massagen und so etwas. Interessieren Sie sich dafür, Mr. Kaiba?“

Kaiba stellte das Glas, nachdem es halbleer und der ekelhafte Geschmack wohl für die nächste Stunde seine Zunge betäuben würde, ab, schüttelte den Kopf.

„Nicht sonderlich.“, antwortete er, sah dann wieder zu seinem PC. Seine Sekretärin verstand und wand sich ab zu gehen. Er sah ihr nach und den Absätzen zu, wie sie im Teppichboden versanken. Er würde wohl nie verstehen, wie man auf Eisstielen laufen konnte.

Tief einatmend wand er sich wieder seiner Arbeit zu, schwebte mit dem Courser über dem Eingabefeld zur Internetrecherche.

Ayurveda. Hieß das dieser Masseur war auch so einer? Oder musste das nicht zwangsläufig sein? Seine Finger verharrten über der Tastatur, bevor er den Suchbegriff eingab und leicht blinzelnd die Seiten überflog, die der PC ausspuckte.

Wellness Hotels, Tees für die Seele, Foren, Therapeuten, Händler und Privatkunden. Er hatte doch nur eine Massage gehabt, was um alles in der Welt war dann das]? Schnell klickte er den Internetbrowser zu, rieb sich mit zwei Fingern die Schläfe.

Er sollte aufhören Neugierde zu entwickeln. Am Ende erfuhr er Dinge von denen er nichts wissen wollte und das war in den meisten Fällen nur belastend für sein Gehirn. Er sollte besser arbeiten. Die Gewohnheit war schließlich die einzige Sicherheit die er hatte.

So wand sich Kaiba ab, den Vertrag zu Ende durch zugehen.
 

Bereits der nächste Tag brachte wieder Normalität in Kaibas Ablauf. Er verschwendete keinen Gedanken mehr an das Massagestudio oder an Menschen, die sein Leben mit unwichtigen Details tangierten. Er bearbeitete seine Auflagen gewissenhaft, kümmerte sich um die neusten Entwicklungen und tippte gegen 20 Uhr am letzten Bericht des Tages.

Das Licht in seiner Firma war fast überall erloschen, da kam seine Sekretärin herein. Sie brachte ihm die Unterlagen nach denen er gebeten hatte auf leisen Sohlen, schien ihn nicht sonderlich stören zu wollen.

Dennoch verharrte sie, als sie die Mappen ablegte und keine Reaktion von Kaiba kam. Es schien sie Mut zu kosten zu fragen: „Mr. Kaiba, ist alles in Ordnung?“

Langsam sah er auf zu ihr, die Finger hielten für einen kurzen Moment still.

„Sollte etwas nicht in Ordnung sein?“, erwiderte er ruhig, sah zu den Akten und dann zu ihr.

Sie hatte eine Hand leicht gehoben, atmete tief.

„Entschuldigen Sie meine offensichtliche Dreistigkeit, Mr. Kaiba, aber Sie wirken so unbeeindruckt von allem, heute und gestern und...“ Sie atmete tief, seufzte dann leise, „Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll, Sir, aber ich habe das Gefühl als hätten Sie keine Lust.“

Nun war Kaiba in der Tat ein wenig überrascht.

Er hob die Brauen, überlegte einen kurzen Moment, bevor er mit einer fahrigen Bewegung die Akten zu sich heranzog um sie aufzuschlagen. Leicht amüsiert besah er sie sich, fast so, als würde er auf die Frage seiner Sekretärin nicht eingehen. Doch nach einem kurzen Augenaufschlag erwiderte er: „Das musst du dir einbilden.“

Er sah sie nicht an, doch er spürte das schiefe Lächeln, ein falscher, aufgesetzter Ausdruck. Denn sowohl sie als auch er selbst wussten, dass diese Antwort weder richtig noch befriedigend war.

Langsam tat sie einen Schritt zurück, verbeugte sich knapp und sagte leise: „Schlafen Sie gut, Mr. Kaiba.“, bevor sie sich abwand um zu gehen. Kaibas Blick selbst ruhte noch auf den Akten und erst als er das Klicken des Türschlosses vernahm, sank er zurück in die Lehne des Stuhls, atmete tief.

Unbeeindruckt also? Keine Lust?

Wieso um alles in der Welt dachte sie das? Nur weil er gestern genervt war? Weil er heute weniger geredet hatte als sowieso schon?

Unbeeindruckt sollte er sein? Von seinen eigenen Taten, seinem eigenen Konzern, der nur wegen ihm, nur mit ihm groß wurde. Keine Lust sollte er haben? Auf diese wiederkehrende Arbeit, auf die täglichen Abläufe, die gleichen Gesichter?

War es so offensichtlich?

Innerlich amüsiert lehnte Kaiba sich wieder nach vorn, suchte mit den Augen die vertrauten Zahlen, die ihn vom Bildschirm aus ansprangen. Er betrachtete die Zeilen eine Weile stumm, dann sanken seine Lider schwer hinab.

Er war unbeeindruckt und gelangweilt. Es stimmte. Er kannte auch den Grund hierfür und wusste, dass es eine vorrübergehende Phase war.

Es wären nur ein paar Tage, die er in dem Bann stehen würde, sich hinter Zahlen Gesichter zu denken, oder noch abstrakter; Fähigkeiten. Es wäre nicht von Dauer, wie ihm die eigenen Mitarbeiter unqualifiziert und überemotional vorkamen. Nur in einem kurzen Moment seines Lebens würde er zweifeln, ob all das, was er erbaut hatte, auch auf einem soliden Fundament stand.

Dann würde er die Wahrheit kennen, das Mysteriöse und die Geheimnisse aufdecken. Alles wäre menschlich, normal, vielleicht nur etwas mehr geplant als andere Personen, doch er käme dahinter.

Hinter das, was das „House of Silence“ ausmachte.
 

Kopfschüttelnd und dunkel schnaubend öffnete er die Augen wieder.

Wieso dachte er schon wieder daran? Hatte er für diese Woche nicht bereits genug Gehirnleistung an dieses Unternehmen verschwendet?

Seine müden Augen huschten von dem hellen, weißblauen Bildschirm zu seinen Händen. Er fühlte, dass sie kühl waren und die Finger steif, von der ewigen, selben Pose. Diesem Masseur würde das wohl nicht passieren, nein, würde es wohl nicht. Er fragte sich, ob man dadurch einen starken Händedruck bekam oder ganz im Gegenteil, er eher weich wurde. Wie lang brauchte man wohl für die Pflege der Hände, damit sie angenehm für jeden erschienen? Wöchentliche Maniküre?

Kaiba knackte kurz mit den Gelenken in den Fingern, faltete sie dann ineinander.

Wenn er solchen Händen begegnen würde, irgendwo, mitten auf der Straße, ob er sie wohl erkennen würde? Ob er wüsste, was sie schaffen können? Ob er bemerken würde, was sie für ihn getan hatten?

Schwachsinn.

Er verengte die Augen kurz, griff nach der Tastatur und Maus.

Man könnte es nicht erkennen, man würde es nicht sehen und es wäre kein Geheimnis dahinter. Der Masseur tat, was er tun sollte. Seine Arbeit, das, wofür er bezahlt wurde. So war der Lauf der Dinge, wie alles funktionierte.

Kaiba wäre in dieser Welt immer Seto Kaiba, er tat, was er tun musste, wofür er qualifiziert und berechtigt war. Genau so sollte sich auch jeder andere Mensch verhalten. Man sollte den Platz einnehmen, der einen gegeben war. Kaiba wusste seinen eigenen und er würde ihn nicht verlassen, genauso, wie dieser Masseur wusste, wo er hingehörte.

Es war deutlich, was er zu tun hatte und er sollte es so gut tun, wie Kaiba seinen Job vollführte.

Das war alles. Der Lauf der Dinge.

Keine Geheimnisse und somit keine zwischenmenschlichen Stränge, die quer liefen.

Wenn sie sich je begegnen würden, auf offener Straße, wäre er Seto Kaiba und der Andere nur ein Kerl, wie jeder auch. Sie würden sich nicht kennen, nicht wahrnehmen und das öffentliche Bild aufrecht erhalten.

Es gäbe keine Überraschung.

Nur das Geheimnis um die Dunkelheit und die Stille. Der Lauf der Dinge. Er würde es nicht ändern, denn das wäre nicht seine Aufgabe. Er würde vielleicht mehr herausfinden, doch das berührte nicht die Umständen, nur die Auswirkungen.

Sein Kopf wäre wieder frei für seine Arbeit.

So wäre es. Der Lauf. Und er würde alles vergessen, was ihm jetzt noch so abstrakt schien. Wie eine Seifenblase würde die Illusion von Perfektion zerplatzen. Es wäre fast schon schade drum. Doch nur fast.

Kaiba würde sich wieder einmal beweisen, dass es nichts gäbe, dass nicht erklärlich war.

Niemals.
 

Wieso in aller Welt war er dennoch am nächsten Tag so ruhelos?
 

Bereits der Morgen dieses Donnerstags versprach nichts Gutes. Der Himmel über ihm schien zum greifen nah, so dunkel und schwer waren die Wolken und der kalte Wind. Selbst der heiße, starke Kaffee weckte seine Glieder und die unterkühlten Finger nicht. Stattdessen starrte Kaiba aus dem Fenster seines Büros und wartete nur darauf, dass Schneeflocken fielen.

Auf dem Schreibtisch lagen die Notizen zu der sich schlecht auswirkenden Weltwirtschaftskrise. Er müsste das in Ordnung bringen, gerade biegen. Er war sich sicher, dass er noch einen der Konzerne leitete, die wohl nicht zu sehr darunter litt und dennoch gab es nun Geschäfte, die dringlich wurden.

Doch wie sollte er arbeiten, wenn sich seine Finger kaum bewegten?

Dunkel in sich hineinknurrend schlang er die Hände fester um die warme Kaffeetasse. Er spürte den stechenden Schmerz, wenn Heiß auf Kalt traf und dennoch sah er sich nicht in der Lage zu Handeln.

Mit einer schnellen Bewegung und einem dunklen Ton, forderte er seine Sekretärin auf, ihn bei seinem Arzt anzumelden. Er würde sofort aufbrechen und sich etwas geben lassen, um die Verkrampftheit zu lösen. Er durfte sich so etwas in dieser Zeit nicht erlauben.
 

Sogleich wurde er zu der Arztpraxis chauffiert. Er hätte nicht die Geduld auf einen Hausbesuch zu warten. Doch selbst als sich sein Doktor die Hände ansah und die Umstände anhörte, gab es nicht viel, was er tun konnte.

„Ich gebe Ihnen einmalig ein paar Tabletten, Mr. Kaiba. Für heute. Doch dieser Aussetzer ist nicht aufgrund der Kälte, ich hoffe das wissen Sie.“, sagte er dunkel murrend während er ein Rezept ausstellte. Kaiba schien durchaus empfänglich für die heutige Kritik an ihm selbst.

„Dessen bin ich mir durchaus bewusst.“, sagte er und nahm das Schreiben für die Medikamente entgegen.

„Sagen Sie, waren Sie bei dem Massagestudio, das ich ihnen empfohlen habe?“

Kaiba nickte zustimmend und hob die Brauen. Wollte sein Arzt ihn schon wieder etwas in diesem Punkt vorhalten? Doch sein Blick wandelte sich in Zufriedenheit.

„Dann wäre es wohl das Beste für Sie, wenn sie das nächste Mal auch ihre Hände behandeln lassen, Mr. Kaiba.“, meinte der Doktor, fast schon amüsiert, „Und wenn meine Tabletten nicht mehr helfen, das so bald wie möglich.“

Kaibas Blick spiegelte einen kurzen Moment Ratlosigkeit wieder, dann atmete er tief und erwiderte ein dunkles: „Natürlich.“ Bevor das Medikamentenrezept in seine Tasche wanderte und er sich zum Gehen abwand, „Noch einen guten Tag, Doktor.“
 

Zurück in seinem Büro, die Pillen neben ihm auf dem Tisch, sah er seinen Händen zu, wie sie unverkrampfter wurden und sich mit Wärme füllten. Er fragte sich, was er hier eigentlich verschrieben bekommen hatte. Ob es ein Beruhigungsmittel war oder etwas Drogenähnliches? Die Wirkung war auf alle Fälle zufrieden stellend und berauschend. Die Wolken am Himmel schienen viel von ihrer Bedrohlichkeit verloren zu haben.

Kaiba ballte die Hand kurz zur Faust und zufrieden über seine wiedererlangte Beweglichkeit zog er die Tastatur heran.

Er überflog in seinem Kopf, die Dinge, die er zu regeln hätte, um was er sich kümmern musste. Seine Tage wären mit dieser neu aufgeladenen Belastung noch ausgefüllter als sonst. Er müsste noch länger, noch härter arbeiten, noch mehr schaffen. Er müsste wieder alles gerade rücken, Normalität und Sicherheit herstellen.

Wieso also stellte sich sein Körper gerade in dieser Situation gegen ihn?

Wenn die Tabletten nicht mehr helfen...

Mit einer galanten Bewegung holte er die Visitenkarte des „House Of Silence“ hervor, die er immer noch in seiner Tasche hatte. Die Webadresse eingegeben und mit dem Passwort auf die Seite gelangt, öffnete er das Profil des Masseurs, der ihn behandelte. Der Arzt meinte, er sollte seine Hände kurieren lassen und siehe da, auch das gab es als Angebot, inbegriffen zu den Armen.

So bald wie möglich.

Kaibas Blick fiel auf sein Telefon. Der Arzt verschrieb es ihm, sein Körper verlangte danach und auch sein Kopf würde mit aufgedeckten Geheimnissen Ruhe geben. Es gab nichts, das dagegen sprach. Im Gegenteil; Je konzentrierter Kaiba von diesem Haus zurückkam, desto besser könnte er sich um sein Geschäft kümmern, Arbeitsplätze retten und neue Ideen vorantreiben. Sonntag hätte er Zeit, drei ganze Tage mehr, die er nutzen könnte. Es gab absolut nichts, was ihn aufhielt.

Er hob den Hörer des Telefons und tippte mit spitzen Fingern die Nummer ein. Wieder dauerte es keine Sekunde, bis abgehoben wurde.

Die Stimme, die sich meldete kannte er zu gut:„Massagestudio ‚House Of Silence’, Rezeption. Um Ihre Diskretion zu wahren, beantworten Sie meine Fragen bitte kurz und bündig.“ 0001. Ein fast schon erleichtertes Aufatmen entkam Kaiba.

„Ist dies Ihre erste Kontaktaufnahme mit unserem Haus. Bitte antworten sie mit ‚Ja’ oder ‚Nein’.“

Das Spiel kannte Kaiba bereits, doch im Gegensatz zu seinem ersten Anruf, war die Antwort ein klares „Nein.“.

„Ihre Nummer, bitte.“, antwortete 0001 konkret, die Stimme fast mechanisch monoton aber freundlich.

„0235.“, erwiderte Kaiba und lehnte sich zurück, lauschte auf irgendein Geräusch, doch es gab keines. Wie auch? 0001 stand sicher in ihrem leeren Foyer indem ihr Herzschlag der einzige begleitende Ton war.

„Guten Tag, 0235. Was kann ich für Sie tun?“ Schon klang sie noch etwas freundlicher, als würde die Mitgliedschaft in diesem Studio alles ändern. Er stellte sich ihr blasses Lächeln vor, so schmal und aufgesetzt, wie er es wohl kaum kannte.

„Ich würde gern meinen Termin verschieben.“, antwortete Kaiba schließlich um nicht zu sehr in seine Überlegungen über diese Person abzuschweifen. Bildete er sich das ein oder hatte 0001 gerade das Buch herangezogen und aufgeschlagen?

„Natürlich. Hatten Sie schon ein bestimmtes Datum im Blick?“

„01.02., Sonntag.“, antwortete er sogleich, im Blick seinen Terminplaner, der für diesen Sonntag einige freie Stunden bereithielt. 0001 schien ebenso ihren Plan zu überschauen, dann sagte sie: „Wenn Sie den Masseur 0009 wünschen, kann ich Sie, entgegengesetzt ihrer ersten Intension, nur für eine Stunde anmelden. Wäre dies in Ordnung für Sie, 0235?“

Kaiba zog die Stirn in Falten und rieb sich kurz die Schläfe. Nur eine Stunde? Aber gut, er wollte eh nur seine Hände beruhigt wissen und er nahm an, dass eine Stunde ausreichend war.

„Ja, wäre es.“ Wenn er recht überlegte, wäre dies vielleicht noch besser. Er könnte früher hingehen und wäre den Rest des Tages auf einem hohen Energielevel. Die beste Vorraussetzung um Höchstleistungen zu erzielen. „15 Uhr wäre eine Option.“, fügte er hinzu und schien fast schon ein entzücktes Geräusch von 0001 zu vernehmen.

„15 Uhr wäre möglich. Soll ich Sie also für den 01.02., 15 Uhr für eine Stunde mit 0009 eintragen?“, resümierte sie, schien bereits zu schreiben.

„Ja.“, erwiderte Kaiba und tippte ebenso in seinen Plan den Termin ein.

„Danke, 0235. Auf wiederhören.“, sagte sie abschließend und Kaiba legte auf.

Seine Brust hob sich stark, als er sich zurücklehnte und einatmete. Vier Tage. Er hatte ein Ziel auf das er hinaus arbeiten konnte.

Vier Tage.

Die Welt blieb in ihren Fugen.
 

2. End
 

* 7000 Yen = 50 €
 

TBC.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (9)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Akumako-chan
2010-01-21T11:15:53+00:00 21.01.2010 12:15
Und da bin ich auch schon wieder! *he he he*

Armer Seto langweilt sich beim fliegen.
Aber immerhin hat er beim Terminverschieben die richtige Wahl getroffen! *daumen hoch*
Hab ich eigentlich schon mal erwehnt das ich auch einen 0009 haben will?*schmoll*
Hmmm, so schöe Streicheleinheiten. *schurr*
Der hat unseren Firmenchef ja ganzschön in der Hand. *grins*
Der schlummert ja fast weg. Is sowas Gutes eben nicht gewöhnt.
Kein Wunder das er scih für den nächsten Termin gleich 2 Stunden gegen läßt! ^ ^
Aber 0001 hat bei mir immer noch keine Syphatiepunkte geholt.

*lach*
Sogar Setos Sekretärin taucht sein heißgeliebtes Aspirin gegen Ayurveda ein! *kicher*
Und das auch noch mit Toilettensteingeschmack! *prust*
Aber nette Frau!
Auch der Arztmacht sich Sorgen.
Der Vorschlag mit der Hand-Massage war ne gute Idee.
Und Seto konnte kaum noch erwarten diese umzusetzte. *grins*

Gruß Akumako-chan
Von:  Baph
2009-11-26T22:24:09+00:00 26.11.2009 23:24
Da bin ich wieder ^^

"Wahnsinn, manchmal konnte er ja regelrecht poetisch zweideutig sein."
Boah, Seto, man sollte dich für den Literaturnobelpreis vorschlagen, ehrlich ^_^

"Er hatte viel zu viel Geld."
Ich glaube, dem könnte ich abhelfen ^^

Oh, da scheint das Interesse zwischen Masseur und Massiertem auf Gegenseitigkeit zu beruhen...

Ganz, ehrlich, wie du die Massagen beschreibst, find ich voll toll. Würd gern mehr dazu schreiben, aber es ist grad zu spät dafür... Aber echt, sehr, sehr schön.

"Schmeckte für ihn eher nach Toilettenstein."
Mmh, okay, woher weiß er denn, wie Toilettenstein schmeckt? Okay, blöde Frage, ich geb's zu.

Liebe Grüße!!
Von: abgemeldet
2009-10-25T18:08:33+00:00 25.10.2009 19:08
Hallöle. ^^
Sechs Kapis nur? Ich bin irre gespannt, wie du so eine Annäherung in so wenig Kapiteln geschreibst… Hut ab. ÖoÖ
Aber nun zum Kapi:
[…]Er hasste fliegen – zumindest, wenn er nicht selbst im Cockpit saß.
Es war unglaublich langweilig, einfach nur zu sitzen und aus dem Fenster zu schauen. Arbeiten konnte er dabei meist nicht, er wusste nicht warum, sein Kopf war dann wie leer gefegt. Meistens fasste er überhaupt keine Gedanken, wenn er flog. Selbst wenn er Zeitung las oder etwas prüfte, war sein Kopf stets wo anders. Vielleicht hing er einfach zu weit oben in den Wolken, als dass er sich mit dem so winzig wirkenden Geschehen auf der Erde befassen könnte. […]
SEHR gut. Fliegen ist auch Kontrollverlust… für einen Kaiba mit Sicherheit schrecklich…
Naja, weniger Ablenkung: weder Telefon noch Internet…
[…]24.30 Uhr in Tokyo ankommen[…]
Heißt es nicht 0:30 Uhr?????????
[…]Ein guter Plan. […]
Zwei gute Pläne? XDDDDDDDDDDDDDD
[…]Welcome back, 0235. […]
Sehr gut eingeflossen… so kann man erahnen, dass er dochmals den Salon besucht.
[…]Eine Frau zwängte sich an ihm vorbei, viel zu dicht für sein Empfinden, doch sagte sie nichts, tippelte auf den zu hohen Absätzen durch den dreckigen Schneematsch. […]
Wiederum SEHR gut. Zu dichter Kontakt fällt jemandem, der sehr auf Distanz bemüht ist, sofort auf. Klasse gemacht. *v*
[…]Rotes oder gelbliches Licht als Empfang war natürlich warm und beruhigend für die Augen, das richtige um die Kunden auf eine Massage vorzubereiten. Doch wenn das Licht erst aus ist, soll man nichts sehen. Ein klarer Nachteil, wenn das rote und somit langwellige Licht vom Flur in das Kabinett fallen würde. Die Gefahr, man könnte etwas sehen, wäre zu groß.
Also wechselte die Farbe zu einem kurzwelligem Blau, die beste Garantie, der beste Sichtschutz, den man bieten konnte. […]
WOW, klasse durchdacht… klingt sehr logisch. Wie ist dir bloß diese ganze Konstruktion eingefallen????
[…]Wirkte dieses flinke, fließende Verstreichen der Flüssigkeit auf Setos Haut tatsächlich... unbeholfen?
Innerlich amüsiert musste er sich selbst zustimmen. Die Hände strichen sanft immer und immer wieder über die Haut um sicher zu gehen, dass es nirgends zu heiß, zu unangenehm wurde[…]
Eine niedliche Entschuldigung… toll, dass man darüber allmählich beobachten kann, wie sich was entwickelt… so hoffe ich es zumindest. Doch trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, wie die beiden das machen sollen… ich bin SOOOO gespannt. XDDDDDDDDDDD
[…]Wieder suchten die Hände, die Ballen und Kuppen, Stelle für Stelle, Verspannung um Verspannung. Suchten sie, massierten sie und regten so wieder die Lebensgeister an. […]
Du schreibst so schön, als könnte man daneben stehen und zugucken… wirklich gut.
[…]Aber Seto hatte das Gefühl, er hätte bereits alles verloren. […]
Wow, das sagt schon ne ganze Menge über seine Gefühle aus.
[…]Er wurde entlohnt mit einem Feuerwerk der Sinne. Eine Explosion, die sich über die Handinnenflächen ihren Weg suchte und mit den Fingerspitzen vollendete und jede Stelle, die es traf, brannte lichterloh. […]
Fantastisch… +.+
[…]Das weiche Gefühl verschwand und Seto war gefasst darauf, dass dies wieder die letzten Berührungen für die nächste Zeit gewesen sein mussten, da merkte er, kaum spürbar, wie jener Masseur drei Finger vorsichtig an sein Schulterblatt legte, um ihn herum ging, die Nackenhaare am Hals dabei ein klein wenig mit sich nahm und auf der gegenüberliegenden Seite wieder von ihm ließ. […]
Ich weiß immer noch nicht, was diese Bewegung zu bedeuten hat, aber eines hat es erreicht: es wirkt zugewandter als eine „normale“ Massagestunde…
[…]Er setzte die Füße auf und ging zurück zum Umkleideraum. Er atmete ein, aus, seine Hände waren ruhig, zitterten nicht, er stand fest, er war auf dem Boden der Tatsachen. Es war alles in Ordnung, die Welt noch in ihren Fugen, sein Alltag noch da, die Arbeit wollte erledigt werden. Alles war wie er es gewohnt war. […]
Die Methaper „auf den Boden der Tatsachen“ passt sehr gut.
[…] „Der 04.02. Mittwoch, 21 Uhr, 0009, 2 Stunden.“ […]
Ach, diesmal 2? *ggg*
Sehr gut hier wieder Kaiba: kurz – präzise – ungeschmückt.
[…]Die Tür verschwand unter den Lichtern, die so grell und bunt wirken sollten und doch nur zeigten, wie abgestumpft diese Welt war. Ein Trauerspiel. Er hätte nie gedacht, dass dort, mittendrin, eine Lücke klaffte, es eine Ausnahme gab. […]
Ich finde, das Wort „Ausnahme“ passt dort nicht ganz hin… schönere Begriffe hast du ja schon gezeigt.
[…]Sie nickte verstehend, die schweren Ohrringe wippten leicht. Kaiba mochte die Art seiner Sekretärin. Bei dem Vorstellungsgespräch wollte er eigentlich zuerst einen Mann, doch man empfahl ihm diese Frau wegen ihrer freundlichen Stimme, den perfekten Kenntnissen in sämtlichen Sprachen und ihrer Größe; Denn selbst mit hochhakigen Schuhen, die jedes Model zum Weinen bringen würden, war sie fast zwei Köpfe kleiner als er. Die perfekte Größe um unscheinbar neben ihm zu stehen und, wie jetzt, Akten zu erreichen und sie unterschreiben zu lassen. […]
SÄMTLICHE SPRACHEN???? Dann lass sie mal einen Kaffee auf indonesisch und ein Stück Kuchen in der alten Maya – Sprache bestellen… XDDDDDDDDDDDDDDD
Vielleicht sollte man „sämtliche“ durch „die wichtigsten“ oder „die geläufigsten“ ersetzen…
Aber die Erklärung der Größe ist interessant. Gut erdacht. ^^
[…]Wenn es um Mokuba ging zum Beispiel, oder Arzttermine, doch diesmal hatte Kaiba das Gefühl, dass das allein sein Geschäft wäre. Niemand würde ihm auf die Finger schauen, über die Schulter, zu ihm auf. […]
Den letzten Satz finde ich etwas unverständlich… sind mit „auf die Finger schauen“ die umgangssprachliche Floskel gemeint oder die Finger des Masseurs? Ö.ö
Und das danach?
[…]Diese Idioten. Sie hatten bei dem Brunch kein anderes Thema gehabt als Frauen. Frauen. Was war an denen schon besonders? Sie langweilten Kaiba, genauso wie die meisten Themen, die für ihn wie Arbeit klangen. Frauen. Das waren berechenbare Biester, geldgeile Furien, die sich sogar ein Kind andrehen lassen würden nur um sich die neuste Gucci-Tasche kaufen zu können. Frauen. Er konnte ihre Attitüde nicht leiden. Ein Geschwafel von Emanzipation, wo man sie nie fand. Kurze Röcke und einen weiten Ausschnitt konnten sie tragen, aber den ersten Schritt machen und auf einen Mann zu gehen, das passte nicht zu ihnen. Doch wenn sie es taten, dann aus welchem Grund? Um sich einladen zu lassen, wollten die Türen aufgehalten bekommen, einen Gentlemen, der sich um sie kümmert. Für Kaiba klang das eher nach Prostitution, als Emanzipation. […]
Autsch… interessante Meinung auf alle Fälle. Hat schon was Wahres, ne?
[…]Natürlich, er war gestern Abend in Rom angekommen und hatte versprochen sich zu melden. […]
In Rom? Was macht er da?
[…]Er würde wohl nie verstehen, wie man auf Eisstielen laufen konnte. […]
*weglach* Sehr gut… XDDDDDDDDDDDDDDDDDD
[…]Ayurveda. Hieß das dieser Masseur war auch so einer? Oder musste das nicht zwangsläufig sein? Seine Finger verharrten über der Tastatur, bevor er den Suchbegriff eingab und leicht blinzelnd die Seiten überflog, die der PC ausspuckte. […]
Interessant. Er scheut keine Gelegenheit, auch wenn sie nur eine Mutmaßung ist, um etwas über den großen Fremden herauszufinden… ^^
[…]was um alles in der Welt war dann das]? […]
Und was ist „das]“? *ggg*
[…]aber ich habe das Gefühl als hätten Sie keine Lust.“
Nun war Kaiba in der Tat ein wenig überrascht. […]
*lol* Sehr gut…
[…]Unbeeindruckt sollte er sein? Von seinen eigenen Taten, seinem eigenen Konzern, der nur wegen ihm, nur mit ihm groß wurde. Keine Lust sollte er haben? Auf diese wiederkehrende Arbeit, auf die täglichen Abläufe, die gleichen Gesichter?
War es so offensichtlich? […]
Interessant. Auch ein Kaiba, der alles haben kann, verabscheut den Alltag… *lach*
[…]Seine müden Augen huschten von dem hellen, weißblauen Bildschirm zu seinen Händen. Er fühlte, dass sie kühl waren und die Finger steif, von der ewigen, selben Pose. Diesem Masseur würde das wohl nicht passieren, nein, würde es wohl nicht. Er fragte sich, ob man dadurch einen starken Händedruck bekam oder ganz im Gegenteil, er eher weich wurde. Wie lang brauchte man wohl für die Pflege der Hände, damit sie angenehm für jeden erschienen? Wöchentliche Maniküre?
Kaiba knackte kurz mit den Gelenken in den Fingern, faltete sie dann ineinander. […]
Du nimmst wirklich jedes Detail auf… ich meine, er hat ja momentan nur diese Eindrücke und die lässt er sehr intensiv auf sich wirken… wirklich AUSGEZEICHNET! *o*
[…] „Guten Tag, 0235. Was kann ich für Sie tun?“ Schon klang sie noch etwas freundlicher, als würde die Mitgliedschaft in diesem Studio alles ändern. Er stellte sich ihr blasses Lächeln vor, so schmal und aufgesetzt, wie er es wohl kaum kannte. […]
Wow, sie kennt jede Nummer zu einem Gesicht… ist wohl auch sehr wichtig.
Die Erklärung zu „aufgesetzt“ finde ich sehr wichtig… irgendwie stellt es dar, dass 0001 nur ein „Mittel“ zum Masseur ist, irgendwie nimmt man sie kaum als eigenständige Person wahr… und ich kann mir vorstellen, dass das auch so bezweckt ist.
[…]Vier Tage.
Die Welt blieb in ihren Fugen. […]
Wow, klingt schon etwas abhängig… Ö.ö
[…]* 7000 Yen = 50 €[…]
Soviel Trinkgeld hätte ich auch gern mal… XDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD
Freu mich tierisch auf mehr und sorry nochmal, dass es so lang dauert, aber ich halte meine Versprechen und du kriegst ein Kommi. ^^
*wink* Pan
PS: Die Länge entschädigt die Wartezeit hoffentlich… ;D



Von:  kuestenfee1
2009-10-14T12:28:02+00:00 14.10.2009 14:28
Dieses Kapitel ist auch wieder sehr schön geworden. Habe ich schon erwähnt, dass ich auch so eine Massage haben möchte? Aber noch viel lieber wäre ich dieser geheimnisvolle Masseur.^^ Wer möchte nicht einmal Seto Kaiba unter seinen Händen haben?Bei seiner nächsten Massage soll er ja seine Hände behandeln lassen und hat so wahrscheinlich die einzigartige Gelegenheit mehr über seinen Masseur zu erfahren.
Vielleicht erfühlt er eine kleine Narbe oder etwas ähnliches. Und Vielleicht entdeckt er ja bei einem zufälligen Treffen mit Joey(?) genau dieses Merkmal und kommt vielleicht auf den Gedanken, es könnte sich evtl um seinen Masseur handeln.

Bin schon sehr gespannt, was Du Dir für das nächste Kapitel ausgedacht hast.^^

Liebe Grüße
fee-chan
Von:  kia-chan23
2009-10-13T18:28:21+00:00 13.10.2009 20:28
Na Hallo! Bin beim durchstöbern bei deiner Story hängen geblieben. Der Schreibstil ist einfach umwerfend. Allein die Beschreibung der Massage, WOW, das ist wirklich hervorragend beschrieben.

Die Story ist fesselnd, da es mich wirklich interessiert, was nun aus Kaiba und dem Masseur wird. Und ob Kaiba die elende Tablettensucht los wird. Das ist doch schon nicht mehr normal, der schluckt die Teile als wären sie Smarties. Ich bin äußerst gespannt auf die Hand- bzw. Armmassage, muss er die nicht bei 0001 vorher anmelden. Mal sehen, ob das überhaupt möglich ist.

Mein absoluter Favo-Chara ist und bleibt aber immer noch die Sekretärin, die Frau ist der Knüller! Ich bin selber gelernte Sekretärin und weiß wie furchtbar so ein Chef sein kann! Die Frau hat Nerven wie Drahtseile!

Könntest du mir Bescheid geben, wenn ein neues Kappi kommt? Freu mich schon drauf.

LG

Von:  Gizzy
2009-10-12T13:33:10+00:00 12.10.2009 15:33
Sooo, endlich konnte ich das zweite Kapitel auch mal lesen. Dein Schreibstil ist - wie zu erwarten war - immer noch sehr gut und passend.

Ich finde das mit den Lichtern im HOS total interessant, stand das im ersten Kapitel auch schon? Wenn ja, ist es mir da nicht so sehr aufgefallen, aber der Wechsel vom roten Licht zum blauen ist wirklich genial. Wie kommst du auf sowas? Du solltest so einen Massagesalon eröffnen, ich würd mein letztes Geld zusammenkratzen, um da hingehen zu können. Die Idee, die dahinter steckt, ist einfach genial und total originell.

Die Massage war ja diesmal auch ein wenig anders, mit der 'Entschuldigung' am Anfang. Seto's Gedankengänge sind da recht lustig, weil er erst überlegt, ob das einen Abzug vom Trinkgeld geben soll, sich dann aber doch dagegen entscheidet. 50€ Trinkgeld, oh man. Aber es war auch seeehr amüsant, wie er auf sich selbst wütend war, dass er eingedöst ist. Eigentlich ist das ja nichts schlimmes, es zeigt nur, wie erschöpft er war und wie entspannend die Massage wohl war, doch er ärgert sich drüber. Und das Ende der Massage war ja auch recht.. hm, verwirrend. Immerhin gehörte das nicht mehr wirklich zur Massage, die Zeit war um, und dennoch.. Hach ja, ich hoffe ja, dass 0009 Joey ist ♥

Ich mag Seto's Sekretärin übrigens sehr, sie ist aufmerksam, was nach den ganzen Jahren vielleicht kein Wunder mehr sein sollte, aber sie macht sich wohl auch sehr viele Sorgen um Seto und das ist irgendwie sehr süß x3 Aber da stand ja auch, dass sie fürsorglich wie eine Mutter ist. Kam mir sehr so vor, auch wenn sie sehr respektvoll ist, man merkt es ihr an.

Ich bin auch sehr gespannt auf die Hand-Massage, sonst sind Seto's Finger ja immer sehr kalt, er beschreibt sie zumindest so, ich könnte mir vorstellen, dass es nach der Massage dann nicht mehr so ist. Und hoffentlich hilft es, Tabletten sind immerhin wirklich nicht so gut, er nimmt eh mehr als genug davon. Da fand ich das übrigens auch toll, dass seine Sekretärin da nicht nach Aspirin gegriffen hat. Ist sicherlich besser so für Seto.

Ich freu mich auf das nächste Kapitel ♥
Von:  CherryKiss
2009-10-12T10:54:39+00:00 12.10.2009 12:54
Hey^^
Ersteinmal muss ich dir sagen das du grandiose Einfälle hast!
Mein Gott da habe ich mich sogar beim lesen entspannt =D
Du beschreibst alles sehr detailgetreu und das ist wirklich interessant und einfach super gemacht!
Ich hoffe wir erfahren oder auch Seto erfährt, wer sein Masseur ist =)
Aber das dauert bestimmt noch ein wenig was?
Naja ich würde mich freuen wenn du mir eine Nachricht schicken könntest, wenn das nächste Kapitel on gestellt ist ;)
Liebe Grüße,
Luisa!
Von: abgemeldet
2009-10-12T05:46:25+00:00 12.10.2009 07:46
Ui o o
Ich will endlich wissen wer der Masseur ist! |D
Ich glaube ja immer mehr dran das es Joey ist~
Nach diesem Kapi und der Massage ganz besonders... > <

Lad das nächste Kapi schnell hoch x3
Von:  Schreiberling
2009-10-10T19:05:06+00:00 10.10.2009 21:05
Hallo
ich war sehr überrascht als ich diese Ff hier gefunden habe und weil ich mir unter dem Titel nicht so richtig was vorstellen konnte.
Aber nachdem ich die Kapis gelesen hab, muss ich schon sagen eine echt originelle und fantastische FF!!
Ich finde es total spannend, wie Kaiba sich langsam einem Masseur nähert, den er gar nicht kennt. Nur durch Berührungen bei der Massge sich Sachen ausmalt...
Das ist alles so super beschrieben. Ich muss echt sagen, Hut ab.
Man kann das spannende Knistern im Raum wahrnehmen ohne dass es langweilig werden würde oder so... Auch wenn jetzt, wie soll ich sagen, nichts spektakuläres passiert. Es ist und bleibt eine Massagestunde und trotzdem ist es viel viel mehr.
Ich weiß nich recht, wie ich es beschreiben soll. Aber ich finde man kann sich sehr sehr gut in das Geschehen reinfühlen und immer wenn Kaiba das House of Silence betritt, ist man mit dabei.
Einfach klasse und ich kann den nächsten Teil kaum erwarten.
Auch wenn es nur um seine Hände zu gehen scheint.
Das einzig bedenkliche sind für mich die Tabletten.
Das ist schon Sucht, oder?
Da ist mir der Arzt aber ein bisschen zu locker.
Trotzdem. Es ist eher Nebensache bei dieser HammerFF
Und vor allem ist sie mal was ganz anders.
Falls du ENS Benachrichtigungen verschickst, bitte mir auch wenn das nächste Pittel da ist.
VLG


Zurück