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Fremde Welten: Das Buch von Incanta (#3 1/4)

Mutterliebe hat viele Gesichter
von

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Schwarzer Turm und weißes Schloss

Ich konnte mich nicht erinnern, mich jemals am Morgen nach einer Ausbrennung gut gefühlt zu haben. Allerdings nicht nur aus moralischen Gründen, sondern auch wegen der körperlichen Aspekte. Eigentlich wollte ich früh aufstehen, um schnell zu Sage und Cosmea zu reisen – soweit man Burner als schnell bezeichnen konnte – und mit den beiden dann zum Kristallschloss, von wo aus wir am folgenden Tag das Lotusschloss aufsuchen würden. Einfacher Plan.

Roses Schlafkerze hatte mich tief und traumlos schlafen lassen, weswegen mein Körper nach relativ kurzer Zeit die Meinung vertrat, das müsse reichen. Aber schon die erste Bewegung ließ mich aufstöhnen. Ich kam mir vor, als hätte ich einen Gewaltmarsch durch den Urwald hinter mir. Dabei dürfte selbst ein solcher Marsch keine allzu schlimme Wirkung auf mich haben, schließlich hielt ich mich gut in Form.

Ob es nun daran lag, dass ich die ganze Zeit während der Ausbrennung ziemlich angespannt dagestanden hatte, oder die Magie mich auf diese Weise dafür bestrafte, wusste ich nicht. Aber ich wusste, dass dies eine übliche Nachwirkung war für den, der den Schaden anrichtete.

Zusätzlich fühlte ich einen leichten Kopfschmerz von der benebelnden Kerze, aber dieser hielt sich in erträglichen Grenzen. Genug trinken half da meistens. Nur graute es mir vor dem Aufstehen, und wenn nicht das Leben meines Opfers davon abgehangen hätte, dass ich hinging und seinen Gesundheitszustand überprüfte, wäre ich einfach im Bett geblieben und hätte mich den ganzen Tag hier verkrochen.

Ich hörte Roses sanftes Schnarchen neben mir und riss mich zusammen. Was beschwerte ich mich überhaupt... immerhin würde das Problem für mich nur ein, zwei Tage anhalten, maximal drei. Diejenigen, die ich ausgebrannt hatte, mussten damit leben... oder waren daran gestorben.

Ich warf mein Nachtgewand aufs Bett und verzog mich kurz in die Waschecke, ehe ich mir etwas Bequemes für die Reise überzog – das allerdings wie üblich mit Magie, wozu sich unnötig quälen. Auf der Suche nach etwas zu essen fand ich in der Küche einen Tee vor, der auf einem Stövchen warmgehalten wurde. Ich erkannte den Geruch, eine Mischung gegen Muskelschmerzen. Eine Tasse stand daneben bereit. Gerührt seufzend ließ ich mich auf einen Stuhl sinken.

„Ich verdiene dich wirklich nicht, Rose,“ murmelte ich, goss mir die Tasse voll und trank zügig aus. Der Geschmack war etwas bitter, aber offenbar war auch Honig drin, um dem entgegen zu wirken. Der Topf mit dem süßen Zeug stand noch auf dem Tisch und das Etikett an dem kleinen Henkel, der wirklich nur dem Befestigen des Etiketts diente, sagte in Klepos' grober Handschrift aus, dass es sich um die Sorte „Kummerkraut“ handelte, also wiederum etwas, das man auch gegen allgemeine Verstimmungen und düstere Gemütszustände nutzen konnte.

Rose hatte sogar schon einige belegte Brote und einen Wasserschlauch für unterwegs fertig gemacht. Das kam mir sehr gelegen, denn so konnte ich essen, während ich auf Burner unterwegs war, was ja lange genug dauerte im Vergleich zu anderen Drachen.

Ich überlegte, ob ich etwas Symbolisches machen konnte, um meine Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen, doch mir fiel auf die Schnelle nichts ein, also stellte ich einfach brav die leere Kanne und die Tasse zur Spüle, nahm den Proviant mit und ging nach draußen, um nach meinem Drachen zu suchen. Naja, er würde wahrscheinlich nicht unterschreiben, dass er meiner war, eher kroch er bisweilen bei mir unter, weil er vermutlich meine Gesellschaft ganz nett fand.

Als ich seinen Namen rief, kam er aus der Scheune geschlurft, wo er bei offenem Tor geschlafen hatte. Bestimmt sehr zur Freude der Ratten. Er gähnte und kratzte sich anschließend mit einem Hinterfuß am Kinn.

Ich wartete, bis er sich ein bisschen akklimatisiert hatte und mich aufsteigen ließ. Als er sich etwas holperig in die Luft erhob, teilte ich ihm das Ziel mit, und sobald er stabil flog, packte ich mein Frühstück aus. Burner kannte den Weg zu Sage und Cosmea, denn wir besuchten die beiden öfters im Jahr. Auch kamen sie ab und zu für ein paar Tage zu uns, manchmal, um bei einer Ernte zu helfen und ihre Bestände an alchemistischen Zutaten aufzufüllen. Es gab eine alte Freundschaft, gewachsen aus Not und Schwierigkeiten. Solche waren die besten.

Und dennoch, oder gerade deswegen, war ich nicht ganz ehrlich zu den beiden, wenn ich Sorgen hatte. Ich wollte sie einfach nicht damit belasten. Doch in diesem Fall wollte ich vor allem meine Frau nicht allzu sehr in die Sache verwickeln, obwohl sie sonst meine engste Vertraute war. Die Ausbrennung betraf ja auch Cosmea, also sollte ich mich vielleicht lieber bei ihr zu dem Thema aussprechen. Möglicherweise tat ihr das ja auch gut.

Da die Reise beinahe zwei Stunden dauerte, wenn Burner gemütlich flog, blieb mir Zeit zum Grübeln. Hätte ich doch lieber ablehnen sollen, ihr zu helfen? Sie hatte sich freiwillig gemeldet, um Sorc auszubrennen, als im Raum stand, dass es dazu kommen könnte. Ich erinnerte mich an ihre Worte: „Thau, ich hätte dich gerne als meinen Helfer, denn mit dir kann ich am ehesten zusammenarbeiten. Du bist stark genug und du hast die meiste Erfahrung von uns allen.“

„Vor allem darin, wie man Leute auf diese Art umbringt,“ hatte ich erwidert.

„Doch du weißt inzwischen, wie man es nicht machen soll. Mir ist es wichtig, dass es vernünftig gemacht wird, mein Enkelsohn wäre sonst untröstlich,“ hatte sie argumentiert.

Dass sie es ihrem Enkel zuliebe tun wollte, hatte mich dann auch überzeugt. Das konnte ich nachvollziehen. Wenn eines meiner Kinder einen Freund hätte, der ausgebrannt werden musste, würde ich mich vielleicht auch anbieten, einfach, damit es kein völlig Fremder tat, dem die Person egal war. Andererseits stellte ich mir das auch schwierig vor. Wie dachte Crimson wohl darüber? Hasste er seine Großmutter dafür? Verstand er ihr Motiv? Jedenfalls war es wohl an mir, in diesem Fall der Böse zu sein. Sollten sie mich hassen, solange nur die Familie intakt blieb.

Erneut rief ich mir Sorcs Gesicht in Erinnerung, direkt vor der Ausbrennung. Mein Gedächtnis bestätigte die Bilder aus meinem Traum. Er hatte sich gefürchtet und war logischerweise nervös gewesen, doch ich kannte niemanden sonst, der ohne zu betteln, zu jammern oder zu fluchen diesem Schicksal entgegengetreten war. Nun stammte er wohl aus einer Familie, die viel Wert auf würdevolles Auftreten legte, ähnlich wie wir vom Zirkel immer darauf achteten, uns nicht zu blamieren. Aber in dieser Situation hätte es jeder verstanden. Und wir hatten ja alle erwartet, dass er im letzten Moment zusammenbrach und seine Aussage änderte, denn irgendetwas stimmte daran nicht... er schien sich die Geschichte spontan auszudenken, gar nicht der Stil, den wir in seiner letzten Verhandlung von ihm erlebt hatten.

Aber es half ja nichts, darüber nachzudenken. Selbst wenn ich irgendwann erfuhr, was es damit auf sich hatte, der Schaden war angerichtet. Gewissermaßen traf mich und Cosmea keine Schuld, wir waren nur diejenigen, die das Urteil vollstreckt hatten. Aber diese Rolle fühlte sich nicht gut an.

Ich nahm mir vor, mich nicht weiter damit zu befassen, sobald wir unseren Kontrollbesuch hinter uns hatten, denn es gab genug eigene Probleme, die es zu meistern galt. Wenn nun die Ernte nicht so gut ausfiel oder Schädlinge meine Pflanzen befielen? Dann nützte es auch nichts, dass Phalae mir freundlicherweise Aufschub gewährt hatte. Was geschah mit mir, wenn ich nicht zahlen konnte?

Sie würde mich für sich arbeiten lassen, bis meine Schulden getilgt waren. Kollidierte das mit meinen Auflagen vom Rehabilitationsprogramm des Zirkels? Vielleicht konnten sie einfach meine Bewährungsfrist für die Zeit aussetzen, in der ich für Phalae arbeitete, und sie danach weiterlaufen lassen. Sie kannten mich inzwischen doch so weit, dass sie mir vertrauten und das kein Problem sein sollte. Genau, gute Idee, das konnte ich im Ernstfall beantragen. Vielleicht verzichteten die Kollegen auch darauf, sich einzumischen, immerhin konnte ich immer noch für mich selbst sorgen, wie es von mir verlangt wurde, selbst wenn ich irgendwo einer erzwungenen Arbeit nachging.
 

Ich war relativ überrascht, als der Schwarze Turm schon in Sicht kam. Da war ich wohl wirklich sehr in Gedanken gewesen. Burner brüllte, um sich anzukündigen. Der viereckige Turm stand auf einem Hügel in einem Wald und bot rundherum nicht genug Platz zum Landen, doch statt eines Daches gab es eine Landeplattform mit niedriger Brüstung für eben diesen Zweck. Alternativ konnten Besucher natürlich auch weiter unten am Hang landen und eine halbe Stunde zum Turm laufen, wonach mir aber nicht der Sinn stand. Burner war ja wirklich klein genug für die Plattform.

Leider landete mein Drachenfreund ebenso ungraziös, wie er startete, weshalb ich ziemlich durchgeschüttelt wurde und für einen Moment befürchtete, wir würden auf der anderen Seite hinunter schlittern. Meine Muskeln waren noch immer nicht begeistert von jeder Art von Bewegung, doch ich zwang sie einfach zur Kooperation, während ich abstieg und die Falltür suchte, die ins Treppenhaus führte. Eigentlich gehörte an diese Stelle ein kleines überdachtes Häuschen, welches die Öffnung verdeckte, aber die beiden Bewohner hatten es durch die Falltür ersetzt, nachdem es mehrere Male von landenden Drachen beschädigt worden war. Leider war es so etwas unpraktisch, denn ich musste die Klappe öffnen und sie hinter mir zufallen lassen, während ich die Stufen hinab stieg, die direkt darunter begannen. Wieder ein Aspekt, der mit zunehmendem Alter unerfreulicher wurde, überlegte ich. Auch war das Ding bei Regen möglicherweise undicht.

Die Klappe befand sich an der Seite, damit der eventuell anwesende Drache einen hinabsteigenden Gast nicht behinderte. Die Treppe führte in einen schmalen Flur mit einem Fenster, durch das Licht bis ins eigentliche Treppenhaus gelangte, welches sich in der Mitte der Turmkonstruktion befand. So konnten die einzelnen Räume allesamt Fenster haben, was im Wald auch nötig war. Zwar hatten Cosmea und Sage die Bäume in einem Umkreis von etwa fünf Metern rund um den Turm gerodet und nutzten die Fläche auch als Garten, dennoch fiel schnell Schatten auf die unteren Fenster, da die restliche Vegetation problemlos die gleiche Höhe wie der Turm erreichte. Der Wald wurde hier als Rohstoffquelle genutzt, daher gab es keine wirklichen Baumriesen in unmittelbarer Nähe.

Der Turm an sich musste ungefähr 15 Meter hoch sein, da jede der vier Etagen eine Deckenhöhe von gut drei Metern vorzuweisen hatte, und dazu kamen ja noch dicke Decken zwischen ihnen und das Dach. Die quadratische Grundfläche maß etwa 8 x 8 Meter. Ganz ordentlich für ein Pärchen. Eigentlich hatten sie sich wohl erhofft, hier mal Enkelkinder wohnen zu haben, denn Platz war mehr als genug vorhanden, weshalb die dritte Etage auch hauptsächlich aus Gästezimmern bestand. Auf meinem Weg nach unten pausierte ich dort und suchte das Zimmer auf, dessen Tür von dem kleinen Gang zum Fenster abging. Hier war es tatsächlich nur ein Gang, der dazu diente, im Treppenhaus für Licht von außen zu sorgen, nur ganz oben führte an dieser Stelle eine Treppe hoch zum Dach. Der Architekt hatte das wohl ursprünglich nicht vorgesehen.

Die Tür war nicht verschlossen, also trat ich ein und ließ die Atmosphäre auf mich wirken. Viel verändert hatte sich in den letzten 26 Jahren nicht. Gut gepflegte Möbel hielten ja auch lange, daher gab es keinen Grund, sie zu ersetzen. Die Gardinen waren andere und auch die Teppiche auf dem Boden. Aber im Großen und Ganzen war noch alles beim Alten. Auf einem Sessel lag immer noch dasselbe, hübsch bestickte Kissen und auf dem Bett die altbekannte Überdecke. Der Tisch hatte ein paar mehr Kratzer, doch auf ihm stand noch derselbe schlichte Kerzenständer aus gebranntem Ton wie damals und in einer kleinen Holzkiste unter dem Bett fand ich die gleiche Sorte Kerzen, die dazu passte. In der geräumigen Kleidertruhe befanden sich einige Nachthemden für Gäste und Fellpantoffeln in drei Größen.

Obwohl ich hier mit schweren, schmerzhaften Brandverletzungen gelegen hatte, empfand ich die Erinnerungen an dieses Zimmer als überwiegend positiv – schließlich hatte Rose an diesem Bett ihren eigenen Treueschwur gesprochen, um meinem zu entsprechen, den ich dann auch noch einmal wiederholt hatte – seltsamerweise wusste ich damals und bis heute noch den genauen Wortlaut, obwohl die Originalfassung unter starkem psychischem Druck entstanden war. In diesem Zimmer hatten mich die Heiler wieder ausreichend zusammengeflickt und Sage, Cosmea und Rose mich gepflegt, wobei sie parallel bereits mit dem Zirkel des Bösen in Kontakt gestanden hatten, um mir eine schnelle und reibungslose Gerichtsverhandlung zu ermöglichen.

Im Nachhinein hatte ich erfahren, dass sie mir dieses Zimmer damals zugeteilt hatten, weil es sich gut bewachen ließ. Ich konnte ja nur in eine Richtung flüchten, sofern ich nicht riskieren wollte, aus dem Fenster zu stürzen. Natürlich gestaltete sich eine Flucht mit verbrannten Beinen, diversen anderen Verletzungen und Wundfieber ohnehin schwierig, und ich hatte dort auch noch gewohnt, als es mir bereits besser ging, fast ein Jahr später. So lange hatte ich gebraucht, um mich wirklich gut zu erholen und das Grundstück zu erwerben, das ich heute bewirtschaftete. Wäre Rose nicht an meiner Seite gewesen, hätte ich vielleicht nicht den nötigen Willen aufgebracht.

Schade, dass wir noch heute wieder aufbrechen mussten, sonst hätte ich gerne um der alten Zeiten willen hier eine Nacht verbracht. Vielleicht auf dem Rückweg. Aber nein... Sorcs Verhandlung hatte mich schon fast eine Woche beschäftigt, ich musste mich unbedingt zu Hause um meine Angelegenheiten kümmern.

„Na, ich hab mir schon gedacht, dass du hier vorbeischaust,“ holte mich Cosmeas Stimme aus meinen Gedanken.

„Es ist ziemlich... nostalgisch,“ lächelte ich.

Meine alte Freundin sah müde aus, anscheinend ging es ihr nicht besser als mir nach gestern. Sie trug ein Freizeitkleid und die Haare offen, so sah ich sie fast nie. „Du siehst so aus, wie ich mich fühle,“ stellte sie fest.

„Oje, ich lasse nach,“ entgegnete ich mit einem schiefen Grinsen.

„Wir sitzen unten im Garten, da kannst du was trinken und dich kurz ausruhen. Aber ich möchte gegen Mittag beim Kristallschloss sein, also müssen wir beizeiten los.“

Ich nickte und folgte ihr nach unten. Burner flog wahrscheinlich inzwischen den Hang hinunter und wartete dort – das war bei uns so üblich. Außerdem kam mir das sehr gelegen, denn dann musste ich später nicht all die Stufen wieder hoch klettern.

Das Magierpaar hatte im Garten vor ihrem Turm einige Beete mit Nutzpflanzen, aber auch eine kleine Wiese, wo eine hölzerne Sitzgruppe für gemütliche Zusammenkünfte stand. Normalerweise hätten wir wohl einen Krug Wein aufgemacht, doch in Anbetracht der Umstände gab es Tee, sogar die gleiche Mischung, die Rose mir zu Hause zubereitet hatte. Sage und Cosmea bezogen diese Sachen von mir. Das ließ ja Rückschlüsse darauf zu, wie sie sich fühlte.

Ich hängte meine Jacke über meinen Stuhl und lehnte mich müde seufzend zurück. Für ein paar Minuten blieben wir still und hielten uns am jeweiligen Teebecher fest. Irgendwie war die Stimmung etwas gedrückt. Normalerweise fingen wir schnell ein Gespräch über alltägliche Dinge an, aber so richtig in Fahrt kommen wollte das heute anscheinend nicht.

Ich beschloss, das leidige Thema dann halt mal anzuschneiden und sagte: „Befürchtest du, dass dein Enkel dich jetzt verabscheut, Cosmea?“

Sie zuckte sichtbar zusammen, als hätte ich sie beim Grübeln ertappt. „Äh... nun ja... Natürlich hab ich es gut gemeint mit Crimson, aber das könnte aus seiner Sicht anders aussehen... Vielleicht hat er in ein paar Monaten dafür Verständnis, aber jetzt wohl kaum.“

Ja, das konnte ich mir vorstellen. Crimson sah diese Sache vermutlich vorrangig von der Warte des Opfers.

„Ich ärgere mich im Nachhinein, dass wir uns alle etwas zu gut gelaunt benommen haben,“ warf Sage ein. „Crimson hat mich angefleht, Sorc irgendwie zu helfen, aber ich hab die Situation überhaupt nicht ganz ernst genommen... das hat er wohl auch gemerkt. Nach dem Ritual habe ich noch einmal mit ihm gesprochen, und er wirkte sehr aufgebracht.“

„Naja... das ist wohl das mindeste, was man zu erwarten hat,“ murmelte ich.

„Das Problem ist nur, dass die Zirkelregeln keine andere Entscheidung zuließen als die Ausbrennung... höchstens eine Hinrichtung,“ fuhr Sage fort. „Sorc wusste, was auf ihn zukommt, wenn er seine Rehabilitationsauflagen verletzt. Dennoch erzählt er uns so eine seltsame Geschichte... Was da wirklich dahinter steckt, werden wir wohl nie erfahren.“

Wir drei verfielen erneut in Schweigen. Es ließ sich eben über diese Thematik nicht entspannt reden, obwohl wir wohl alle das Bedürfnis hatten.

„Wie nimmt Rose es auf?“ fragte Cosmea schließlich. „Ist sie... verstört oder so?“

Ich schüttelte den Kopf. „Nein, gar nicht. Im Gegenteil, sie hat versucht, mir meine Gewissensbisse auszureden...“ Ups... eigentlich hatte ich nicht erwähnen wollen, dass ich Gewissensbisse hatte.

Aber Cosmea nickte nur verstehend. „Deine Frau ist wirklich stark. Wenn jeder so damit umgehen könnte wie sie...“

Ich verkrampfte mich und biss mir auf die Lippe. Cosmea bemerkte es offenbar, denn sie warf mir einen prüfenden Blick zu.

„Thau, du wirfst dir das nicht immer noch vor, oder? Dafür war doch allein deine Mutter verantwortlich.“

„Aber ich... habe ihr geglaubt...“ Ich rieb mir aufstöhnend die Schläfen. Hätte ich mal bloß die Klappe gehalten. Eigentlich hatte ich ja Cosmea ermutigen wollen, darüber zu reden, weil es ihr vielleicht auch half. Das fiel jetzt mal direkt auf mich zurück.

„Nicht jedem ist die Magie gleich wichtig,“ gab Cosmea zu bedenken. „Manche ausgebrannte Magier kommen gut zurecht, indem sie neue Aufgaben finden, neue Berufungen... Und wer weiß, vielleicht wird es auch Sorc so gehen, nur wird er sicherlich etwas Zeit brauchen...“

Das bezweifelte ich. „Der Mann hängt doch angeblich so an seiner Magie. Vielleicht gehört er zu denen, die daran zugrunde gehen.“

Letzteres kam relativ selten vor. Die meisten fanden sich irgendwann damit ab oder kamen sogar ganz gut klar. Einige ergaben sich in ihr Schicksal und verbrachten ihre restlichen Tage als kleine Leute in einer einfachen Existenz. So richtig zugrunde ging selten jemand. Doch bei Sorc konnte ich es mir vorstellen. Jeder Mensch hat etwas, das ihn brechen kann.

„Sorc ist auch ein stolzer Mann,“ brachte Sage sich einmal mehr ein. „Er wird sich jetzt etwas einschränken müssen, mehr noch als bisher schon. Das wird gewiss nicht leicht.“

„Ich hoffe, dass Crimson nicht damit überfordert ist,“ äußerte nun auch Cosmea ihre Bedenken. „Er scheint ja in letzter Zeit etwas reifer geworden zu sein, aber er ist es doch kaum gewohnt, mit Problemen umzugehen, denn Shiro hat ihn leider lange Zeit vor allen Schwierigkeiten geschützt.“

„Er hat aber gut reagiert, als wir... fertig waren,“ überlegte ich. „Aufgebracht und alles, aber auch sehr sachlich und auf das Wichtigste konzentriert.“

Die beiden anderen nickten langsam.

„Vielleicht unterschätzen wir ihn,“ räumte Sage ein und strich sich über den langen Bart. „Ach, Thau, ist bei dir eigentlich alles in Ordnung? Du bist gestern plötzlich so überstürzt aufgebrochen.“

Na, die Frage musste ja kommen. Schön, dass er besorgt um mich war, aber ich log ihn nicht gerne an. „Ich habe nur einen wichtigen Termin vergessen. Es war noch eine Rechnung zu bezahlen, für die ich vorher nicht genug Geld im Haus hatte. Ihr könnt euch das ja vorstellen, die Leute stunden das gerne mal, aber wollen dann auch bezahlt werden, schließlich müssen sie auch leben.“

Das schien Sage zu schlucken. „Ach so, verstehe... naja, Rose war ja zu Hause, oder?“

„Ja, sicher, kein Problem,“ winkte ich ab und bemühte mich, es nicht zu eilig wirken zu lassen.

„Wir haben auch erst letzte Woche den neuen Fensterladen bezahlt. Aber der musste halt schnell eingebaut werden,“ bemerkte Cosmea. „Die Leute in der Siedlung sind zum Glück recht entgegenkommend gegenüber einem alten Pärchen, das etwas abgeschieden in einem Turm wohnt.“

„Vermutlich helft ihr ihnen ja auch oft genug,“ meinte ich. „Zwei Magier in der Nähe wohnen zu haben, finden die meisten doch ganz praktisch. Und dann noch Mitglieder des Zirkels des Bösen... da ist die Wahrscheinlichkeit, erobert zu werden, doch gleich geringer.“

Genau genommen lief die Zirkelmitgliedschaft eigentlich auf Cosmeas Namen, wie ich wusste. Sage war dabei einfach ihr Anhängsel. Nicht alle Mitglieder brachten ihre Partner zu den Sitzungen mit, Rose zum Beispiel hielt sich größtenteils aus den Angelegenheiten heraus, kannte aber viele meiner Kollegen und deren Familien. Generell galt, dass pro Wohnsitz nicht mehr als eine Mitgliedschaft vorhanden sein sollte.

„Funktioniert jedenfalls immer noch ganz gut, es wohnt sich angenehm hier,“ nickte Sage. „Was meint ihr, wollen wir langsam los?“

„Soll mir recht sein.“ Ich trank meinen Tee aus, und während Sage und Cosmea noch kurz ihr Gepäck holten, suchte ich schonmal nach Burner. Sie selbst pflegten eine telepathische Verbindung zu ihrem Drachen, etwas, wofür ich kein Talent hatte. Gut möglich, dass mir einfach die Übung fehlte, aber auf der anderen Seite gehörte meine geistige Abwehr zu den stärksten aller Zirkelmitglieder. Ich ließ niemanden in meinen Kopf und verlangte im Gegenzug nicht, dass andere mich in ihren ließen.

Burner war relativ leicht zu finden. Noch während ich den Hang hinunter ging, sah ich das Glühen seiner Schuppen durch die Bäume. Er kaute auf einem fünf Meter langen Baum herum wie ein Hund auf einem Knochen. Ein Teil der Krone fehlte, und am Wurzelballen hing noch frische Erde. Nun ja... wenigstens fraß er nur in sehr seltenen Fällen anderer Leute Vieh.

Kurz darauf stießen meine Reisegefährten zu uns. Cosmea hatte sich ein für die Reise geeignetes Kleid angezogen, die Haare hochgesteckt und sie trug eine Umhängetasche bei sich, Sage einen Rucksack. Während ich Burner dazu brachte, seinen Baum fallen zu lassen, und auf seinen Rücken kletterte, riefen die beiden einen Drachen herbei, der dreimal so groß war und auch viel gruseliger aussah. Er konnte vermutlich auch viel schneller fliegen, aber sie mussten ihn wegen mir heute etwas zurückhalten. Das Geschöpf schnüffelte in Burners Richtung, schwarz mit roten, glühenden Adern auf der Haut. Ich sah diesen Drachen nicht zum ersten Mal, fand ihn aber stets recht bedrohlich. Burner hingegen gab sich sorglos, ja sogar geradezu frech. Er marschierte an ihm vorbei, schüttelte seine Flügel aus und arbeitete sich dann umständlich in die Luft. Kaum zwei Minuten später überholten uns Cosmea und Sage auf ihrem Drachen, und sie mussten auch voraus fliegen, weil ich den Weg nicht wusste. Ich bat Burner, nicht allzu sehr zu trödeln.
 

Tatsächlich dauerte die Reise zum Kristallschloss dann auch gerade mal zwanzig Minuten, so dass wir vor dem Mittagessen ankamen. Ich hatte dieses Gebäude noch nie gesehen und staunte entsprechend. Es war aus weißem Stein erbaut mit bläulich schimmernden Dächern. Die Türme und Erker wirkten eher zierend als praktisch, aber insgesamt gefiel es mir sehr. Schließlich bewertete ich auch nicht immer alles nur nach seinem Nutzen. Wie es sich gehörte für einen Zufluchtsort, stand es schwer zugänglich auf einem Berg, und an einer Seite stürzte ein Wasserfall in die Tiefe.

Das Kristallschloss war aus irgendwelchen Gründen lange Zeit im Reich der Legenden versunken, vielleicht, weil es kaum bewohnt wurde, bis die Magier unter der Führung von Dark, dem Dunklen Magier, dort eingezogen waren. Nun stand wohl zur Debatte, ob sie dort bleiben wollten oder später wieder zur Burg Drachenfels umzogen, sobald diese wieder aufgebaut war. Dies alles wusste ich, weil der Einsturz der Burg natürlich bei Sorcs Verhandlung zur Sprache gekommen war, und Cosmea erzählte mir auch gerne davon, wie es ihren Söhnen und Enkeln gerade ging. Soweit ich wusste, bezog das Kristallschloss manchmal alchemistische Zutaten von mir, allerdings durch einen Händler, mit dem ich schon lange zusammenarbeitete.

Der große Drache brüllte, um sich anzukündigen, worauf Burner darauf verzichtete. Wir landeten auf einem großen Hof, auf dessen Boden helle, glänzende Steinplatten ein kreisförmiges Muster rund um einen großen, beeindruckenden Brunnen bildeten, den Burner fast zu Fall brachte, obwohl seitlich davon genug Platz war. Manchmal brachte er mich echt in Verlegenheit. Ich stieg schnell ab und überprüfte die drei marmornen Drachenfiguren, die in dem Brunnen das Wasser ausspien, ganz genau auf Beschädigungen. Erleichtert fand ich keine.

Cosmea kam lachend auf mich zu. „Du solltest echt mal Landungen üben, Thau.“

Das sollte ich wohl wirklich, wenn ich nicht irgendwann doch mal einen Schaden ersetzen wollte. Burner jedenfalls tat völlig unbekümmert und ließ sich mit einem grunzenden Laut auf den Bauch fallen. Ich tätschelte seine Schulter, straffte dann meine Haltung und baute mich neben meinen Begleitern auf. So gingen wir wie Vertreter des Zirkels des Bösen auf das Tor zu, welches sich auch schon öffnete.

Das Tor bestand aus dunklem Holz, reich verziert mit Schnitzereien, die ich aber nicht mehr genauer betrachten konnte. Etwas lenkte mich ab – ein Gefühl, als würde mir Energie entzogen. Ich sperrte mich dagegen, worauf es nur noch schlimmer wurde.

„Das Schloss hat zwei Herzen,“ flüsterte Cosmea mir zu. „Sie nehmen Meras von Besuchern. Lass es zu, es ist ein Zeichen deiner guten Absichten.“

„Das ist mal leichter gesagt als getan,“ presste ich hervor.

Meine Mutter hatte mich von klein auf darauf gedrillt, mich gegen alles zu wehren, was mich schwächen konnte, angefangen bei geistigen Vorstößen bis hin zu Energiediebstahl. Diese Dinge nicht zuzulassen, konnte Nachteile haben, die meiner Meinung nach aber zu vernachlässigen waren.

„Du gewöhnst dich schnell dran,“ versicherte Cosmea. „Bald fällt es dir gar nicht mehr auf.“

Vorsichtig schwäche ich meinen Widerstand ab, und der Energieentzug pendelte sich auf einen kleinen, erträglichen Wert ein. Dass ich das irgendwann nicht mehr merken sollte, konnte ich aber nicht glauben.

Von drinnen kamen uns zwei Männer entgegen, bei denen es sich wahrscheinlich um die Skill-Brüder handelte. Shiro und Kuro, wenn ich mich recht entsann.

Der Blonde schritt elegant auf meine beiden Begleiter zu und breitete die Arme aus. „Hallo, Eltern!“ Er umarmte beide nacheinander. Der Dunkelhaarige hielt sich etwas zurück, daher umarmten sie ihn.

„Ich dachte, dich sehen wir erst auf Lotusblüte,“ sagte Sage zu ihm.

„Eigentlich war ich da auch, aber Shiro wollte mal mit mir tauschen, um bei Crimson sein zu können.“

Der Dunkle musste dann wohl Kuro sein. Im Vergleich zu Shiro sah er etwas ungepflegt aus, er trug einen Bartansatz und schäbige Reisekleidung.

„Ich kann noch zum Essen bleiben, aber dann reise ich ab,“ bestätigte Shiro die Worte seines Bruders. „Was führt euch denn her? Kann ich noch was helfen, solange ich hier bin?“

„Wir wollen in der Bibliothek etwas nachlesen,“ gab Cosmea Auskunft, ohne das genauer zu spezifizieren.

Shiro nickte und wandte sich mir zu.

„Oh, das ist Thaumator, ein Kollege vom Zirkel,“ stellte seine Mutter mich vor. „Thaumator, dies sind meine Söhne Shiro und Kuro.“

Wir nickten einander grüßend zu. Ich verzichtete auf rhetorische Höflichkeitsfloskeln. Falls mein Name einem der Männer bekannt vorkam, sagten sie nichts dazu, aber ich sah Shiros Lächeln kurz verschwinden, ehe er es wieder aufsetzte.

„Ihr bleibt doch alle bis morgen, oder?“ fragte er. „Essen ist gleich fertig, und die Reise war bestimmt anstrengend.“

„Also Shiro, wir sind zu dir doch nicht lange unterwegs,“ lächelte Cosmea.

„Nun, dann war vielleicht gestern ein anstrengender Tag, also ruht euch nur aus, ehe ihr Crimson unter die Augen tretet. Das hat doch noch bis morgen Zeit, oder?“

Aha, er wusste offenbar Bescheid. Darüber, was wir getan hatten, und anscheinend auch über das, was wir tun wollten. Vielleicht hatte ihm Kuro von der Ausbrennung berichtet, wenn er gerade von Schloss Lotusblüte kam, aber nicht jeder kannte sich mit dem weiteren Vorgehen aus.

„In der Tat kann es bis morgen warten. Genau genommen wartet man für gewöhnlich zwei oder drei Tage,“ gab Cosmea ihm bereitwillig Auskunft. „Es könnte auch sein, dass sich unsere Recherchen hinziehen.“

„Na dann lasse ich Zimmer herrichten, während wir essen,“ verkündete Shiro.

Bei diesen Worten bekam ich doch gleich Appetit, und zum Glück waren auch meine Freunde nicht abgeneigt. Wir folgten den Schlossherren nach drinnen.

Im Schloss gab es genug fürs Auge zu entdecken, ohne dass es kitschig oder überladen wirkte. Zunächst durchquerten wir eine Vorhalle, von der aus zu beiden Seiten ein Gang weg führte, und gelangten von da aus in eine große Haupthalle. Hier verzierten Gemälde mit epischen Kampfszenen die ansonsten weißen Wände, und große Bogenfenster durchfluteten den Raum mit Licht von außen. Insgesamt wirkte alles geradezu strahlend. Mein Interesse richtete sich jedoch auf die zahlreichen Tische, die gerade mit Essen beladen wurden. Der Geruch ließ mir das Wasser im Mund zusammen laufen. Vor allem, weil es in einem Schloss mit vielen Einwohnern offenbar auch viel Auswahl an Speisen gab, lohnte sich der Besuch hier.

Shiro und Kuro führten uns zu einem freien Tisch, wo wir uns so hinsetzten, dass die beiden Brüder ihren Eltern gegenüber saßen, wobei ich mir neben Cosmea irgendwie etwas außen vor gelassen vorkam, was mir aber ganz recht war. Ich hatte eh vor, den Schweigsamen zu spielen.

Die restlichen Plätze an unserem Tisch füllten sich mit mir fremden Magiern. Insgesamt gab es sechzehn Stühle, acht auf jeder Seite. Die Kopfseiten blieben ungenutzt, vielleicht, damit man bei Bedarf noch weitere Tische dort heranschieben konnte oder damit die Bediensteten besser vorbei kamen. Oder, damit man da, wo ein Teller stehen müsste, noch Gefäße mit Essen abstellen konnte. Ich gab mir alle Mühe, nicht allzu gierig auszusehen, während ich das Sortiment in Augenschein nahm und höflich darauf wartete, dass man mir etwas anbot. Das geschah allerdings nicht, sondern jeder nahm sich einfach, auch Cosmea und Sage. Nun denn... dann war es wohl in Ordnung, wenn ich das auch tat.

Und wie sich herausstellte, gab es hier wirklich gute Köche. Vor allem kochten sie für Magier, nicht etwa für Unterweltler oder Vampire. Insofern traf das Angebot voll meinen Geschmack. Ich langte ordentlich zu und stellte fest, dass andere das auch so machten, ob nun aus Eile oder einfach, weil es schmeckte. Nicht dass meine Frau oder Sana schlecht kochten, aber man musste halt essen, was auf den Tisch kam, und manchmal mussten wir mit dem vorlieb nehmen, was wir hatten.
 

Im Anschluss an das Mahl verabschiedete Shiro sich, um seinen Sohn zu besuchen, und Kuro begleitete uns noch zur Bibliothek.

„Ihr kennt euch ja aus,“ sagte der Finsternismagier und gab seinen Eltern mit einer Geste zu verstehen, dass sie sich ruhig umsehen sollten. „Ich bin gerade erst gekommen und muss mich um ein paar Sachen kümmern, aber ich stoße später wieder zu euch.“

Dann wandte er sich mir zu. „Ihr, ähm... könnt auch hier bleiben, wenn ihr wollt... sucht Ihr vielleicht etwas Bestimmtes?“

Ich rieb mir nachdenklich das Kinn und betrachtete die vielen Regale mit Büchern. Papier schluckte viele Geräusche, deshalb fand ich es in Bibliotheken immer recht gemütlich, obwohl man sich von den Regalen eingeengt fühlen mochte, wenn sie gar zu eng standen.

„Nun... Ihr habt nicht zufällig eine Kopie des Buches von Incanta, oder?“ fragte ich, um irgendeine Antwort zu geben.

Kuro hob eine Augenbraue. „Gilt das nicht als verschollen?“

„Deshalb fragte ich nach einer Kopie,“ stellte ich klar. „Es hätte mich allerdings überrascht, wenn Ihr eine hättet, denn der Flammenbrunnen-Hexenzirkel gibt normalerweise keine an Außenstehende heraus.“

„Ja, das ist auch meine Information,“ nickte Kuro. „Etwas anderes vielleicht?“

„Botanik,“ entschied ich. „Habt Ihr etwas über den Anbau von Heilpflanzen und giftigen Pflanzen, über Obstbäume oder sonstige Gewächse, die alchemistische Zutaten hervorbringen?“

Kuro schien von meiner Anfrage überrascht, zeigte mir dann aber den Weg zu einem Regal, das gefüllt war mit Titeln wie Vom Feld ins Heldentäschchen. Einfache Standardtränke aus dem eigenen Garten oder Der Garten des Alchemisten. Kräuter selber anbauen und lagern. Hier konnte ich mich sicherlich eine Weile beschäftigen. Kuro zeigte mir einen Arbeitstisch mit Schreibutensilien in der Schublade und überließ mich meinen Studien.

Als er weg war, suchte ich mir Titel heraus, die ich nicht schon selber zu Hause hatte und die sich anhörten, als könnten sie mich ein bisschen inspirieren. Ab und zu veränderte oder erweiterte ich mein Sortiment, ein paar Anregungen konnten also nicht schaden. Besonders fiel mir ein Buch mit dem Titel Seltene Pflanzen für das Alchemielabor auf. Seltene Pflanzen verkauften sich ja meistens auch gut, nur kam es darauf an, ob sie auch oft gebraucht wurden.

Ich verbrachte etwa zwei Stunden damit, Bücher durchzublättern und mir Notizen zu machen, doch dann verlor ich die Geduld dafür und spazierte noch ein wenig wahllos durch die Regalreihen, um vielleicht etwas Interessantes zu finden. Mir fiel ein Schulbuch mit deutlichen Gebrauchsspuren in die Hände, das mit Lichtzauber, Klassenstufe 3 betitelt war und offenbar mal Shiro gehört hatte, denn sein Name stand auf der Innenseite des Einbands. Da ich gerne auch einige andere Zauber als die meines eigenen Elements beherrschte, suchte ich mir ein paar heraus und schrieb sorgfältig die Anleitungen ab, da ich sie ja kaum hier drin würde üben können. Meine Hoffnung, dass es vielleicht ein entsprechendes Buch für Finsterniszauber gab, erfüllte sich leider nicht – oder ich suchte an den falschen Stellen.

Im Anschluss verließ ich die Bibliothek, um mich anderswo im Schloss umzusehen. Die Magier, die ich traf, verhielten sich zumeist freundlich oder zumindest nicht unfreundlich und wiesen mir auf Anfrage den Weg. So kam ich als Nächstes in den Kräutergarten. Solche Anlagen interessierten mich immer, und dieser erfreute meine Augen durch seine präzise Ordnung. Da wir uns an einem Berghang befanden, erstreckten sich die Anbauflächen über mehrere Terrassen, und insgesamt sprachen wir hier wohl von ungefähr einem Hektar, wobei ich die Stellen, wo Bänke unter Bäumen standen, mitrechnete, zumal es sich bei den Bäumen ebenfalls um Nutzpflanzen handelte. Ich erkannte Lavanuss, Nebelkerze und Dornenflieder.

Der Garten wand sich halb um das Schloss herum. Auf der Rückseite befand sich eine Konstruktion, die sich über mehrere Etagen erstreckte und fast völlig aus Glas bestand, und ganz in der Nähe stürzte ein Wasserfall hinab. Doch es gab auch eine Art Innenhof, unsymmetrisch wie die gesamte Architektur, was aber seine eigene Ästhetik hatte. Ich starrte den Baum an, der diesen Innenhof beherrschte. Hier wurden keine Nutzpflanzen angebaut – es war offenbar ein Ort der Einkehr und der Ruhe. Weiße Blütenblätter schwebten mit dem Wind an mir vorbei.

Ein Baum der Ewigkeit. Wie ein gewaltiger Schirm spannte sich die Krone über einen Stamm, den zu umfassen man mindestens vier von meiner Sorte brauchte. Der Baum musste ein paar Jahrhunderte alt sein. Jemand hatte eine Schaukel an einem der dickeren Äste weiter innen befestigt. Eine Bank stand so am Stamm, dass man die Schaukel im Blick hatte. Möglicherweise hatten bereits Shiro und Kuro hier gespielt – wobei ich eigentlich gar nicht wusste, ob sie früher mit ihren Eltern hier gelebt hatten. Ich nahm mir vor, Cosmea und Sage später zu fragen.

An einigen Stellen hingen die Zweige mit den Blüten so tief, dass ich danach greifen konnte. Ich zog einen zu mir herunter. Zuerst hatte ich gedacht, ich hätte mich getäuscht, aber tatsächlich bildete sich da, wo eine verwelkte Blütentraube am Zweig hing, eine dickere Stelle. Als ich weiter unter den Baum trat und nach oben schaute, entdeckte ich vereinzelt mehr davon, auch in anderen Größen. Und schließlich trat ich auf etwas. Ich merkte es, kurz nachdem meine Fußspritze damit in Kontakt kam, so dass ich den Fuß noch zurückziehen konnte, ohne zu großen Schaden anzurichten.

Eine stachelige, grüne Fruchtkapsel. Sie sah sehr reif aus und platzte bereits entlang mehrerer vorgeformter Linien auf. Ich bog die Stücke auseinander und fand einen Samen, der aussah wie eine Art Nuss... oval, dunkelbraun glänzend mit einem hölzernen Muster und einer helleren, runden Stelle, die vielleicht ein Fünftel der Gesamtoberfläche ausmachte.

„Nanana, du willst das doch nicht klauen?“ sprach mich eine helle Stimme an.

Ich hatte gar niemanden kommen hören, aber als ich mich umschaute, entdeckte ich eine hübsche junge Frau auf der Schaukel. Sie hatte ein rosafarbenes Sommerkleid an und trug ihr Haar zu einem Pferdeschwanz hochgebunden und mit Ponyfrisur, wobei ich mir nicht sicher war bezüglich der Farbe. Eben noch sah es weiß oder farblos aus, dann grünlich oder hellblau... auf jeden Fall erschien es irgendwie transparent und wie eine einzige Masse statt einzelne Strähnen. Vielleicht lag es an den Schatten unter dem Baum.

Ich ging ein bisschen näher hin. „Gäbe es einen Grund, eine Nuss zu klauen?“ fragte ich sie.

„Das ist keine Nuss!“ korrigierte sie mich und zog einen Flunsch.

„Dieser Baum könnte durchaus zu den Nüssen gehören,“ informierte ich sie. „Ich habe so einen Samen schon lange nicht mehr gesehen... sie kommen nicht allzu häufig vor.“

„Ja, man sagt, sie wachsen nur auf Gräbern, wenn sie vorher durch Tränen der Lebenden zum Keimen gebracht wurden,“ verkündete sie, das Kinn stolz erhoben. Irgendwie erinnerte mich ihr Getue stark an ein Kind, obwohl sie älter aussah. Achtzehn oder neunzehn.

„Oh... wirklich...“ Das hörte ich zum ersten Mal. „Ich dachte, man pflanzt sie auch, wenn man an etwas Schönes erinnert werden will. Zum Beispiel zur Bundschließung.“

Das Mädchen zuckte dazu nur mit den Schultern.

„Wie alt ist dieser Baum denn?“ ergriff ich wieder das Wort. „Sie bekommen doch erst ab einem hohen Alter Samen, oder nicht?“

„Der ist fast fünfhundert Jahre alt,“ teilte sie mir mit. „So alt wie das Schloss.“

„Dann wurde er anlässlich der Erbauung gepflanzt, ja?“

Wieder bekam ich keine Antwort, nichtmal ein Schulterzucken, so als wollte sie nicht antworten. Nun gut, da konnte ich auch nichts machen. Ich legte den Samen auf die Bank und wollte gehen.

„Du kannst den ruhig mitnehmen,“ gestattete sie überraschend. „Schenke ich dir. Wenn jemand sich beschwert, sag, ich hab es dir erlaubt.“

„Ah. Und welchen Namen soll ich nennen, wenn sich jemand beschwert?“

„Turmalinda.“

„Gut, ich bin...“

„Ich weiß, wer du bist,“ unterbrach sie mich. „Thaumator vom Zirkel des Bösen, der mit der kalten, silbernen Hand.“

Zunächst wusste ich nicht, was sie meinte, doch dann dämmerte mir, dass sie den Ausbrennzauber meinte. Nun war es an mir, als Antwort zu schweigen. Sprachen sich diese Dinge so schnell herum? Gut, vermutlich war Kuro vom Lotusschloss hergekommen, um es Shiro zu erzählen, und vielleicht hatte es jemand gehört und weiter erzählt. Doch dadurch konnte das Mädchen eigentlich nicht wissen, wie dieser Zauber aussah. Oder dass meine Hand sich dabei für das Opfer kalt anfühlte. Hatte vielleicht Cosmea etwas zu viel geplaudert? Konnte ich mir nicht vorstellen, aber sonst ergab es keinen Sinn.

„Woher weißt du das?“ fragte ich sie deshalb.

Sie zuckte mit den Schultern. „Ist doch egal.“

Ich verdrehte die Augen. Sie benahm sich echt wie eine Zehnjährige. Meine Jüngste war auch manchmal noch so, wenn auch schon sechzehn.

„Zeigst du mir den silbernen Zauber?“ bat mich Turmalinda und schaute mich mit großen Augen an, wie es Kinder immer machen, wenn sie etwas wirklich gerne wollen.

„Nein,“ antwortete ich sofort. „Das ist nichts, womit man spielt.“

„Och... dann gib mir den Samen wieder.“

„Nein.“ Ich musste lächeln, denn diese Masche kannte ich zur Genüge. „Du hast ihn mir geschenkt, es ist meiner. Wiedernehmen ist gestohlen.“

„Aber...!“ Sie starrte mich an und ich fragte mich, ob sie es wohl gewohnt war, ihren Willen zu kriegen. Ihre Iris schimmerte in mehreren Farben, ohne sich auf eine festzulegen. Solche Augen hatte ich noch nie gesehen.

Turmalinda verlegte sich aufs Schmollen, daher wandte ich mich dem Stamm zu und strich mit einer Hand über die Rinde. Die Oberfläche zeigte das typische Muster senkrechter Risse. Ob hier wohl jemand begraben lag? Legenden zufolge konnte die Seele dieser Person dann im Baum weiterleben. Aber ich war weder besonders legendengläubig noch sensibel für solche Dinge, wobei ich letzteres manchmal schade fand.

„Hat mich gefreut, aber nun muss ich los,“ sagte ich zum Abschied zu Turmalinda und setzte meine Erkundung fort.

Zunächst konnte ich einen Blick in das hohe, glasverkleidete Konstrukt werfen und sah darin drei Podeste wie für Statuen, aber es standen keine darauf.

Ich versuchte, das Schloss komplett zu umrunden, doch das erwies sich als schwierig wegen des Wasserfalls. Wie konnte hier eigentlich so ein großer Wasserfall hinabstürzen, wenn wir uns doch hoch auf einem Berg befanden? Wo genau kam das Wasser eigentlich her und wo floss es hin? Ich gelangte bis zu einer Stelle, wo ein stabiles Geländer die Neugierigen vor dem Absturz schützte. Hier wurde ich bereits mit feinsten Tröpfchen besprüht und konnte nach unten schauen, um festzustellen, dass der Wasserfall knapp fünf Meter weiter unten in einen kleinen See fiel, von wo aus ein Bach den Berg hinunter floss. Dort badeten Leute! Natürlich konnte ich nichts von ihren Stimmen hören bei dem Getöse, aber die Anlage schien zum Schloss zu gehören. Nur erklärte das noch nicht, woher das Wasser kam. In einem Schloss mit Schlossherzen konnte es sich durchaus um eine magische Spielerei handeln.

Unter anderen Umständen hätte ich sicherlich einige Nachforschungen betrieben und herausgefunden, was dahinter steckte, doch ich verschob das auf eine andere Gelegenheit. Vielleicht gab es ja in der Bibliothek Informationen darüber, welche Legenden sich um die Bäume der Ewigkeit rankten und vielleicht sogar, ob man die Samen in irgendeiner Form nutzen konnte. Da ich nicht erwarten konnte, die Samen meines eigenen Baumes noch zu erleben, hatte ich mich vorher nie sonderlich dafür interessiert, aber wenn es hier eine Quelle dieser Raritäten gab, schadete dieses Wissen sicherlich nicht. Auf dem Rückweg traf ich Turmalinda unter dem Baum nicht mehr an.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  jyorie
2017-10-11T06:20:45+00:00 11.10.2017 08:20
Hey ☆*:.。. o(≧▽≦)o .。.:*☆

Muskelkater vom Ausbrennen? hm, warum nicht?! zudem noch die ganzen Gedanken die sich Thaumator macht, da verspannt man sich ja auch noch ... Ich finde es sehr süß, wie Thaumator seine Frau beschreibt und wie er die ganzen Gesten sieht und erkennt, was sie für ihn macht. Das klingt sehr liebevoll/dankbar, wenn er sie dafür schätzt und findet er hat sie nicht verdient.

Mir hat auch gefallen, dass der MuskelkaterTee ebenfalls bei Cosmea auf dem Herd stand. Ob es sie auch erwischt hat, oder ob sie ebenfalls Thaus Beschwerden kennt... wenn man etwas bekommt was man braucht, weil jemand schon vorher weiß was los ist, das ist toll. Verstehen und kennen ohne Worte :)

Die Ankunft in LotusBlüte fand ich lustig. An seinen verunglückten Landung sollte Thaumator echt noch etwas üben, es könnte das Bild von dem schweigsamen, unantastbaren Zirkelmitglied etwas trüben, wenn man das so bei Crimson im Schloss beobachtet. Ich bin deshalb auch schon sehr gespannt, wenn sie an ihrem nächsten Ziel ankommen.

Das die Gruppe erst noch einen Halt bei Crimsons Vater macht hatte ich gar nicht so mitbekommen.

Turmalinda kommt mir dunkel bekannt vor, hattest du sie schon mal erwähnt? Hieß eines der beiden Schlossherzen so?

Bei der Stelle mit der Nuss auf dem Grabbaum habe ich mir einige Gedanken zu Turmalinda gemacht. Oder zu den Schlossherzen allgemein. Woher kommen sie? Ist das auch wie bei Soarch, das es fürher Menschen waren, die sich zu dem Gebäude verpflichtet haben, oder muss man sie sich eher so wie Computer/künstliche Intelligenz vorstellen. Ein bisschen ist mir bei dem Grab der Gedanke gekommen, ob sie um den früheren Schlossherrn selbst mal geweint hat, oder ob es ihr eigenes Grab sein könnte oder das des zweiten Schlossherzens, wenn die Schlossherzen mal Menschen waren. Ich fand das Thaumator gut mit dem Mädchen argumentiert hat und auch wie er die Trotzreatktionen gemeistert hat, mit solchen Phasen umzugehen ist echt schwer :(

CuCu Jyorie

Antwort von:  Purple_Moon
11.10.2017 17:58
Hallo!
Danke für den Kommi, lese ich immer wieder gerne.

Vielleicht bin ich etwas sadistisch veranlagt oder lasse meine Leute generell gerne leiden, weil das halt unterhaltsamer ist als ein Friede-Freude-Eierkuchen-Szenario. Allerdings wollte ich auch, dass Ausbrennen nichts ist, was man mal so nebenbei macht und dann vergisst. Es ist kompliziert und gefährlich, kann das Opfer töten, und ist auch unangenehm für den Anwender. Außerdem lernt man das nicht einfach mal eben in der Schule. Also etwas, das wirklich Können und Konzentration erfordert und nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollte.
Du erinnerst dich vielleicht, was mit Rose los ist - Thau beschreibt es in der Episode, in der er mit Vindictus am Strand ist. Ich habe es aber in dieser Nebengeschichte extra noch nicht deutlich gesagt. ;) Jedenfalls kannst du dir ja dann denken, warum er sich im Licht der neuesten Ereignisse ihrenwegen Vorwürfe macht und zugleich zu schätzen weiß, dass sie seine Frau ist.

Du kannst davon ausgehen, dass Cosmea unter den gleichen Beschwerden leidet wie Thau. Natürlich kann sie sich denken, wie es ihm geht. XD Naja er beschreibt ja auch, dass sie in einer Krisensituation Freunde geworden sind, was das Verhältnis dann umso inniger und fester macht.

Das mit Burners Landungen hat sich irgendwie zu einem Running Gag entwickelt. Da sollte man sich ja echt fragen, warum er sich keinen cooleren Drachen anschafft. Aber der kalte Zirkelmagier hat eben auch sowas wie freundschaftliche Gefühle zu dem Drachen. :D
Ganz davon abgesehen macht es jemanden ja auch sympatisch, wenn er so ein trotteliges Reittier hat, oder? Allerdings ist das wieder eine dieser Sachen, die ich vorher nicht absichtlich eingeplant hatte.

Turmalinda kam schon ab und zu mal zur Sprache. Sie ist Shiros Schlossherz, aber Thaumator weiß das nicht, deshalb wird es auch erstmal nicht erklärt. Es gibt eine tragische Geschichte zu ihrer Erschaffung, die aber noch nicht bekannt ist. Da wird dann auch erklärt, warum der Baum da wächst. Zunächst bleibt das nochmal unklar.

Schlossherzen werden in einem komplizierten magischen Verfahren geschaffen, das ich jetzt aber hier nicht erkläre. Wenn sich mal die Gelegenheit ergibt, werde ich das in die Story einbauen. Jedenfalls wird theoretisch von jedem der mitwirkenden Magier ein bisschen von dessen Bewusstsein kopiert, und zusammen bilden diese Teile dann ein neues Bewusstsein für das Schlossherz, also sowas wie eine künstliche Intelligenz, bei der jeder Teilnehmer etwas von seinem Wissen einprogrammiert hat. Ich glaube in manchen Sci-Fi Serien gibt es Bordcomputer bzw. KIs, die sich ebenfalls als holografische Gestalt materialisieren können. Ist ein bisschen von da geklaut.
Man kann ein Schlossherz auch mit einer Seele erschaffen, in diesem Fall wird jemand geopfert und derjenige ist dann das Schlossherz. Das war zum Beispiel bei Draconiel so. Natürlich kann man sich denken, dass sich nicht immer ein Freiwilliger findet...
Soachs nachträgliche Beseelung des Schlosses ist noch nie vorgekommen und wird von Fachleuten für unmöglich, zu gefährlich oder schlichtweg idiotisch gehalten. Auf so eine Idee kommt nur ein Chaosmagier. Ich hab noch ei paar Probleme eingeplant, die er dadurch kriegt. :P

OK jetzt mach ich mal Schluss hier, wird sonst zu lang.

LG
Anja
Antwort von:  jyorie
12.10.2017 08:39
Hi^^°

ja, die Geschichte von Rose kenn ich noch :) Ihr Schwester ist bei der Ausbrennung gestorben und sie hat auch ihre Magie verloren, zur Strafe wollte sie ihn verbrennen und dabei haben sie geheiratet und seine Verlobte hat ihm dann alles vergeben. Ich finde schon das man seine Schuldgefühle und Dankbarkeit gut verstehen kann. Das stand in dem Kontext glaub ich dabei, welche Möglichkeiten Soarch hat seine magie zurück zu bekommen, weil Thau mit seiner Frau diese Teilt.

hi hi ... ja stimmt, so ein bisschen plumper Drache und die Treue zu ihm ist Liebenswert :)

okay, dann bin ich gespannt, wenn noch etwas zu den Schlossherzen kommt^^°

LG
Jyorie
Antwort von:  Purple_Moon
12.10.2017 18:24
Hallo,

eins muss ich jetzt noch anmerken: Die Schwester ist nicht tot. So wie Thau es erzählte, hörte es sich aber zuerst mal so an. Vindictus hat das auch gedacht, also kann man schonmal so verstehen. :P
Tipp: Diese Tatsache wird nochmal wichtig...

LG


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