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Kokoro no michi

Der Weg des Herzens - eine Alaska/natsumi produktion
von

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ohne Titel

TITEL: kokoro no michi - Der Weg des Herzens

TEIL: 1 / ?

KOMMENTAR: diese FF entstand aus einem RPG... verantwortlich für Akumas Handlungen ist Alaska *eine aloa-welle mach* und Satoshi gehört natsumi *im kreis tanz*

WIDMUNG: öhm.. *zu alaska rüberschiel* na ja, all denjenigen, die sich hierher verirrt haben... ^o^/ ...

Wir wünschen: viiieeeeel Spaß o^.^o
 


 

Kapitel 1
 

Satoshis Blick galt dem blauen mit weißen Schäfchenwölkchen verzierten Himmel, als er durch die Straße ging, gar nicht weiter auf den Weg achtend und mit dem Gedanken sich einfach in die Lüfte zu erheben und davonzufliegen, schritt er weiter, dicht gefolgt von seinem Schatten, den die Sonne hinter ihn warf. Die Nieten auf seinem Armband reflektierten das gleißende Licht der Sonnenstrahlen, dessen Lichtspiel sofort abhackte, als er seine Hand bewegte und sich durch die schwarzen Haare fuhr.

Die Sonne zeigte sich an diesem Tag besonders erbarmungslos, denn Viele waren einfach nur damit beschäftigt, sich genügend kalte Luft zuzuwedeln oder sich in erfrischendes Eis zu werfen, was die überfüllten Cafés zeigten.
 

Mit einem verkniffenen Gesicht, da die Sonne ihn blendete, stapfte Akuma durch die Straßen und brach fast zusammen unter dem Gewicht seiner Einkaufstüten. Heute Morgen hatte er mit einem Blick in den Kühlschrank festgestellt, dass er wohl elendig zugrunde gehen würde, wenn er nicht bald einen Supermarkt plünderte. Somit hatte er sich bei dieser Hitze aufgemacht, bereute es aber schnell wieder, da ihm seine Lederklamotten, die er bevorzugt trug, den Schweiß in Strömen herunter laufen ließen. Im Stillen ärgerte er sich, dass er sich nicht für eine einfache Jogginghose entschieden hatte. Vergeblich versuchte er seinen fransigen Pony aus dem Gesicht zu pusten, doch die schwarzen und roten Strähnen klebten nass an der Haut, sodass seine Sicht leicht beeinträchtigt war.
 

Einen Vogel beobachtend, der irrwitzig mit den Wolken zu spielen schien, bog Satoshi schließlich um die Ecke. Es war schon komisch...da wollte er sich am Liebsten von sich selbst lösen und von allem, was mit ihm zusammenhing...und dann folgte er doch Tag für Tag seinem tristen Alltag, wie einem Teufelskreis, aus dem er sich nicht von alleine befreien konnte. Er seufzte noch einmal kurz auf, als er sich seiner Wohnung näherte, ehe er ruckartig gegen irgendetwas Hartes stieß, vor Schreck einen Schrei von sich gab und zu allem Überfluss noch das Gleichgewicht zu verlieren drohte.
 

Mit den Gedanken immer noch bei seinen störenden Haaren, die nun auch noch anfingen ihn an der Nasenspitze zu kitzeln, bemerkte Akuma erst die andere Person, als es schon zu spät war. Wie aus dem Nichts war sie hinter der Ecke aufgetaucht, anscheinend mit dem Vorsatz ihn umzurennen.

Der Aufprall war schmerzhaft, da diverse Konservendosen in seiner Einkaufstüte gegen seine Brust gepresst wurden und sicherlich den einen oder anderen blauen Fleck hinterlassen würden. Sein Gegenüber hingegen strauchelte stark und stand kurz davor nähere Bekanntschaft mit dem Boden zu machen, als Akumas Hand reflexartig vorschoss und ihn an der Schulter packte. Der Nachteil dieser Rettungsaktion war allerdings, dass der stützende Arm, der die schweren Tüten an ihrem Platz gehalten hatte, nun fehlte, so dass sich ihr Inhalt munter scheppernd auf dem Fußgängerweg entleerte und in alle Himmelsrichtungen zu fliehen begann.
 

Mit dem anderen Arm herumrudernd versuchte Satoshi noch mit Hilfe der an ihm zerrenden Hand, die plötzlich aufgetaucht war, nicht doch noch nach hinten zu kippen und gab ein erleichtertes "Puuuh" von sich, als er endlich wieder sicher auf beiden Beinen stand.

"Oh man, das tut mir leid.. ich hab nicht aufgepasst...", murmelte er entschuldigend und besah sich das Chaos auf dem Boden, zu dem er sich schon hinabbückte.

<<So tollpatschig kannst nur du mal wieder sein... maaaan...>>
 

"Hey, kein Problem...", gab Akuma lächelnd zurück und musterte den Anderen kurz von der Seite.

"...aber lass mal, ich mach das schon." Er bückte sich ebenfalls zu seinen Einkäufen herunter, nahm die Tüte in die eine Hand und warf mit der anderen die erste Dose wieder hinein. Doch anstatt eines Raschelns hörte man nur, wie sie mit einem weiteren Knall auf den Steinplatten aufschlug. Akuma sah überrascht in die Tüte und somit genau auf den Gehweg, da sich ein beträchtliches Loch in ihrem Boden befand.

"So was Dummes.", grummelte er mehr zu sich selbst, als zu dem jungen Mann, der immer noch dabei war die Einkäufe einzusammeln, wobei er ein ziemlich zerknautschtes Gesicht machte.
 

Fragend blickte Satoshi zu dem Anderen, der gerade alles andere als erfreut wirkte und bemerkte dann ebenfalls das große Unheil in der Gestalt eines Loches. Sich in Gedanken selbst dafür schlagend, schaute er sein Gegenüber entschuldigend an, hoffte darauf, dass dieser ihm nicht gleich an die Gurgel gehen würde, obwohl...dieser nicht gerade so danach aussah, dass er jedem den Hals umdrehen würde, der ihm in die Quere kam...dafür wirkte sein Gesicht dann doch viel zu freundlich.

"Uhm...ich...ich kann ja tragen helfen...ich mein, es war ja irgendwie meine Schuld, dass da jetzt ein Loch ist..", bot Satoshi ihm an und begann die soeben wieder runter gefallenen Sachen wieder einzuklauben.
 

Mit einer Hand wischte sich Akuma die immer noch störenden roten und schwarzen Haarsträhnen aus dem Gesicht. Bei den etwas schüchtern gesprochenen Worten schaute er überrascht auf und seine Bernsteinaugen funkelten belustigt.

"Hm, nein, ich glaube nicht, dass sie Schuld an dem Loch sind. Eher die Erbsen.", lachte er und deutete auf eine ziemlich verbeulte Konservendose die munter auf dem Boden hin und her rollte, wobei man hätte glauben können, dass ihrem Inhalt dabei mehr als schlecht wurde. Seine Augen suchten wieder die des Anderen, wobei seine Lippen sich zu einem freundlichen Lächeln verzogen.

"Aber das Angebot mit dem Tragen nehme ich gerne an."
 

"Erbsen?", er folgte mit dem Blick Akumas Zeigefinger und nickte dann verständlich, "oh..."

Sich unsicher durch die Haare fahrend, legte er schließlich ein Grinsen auf die Lippen, um dem freundlichen Lächeln was entgegen zu bringen, musterte den Anderen letztendlich fragend.

"Wo wohnst du...ähm...wohnen Sie...denn?" Etwas irritiert, weil er nicht wusste, ob er sein Gegenüber per Du anreden durfte, nahm er ein paar Nahrungsmittel in die Hand und erhob sich schließlich wieder.
 

"Nicht weit von hier, es ist gleich um die Ecke sozusagen.", sagte Akuma und sammelte seine restlichen Einkäufe ein, um sich dann wieder aufzurichten, wobei seine Knie verdächtig knackten.

"Und bitte kein Sie, da fühl ich mich so alt. Ich bin Akuma Tenshi.", fügte er hinzu, während seine stechenden Augen den jungen Mann vor ihm, mit seinem rabenschwarzen Haar und den weiten Baggy-Hosen, neugierig musterten.

<<Nicht schlecht>>, schoss es ihm durch den Kopf und das Grinsen, welches sein Gesicht gepachtet zu haben schien, wurde noch eine Spur breiter.
 

"Akuma..", wiederholte er leise und blickte ihn verstohlen an, "muss man sich da in Acht nehmen?", machte er eine kleine Randbemerkung auf dessen Namen hin und legte den Kopf ein wenig zur Seite. Er hatte noch nie jemanden getroffen, der mit Vornamen "Teufel" hieß und reichte ihm die Hand, um auch seinen Namen preis zu geben, "Satoshi Namida..."

Dessen Grinsen erwidernd starrte er dem Anderen offenherzig ins Gesicht und sein Unterbewusstsein erkannte recht schnell, dass diese bernsteinfarbenen Augen einen geheimnisvollen Bann auf ihn hatten. Sie sahen einen geradezu durchdringend an, was angsteinflößend, aber auch recht hypnotisch wirken konnte.
 

"Naja, in jedem steckt ein kleiner Teufel, aber meistens bin ich ganz zahm.", scherzte er und ergriff Satoshis Hand. Einen Moment blicke er in das tiefe Blau seiner Augen und stellte verwundert fest, dass das eine etwas heller war als das andere. Seine Stirn legte sich in Falten und sein Kopf neigte sich leicht nach rechts.

<<Seltsam>> Diesen Gedanken aber mit reiner Einbildung abtuend, widmete er sich wieder dem Wesentlichen.

"Also wie gesagt, es ist nicht weit.", sagte er und marschierte langsam in Richtung Heimat ohne sich noch mal nach dem anderen Mann umzusehen, da er sich ziemlich sicher war, dass dieser ihm folgen würde.
 

Den musternden Blick vorhin bemerkend, hatte Satoshi recht schnell den Kopf gesenkt, als er die leise Unsicherheit fühlte, die sich hinterlistig in ihm einnisten wollte, und verbarg somit seine Augen.

<<Ich hasse sie... ich hasse diese Augen... warum können sie nicht so sein, wie die von den Anderen...? >>

Doch als er letztendlich wieder hochsah, erkannte er, dass Akuma schon vorausgegangen war, stand zunächst noch etwas verpeilt in der Gegend rum, als er seine Gedanken beiseite schob, stattdessen ein Grinsen auf die Lippen setzte und lief die wenigen Schritte Akuma hinterher, ehe er ihn erreichte und neben ihm herschritt.
 

Eine Weile ging Akuma schweigend neben Satoshi her, ihn immer wieder verstohlen aus den Augenwinkeln musternd. Das schwarze Haar glänzte in der Sonne und wippte bei jedem Schritt leicht auf und ab, obwohl auch ihm einige Strähnen an der braunen Haut klebten. Seine Blicke glitten über die feinen Züge des Anderen, über die leicht geschwungenen Lippen, den glatten Nasenrücken hoch zu den blauen Augen, die Akuma magisch anzogen und seinen Blick gefangen hielten.

Als sie bei seiner Wohnung angekommen waren, schloss er auf und drehte sich zu Satoshi um.

"Willst du noch kurz mit hoch kommen? Es ist ziemlich heiß und ich mache einen fantastischen Eistee. Du kannst es auch als Dankeschön ansehen, weil du mir geholfen hast die Sachen zu tragen.", lächelte Akuma und blickte den Anderen erwartungsvoll an.
 

Und da war er wieder ...dieser geheimnisvolle Bann, magischer Zauber, oder wie man es auch nennen mag, der in diesen bernsteinfarbenen Augen lag und Satoshi zu einem Nicken brachte.

"Ja... danke..." Seine Lippen verzogen sich automatisch zu einem Lächeln, als er dem Anderen die Treppen hoch zu seiner Wohnung folgte und auch wenn es ihn anfangs irritierte, so konnte er seinen Blick nicht von dem Anderen lassen.

Dessen Bewegungen waren so aufrecht und durch die Lederklamotten konnte Satoshi schon erahnen, was sich darunter wohl verbergen müsste, denn einige Muskeln zeichneten sich deutlich ab. Seinen eigenen Gedanken nun mehr als abstrakt findend, verwarf er ihn wieder, indem er den Kopf leicht schüttelte und sich auf seine Umgebung konzentrierte.
 

Akuma stapfte mit schleppenden Schritten die Treppe hoch, wohlwissend, dass der Andere ihn musterte. Oben angekommen, steckte er den Schlüssel ins Schloss und stieß mit einem erleichterten Seufzer die Wohnungstür auf.

"Home sweet home." Zielstrebig steuerte er auf die kleine Küchenzeile zu und lud dort seine Last ab, wobei die Hälfte mit einem lauten Donnern auf die Platte schlug. Nachdem er auch Satoshi befreit hatte, begann er etwas unbeholfen in den Schränken zu wühlen, bis er fand, was er gesucht hatte und stellte einen kleinen Glaskrug auf den Tisch.

"Setzt dich ruhig aufs Sofa, ich bin gleich fertig. Und tu einfach so als wärst du blind. Ich bin kein sehr ordentlicher Mensch.", entschuldigte er sich für seine Wohnung, die obwohl wirklich spärlich eingerichtet, im Chaos zu versinken schien.

"Oh, und pass auf, dass du dich nicht auf Kura setzt, sie ist da etwas empfindlich.", fügte er noch hinzu und richtete seine ganze Aufmerksamkeit auf den Eistee.
 

"Kura...?.." Fragend drehte er sich noch zu Akuma um, als er aus den Augenwinkeln schon das angesprochene Sofa entdeckte und sich unsicher mal auf die Couch setzte.

Seine Blicke überwanderten den ganzen Raum, musste des Chaos wegen doch ein wenig schmunzeln, als er Klamotten, Geschirr und irgendwelche Kartons herumliegen sah. Jedoch rutschte sein Blickwinkel recht schnell wieder auf Akuma, der gerade schwer beschäftigt mit dem Geschirr herumklimperte.
 

Noch bevor Akuma antworten konnte, sprang ein blaues Fellbündel auf Satoshis Schoß, während sich die Krallen zweier Pfötchen übermütig in den Stoff seiner Hose arbeiteten. Er wurde von einem Paar grüner Augen skeptisch gemustert, aber im nächsten Moment schon wieder ignoriert, als die Katze auf ihren Besitzer aufmerksam wurde und freudig schnurrend auf diesen zu tapste, um ihn zu begrüßen.

"Na, meine Hübsche, wie geht's dir?", lächelte Akuma und strich dem Tier zärtlich über den Kopf.
 

"Eine hübsche Katze...", meinte Satoshi bewundernd und blickte auf das blau glänzende Fell, welches Akuma mit einem sanften Gesichtsausdruck streichelte. Er stützte seinen Arm auf die Lehne, um den Kopf auf die abgestützte Hand zu verfrachten und schien wohl kurz in Gedanken versunken zu sein.

Den Beiden währenddessen mit einem leisen Funkeln in den Augen zuguckend, seufzte er leise auf und wandte seinen Blick schließlich wieder ab.

"Wie lange hast du sie schon?"
 

"Ach, schon ewig! Sie ist älter, als sie aussieht.", rief er Satoshi zu, woraufhin er sich einen empörten Blick seiner Katze einhandelte, die schon ihre Krallen ausgefahren hatte, um ihrem Herrchen mal Manieren beizubringen.

"War nicht so gemeint, Kleines.", entschuldigte Akuma sich mit einem Kopftätscheln. Lächelnd schubste er sie in Richtung Wohnzimmer, in das er ihr auch sogleich folgte, das Tablett mit dem Krug Eistee und zwei Gläsern vorsichtig um die Möbel balancierend.
 

"Ich hab sie bekommen, als ich 11 war.", erklärte Akuma, während er die Gläser auf den kleinen Tisch vor dem Sofa stellte.
 

Er hob fragend eine Augenbraue, als Akuma auf ihn zukam und das Tablett schließlich auf dem Wohnzimmertisch abstellte. Fast schon geschmeidig waren dabei seine Bewegungen, wie er den Eistee in die Gläser schüttete und sich dann ebenfalls setzte, als hätte er dies der Ausstrahlung wegen trainiert.

Schluss-aus... was Satoshi sich da dachte, ging nun mehr in das Abnormale, als er gewollt hatte und schnell suchte er nach einer Frage, die ihn von seinen Gedanken befreien könnte.

"Und wie alt bist du?.."

Und natürlich fiel ihm keine bessere Frage ein...Seine Neugier wieder mal verfluchend, kratzte er sich mit einem entschuldigenden Blick am Hinterkopf und griff nach einem Glas.
 

Während Akuma mit geübten Handgriffen ihnen beiden eingoss, antwortete er mit einem frechen Funkeln, das seine Augen noch heller strahlen ließ:

"Knackige 20." Er grinste breit, als er Satoshis verlegenen Blick sah.

<<Scheint etwas verkrampft, der Gute>>, dachte Akuma und setzte sich dem Mann gegenüber in den Sessel, der schon etwas abgenutzt war. Genüsslich an seinem Eistee nippend, konnte er nun auch seine eigene Neugierde nicht mehr im Zaum halten.

"Und du?"
 

"Ich bin 22 ...", antwortete er leicht grinsend, bemerkte aber recht schnell, dass ihm Akumas Blick unangenehm wurde und senkte den Kopf, um seine - für ihn verdammten - Augen zu verbergen, regelrecht den Boden musternd.

Als er einen guten Schluck machte, nickte er anerkennend, schmeckte noch den süßlichen Nachgeschmack ab.

"Du hast recht...du kannst wirklich guten Eistee machen.."
 

Akumas Stirn legte sich in Falten und sein Kopf neigte sich fragend zu Seite.

<<Warum guckt der denn dauernd nach unten? Is mein Fußboden so interessant? Oder liegt meine Unterwäsche noch da??>> Er hatte gestern mal wieder Waschtag gemacht und war zu faul gewesen die getrocknete Wäsche zusammenzulegen und hatte sie deshalb nur in irgendeine Ecke gepfeffert. Schnell folgte er dem Blick Satoshis, konnte aber nichts auffälliges entdecken, blickte den Anderen deshalb neugierig an, sich plötzlich an die Worte erinnernd, die kurz zuvor gefallen waren.

"Ähm, danke. Ist ein Rezept meiner Mutter.", antwortete er mit einem versuchten Lächeln, das aber missglückte bei dem Gedanken an seine Eltern und sein Blick trübte sich.
 

"Ach so? ...dann richte ihr mal ein Kompliment von einem Unbekannten aus..", grinste Satoshi leicht und blickte verstohlen zu Akuma, als sein Grinsen gleich wieder verblasste und in das traurige Gesicht sah.

Er sah zwar ein Lächeln auf dessen Lippen, bemerkte aber eine gewisse Traurigkeit in den Augen, die ihn kurz zurückschrecken ließ.

"Hab...hab ich was falsches gesagt?..", fragte er schließlich unsicher nach und hob eine Augenbraue.
 

"Ähm...nein, nein. Ich...ich wird's ihr sagen, wenn ich sie das nächste Mal sehe.", gab Akuma schnell zurück, sich der Ironie seiner Worte schmerzlich bewusst seiend. Er würde ihr nie wieder so ein Kompliment machen können; das war vorbei. Auch wenn Satoshi ihm sehr sympathisch war, hielt er es für besser nichts aus seiner Vergangenheit zu erwähnen. Das würde nur unnötige Umstände bereiten. Also straffte er die Schultern und setzt ein gespielt fröhliches Lächeln auf, was er im Laufe der Jahre perfektioniert hatte.

"Was machst du denn so, wenn du nicht gerade wildfremde Leute umrennst, Toshi?"
 

Die andere Augenbraue nun skeptisch anhebend, stupste er mit seiner Zunge spielerisch gegen das Lippenpiercing, was pure Angewohnheit war, wenn er unsicher war und konnte es nicht verhindern länger in die bernsteinfarbenen Augen zu blicken, als gewollt.

Dieser Spitzname, den ihm Akuma gerade gegeben hatte, hatte noch etwas mehr zu seiner Unsicherheit beigetragen....irgendwie klang es so vertraut und freundlich, dass es ihm fast schon wieder Angst einflößte.

"Ich? ...ich arbeite als Barkeeper.." Besonders begeistert hatte das gerade nicht geklungen, wie man es sonst so von jungen Leuten wohl hören mag, aber der Job war nun mal nicht sein Ding.

"Und du? Ich mein, wenn du nicht gerade von wildfremden Leuten umgerannt wirst?"
 

"Och, ich schlag mich so durch. Als ich noch klein war, wollte ich unbedingt Feuerwehrmann werden, bis...ich mich umentschieden hab. Naja, und jetzt jobbe ich mich so durchs Leben. Nichts Besonderes. Momentan hab ich eine Stelle als Verkäufer in nem Klamottenladen.", erzählte Akuma, wobei er etwas nervös in seinem Sessel herumrutschte, da ihn das Starren des Anderen leicht beunruhigte. Irgendein Geheimnis schien sich hinter diesen blauen Augen zu verbergen, aber Akuma konnte beim besten Willen nicht erraten, welches. In ihnen lag so eine unbestimmte Tiefe, die zu ergründen unmöglich schien. Um sich abzulenken, betrachtete er das Piercing in Satoshis Lippe.

"Wollt mir auch mal so 'n Teil machen lassen, hab mich aber dann doch für 'n Tattoo entschieden.", sagte er und deutete mit einem Nicken in Richtung Piercing, das immer noch von der Zunge des Anderen traktiert wurde.
 

"Hm? ... ach so, das stammt noch aus meiner Zeit der Rebellion.", lachte er kurz auf, rau und fast schon heiser und knabberte leicht an dem Piercing herum, was ihn irgendwie wieder ruhiger werden ließ.

"'n Tattoo, hm? ...was für eines?"

Akumas Blick letztendlich wieder ausweichend, sah er auf das Glas, welches die Sonnenstrahlen einfing, dabei leicht aufblitzte und nahm es wieder an sich, den letzten Schluck Eistee austrinkend.
 

Interessiert horchte Akuma auf und hob den Kopf, wobei ihm wieder einige Fransen seines Ponys in die Augen fielen.

"Rebellion? Klingt ja spannend. Gegen wen denn?", wollte er wissen und hob den Eisteekrug an mit der Frage in den Augen, ob Satoshi noch etwas davon wollte.

"Das Tattoo is nichts Besonderes. Ein Tribal-Zeichen, das sich über den ganzen Rücken zieht..." Er hielt kurz inne. "Naja, vielleicht ist es doch was Besonderes.", fügte er schließlich lächelnd hinzu und zwinkerte keck.
 

"Ein Tribal also?...sieht man nicht alle Tage. Die Meisten laufen ja nur mehr mit solchen chinesischen Zeichen herum.." Mit den Fingerkuppen auf dem Glas herumklopfend, lehnte er dankbar ab das Glas wieder mit Eistee anzufüllen und blickte sich noch mal verstohlen in der Wohnung um.

"Wohnst du...hier alleine??"

Er wusste, dass es nicht gerade höflich war, auf dessen Fragen von wegen 'Rebellion' nicht einzugehen, und einfach ein neues Thema anzuschneiden, aber besser den anderen mit Fragen zudecken, als selbst gefragt zu werden.
 

Akuma überging einfach die Tatsache, dass der andere Mann seine Frage nicht beantwortet hatte und lehnte sich in die Polster zurück.

"Ja, wenn man von Kura mal absieht. Erst wollte ich noch jemanden dazunehmen, aber ich glaube ein Chaot reicht in so ner kleinen Wohnung. Ich lebe jetzt schon seit..." Er rechnete kurz im Kopf. "...drei Jahren hier, auch wenn es nicht danach aussieht. Eher als wäre ich vor kurzem eingezogen.", brummte er und ließ seinen Blick über die kahlen Wände und die wenigen Möbelstücke gleiten.
 

Er folgte Akumas Blick über die leeren Wände und nickte schließlich verständlich. Die Wohnung sah wahrhaftig so aus, als wäre Akuma erst kürzlich hier eingezogen...irgendwie überwog das Chaos und lenkte von den persönlichen Dingen ab.

"Das hatte ich mir vorher wirklich gedacht...Tschuldige.." Unsicher vor sich hingrinsend blieb sein Blick wieder an seinem Gegenüber haften, der irgendetwas ausstrahlte, das Satoshi bisher unbekannt war...obwohl er ihn nicht kannte, konnte er trotzdem behaupten, dass er ihm sympathisch war.
 

"Ach, das macht doch nichts.", winkte Akuma ab. Sich plötzlich wieder der Hitze, die an diesem Tag herrschte, bewusst und auch der engen Lederklamotten, fuhr er sich mit der Hand über die verschwitze Stirn.

<<Ich sollte im Sommer vielleicht über eine andere Garderobe nachdenken>>, dachte er missmutig und bemerkte plötzlich Satoshis Blicke, die er mit einem verlegenen Lächeln quittierte.

"Hast du was dagegen, wenn ich mich mal kurz umziehen gehe? Es ist doch wärmer, als ich erwartet hatte. Ich schmelze hier gerade vor mich hin."
 

"Uhm...nein, mach ruhig..." Er winkte schnell ab und ließ seinen Blick kurz über dessen Klamotten gleiten, als dieser sich auch schon erhob und Satoshi sein Hinterteil präsentierte, welches in den engeren Lederklamotten besonders gut zur Geltung kam.

Über seinen eigenen Gedanken errötend, wandte er sich wieder ab und fixierte verlegen die kahle Wand, die in diesem Augenblick total interessant zu sein schien.
 

Akuma hatte die musternden Blicke nicht bemerkt und schlenderte zum Schlafzimmer, wobei er die Tür offen ließ, und suchte eine schwarze Stoffhose und ein blutrotes ärmelloses Shirt aus einer kleinen Truhe, in die er immer seine Kleidung warf. Die Hose streifte er sich über, doch das Oberteil legte er sich erst mal nur über die Schulter, da er die erfrischende Brise auf seiner Haut, die durch die offenen Fenster wehte, noch etwas genießen wollte. Sich nichts dabei denkend halbnackt zu erscheinen, kehrte er zu Satoshi zurück, der ihn im ersten Moment entsetzt anstarrte, was Akuma allerdings auch wieder entging.
 

Nach Akumas Auftritt die Wand nun noch interessanter findend, spielte er wieder unsicher mit dem Piercing herum, ehe er abrupt mit dem Kopf wieder hochfuhr, als sein Handy in der Hosentasche vibrierte und er danach grabschte.

"Ja? ...ja, warum?.." Sein Blick wanderte auf seine Uhr und ließ sein Gesicht kurz entgleisen, "..oh...sorry, das hab ich vollkommen verplant...bin schon unterwegs.."

Mit einem Seufzen beendete er das Gespräch und steckte sein Handy zurück, als er Akuma entschuldigend anblickte.

"Ich muss los..."
 

Der Schwarzhaarige tat sich schwer die Enttäuschung über den plötzlichen Aufbruch des Anderen zu verbergen, aber nickte kurz tapfer und erhob sich, um Satoshi noch zur Tür zu bringen.

"Na, wenn du musst...eigentlich schade." Er wollte zwar noch fragen, ob sie sich denn mal wieder treffen könnten, aber eine überraschend aufkeimende Schüchternheit befiel ihn und er schwieg.

<<Seit wann bist du denn so schüchtern, Akuma?>>, fragte er sich in Gedanken und schüttelte den Kopf.
 

"Tut mir leid...ich hab's selbst vergessen, dass ich heute dran bin, das Lokal aufzuschließen und ein Mitarbeiter steht nun vor der verschlossenen Tür.." Sich ebenfalls von der Couch erhebend, fuhr er sich kurz durch die Haare, schien noch irgendetwas sagen zu wollen, als er letztendlich den Mund doch wieder zumachte und zur Tür ging.

Doch bevor er gänzlich verschwand, griff er noch mal kurz in die Hosentasche und holte eine kleine Zündholzschachtel heraus.

"Uhm...wenn du...mal Lust hast, kannst du ja im Lokal vorbeischauen...die Adresse steht da drauf.." Und mit diesen Worten überreichte er ihm die kleine Schachtel, schenkte dem Anderen ein kleines Grinsen, welches seine Unsicherheit überspielen sollte und trat schließlich aus der Wohnung.
 

"Werd ich.", rief Akuma hinter dem Verschwindenden her.

<<Und wie ich das werde>> Breit grinsend setze er sich wieder in seinen Sessel und lehnte sich zurück. Kura nahm sofort seinen Schoss in Anspruch und rollte sich schnurrend zusammen. Akuma kraulte sie leicht hinterm Ohr, während er gedankenverloren aus dem Fenster starrte. Satoshi hatte sein Interesse geweckt mit seiner schüchternen Art. Der andere Mann sah nicht nur gut aus, sondern ihn umgab auch eine gewisse geheimnisvolle Aura, die Akuma wie magisch anzog. Und dann diese blauen Augen, die wie Eis erschienen, unnahbar und abweisend. Aber er war sich sicher, dass auch sie zum schmelzen gebracht werden konnten.
 

Die Sonnenstrahlen mit der Hand abweisend, blickte er noch einmal zu dem Fenster hoch, welches zu Akumas Wohnung gehörte und fing leicht an zu lächeln.

<<Mannomannomann...diese Augen können einen vielleicht aus dem Konzept bringen...>>

Den Weg zum Lokal stapfend, verbrachte er tief in Gedanken versunken...Gedanken an diese neue Bekanntschaft, die er gerne wieder sehen würde, auch wenn er sich seines Wunsches noch nicht ganz im Klaren war.

Vor dem Lokal wartete schon eine ungeduldige Person, die Satoshi mit einem mehr oder weniger freundlichen Gruß empfing, als er letztendlich auch aufsperrte und in das Lokal stapfte.
 

Fortsetzung folgt , ^.^

ohne Titel

TITEL:kokoro no michi

TEIL: 2 / ?

KOMMENTAR: diese FF entstand aus einem RPG, für Akumas Handlungen ist Alaska verantwortlich und Satoshis Tätigkeiten sind auf natsumis Mist gewachsen... ^o^

wir wünschen: viel spaß beim lesen... o^.^o
 


 

Kapitel 2
 

Nachdem Satoshi gegangen war, verbrachte Akuma den Tag damit sein weiteres Vorgehen in Sachen Toshi zu planen und darüber nachzudenken, wie dieser wohl über ihr Zusammentreffen dachte. Er hatte nicht den Eindruck, dass es dem Anderen unangenehm war, was allein schon die Einladung ihn im Lokal zu besuchen, bewies.

Um sich die Zeit bis zum Abend etwas zu vertreiben, spielte er für Kura Modenschau, um ein passendes Outfit zu finden.

<<Schließlich will ich doch gut aussehen>>, grinste er in sich hinein. Die Katze nahm sein Rumgehampel recht gelassen hin und beobachtete vom Bett aus, wie ihr Besitzer an die hundert Mal seine Kleidung wechselte. Letztendlich entschied Akuma sich für eine (wie sollte es auch anders sein) schwarze Lederhose mit leichtem Schlag, ein schwarzes, auf dem rücken transparentes Hemd, da er gerne sein Tattoo zur Schau stellte und eine blaue Jeansjacke. Der Nietengürtel rundete den Anblick noch zusätzlich ab und er nickte zufrieden seinem Spiegelbild zu.
 

Langsam aber stetig füllte sich das Old Shack mit Leuten und Satoshi konnte es selbst nicht mehr verhindern, bei jedem neuen Gast, der eintrat, den Kopf zu heben, nur um zu sehen, ob es sich dabei um Akuma handelte und wenig später diesen auch wieder seufzend zu senken und weiter den Barkeeper zu spielen.

<<Mach dir nichts vor... er wird wohl Besseres vorhaben, als deiner Einladung nachzugehen... >>

Sein linkes Auge begann allmählich wieder durch den Rauch, der in diesem Raum schon fast über den Köpfen stand, zu brennen und so musste er ab und zu seine Augen schließen, darauf hoffend, dass es nicht gleich zu tränen begann, denn das wäre noch unangenehmer.
 

Nervös tigerte Akuma in seiner Wohnung umher und zerbrach sich den Kopf über die eine Frage.

"Soll ich wirklich gehen? Vielleicht nerve ich in ja auch nur." Unentschlossen blieb er stehen und sah auf Kura hinunter, die schnurrend um seine Beine strich.

"Was meinst du? Soll ich?" Ein aufmunterndes Mauzen erklang und die blaue Katze machte ein paar Schritte auf die Tür zu.

"Du hast recht. Ein Versuch schadet nicht." Und somit schnappte er sich seine Jacke, warf sie sich über und verließ seine Wohnung, deren Tür laut zuknallte, was ihm am nächsten Tag wieder Beschwerden der Nachbarn einbringen würde.

Da er kein Auto besaß, musste Akuma zu der auf der Streichholzschachtel angegebenen Adresse laufen, was ihn eigentlich ganz recht war, da er sich so noch etwas auf die Konfrontation mit dem anderen Mann vorbereiten konnte. Als er das Lokal betrat, schlug ihm sofort eine dicke Wolke aus Qualm entgegen, die ihn unwillkürlich husten ließ, da er dies nicht gewohnt war. Angewidert verzog Akuma das Gesicht und suchte dann mit den Augen nach Satoshi.
 

Als er aus den Augenwinkel wieder sah, wie die Tür geöffnet wurde, blieb sein Blick sogleich an jener Person hängen, die soeben eingetreten war und ein Lächeln erschien auf seinen Lippen, das den Anderen, die ihn kannten, unheimlich erschien, da er, wenn er seine Lippen verzog, ausschließlich grinste.

<<Er ist hier...>>

Der Aufregung wegen stockte sein Herz zunächst, als er Akumas Erscheinen bemerkte, fing dann aber wenig später in flotterem Tempo an weiterzuschlagen. Akuma noch aus der Ferne beobachtend, dessen Bewegungen und dem extravaganten Kleidungsstil, der ihm wieder ausgezeichnet stand, betrachtend, hob er schließlich kurz die Hand und rief seinen Namen.
 

Durch die laute Musik und das Stimmengewirr doch noch seinen Namen vernehmend, was schon an ein Wunder grenzte, sah Akuma sich suchend um, bis er Satoshi hinter der Bar entdeckte. Sofort setzte er sich in Bewegung und kämpfte sich durch die feiernde Menge. Beim Anblick des Barkeepers liefen ihm kleine Schauer über den Rücken und sein Magen krampfte sich zusammen. Freundlich lächelnd, kam er vor dem Schwarzhaarigen zum Stehen.

"Hi.", grüßte er plump und ohrfeigte sich im nächsten Moment gedanklich dafür.

<<Was Besseres fällt dir nicht ein?>>
 

"Hey..", sein Lächeln war beinahe überdimensional und er beugte sich etwas über die Theke, um bei der lauten Musik, die dort herrschte, nicht immer brüllen zu müssen.

"Willst du was trinken??"

Eigentlich hatten seine Lippen vor, einen Satz wie "Schön, dich hier zu sehen" zu formen, aber in letzter Sekunde hatte er dann doch einen Rückzieher gemacht.
 

Als Satoshi sich zu ihm herüber beugte, wurde Akuma plötzlich unheimlich warm. Wie gebannt starrte er auf die weichen Lippen des Anderen, als sie sich bewegten, ohne die Worte zu begreifen, da seine Gedanken in eine ganz andere Richtung liefen.

<<Was für ein Lächeln! Und wie weich seine Lippen aussehen, wie sie wohl schmecken?>>, schoss es ihm durch den Kopf, ohne dass er es verhindern konnte.

<<Akuma! Reiß dich zusammen! Ihr kennt euch doch erst seit ein paar Stunden!>>, schalt er sich sofort und versuchte seine Aufmerksamkeit wieder auf die Worte seines Gegenübers zu richten, die er mehr oder weniger ignoriert hatte.

"Ähm...trinken...ja...kannst du was empfehlen?", fragte er mit einer unschuldigen Miene.
 

Die Nähe des Anderen nicht so schnell wieder verlassen wollend, musste er sich wohl oder übel doch wieder aufrecht hinstellen um das Arsenal der Flaschen durchzuchecken.

"Naja... ich kann dir einen "Sex on the Beach" mixen...", lachte er auf, als er auch schon ein Cocktailglas aus dem Regal nahm und ihn abwartend anguckte, wieder in diese bernsteinfarbenen Augen eintauchend, die einen fast schon zu durchbohren drohten.
 

Etwas entgeistert starrte Akuma den Anderen an, bis sich eine leise Stimme in seinem Kopf zu Wort meldete.

<<Nein, Junge, das war keine Einladung! Das ist ein Cocktail! Cocktail!!>>

Akuma senkte leicht den Kopf und lächelte zustimmend. Unbewusst suchte er wieder die blauen Augen seines Gegenübers, wobei ihm auffiel, dass das eine etwas gerötet war und feucht glänzte. Seine Neugierde nicht stoppen könnend, beugte er sich wieder vor und fragte ohne seinen Blick von Satoshi zu lassen:

"Was ist denn mit deinem Auge los? Ist es entzündet?"
 

Noch gerade vertieft dabei das Getränk zu mixen, hielt er kurz inne, als es ihm einen Stich ins Herz versetzte und schaute Akuma mit gesenktem Kopf in die Augen, als er schließlich auch schon mit einer Hand über das gerötete Auge drüberfuhr und dann kurz abwinkte.

"Das verträgt bloß den Rauch nicht...", antwortete er und schüttelte das Getränk in dem dafür vorgesehenen Behälter, als er es auch schon in das Cocktailglas einschenkte und Akuma reichte, dabei achtend, den Anderen nicht direkt in die Augen zu sehen.
 

Nachdenklich musterte er den Barkeeper, der auf einmal sehr beschäftigt zu sein schien und nahm sein Getränk dankend entgegen.

<<Klar, und dem anderen Auge geht es gut. Wer's glaubt!>>

"Vielleicht solltest du mal zum Arzt gehen. Oder den Job wechseln.", grinste er breit, wobei seine Zähne in einem glänzenden Weiß erstrahlten. Die Sache kam ihm komisch vor, schon allein, weil Satoshi anfangs gestockt hatte und ihm ausgewichen war. Wahrscheinlich zu Satoshis Leidwesen, war nun sein Interesse endgültig geweckt und er beugte sich noch näher über die Theke, um dessen Augen besser sehen zu können.
 

Etwas unsicher wich er seinem Blick aus, obwohl ihm dessen Nähe alles andere als unangenehm war und starrte auf die leere Flasche Bier, die ein Gast auf der Theke abgestellt hatte...er fürchtete darum, dass diese geheimnisvollen Augen vor ihm, so tief in seine hineinblicken konnten, dass sie sein für ihn unangenehmes Geheimnis lüfteten.

"Ich glaub nicht...dass ich deswegen zum Arzt muss... ", ließ er wieder ein Grinsen über seine Lippen wandern, um sich mehr Zeit zu geben, sich selbst wieder zu fassen und nahm die Bierflasche, die vorhin noch angestiert wurde, um sie zu entsorgen.
 

Nun war sich Akuma sicher, dass der Andere etwas zu verbergen versuchte, da Satoshi immer seinem Blick auswich und großes Interesse an Bierflaschen und allen möglichen anderen Unwichtigkeiten zeigte. Doch gleichzeitig wusste Akuma auch, dass es zu früh war den Mann zu bedrängen und so entschied er sich dafür die Sache erst einmal ruhen zu lassen, um später darauf zurückzukommen.

"Na, wenn du meinst.", gab er zurück und nippte abwesend an seinem Cocktail, der überraschend gut schmeckte. Mit der Zeit wurde ihm immer wärmer, so dass Akuma seine Jeansjacke auszog und über die kleine Lehne seines Barhockers hängte.

"Wie lange arbeitest du eigentlich schon hier?", wechselte er das Thema und blickte sich im Old Shack um.
 

Als Akuma seine Jeansjacke über der Lehne verstaute, konnte er kurz dessen Tattoo bewundern, welches durch den transparenten Rückenverschnitt durchschimmerte.

"Ist echt 'n geiles Tattoo.."

Froh darüber, dass Akuma nicht näher auf die Sache mit dem Auge einging, konnte er sich auch wieder etwas lockerer unterhalten und stützte sich mit einem Arm auf der Theke ab.

"Hm...jetzt dürften es schon an die 3 Jahre sein...", antwortete er überlegend, "aber ich wünschte...ich wäre gar nicht hier...", fügte er dann etwas leiser hinzu.

"Aber genug von mir...du wolltest Feuerwehrmann werden, hm? .. "
 

Akuma lehnte sich lässig zurück, nicht gewillt den Anderen so leicht davon kommen zu lassen.

<<So nicht, mein Lieber. Du interessierst mich viel zu sehr, als dass ich die Befragung jetzt schon stoppe>>

"Ja, wollte ich.", bestätigte er kurz. "Und wo wärst du lieber bzw. was würdest du lieber tun?" Akuma war klar, dass er vielen Menschen auf den Geist ging, da seine Sturheit doch recht ausgeprägt war, aber diese Tatsache kümmerte ihn wenig. Mit einem charmanten Lächeln auf den Lippen stützte er den Arm auf die Theke und bettete seinen Kopf darauf. Ja, er gab es zu, er wollte den Anderen etwas ärgern und aus der Reserve locken.
 

Sein Gesichtszug entgleiste leicht, als er bemerkte, dass er wohl soeben des Gespräches wegen ausgetrickst wurde und zog eine Augenbraue hoch.

"Hm...irgendwo anders...wo es nicht nach Rauch und Alkohol stinkt...", gab er ihm als Antwort, während er einem Gast, der hinter Akuma stand ein Glas Malibu-Orange in die Hand drückte, obwohl dieser wohl von dem Zeug schon zuviel hatte, da er ungebändigt mit dem Feuerzeug und der Flamme die drüber schwebte herumschwenkte, wohl zu dem Takt der Musik und um einige Mädchen auf sich aufmerksam machen zu wollen.
 

Damit Satoshi den Gast hinter ihm besser bedienen konnte, rutschte Akuma von seinem Stuhl und machte Platz. Dabei drehte er sich zu dem Mann, der das Feuerzeug nun direkt vor seiner Nase herumschwenkte und gefror in der Bewegung. Mit geweiteten Augen starrte er auf die kleine Flamme des Feuerzeugs, wobei sich seine Finger krampfhaft in der Theke festkrallten. Kalter Schweiß brach ihm aus und seine Atmung beschleunigte sich um das Doppelte, als die Flamme immer näher auf ihn zu kam.

Und dann hörte er sie wieder, die Schreie. Diese schmerzerfüllten Schreie in seinem Kopf.

"Nein...", hauchte er und stolperte etwas zurück, rempelte dabei einen anderen Gast an, der sich daraufhin empörte, doch Akuma bemerkte es nicht. Seine Augen waren starr auf das kleine Feuer gerichtet, dass immer größer zu werden schien und bedrohlich näher kam.

"Nein...ich...ich...", stotterte er panisch und ergriff im nächsten Moment die Flucht, wobei er seiner Jacke, die immer noch über der Lehne des Hockers hing, keine Beachtung schenkte.
 

"A-Akuma...hey!!" Irritiert blickte er zwischen Akuma, der wie in Trance hastig aus dem Lokal lief und dem Typen mit dem Feuerzeug hin und her, als er auch schon dessen Hand unangenehm packte und ihm das Feuerzeug aus der Hand riss.

"Lass das blöde Herumgefuchtel, okay?!", knurrte er dem Anderen mürrisch ins Gesicht und ließ ihn schließlich wieder los.

<<Verdammt...was war das gerade? ...er war richtig panisch...>>

Diese Szene konnte er einfach nicht aus seinem Kopf streichen, als eine Jeansjacke ihm auch schon entgegenfunkelte.

<<Seine Jacke...er hat sie wohl aus Eile vergessen...>>

Mit dem Gedanken, dass er ihn noch einholen könnte, gab er einem Mitarbeiter bescheid, dass er bald wieder kommen würde und dieser in der Zwischenzeit den Barkeeper spielen sollte, als er auch schon die Jacke schnappte und eilig aus dem Lokal lief, den Kopf in beide Seiten wendend, rief er seinen Namen.
 

Er war nicht weit gekommen, zu erdrückend waren die Erinnerungen an diesen einen Tag vor elf Jahren. Er hatte sich einfach in einer kleinen Seitengasse gegen die Wand gelehnt und auf den Boden sinken lassen, die Beine angezogen und das Gesicht in den Händen vergraben. Akuma nahm seine Umgebung nicht mehr war, weder den kalten Stein in seinem Rücken, noch den harten Asphalt unter ihm. Alles verschwamm ineinander, vermischte sich und die Szenen in seinem Kopf übernahmen die Realität. Das flackernde Feuer, die hilflosen Schreie aus den Flammen. Akuma zitterte heftig am ganzen Körper und atmete schnell, so dass er fast hyperventilierte.

"Nein, nein, nein...bitte nicht." Ein leises Wimmern entrann seiner Kehler, als die Erinnerungen ihn gefangen nahmen und seine Welt in Dunkelheit verbannte.
 

Als er schon drauf und dran war einfach zu Akumas Wohnung zurückzulaufen, konnte er leise Laute aus einer Seitengasse hören...

<<Das hört sich an, als würde jemand weinen...Akuma?! >>

Sich selbst wundernd, dass er sich um eine eigentlich fremde Person, soviel Sorgen machte, dass es ihm schon schwer ums Herz wurde, ging er dem leisen Wimmern nach und stand schließlich vor dem ineinandergesackten Akuma.

Er kniete sich zu ihm runter und legte vorsichtig eine Hand auf seine Schulter.

"Hey...Akuma, was ist los?"
 

Als sich eine Hand auf seine Schulter legte, zuckte Akuma unwillkürlich zusammen und machte sich noch kleiner. Schließlich hob er langsam den Kopf, das Gesicht eines Fremden erwartend, und blickte in Satoshis sorgenvolle Augen, die ihm auf einmal so sanft vorkamen. Das Blau flackerte leicht, wie die sanften Bewegungen von Wellen, die Akuma geradezu einluden in ihnen zu versinken. Sein Körper zitterte immer noch heftig, während sein Herz wild gegen seinen Brustkorb schlug, als wolle es diesen sprengen.

Der junge Mann war unfähig ein Wort über die Lippen zu bringen, da seine Kehle wie ausgetrocknet schien. Sein einziger Wunsch war es, nach Hause zu gehen, doch er war sich nicht sicher, ob er auch die Kraft dazu hatte.
 

"Akuma...komm, ich helf dir hoch, der Boden muss ja saukalt sein..."

Vorsichtig hievte er den Anderen hoch und legte seine Jeansjacke über die kalten Schultern.

"Die hast du drinnen im Lokal vergessen..."

Ein leichtes Lächeln zierte seine Lippen, obwohl die Sorge um ihn nicht gerade weniger wurde...im Gegenteil, jetzt wo er ihn so in sich gesunken sah, hatte es ihm anfangs regelrecht einen Stich ins Herz versetzt.

"Ich bring dich nach Hause...okay?.."
 

Teilnahmslos ließ er alles über sich ergehen ohne eine große Regung zu zeigen. Bei der leichten Berührung, als Satoshi ihm seine Jacke um die Schultern hängte, spürte er kurz eine unbekannte Wärme, die aber sofort wieder verschwand. Nähe war eines jener Dinge, die in seinem Leben sehr spärlich gesät waren.

Akuma brachte kein Wort über die Lippen, sondern nickte nur kaum sichtbar, um dem Anderen sein Einverständnis zu übermitteln. Wie in Trance starrte er ins Leere, Satoshi die Führung überlassend.

<<Warum kann ich nicht einfach vergessen? Warum nicht?>>

Die Bernsteinaugen schlossen sich gequält und die schrecklichen Szenen in seinem Kopf nahmen von Neuem Gestalt an.
 

Vorhin noch so voller Lebensenergie, war Akuma nun beinahe wie eine leblose Puppe, die sich durch die Straße führen ließ...mit einem Blick, der zeigte, dass er in Gedanken weiter weg war, als Satoshi ihn erreichen könnte.

"Akuma...was ist...was ist da vorhin vorgefallen?", fragte er etwas unsicher und ließ seinen Blick auf ihm ruhen.

"Ich mach mir...Sorgen..", fügte er dann etwas leiser hinzu, drückte unbewusst den Anderen etwas an sich, selbst nicht bemerkend, was er für Gefühle in diesem Moment in sich trug.
 

Diese Geste ließ Akuma aus seinem Alptraum erwachen. Mit flüchtigem Blick sah er zu Satoshi, den Schmerz in seinen Augen nicht verbergen könnend. Er wollte es ihm nicht erzählen, er wollte es niemandem erzählen. Die letzten neun Jahre hatte er es doch auch geschafft mit niemandem seine Vergangenheit zu teilen, warum überkam ihn nun der Drang sich alles vom Herzen zu reden?

"Das Feuer...", flüsterte er mit brüchiger Stimme. "Meine Eltern..." Die Bilder dieses schrecklichen Tages, der für immer sein Leben verändert hatte, tauchten wieder vor seinem inneren Auge auf. Der junge Mann konnte nicht weiterreden, nicht hier auf der Straße, wo alles an ihm vorbei flog wie dunkle Schatten, die ihm keine Ruhe gönnten.

Unbewusst schmiegte er sich etwas an Satoshi, wie ein verängstigtes Kind, dass Schutz sucht. Auch die Tatsache, dass sie schon fast an seiner Wohnung angekommen waren, entging ihm.
 

Die verängstigte Geste, die Akuma dazu veranlasste sich näher an ihn zu drücken, ließ sein Herz aufgeregt bis zum Hals schlagen und er konnte es nicht verhindern, durch die strähnigen Haare zu streichen, die sich leicht um seinen Finger wickelten und sofort wieder davon lösten.

"Was ist...mit deinen Eltern passiert?.." Seine Stimme war leise, aber laut genug, so dass Akuma ihn noch verstehen konnte.

Er wusste nicht, ob dieser wirklich gewillt war, zu reden oder ob er sich einfach zu verpflichtet fühlte, es zu erzählen...aber falls Akuma wollte, dass Satoshi einen Blick in sein Seelenleben warf, würde er ihm zuhören, das war sicher.
 

Er blieb stumm und überlegte, wie er seine Erinnerungen in Worte fassen könnte. Gerade als Akuma den Mund aufmachte, kamen sie bei seiner Wohnung an. Verunsichert warf er Satoshi einen Seitenblick zu, mit sich kämpfend, ob er es wagen sollte, ihn zu fragen.

"Würdest...würdest du noch mit hoch kommen?", fasste er sich ein Herz, darauf hoffend, dass der Andere zustimmen würde. Im Schutz seiner eigenen vier Wände würde es vielleicht leichter fallen zu reden. Der Wunsch sich endlich jemanden mitzuteilen wurde immer stärker und auch wenn Akuma nicht wusste warum, spürte er, dass Satoshi der Mensch war, dem er sein Geheimnis anvertrauen konnte, denn bei ihm fühlte er sich auf eine seltsame Art und Weise behütet. Vielleicht lag es an diesen blauen Augen, die so viel Sanftheit und Ruhe ausstrahlten.
 

Mit einem bejahten Nicken folgte er Akuma schließlich in die Wohnung, die er vor nicht allzu langer Zeit verlassen hatte und behielt den Anderen im Auge.

Die Vernunft, die in seinen Gedanken widerhallte, dass er eigentlich noch einen Job zu erledigen hatte und zurück zum Lokal sollte, ging in dem Herzklopfen unter, dass Akuma verursachte...außerdem hatte er sich nun soweit aufgerafft, ihm zu erklären, was ihn in diesen Zustand versetzt hatte...und wie schon gesagt, zuhören wollte er ihm auf jeden fall.
 

Dankbar, dass seine Bitte erhört wurde, setze er sich auf das Sofa und schlang die Arme um seinen Oberkörper, da das Zittern immer noch nicht ganz aufgehört hatte, obwohl es in Satoshis Nähe besser wurde.

Akuma wartete noch einen Moment, bis sich der schwarzhaarige Mann neben ihn gesetzt hatte, dessen erwartungsvollen Blick auf sich spürend. Doch er konnte ihm nicht in die Augen sehen, statt dessen blickte er stur geradeaus an die blanke Wand, um sich zu konzentrieren.

"Ich war elf, als es passierte...", begann er leise.
 

Er nickte leicht, wollte ihn jedoch nicht unterbrechen, und so überließ er alles Reden Akuma, dem er ansehen konnte, dass er wohl mit sich rang, nicht wieder in die Vergangenheit herabzufallen. Sein Blick war weit entfernt, an einen unbestimmten Punkt an der Wand gerichtet, als er schließlich weiter erzählte.
 

"Wir wollten uns einen schönen Tag machen, die gute Nachricht feiern. Meine Mutter hatte vor ein paar Tagen erfahren, dass sie im fünften Monat schwanger war. Es war für alle eine Überraschung, weil man ihr nichts angemerkt hatte, aber ich sollte wirklich eine kleine Schwester bekommen. Wir waren so glücklich an diesem Tag." Akuma brach mit tränenerstickter Stimme ab und schloss für einen Moment die Augen, um sich wieder zu sammeln. Er hörte das Lachen und die fröhlichen Stimmen seiner Eltern noch immer. Einmal tief Luft holend, fuhr er fort.

"Wir wollten mit dem Auto an den Strand fahren und picknicken. Ich saß hinten und alberte mit meiner Mutter herum. Dann löste ich den Sicherheitsgurt, um sie zu ärgern. Mein Vater ermahnte mich mehrere Male, ich solle keine Dummheiten machen und passte dabei für einen Moment nicht auf. Keiner von uns sah den Unfall. Er konnte nicht mehr bremsen und fuhr in den anderen Wagen hinein. Ich wurde aus dem Auto geschleudert, weil der Gurt nicht angelegt war. Wie durch ein Wunder blieb ich fast unverletzt. Ich saß da...an der Straße und sah zu wie meine Eltern versuchten aus dem Auto zu kommen und dann...dann..." Die ersten Tränen suchten sich ihren Weg über Akumas Wangen und tropften auf seine Hose. Er schluchzte auf, versuchte aber weiterzuerzählen.

"Der Lkw kam um die Kurve geschossen. Er hat nicht mal gebremst, sondern ist mit voller Fahrt in die anderen Autos gerast. Es gab eine fürchterliche Explosion, Funken flogen, Glas splitterte...und meine Eltern...sie, sie waren im Auto gefangen, eingeklemmt, ich weiß nicht warum, aber sie kamen einfach nicht raus. Auch nicht als der Wagen Feuer fing...sie kamen einfach nicht raus. Ich habe nur noch das entsetze Gesicht meines Vaters gesehen und das Schreien meiner Mutter. Sie schrien als sie starben. Sie schrien vor Angst und Schmerzen....und ich höre sie immer noch schreien." Akuma brach schluchzend zusammen. Er konnte nicht mehr weiter erzählen, die Erinnerungen schwappten über ihn wie Flutwellen und die Tränen überschwemmten sein Gesicht.
 

"Ssscht...", er legte eine Hand auf Akumas Kopf und zog ihn zu sich, die andere bahnte sich einen Weg über seine Schulter, die der Tränen wegen zitterten.

"Das tut mir leid..", flüsterte Satoshi traurig in sein Ohr und wiegte ihn leicht hin und her.

Mehr konnte er nicht sagen, ihm fehlten die Worte...im Trösten war er noch nie gut gewesen, dafür war er zu gefühlskalt, meinten einige, aber diesen Menschen...der da eben bitterlich weinte, wollte er auf jeden Fall trösten...auch wenn er wusste, dass es ein Ding der Unmöglichkeit war, denn diese Wunden waren schon zu tief, als dass Satoshi sie so schnell heilen konnte.
 

Akuma ließ sich von Satoshi bereitwillig in den Arm nehmen, seine Tränen nicht mehr zurückhalten könnend. Seine Finger krallten sich in dem Hemd des Anderen fest und er barg sein Gesicht an dessen Schulter, während der warme Körper des Mannes ein Gefühl von Trost und Geborgenheit vermittelte, das Akuma schon so lange nicht mehr erfahren hatte. Er hatte Angst Satoshi loszulassen, da die Schreie in seinem Kopf nun langsam verklangen, jedoch eine gähnende Leere zurück ließen. Allein der Rhythmus von Satoshis Herzen hinderte Akuma daran in dem Meer aus Verzweiflung und Trauer unterzutauchen und er klammerte sich nur noch fester an den Anderen, als wäre er sein Rettungsring.
 

Immer wieder strich Satoshi dem jungen Mann über die Haare, flüsterte einige beruhigende Worte, die für ihn doch eher lächerlich klangen, aber es machte den Anschein, als ob ihm gerade diese Worte helfen würden und sich wie eine Salbe auf die Wunden legten.

Als er dem Anderen gerade wieder über den Kopf streichen wollte, sprang Kura auf dessen Schoß und kuschelte sich an Akuma, wohl der Eifersucht wegen, wollte sie ebenfalls von ihm gestreichelt werden.
 

Akuma fühlte nur das weiche Fell an seiner Haut, welches ihm unwillkürlich ein trauriges Lächeln ins Gesicht trieb. Er erinnerte sich, wie Kura ihn durch all die Jahre begleitet hatte, was ihm ein gewisses Maß an Trost gespendet hatte, so wie auch jetzt. Akuma lehnte sich zurück, so dass Satoshi ihn aus seiner Umarmung frei geben musste und schaute mit Tränen verschleiertem Blick auf das kleine Fellbündel in seinem Schoß. Seine Hand streichelte sanft über den Kopf der Katze, worauf ein dankbares Schnurren erklang.

"Kura ist mir ein halbes Jahr nach dem Unfall zugelaufen und wollte seit dem nicht mehr weg.", flüsterte er leise und lächelte, als ihm die Erinnerungen an die zahlreichen Versuche die Katze wieder loszuwerden, in den Sinn kamen.

"Es hat mir irgendwie geholfen darüber hinwegzukommen...oder es wenigstens zu versuchen. Nach dem Unfall brachten sie mich in eine Pflegefamilie, doch sie kamen nicht mit mir zurecht. Also wechselte ich zur nächsten, und zur nächsten und zur nächsten. Ich blieb nie lange bei einer Familie und als ich siebzehn wurde, beschloss ich allein zu leben und bin dann hier gelandet." Er hob den Kopf und sah Satoshi das erste Mal seit sie in der Wohnung waren wieder in die Augen. In diese blauen Augen.
 

<<Kein Wunder, warum er es sich damals anders überlegt hatte, mit dem Beruf...und ich war heute Nachmittag noch so blöd und hab ihn auf seine Mutter angesprochen...oh mann...>>

Sich seiner dummen Fettnäpfchen, in die er getreten war, bewusst werdend, schenkte er dem Anderen ein ehrliches Lächeln, blickte in die traurigen Augen seines Gegenübers, die so anziehend für ihn waren, dass er seinen Blick nicht mehr abwenden konnte und der Magie, die von ihnen ausging, schutzlos ausgeliefert war.
 

Auch Akuma versank immer tiefer in den Augen seines Gegenübers und schwebte auf einer Welle der Zufriedenheit. Unwillkürlich wurde ihm bewusst, dass Satoshi der erste Mensch seit langem war, der so weit in sein Herz sehen durfte, dem er seine Gefühle gezeigte hatte und dem er...ja, dem er vertraute. Auf eine seltsame Art vertraute er dem jungen Mann, obwohl er ihn erst seit heute kannte.

Ein leichtes Lächeln legte sich auf seine Lippen und plötzlich fiel es ihm wieder auf. Das eine Auge leuchtete heller als das andere. Es sah aus, als wäre der Glanz des einen durch irgendetwas getrübt, wie ein unsichtbarer Schleier.

"Warum ist dein eines Auge eigentlich dunkler als das andere?", fragte er, auch wenn ihm die Banalität dieser Frage in solch einem Moment völlig klar war. Es war nebensächlich, doch genau an solche Nebensächlichkeiten hatte er sich die letzten neun Jahre immer geklammert, wenn der Verlust seiner Eltern überhand gewann und ihn drohte zu zerbrechen. Er musste sich einfach ablenken und auf andere Gedanken kommen.
 

Satoshi zuckte kurz zusammen, als er schließlich diese Frage hörte, deckte automatisch mit seiner Hand das linke Auge ab und blickte zur Seite, als er leise aufseufzte und sie wieder von der Stelle nahm.

Irgendwie hatte er das Gefühl, als würde Akuma darüber nicht lachen und ihn verletzen...Akuma hatte ihm sein verletzliches Ich gezeigt, so konnte er doch so etwas Banales ausplaudern und ihm dasselbe Vertrauen entgegenbringen...immerhin war er ihm das doch schuldig.

"Es ist...", zaghaft hob er wieder seine Hand und holte ein flaches blaugefärbtes Plättchen heraus, "...eine Kontaktlinse.." und somit funkelte Akuma ein grünes Auge entgegen.
 

Fortsetzung folgt , ^.^

ohne Titel

Kapitel 3
 

Akuma starrte ihn überrascht an, mit so einer Offenbarung hatte er nicht gerechnet. Sein Blick sprang immer zwischen Satoshis linkem und rechtem Auge hin und her, um sie zu vergleichen, da die unterschiedliche Farbe eine gewisse Faszination auf Akuma ausübte. Auf seiner Stirn bildeten sich kleine Falten des Erstaunens und er legte den Kopf leicht schief. Ohne es richtig zu bemerken, bohrte sich sein Blick in den des Anderen und er musste unwillkürlich grinsen.

"Du hast ein blaues und ein grünes Auge?"
 

"Jaa~ ...", glücklich schien sein Ausdruck nicht gerade zu sein und auch dieser durchbohrende Blick Akumas machte ihn etwas nervös, so dass er seinem Blick wieder auswich, dabei ins Leere starrend.

"Ich mag meine Augen nicht...deswegen die Kontaktlinse..", murmelte er nur leise, darauf hoffend, dass er sich in Akuma nicht doch getäuscht hatte.
 

Dieser hob eine Hand, um Satoshis Gesicht sanft, aber bestimmt, zu sich zu drehen, so dass dem Anderen nichts anderes übrig blieb als ihn anzusehen. Er musterte die beiden Farben noch mal kurz.

"Du solltest es nicht verstecken.", sagte er in einem nachdenklichen Ton. "Ich finde, es sieht schön aus, es macht dich zu etwas Besonderem. Außerdem nimmt die Kontaktlinse deinem Auge den Glanz und das ist doch schade. Du hast nämlich wirklich schöne Augen, Toshi." Er lächelte den Anderen liebevoll an und strich ihm über die Wange.
 

Überrascht die Augen etwas weiter öffnend, blickte er Akuma nur stumm an und hoffte, dass dieser nun nicht sein wildklopfendes Herz hörte, welches aufgeregt gegen den Brustkorb hämmerte.

"Da wärst du der Erste, der sie schön findet..." Satoshi schluckte seine Nervosität runter, musste aber Akumas Lächeln automatisch ein zaghaftes Lächeln entgegenbringen und lehnte sich leicht mit der Wange an die streichelnde Hand, die seine Unsicherheit wegstreichen zu wollen schien.
 

"Ich mag halt ausgefallene Dinge, die nicht jeder hat. Das verleiht dem Ganzen einen gewissen Reiz. Wie reagieren denn die Leute sonst, wenn sie es erfahren?", fragte er, während sein Daumen die Liebkosungen nicht unterbrach und über Satoshis weiche Haut fuhr, dabei durchströmten ihn kleine warme Wellen wie elektrische Impulse.

<<Wie kann er nur denken, dass es nicht schön ist?>>
 

Sein Lächeln verschwand für einen Augenblick, als er kurz den Kopf schüttelte, sich wohl selbst dabei ermahnend es nicht zu verlieren und legte wieder ein überspieltes Grinsen auf seine Lippen.

"Naja...nicht so wie du, jedenfalls..."

Diese kleinen Berührungen verursachten eine Gänsehaut, die seinen Rücken hoch krabbelte und zeitgleich breitete sich ein warmer Schauer in seinem Magen aus, füllte damit jedes Eck im Herzen, ehe er nach der streichelnden Hand griff.
 

"Warum tust du das? Warum versuchst du zu überspielen, was du wirklich empfindest?" Akuma nahm seine Hand nicht von Satoshi weg, sondern wartete, was dieser tun würde. Er wollte dem Anderen nichts aufzwingen, schon gar nicht, nachdem dieser ihm das Vertrauen entgegen gebracht und ihm sein Geheimnis offenbart hatte. Sobald Satoshi negativ auf seine Geste reagieren würde, würde Akuma es sofort unterbinden, selbst wenn er dies gar nicht wollte.
 

Sein Grinsen zerbrach allmählich auf seinen Lippen, Stück für Stück, als sein Ausdruck nur mehr ungewohnt traurig schien.

"Weil ich mit diesem 'Ich' besser zurecht komme, als mit meinem wahren??...", antwortete dieser leise und blickte zur Seite, selbst erstaunt darüber, was er eben von sich gab.
 

Akuma dachte einen Moment über das eben Gehörte nach. Das konnte unmöglich alles sein, das erkannte man schon in den traurigen Augen.

<<Was hat er noch zu verbergen, was ihn so bedrückt und ihn unglücklich macht?>>

"Und was ist an deinem wahren Ich so kompliziert, dass du damit nicht zurecht kommst? Denn was ich bis jetzt von dir kenne, ist doch sehr liebenswürdig." Er streichelte wieder über die weiche Haut des Mannes und wartete, was passieren würde.
 

"Das...das ist falsch...wie alles an mir..", murmelte er und schüttelte leicht den Kopf...langsam wurde er sich wieder bewusst, welche Illusion er für die anderen Menschen aufgebaut hatte, um sich zu schützen.

<<~alles an dir ist falsch...sogar deine Augen sind nicht normal...es ist sogar falsch, dass ich dich meinen Sohn nenne...du bist ja noch nicht mal mein Sohn...wie kann man jemals so einen Menschen lieben...~meine Gefühle sind auch falsch...das sieht man schon daran, dass ich diesen Mann vor mir begehrend finde...>>
 

<<Das einzig Falsche an dir ist, dass du noch angezogen bist>>, schoss es ihm durch den Kopf.

<<AKUMA! BLEIB BEI DER SACHE!!>>, schalt er sich sofort. Ohne ein Wort stand er auf, zog Satoshi mit sich durch den Raum und stellte ihn vor seinen Ganz-Körper-Spiegel, damit er sich ansehen konnte. Er selbst platzierte sich hinter ihm und sah freundlich über seine Schulter.

"Also, ich sehe eigentlich nichts Falsches. Du hast einen gesunden Körper, jedenfalls sieht er so aus..."

<<Fang nicht schon wieder damit an!>>, mahnte ihn die kleine Stimme in seinem Kopf.

"Du tröstest einen wildfremden Mann und hörst ihm zu...was ist daran falsch? Und wer hat dir überhaupt diesen Schwachsinn eingeredet?"
 

Er musterte sich kritisch im Spiegel, wandte seinen Blick aber sofort wieder ab und drehte sich zu Akuma um, der ihm plötzlich so nahe war, dass er sogar dessen Atem auf seiner Haut spüren konnte.

"Akuma...ich..." Er blickte ihn unsicher an, aufgeregt zugleich, da sein warmer Atem ihn zu kitzeln drohte.

"Das ist kompliziert..." Seine Stimme wieder findend, blickte er an Akuma vorbei, fixierte dort einen Punkt, an dem er sich festhalten wollte.
 

Er sah ihm fest in die Augen und legte die Hände auf seine Schulter.

"Es ist kompliziert, wenn du davor wegrennst und versuchst allein damit, was auch immer es ist, klar zu kommen." Akuma wusste, wovon er sprach. Auch wenn er heute Abend zusammengebrochen war und von seiner Vergangenheit übermannt wurde, hatte er sich bis jetzt nicht unterkriegen lassen. Er wollte nicht an dem kaputt gehen, was er erlitten hatte und wartete nur auf den Menschen, der ihm half die letzten Wunden zu heilen.

"Weißt du, ich war schon immer recht gut im Lösen komplizierter Dinge...", begann er und ein sanftes Lächeln umspielte seine Lippen. Er war sich der Nähe Satoshis mehr als bewusst, zwang sich jedoch an etwas Anderes zu denken, doch der süße Duft, der von dem Mann ausging, machte dies zu einem Ding der Unmöglichkeit.
 

Er kam sich eigentlich schon recht dämlich vor...weshalb waren sie eigentlich in seine Wohnung gegangen? Wohl, dass er Akuma trösten konnte, oder?...Und wer stand nun da wie ein Häufchen Elend vor der Person, die eigentlich getröstet werden sollte? Er selbst...es war einfach nur lächerlich, nicht einmal das konnte Satoshi richtig.

Er blickte in diese bernsteinfarbenen Augen vor sich, die ihn so liebevoll anblickten, ihm das Gefühl gaben, nicht allein auf dieser Welt zu sein und ihm helfen zu wollen, als er leicht den Kopf schüttelte.

"Im Gegensatz zu deiner Vergangenheit, ist meine recht Banane...", gab er kurz grinsend zurück, als sein aufgespieltes 'Ich' kurz durchschimmerte, um die Fassade, die er sich aufgebaut hatte, nicht zu zerbrechen...
 

"Hör auf damit!", knurrte Akuma und seine Augen blitzten ärgerlich auf.

"Hör auf, dich oder deine Vergangenheit mit diesem aufgesetzten Grinsen zu überspielen. Du würdest dich wohl kaum hinter einer Kontaktlinse 'verstecken', wenn es nicht etwas wäre, das dir mehr zu schaffen macht, als du dir eingestehen willst." Er verstärkte den Druck um Satoshis Schultern ohne es zu merken. Vergessen war all sein Kummer um den Tod seiner Eltern, denn nun gab ihm die Erinnerung an sie eher Kraft; seine Mutter hatte ihm immer gesagt, er solle den Menschen zu hören und hinter die Fassade blicken. Sie hatte ihm gezeigt, dass es wichtig war für andere Menschen da zu sein und genau das hatte Akuma jetzt vor.
 

Seine Augenbrauen wanderten leicht nach unten, in seinem Kopf klingelten sämtliche Alarmglocken, als er seinen Blick wieder abwandte, und nur den Druck auf seinen Schultern spüren konnte.

"Lass mich los..." Er streifte eine Hand, die auf seiner Schulter lag, ab und sah schließlich zu Akuma, nun mit einer gänzlich zerbröckelten Fassade, denn von einem Grinsen war keine Spur mehr, nur ein trauriger Ausdruck in den Augen funkelte Akuma entgegen...ein Ausdruck, der ihm genau das Gegenteil mitteilte von dem, was er die ganze Zeit den Anderen weismachte...er konnte nicht einmal mehr die Kraft für sein falsches angelerntes Lächeln aufbringen.
 

Er ließ seine Hände sinken und musterte Satoshi enttäuscht. Akuma hatte nicht die Absicht ihn zu bedrängen, weshalb er sich umdrehte und zum Sofa zurück ging.

"Wie du willst. Ich wollte dir nur verständlich machen, dass du nicht allein bist. Komm setzen wir uns wieder." Es tat ihm weh den Schwarzhaarigen so zu sehen und er hätte ihn am Liebsten in die Arme geschlossen, als er diesen unendlich traurigen Ausdruck gesehen hatte, doch wagte Akuma es nicht und der Andere hatte ihn schließlich auch deutlich in seine Schranken gewiesen. Sein Magen verkrampfte sich und plötzlich fiel ihm auf wie kalt es doch eigentlich war, zu mal er nicht sonderlich warm angezogen war. Aber im Grunde fehlte ihm die Körperwärme Satoshis.

Doch Akuma beschloss nicht mehr so überstürzt zu handeln, sondern Satoshi den nächsten Schritt machen zu lassen.
 

"Tut mir leid...dass ich dich so angefahren habe...das wollt ich nicht." Er rieb sich leise aufseufzend die Stirn und setzte sich wieder auf die Couch, die er schon lieb gewonnen hatte. Wie konnte er den Anderen auch einfach so abweisen? Wo er ihm doch nur helfen wollte...er wollte seine Hilfe, ja...er wollte sie wirklich...aber sobald ihm jemand zu nahe kam, klickte seine Vernunft aus und zum Schluss war er dann doch wieder alleine...er hatte sie alle vertrieben, alle, die bereit waren, ihm zu helfen, oder es zumindest gesagt haben...

<<Ich will nicht, dass du einer von ihnen wirst, die es zwar sagen...aber es dann doch nicht tun...>>

Er suchte den Blick des Anderen...zum ersten Mal...wollte in die bernsteinfarbenen Augen sehen, unter deren Blicke er sich anfing geborgen zu fühlen.
 

Akuma lächelte sanft und schenkte Satoshi einen beruhigenden Blick, um ihm zu zeigen, dass er nicht böse war.

"Schon gut...ich bin manchmal vielleicht etwas stürmisch. Aber weißt du, ich seh es nicht gerne, wenn sich Leute, die ich mag, selbst zerstören. Ich will dir ja nur helfen...und ich sollte dich warnen...ich kann sehr hartnäckig sein.", fügte er grinsend hinzu. Akuma legte Satoshi eine Hand auf den Arm und drückte ihn aufmunternd.

"Also? Möchtest du mir vielleicht doch erzählen, was dir so zusetzt?"
 

"Was mir so zusetzt?...das bin wohl ich selber...", lächelte er traurig und tauchte gleichzeitig in diese auf ihn schon fast beruhigend wirkenden Augen, die ihn liebevoll anfunkelten.

"Es mag zwar blöd klingen, aber...", er stockte kurz, schien die richtigen Worte zu suchen und seine Augen wandten sich hektisch von einer Seite zur anderen, als ob er dort die Antwort ablesen könnte, "in meiner Kindheit hab ich immer nur gehört, dass man ein Kind wie mich nicht lieben kann...ich war das schwarze Schaf, was weiß ich, der Außenseiter in der Familie...besonders mein Vater warf mir das immer vor...eigentlich war er nicht mal mein richtiger Vater..." Unwillkürlich griff er auf sein Nietenarmband, dass als nettes Accessoire zu dienen schien und strich über das sanfte Leder.
 

Ein furchtbarer Gedanke huschte durch Akumas Kopf, als er das sah und er guckte den Anderen entsetzt an.

"Das muss doch einen Grund gehabt haben...ich meine, warum? Man erzählt einem Kind doch nicht so grausame Dinge..." Er schüttelte verständnislos den Kopf, nicht verstehend, wie man so etwas einem Kind antun konnte, doch langsam begriff er, warum sich sein Gegenüber so seltsam verhielt. Ungeduldig wartete Akuma darauf, dass Satoshi weiter erzählte, damit sich sein schrecklicher Verdacht vielleicht doch noch als ein Hirngespinst herausstellte.
 

"Ehrlich gesagt...ist der Grund recht blamabel...", meinte Satoshi rau und musste dabei schon fast wieder grinsen, "meine Mutter ist fremd gegangen...und ich war das Ergebnis...mein Vater hat mich nie akzeptiert...und er hat besonders meine Augen gehasst, da sie dem Mann ähnelten, mit dem meine Mutter ihn betrogen hatte...und meine Mutter schämte sich für ihre Tat so, dass sie mich meistens nicht beachtete oder so tat, als wäre alles in Ordnung..." Er seufzte kurz auf und wandte seinen Blick wieder zu Akuma.

"Man wird mit der Zeit depressiv...", setzte er monoton fort und unterstrich seine Aussage mit einem kalten Blick.
 

Akuma unterdrückte die aufkeimende Wut, konnte aber nicht verhindern, dass sich seine Hände zu Fäusten ballten. Wie konnte man seinem Kind nur so etwas antun? Wie konnte man es für die eigenen Fehler nur so hart bestrafen? Das war verachtungswürdig.

Da er den kalten Ausdruck in Satoshis Augen bemerkte und fürchtete, dieser würde sich wieder zurück ziehen oder seine Hilfe abblocken, lächelte er traurig und richtete seine Bernsteinaugen auf ihn, die mit einem warmen Glanz zu leuchten schienen.

Er griff nach dem Handgelenk, an dem Satoshi das Armband trug und strich vorsichtig darüber, machte jedoch keine Anstalten es abnehmen zu wollen, sondern versuchte nur zu zeigen, dass er verstand.
 

Sein Blick blieb kurz an dessen Hand haften, welche vorsichtig über das Armband strich und hob schließlich seinen Kopf wieder , um ihm ein dankbares Lächeln zu schenken...es war zwar minimal, aber aus tiefstem Herzen gemeint und zaghaft legte er seine Hand auf dessen Handrücken.

Akumas Lächeln tat ihm wohl, es war, als würde er mit dieser kleinen Geste, eine Salbe auf die Wunden reiben, worauf die Anderen bisher immer nur Salz geschüttete hatten, wenn sie über ihn oder seine Augenfarben lachten oder verspotteten.
 

Eine Welle der Erleichterung durchfloss Akumas Körper, als er die zaghafte Berührung spürte und das Verlangen des Niemals-aufhörens schwebte in ihm wie eine Feder, die sachte vom Wind in neue Welten getragen wurde. Satoshi machte auf ihn so einen zerbrechlichen Eindruck mit diesen Augen voller Traurigkeit, aber auch unendlicher Dankbarkeit, wie ein geprügelte Hund, dem man auf einmal liebevolle Aufmerksamkeit schenkte.

"Wie lange ging das so?", wollte er wissen, den Anderen somit zum weiterreden bringen.
 

"Wie lange?...ich weiß es nicht mehr..." Er zuckte kurz mit den Schultern, ließ seinen Blick wieder auf die zwei Hände wandern, die sich wie zwei Vertraute berührten

"Jedenfalls viel zu lange...ich hab versucht, mich vor ihm zu schützen, hab mir meine eigene Welt um mich herum aufgebaut, ein zweites Ich angeeignet...aber gebracht hat es wohl nicht sehr viel..."
 

Akuma begann wieder leicht über Satoshis Haut zu streichen, was eher unbewusst geschah, als beabsichtigt. Er musste ihn einfach berühren, die Wärme spüren, die trotz der Kälte, die in seinem Herzen wohnte, von seinem Körper ausging. Ein erleichtertes Seufzen entrann sich seiner Kehle und er lächelte. Akuma fühlte sich so leicht und unbeschwert wie lange nicht mehr, nachdem er sein Herz ausgeschüttet hatte und er wollte, dass Satoshi es auch fühlte.

"Erzähl weiter.", sagte er leise und wartete, ob der Andere darauf eingehen würde.
 

"Bist du 'n Psychologe, oder was?" Diesen Kommentar konnte er sich jetzt nun nicht mehr verkneifen und entschuldigend grinsend fuhr er mit den Fingerkuppen über dessen Handrücken, um sich dieser weichen Haut wieder bewusst zu werden.

"Was soll ich denn noch sagen...nachdem 'es'...passierte, "er hütete sich, es auszusprechen und deutete lieber mit dem Blick auf sein Handgelenk, "bin ich ausgezogen...und in meine jetzige Wohnung eingezogen und hab irgendwann den Job als Barkeeper gefunden, der mich über Wasser hält..."
 

Akuma lachte kurz auf.

"Nein, das bin ich nicht, aber vielleicht werd ich's ja.", schmunzelte er mit einem Funkeln in den Augen. Dann wurde er wieder ernst und sah Satoshi lange schweigend an. Viele Gedanken gingen ihm durch den Kopf und er versuchte sich vorzustellen wie es war so zu leben.

Die zarten Berührungen holten ihn wieder in die Realität zurück, wobei er kaum wagte zu atmen aus Angst sie zu verlieren. Seine Augen wanderten über das Gesicht des Anderen und blieben schließlich an den feingeschwungenen Lippen hängen.

<<Wie sie wohl schmecken?>>
 

Dessen Lachen klang wie Musik in seinen Ohren, so sanft und hell, dass er Akuma am liebsten für immer lachen hören wollte, als dieser auch schon wieder ernst und nachdenklich wurde.

Er bemerkte den Blick, der auf seinen Lippen ruhte, wohl in der Meinung, er würde sein Piercing wieder angucken, und stupste neckisch mit der Zunge dagegen, um es noch ein bisschen zur Geltung zu bringen, nur um wenig später leicht zu grinsen.
 

Akumas Blick wurde von den Lippen und der vorwitzigen Zunge, die so herausfordernd mit dem Piercing spielte, magisch angezogen und er ertappte sich dabei, wie sich sein Oberkörper leicht nach vorn neigte.

<<Nein, du kannst ihn nicht küssen. Damit verschreckst du ihn nur und das darfst du nicht riskieren, jetzt wo er dir vertraut>>

Der Kampf zwischen Vernunft und Verlangen wütete nun immer lauter in Akumas Kopf und das Grinsen des Mannes machte es auch nicht gerade leichter. Sein Herz schlug immer schneller und wieder stieg ihm der Duft des Anderen in die Nase.

<<Es ist so lange her, dass ich jemandem nahe war>>

Er schloss die Augen, um diesen süßlichen Geruch in vollen Zügen auskosten zu können und eine kleine Weile davon zu träumen diese schönen Lippen mit seinen zu bedecken.
 

Etwas verwirrt hob er eine Augenbraue und blickte auf den Anderen, der vor ihm mit geschlossenen Augen saß und irgendwie in Gedanken versunken schien.

"Und mit dir...ist jetzt alles in Ordnung?", fragte er unsicher nach und rutschte mit der Hand von Akumas herab, nur um wenig später ihre Finger miteinander zu verhaken.

<<Mach doch deine Augen wieder auf, damit ich wieder in ihnen versinken kann...>>

Über seinen Gedanken schmunzeln müssend, spielte er unbewusst mit den Fingern des Anderen, indem er über dessen Fingerkuppen strich.

Irgendwie hatte es ihn erleichtert, etwas über seine Vergangenheit zu erzählen und sein wahres Ich zu zeigen und vor allem war er erleichtert darüber, dass Akuma dieses Ich anscheinend akzeptierte, auch wenn die langjährige Unsicherheit noch in ihm wohnte.
 

Er hörte nur entfernt die Frage Satoshis und nickte leicht. Seine gesamte Konzentration, all seine Gedanken schienen sich plötzlich in seinen Fingerkuppen zu vereinen, wo Satoshis Berührungen gerade kleine elektrische Impulse durch seinen Körper jagen ließen. Wusste der Andere überhaupt, was er ihm damit antat? Die Beherrschung nur schwer halten könnend, öffnete er wieder seine Augen und ein neuerlicher Schauer durchzuckte ihn bei dem leichten Schmunzeln, das Satoshis Lippen zierte.

<<Seine Lippen...nein, Akuma!>>

Etwas nervös zog er seine Hand aus der sanften Berührung des Schwarzhaarigen, um danach noch nervöser mit seinem Shirt zu spielen.

<<Du Idiot, glaubst du wirklich, er merkt nichts?>>
 

Ein kleines Fragezeichen schlich sich auf seinen Kopf, welches imaginär nun darüber schwebte.

Was war los mit ihm? Hatte er was Falsches gesagt? Oder...war es gar diese Berührung eben, dass Akuma nun auf Abstand ging?

Er wollte aber nicht, dass sich dieser von ihm entfernte.

Seine eigene Hand wieder zu sich nehmend, konnte er noch das angenehme Kribbeln in den Fingerkuppen spüren, das noch an Akumas sanfte Haut erinnerte.

Vielleicht wollte er aber auch einfach schon ins Bett, immerhin war es schon weitaus tiefer in der Nacht, als er vermutet hatte und so strich er sich etwas unsicher durch die Haare und biss sich auf seine Unterlippe.

"Du bist sicher schon müde...ich sollte wohl...langsam..."
 

"Nein...", rief Akuma eine Spur zu schnell, wofür er sich innerlich auch gleich ohrfeigte, da er eigentlich vermeiden wollte, dass der Andere merkte wie verzweifelt er ihn hier behalten wollte. Verlegen räusperte Akuma sich und fuhr etwas unsicher fort.

"Ähm, ich meine...du brauchst nicht gehen, wenn du nicht willst...also nicht meinetwegen..." Sehnsüchtig wünschte er sich wieder von Satoshi berührt zu werden, was ein seltsames Brennen auf seiner Haut hinterließ, allerdings alles andere als unangenehm war.

"Also...ähm..." Er suchte fieberhaft nach Worten, um zu verhindern, dass Satoshi schon ging.
 

Ein leises Lachen kam über seine Lippen und verstohlen rieb er sich seine Nasenspitze. Nur ungern wäre er jetzt durch die Tür geschritten, umso erleichterter war er, als Akuma sich anscheinend ebenfalls von seiner Gesellschaft nicht so schnell trennen wollte.

"Ich kann ja noch bleiben...", nahm er ihm die Antwort ab, legte seine Hand wieder zurück auf dessen Handrücken, als ob es einfach ihr vorherbestimmter Platz wäre und schmunzelte ihn schelmisch an.

"Ich würde gerne noch bleiben..." Ein kleines Nicken unterstrich seine Aussage.
 

Akuma atmete innerlich erleichtert auf und lächelte glücklich zurück.

"Ok...ich...ähm...geh mich mal kurz umziehen.", stotterte er verlegen und flüchtete geradezu in sein Schlafzimmer. Akuma hatte die Geste Satoshis durchaus bemerkt...nur etwas zu stark.

Im Schlafzimmer setzte er sich aufs Bett und atmete laut aus.

"Jetzt reiß dich aber mal zusammen.", murmelte er vor sich hin, als er eine schwarze Trainingshose überstreifte und die Lederhose in der Truhe verschwinden ließ, was wieder ein paar Falten mehr bedeutete, da dort heilloses Chaos herrschte. Wegen der neu aufkeimenden Wärme in seinem Körper, woran Satoshi nicht ganz unschuldig war, ließ Akuma auch die Jeansjacke zurück und trat dann wieder aus dem Zimmer, woraufhin ihm den Schwarzhaarige sofort wieder ins Auge sprang.
 

Sich gerade mit der Katze beschäftigend und sie im Nacken kraulend, hob er wieder seinen Kopf, als er die fernen Schritte wieder näher kommen hörte und blickte mit einem kleinen Lächeln wieder zu Akuma.

Sein Blick glitt kurz über dessen Gesamtbild und als er schließlich wieder bei den Augen ankam, die nach wie vor ein einziges Mysterium zu sein schien, so hell leuchteten sie auf, vertiefte sich sein Lächeln nur noch mehr und ließ Kura zu ihrem Herrchen tapsen.
 

Dieser nahm die Katze gedankenverloren auf den Arm und presste sie gegen seine Brust, was ihr gar nicht zu behagen schien, da sie wild herumzappelte. Die Abwehr völlig ignorierend, nahm Akuma wieder neben Satoshi Platz ohne wirklich zu bemerken, dass der Abstand zwischen ihnen plötzlich deutlich weniger geworden war. Als ein lautes Fauchen ertönte, wurde er sich der armen Kura bewusst, die er immer noch gegen sich drückte.

"Oh, Tschuldigung, Kleines.", lächelte er und gab sie frei. Mit einem triumphierenden Blick stolzierte die Katze davon und rollte sich in einer Ecke auf ihrem Kissen zusammen.

"Ich vergesse manchmal, dass sie mir etwas weniger entgegen zu setzen hat als ein Mensch.", grinste Akuma frech und sah Satoshi erwartungsvoll an, da er nicht wusste, was er noch sagen könnte.
 

Seine Fingerkuppen gegeneinander stupsen lassend, nickte Satoshi verständlich und blickte kurz zur blauen Katze, die sich in ein Eck zurückgezogen hatte und ihr Fell säuberte.

Er wollte gerade ansetzen, den Mund öffnen und irgendetwas sagen, als das Handy in seiner Hosentasche für den heutigen Tag schon zum zweiten mal vibrierte und er nun doch etwas genervt das Telefongespräch entgegennahm.

"Hm?...du kannst ja zusperren...na toll, ja...ich bin gleich da..."

Seine Augen verdrehend, stopfte er das Handy wieder zurück in die Hosentasche, murmelte leise etwas vor sich hin, was wohl ein ganzes Schimpfwortarsenal zu sein schien und blickte Akuma wieder an.
 

In Gedanken das Handy verfluchend und in seine Einzelteile zerschmetternd, seufzte der Schwarzhaarige auf und hob abwehrend die Hände.

"Sag nichts, ich weiß schon...du musst zurück zum Lokal." So sehr er sich auch bemühte, konnte er die Enttäuschung darüber nicht verbergen. Dazu genoss er Satoshis Gesellschaft einfach zu sehr.

<<So was Dummes...blödes Telefon>>, maulte er und machte ein grimmiges Gesicht.
 

"Ich hab die Schlüssel für das Lokal...", meinte er entschuldigend und konnte sich nun gar nicht mehr von den bernsteinfarbenen Augen trennen.

Über das düstere Gesicht vor sich leicht lächelnd, erhob er sich von der Couch und ließ seinen Blick durch den Raum wandern.

"Wenn du noch nicht zu müde bist...kann ich ja nachher...noch mal vorbeikommen...", wurde unsicher hinzugefügt, im nächsten Moment die Frage am liebsten wieder zurücknehmend, da sie für ihn doch sehr aufdringlich schien.
 

Akuma riss ruckartig den Kopf hoch, Satoshi mit großen Augen anstarrend, wie ein kleiner Junge, dem man eine Eisenbahn zum Geburtstag versprach, und das leichte Kribbeln breitete sich in seinem Magen aus, was in Satoshis Gegenwart schon automatisch einzusetzen schien.

"Klar, wenn du willst, gerne." Auch Akuma stand auf, um Satoshi zur Tür zu geleiten, wobei er immer noch dieses kindliche Grinsen auf seinem Gesicht trug, dass ihn um Jahre jünger werden ließ. Er musste es sich nun doch eingestehen...er konnte Satoshis Rückkehr kaum erwarten.
 

Das Schmunzeln auf seinen Lippen erschien schon beinahe automatisch und fast hätte er Akuma über die Wange gestrichen, hätte er seine Hand nicht rechtzeitig wieder zurückgezogen und sie zu einem Wink verwendet.

"Ich bin dann gleich wieder da...", und mit diesen Worten trippelte er flott die Stufen herab, bis er aus dem Wohngebäude marschierte und sich in Richtung 'Old Shack' aufmachte, um schneller wieder in dessen Nähe zu kommen.
 

Akuma war, nachdem Satoshi das Haus verlassen hatte, ans Fenster getreten und beobachtete noch wie er über die Straße lief und dann in der Dunkelheit verschwand. Ein unbekanntes Ziehen machte sich in seiner Brust breit und das warme Gefühl in seinem Magen wurde stärker. Nicht wissend, was er bis Satoshis Rückkehr tun sollte, lief er in seiner Wohnung auf und ab, räumte hier etwas auf und dort etwas weg und fand sich schließlich seufzend auf dem Sofa wieder.

"Was mach ich hier eigentlich?", fragte er laut und beobachtete Kura, die es sich schnurrend auf dem Sessel bequem gemacht hatte und ihn nun aus ihren grünen Augen neugierig musterte.

"Du magst ihn auch, nicht wahr?" Akuma musste unwillkürlich lächeln bei dem Gedanken an Satoshi und diese Augen, die ihn zu verschlucken drohten, wenn er sich zu lange ihrem Bann aussetzte.

<<Blau und grün. Treue und Hoffnung>>
 

Sich dafür verfluchend, dass er vergessen hatte, dem Mitarbeiter die Schlüssel zu überreichen, als er Akuma hinterherlief, stapfte Satoshi weiter Richtung Lokal, als er auch schon leise zu lächeln anfing.

<<Naja...andererseits hätte ich mir nicht gedacht, dass ich heute noch mal bei ihm zu Hause lande...>>

In den Nachthimmel starrend, funkelten zwei helle Sterne herab, die ihn an Akumas Augen erinnerten, in denen er so gerne versank und wenn er die Augen schloss, konnte er sogar sein verschmitztes Lächeln vor sich sehen.

<<Hab ich dich schon soweit in mein Herz gelassen, dass es nur mehr für dich klopft?...>>

Dabei kannten sie sich doch gerade erst einen ganzen Nachmittag lang...

Von weitem konnte er schon das Schild des Lokals sehen und stapfte schließlich in den Laden, in denen gerade die letzten Gäste mehr oder weniger gebeten wurden, nach Hause zu gehen, da das Lokal nun schließen würde. Die letzten Betrunkenen auf die Straße verfrachtend, schloss er das Lokal ab und übergab den Schlüssel seinem Mitarbeiter, der als nächstes für das auf und absperren des Ladens verantwortlich war.
 

Mit einem immer sehnlicheren Blick auf die Uhr, wartete Akuma auf dem Sofa und drehte Däumchen. Dinge wie <<Hoffentlich hat er es sich nicht anders überlegt>> schossen ihm durch den Kopf und er stand zum xten-mal auf, um aus dem Fenster zu schauen, ob er nicht doch die Silhouette einer bekannten Gestalt erkennen konnte. Kura hatte er durch sein ständiges Auf und Ab schon ganz vergrault, aber Akuma hatte es nicht mal bemerkt, als die Katze aus dem Zimmer geschlürft war. Seine Gedanken galten einzig und allein einem gewissen schwarzhaarigen Mann mit einem blauen und einem grünen Auge.

"Er wird schon kommen.", beruhigte er sich erfolglos und stampfte zurück zum Sofa.

"Eigentlich verrückt. Da warte ich auf einen wildfremden Mann, den ich grad mal einen Tag kenne und doch...ich kann mir nicht helfen, er bringt mein Herz zum klopfen wie es noch keiner getan hat. Gab es da nicht mal einen Satz mit '..auf den ersten Blick'?", redete laut mit sich selbst und grinste.
 

Sich über die Augen fahrend, als seine Lider schon etwas schwerer wurden, ging er durch den nächtlichen Nebel in Richtung Akumas Wohnung, dessen Weg er nun auch schon gut genug kannte, so dass er sich nicht mehr verlaufen konnte und stand einen etwas längeren Augenblick als erwartet, später wieder vor dem grauen Wohnklotz, welches für ihn aber allein deshalb schon besonders wirkte, weil ein für ihn besonderer Mensch darin wohnte.

Nur kurze Zeit später läutete er auch an der Wohnungstür und horchte, ob sich was auf der anderen Seite tat.
 

Akumas Herz machte einen gewaltigen Satz in seiner Brust, als das ersehnte Klingeln endlich erklang. Wie von der Tarantel gestochen sprang er auf und hetzte zur Tür, wo er den Rufknopf betätigte, um Satoshi hereinzulassen. Aufgeregt trippelte er von einem Fuß auf den anderen, wobei er sich doch ziemlich blöd vorkam, obwohl er es nicht abstellen konnte.
 

Die Stiegen raufhastend, stand er schließlich vor der weißen Tür, die nur mehr als einziges im Weg stand, um Akuma wieder zu sehen und so klingelte er ein weiteres mal, sich dabei aber jedoch schon etwas müde fühlend. Mit einem leichten Patschen gegen die Wangen, des Muntermachens wegen, konnte er hören, wie das Schloss auf der anderen Seite nachgab und die Tür sich öffnete.
 

Freudestrahlend lächelte er Satoshi entgegen und trat einen Schritt zur Seite, um ihn herein zu lassen. Während dieser etwas langsam zum Sofa schlurfte, fiel Akuma auf, dass der Andere ziemlich geschafft aussah und auch er fühlte sich etwas müde, was die Aufregung bis jetzt wohl überdeckt hatte.

"Und? Is alles in Ordnung oder hast du Ärger bekommen, weil du weg warst? Ich wollte dich eigentlich nicht von deiner Arbeit abhalten, sorry.", entschuldigte er sich mit schief gelegtem Kopf.
 

"Nein, mach dir da mal keinen Kopf..." Er lächelte Akuma zwar aus müden Augen an, aber dennoch konnte er kein freudiges Glänzen darin verhindern, als er wieder in dieses fein geschnittene Gesicht sehen durfte, welches ihm heute erst begegnet war, aber dessen Anblick sich so schnell in sein Herz gebrannt hatte, dass ihm wohl etwas fehlen würde, wenn er Akuma nicht mehr sehen sollte.

"War ja nicht das erste mal, dass ich ausgefallen bin..."
 

Eine seiner schlanken Augenbrauen hob sich fragend.

"Du fällst öfter aus? Warum?" Akuma konnte es sich denken, aber er wollte die Bestätigung hören. Seine Menschenkenntnis war sehr gut ausgeprägt und er spürte meist sofort die Stimmungen anderer Leute, aber das musste ja nicht heißen, dass er nicht sicher gehen durfte.

Als er das Glänzen in Satoshis Augen bemerkte, wurde ihm wieder ganz warm und das Ziehen im Bauch kehrte zurück.
 

Viel zu sehr damit beschäftigt den Anderen zu mustern, um sich noch einmal jedes noch so kleine Detail vor seine Augen zu holen, hatte er gar nicht bemerkt, wie Akuma ihm eine Frage stellte...er hatte lediglich gesehen, wie sich seine Lippen bewegten, hatte auch seiner sanften Stimme gelauscht, aber der Sinn seiner Worte war irgendwo abhanden gekommen und so kam ihm nur ein fragendes "Hä" über seine Lippen.
 

Akuma runzelte die Stirn und legte den Kopf schief.

"Ich wollte wissen, warum du öfters ausfällst.", wiederholte er geduldig, setzte sich auf die Couch und klopfte neben sich auf das Polster, um Satoshi aufzufordern es ihm nachzumachen.

<<Dieser Schlingel hört mir nicht mal zu>>, grinste er in sich hinein.
 

"Ach so..." Etwas verlegen darüber, dass er vorhin so in seine Gedankenwelt abgedriftet war, fuhr er sich durch die Haare und ließ sich neben Akuma auf die Couch niedersinken.

"Das war früher so...jetzt bin ich schon zuverlässiger geworden...", meinte er schließlich, noch immer etwas peinlich berührt, dass er Akuma eben dermaßen angestarrt hatte, dass er nicht mal das Hier und Jetzt wahrnahm.
 

Die Tatsache ignorierend, dass er keine richtige Antwort auf seine Frage erhalten hatte, nickte er nur und musterte den Andere prüfend von der Seite. Satoshi wirkte müde, die Augen leicht gerötet durch den Schlafmangel und die Schultern hängen lassend. Akuma warf einen schnellen Blick auf die Uhr und stellte verwundert fest, dass die Zeit schon weit fortgeschritten war.

<<Soll ich ihn fragen, ob er hier übernachten möchte?>>
 

Ein wenig erleichtert, dass Akuma nicht weiter drauf einging, da er noch so eine schwerwiegende Diskussion jetzt nicht gebrauchen konnte, folgte er Akumas Blick auf die Uhr und hätte sich beinahe an seiner eigenen Spucke verschluckt, als er die roten Ziffern ablas.

Er konnte ein herzhaftes Gähnen nicht verhindern, was er noch mit einer Hand verdeckte, als er Akuma schließlich entschuldigend anblickte.

"Tut mir leid, dass ich jetzt hier so als Schlaftablette aufkreuze..."
 

"Hey, ist doch in Ordnung."

<<Hauptsache du bist überhaupt da>>

"Es war ein langer anstrengender Tag für uns beide, denke ich.", beschwichtigte Akuma schnell.

"Du bist sicher müde." Widerstrebend musste er zugeben, dass ihn langsam aber sich auch die Sehnsucht nach einem weichen Bett überrollte, doch er war nicht gewillt dies zu zeigen, damit Satoshi nicht auf die Idee kam, Akuma wolle ihn rausschmeißen oder er müsse gehen. Das war wahrlich nicht der Fall...eher das Gegenteil.
 

"Ja...doch schon etwas...", gab er nun etwas widerwillig zu, konnte noch rechtzeitig ein herzhaftes Gähnen unterdrücken, da er sich noch nicht von Akuma trennen wollte...da würde er lieber mit Zahnstochern in den Augen auf dem Sofa sitzen um den Anderen noch zu sehen, als jetzt nach Hause zu gehen...in eine Wohnung, deren Stille ihm selbst manchmal unheimlich erschien und die er kaum zu ertragen vermochte.
 

Akuma nickte gedankenverloren mit dem Kopf. Nun war der entscheidende Moment gekommen, vor dem ihm die ganze Zeit graute, doch er gab sich einen Ruck und sah Satoshi fest in die Augen, hoffte seine Nervosität wäre nicht zu offensichtlich.

"Also...wenn du willst, kannst du auch hier schlafen." Er schluckte schwer und wartete auf eine Reaktion, suchte in den tiefen Augen des Anderen ein Zeichen, der Ablehnung oder des Einverständnisses. Der Schwarzhaarige fühlte wie sein Herz schneller schlug und sein Atem unregelmäßig wurde vor Anspannung. Innerlich flehend, straffte er die Schultern etwas und versuchte ein Lächeln, was allerdings kläglich misslang.
 

Mit der Zunge überlegend über die Oberlippe streifend, musste er schließlich lächeln und zog verlegen eine Augenbraue hoch.

"Würd ich sehr gerne...", antwortete er schließlich und funkelte ihn fast schon dankbar an, auch wenn in diesem Glanz noch etwas seiner Unsicherheit widerspiegelte.

Innerlich hatte er diese Einladung schon beinahe herbeigesehnt, konnte aber nicht ganz glauben, dass der Andere ihn wirklich dazu aufforderte beziehungsweise hoffte er darauf, dass ihm sein Gehörsinn des Wunsches wegen keinen Streich gespielt hatte.

Sein Blick wanderte durch den Raum, und blieb dann auf der Couch haften, wo er sich schon in Gedanken hinlegte.
 

Akumas Herz setzte einen Schlag aus, nur um dann im doppelten Tempo weiterzuklopfen. Er konnte sich ein breites zufriedenes Grinsen nicht verkneifen und erklärte, nachdem er Satoshis suchende Blicke bemerkt hatte:

"Du kannst in meinem Bett schlafen, das is schön groß. Macht es dir etwas aus, wenn du meine Bettwäsche benutzt? Ich kann dir auch neue beziehen." Er sah Satoshi fragend an.

"Ich schlaf dann hier auf der Couch.", fügte er noch hinzu, als der Andere sich etwas verdattert umsah. Gedanklich suchte Akuma schon Decken und Kissen zusammen, um sich hier ein Nachtlager aufzubauen und stellte fest, dass er nicht wirklich auf Gäste vorbereitet war, aber das störte ihn wenig, solange Satoshi hier übernachtete.
 

"Äh...N-nein, hey das ist nicht nötig, ich nehm' die Couch..." Seiner Aussage den letzten Schliff verleihend, klopfte er zufrieden auf die Sofakissen und nickte zustimmend, wollte somit Akuma im Stillen bewusst machen, dass er damit schon zufrieden sei.

<<Außerdem wär ich dann wohl zu sehr abgelenkt vom Schlafen, wenn ich in seinem Bett schlafen würde...>>

Diese Erkenntnis war einem Schlag in den Magen ähnlich, nur fühlte es sich grausam angenehm an...dieses befremdete Gefühl, dass ihn innerlich beflügelte.
 

"Kommt gar nicht in Frage! Ich lass doch meinen Gast nicht auf dieser alten Couch schlafen!", empörte sich Akuma und schüttelte nachdrücklich den Kopf.

"Nein, nein, du schläfst im Bett und damit basta.", beschloss er mit fester Stimme, damit deutlich zeigen wollend, dass er keine Widerrede dulden würde.

"Das wäre ja noch schöner!"
 

"Ich fühl mich auf der Couch aber sehr wohl..." Er rückte mit dem Gesicht etwas näher, um ihn herausfordernd anzugucken, denn er würde ganz sicher nicht in Akumas Bett schlafen, wenn er wusste, wie dieser wegen ihm um den Schlaf gebracht wurde.....blau-grüne Augen starrten in bernsteinfarbene, wollten einen Sieg erringen, wie ein Kind, das um etwas zu kämpfen versuchte.
 

Akuma verengte die Augen zu funkelnden Schlitzen und beugte sich ebenfalls weiter vor, auf Satoshis Spielchen eingehend.

"Du.wirst.in.meinem.Bett.schlafen.Verstanden?", sagte er ganz langsam, jede Silbe betonend, mit einem drohenden Unterton, der keinen Zweifel an dem Entschluss ließ.

"Das ist MEINE Wohnung und hier bestimme ICH, wer im Bett schläft und wer nicht. Und in diesem Fall bist es eindeutig du, der dort sein Nachtlager aufschlagen wird. Ich schlafe auf der Couch, wäre nicht das erste Mal...also..." Er schnaubte kurz auf und bohrte seinen Blick direkt in Satoshis Augen, wobei sich in ihnen Belustigung und Sturheit widerspiegelten.
 

Da er so einen durchbohrenden Blick noch nicht gewohnt war und schon reiner Reflex aus ihm sprach, blickte er zur Seite, um somit wieder seine Augen zu verschleiern, die seine Unsicherheit zu verraten vermochten.

<<Aber...er mag meine Augen, hat er gesagt...>>

Sich an den Gedanken zwar erst gewöhnen müssend, blickte er unsicher wieder zurück, konnte den bernsteinfarbenen Augen trotzdem nicht standhalten und so stand er kurzerhand auf und stemmte seine Hände in die Hüften.

"Okay, okay...hast ja schon gewonnen..."
 

Ein triumphierendes Grinsen legte sich auf Akumas Lippen, das zu sagen schien "ich hab's dir doch gesagt" und er sah frech zu Satoshi auf. Ohne ein weiteres Wort und ohne das Grinsen zu verlieren, stand er auf und ging voraus zu seinem Schlafzimmer.

"Ich denke mal, dass du nicht in deinen Klamotten schlafen willst. Ich geb dir was von mir...hoffe nur, es is was Frisches da. Wäsche waschen ist für mich Tortur.", lachte er und suchte auch schon in seiner Chaos-Truhe nach passender Kleidung.
 

"Uhm...das...ist nicht nötig, ich schlafe immer in Boxershorts..." Jetzt doch etwas verlegen werdend, wurde seine Stimme etwas rau, presste seine Lippen aufeinander, als er Akuma schließlich doch hinterher stapfte, seinen Blick durch das Schlafzimmer wandern lassend, das er jetzt zum ersten mal sah.

<<Hier duftet es ganz nach ihm...na, das wird noch eine schöne Nacht werden...>>

Innerlich seufzte er verkrampft auf, als er schon beinahe hilflos zu Akuma rübersah.
 

Bei den Worten "nur in Boxershorts" huschte ein anzügliches Schmunzeln über Akumas Gesicht, doch er zwang sich im nächsten Moment gleich wieder ernst zu werden. Insgeheim sehnte er dem Moment entgegen, in dem er Satoshi mit nichts als einer Shorts bekleidet zu Gesicht bekam, doch das versuchte er zu ignorieren.

"Gut, dann kannst du's dir hier bequem machen, wenn was is...du noch ne Decke oder ein Kissen brauchst, weißte ja, wo du mich findest. Das Bad ist gleich gegenüber. Ich hoffe, es ist alles zu deiner Zufriedenheit, sonst sag einfach bescheid.", zwinkerte er keck und überlegte noch einen Augenblick, ob er nicht doch etwas vergessen hatte, kam dann aber zu der Überzeugung, dass dies nicht der Fall war.

Bevor Akuma das Zimmer verließ, schnappte er sich noch schnell seine Jogginghose, die er nachts immer trug und sah sich ein letztes Mal um.

Vor der Tür blieb er noch einmal stehen und lächelte Satoshi warm an.

"Dann gute Nacht und schlaf schön."
 

Er stand noch etwas unsicher vor diesem großen Bett, kratzte sich am Hinterkopf, als er die warme Stimme Akumas noch einmal hörte und sich ebenfalls umdrehte.

Bei dessen warmherzigen Lächeln , musste er erst mal schlucken, um seine Stimme wieder zurückzubekommen, ehe er ihm ebenfalls eine gute Nacht wünschen konnte. Als hätte ihm dieses Lächeln jegliche Energie ausgesaugt, setzte er sich auf die Bettkante und strich mit der Handfläche über die Bettdecke, als er sich anfing zu entkleiden, immer mit Blicken auf die Tür bedacht, die ihn als einziges von Akuma zu trennen schien.
 

"Nur in Boxershorts" diese Worte hallten wie ein Mantra durch seinen Kopf und er lachte leise auf.

<<Du kannst deine Gedanken nicht von ihm lassen, was?>>, fragte er sich spöttisch, während er sein Shirt auszog und es auf den Sessel warf. Kurze Zeit später folgte auch die Hose und er schlüpfte in den bequemen Stoff der anderen. Noch etwas unschlüssig, ob er sich wirklich schon zum Schlafen hinlegen sollte, stand Akuma in der Mitte des Zimmers und überlegte. Konnte er jetzt überhaupt schlafen bei der Gewissheit, dass nur ein paar Meter von ihm entfernt der Mann seiner Träume friedlich schlummerte? Ja, Akuma gestand es sich endlich ein. Er fand Satoshi attraktiv und anziehend, wie niemanden zuvor, aber ihm war auch klar, dass dieser solche Gefühle wohl kaum erwidern würde. Seufzend schlurfte der Mann zum Fenster hinüber und starrte in Gedanken versunken hinaus. Das fahle Mondlicht verlieh seiner blassen Haut einen gewissen Glanz und die leichte Brise strich sanft über seinen nackten Oberkörper. Genüsslich schloss er die Augen und ergab sich seinen Gefühlen und Träumen, die er nicht länger in seinem Herzen verschließen konnte.
 

Noch immer auf der Bettkante hockend, aber dieses Mal nun in seinem 'Schlafoutfit', wippte er nervös mit dem Fuß herum...wie konnte Akuma von ihm verlangen, hier in seinem Bett zu schlafen...der hatte sicher keine Ahnung, dass ihm das womöglich eine schlaflose Nacht bereiten würde. Sein Duft haftete überall...an der Bettdecke, am Lacken, an dem Kissen...nirgends, wo es eine Akuma-freie Zone gab...

Unsicher schweifte sein Blick auf die Tür, die offen zum Wohnzimmer stand...verdammt, er konnte jetzt nicht schlafen...schließlich stand er auf, biss sich leicht auf die Unterlippe und ging mit dem falschen Gedanken ein Glas Wasser aus der Küche zu holen, wieder zurück auf den Flur.
 

Akuma war längst mit den Gedanken weit abgedriftet und nahm seine Umgebung nicht mehr war. Manchmal machte er sich schon Sorgen darüber, wie teilnahmslos er zeitweise war. Doch in Nächten wie dieser, konnte er einfach nicht anders. Er liebte diese friedliche Stille, wenn alles schlief. Nun konnte er sich fallen und von dem Zauber der Nacht davon tragen lassen. Die Dunkelheit hatte ihm noch nie Angst gemacht, da er den Anblick von einem sternenklaren Himmel mit rundem Mond viel zu schön fand, als dass er sich unnötig hätte fürchten müssen.
 

Nervös mit dem Lippenpiercing herumspielend, hatte er Akuma schon längst vor dem Fenster entdeckt und hielt kurz inne, um sich dieses Bild einzuprägen, wie das Mondlicht auf den blassen Körper fiel und ihn sanft umhüllte, wie ein fahler Schleier.

<<Sehr gut, Satoshi...und was jetzt?... -.- ...>>

Er räusperte sich etwas, um die Aufmerksamkeit des Anderen zu bekommen, jedoch wusste er nicht, wie es nach seiner grandiosen Aktion, weitergehen sollte und so spielte er schon wieder mit dem Gedanken, einfach wieder zurück ins Schlafzimmer zu gehen.
 

Akuma schreckte jäh zusammen, als er ein Geräusch hinter sich hörte. Er drehte sich um und erblickte zu seiner Überraschung Satoshi, der etwas verloren im Zimmer stand und einen ziemlich bedröppelten Eindruck machte. Verwundert hob er eine schlanke Augenbrauche und sah ihn fragend an.

"Was ist los, Toshi, kannst du nicht schlafen?" Akuma machte ein paar Schritte auf den Schwarzhaarigen zu und hielt dann inne. Seine Blicke wanderten über den entblößten Körper des Anderen, der nun nur noch mit einer Boxershorts bekleidet war und er musste einmal kräftig schlucken. Die dunkle Haut schimmerte in einem bronzenen Ton und wirkte weich wie Samt. Satoshi war nicht übermäßig muskulös, dennoch verschlug es Akuma die Sprache bei seinem Anblick und das allzu bekannte Herzklopfen setzte wieder ein.
 

<<Ob ich nicht schlafen kann?...hn, gute Frage...versuch du mal in einem Bett zu schlafen, in dem sonst eine Person schläft, die du anziehend findest...>>

Er rieb sich etwas unsicher die Stirn, fing aus purer Gewohnheit auch wieder an, mit der Zunge gegen das Piercing zu stupsen, als er in die bernsteinfarbenen Augen blickte, die, trotz der Dunkelheit, noch immer wie zwei blitzende Punkte, gut zu erkennen waren.

"Uhm...ich...ich wollte eigentlich noch ein Glas Wasser...", murmelte er unsicher, rieb sich seine Nasenspitze und befand diese Situation gerade für ziemlich unangenehm.
 

"Ach so. Kein Problem.", nickte Akuma und eine leichte Enttäuschung breitete sich in ihm aus.

<<Was hast du denn erwartet? Dass er wegen dir hier ist? Träum weiter, Junge>>

Über seine absurden Gedanken den Kopf schüttelnd, setzte er sich in Bewegung und steuerte die Küche an.

"Ich hol dir eins, warte einen Augenblick." Kurz darauf kam er mit einem schwappenden Glas in der Hand zurück und überreichte es Satoshi, dabei leicht lächelnd.

"Bitte sehr, wie Ihr bestellt habt."
 

"Äh...danke..." Unsicher grinsend nahm er das Glas in seine Hand und fixierte es kurz.

<<Satoshi, du bist so ein Tölpel...du hast ja noch nicht einmal Durst...>>

Er nippte am Glas herum und trank schließlich ein paar Schlucke, die er in extrem langsamen Zügen machte...doch auch das Glas musste mal leer werden und so blickte Satoshi auf einen leeren Glasboden, mit einer nachdenklicher Miene, als ob er in Gedanken in Erwägung zog, sich in das Glas fallen zu lassen.
 

Akuma hatte Satoshi beim Leeren des Glase aufmerksam beobachtet und fragte sich besorgt, warum der Andere so bedrückt wirkte. Einem unwiderstehlichen Drang folgend, machte er einen Schritt auf ihn zu und streckte die Hand aus, um sie auf Satoshis Arm zu legen. Mit einer Mischung aus Besorgnis und Verlegenheit in den Augen suchte er den Blick seines Gegenübers.

"Hey, was ist denn los? Ist irgendwas nicht in Ordnung?", fragte er leise und zog die Augenbrauen hoch.
 

Ein wenig erschrocken über diese sanfte Berührung, die ihn aus seinem Grübeln hochfahren ließ, fing sein Blick wieder die warmherzigen Augen des Anderen ein und bevor er noch irgendeine Dummheit begehen konnte, schüttelte er leicht den Kopf und winkte ab.

"Alles bestens...wirklich...", lachte er leise auf, selbst darüber erstaunt, dass diese Lüge so ehrlich klingen konnte, wenn er wirklich wollte.
 

<<Siehst du! Er will nichts von dir, er lügt dich an, damit du ihm nicht zu nahe kommst>>

Enttäuscht und etwas verärgert über sich selbst, senkte Akuma wieder die Hand und nickte wortlos. Diese schmerzliche Sehnsucht breitete sich wieder in ihm aus, nach jemanden, der ihn zärtlich umarmte und berührte. Jemanden, den er lieben durfte, doch diesen Jemand gab es anscheinend nicht. Nicht in dieser Welt.

Akuma war viel zu versunken in seine Gefühle, als dass er die Unsicherheit des Anderen hätte spüren können, also wandte er Satoshi den Rücken zu und stellte sich wieder ans Fester. Auf einmal war ihm kalt und die zufriedene Stille wurde durch eine innere Unruhe ersetzt.

<<Find dich damit ab...du bleibst allein>>
 

Mit einem traurigen Blick folgten seine Augen Akuma und er seufzte leise auf, als er sich von ihm entfernte...es schien, als würde er sich nicht nur jetzt von ihm distanzieren, indem er wieder zurück ans Fenster ging, irgendwas hatte er bei dieser Geste, die Akuma ausgeübt hatte, verloren, irgendwas wurde mitgerissen, so dass Satoshi sich jetzt irgendwie leer fühlte. Er hatte vorher noch nie geliebt, konnte das Gefühl nicht vergleichen...hatte immer geglaubt, dass es nichts als reinster Humbug war, wenn Leute von "der frischen Brise der Liebe" geredet haben...aber irgendwie war er jetzt selbst ein Teil davon geworden...so ganz unbemerkt hatte sich Akuma in sein Herz geschlichen und dort etwas hervorgeholt, von dem er geglaubt hatte, es existiere nicht...und jetzt...jetzt wo diese Liebe in ihm gerade zu wachsen begann, wurde es wieder dunkel um ihn herum?
 

Fortsetzung folgt, ^.^
 

nachwort: uh, ein cliffhanger... *sich ins fäustchen lach* hoffentlich auch ein guter... o^.^o *in die runde guck* *keinen mehr erblick* *zu wimmern anfang und sich in alaskas arme werf* wir haben die sicher mit unserem monster-teil verscheucht... ;.;

ohne Titel

Kapitel 4
 

Akuma starrte aus dem Fenster ohne Satoshi zu beachten. Ein leiser Gedanke machte sich in ihm breit und er begann leicht zu zittern. Sollte er es wagen? Nur hier und jetzt würde er den Mut dazu aufbringen können und obwohl er nicht wusste, wie es enden würde, konnte er nicht anders. Er erinnerte sich an die Worte Satoshis oder besser dessen Vaters 'Wer könnte dich lieben?'. Wusste der Schwarzhaarige eigentlich, was Liebe ist, wie es sich anfühlt, wenn tausend Schmetterlinge im Bauch hin und her stürmten und man nur noch an den Anderen denken konnte? Wie es sich anfühlte liebevoll berührt zu werden?

Akumas Gedanken schweiften weiter zurück, zu dem Zeitpunkt, als sie nebeneinander auf dem Sofa gesessen hatte und Satoshi ihm über die Fingerkuppen gestrichen, seine Haut liebkost hatte. Er sah dabei so glücklich aus.

Entschlossen drehte Akuma sich wieder um und ging auf Satoshi zu. Seine Augen bohrten sich mit einem ernsten Ausdruck in die blau-grünen des Anderen.
 

Ihn irritiert und unsicher zugleich beobachtend, wie Akuma näher kam, schluckte er seine Nervosität runter, die langsam hoch zukrabbeln schien, je näher Akuma auf ihn zukam...mit diesem durchbohrenden Blick, der es als einziger geschafft hatte, hinter Satoshis Fassade-Grinsen zu blicken und den wahren Charakter aus ihm hervorzuholen, bevor dieser sich selbst vergaß.

Seine Lippen waren durch die Aufregung trocken, das hastige Befeuchten mit der Zunge sinnlos, denn schon im nächsten Augenblick fühlten sie sich wieder staubtrocken an.
 

Erst als er so nahe vor Satoshi stand, dass er dessen hastigen Atem auf seiner Haut spüren konnte, stoppte Akuma. Ohne Vorwarnung packte er den Schwarzhaarigen an den Schultern, zog ihn zu sich heran und presste seine Lippen auf Satoshis.

Etwas in Akuma explodierte bei der Berührung und ergoss sich heiß durch seine Adern, bis es sein Herz erreicht hatte. Eine Woge der Zufriedenheit durchschwemmte seinen Körper und ein leises Seufzen entrann seiner Kehle, die so trocken war, als hätte er Monate nichts mehr getrunken. Der süße Geschmack der fremden Lippen, die doch so bekannt schienen, verführte Akuma den Kuss zu vertiefen und sich ihm ganz hinzugeben.

So schnell es auch geschehen war, so schnell ließ er auch wieder von dem anderen Mann ab und wartete nur still auf dessen Reaktion. Er wollte ihn aus der Reserve locken und ihm zeigen, dass es durchaus möglich war ihn zu lieben.
 

Etwas überrumpelt, machte er zunächst einen Schritt zurück, starrte den Anderen nur etwas erschrocken an, da er mit so einer Geste nun nicht gerechnet hatte, musste aber schließlich nach dem ersten Überraschungsmoment zu lächeln beginnen und hob eine Augenbraue. Diese Lippen eben, die auf seinen lagen, so weich und sanft...und doch gleichzeitig auch forschend...in seinem Bauch kribbelte es gewaltig und er fragte sich, ob es das war, was die Anderen immer als "Schmetterlinge im Bauch" bezeichneten...nach wie vor noch immer etwas dümmlich in der Gegend rumstehend, fasste er sich ein Herz, machte den einen Schritt wieder auf Akuma zu, legte seine Hände auf dessen Wangen und berührte zunächst nur einen Hauch der Lippen Akumas, ehe er seine gänzlich auf die anderen legte.
 

Akuma hatte Vieles erwartet. Dass Satoshi aus der Wohnung stürmen würde oder ihn anschrie, wie er es wagen konnte ihn zu küssen oder ihn vielleicht sogar schlug, doch DAS hatte er definitiv nicht erwartet. In dem Moment als Satoshi ihn küsste, blieb die Welt abrupt stehen und ein Feuerwerk der Gefühle brach in ihm aus. Heiße und kalte Schauer liefen ihm über den Rücken, dass sich eine feine Gänsehaut bildete und es schien das Natürlichste von der Welt zu sein, seine Arme um den Körper des Anderen zu schlingen und ihn noch näher an sich zu drücken. Akuma erwiderte den sanften Druck auf seinen Lippen und das Gefühl des Glücks schwebte seit langem wieder bis in die Tiefen seines Herzens.
 

In seinem Kopf drehte sich alles, als sich ihre Lippen erneut berührten, während es in seiner Magengegend angenehm warm wurde, als würde die Sonne ihn von innen bescheinen...dieses Gefühl, das so plötzlich auf ihn niederbrach, dass Satoshi gar nicht mehr wusste, wann genau es sich in sein Herz geschlichen hatte, wollte er nicht mehr missen und vor allem wollte er Akuma nicht mehr missen...anscheinend war der Humbug namens Liebe nun Wirklichkeit geworden ...und genauso real war der Kuss, dem er sich nun voll und ganz hingab. Einen kurzen Augenblick später sich auch wieder von ihm lösend, blickte er Akuma verlegen in die Augen.

"Du hattest recht... ich konnte nicht schlafen..", lächelte er leicht, wenn auch unsicher, da es für ihn nicht zum Alltag gehörte, einen Mann zu küssen.
 

Akuma konnte sein Glück noch nicht ganz fassen, der Schock saß noch zu tief, aber es widerstrebte ihm den Kuss schon zu unterbrechen, doch er musste bei Satoshis Worten laut auflachen und das bekannte freche Funkeln stahl sich wieder in seine Augen.

"Ziemlich allein in so einem großen Bett, was? Ich kenn das..." Er hielt Satoshi weiterhin fest, wollte die weiche Haut noch etwas unter seinen Fingern spüren und liebevoll über die Arme streicheln, dabei das Kribbeln in den Fingerspitzen genießen.
 

Seine Augenbraue hochziehend wirkte er nun etwas schelmisch, als er das breite Grinsen erwiderte und kurz ins Schlafzimmer zurückblickte.

"Zu zweit wäre es nicht mehr allzu leer da drinnen.." Seinen Blick wieder auf Akuma richtend, blickte er ihn abwartend an, presste die Lippen aufeinander, als ob er diesen Satz doch etwas peinlich fand und schluckte seine aufkeimende Unsicherheit wagemutig runter, ehe Akuma ihm wissend zunickte, einen flüchtigen Kuss auf die Stirn hauchte und Satoshi schließlich sanft Richtung Schlafzimmer schob, wo er sich auch gleich auf die Bettkante setzte, Akuma dabei nicht aus den Augen lassend. Vor Aufregung bebte sein Brustkorb, in dem das Herz unaufhörlich und im schnellen Rhythmus weiterklopfte.

Er schlug die Bettdecke beiseite, krabbelte unter die beschützende Wärme der Decke und strich noch einmal über das Laken, dass sich wie ein blaues Meer unter ihm ausbreitete, darauf innerlich hoffend, dass seine Nervosität und Unsicherheit nicht zu sehr an die Öffentlichkeit drang.
 

Akuma nahm neben dem Mann auf dem Bett platz, breitete die Decke auch über sich aus und rückte näher an Satoshi, um seine Arme um die Taille des Anderen zu schlingen und in eine warme Umarmung zu ziehen. Vorsichtig senkte er seine Lippen auf die Satoshis und verschmolz mit ihm zu einem zärtlichen Kuss, der Akuma sofort die Hitze durch den Körper trieb und seine Atmung verschnellerte.
 

Er schloss die Augen genüsslich und ließ ein leises Seufzen von sich, als er die unglaubliche Zärtlichkeit von Akuma spüren durfte. In diesem Moment konnte er nichts falsches daran entdecken, wenn sich zwei Männer ihren Küssen hingaben, und versuchte seine Unsicherheit in Gedanken zu zerstreuen. Seine Hände schlangen sich um Akumas Nacken, suchten anscheinend Halt, während das Prickeln sich in jedem Winkel seines Bauches auszubreiten schien. Mit der Zeit intensivierte Akuma den Kuss und fuhr sachte mit der Zunge über Satoshis Lippen, um Einlass bittend, der ihm zunächst etwas zaghaft gewährt wurde, ehe eine neugierige Zungenspitze gegen Satoshis stupste.
 

Akuma realisierte nur am Rande wie Satoshi seinen Mund für ihn öffnete, da er völlig in diesem berauschenden Geschmack versank. Vorsichtig schob er seine Zunge tiefer, um ihren Gegner zu finden und ihn zu einem Duell herauszufordern.

Seine Atmung wurde immer schneller und konkurrierte mit seinem Herzschlag, der unregelmäßig gegen seinen Brustkorb klopfte, als würde er einen Takt angeben. Heißes Verlangen floss durch seine Adern und er fuhr mit der Hand forschend über Satoshis Rücken und presste ihn noch dichter an sich. Die weiche Haut an seinem Körper zu fühlen, versetzte ihn in blankes Entzücken und er wollte den Anderen gar nicht mehr los lassen, sondern nur noch diesen Rausch in vollen Zügen auskosten, bis sie beide daran ertranken.
 

Die warmen Berührungen stellten Satoshi die Nackenhaare zu Berge und er musste Akumas Leidenschaft wegen aufkeuchen.

So eine prickelnde Intimität hatte er noch nie gespürt und jede seiner Berührungen war von neuem angenehm und sanft.

Aber in seinem Inneren hatte er noch immer Angst...Angst, dass Akuma vielleicht doch nicht so wahr, wie er sich gab...obwohl alles dagegensprach und er sich bei ihm wohlfühlte, sich fallen lassen durfte, so konnte er seinen natürlichen Reflex nicht entkommen und brach den Kuss irgendwann ab.
 

Akuma sah Satoshi fragend an und wunderte sich, dass der Andere sich plötzlich so versteifte und sich zurückzuziehen schien, womit nicht nur der Kuss gemeint war. Vielleicht war er doch zu voreilig gewesen? Akuma wollte ihn zu nichts zwingen, schon gar nicht nachdem, was gerade passiert war, deshalb löste er auch ihre Umarmung etwas und strich ihm sanft durch die schwarzen Haare, die weich wie Seide waren und sich leicht um seine Finger schmiegten.

"Alles in Ordnung mit dir?", fragte er besorgt, wobei seine Stimme etwas heiser wirkte.
 

Etwas verunsichert blickte er zu Akuma, sah ihn eine Weile einfach nur an und nickte dann schließlich.

"Ja, ich...uhm, ich war mit den Gedanken kurz weg...", lächelte er leicht und wandte dann seine Augen zur Zimmerdecke, die dunkel auf ihn herabsah, wie ein schwarzer Schleier.

"Lass uns schlafen...okay?.."
 

Er sah ihn lange an und fragte sich, was in diesem Kopf jetzt wohl vorging, den irgendwas lag im Moment zwischen ihnen. Innerlich aufseufzend, nickte er dann aber lächelnd. Es war für sie beide ein anstrengender Tag gewesen, doch Akuma vermutete, dass Satoshis Leben gerade aus allen Fugen geraten war und er mit der Situation erst noch zurecht kommen musste.

Mittlerweile war die Müdigkeit auch in Akumas Körper gekrochen und er spürte wie erschöpft er doch war. Sich tiefer in die Kissen kuschelnd, zog er die Decke etwas höher und seine Augen suchten die Satoshis, um zu sehen, was der Andere jetzt tun würde.
 

Er rieb sich etwas erschöpft noch mal die Augen, stoppte dann bei seinem linken Auge und verdeckte es kurz mit der Handfläche. Leise aufseufzend drehte er sich auf die Seite, sodass sein Gesicht zu Akuma sah und blickte in diese warmen bernsteinfarbenen Augen, in denen er sich von Anfang an verloren hatte.

"Gute Nacht..." Er lächelte leicht, wollte aber Akumas Nähe doch irgendwie nicht missen und rutschte etwas näher heran.

Er hob den Arm leicht, war wohl im Begriff ihn um Akumas Taille zu legen.

"Darf ich?"
 

Erleichtert, da er nur auf solch eine Geste gewartete hatte, lächelte Akuma und nahm Satoshis Hand, die er sogleich um seine Hüften legte und den Anderen damit näher zu sich zog.

"Du brauchst nicht fragen, Toshi. Natürlich darfst du." Er gab ihm noch einen Kuss auf die Stirn, der ihm ein leises Seufzen abrang und schloss dann die Augen, in der Hoffnung Satoshis Bild auch in seinen Träumen wiederzufinden.

"Gute Nacht.", nuschelte Akuma, als er schon halb im Land der Träume versunken war und sich unterbewusst an den warmen Körper neben sich schmiegte.
 

Irgendwie hatte wohl das Sandmännchen einen Bogen um ihn gemacht, denn obwohl er noch so müde war, konnte er einfach nicht einschlafen, und so genoss er den Anblick Akumas im Schlaf, dessen entspanntes Gesicht mit den feinen Lippen, die ihn vorhin noch so innig geküsst hatten. Er hob die andere Hand, bewegte sie zu seinen Lippen, berührte sie jedoch nicht und ließ sie schließlich wieder sinken.

Als auch er endlich einschlief hatte er einen tiefen Schlaf, wie lange nicht mehr...es war fast schon erholsam, entspannend und vor allem nicht gellend leer.
 

Während Akuma schlief, vermischten sich die Erlebnisse des Tages zu wilden Träumen, die von seinen Eltern, aber ebenso von Satoshi handelten. Es war schon oft vorgekommen, dass er schweißgebadet nach einem Traum vom Tod seiner Eltern aufgewacht war und dann stundenlang weinend im Bett saß, doch diesmal schien alles anders. Er sah sie nicht wie sie unter Qualen starben, sondern wie sie ihm lachend zuwinkten. Alles war weiß und ein nie gekannter Friede stellte sich ein. Auch Satoshi kam darin vor, wie er ihn liebevoll umarmte und versprach nie wieder von seiner Seite zu weichen. Akuma fühlte sich einfach glücklich und geborgen.

Es wurde langsam schon hell, doch sein Lächeln wollte einfach nicht von seinen Lippen weichen.
 

Die Sonnenstrahlen kitzelten die beiden Schlafenden schon eine Weile, jedoch war Satoshi noch viel zu tief im Schlaf versunken, als dass er den Tagesanbruch bemerken konnte.

Auch im Schlaf kein Stück von Akumas Seite weichend, hatte er nach wie vor einen Arm um seine Taille geschlungen, ehe er letztendlich anfing zu blinzeln, als er aus dem Traum driftete und regte sich etwas, um die müden Knochen zu wecken. Keinen Laut von sich gebend, da er sah, dass Akuma noch die Augen geschlossen hatte, krabbelte er vorsichtig aus dem Bett und sah sich fragend im Raum um.

<<Wo hatte er noch mal gesagt, sei das Bad??...>>

Sich am Hinterkopf kratzend, schritt er leise den Flur entlang, öffnete ein paar Türen, als er schließlich den richtigen Raum fand und ins Bad stapfte.
 

Nach einer Weile spürte Akuma das Fehlen seiner Wärmequelle und tastete verschlafen über das Bett, wobei er ein missfallendes Grummeln von sich gab. Als auch dann kein warmer Körper auftauchte, bequemte er sich die Augen einen Spalt zu öffnen (was schon eine Leistung an sich war zu dieser frühen Morgenstunde!), um seine Umgebung näher zu betrachten. Satoshi lag nicht mehr neben ihm. Stirnrunzelnd begann er sich zu strecken, wobei seine Gelenke verdächtig knackten und diverse Kissen auf den Boden landeten. Schließlich erhob sich der schwarzhaarige Mann noch etwas träge und tapste aus Gewohnheit sofort Richtung Bad, wo er, sich verschlafen über die Augen reibend, die Klinke herunterdrückte und die Tür aufstieß.
 

Er hatte sich gerade im Spiegel betrachtet, kaltes Wasser über sein Gesicht spritzen lassen, damit er wach wurde, als die Tür so abrupt aufging, dass er erschrocken einen Sprung zur Seite machte, gegen die Duschkabine knallte und in das Becken fiel. Verwirrt rieb er sich seinen Hinterkopf, kniff die Augen zusammen, als er sich nach der Ursache umsah, die ihn so erschrocken hatte und direkt in die fragenden Augen Akumas blickte.

"Äh... Guten morgen??", grinste er leicht bedröppelt.
 

Dem überraschten Blick folgte ein lautes Lachen, das er sich einfach nicht verkneifen konnte, da es einfach zu süß aussah wie Satoshi da in seiner Dusche lag und ihn verlegen anguckte.

"Dir auch einen guten Morgen. Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken.", grinste Akuma und bot Satoshi seine Hand an, um ihn hochzuziehen.

Doch bevor der Mann sie ergreifen konnte, überlegte Akuma es sich anders. Mit einem fiesen Grinsen auf den Lippen, schnellte sein Hand vor, umfasste den Wasserhahn und stellte die Dusche an, woraufhin eiskaltes Wasser auf Satoshi herunterprasselte.
 

Sekunden später konnte man einen erschrockenen Aufschrei durch die Wohnung hallen hören, als Satoshi auch schon pudelnass in der Duschkabine stand und zunächst nur belämmert aus der Wäsche guckte, ehe er spielerisch eine Augenbraue hob und die Arme vor seiner Brust verschränkte. Dass er gerade der Kälte wegen eifrig am zittern war, welches durch die Gänsehaut noch besonders gut zum Ausdruck kam, hinterging er und stapfte erst einmal aus der Kabine raus, um auf Akuma zuzugehen.
 

Dieser prustete laut los, hielt sich den Bauch vor Lachen, bis die ersten Tränen kamen. Satoshis Gesichtsausdruck war einfach ein Bild für die Götter gewesen, so verdattert und pitschnass wie er war. Akuma war so sehr mit Lachen abgelenkt, glaubte sich in Sicherheit, dass er gar nicht bemerkte, wie sein Opfer auf ihn zu steuerte, mit einem Lächeln auf den Lippen, das nichts Gutes bedeuten konnte.
 

Seinen Mund schelmisch zu einem Grinsen verziehend, hechtete er schließlich auf Akuma zu und drückte sich, noch immer triefend nass, an ihn, rubbelte seine haare, sodass die kalten Wassertropfen auf den anderen Mann flogen und entfernte sich schließlich mit einem unschuldigen Lächeln nach getaner Rache. Selbstzufrieden über sein Werk, verschränkte er die Arme vor der Brust.
 

Einen Schreckensschrei ausstoßend, zuckte Akuma zusammen und eine feine Gänsehaut überzog ihn augenblicklich. Die innere Wärme schwand und eine Eiseskälte ersetzte sie, was mehr als unangenehm war. Die Wassertropfen suchten sich ihren Weg über seinen nackten Oberkörper, der sehr empfindlich darauf reagierte, in dem sich die Haut leicht spannte.

Akuma warf Satoshi einen bösen Blick zu und verzog die Lippen zu einem Schmollmund.

"Das war gemein.", maulte er und schnappte sich ein Handtuch, um sich trocken zu reiben, wobei er dem Anderen demonstrativ seinen kunstvoll verzierten Rücken zuwandte.
 

Ihm mit einem frechen Grinsen die Zunge entgegenstreckend, als dieser seinen Schmollmund herzeigte, konnte er im nächsten Augenblick auch das feine Tattoo bewundern, welches er erst jetzt so richtig zu Gesicht bekam.

"Rache ist süß, Kleiner..", hatte er noch schmunzelnd von sich gegeben, wobei das "Kleiner" aber eher auf das Alter bezogen war, anstatt auf die Körpergröße, da Akuma ihm in der Hinsicht in nichts nachstand.

Seinen Blick wieder auf das Tattoo richtend, musste er sagen, dass es auf diesem Rücken besonders gut aussah und konnte es nicht sein lassen mit der Fingerkuppe die schwarzen Linien entlang zufahren.

<<Was machst du da schon wieder, Satoshi..>>

Sich innerlich ermahnend, bemerkte er die leise Unsicherheit wieder, die ihn befiel und zog die Hand auch wieder zu sich, ehe er aus dem Bad ging, um seine Klamotten zusammenzusuchen.
 

Bei der unerwarteten Berührung lief Akuma ein angenehmer Schauer über den Rücken, der die Kälte aus seinem Körper verbannte und er schloss kurz die Augen, um den Moment noch länger währen zu lassen, doch so schnell die Hand erschienen war, so schnell war sie auch wieder verschwunden und mit ihr der Besitzer.

Akuma zuckte nur mit den Schulter und wanderte ins Schlafzimmer, um in seiner Truhe ein geeignetes Tagesoutfit zu suchen. Nach kurzem Überlegen schnappte er sich eine schwarze schlabberige Hose und ein blutrotes ärmelloses Shirt mit einem Drachen darauf, das mit den roten Strähnen in seinem Haar perfekt harmonierte.

Umgezogen und fröhlich pfeifend, machte er sich auf in die Küche, um etwas Essbares in seinem Kühlschrank für sie Beide zusammenzukratzen.
 

Sich nun trotz etwas nasser Boxershorts seine Klamotten überstreifend, ging er an einem Wandspiegel vorbei und blickte skeptisch in sein Gesicht, wobei ihm nach wie vor das Grün wie ein Dorn im Auge war. Mit dem Gedanken, dass er Zuhause sich eine neue blaue Kontaktlinse über das grüne schob, da er seine letzte hier irgendwo verscherbelt hatte, ging er in die Küche und entdeckte Akuma schon beim Frühstück zubereiten.

Er erhaschte kurz einen ungestörten Blick auf seine Klamotten, als dieser sich gerade wegdrehte und fing wieder an leicht zu lächeln, was in seiner Gegenwart schon fast automatisch zu gehen schien.
 

Mit seinen Gedanken vollends auf das Frühstück gerichtet, bemerkte Akuma den anderen Mann gar nicht, sondern widmete sich gerade der Suche des Wasserkochers.

"Wo hab ich denn dieses blöde Ding versteckt?", überlegte er laut, tippte sich dabei nachdenklich an den Mund und verschwand im nächsten Augenblick mit dem Oberkörper im Schrank, um vielleicht dort fündig zu werden.

Brötchen lagen schon auf dem Toaster, der munter vor sich hin knackte und verschiedene Sorten Marmelade, Käse und Wurst bedeckten den kleinen Tisch am Fenster, der unter seiner Last schon zusammenzubrechen drohte.
 

Akuma noch immer hinterher lächelnd, drehte er sich schließlich um und erblickte auch schon den gedeckten Tisch am Fenster, ehe sich sein Lächeln noch etwas vertiefte.

<<Wer soll denn das alles essen?... >>

Seine Augen überflogen das angerichtete Frühstück und irgendwie wurde er allein beim Anblick schon satt.

"Kann ich helfen?..", fragte er schließlich, als Akuma ihn noch immer nicht zu bemerken schien.
 

Mit einem lauten Krachen donnerte Akumas Kopf, der sich immer noch in dem Schrank befand, gegen das Holz, da ihn die nur allzu bekannte Stimme aufgeschreckt hatte.

"Autsch." Sich den Hinterkopf reibend richtete er sich wieder auf, vermerkte in Gedanken noch schnell den Wasserkocher als verschollen und sah Satoshi dann leidend an, wobei er doch stark an ein kleines Kind erinnerte.

"Ja, du kannst pusten kommen.", grinste er, machte dann aber wieder ein zerknirschtes Gesicht, da der Schmerz nicht weichen wollte.
 

Skeptisch eine Augenbraue hebend, als er dieses unangenehme Geräusch hörte, verzog er leidend das Gesicht, da er sich vorstellen konnte, wie Akumas Kopf sich nun fühlen musste und ging auf ihn zu, legte seine Hände sanft auf dessen Schopf und pustete leicht über die Stelle.

"Besser?" Er strich noch kurz über die werdende kleine Beule und blickte ihn dann wieder an.
 

Sofort verwandelte sich Akumas schmerzverzerrte Miene in ein strahlendes Gesicht, das der Sonne durchaus Konkurrenz machte.

"Viel besser.", bestätigte er lachend. "Da könnte man sich direkt überlegen, öfters mit dem Kopf gegen die Wand zu rennen."

Noch bevor er sich bremsen oder überlegen konnte, ob es eine gute Idee war, gab er Satoshi einen flüchtigen Kuss auf den Mund, bei dem gleich wieder alles in Akuma zu flattern begann und drehte sich dann zum Esstisch, um sich zu setzen.
 

"Besser nicht...", meinte er flüchtig, genoss das aufflackernde Prickeln, das sich bei ihm heimlich bemerkbar machte, als sich ihre Lippen, wenn auch nur für kurze Zeit, wieder berührten und folgte ihm schließlich.

<<Er hat dich schon wieder einfach so geküsst...heißt das jetzt, er ist in dich verliebt oder ist das einfach nur aus einer Laune heraus?..>>

In Gedanken versunken ließ er seinen Blick über den Esstisch gleiten, wusste nicht recht, womit er zu Essen anfangen sollte.

"Wann...musst du denn zur Arbeit?", fragte er schließlich.
 

Akuma hatte sich schon einen Bissen in den Mund geschoben und kaute nun vergnügt darauf rum, was ihn aber nicht am Antworten hinderte.

"Heute gar nicht. Hab zwei Tage frei und wollte mich etwas entspannen. Und du? Wann musst du wieder hin?" Sein Blick wanderte gierig über den Tisch auf der Suche nach etwas, mit dem er sein zweites Brötchen belegen konnte. Normalerweise hatte er morgens nicht so einen großen Hunger, aber heute konnte er sich seltsamerweise nicht zurückhalten.
 

"Gegen Abend...", antwortete er kurz und griff dann ebenfalls nach einem Brötchen, das er mit Marmelade bestrich und eine Weile nachdenklich musterte. Er konnte sich nur zu gut daran erinnern, was das letzte Mal geschehen war, als Akuma ins Lokal kam, aber...würde er vielleicht doch noch einmal kommen, wenn er ihn fragte? Unsicher hob er seinen Blick und presste kurz die Lippen aufeinander.

"Möchtest du...na ja...noch einmal vorbeischauen?"

Er hoffte, dass das jetzt nicht zu aufdringlich klang, wagte es nicht noch länger in die bernsteinfarbenen Augen zu blicken und sah an Akuma vorbei.
 

Akuma, der gerade seine Brötchenhälfte zum Mund führte, hielt in der Bewegung inne, sah Satoshi durchdringend an und überlegte. Es wäre albern das 'Old Shack' zu meiden, wegen dem gestrigen Vorfall, da ihm das im Grunde überall passieren konnte, aber Akuma konnte nicht leugnen, dass er ein mulmiges Gefühl hatte. Doch letztendlich nickte er breit lächelnd, da der Mann genau wusste, dass er es bereuen würde, wenn er nicht ginge, mal von dem enttäuschten Satoshi abgesehen.

"Klar, möchte ich. Schließlich kann ich dich da nicht allein versauern lassen. Einer muss dir doch beistehen."
 

Er konnte sich kein glückliches Lächeln auf den Lippen verkneifen und biss erleichtert in das Brötchen.

"Und versauern würd ich dort allemal..", meinte er, als er den Bissen hinunterschluckte und begann wieder zu Lächeln. Er würde schon dafür sorgen, dass kein dahergelaufener Depp Akuma mit irgendeinem Feuer erschreckte, auch wenn er dafür alle Feuerzeuge einsammeln müsste...so ein Vorfall wie am Vortag wollte er auf jeden Fall vermeiden.
 

"Warum suchst du dir eigentlich keinen anderen Job, wenn es dir da nicht gefällt?", wollte Akuma neugierig wissen.

Der Gedanke daran immer in so einer verrauchten Bude zu arbeiten, mit haufenweise Betrunkenen, die dann womöglich noch Ärger machten, gefiel ihm gar nicht und er konnte auch nicht verstehen, warum Satoshi es tat. So schwer konnte es auch wieder nicht sein irgendwo anders was zu finden, schließlich hatte er auch dauernd seine Stelle gewechselt, bis er seinen jetzigen Arbeitsplatz gefunden hatte, der ihm wirklich sehr gefiel.
 

Ja, die Frage war gut...anscheinend konnte er nicht gut verbergen, dass er nicht sehr gerne in dieser Bar arbeitete, aber er konnte ihm wohl kaum sagen, dass ihn sonst kein Anderer nehmen würde, da es mit seiner Zuverlässigkeit manchmal nicht besonders gut stand, außer eben dieser Chef des Lokals, der anscheinend ein Vertrauen in Satoshi setzte, dass er gar nicht verdient hatte

"Ich...hab mir noch keine Gedanken drüber gemacht.."
 

"Das glaub ich dir nicht...du wirkst eigentlich wie jemand, der sich viele Gedanken macht, aber gut, du musst nicht darüber reden, wenn du nicht willst." Natürlich wurmte es Akuma, dass der Andere immer noch so misstrauisch und verschlossen war, aber was sollte er auch anderes erwarten? Es war schwer einem Menschen von heute auf morgen einfach so zu vertrauen, das würde die Zeit schon mit sich bringen, jedenfalls hoffte er das. Seine Neugierde, was den jungen Mann betraf, schien schier grenzenlos zu sein und es brauchte wirklich nicht mehr viel dazu ihn einfach bis aufs Letzte auszufragen. Doch Akumas Vernunft schaltete sich glücklicher Weise rechtzeitig ein, so dass er sich mit den wenigen Antworten Satoshis zufrieden gab.

<<Hoffentlich erzählst du mir irgendwann selbst mehr über dich, Toshi>>, dachte Akuma etwas betrübt und starrte gedankenverloren aus dem Fenster.
 

Nach dem letzten Bissen war ihm irgendwie der Appetit vergangen, woran Akumas gedankenverlorener und fast trauriger Gesichtsausdruck nicht ganz unschuldig war.

<<Du bist traurig? ...Ich mach dich traurig, nicht wahr? Anders kann es gar nicht sein...>>

Diese trüben Gedanken aber schnell wieder aus seinem Kopf verbannen wollend, schüttelte er ihn leicht und legte wieder ein leichtes Grinsen auf sein Gesicht.

"Ich werde im Lokal auf dich warten...und bin schon gespannt, mit was für einem Outfit du diesmal antanzen wirst.." Er stützte seinen Kopf auf seine Hand ab und funkelte Akuma entgegen, um seine Aufmerksamkeit wieder zu bekommen, darauf innerlich hoffend, dass der Blick des Anderen sich bald wieder erhellte.
 

Verwirrt hob Akuma eine Augenbraue als er seinen Blick wieder auf Satoshi richtete. Dann glitten seine Augen verständnislos an seinem Körper herab, die Kleidung kritisch musternd, und schaute dann wieder fragend zu dem Anderen.

"Was hast du gegen meine Klamotten?", wollte Akuma maulig wissen, während er einen Schmollmund zog.
 

"Gegen deine Klamotten?...hab ich rein gar nichts...im Gegenteil..", sein Grinsen vertiefte sich, "Ich find sie sogar sehr lecker an dir.."

Nur einen kurzen Moment später ohrfeigte er sich in Gedanken für diese mehr als dämliche Aussage, die er losgelassen hatte und hoffte darauf, dass Akuma sie nicht falsch verstand, auch wenn er wusste, dass sie nur zu eindeutig war.
 

Akumas Augen weiteten sich vor Erstaunen und er starrte Satoshi einfach nur fassungslos an.

<<Hat er eben wirklich lecker gesagt??>> Als die Erkenntnis zu ihm durch sickerte, konnte er sich ein breites Grinsen nicht verkneifen, bei dem ein leichter Rotschimmer seine Wangen bedeckte.

<<Lecker...dann kann ich mir ja doch noch Hoffnung machen, dass er mich mal anknabbert>> Weiter in die Vorstellungen sinkend, vertiefte sich das Grinsen und dieser verträumte Ausdruck machte sich wieder auf seinem Gesicht breit.

Doch als seine Fantasien auszuarten begannen, schüttelte er schnell den Kopf, um sie zu vertreiben. Als er seinen letzten Bissen runtergeschluckt hatte, warf Akuma einen Blick auf Satoshis Teller, der ebenfalls leer war und sich auch nicht noch einmal füllen würde und begann somit den Tisch abzuräumen.
 

Ebenfalls aufstehend, um Akuma diesmal doch eine Hilfe zu sein, schnappte er sich die Marmeladengläser und was er sonst noch tragen konnte, und stapfte Akuma hinterher.

Er musste zugeben, dass ihm dieser Satz vorhin nicht gerade leicht über die Lippen kam und auch als er ihn aussprach, musste er drum kämpfen, dass seine Stimme der Aufregung wegen nicht brüchig klang, aber anscheinend hatte sich Akuma über seine Aussage genüsslich amüsiert und das war auch sein Ziel gewesen, auch wenn ihn seine Unsicherheit wieder gepackt hatte, die ihm ins Ohr flüsterte, dass er sich diese Aussage hätte sparen können.

Ein Blick noch auf die Uhr erhaschend, überlegte er, ob er nicht doch schon nach Hause gehen sollte, da er Akuma schon lange genug zur Last gefallen war...vermutlich wollte der Andere nur nicht unhöflich wirken und hatte deshalb noch nichts gesagt.
 

Als Akuma alles verstaut hatte, drehte er sich zu Satoshi um und lächelte breit.

"Und was machen wir zwei Hübschen jetzt?"

Unwillkürlich traten ihm diverse Vorstellungen vor Augen, von denen er Satoshi lieber keine mitteilte, aber es war auch nicht leicht bei dem Anblick und den Geschehnissen der letzten Nacht sich da zurück zu halten. Das Gefühl, welches Satoshis Lippen bei ihm hervorgerufen hatte, war einfach unbeschreiblich gewesen und Akuma hätte alles dafür gegeben, um es noch einmal spüren zu dürfen. Als er bemerkte, wie weit er schon abgedriftet war, verbannte er schleunigst diese Gedanken aus seinem Kopf und musterte sein Gegenüber unschuldig, in der Hoffnung, dass sich keine dieser Regungen auf seinem Gesicht gezeigt hatte.
 

Die Augenbraue leicht anhebend, räusperte er sich kurz und schien noch den Gedanken, ob er sich schon verabschieden sollte, hin und herzuwiegen...es konnte gut möglich sein, dass Akuma höflichkeitshalber ihm diese Frage gestellt hatte, andererseits sagte sein Gesichtsausdruck was ganz anderes. Um sich trotzdem nicht weiter aufzudrängen, kratzte er sich unsicher an der Wange.

"Ich weiß nicht...vielleicht sollte ich mal nach Hause schauen..." Doch irgendwie tat ihm dieser Satz auch schon wieder Leid und so fügte er noch schnell eine Einladung hinzu. "Willst du vielleicht mitkommen?"
 

Innerlich auf und ab hüpfend, dabei wie ein kleines Kind vor Freude quietschend, blieb Akuma nach außen relativ cool. Das freudige Lächeln stahl sich selbstverständlich auf sein Gesicht, da es dort sein natürliches Zuhause gefunden hatte, aber die hohen Töne konnte er grade noch unterdrücken.

"Gerne. Dann seh ich auch mal wie du wohnst.", rief er und klatschte einmal in die Hände.

Leichten Schrittes ging er aus dem Raum, sich dabei das Pfeifen nicht verkneifen könnend und suchte nach seiner Jacke. Als er sie endlich in all dem Durcheinander gefunden hatte, schlenderte er wieder zu Satoshi.

"So, ich wär dann klar zum Abflug."
 

Sein Lächeln wieder automatisch erwidernd, nickte er ihm leicht zu...es schien bei Akuma wie ein Zauber zu sein, den er aussendete, der diese kleine Geste auf seinen Lippen so leicht zuließ, ehe er sich ebenfalls schon seine Jacke angezogen hatte, die noch auf der Couch gelegen hatte und ging schließlich mit Akuma zusammen die Treppen runter.

"Ich hab...aber nicht aufgeräumt..", meinte er entschuldigend grinsend, in Gedanken seine kleine chaotische Wohnung im Visier habend, als sie nun nebeneinander auf der Straße gingen.
 

"Och, ich fühl mich im Chaos sehr wohl, siehe meine Wohnung. Außerdem tut es gut zu wissen, dass es auch noch andere Leute gibt, die der Ordnung entsagt haben. So lern ich wenigstens dein wahres Ich besser kennen.", witzelte Akuma ausgelassen und schlenderte verträumt neben Satoshi her. Er genoss sichtlich die warmen Sonnenstrahlen, die auf sie herab fielen und verkreuzte die Arme hinter dem Kopf.
 

"Na, ob dir mein wahres Ich gefällt...", wollte er zurück feixen, was jedoch doch nicht so witzig über seine Lippen kam, wie er vorgehabt hatte und so blickte er in den blauen Himmel, der mit ein paar Schäfchenwölkchen verziert war, sich in Gedanken wieder mal selbst schlagend.

"Da drüben ist es.." Er zeigte auf einen riesengroßen Gebäudekomplex, dessen Baujahr schon Jahre zurücklag, der Putz war teilweise schon abgebröckelt und die Farbe erinnerte eher an ein Grau, als ein Weiß.
 

"Och, daran hab ich eigentlich keinen Zweifel.", gab Akuma betont sorglos zurück und folgte Satoshis ausgestrecktem Arm. Das Gebäude sah nicht wirklich einladend aus, eher abschreckend, da schon so weit verfallen, aber Akuma hatte sich noch nie von Äußerlichkeiten beeindrucken lassen. Sich die Hände reibend, grinste er Satoshi spitzbübisch an und folgte ihm ins Innere.

"Auf in die Höhle des Löwen."
 

"Falls du einen Schaden davonträgst...ich hab dich gewarnt..", meinte er gespielt ernst, als er schließlich schelmisch zu grinsen begann und seine Wohnungstür aufsperrte. Das Knarren seiner alten Wohnungstür, konnte man sicher auch noch bis in den untersten Stock hören, als er zur Seite trat, um Akuma an sich vorbei zulassen.

"Willkommen in meiner bescheidenen kleinen Welt.." Und somit gab er ein kleines Apartment zur Schau, das chaotischer nicht mehr sein konnte.
 

Akuma gab ein entsetztes "uff" von sich, da das Bild, welches sich ihm bot, doch etwas seine Vorstellungen übertraf. Er hatte mit vielen gerechnet, aber nicht damit.

"Hm, solltest du nicht eher chaotische kleine Welt sagen? Ein Wunder, dass du morgens überhaupt aus dem Bett findest.", stichelte er und sah sich neugierig um. Das Appartement war wirklich nicht sehr groß, aber doch gemütlich eingerichtet, so weit man das erkennen konnte. Die Wände waren hell gestrichen und gaben das einfallende Sonnenlicht strahlend wieder. Es vermittelte einen heimeligen Charakter, so dass man sich einfach wohl fühlen musste, erst recht in dieser Gesellschaft.

"Es ist toll."
 

"Na, wenn du's sagst..", lachte er und schob das ganze Geröll, zur Seite, damit Akuma sich auf dem Sofa niedersetzen konnte, ohne Bangen zu müssen, auf was er sich da setzte.

"Willst du was trinken?" Schon fast wie eine Bedienung vor Akuma stehend, hatte er eine Hand auf eine Hüfte gelegt und schaute den Anderen abwartend an.
 

Akuma ließ sich mit einem erleichterten Seufzen auf die weichen Polster fallen und grinste Satoshi verschmitzt von unten an.

"Wie wär's mit einem Sex on the beach? Oder, wenn du damit nicht dienen kannst...Wasser." Neugierig drehte er den Kopf nach links und recht, sah sich interessiert um und wäre am Liebsten durch die ganze Wohnung gestöbert. Diese Neugierde war eine seiner größten Schwächen, aber nicht abzustellen. Sie war halt angeboren.
 

Satoshi hob überrascht eine Augenbraue, als er Akumas Wunsch wahrnahm und kratzte sich am Hinterkopf, nicht wissend, ob das jetzt nur als Scherz gemeint war, oder ob der Andere wirklich einen Cocktail wollte.

"Also Wasser..", murmelte er leise zu sich und stapfte auch schon zur Küchenanrichte, holte ein Glas aus dem Wandschrank und schüttete Wasser hinein, ehe er wieder zurückging und es Akuma in die Hand drückte.

"Was guckst du da so herum??", schmunzelte er, als er seine neugierigen Blicke sah.
 

Akuma aus seiner passiven Erkundungstour gerissen, sah Satoshi fragend an, wobei er das Grinsen bewusst unterdrückte.

"Hm? Ach so...ich fröne meiner neugierigen Natur und sehe mich etwas um.", antwortete er nebenbei ohne mit der Wimper zu zucken, was ihm ehrlich gesagt, nicht ganz leicht fiel.

"Du musst mir mal die Nummer deines Innenarchitekten geben.", fügte er hinzu und ließ seine Augen wieder durch die Gegend gleiten. Es artete inzwischen zu einer wahren Tortur aus, nicht lachen zu dürften.
 

"Sonst geht's dir gut, oder?", fragte er jetzt schon mit leicht skeptischem Ton, aber immer noch mit einem Schmunzeln auf den Lippen.

"Du kannst dich ruhig umschauen...ich mein, es gibt zwar nicht viel zu sehen, aber wenn du willst...", mit einer einladenden Handbewegung präsentierte er sein kleines Apartment, "Ich hol nur mal schnell was aus dem Bad.."

Sich die ganze Zeit schon so fühlend, als ob irgendwas fehlte, wurde ihm erst wieder das Fehlen seiner Kontaktlinse bewusst, als ihn Akuma wieder so durchdringend angeguckt hatte...wahrscheinlich merkte der Andere gar nicht, wie durchdringend sein Blick sein konnte...
 

Wie ein kleines Kind in die Hände klatschend, sprang Akuma auf und wuselte auch gleich im Zimmer herum, da er sich nicht länger zusammenreißen konnte. Es war schon fast krankhaft.

"Ja ja, lass dir Zeit.", rief er Satoshi noch hinterher, als dieser den Raum verließ.

Nun endgültig von seiner Neugierde übermannt, streunte er von Zimmer zu Zimmer, wobei ihn das Schlafzimmer natürlich am meisten interessierte. Er guckte in Schränke, öffnete Schubladen und durchwühlte wirklich alles. Und es machte ihm sichtlich Spaß. Doch irgendwann ließ auch dieses Gefühl nach, da nichts Aufregendes mehr zu entdecken war und er kehrte zurück ins Wohnzimmer, wo er es sich auf der Couch bequem machte und auf Satoshi wartete.
 

Bedeppert aus der Wäsche guckend, starrte er Akuma zunächst nur hinterher, wie dieser anfing die Wohnung auf den Kopf zu stellen, wenn diese nicht schon auf den Kopf gestellt wäre, so unordentlich es dort war, und ging ins Bad um aus dem kleinen Behälter vorsichtig die neue blaue Kontaktlinse hervorzuholen und mit einer zaghaften Bewegung schob er sie über das grüne Auge. Ein paar mal musste er blinzeln, verdrehte die Augen, um die Kontaktlinse auf die richtige Stelle zu bekommen und ging dann wieder ins Wohnzimmer, wo Akuma auch schon auf ihn wartete.

"Und? Hast du meine Leichen gefunden?"
 

Der Angesprochene machte ein betretenes Gesicht, schüttelte aber dann den Kopf, wobei ein süßer Schmollmund seine Lippen zierte.

"Nein, hab ich nicht. Dabei hab ich doch alles durchsucht...du scheinst wirklich ne reine Weste zu haben.", maulte Akuma gespielt traurig und seufzte theatralisch. Doch schon im nächsten Moment schlich sich wieder ein freches Grinsen auf seine Züge und er sah zu Satoshi hoch.

"Wieso ist...", weiter sprach er nicht, sondern sah den Mann nur schweigend an und machte dabei ein alles andere als erfreutes Gesicht.
 

"Was ist los?..", fragte er unsicher, blickte schon fast eingeschüchtert in das todernste Gesicht des Anderen, der so schnell seinen Gesichtszug geändert hatte, dass Satoshi sich fragte, seit wann er so düster aussah.

Aber irgendwie schlich sich ihm ein leiser Verdacht in den Kopf, eine wissende Stimme klang in seinen Ohren, ehe er mit der Hand kurz über das linke Auge fuhr.

"Hm, ich glaub heute spielt irgendeine unbekannte Band im Lokal..", mauserte er sich schnell einen Themenwechsel und setzte sich schließlich gegenüber auf den Couchsessel.
 

Es versetzte Akuma einen Stich ins Herz Satoshi so zu sehen. Er hatte gehofft der Andere hätte verstanden, dass an seinen Augen nichts Schlimmes war und sie im Gegenteil sehr schön aussahen. Aber wie die Situation nun lag, waren seine Worte wie an einer Wand abgeprallt und das verletzte Akuma mehr, als er zugeben wollte. Auf Satoshis unbedeutenden Kommentar ging er gar nicht erst ein, sondern starrte den Mann nur stumm an. Irgendwann wandte er den Blick aus dem Fenster und murmelte nur ein "aha", da er diese beiden blauen Augen nicht mehr ertragen konnte.
 

Wieso reagierte er jetzt so abweisend, hatte er irgendwas Falsches gesagt? Oder hatte er ihn mit irgendeiner Geste verletzt, die er sich vielleicht gar nicht selbst bewusst war...Okay, ihm war es zwar aufgefallen, dass Akuma seinen Blick etwas verfinstert hatte, als er wieder aus dem Bad kam und zu ihm hochgesehen hatte...aber es konnte doch nicht wirklich wegen der Kontaktlinse sein, oder? Vielleicht bildete er sich diesen Gemütszustand auch nur ein und bekam es in den falschen Hals, doch...so ganz wollte er nicht dran glauben, schon gar nicht, weil sich just in diesem Moment eine erdrückende Stille auszubreiten schien, der man nicht entkommen konnte und so fragte er Akuma das Unausweichliche.

"Hey...ähm...hab ich irgendwas falsch gemacht?"
 

"Schau mal in den Spiegel, dann weißt du's.", blaffte Akuma schroffer als gewollt zurück, denn eigentlich verstand er selbst nicht, warum er auf einmal so gereizt reagierte, schließlich hatte er im Grunde kein Recht dazu Satoshi etwas vorzuschreiben. Und doch...es ärgerte ihn gewaltig, was sich auch in seiner ganzen Körperhaltung ablesen ließ.
 

Er zuckte unmerklich zusammen, als er die scharfen Worte hörte und schluckte seine hochkrabbelnde Angst, Akuma würde doch nur mit ihm spielen, runter...viel zu eingeschüchtert über diese Kälte in dessen Stimme, blieb er zunächst einfach nur sitzen, während seine Fantasie ihm einen Streich spielte und er vor seinem inneren Auge sah, wie Akuma dieselben Worte sagte, wie sein Vater früher.

~Deine Augen sind unerträglich, Satoshi...~

Er schluckte hart, ließ die Unsicherheit in seine Augen schleichen.
 

Akuma beugte sich etwas vor und sah sein Gegenüber durchdringend an.

"Ich meine...warum versteckst du dich immer noch hinter dieser blöden Kontaktlinse? Das ist doch überflüssig. Du solltest dir nicht immer einreden, deine Augen wären unnormal...sie sind was besonderes genau wie du." Akuma dachte nicht über die Worte nach, die aus seinem Mund sprudelten und Dinge preis gaben, die er eigentlich in seinem Inneren verstecken wollte, sondern ließ seinem Ärger einfach freien Lauf.

"Ich dachte, du hättest vielleicht begriffen, was ich dir gestern erzählt habe, aber das scheint nicht der Fall zu sein. Ich meine...warum...ich versteh ja, dass die Worte deines Vaters tief sitzen und ich verlange ja gar nicht von dir, dass du sie von heute auf morgen vergisst, aber...hör mir doch wenigstens zu! Du kannst mir glauben, mir vertrauen. Auch wenn dein Vater dich nicht geliebt hat, ich tue es und..." Plötzlich wurde Akuma die Bedeutung des Gesprochenen bewusst und seine Wangen röteten sich augenblicklich.

<<Mist, das wollte ich ihm doch gar nicht sagen>>

"Ich meine...ähm...ich...ähm...du...", stotterte er, doch seine Kehle war wie zugeschnürt und er verstummte schließlich. Nervös glitten seine Blicke durch die Gegend, um den Augen Satoshis auszuweichen, da er Angst davor hatte, was er in ihnen würde lesen können.
 

Bei seinem Gefühlsausbruch irritiert zu Akuma blickend, horchte er auf einmal auf, als er etwas ganz anderes hörte, als was er sich in seiner Fantasie schon düster ausgemalt hatte...und er hatte auch tatsächlich richtig gehört? Ein Blick in diese, vor Nervosität herumirrenden, Augen verrieten ihm, dass es der Realität entsprang, dass er es sich nicht eingebildet hatte und auch das flaue Gefühl im Bauch, das eine angenehme Wärme um sein Herz legte, ließ ihn wissen, dass er nicht vor sich hinträumte.

"Du...du liebst mich?", fragte er schließlich noch immer in seinen Gedanken versunken, mit brüchiger Stimme.
 

Fortsetzung folgt ^.^
 

nachwort: uff, schon wieder so ein langer teil... O.ô ... langsam verscheuchen wir wirklich noch die leser... *im regen stehen und bedröppelt aus der wäsche gucken*

einen schönen tach, wünschen euch

kyooki o^.^o der wahnsinn von animexx XD

ohne Titel

Kapitel 5
 

<<Idiot! Idiot! Idiot! Warum hast du nicht aufgepasst, was du da von dir gibst? Jetzt weiß er es! Bist du denn vollkommen bescheuert, Akuma? Er hat dich gestern geküsst, ja, aber doch nur aus der Situation heraus...GLAUBST DU WIRKLICH ER EMPFINDET DAS GLEICHE FÜR DICH??>>

Peinlich berührt die Hände ringend, versuchte er eine Ausrede zu erfinden, doch ihm fiel nichts ein, also ergab er sich seinem Schicksal und nickte nur still, die Reaktion des Anderen schon ahnend.
 

"Aber...wir kennen uns erst...seit gestern.." Trotz dieser unsicheren Bemerkung zeigte er jedoch ein ehrliches herzhaftes Lächeln, als er Akumas zaghafte Bestätigung wahrnahm. Er liebte ihn also wirklich? Sollte Akuma nun wirklich der erste Mensch sein, von dem er geliebt werden durfte? Und konnte er ihm zeigen, wie sich Liebe anfühlte? Denn eines war sicher, seit dem gestrigen Tag konnte und durfte er an die Liebe glauben, als er Akuma getroffen hatte...denn dieses Gefühl, das er mit ihm verband war nicht von irgendwoher, es schien überirdisch zu sein und es fühlte sich gut an.
 

Akuma zuckte mit den Schulter und wich Satoshis Blick immer noch aus.

"Soll vorkommen.", murmelte er verlegen und wünschte sich in diesem Moment an einen anderen Ort, da er sich gerade mit der Situation überfordert fühlte. Er sah das Lächeln seines Gegenübers nicht, sondern starrte stur in eine andere Richtung, damit er auch ja nicht Satoshis Ablehnung sehen musste, derer er sich eigentlich schon sicher war. Seine Finger verkrampften sich etwas und kleine Schockwellen durchströmten seinen Körper. Er hasste dieses Gefühl, wenn sich das Adrenalin ins Blut pumpte, wie flüssiges Eis. In solchen Situationen hasste er es!
 

Als ob Akumas Nervosität sich allmählich auf Satoshi übertragen würde, spürte er dieses Ziehen in seiner Magengegend, was ihn bald dazu veranlasste sich zu erheben und auf den Anderen zu zugehen, um sich schließlich neben ihm hinzusetzen und eine Hand unter sein Kinn zu legen, sein Gesicht zaghaft aber bestimmt zu ihm drehend.

"Willst du mich gar nicht mehr anschauen?..", fragte er mit leicht hochgehobenen Augenbrauen, Unsicherheit schwang in seiner Stimme mit, aber auch eine gewisse Sanftheit, die auch Satoshi fremd war

"Auch nicht...wenn ich..", vorsichtig pickte er mit der Fingerkuppe seine Kontaktlinse raus und blickte Akuma etwas verlegener und eingeschüchtert an, "...das hier raus tu?"
 

Gezwungenermaßen musste Akuma den Schwarzhaarigen nun angucken und seine Augen weiteten sich etwas, als dieser freiwillig die Kontaktlinse herausnahm.

<<Warum tut er das jetzt? Heißt das er...>> Akuma weigerte sich strikt den Gedanken weiterzuverfolgen, aber dennoch musste er leicht lächeln. Ihm fehlten zwar immer noch die Worte, doch sein Herz machte einen kleinen Sprung und Satoshis Berührung hinterließ ein angenehmes Brennen auf seiner Haut. Konnte es wahr sein?

Sein Lächeln wurde noch ein wenig breiter und er umarmte den Anderen stürmisch aus einem Impuls heraus.
 

Die Kontaktlinse dabei fast aus der Hand fallen lassend, verlor er sein Gleichgewicht bei Akumas spontaner Umarmung und kippte lachend nach hinten auf die Polsterlehne. Erst jetzt merkte er, wie es ihn innerlich erleichterte, dass Akuma diesen traurigen, fast schon enttäuschten Blick verloren hatte...erst jetzt wurde ihm bewusst, wie sehr er schon einen Narren an ihm gefressen hatte, sodass er Akuma am liebsten nur mit diesem verschmitzen Lächeln sehen würde.
 

Die vertraute Wärme des anderen Körpers ließ Akuma sehnsüchtig aufseufzen. Er war sich durchaus bewusst, dass er gerade halb auf Satoshi lag und ihn wahrscheinlich mit seinem Gewicht erdrückte. Um den Mann dann doch vor dem sicheren Erstickungstod zu bewahren, stützte er sich etwas hoch und grinste ihm frech ins Gesicht.

"So gefällst du mir viel besser, obwohl ich mich jetzt nicht entscheiden kann in welches Auge ich lieber gucke."
 

Er blickte ihn stumm an, ein sanftes Lächeln umspielte seine Lippen, als er Akumas Worte von weit weg zu hören schien, viel zu vertieft war er wieder darin, jedes noch so kleines Detail an Akuma herauszupicken und es abzuspeichern. Er könnte ihn wohl stundenlang anschauen, würde noch immer etwas an ihm finden, was er noch nicht bemerkt hatte. Da einige störende Strähnen Akuma ins Gesicht fielen, konnte er nicht anders, als sie wieder zurückzustreichen, um freie Sicht zu haben, während die andere Hand noch immer etwas abseits hochgehalten wurde, dessen Zeigefinger die Kontaktlinse balancierte.
 

Akuma wollte gerade etwas sagen, als Satoshi ihm eine Strähne aus dem Gesicht strich, was ein kleines Feuerwerk in ihm auslöste, so dass er nur noch verliebt auf den Anderen herabblicken konnte. Diese einfach Geste hatte ihm jegliches Sprach- und Denkvermögen genommen, als wäre er betäubt, da so viel Gefühl in ihr lag.
 

Seinen Blick bemerkend, wurden seine Wangen etwas rot und er konnte nur verlegen zurücklächeln...mit so einem Blick wurde er noch nie angeschaut...er beinhaltete soviel Wärme und Gefühl, dass er schon allein für so einen Blick morden könnte und erst jetzt wurde Satoshi bewusst, wie sehr er sich all die Jahre nach Zuwendung doch gesehnt hatte.
 

Akuma, völlig fasziniert von dem Erröten Satoshis und den eigenen Gefühlen, starrte noch einen Moment in dieses makellose Gesicht, bis er sich nicht mehr zurück halten konnte. Langsam beugte er sich etwas vor, schloss so die kurze Distanz zischen ihnen und senkte seine Lippen auf die des Anderen. Die sehnsüchtigen Erwartungen wurden erfüllt, als ein warmer Schmetterlingsschwarm quer durch seinen Bauch raste und ihn frech kitzelte. Er konnte sich kein schöneres Gefühl in diesem Augenblick vorstellen, wollte es auch gar nicht, sondern richtete seine gesamte Konzentration nur auf diesen Kuss, den er am liebsten nie wieder lösen würde.
 

Obwohl dieser Kuss für ihn überraschend kam, hatte er sich recht schnell gefasst und küsste den Anderen zunächst nur zaghaft, dann aber immer fordernder zurück. Sie hatten sich zwar schon mal geküsst, aber dieses mal war irgendetwas anders...klar, ihr erster Kuss war ein Erlebnis für sich, dass er nicht missen wollte, diese vielen Gefühle die auf ihn einbrachen, als sich ihre Lippen berührten, hatte die Luft zwischen ihnen damals elektrisch aufgeladen...aber dieses mal konnte er mit soviel mehr Erleichterung den Kuss erwidern, dass es auf seiner Lippe schier zu prickeln begann und er sie automatisch einen Spalt breit öffnete um Akumas forschender Zunge Einlass zu gewähren.
 

Akuma stellte mit Zufriedenheit fest, dass Satoshi alles andere als abgeneigt gegenüber dem Kuss war und vertiefe ihn liebevoll. Sanft schob er seine Zunge suchend in Satoshis Mund, erforschte ihn und traf schließlich auf ihren Gegenpart, der schon aufgeregt darauf wartete, verwöhnt zu werden. Akuma liebte das Prickeln auf seiner Haut und das Rasen seines Herzens, wünschte sich nichts sehnlicher, als dass dieser Moment für die Ewigkeit bestand, auch wenn er wusste, dass dies leider nicht in Erfüllung gehen würde. Doch so lange sein Glück währte, wollte er es in vollen Zügen genießen.

Seine Hände streichelten über den Oberkörper des anderen Mannes und fuhren schließlich zu seinem Nacken hoch, um dort weiter zu kraulen.
 

Von dieser Geste angetan, schnurrte er leise in den Kuss hinein, und stupste wieder mit der Zunge gegen die des Anderen, fuhr seine Schneidezähne nach, um wenig später wieder in einem leidenschaftlichen Zungenkuss gefangen zu sein. Es war so neu für ihn, aber Akuma strahlte etwas aus, eine gewisse Geborgenheit, sodass er keine Angst hatte, sich zu sehr zu verlieren.

Als sie den Kuss schließlich mit einem leisen Schmatzen wieder beendeten, sah Satoshi den Anderen erst mal etwas atemlos an und fing im gleichen Moment an zu lächeln...ja, genau nach ihm hatte er die ganze Zeit wohl unbewusst gesucht.
 

Akuma erwiderte dieses Lächeln, das Satoshis tiefste Gefühle offenbarte, nur zu gerne. Er war noch etwas außer Atem nach diesem intensiven Kuss, aber spürte durch den Stoff seines Shirts, dass es Satoshi nicht anders ging und dass dessen Herz genau so schnell schlug wie das seine. Den Kopf beruhigt auf die Brust des Anderen bettend und fasziniert den kräftigen Schlägen lauschend, die ihm wie eine Melodie schienen, die nur für ihn komponiert wurde, entrann sich ein kleines Seufzen seinem Mund.
 

Mit einem verlegenen Schmunzeln legte er die Hand auf seinen Kopf und strich durch sein strähniges Haar, welches sanft seine Finger umspielte.

So fühlte sich also die Liebe an...ein rasendes Herz, ein flaues Gefühl im Bauch, eine angenehme Wärme im Körper und das prickeln auf der Haut, wenn sie sich berührten...Nie hatte er sich vorstellen können, dass diese Beschreibungen, wie man sie in Filmen sah, wirklich zutrafen...und dass er sie ebenfalls fühlen durfte...sie bei dem wundervollsten Mann fühlen durfte...war schon fast mehr, als er sich je erträumt hatte.
 

Genießerisch schloss Akuma die Augen, als Satoshi ihm durchs Haar fuhr und atmete tief ein, zog den Duft seines Freundes weit in seine Lungen, um ihn dort zu verschließen. Er wollte ihn nicht mehr gehen lassen und so hielt er die Luft an, damit dieser Geruch für immer in ihm ruhte.

<<Du kannst ohne Luft nicht leben, mein Lieber>>, flüsterte die kleine Stimme in seinem Hinterkopf, doch Akuma ignorierte sie und krallte sich mit einem Lächeln verspielt in Satoshis Kleidung.
 

"Akuma??...", fragte er etwas irritiert, als er bemerkte, wie sich der Brustkorb nicht mehr gleichmäßig hob und senkte, "warum hältst du die Luft an?"

Weiter durch die Haare fahrend, strich er schließlich langsam herab, sodass seine Hand auf dessen Rücken liegen blieb, und schaute ihn wieder mit diesem fragenden Blick an, der Satoshi jünger zu machen schien.
 

Als er langsam dem Erstickungstod nahe kam, gab er sein Vorhaben auf und stieß die Luft zischend wieder aus.

"Ich wollte deinen Duft nicht wieder aus meinem Körper lassen...weißt du eigentlich, dass du verdammt gut riechst?", lachte Akuma und legte nun sein Kinn auf Satoshis Brust, so dass er ihn ansehen konnte. Seine Augen blitzen liebevoll auf, als er den etwas besorgten Ausdruck auf dessen Gesicht sah.
 

Die Augenbraue überrascht hochziehend, verzog er seine Lippen nach und nach zu einem kleinen Lächeln.

"Nein, eigentlich nicht...aber wenn du es sagst..."

Er spürte wieder die Wärme , die sein Herz sanft umhüllte, als er in die liebevollen Augen blicken durfte und war froh darüber, dass er Akuma am Vortag versehentlich angerempelt hatte.

Das Läuten seines Handys durchbrach mal wieder die harmonische Stille, und Satoshi zog das Teil schon fast ärgerlich mit einer kleinen verrenkten Bewegung raus, starrte auf den Display, welcher den Namen des Anrufers wiedergab

<<Misha...>>

und steckte sein Handy im klingelnden Ton wieder in die Tasche.

"Wo waren wir stehen geblieben?"
 

Akuma hatte das Schauspiel mit einer zerknirschten Miene, da er dieses Handy wirklich zu hassen begann, mitangesehen und wunderte sich jetzt, dass Satoshi es einfach wieder zurück in die Hosentasche steckte. Seine Hände spielten immer noch an Satoshis Shirt, als er den Anderen fragend ansah.

"Wer war das?", wollte er neugierig wissen mit einem unschuldigen Glanz in den bernsteinfarbenen Augen, die nun schon fast wie flüssiges Gold wirkten.
 

"Öhm...unbekannter Teilnehmer, da wollt ich nicht abheben..", meinte er lächelnd und fuhr mit den Fingerkuppen Akumas Wirbelsäule entlang, sich ein wenig schlecht dabei fühlend, dass er den Anderen so schamlos anlog.

Dieser sah seinen Freund daraufhin etwas skeptisch an, schnurrte aber sofort wieder bei der Liebkosung und schmiegte sein Gesicht enger gegen Satoshi.

<<Was machst du nur mit mir? Ich war noch nie jemandem so ausgeliefert wie dir>>

"Irgendwann schmeiß ich das Handy aus dem Fenster.", versprach er leise murmelnd und atmete tief ein, um Satoshis Geruch aufzunehmen, von dem er schon ganz süchtig war.
 

"Hast du's jetzt zu deinem Todfeind erklärt?.." Er grinste in Akumas Schopf hinein, als er sich leicht nach vorne beugte, um ihm dort einen Kuss hinzuhauchen.

Als ihm langsam der Arm einschlief, der nach wie vor die Kontaktlinse herumbalancierte, musste er sich wohl oder übel etwas aufrichten, damit das unangenehme Prickeln in der Hand nicht an Überhand gewann.
 

Mit einem Laut des Missfallens musste sich Akuma gezwungenermaßen ebenfalls aufrichten.

"Nein, mein Todfeind ist das da.", er nickte zu der Kontaktlinse, "und jetzt pack das blöde Ding endlich weg, sonst schmeiß ich das auch aus dem Fenster.", maulte er trotzig und kam dem kleinen runden Plättchen schon bedrohlich nahe.
 

Lauthals anfangend zu lachen, winkte er schnell ab und stapfte flüchtig ins Bad zurück, wo er mit einem nun stillen Schmunzeln die Kontaktlinse zurücksteckte.

"Das...wird mein erster Tag heute ohne sie...weißt du? ..irgendwie ungewohnt.." Mit einem breiten Grinsen stand er auch schon wieder vor Akuma, verdeutlichte ihm seine Aussage, indem er mit der Fingerkuppe über sein Augenlid strich, welches das Grün verbarg.
 

"Wird aber auch langsam Zeit, dass die Welt sieht, dass du was Besonderes bist.", lächelte Akuma und zog Satoshi auf seinen Schoß, um ihn wieder an sich zu drücken.

"Und falls es jemand wagen sollte, irgendwas über deine schönen Augen zu sagen, kann der was erleben.", drohte er und machte ein finsteres Gesicht, um seine Entschlossenheit zu demonstrieren, was sich jedoch sogleich in eine belustigte Grimasse verwandelte.
 

"Du machst mir Angst..", grinste er und wuschelte verspielt durch die strähnigen Haare.

"Obwohl...ich muss sagen, dass ich mich doch schon etwas...unbehaglich fühle, wenn ich dann im Lokal bin...aber...andererseits wird mein linkes Auge wenigstens nicht wegen dem Rauch tränen.."

Langsam schlich sich die altbekannte Unsicherheit wieder ein, er wollte diese aber durch Zuversicht im hintersten Eck verschließen.
 

"Da musst du jetzt durch.", gab Akuma hochnäsig zurück und grinste im nächsten Augenblick schon wieder.

"Und falls es zu schlimm wird, bin ich ja da, um dir zu bestätigen, dass du die schönsten Augen hast, die es gibt." Langsam fand er gefallen daran Satoshi immer wieder dieses Kompliment unter die Nase zu reiben, da es diesem einen betörenden Rotschimmer auf die Wangen trieb. Akuma drückte den Anderen noch etwas näher an sich und vergrub sein Gesicht an dessen Schulter, da ihn seine Gefühle fast zu sprengen drohten, wenn er den Mann noch weiter ansah.
 

Er fühlte wie sich seine Wangen langsam wieder erhitzen und er wohl gerade wieder am Rotanlaufen war.

"We-wenn du so weitermachst, werd ich noch eingebildet..", meinte er schnell und hob demonstrierend seinen Kopf hoch, konnte sich aber kein unschuldiges Grinsen verkneifen und genoss den warmen Atem Akumas auf seiner Haut...sogar dessen Hauch schienen ihn sanft zu streicheln.
 

Akuma fand, dass der leichte Rotschimmer auf Satoshis Wangen einfach entzückend aussah und ärgerte ihn noch ein wenig damit.

"Wirst du bei deinem Aussehen eigentlich oft in der Bar angesprochen oder nach deiner Telefonnummer gefragt?" Er piekste den Anderen spielerisch in die Seite, packte ihn dann um die Taille und "warf" ihn zurück aufs Sofa. Zufrieden grinsend, ließ er sich wieder auf seinem Brustkorb nieder und strich mit den Händen an seinen Seiten entlang.

<<Ich könnte ewig so liegen>>
 

Akuma hatte wohl oder übel sein Ziel erreicht, denn nun lag er weit mehr als eine rote Tomate unter ihm und konzentrierte sich gänzlich darauf, wieder abzulaufen, als er Akumas Streicheleinheiten auch wieder bewusst wurde und automatisch glücklich zu Seufzen begann.

Ja, er war wirklich glücklich, zum ersten Mal in seinem Leben konnte er das so frei behaupten ohne es wie ein Mantra vor sich hinzusagen, um es selbst zu glauben.

"Du...machst mich glücklich..", murmelte er nur leise, schien in Gedanken versunken.
 

"Das ist schön. Ich möchte nämlich nichts lieber, als dich glücklich sehen.", lächelte Akuma und verteilte kleine Küsse auf Satoshis Brust.

"Es ist schon verrückt, oder? Wir haben uns gestern erst kennen gelernt und jetzt...es ist, als würde ich dich schon ewig kennen. Du machst mich auch glücklich, Toshi. So glücklich wie lange nicht mehr.", flüsterte Akuma leise, dass man ihn kaum hören konnte.
 

"Vielleicht Schicksal?...", fragte er in die stille hinein, wieder etwas errötend, als er die letzten leisen Worte vernahm, die fast nicht mehr als ein Hauch zu ihm ans Ohr drangen.

~Du machst mich auch glücklich, Toshi. So glücklich wie lange nicht mehr~

Wahrhaftig das erste Mal, dass er diese Worte hörte und bei Gott, diese zärtlichen Bedeutung schienen eine regelrechte Explosion in ihm hervorzurufen, ehe er kleine Kreise auf Akumas Rücken machte.

"Mein Leben hat sich jedenfalls um 180 Grad gedreht, seit ich dich kenne...."
 

"Hey, gib nicht mir die Schuld an allem! Fortuna war uns halt gnädig gestimmt. Wann musst du eigentlich zur Arbeit?", fragte Akuma mit einem Blick auf die Uhr. Nicht das er wollte, dass sie aufhörten mit dem, was sie gerade taten...er wollte eher wissen wie lange er noch genießen durfte und überlegte, ob er vorher noch mal nach Hause sollte, um sich umzuziehen, da Satoshi sich ja schon darauf gefreut hatte, was er wohl diesmal anziehen würde.
 

"Hm..." Er hob seinen Kopf leicht an, musste sich etwas verrenken, um auf die Wanduhr hinter sich zu blicken, "in einer Stunde...heute spielt ja diese unbekannte Band dort, da müssen einige helfen, das "Old Shack" gemäß zu dekorieren...sonst hätte ich eh noch bis zum Abend Zeit..."

Er richtete sich wieder zu Akuma und fuhr mit dem Zeigefinger sachte die Unterlippen nach, bis er beim Mundwinkel zum Stehen kam, die sich bei dem anderen Mann zu einem Grinsen verzogen hatten, und er schließlich einen Kuss darauf hauchte.
 

Akuma fing unwillkürlich an zu schnurren und leckte sich über die Lippen, um noch etwas länger den Geschmack Satoshis auf der Zunge prickeln zu spüren.

"Das könnte ich 24 Stunden am Tag haben.", seufzte er verträumt und legte sein Kinn wieder auf Satoshi ab.

"Braucht ihr Hilfe beim Aufbauen? Oder soll ich erst später kommen, wenn geöffnet ist und die Band spielt.", fragte er, da es ihm nur recht war, wenn er so viel Zeit wie möglich mit dem Anderen verbringen konnte. Ein teuflisches Grinsen legte sich plötzlich auf seine Züge, als wäre ihm eine Idee gekommen.

"Tanzt du denn auch einmal mit mir?"
 

"Nein, lass mal..", lachte er auf, als er Akumas Geste vorhin bemerkte und starrte noch immer wie gebannt auf dessen Lippen, die nun noch etwas feucht glänzten. "Wenn du dabei bist, kann ich mich gar nicht auf das Dekorieren konzentrieren.."

Noch immer so vertieft in den Anblick von Akumas Lippen, überhörte Satoshi schon fast dessen zweite Frage, erst als er in das fragende Gesicht blickte, erinnerte er sich, daran, dass man in solchen Situationen auch antworten sollte.

"Tanzen? Mit dir schon...", grinste er breit zurück.
 

"Wenn du mit jemand Anderem tanzt, verzeih ich dir das nie!", schluchzte Akuma gespielt. "Ist das ein Versprechen?", erkundigte er sich schnell mit einem unschuldigen Ausdruck auf dem Gesicht und zog noch einmal mit der Zunge die Form seiner prickelnden Lippen nach.
 

Er nickte leicht zustimmend, konnte sich kein schelmisches Grinsen verkneifen und hauchte ihm schließlich noch einen Kuss auf die Nasenspitze.

"Das würd ich so sagen, ja..."
 

Daraufhin strahlte Akuma, als wär er zu nahe an einen Atomreaktor gekommen und drückte Satoshi noch einen kleinen Kuss auf den Mund. Um zu verhindern, dass er noch weiter in dieses süße Gefühl fiel und sich gar nicht mehr von dem Mann trennen konnte, stand er schnell auf und streckte sich etwas.

"Das ist gut. Wann macht ihr denn auf, damit ich weiß, wie viel Zeit ich vor dem Spiegel verbringen kann.", kicherte er und fuhr sich mit der Hand durchs Haar, dessen schwarze und rote Strähnen ihm sofort wieder in die Augen fielen.
 

Von dem Anblick wie benebelt, konnte er zunächst gar nicht antworten, fixierte die farbigen Strähnen, die sich sofort wieder ihren Platz ergatterten, nachdem Akuma sie durchgewuschelt hatte.

"Uhm...äh...sieben...um sieben..", konnte er dann doch noch über die Lippen bringen, sich selbst in Gedanken gratulierend dafür auf die Schulter klopfend.
 

Akuma sah etwas irritiert zu ihm herunter, da er das Stottern des Anderen nicht ganz verstand und grinste dann mehr als breit. Mit einem verführerischen Unterton in der Stimme beugte er sich zu Satoshi herunter, so dass ihre Gesichter nur Zentimeter voneinander getrennt waren.

"Mach ich dich nervös?"

Das zuckersüße Lächeln wurde nur noch von den hinterlistig blitzenden Augen übertroffen.
 

"Ach quatsch.." Mit einer demonstrierenden Bewegung schob er Akuma ein wenig von sich weg, konnte aber zu seinem Bedauern seine verräterische Röte auf den Wangen nicht verbergen und sah deshalb interessiert aus dem Fenster, als würde sich dort gerade das Highlight des Jahres abspielen.

"Also...dann...dann lass uns jetzt mal gehen, die Arbeit ruft auch bald.."
 

"Ja ja...", bemerkte Akuma noch wissend zu dem Thema, gar nicht mehr an ihr Vorhaben denkend.

"Dann lass uns mal los gehen...wohin eigentlich?", stimmte er abwesend zu, sah dann aber doch etwas verwirrt um sich und stand sehr bequem auf der Leitung, stupste sich nachdenklich gegen die Nase.
 

Diese Geste verstohlen nur zu gern beobachtend, strubbelte er ihm durch die Haare, fuhr dann mit der Hand hinunter, bis sie schließlich an dessen Wange liegen blieb.

"Ich bring dich noch nach Hause und dann geh ich von dort gleich weiter zum Lokal...liegt sowieso auf dem Weg..."
 

Man konnte das Klick förmlich hören.

"Ja, klar!", rief Akuma und griff nach Satoshis Hand, zog ihn somit eilig aus der Wohnung.

"Ich mach mich für dich auch ganz besonders schick.", versprach er verschmitzt lächelnd. Während er die Stufen runter spazierte, pfiff er fröhlich vor sich hin, ihre Hände munter hin und her schwingen lassend.

<<Kann dieser Tag eigentlich noch besser werden?>>

Als er vor das Haus trat, schien ihm die Sonne direkt ins Gesicht und er genoss für einige Momente mit geschlossenen Augen ihre Wärme, die bis in den hintersten Winkel seines Herzens vordrang.
 

Akumas gute Laune war schier ansteckend für ihn und so war sein Grinsen gar nicht mehr aus seinem Gesicht zu wischen, was nur noch etwas breiter wurde, als er sein Gesicht in der Sonne aalen ließ.

"Ich find...dass du gestern auch ganz besonders chic warst...hab ich dir das überhaupt schon gesagt?" Satoshi linste ihn schelmisch aus den Augenwinkeln an, wartete auf dessen Antwort, im selben Moment sich über diesen Mut wundernd, dass er so einen Satz loslassen konnte.
 

"Ach, es ist dir aufgefallen?", scherzte Akuma gespielt überrascht und legte seine linke Hand mit gespreizten Fingern auf die Brust, um dies zu unterstreichen.

<<Hm...wenn er mich gestern schon chic fand und das hier dabei rausgekommen ist...was kommt dann erst heute Abend raus>>, überlegte er belustigt, wobei sich ein hungriges Grinsen auf sein Gesicht stahl.

"Oh, das wird heute Abend toll." Er quoll förmlich über vor guter Laune und zerrte Satoshi geradezu die Straße entlang.
 

"Ja, ist es...und ich denke, ich war gestern nicht der Einzige...falls du es nicht bemerkt hast...neben dir saß eine ziemlich kurvige Frau, die ihre Augen nicht mehr von dir nehmen konnte..." Er versuchte mit Akuma Schritt zu halten, stolperte aber viel mehr, als dass er ging und so musste er kurz an dessen Arm ziehen, als Zeichen langsamer zu gehen, bevor er noch endgültig hinterhergeschleift wurde.
 

Akuma erbarmte sich und drosselte auf ein humaneres Tempo, bei dem der Andere mithalten konnte. Überrascht wandte er den Kopf zu Satoshi.

"Echt? Hab ich gar nicht gemerkt...ich hatte eigentlich nur Augen für diesen süßen Barkeeper...und dieses Outfit. Das war wirklich..." Er überlegte kurz, um das passende Wort zu finden. "...sexy.", endete er und seine Augen hatten wieder das gewisse Funkeln als er Satoshi anguckte.
 

Ein dankbarer Blick für seine verlangsamten Schritte wanderte über sein Gesicht, als dieses auch schon wieder von einer feinen Röte heimgesucht wurde.

~Ich hatte eigentlich nur Augen für diesen süßen Barkeeper...und dieses Outfit.~

"Das Outfit ist doch schrecklich... ", stur vor sich hinblickend, aber noch immer mit diesem Rotschimmer auf den Wangen, konnte er aber kein Schmunzeln unterdrücken. Das Outfit war lediglich schwarz gehalten, das Einzige das daran erinnerte, dass er in diesem Lokal arbeitete, war das kleine Logo auf der rechten Brusttasche.
 

"Findest du? Also ich fand es entzückend. Solltest du auch mal zu Hause tragen.", grinste er und warf Satoshi einen vielsagenden Blick zu, der keinen Zweifel an seinen Gedanken ließ.

"Wie dem auch sei...zu meinem Leidwesen sind wir jetzt da." Mit einem Nicken deutete auf das alte Haus, welches sie erst vor Kurzem verlassen hatten, um zu Satoshi zu gehen. Hier würden sich nun ihre Wege trennen und eine qualvoll lange Zeit vergehen, bis sie sich endlich wieder sahen. Akuma gefiel diese Tatsache überhaupt nicht, doch er straffte die Schultern und nahm sich vor es wie ein Mann zu tragen. Er war stark!

Als sie vor der Tür standen, blickte er Satoshi noch mal tief in die Augen.

"Versprich mir, die Kontaktlinse jetzt immer wegzulassen...deine Augen sind einfach zu schade, um sie zu verstecken."
 

Ein kleines Zucken umspielte seine Mundwinkel, als er auch schon leicht nickte,

"Ich werd es für dich tun, okay?..." Er lächelte zaghaft, aber man merkte, dass noch ein wenig Unsicherheit in ihm schwankte.

Satoshi atmetet tief durch, ließ seinen Blick einen Moment lang auf dem Gebäudekomplex liegen, welchen er kurz belächelte und wandte sich dann wieder Akuma zu.

"Wir sehen uns..." Er beugte sich nach vorn, hauchte nach kurzem Überlegen einen Kuss auf seine Lippen, in dem er seine Gefühle hineinfließen ließ und strich ihm vorsichtig über die Wange.
 

Akuma schloss seine Lider und öffnete sein Herz für diesen Kuss und all die Gefühle, die Satoshi ihm damit vermittelte. Ja, er liebte ihn, selbst wenn sie sich erst so kurz kannten, aber nichts würde daran etwas ändern können. Er erwiderte den Kuss sanft und blickte Satoshi, nachdem sie sich getrennt hatten, noch einmal liebevoll in die Augen.

Mit einem verträumten Lächeln winkte er dem Mann hinterher, bevor er selbst im Treppenhaus verschwand
 

Er hätte jetzt eigentlich sofort in die Luft springen können, hätte Purzelbäume in den Höhen geschlagen, so leicht fühlte sich sein Herz an, als er sich noch einmal umdrehte, Akuma dort nach wie vor stehen sah und ihn auch nicht aus den Augen ließ, bis er ums Eck biegen musste.

Mit einer regelrechten Vorfreude, den Anderen wieder zu sehen, ging er Richtung Lokal, welches auch bald ausgeschildert vor ihm stand.

"Dann wollen wir mal.." Satoshi rieb sich die Hände, ehe er die dicke schwarze Tür öffnete und pünktlich zur verabredeten Zeit im Lokal stand, wo sich schon einige versammelt hatten um die Dekoration zu besprechen.

"Wie wäre es...wenn wir an der Decke lauter kleine Laternen aufhängen...müsste ein schönes Flammenspiel werden..?", fragte einer durch die Runde, woraufhin man sogleich ein etwas entsetztes "Nein" hören konnte.

Sofort drehten sich alle zu Satoshi um und blickten ihn fragend an.

<<Ich stecke zwar nicht in Akumas Haut, aber das muss sicher nicht angenehm für ihn sein, wenn vor seinen Augen eine Flamme hin und herbaumelt...>>
 

Nachdem Satoshi endgültig aus seinem Blickfeld verschwunden war, bequemte sich Akuma in seine Wohnung, wo er auch sofort von einer wütenden Kura begrüßt wurde. Sie fauchte ihn zornig an und tapste dann zu ihrem Fressnapf, neben dem sie demonstrativ Platz nahm.

"Oh, sorry, hab dich ja ganz vergessen, Kleine." Er kramte eine Dose Futter und den Dosenöffner heraus und gab der Katze etwas in ihr Schälchen.

"Aber weißt du, Satoshi und ich...nun...wir haben uns näher kennen gelernt und ich kann dir sagen...es kribbelt gewaltig bei mir." Er streichelte verträumt über das blau glänzende Fell der Katze, die ein zufriedenes Schmatzen von sich gab und ging dann ins Schlafzimmer, um sich seine Abendgarderobe zurechtzusuchen, sprach aber immer weiter.

"Er ist so lieb und...und...ach, ich weiß auch nicht, einfach perfekt. Ich fühle mich seit langer Zeit endlich wieder...zu Hause, als wäre ich jahrelang nur durch die Welt gezogen und hätte jetzt einen Ort gefunden, wo ich bleiben kann. Es ist wunderbar." Akuma erzählte noch eine ganze Weile, was zwischen ihm und Satoshi passiert war, obwohl Kura nicht gerade einen interessierten Eindruck machte. Sie hatte sich stumm auf Akumas Bett verzogen und blickte nun starr auf ihren immer wieder die Kleidung wechselnden Besitzer. Irgendwann entschied sich Akuma für eine schwarze Lederhose (wie sollte es anders sein?), die locker auf seinen Hüftknochen lag, dazu ein ärmelloses blutrotes Shirt, dass etwas knapp saß und seinen flachen Bauch und den ovalen Bauchnabel bei jeder Bewegung ein Stück enthüllte und darüber ein schwarzes transparentes Hemd, dessen Knöpfe er schon vor langer Zeit entfernt hatte. Um seinen Anblick zu vervollständigen, legte er noch ein schwarzes Lederhalsband um und musterte sich schließlich zufrieden im Spiegel.

"Ja, ich glaube, das wird ihm gefallen.", grinste er.

Als es Zeit war zu gehen, verabschiedete er sich noch von Kura mit einer extra Portion Futter und verließ dann pfeifend das Haus.
 

"Was, 'nein'...??", fragte jener, der die Idee geboren hatte und kratzte sich irritiert am Hinterkopf.

"Ich meine...es könnte ja was passieren...du kennst doch die Betrunkenen...die greifen alles an, was in ihrer Nähe ist und spielen mit dem herum...ähm...", sich in dieser Situation etwas hilflos fühlend, begann er schon die Lichterkette aufzuhängen, "also...nichts, was mit Feuer zu tun hat, okay?"
 

Akuma machte noch einen kleinen Bummel durch die Straßen, da er etwas zu zeitig losgegangen war und auf diese Art versuchte die Energie der Vorfreude irgendwie abzubauen, also setzte er zu einem leichten Trab an. Einem plötzlichen Verlangen folgend, preschte er auf einmal los und lachte, völlig außer Atem laut auf und genoss das Kribbeln in seinem Bauch.

Das würde ein toller Abend werden!!
 

"Na meinetwegen...versteh einer, was du jetzt denkst, aber mir soll's recht sein..", meinte der Lokalinhaber, hob den Arm und drehte sich wieder zu den anderen, "dann hängt mal hier und dort auch die Lichterkette auf...da drüben muss das Plakat noch etwas höher, sonst wird es von den Gästen verdeckt und die Glühbirne für das Bühnenlicht muss auch noch ausgewechselt werden.."

Einen Blick auf die Uhr werfend, verriet ihm, dass der Zeiger sich einfach viel zu langsam fortbewegte und begab sich mit einem leisen Murren wieder an die Arbeit, wobei seine Kollegen seine Veränderung seitens der Augen noch nicht mitbekommen hatten.

Nach getaner Aufhängeaktionen der Lichterketten konnten sich die Arbeiter zufrieden auf die Schulter klopfen und begutachteten noch ihr Werk, ehe die Tür für die Öffentlichkeit geöffnet wurde.
 

Akuma sah ungeduldig auf die Uhr. Er hatte sich weiter von seinem eigentlichen Weg entfernt als gewollt und beeilte sich nun zu Satoshi zu kommen.

"Was muss ich auch trödeln?", brummelte er laut und strich durch die Straßen. Seine Haare fielen ihm wieder wild in die Augen und er verfluchte sich dafür, dass er sie nicht mit etwas Gel gebändigt hatte.

Irgendwann kam schließlich das 'Old Shack' in Sicht und er atmete erleichtert auf.
 

In seinem gewohnten Outfit hinter der Theke stehend, blickte er schon ungeduldig zur Tür, schien die Unruhe auf seine Finger zu übertragen, die unentwegt auf die Tischplatte klopften, bis die Tür aufging und ein wohlbekannter Schopf eintrat. Ein leises Schmunzeln breitete sich auf seine Lippen aus und erhaschte wieder einen Blick auf die Klamotten, in die sich der Andere geworfen hatte. Dieser Mann vor ihm war einfach schier perfekt, gekommen um ihn aus seinem Selbstmitleid und Elend zu holen...

<<Der pure Wahnsinn...>>
 

Als Akuma das 'Old Shack' betrat und Satoshi entdeckte, setzte er augenblicklich ein Hier-bin-ich-komm-und-lass-dich-verzaubern-Lächeln auf, dass nicht nur dem Objekt seiner Begierde auffiel. Sämtliche Augenpaare huschten zu dem gerade eingetretenen Mann und begutachteten ihn, teils verblüfft, teils überaus interessiert. Er war schließlich nicht gerade unauffällig gekleidet - im Gegenteil - sein ganzes Auftreten wirkte so selbstsicher und betörend, dass nicht einmal die Seite des eigenen Geschlechts die neugierigen Blicke verstecken konnte. Doch Akuma interessiert das alles nicht. Sicher, er hatte sich heute richtig herausgeputzt, wollte auffallen und sah dabei einfach verteufelt gut aus, aber das galt nur für eine einzige Person in diesem Raum. Mit einem leichten Schwingen in den Hüften, dass sein Shirt noch etwas weiter hoch rutschen ließ, so dass sein Bauchnabel frei lag, schlenderte er auf "seinen" Barkeeper zu, setzte sich auf einen Hocker vor der Theke und versprühte etwas von seinem Charme.

Akuma hatte sich fest vorgenommen, sich diesen Abend von nichts und niemandem verderben zu lassen, egal was geschah. Heute würde er sich zusammenreißen.

"Na, was kann mir der süße Barkeeper heute Abend empfehlen?", schmunzelte er und seine Augen leuchteten förmlich, als er Satoshi musterte.
 

"Ich weiß nicht...ich hätte hier einen "Orgasmus" anzubieten.." Satoshi grinste dabei von einem Ohr zum anderen, wobei seine Augen mitzugrinsen schienen, als er sich auch schon nach dem Alkohol umsah.

Er musste zugeben, es war doch schwer für ihn, nicht nur belämmert vor Akuma zu stehen und ihn mit offenem Mund zu begaffen, womöglich noch besabbern...über seine eigenen Gedanken lachend den Kopf schüttelnd, nahm er eine Flasche aus dem Regal, schien noch nach den anderen Zutaten zu suchen, vor seinem inneren Auge noch immer den anderen Mann erblickend... Akuma hatte sein Wort gehalten, er hatte sich wirklich in Schale geworfen.
 

"Hm...das klingt doch gut. Da nehme ich gleich zwei. Darf ich denn dem Barkeeper auch einen ausgeben?", fragte Akuma mit einem Unschuldsgesicht, was jedoch das lüsterne Grinsen lügen strafte und die Zweideutigkeit seiner Worte verharmlosen sollte. Während Satoshi den Cocktail mixte, lehnte er sich auf seinem Hocker zurück und sah sich etwas im Lokal um. Unzählige Lichter schlängelten sich an langen Ketten wie Efeuranken an den Wänden, um Säulen und Türbögen. Es sah wirklich gut aus und er war gespannt, was für Musik die Band spielen würde.

"Die Deko sieht cool aus. Deine Idee?"
 

~Darf ich denn dem Barkeeper auch einen ausgeben?~ hallte es kurz in seinen Gedanken nach, als er kurz abwinkte.

"Uhm...nein, lieber nicht..", er lächelte ein wenig schief und schob ihm das Cocktailglas zu , "mit viel Liebe gemacht..", fügte er schließlich schmunzelnd hinzu, als er seine Blicke ebenfalls durch das Lokal schweifen ließ, welches anders als sonst eine gemütliche Atmosphäre verbreitete.

"Hm, naja...teilweise..", antwortete er und deutete auf die blaue Lichterkette.
 

Akuma zog genüsslich an seinem Strohhalm, wobei ein leises Glucksen aus dem Glas klang und spürte wie der Alkohol seine Kehle herunterlief und in ihr brannte. Aus den Augenwinkeln beobachtete er Satoshi, der irgendwie leicht nervös wirkte, als würde etwas nicht stimmen. Fühlte er sich irgendwie unwohl?

Nachdenklich schüttelte Akuma kurz den Kopf und sah den Leuten zu, die nun zu Hauf das Lokal bevölkerten.
 

Er genoss richtig den Anblick Akumas, wie er da vor ihm saß, mit dem Strohhalm unwillkürlich herumspielend...und er selbst fühlte sich wohl, ihn in seiner Nähe zu haben...ihn in seiner Nähe zu wissen...schon der Gedanke allein, erwärmte sein Herz und ließ ihn kurz gedankenverloren lächeln, als jemand seinen Namen rief und mit einer Hand wild herumgestikulierte. Die Person bemerkend, wandte er sich schnell wieder ab und tat beschäftigt, in dem er einem Gast einen weiteren Cocktail mixte.

<<Was muss der im Lokal sein...>>
 

Als die Band anfing zu spielen, setzte sich Akuma in Blickrichtung und hörte interessiert zu. Er wippte leicht mit dem Kopf und langsam floss der Rhythmus in sein Blut über und seine Beine waren kaum noch still zu halten. TANZEN!

"Hey, Toshi, wann löst du dein Versprechen ein?" Er sah den Anderen erwartungsvoll an mit leicht schief gelegtem Kopf und einer stillen Bitte in den Augen ihn nicht länger warten zu lassen.
 

Er musste zugeben, die Musik war richtig gut und auch die Menge schien davon überzeugt zu sein, die nach und nach Richtung Tanzfläche strömte, sich im Takt dazu bewegend oder eher herumhüpfend, was bei der Jugend anscheinend gerade so Sitte war.

Durch die laute Musik, Akumas Worte nicht verstehend, musste er sich etwas vorbeugen und blickte ihm fragend in die Augen, mit der unausgesprochenen Aufforderung, den Satz noch mal zu wiederholen.
 

Akuma grinste hinterhältig als Satoshi sich vorbeugte, tat es ihm gleich, dabei vorgebend etwas in sein Ohr flüstern zu wollen, gab ihm dann aber schnell einen Kuss auf die Lippen.

"Ich will wissen, wann du dein Versprechen einlöst, Süßer.", hauchte er in sein Ohr, so dass nur Satoshi ihn verstehen konnte.
 

Überrascht von dem kleinen Kuss, schielte er verstohlen zur Seite, doch keiner schien die Beiden bemerkt zu haben, das übliche Getümmel herrschte nach wie vor, jeder interessierte sich für sich selbst, was Satoshi in diesen Moment ein wenig erleichterte.

In diesem Moment schien wirklich jeder vollends mit der Musik beschäftigt zu sein und sein Mitarbeiter, der neben ihm an der Theke stand hatte auch nichts zu tun, als er sich nach kurzem Überlegen doch etwas verlegener durchs Haar fuhr und schließlich ein zaghaftes Lächeln über seine Lippen huschte.

"Das eine Lied...okay?" Dass seine Augen spitzbübisch hinter den Pupillen auffunkelten, konnte er nicht verhindern, als er um die Theke herum ging und plötzlich neben Akuma stand.
 

Akumas Gesicht strahlte auf und er zog Satoshi zu der kleinen freien Fläche, wo auch schon einige andere Paare tanzten. Im Gegensatz zu Satoshi hatte Akuma sich schon tanzenderweise dort hin begeben und war auch nun völlig in seinem Element. Zugegeben, sein Tanzstil war genauso wie sein Kleidungsstil - auffällig und aufreizend, doch das machte ihm nichts aus. Er grinste Satoshi keck an und lockte ihn mit einem Finger näher zu sich heran.
 

Er konnte sich kein Schmunzeln verkneifen, legte sich theatralisch die Hand auf die Stirn und schüttelte den Kopf, als Satoshi Richtung Akuma stapfte und nach seiner Hand griff, wohl eher um sich anzuhalten, als ihn beim Tanzen zu führen.

Er verlor den Anderen nicht aus den Augen, folgte ihm mit seinen Blicken, sog jede Bewegung auf, die Akuma machte und schien völlig in eine andere Welt abzutauchen.
 

Überraschend legte Akuma Satoshi seinen Arm um die Taille und zog ihn mit einem Ruck an sich, so dass die Abwesenheit von Distanz das einzige war, was zwischen ihnen lag und sich ihre Gesichter fast berührten. Ein seltsam verträumter, zugleich auch betörender Glanz huschte durch seine Augen, die wie Gold funkelten. Akuma 'zwang' ihm seinen Rhythmus auf, wobei seine andere, freie Hand vorwitzig ihren Weg in den Nacken des anderen suchte und dort leicht den Haaransatz kraulte.
 

Ein wenig unsicher fühlte er sich schon, als sie beide so vertraut in der Menschenmenge tanzten...was die Anderen bei ihrem Anblick wohl dachten?? Doch die Lichter gingen viel zu schnell, fast schon blitzartig herum, sodass die Sicht fast wieder erschwert wurde...und außerdem...warum unsicher? Er war dort, wo er sein wollte...in den Armen des Mannes, den er liebte und die Außenstehenden hatten da nichts zu melden...so hoffte er.

Satoshi ließ seine Hände über die Oberarme Akumas wandern, streifte über die Schulter, um wenig später seine Hände hinter seinem Nacken zu verschränken.

Er hatte schon geahnt, dass Akuma gut tanzen konnte, aber dass er SO ein Taktgefühl besaß, hatte er nun auch wieder nicht erwartet und so ließ er sich einfach von ihm in die Welt der Musik ziehen.
 

Akuma drückte sich noch etwas enger an den Schwarzhaarigen, so dass seine Lippen fast dessen Ohrläppchen berührten. Er atmete tief den Duft seines Satoshis ein und küsste ihn sanft auf die Haut unter dem Ohr. Seine Hüften wiegten geschmeidig im Takt und er spürte wie ihm warm wurde...wie ihm heiß wurde. Ohne seinen Kopf von Satoshis Hals zu lösen, flüsterte er ihm sanft ins Ohr.

"Du tanz gar nicht mal so schlecht. Das hättest du mir auch eher sagen können, dann hätte ich dich führen lassen." Als er seinem Freund grinsend ins Gesicht sah, blitzen seine Augen vergnügt auf.
 

Er errötete ein wenig durch die sanften Berührungen, die eine angenehme Gänsehaut über den Rücken laufen ließen und blickte ihn verschmitzt an.

"Das liegt an meinem Tanzpartner.."

Er wollte sich gerade wieder mit dem Kopf an seine Schulter schmiegen, die ihm vorhin noch so willkommen war, als er von weiter weg wieder seinen Namen rufen hörte.
 

Akuma ignorierte es völlig, dass Satoshi gerufen wurde. Er presste den Anderen nur etwas fester an sich und setzte wieder an kleine Küsse auf dessen Hals zu hauchen.

Er war so vertieft darin, dass er seine Umfeld gar nicht mehr richtig wahr nahm. Es gab nur noch ihn und den Mann in seinen Armen. Und leise Musik, die sie behutsam im Takt wiegte.
 

Satoshi wollte sich wieder in dieses wohlige Gefühl werfen, das Akuma umgab, wollte sich für immer in seine Arme flüchten, als dieser jemand, der schon vorhin seinen Namen gerufen hatte und den Satoshi geglaubt hatte erfolgreich ignoriert zu haben, an seine Schulter tippte, ganz gleichgültig, ob Satoshi gerade in den Armen eines Mannes lag oder nicht.

"Hey, Sato...gar nicht hinter der Theke?" Der Typ zog ihn ein wenig von Akuma weg, sodass Satoshi in das grinsende Gesicht blicken konnte, anscheinend hatte er schon ein paar Gläser zuviel gehabt.

"Wir haben dich schon angerufen...was ist, machen wir heute wieder einen drauf? So wie in guten alten Zeiten, hm?"

Satoshis Mund verzog sich ein wenig, als er sich wieder zu Akuma wandte.

"Äh...apropos Theke...da hinten steht schon eine Traube, die bedient werden will und mein Mitarbeiter schafft das wohl nicht allein.." Akuma entschuldigend anblickend, strich er mit dem Daumen über dessen Handrücken und flüchtete schon beinahe zurück zur Theke.
 

Akumas verstörte Blicke wanderten immer wieder zwischen dem verschwundenen Satoshi und dem Kerl vor ihm hin und her.

<<Wie in guten alten Zeiten?? Wer ist der Kerl?!>> Brennende Eifersucht machte sich ungewollt in ihm breit und er musterte sein Gegenüber mit grimmiger Miene. Dieser schien gar keine Notiz von ihm zu nehmen, sondern immer noch Satoshi hinterzugucken.

<<Was soll das? Sind wir hier in nem Span-Club? Fahr deine Stielaugen wieder ein, Freundchen, oder ich mach es für dich>> Ärgerlich verschränkte er die Arme vor der Brust, verlagerte das Gewicht auf sein rechtes Bein und durchbohrte den anderen Mann mit seinem Blick.

"Und du bist?"
 

fortsetzung folgt ^o^

ohne Titel

Kapitel 6
 

"Hä" Der Typ musterte Akuma anfangs nur irritiert, wohl gerade seine Anwesenheit bemerkend, als er sich wieder seiner Frage erinnerte.

"Misha Tôwa...ein Bekannter von ihm" Er deutete mit dem Kopf zu Satoshi, der sich gerade in seine Arbeit stürzte, ab und zu den Blick unsicher zu Akuma und Misha schwenkte, nur um wenig später seine Arbeit fortzusetzen.

"Gegenfrage...wer bist du?"
 

Akuma blickte immer noch mehr als skeptisch zu dem Anderen herüber. Seine Neugierde war weder befriedigt, noch weiter im Zaum zu halten, aber er ließ sich zu einem "Akuma Tenshi, sein Freund." herab, was dem Mann in einem so unterkühlten Ton entgegengeschleudert wurde, dass jeder Pinguin sich in Akumas Gegenwart wohl gefühlt hätte.

"Woher kennst du Toshi überhaupt und wer sind WIR?" Er erdolchte den Mann gerade zu mit seinem Blick und kratzte ihm gedanklich schon die Augen aus. Er konnte ihn nicht leiden. Überhaupt nicht. Diese selbstgefällige Visage. Grrrr...
 

Misha konnte irgendetwas in dessen Augen lesen, was ihm nicht gefiel...was ihn irgendwie auf einer gewissen Art und Weise angriff und unruhig werden ließ...

"Sein Freund also, hm?...Satoshi kennen wir schon seit ein paar Jährchen, weißt du...?"

Doch bevor er weiterreden konnte, rief Satoshi nach Akuma, wohl bemerkend, dass die beiden ein Gespräch führten, was ihm nicht gerade behagte.
 

Obwohl er ihn gehört hatte, ignorierte Akuma seinen Freund und dessen Versuch das Gespräch zu unterbrechen, redete nur stur weiter.

"Und wer sind nun wir?" Langsam wurde er ungeduldig. Akuma konnte es nicht leiden, wenn sich Leute alles aus der Nasen ziehen ließen. Schon gar nicht, wenn es etwas mit Satoshi zu tun hatte. Neugierde und Eifersucht waren eine gefährliche Mischung, die leicht explodieren konnte und Akuma war schon am kochen. Mit hochgezogener Braue musterte er Misha weiterhin misstrauisch.
 

Satoshi wurde innerlich immer unruhiger, sein Blick haftete auf den Beiden, als wäre es das Einzige in diesem Raum, konnte jedoch nicht hören, über was sie sprachen, sah nur , wie sich ihre Lippen bewegten und Akuma den Anderen mit gefährlich zusammengezogenen Augenbrauen musterte.

Misha jedoch kratzte sich am Hinterkopf, versuchte diese zynischen Blicke zu ignorieren.

"Ich und ein paar andere Leute einfach...da drüben sind sie, wenn du so neugierig auf sie bist.." Er zeigte in eine Ecke, wo ein paar düstere Gestalten an der Wand lehnten, einige waren mit Sicherheitsnadeln gepierct, andere wiederum stachen mit ihrem punkigen Haarschnitt heraus.
 

Ein ungutes Gefühl machte sich in Akumas Magen breit. Diese Gestalten sahen nicht gerade freundlich aus und schon gar nicht vertrauenswürdig.

<<Was hat Satoshi mit denen zu tun?>>, fragte er sich und guckte zu dem Barkeeper herüber, der sie zu beobachten schien. Misstrauisch spähte er wieder zu Misha und seinen Freunden.

"Aha." war das Einzige, was er zu dem anderen Mann sagte. Dann drehte er sich um und steuerte auf Satoshi zu, den Blick fest auf diesen geheftet.

Nun wollte er ein paar Antworten auf seine Fragen.
 

Er schluckte nervös, als er Akuma näher kommen sah, nicht wissend, ob er darüber froh sein sollte, dass er das Gespräch mit Misha beendet hatte oder sich darüber Sorgen machen musste, dass Akuma ihn mit so einem durchdringenden Blick musterte.

Er wischte gerade mit einem Lappen ein feuchtes Glas aus, schien in seinen Gedanken schon so sehr versunken zu sein, dass er gar nicht bemerkte, wie lange er schon an ein und derselben Stelle putzte.
 

Akuma setzte sich wortlos an den Tresen und guckte Satoshi abwartend an. Als er bemerkte, dass dieser anscheinend ganz versessen darauf war das Glas in seiner Hand auf Hochglanz zu polieren, räusperte er sich.

"Was hast du mit diesen Typen zu tun.", fragte er in einem neutralen Tonfall gerade heraus, da er nicht um den heißen Brei reden wollte, aber es sollte auch nicht so klingen, als würde er Satoshi für irgendwas anklagen.
 

"Uhm...kenn ich von früher.." Er lächelte Akuma zaghaft an, schien noch immer interessiert zu sein, einen Sprung ins Glas zu putzen, während er Akuma ein wenig nervös musterte.

"Was...hat er denn so erzählt?"
 

Akuma begann verstimmt auf seiner Unterlippe zu kauen.

<<Er will's mir nicht sagen>>

Das Misstrauen wuchs noch ein Stück mehr und er hatte den Verdacht, dass diese Typen mehr waren als nur Leute, die er von früher kannte.

"Nun ja, eigentlich nicht viel." Er beobachtete Satoshis Reaktion genau. "Nur, dass ihr euch von früher kennt. Ziemlich finstere Gestalten, hm? Was habt ihr so getrieben?"

<<Spann mich nicht auf die Folter, Toshi, rede!>>
 

Schon fast ein wenig übertrieben ließ er seinen Blick durch den Raum wandern, als ob er Akumas Blick nicht mehr stand halten konnte und durch diese Geste irgendwo Schutz zu finden versuchte.

Doch als die Frage noch immer in der Luft stand, wollte er Akuma nicht einfach ohne Antwort stehen lassen...das wäre ihm nicht fair gegenüber gewesen, vor allem wollte er aber ihr Verhältnis durch diese Nichtigkeit nicht gefährden, so seufzte er ein wenig leise auf.

"Wir sind früher um die Häuser gezogen...damals dacht ich mir, dass ich endlich verstanden werde, dass ich zu ihnen gehöre...aber, dem ist nicht so gewesen.."
 

Akuma legte den Kopf etwas schief und die Wut verpuffte sofort, wandelte sich zu Besorgnis.

"Du weißt, dass du mir alles erzählen kannst, oder? Ich verurteile dich nicht für Dinge, die du früher einmal getan hast und habe es in Zukunft auch nicht vor. Also...willst du mir nicht etwas mehr erzählen?" Es kostete ihn große Überwindung seine Neugierde und Aufregung nicht zu zeigen, aber er blieb nach außen ganz ruhig und sah den schwarzhaarigen Mann vor ihm aus freundlichen Augen an.
 

Er erwiderte seinen Blick, hielt kurz inne, nur um dasselbe in Akumas Augen zu lesen, was er vorhin zu ihm gesagt hatte...und irgendwie schwand die Angst mit der Zeit, irgendwie herabgekommen vor Akuma dazustehen, denn dieses Mal irrte er sich nicht, er würde ihn verstehen und er gehörte zu ihm...und nur zu ihm.

"Ich kenne sie schon seit...fünf, sechs Jahren...und das waren eigentlich meine ersten Freunde...vorher lebte ich eher zurückgezogen vor mich hin, schon allein die Sache mit...meinem Vater gab mir diese Einstellung mich vor allem und jedem zurückzuziehen...aber...als ich sie getroffen habe...ich weiß nicht..", er hielt kurz inne, legte nun das Glas und den Lappen beiseite und stützte sich an der Theke ab, um irgendwo Halt zu bekommen, "Sie hatten auch Probleme, aber sie konnten damit umgehen...so dachte ich früher, im Grunde genommen laufen sie ja noch immer vor ihnen davon.." Er deutete mit dem Kopf kurz in ihre Richtung, sah, wie jeder von ihnen eine Flasche in der Hand hielt, an der sie sich hilfesuchend festsaugten und schon ziemlich benebelt durch die Gegend torkelten.

"Wir haben viel getrunken...und im ersten Moment vergaß ich auch die Probleme mit meinem Vater, mit meiner Familie...aber danach ist dann alles wieder auf mich zusammengebrochen...und...ich war einfach noch deprimierter als vorher...so musste wieder der Alkohol her, damit ich vergessen konnte...bis es soweit kam, dass ich in der Ausnüchterungszelle aufgewacht bin, ohne zu wissen, wie und was vorher geschah.."
 

Akuma saß die ganze Zeit still auf seinem Hocker und hörte seinem Freund geduldig zu. Auch als er geendet hatte, sagte er nichts, sondern fragte sich ins geheim, was Satoshi noch alles hinter sich hatte, dass ihn nicht los zu lassen schien. Im Grunde interessierte Akuma sich nicht für die Vergangenheit, sie war eben vergangen, was nicht bedeutete, er wolle nicht alles über Satoshi erfahren. Es war nur nicht wichtig, ob die Dinge positiv waren oder negativ. Was zählte, war das Jetzt und Hier, dass sie zusammen waren und sich gegenseitig stützten, nicht was vor fünf, sechs Jahren alles passiert war. Das war vergangen. Deshalb fragte er einfach nur:

"Und wie fühlst du dich jetzt?"
 

Das erste Gefühl, was sich in ihm breit gemacht hatte, war Erleichterung...erleichtert darüber, dass er sich in Akuma wirklich nicht getäuscht hatte, dass er ihm soviel Aufmerksamkeit schenkte, sodass er ihm immer wieder das Gefühl gab, für Akuma ein Teil in seinem Leben zu sein und vor allem...nicht allein zu sein.

"Seit ich dich kenne...besser..", lächelte er ehrlich und legte seine Hand zaghaft auf den Handrücken des Anderen.

"Du wirst jetzt wahrscheinlich verstehen...warum ich hier nicht gerne arbeite, oder?"
 

Mit einem wissenden Lächeln auf den Lippen nickte er und strich mit dem Daumen über Satoshis Handrücken. Er verspürte einen starken Drang danach den Anderen jetzt in eine liebevolle Umarmung zu ziehen, doch er bewegte sich nicht vom Platz, sondern redete weiter.

"Weißt du denn, was an dem Tag vorher passiert ist? Also bevor du in der Zelle aufgewacht bist?"
 

"An dem Tag vorher?" Er wirkte etwas überrascht, fand aber schnell wieder zu sich, als er den streichelnden Daumen auf seinem Handrücken spürte und lächelte ihn leicht an.

Ein kurzer Blick auf sein linkes Handgelenk, welches nach wie vor noch immer mit dem Nietenarmband geschmückt war, ließ kurz wieder die Erinnerungen Bröckchenweise hochkrabbeln, gefolgt von Pein und Scham...er wusste wirklich nicht, was an dem Tag vorher passiert war...genau genommen konnte er sich selten an etwas erinnern, als er sich im Rauschzustand befand...aber irgendwann...zwischen Rausch und Depression musste er einmal zum Taschenmesser gegriffen haben, um dem allem ein Ende zu bereiten...und trotzdem war es danach wieder nur ein neuer Anfang zu einem weiteren Rausch, nachdem er für kurze Zeit im Krankenhaus außer Gefecht gesetzt war. Seine Gedanken kreisten vollkommen wirr im Kopf herum, hatten auch kein Zeitgefühl mehr, so dass sich die vergangenen Jahren miteinander vermischten, ehe er letztendlich nur den Kopf schüttelte.

"Nein, weiß ich nicht..."
 

Akuma hatte den flüchtigen Blick auf das Armband bemerkt und nickte nur nachdenklich, obwohl ein unangenehmer Schauer seinen Rücken hinunterlief bei der Vorstellung Satoshis Vorhaben wäre damals geglückt. Der Andere wirkte in diesem Moment so verwirrt und unendlich verloren wie er da so mit starrem Augen vor ihm stand, vollkommen in die Vergangenheit versunken. Dieser Anblick versetzte ihm einen Stick ins Herz und Akuma konnte es einfach nicht mehr länger ertragen. Er rutschte von seinem Stuhl, umrundete den Tresen und stellte sich schließlich hinter Satoshi, der ihn kaum bemerkt hatte.

Sie fielen niemandem auf, da die Meisten sowieso der Band mehr Aufmerksamkeit schenkten und die Theke so hoch war, dass sie das Meiste, was dahinter lag bis zu einer bestimmten Höhe, verbarg.

Sanft legte Akuma seine Arme um Satoshis Taille und drückte ihn gegen seinen eigenen Körper. Seinen Kopf legte er auf dessen Schulter ab und flüsterte nur für ihn verständliche Worte.

"Das ist jetzt alles vorbei, hörst du? Du bist nicht mehr allein und wirst es auch nie mehr sein, sofern du es nicht willst. Ich weiß, wie schwer es ist mit der Vergangenheit klar zu kommen und es hilft oft, wenn man sich ein zweites Mal damit auseinandersetzt und darüber redet. Ich bin immer für dich da und werde dir zu hören, wenn du mir etwas erzählen willst. Das muss nicht jetzt sein und nicht hier. Es gibt bestimmt bessere Orte dafür. Ich will nur, dass du weißt, dass ich an deiner Seite bin und dir helfen möchte." Und so leise, dass es selbst Satoshi kaum hören konnte, fügte er noch hinzu:

"Ich liebe dich, Toshi."
 

Das kribblige Gefühl, welches er in letzter Zeit so lieben gelernt hatte, breitete sich in sekundenschnelle aus, füllte alle Zellen seiner Haut, die Akuma berührte.

Sich stützend an ihn lehnend, schloss er für einen Augenblick die Augen, ließ diese wunderschönen Worte noch einmal durch sein Gedächtnis streifen, als er merkte, dass seine Wange langsam feucht wurde, und er wohl lautlos zu weinen angefangen hatte...aber es erschreckte ihn nicht, denn es waren keine Tränen, die von Kummer ausgelöst wurde, viel mehr waren es Tränen des Glückes und der Erleichterung, einen Menschen wie Akuma gefunden zu haben, der ihn liebte, so wie er war...der ihn einfach nur liebte.

Er griff auf die Hand, die um seine Taille lag, streichelte sanft über die Haut, als er leicht nickte, den Kopf ein wenig zur Seite drehte, sodass sein Mund näher an Akumas Ohr war.

"Weißt du was?...Ich liebe dich auch...Akuma.."

Das erste Mal, dass er diese drei Worte laut ausgesprochen hatte, nicht nur gedacht, sondern sie wirklich dem Mann zugeflüstert hatte, für den sie bestimmt waren.
 

Ein glückliches Lächeln breitete sich auf Akumas Lippen und in seinem Herzen aus. Wie sehr hatte er sich nach diesen drei Worten gesehnt. Sie zu hören, fühlen, sprechen. Es war wie die Erfüllung all seiner Träume und noch viel besser.

Er verstärkte seinen Griff noch etwas und schmiegte den Kopf gegen Satoshis Wange, wobei ihm die nassen Spuren auffielen, die ihn kurz stutzen ließen. Doch eine kleine Stimme in seinem Herzen sagte ihm, dass es keinen Grund zur Besorgnis gab, denn der Andere weinte sicherlich nicht aus Kummer. Es fühlte sich an, wie die Erlösung von allem Schmerz und Leid. Sie hatten sich gesucht, wenn auch unbewusst, und gefunden.

Er drehte den Mann in seinen Armen sanft zu sich und sah ihm tief in die Augen, sah Smaragd und Saphir, die sich zu einem Ausdruck der Liebe vereinten und nicht mehr lösen wollten. Sein Lächeln wurde noch inniger und zärtlich senkte er seine Lippen auf die des Anderen, vereinte all die unausgesprochenen Worte und nicht besser zu zeigenden Gefühle in diesem Kuss, der für die Ewigkeit bestimmt war.
 

Die Gefühle strömten durch das Herz, so schnell wie das Blut in dieser Aufregung floss und pumpte es in jedes Glückshormon, das er besaß.

Auf die Umgebung konnte er schon lange nicht mehr achten, nicht einmal die Gäste, die nach dem Tanzen an der Theke anstehen um sich einen kühlen Drink zu gönnen, konnte er bemerken...als wäre er in eine andere Welt eingetaucht, die nur aus Akuma und ihm bestand. Er legte seine Arme um dessen Nacken, und antwortete ihm mit einem gefühlvollem Kuss, erfüllt mit seiner für ihn gut behüteten Liebe für Akuma. Durch die geschlossenen Augen traten noch ein paar vereinzelte Tränen durch die Wimpern hindurch, benetzten sowohl Akumas , als auch seine Haut, er genoss jedoch einfach nur weiterhin das Gefühl der trauten Zweisamkeit, auch wenn nicht weit von ihnen entfernt eine Menschenmenge tobte.

"Wenn ich dich einmal verliere...dann möchte ich mich auch verlieren..", wisperte er in den Kuss hinein, strich schließlich am Ende des Kusses nur mehr sanft mit den Lippen über die des Anderen.
 

Akuma schwebte auf einer Woge des Glücks, überrannt von seinen Gefühlen für diesen wunderbaren Mann und erfüllt von der Liebe, die er diesem entgegenbrachte. Sein ganzer Körper schrie nur einen Namen - Satoshi.

Sein Herz hatte längst vergessen, was es heißt, im normalen Rhythmus zu schlagen und sprang nun munter in seiner Brust herum.

Die sanfte Berührung von Satoshis Lippen ließ ihn zittern und er lehnte seine Stirn gegen die des Anderen, schloss die Augen und flüsterte genauso leise wie Satoshi zuvor:

"Du wirst niemals verloren gehen, das verspreche ich dir."

Er strich ihm sanft über die Wange und küsste dann die letzten salzigen Tropfen weg, besiegelte einen unsichtbaren Bund, der ihre Herzen für immer mit einander verbinden würde.
 

Ein prickelnder Schauer umhüllte einen kurzen Moment sein Herz, welches nach wie vor so kräftig gegen den Brustkorb hämmerte, dass er schon befürchtete, Akuma würde es hören können...aber ein Blick in diese wundervollen bernsteinfarbenen Augen, die anscheinend lauter kleine Sterne verschluckt hatten, da ihm vereinzelte Lichtpigmente entgegenfunkelten, verriet ihm, dass Akuma wohl eben genauso aufgeregt war, wie er selbst und nach und nach verzogen sich seine Lippen zu einem sanften Lächeln.

"...~oshi, Satoshiii..", irgendwann diesen lästigen Laut neben sich bemerkend, musste er wohl oder übel seinen Kopf von Akuma abwenden und blickte ihn das leicht gerötete Gesicht seines Mitarbeiters...ob diese Röte eine Schamesröte war, dass er die Beiden gesehen hatte, oder einfach nur der Anstrengung wegen, da er die herströmenden Menschen alleine bedienen musste, war in dem Moment nicht zu erkennen.

"Turteln kannst du später auch noch...hilf mir jetzt mal lieber.."
 

Akuma sah den Mitarbeiter beleidigt an, grinste dann aber sofort. Theatralisch seufzend wandte er sich an seinen Freund.

"Er hat recht. Du solltest dich zur Abwechslung mal deinen Gästen widmen. Wir haben ja später noch genug Zeit...", lächelte er verschmitzt und gab Satoshi noch einen letzten Kuss. Bevor er jedoch den Tresenbereich verließ, konnte er es sich nicht verkneifen dem Schwarzhaarigen noch einen Klaps auf den Hintern zu geben.

Unschuldig pfeifend schlenderte er zu seinem Barhocker zurück und beobachtete mit dem Kopf auf die Hand gestützt amüsiert wie Satoshi die Fluten von Bestellungen bewältigen wollte.
 

Durch den sanften Klaps ein wenig hochschreckend, schaute er Akuma nur mit einem verlegenen Grinsen hinterher, als er sich noch einmal mit der Zunge über die Lippen fuhr, sich an Akumas Geschmack erinnernd.

Jedoch durfte er nicht lange in diesem verträumten Zustand herumstehen, da schon ausgetrocknete Kehlen und alkoholfreudige Menschen anstanden, die sein Mitarbeiter vorhin noch alleine im Zaum halten musste.

"Also wirklich Satoshi...vergnügst dich da im sicheren Eck und lässt mich hier alleine schuften..", schmollte dieser ein wenig beleidigt, als Satoshi ein Cola-Rum zusammen mixte und es einem verschwitztem Mädchen in die Hand drückte.

"Tschuldige..", gab Satoshi nur kleinlaut von sich, noch immer verlegen zur Seite schauend.
 

Akuma hatte ein geradezu sadistisches Vergnügen daran Satoshi dabei zuzusehen wie er die verschiedenen Farbstufen einer heranwachsenden Tomate annahm und vermerkte sich im Hinterkopf bei Gelegenheit diese Reaktion noch einmal hervorzurufen, da der Andere einfach zu süß dabei aussah.

Er warf einen flüchtigen Blick auf die Uhr und schaute sich dann im Lokal um. Die Band spielte immer noch, doch die vorher tanzende Menge hatte sich vor Erschöpfung mehr der Bar zugewandt, nickte aber weiterhin ergeben im Takt.
 

"Was ist heute überhaupt mit deinem Auge?...Ist das eine grüne Kontaktlinse?" ,fragte sein Mitarbeiter und blickte ihn ein wenig prüfend an.

Satoshi stockte kurz in der Bewegung , sein Blick suchte sofort Akumas Augen, da er wusste, dass diese Augen, so durchdringend sie auch schauen konnten, eine beruhigende Wirkung auf ihn hatten.

"Öhm...nö, ich habe zwei verschiedene Augenfarben...sonst hab ich mir immer eine zweite blaue Kontaktlinse vorgeschoben."

"Aha...hm, komisch.."
 

"Ja, ne, das fand ich auch. Warum sollte man so schöne Augen hinter Kontaktlinsen verstecken?", schaltete sich Akuma ein, da ihm der letzte Kommentar gar nicht gefiel und er verhindern wollte, dass Satoshi wieder auf dumme Gedanken kam.

"Ich hab das auch nicht verstanden, deshalb hab ich's ihm auch ausgeredet.", fuhr er im munteren Plauderton fort, wobei er das etwas irritiert Gesicht des Mitarbeiters geflissentlich ignorierte. Statt dessen schenkte er Satoshi einen tiefen Blick und zwinkerte ihm zu.
 

Ein dankbares Lächeln huschte über seine Lippen und sein Mund formte sich zugleich zu einem lautlosen "Danke", als er wieder etwas zaghaft zu seinem Mitarbeiter blickte, der seinen irritierten Gesichtsausdruck noch nicht verloren hatte, aber wenigstens aufhörte, Satoshi weiterhin zu begaffen.
 

Statt ihn, starrte er nun Akuma an, der sich davon allerdings sichtlich unbeeindruckt zeigte. Er quasselte einfach weiter und weiter und weiter und weiter....

Bis Satoshis Kollege das Interesse an den Beiden verlor, was in erster Linie an den Gästen lag, die lauthals nach Bedienung riefen.

Mit einem Nicken schmunzelte er dem Mann hinterher und sah dann wieder zu Satoshi.

"Siehst du, er fand es auch ganz toll.", grinste er mit einem hauch kindlicher Naivität in der Stimme.
 

"Ja, so wie es aussah...", antwortete er ihm mit einem hauch Sarkasmus, welches er hinter einem kleinen Grinsen versteckte

Welche Frage aber ihm wirklich schon die ganze Zeit im Kopf herumschwebte, war die Tatsache, dass ihn noch keiner auf Akuma angesprochen hatte...hatte sie denn keiner küssen gesehen, waren die Meisten wirklich nur mehr mit sich selbst beschäftigt oder war die Welt schon so tolerant, dass man das kommentarlos schon hinnahm....doch anscheinend war es einfach die Tatsache, dass alle schon zu benebelt waren, als dass man sich noch auf Andere konzentrieren konnte.
 

"Hast du was dagegen, wenn ich mich noch mal auf die Tanzfläche schwinge und ein paar Runden drehe? Irgendwie kribbelt alles in mir und ich muss überschüssige Energie abbauen, da du ja beschäftigt bist." Das zweideutige Grinsen flackerte kurz auf, doch wurde bald von einem sehnsüchtigen Blick auf die tanzenden Gäste abgelöst. Akuma rutschte ungeduldig auf seinem Hocker hin und her, wartete darauf, dass Satoshi ihm die Erlaubnis erteilte ohne ihn tanzen zu dürfen.
 

Die Geste mit einem breiten Schmunzeln erwidernd, nickte er nur lachend mit den Kopf.

"Tu, was du nicht lassen kannst..." Er zwinkerte ihm kurz zu, als sich Akuma auch schon vom Hocker löste und er nur mehr auf dessen Rücken starren konnte, wie er sich immer näher der tanzenden Menge zuwandte.
 

Die Musik schon in sein Blut übergehen fühlen, schlenderte Akuma auf die Tanzfläche, die wieder mit einer größeren Anzahl von Partywütigen bevölkert war. Schon nach kurzer Zeit blühte er in dem weichen Rhythmus auf und bewegte geschmeidig seinen Körper, der wie geschaffen für diese Musik zu sein schien, wobei das Shirt immer wieder etwas blasse Haut von seinem Bauch sichtbar werden ließ. Die Hose war noch ein Stück heruntergerutscht, sodass die leichte Wölbung der Hüftknochen betont wurde, doch das machte Akuma nichts aus. Sein ganzer Körper vibrierte und der Bass vereinte sich mit seinem Herzschlag zu einer eigens für ihn komponierten Melodie. Ganz in das Tanzen vertieft, bemerkte er nicht, wie einige der Gäste ihm bewundernde, aber auch gierige Blicke zuwarfen.
 

Sich kurz an der Theke abstützend, um Akuma bei diesem Schauspiel zu beobachten, wuchs nach und nach ein immer breiteres Lächeln heran.

Oh man, der Typ wusste , wie man sich bewegte, ohne Zweifel und er bemerkte auch die bewundernden Blicke der Anderen, die ihn irgendwie Stolz machten.

<<Akuma hat wirklich Taktgefühl...>>

Schon wieder seine eigentliche Arbeit vergessend, wurde er erst wieder aus seinen Gedanken geholt, als ein Junge schon lauthals nach Tequila rief.
 

Akuma schloss seufzend die Augen und gab sich der Musik vollends hin. Er spürte, wie ihm langsam warm wurde und sein Körper sich erhitze. Kleine Schweißperlen rannen an seinen Schläfen herab und auch zwischen seinen Schulterblättern bildeten sich Rinnsäle.

Plötzlich legten sich zwei starke Arme um seine Hüften und zogen ihn an eine breite muskulöse Brust. Für einen Moment tanzte Akuma noch weiter, völlig versunken in die Musik, und schmiegte sich an den Körper hinter ihm, bis ihm auffiel, dass es gar nicht Satoshi war, der ihn da umfing, was er zuerst angenommen hatte.
 

Er war gerade mit Mixen beschäftigt, als sein Blick wieder Akuma suchte und er während des Schüttelns abrupt inne hielt.

<<Wer ist denn das?...>>

Seine Augenbrauen zogen sich etwas herunter, als sein Herz unangenehm hart gegen seinen Brustkorb schlug und er leicht schluckte.
 

Akuma drehte sich in der Umarmung um, stoppte dabei auch das Tanzen und sah sein Gegenüber verärgert an. Der Typ, dessen Arme so unangenehm an seinen Körper drückten, war einen Kopf größer als er selbst und ziemlich bullig. Sein Gesicht war unrasiert und ungepflegt, was auch auf den Rest seiner Erscheinung zutraf. Er stank furchtbar nach Alkohol und Akuma musste den Kopf etwas abwenden, als er grinste, da die Fahne stärker war als er ertragen konnte.

Er stemmte seine Hände gegen die Brust des Anderen und versuchte sich von ihm weg zu drücken, doch er befand sich in einem Schraubstock wie es schien.

"Nimm deine dreckigen Finger von mir, du Idiot.", blaffte Akuma sauer. "Was glaubst du eigentlich wer du bist?" Doch anstatt von ihm abzulassen, grinste der Kerl nur und ließ einen Blick auf verfaulende Zähne frei.

"Wie könnte ich einem so knackigen Kerl widerstehen? Den muss man doch einfach mal anfassen.", raunte er mit tiefer Stimme und packte Akuma besitzergreifend an den Hintern, was diesen erschrocken aufkeuchen ließ.
 

Fortsetzung folgt , ^.^

ohne Titel

Kapitel 7
 

Den silbernen Behälter, in dem noch immer das zusammengemixte Getränk herumschwappte, langsam beiseite legend, staute sich etwas in Satoshi an, was er zunächst nicht einordnen konnte, aber dass er aus diesen Gefühlen Wut herausfiltern konnte, war deutlich zu spüren.

<<Der soll seine dreckigen Finger von ihm lassen...>>

Seinen Blick verfinsternd, als er beobachtete, wie diese Type Akuma auf den Po fasste, umrundete er die Theke und war nur einen kurzen Moment später mit fast schon vor Wut aufblitzenden Augen hinter diesem bulligen Typen, dem er auch gleich auf die Schulter tippte.

"Hey, lass ihn los...in diesem Lokal brauchst du dich nicht so aufzuführen, sonst fliegst du hier raus.."
 

Akuma erkannte mit einer unendlichen Erleichterung, dass es Satoshi war, der das Spiel des anderen Mannes zu beenden versuchte. Dieser verstärkte seinen Griff um das Objekt seiner Begierde noch etwas, so dass es schon schmerzhaft wurde und der Schwarzhaarige sich sicher war, morgen davon einige blaue Flecken zu haben.

"Verschwinde, Kleiner, das geht dich nichts an. Ich hab ihn zuerst gesehen.", erwiderte das Ekelpaket gelangweilt und ließ seine Blicke gierig über Akumas Körper gleiten, der immer noch versuchte sich zu befreien.

"So ein Schnuckelchen wie du, ist für heute Abend genau das Richtige, um mich noch etwas zu vergnügen.", grinste er fies und betatschte Akuma weiter. Dieser warf Satoshi, den der Kerl vollkommen ignorierte, einen flehenden Blick zu.
 

"Ich hab gesagt, du sollst ihn loslassen!" Nun schon etwas forscher, schnappte er nach dem Arm von dieser Bulldoggen und funkelte ihn schon fast mordlustig an.

Wenn dieses Arschgesicht seine Patschhände länger auf Akuma liegen ließ, dann würde er sie eigenhändig abhacken...das flehende Gesicht Akumas verstärkte nur noch mehr seinen Zorn gegenüber dieser Fratze und drückte dessen Handgelenk ein wenig kräftiger zu.

"Er ist leider schon vergeben...such dir einen gleich gesinnten Penner den du in den Arsch ficken kannst.."
 

Selbst Akuma zuckte unter diesen Worten etwas zusammen und der Kerl, der seinen Griff nun etwas lockerte, verengte die Augen zu Schlitzen und starrte Satoshi finster an.

"Was hast du gerade gesagt, du Witzfigur?" Bedrohlich baute er sich vor dem Barkeeper auf, nachdem er von Akuma abgelassen hatte und ließ seine Muskeln spielen.

"Sag das noch mal, du Wicht und ich verpasse dir eine Abreibung, die sich gewaschen hat." Er machte einen Schritt auf Satoshi zu, der sein Gegenüber immer noch wütend anfunkelte. Akuma gefiel die Situation überhaupt nicht. Es war deutlich, wer von beiden der Stärkere war, andererseits war er auch dankbar für Satoshis Mut, deshalb stellte er sich auch neben seinen Freund und griff eher unbewusst nach dessen Hand.
 

"Die Witzfigur bist du..." Die Augenbrauen nun immer tiefer nach unten ziehend, fixierte er den Wandschrank mit wütend auffunkelnden Augen und bemerkte nur wenig später eine sanfte Wärmequelle neben sich, die er gleich darauf als Akuma identifizieren konnte.

Den Blick jedoch nicht von diesem Pseudomuskelprotz lassend, rief er sich um innerliche Ruhe, musste sich schier beherrschen um den Typen nicht anzufallen, nur aus dem einen Grund, weil er Akuma belästigt und ihn betatscht hatte. Keiner durfte ihm Schaden, dafür war ihm Akuma zu wichtig geworden, als das er das einfach so hinnehmen konnte.
 

Akuma sah von einem Mann zum anderen, beide mit einem Blick, der eine ganze Armee hätte töten können und eine leise Angst beschlich ihn, denn es war klar, dass wenn es zu Handgreiflichkeiten kommen würde, Satoshi den Kürzeren ziehen würde, da dieser Bulldozer ungefähr das Doppelte an Körpermasse besaß. Ein verächtliches Schnaufen ertönte und der Muskelprotz schnarrte gleichgültig:

"Ach, du bist kein würdiger Gegner für mich. Dich würde ich in weniger als einer Sekunde zu Brei verarbeiten, das macht keinen Spaß und deinen kleinen Schwuchtelfreund da kannste auch behalten, wenn dir so viel an seinem Arsch liegt." Er schenkte Akuma einen anzüglichen Blick, der in tieferen Regionen hängen blieb.

"Obwohl mich seine Qualitäten doch interessieren würden." Er beugte sich näher zu Satoshi und grinste, wobei wieder eine Wolke von Alkohol aus seinem Mund quoll.

"Hat er dich denn überhaupt schon mal richtig durchgevögelt? Du scheinst es ja zu brauchen."
 

Das war zu viel des Guten...gerade eben, hatte er noch einen Gedanken daran verschwendet, sich von dieser Type abzuwenden und ihn links liegen zu lassen, aber dieses anzügliche Grinsen und diese Bemerkung auf Akuma bezogen brachte das Fass zum überlaufen.

Aufschnaubend vor Wut, schnellte seine Hand nach vor und packte seinen Kragen, um ihm ins Gesicht zu knurren.

"Anscheinend hat dir schon lange keiner mehr den Schwanz gelutscht, dass du sogar schon einem Wildfremden so auf die Pelle rückst, was?...traurig... "
 

Nun sah Akuma den Zeitpunkt gekommen, einzugreifen. So geschmeichelt er sich auch von Satoshis Reaktion fühlte, wollte er seinen Freund doch später noch in einem Stück in den Arm nehmen. Beschwichtigend legte er eine Hand auf Satoshis Arm.

"Komm, lass ihn, er ist es nicht wert. Lass uns zurück zur Bar gehen." Der Bulldozer verzog das Gesicht nur noch mehr zu einem gemeinen Grinsen.

"Siehst du, dein kleiner Freund hat Angst um dich...Na mach schon, zieh den Schwanz ein und hau ab, du Lusche."
 

Er versteifte sich, rang wohl selbst damit, ob er Akumas Bitte nachgehen oder doch lieber sich seiner Wut beugen sollte, als er wieder in das dreckige Grinsen blickte.

"Wenn du mir noch einmal unter die Augen trittst oder ich sehe, wie du ihn belästigst, kannst du deine Eier nachher auf der Straße aufklauben.."

Seine Mundwinkel zuckten kurz, als er sich schließlich mit einem verächtlichen Zischen von ihm abwandte.
 

Ein erleichtertes Schnaufen ertönte von Akuma und er packte seinen Freund auch gleich am Arm, damit sich es dieser nicht noch mal anders überlegte.

"Ihr beiden passt wirklich gut zusammen. Ein Stricher und sein durchgeknallter Freund mit abnormalen Augen. Ihr gehört doch beide in die Klapse.", rief der Kerl ihnen noch hinterher, bevor er grimmig aus dem Lokal stapfte.

Akuma führte den immer noch vor Wut bebenden Satoshi zur Theke und setzte sich mit ihm auf die Hocker. Ein schneller Blick auf die Uhr verriet ihm, dass bald Schluss war und sie endlich nach Hause gehen konnten.

"Hör nicht auf ihn. Der Kerl war betrunken und verblödet, da kann man nicht mehr erwarten."
 

Eine Serviette aus dem Behälter reißend, zerknüllte er sie eine Weile, bis er sie letztendlich in lauter Einzelteile zerriss und tief durchatmete, jedoch seinen finsteren Blick beibehielt.

Diese Fresse hatte es tatsächlich gewagt, Akuma zu betatschen...ihn anzurühren...darüber setzte sein Verstand vollkommen aus und nur die brodelnden Gefühle in ihm hatten die Oberhand.

"'s war trotzdem ein Arschloch..."
 

Verwundert der Zerstörungswut seines Freundes und dem Ableben einer zuvor glücklich lebenden Serviette beiwohnend, fragte er sich, was genau Satoshi so aufregte. Klar, der Kerl war alles andere als sympathisch gewesen und Akuma hätte ihm am liebsten das Gesicht eingeschlagen, zu dem hatte er ihn betatscht, aber das alles waren Dinge, die schon früher das ein oder andere Mal passiert waren und ihn deshalb nicht sonderlich aus der Bahn warfen. Aber Satoshi schien da anderer Meinung zu sein.

"Vergiss ihn einfach. Hey, wie wäre es, wenn wir nachher noch zu mir gehen? Das 'Old Shack' macht doch sowieso in einer halben Stunde zu, oder? Dann kannst du vielleicht auch etwas eher gehen. Is sowieso nicht mehr viel los." Er schaute den Schwarzhaarigen fragend an und ein zaghaftes Lächeln formte sich um seine Lippen.
 

Er nickte leicht, merkte , wie seine kochenden Gefühle langsam wieder zurücksickerten, als er tief durchatmete und beim nächsten Augenaufschlag wenigstens wieder einen normalen Ausdruck hatte, den er mit einem leisen Lächeln auf den Lippen unterstrich.

"Ich hol meine Jacke...okay?" Damit rutschte er vom Barhocker wieder runter, verschwand kurz hinter der schwarzen Tür, auf der ein hübsches Schild "Zutritt verboten" baumelte und sich die Garderobe der Lokalarbeiter befand. Nur einen kurzen Moment später stand er bereit vor Akuma und schaute ihn eine Weile an.

"Können wir?"
 

Als Satoshi kurz in den Privaträumen verschwand, dachte Akuma noch einmal über alles nach, was eben geschehen war. Er hätte nie gedacht, dass sein Freund so ausrasten konnte, geschweige denn handgreiflich, wenn er nicht dazwischen gegangen wäre. Tief in Gedanken versunken bemerkte Akuma nicht, wie der Schwarzhaarige zurück kehrte, die Jacke über der Schulter und reagierte erst, als dieser ihm eine Frage stellte.

Immer noch etwas abwesend nickte er lediglich und sie verließen gemeinsam das Lokal, doch irgendwie hatte Akuma das Gefühl, dass noch etwas zwischen ihnen stand, denn den ganzen Weg zu seiner Wohnung wechselten sie kein Wort, sondern liefen nur stumm nebeneinander her. Es herrschte einige eisige Spannung zwischen ihnen, die Akuma frösteln ließ.
 

Einer leeren Bierdose einen kurzen Flug über die Bordsteinkante bereitend, als er sie wegkickte, die ein klirrendes Geräusch von sich gab, während sie nach dem Aufschlag noch ein wenig weiterrollte.

Er war definitiv noch immer sauer auf diesen Kerl...aber Akuma sah auch einfach verteufelt gut aus, das bemerkten auch diese versifften Säcke wie dieser betrunkene Typ.

Irgendwie lag eine leichte Anspannung zwischen ihnen, was man auch an dieser schon fast unerträglichen Stille mitbekam. Er hoffte nur, dass Akuma diese Stille irgendwann unterbrach, denn seine Stimme schien anscheinend versagt zu haben.
 

Er kämpfte schwer mit sich, ob er Satoshi auf das eben Geschehene ansprechen sollte oder lieber nicht. Seine Augen huschten immer wieder verstohlen zu ihm herüber und die Besorgnis war geradezu in sie hineingebrannt. Schließlich nahm er seinen Mut zusammen und räusperte sich.

"Ähm...du hast den Kerl ja richtig fertig gemacht, was? Hätte dir gar nicht so ne harte Ausdrucksweise zugetraut." Er versuchte ein heiteres Lächeln, doch es misslang kläglich, so dass nur eine verzogene Grimasse herauskam.

Es machte ihm ein klein wenig Angst wie Satoshi sich verhalten hatte, dieser war ihm immer eher passiv und schüchtern vorgekommen. Was hatte nun diesen Ausbruch hervorgerufen? Akuma konnte sich nicht wirklich vorstellen, dass es nur dieser Typ war, der ihn provoziert hatte. Frustriert fuhr er sich mit einer Hand durchs Haar.
 

Als Akuma so abrupt die Stille durchbrach , schreckte er doch etwas zusammen und blickte vorsichtig zu ihm herüber, der irgendwie gezwungen zu lächeln schien.

Etwas unsicher strich er sich über den Nacken, um nur wenig später das zaghafte Lächeln zu erwidern.

"Tut mir leid...ich weiß auch nicht...als ich den Typen...bei dir gesehen hab, ist die Sicherung bei mir irgendwie durchgebrannt.." Dem unsicheren Blick folgte ein entschuldigender, ehe er seine Hände in die Hosentaschen steckte.
 

Nachdenklich nickte er und starrte vor sich auf den Gehweg, dessen graue Steine plötzlich seltsame Muster bildeten. Akuma schüttelte kurz den Kopf, damit er wieder klar wurde und blinzelte ein paar Mal.

<<Hab wohl doch einen Drink zu viel gehabt>>, schoss es ihm durch den Kopf und er spürte auf einmal wie kalt es eigentlich war. Es lag nicht unbedingt am Wetter, sondern eher an dem frischen Wind, der ihm die Kälte unter die Haut und in die Knochen trieb. Eine leichte Gänsehaut überzog ihn und er zupfte etwas an seinem Shirt herum, das immer wieder hoch rutschte und seinen Bauch enthüllte. Er fröstelte und wünschte sich im Moment nichts sehnlicher als endlich in seiner warmen Wohnung zu sein.
 

Aus den Augenwinkeln konnte er erkennen, dass Akuma damit begann, sich ein wenig warm zu rubbeln, als er kurzerhand seine Jacke auszog und sie Akuma um die Schultern legte.

"Du wirst dich noch erkälten, wenn du so dünn bekleidet aus dem Haus gehst..", murmelte er leicht verlegen und blinzelte noch trotz kleiner Unsicherheit der wiedereinkehrenden Stille wegen, verliebt auf den Anderen.
 

Dieser dankte seinem Freund mit einem Lächeln und wickelte sich noch fester in die vorgewärmte Jacke ein, wobei ihm sogleich Satoshis süßlicher Duft in die Nase stieg. Er seufzte leise auf und sah dann den Anderen an.

"Was hat dich eigentlich so auf die Palme gebracht? Ich meine, klar, der Kerl war widerlich, unverschämt und pervers, aber...naja, das ist mir auch schon vorher des öfteren passiert. Ich versteh es ja auch nicht, was diese Typen so anziehend finden, dass sie mich wie Motten eine Taschenlampe verfolgen, aber bis jetzt bin ich sie eigentlich immer los geworden." Akuma dachte an die ein oder andere Begegnung zurück, wenn ihn einer dieser Grobiane an Stellen betatscht hatte, die normalerweise eher tabu waren...es sei denn man war mit diesem Jemand in einer Beziehung.
 

Er fuhr sich mit der Hand übers Gesicht, wohl in der Hoffnung, seinen unsicheren Ausdruck wegzuwischen, und seufzte leise auf.

"Was mich so auf die Palme gebracht hat? ..I-ich weiß es nicht...ich meine...da seh ich diesen Typen, wie er ..", er verzog ein wenig seinen Mund, "dich da scheiße betatscht...und auch wenn es dem vielleicht nicht so war, weil du ihn auch ohne mich hättest abwimmeln können...war es mir so, als würde er dich mir wegnehmen wollen..." Er schluckte hart, als er verlegen zur Seite schaute, Akumas Blick in dem Moment nicht ertragen könnend.

"Den einzigen Menschen, der mir gezeigt hat, wie es ist...zu lieben.", fügte er so leise hinzu, dass es Satoshi selbst schon fast nicht mehr verstand.
 

Akuma starrte ihn zuerst entsetzt, dann überrascht und schließlich liebevoll amüsiert an.

"Du warst eifersüchtig.", stellte er nüchtern fest, obwohl man den vergnügten Ton deutlich aus seiner Stimme heraushören konnte.

"Naja, kann ich dir nicht verdenken. Wenn du wüsstest, was in mir vorging, als da dieser Typ aus deiner alten Gang plötzlich vor uns stand und so vertraut mit dir schien. Ich hätte ihm den Hals umdrehen können.", lachte er und schüttelte ungläubig den Kopf.

"Wir sind schon ein Gespann." Er legte den Arm um Satoshis Taille und zog ihn näher an sich heran, dann lehnte er sich zu dessen Ohr herüber, gab ihm einen kleinen Kuss und flüsterte:

"Und keine Panik. Niemand könnte mich dir wegnehmen, da hab ich auch noch ein Wörtchen mitzureden."
 

Seine Wangen verfärbten sich allmählich rötlich und Satoshi war für die nächtliche Dunkelheit mehr als dankbar, denn sonst würde Akuma ihn wahrscheinlich schon mit alarmierend roten Backen sehen, als sein Kurzzeitgedächtnis ihn daran erinnerte, dass Akuma an diesem Abend ebenfalls solche Gefühle in sich getragen hatte.

"Du meinst Misha?", lachte er ein wenig leise, weil er nie daran gedacht hatte, dass man ihre freundschaftliche Beziehung auch mal falsch auffassen könnte und legte seinen Kopf auf dessen Schulter ab....wollte einfach nur seine Nähe spüren....
 

Akuma schwieg, da er keine Lust hatte noch einmal über diesen mehr als unsympathischen Typen namens Misha zu reden, da sofort wieder die Eifersucht in ihm hochkrabbeln wollte.

Es dauerte nicht mehr lange, bis sie zu seiner Wohnung kamen und die Stufen hinaufstiegen. Als Akuma nun endlich wieder in seinen vier Wänden war, zog er Satoshis Jacke aus, legte sie ordentlich über einen Stuhl und ließ sich dann laut stöhnend aufs Sofa fallen, dabei die Füße hochlegend, nachdem er die Schuhe abgestreift hatte.

"Mann, bin ich geschafft."
 

Er schloss hinter sich die Tür, stapfte Akuma ins Wohnzimmer hinterher, als er fast über die Katze geflogen wäre und nach vorn stolperte, direkt auf Akuma zu, ehe sein Gleichgewichtsgefühl ihn vollkommen verließ und auf Akuma, der sich vorhin noch nichtsahnend auf das Sofa gesetzt hatte, draufflog.

"Tschuldige..", meinte er leicht bedröppelt und versuchte sich wieder aufzurichten.
 

Akuma, der durch die Wucht des Falls umgeworfen worden war und jetzt mehr lag als saß, lächelte nur breit und schloss Satoshi in die Arme, wobei er diesen noch weiter auf sich zog und sein Gesicht gegen die Schulter des Schwarzhaarigen lehnte.

"Kein Problem, du bist immer willkommen." Er atmete ruhig ein und aus, schloss die Augen und ließ sich von dem anderen Körper noch etwas wärmen, sich dabei jedes Zentimeters bewusst werdend.
 

Sich jetzt nun auch nicht mehr die Mühe machen wollen, eine richtige Sitzposition einzunehmen, beließ er es dabei, streichele Akuma an der Seite entlang, und schloss ebenfalls die Augen...das gleichmäßige Ein- und Ausatmen Akumas beruhigte ihn wahnsinnig und trug nur noch mehr zu seiner Schläfrigkeit bei.
 

Akuma strich Satoshis Rücken hoch und runter, fuhr die Wirbelsäule entlang und ließ seine Finger auch schließlich unter das Hemd gleiten, wo sie ihre Streicheleinheiten fortsetzten. Er liebte es das Gewicht des Anderen auf seinem eigenen Körper zu spüren und schmiegte den Kopf nur noch mehr an seinen Freund. Es war eindeutig...Akuma war im Moment hoffnungslos verschmust. Nach so einem ereignisreichen Abend wollte er Satoshi nur noch für sich haben, ganz für sich allein.
 

Er genoss die sanften Berührungen, die wieder dieses lieb gewonnene Prickeln bei ihm auslösten, was er trotz dämmrigem Zustandes der Schläfrigkeit wegen, noch immer fühlen konnte. Aber er wollte jetzt nicht einfach wegpennen, er wollte ihn auch spüren, seine Haut auch zwischen den Fingern haben, und so schob er das Shirt ein wenig hoch, um seine Hand drunter zuschieben und fuhr mit den Fingerkuppen entlang.
 

Akuma stellte zufrieden fest, dass Satoshi seine Aufforderungen verstanden hatte. Er legte den Kopf in den Nacken und zuckte leicht unter den sachten Berührungen, die wie kleine Feuer schienen, die eine brennende Spur hinter sich herzogen, zusammen, was von einem wohligen Schnurren begleitet wurde. Er lächelte Satoshi an und stupste mit der Nase gegen seine, ließ seine Lippen hauchzart über seine wandern, zog sich dann aber wieder zurück. Er liebte diese kleinen Spielchen, die einen in den Wahnsinn treiben konnten.
 

Leise vor sich hinschnurrend, lächelte er genüsslich mit geschlossenen Augen, als Akuma ihn zappeln ließ und schob dessen Shirt noch ein wenig weiter rauf. Sich nun etwas aufrichtend, um einen Blick auf Akuma zu bekommen, hatte er seine Hände noch immer auf der weichen Haut liegen, die er nun wieder mit kleinen kreisenden Bewegungen zu verwöhnen versuchte.

"Du bist schön..", meinte er leise grinsend und beugte sich wieder zu ihm herunter, um ihm tief in die bernsteinfarbenen Augen zu blicken.
 

Akumas Wangen zierte ein leichter Rotschimmer bei diesen Worten, da er eher selten solche liebevollen Komplimente bekam und ein Anflug von Verlegenheit machte sich auf seinem Gesicht breit, doch er fing sich schnell wieder und erwiderte den Blick. Seine rechte Hand wanderte Satoshis Rücken herauf, verweilte in dessen Nacken und drückte ihn nun sanft zu sich herunter. Als er den warmen Atem in seinem Gesicht spürte, schloss er die Augen und verschloss Satoshis Mund mit einem zärtlichen Kuss, der jedoch schnell fordernder wurde, da der Schwarzhaarige einige sehr empfindsame Stellen auf Akumas Oberkörper entdeckt hatte, bei deren Berührung kleine Stromstöße durch seinen Körper gingen.
 

Den Kuss auf seine Art und Weise leidenschaftlich erwidernd, fuhr er dessen Shirt nun schon so weit hoch, dass er es schließlich leicht während einem kurzen Abbruch des Kusses, vom Kopf streifen konnte, ehe sich ihre Lippen wieder fanden und sie ungewohnt gierig nacheinander weiterküssten.

In seinem Bauch kribbelte es nun schon gewaltig, so dass er sich schon sicher war, dass einige tausend Ameisen darin ihren Tango tanzten.
 

Die Hitze in Akumas Körper stieg, als Satoshi mit der Hand über seine nackte Brust fuhr. Seine Kehle wurde plötzlich ganz trocken und seine Atmung steigerte sich rapide. Sanft schob er mit seiner Zunge Satoshis Lippen auseinander und erkundete dessen Mund mit einer unbändigen Neugierde, als würde er ihn zum ersten Mal spüren. Seine Finger suchten währenddessen nach den Knöpfen an dem Hemd des Schwarzhaarigen und öffneten einen nach dem Anderen, bis er das lästige Stück Stoff endlich abstreifen konnte. Eine erneute Hitzewelle durchflutete ihn, als er die Haut seines Freundes auf seiner eigenen spürte und er presste sich nur noch enger gegen den Anderen, übertrug seine Wärme mit auf ihn.
 

Er hörte es schon in der Luft knistern, nicht sicher, ob es nur Einbildung war oder sich die Luft zwischen ihnen wirklich elektrisch geladen hatte. Aber eines wusste er mit Sicherheit...dass sein Verlangen nach diesem Mann ihn schier aufzufressen schien.

Seine Hände erkundeten Akumas Oberkörper, fuhren mit den Fingerkuppen über jede Unebenheit, die durch Muskeln ausgelöst wurden und strich schließlich etwas ungeduldig am Hosenbund entlang, während er genießerisch an Akumas Unterlippe knabberte.
 

Er konnte sich ein heiseres Stöhnen nicht verkneifen, als Satoshis Hände immer weiter über seinen Körper strichen und ihn somit fast zur Verzweiflung trieben. Die Hitze bündelte sich mittlerweile in seinem Unterleib, doch Akuma kämpfte noch dagegen an, da er nicht sicher war wie Satoshi darauf reagieren würde.

Er leckte begierig über die Lippen des Anderen, spielte mit dessen Zunge und ließ seine Finger wieder auf Satoshis Rücken auf Wanderschaft gehen. Akuma hatte immer größere Schwierigkeiten sich im Zaum zu halten und letztlich rutschte seine Hand noch weiter runter und strich Satoshi über den Po.
 

Ein leises Keuchen entrann sich seinem Mund, als er den sanften Druck auf seinem Po spürte und er merkte, dass nun bald jede Berührung Akumas ihm die Hitze in den Schoß trieb.

"Shit...", knurrte er leise, als er sich abrupt von Akuma entfernte und etwas hilflos auf das Unheil im Unterleib herabsah, welches sich hämisch gen Himmel reckte, und verdeckte es mit seinen Händen, wobei eine Schamesröte seine Wangen zierte.
 

Akuma gab einen Laut des Missgefallens von sich, weil Satoshi sich so plötzlich von ihm getrennt hatte und folgte seinem Blick nach unten, bis er erkannte, was ihn denn da von ihm getrieben hatte. Sich ein leichtes Schmunzeln verkneifen, sah er seinen Freund ruhig an. Dann griff es nach dessen Handgelenken und zog ihn wieder auf sich rauf.

"Das muss dir nicht peinlich sein, Toshi.", sagte er leise mit einem lasziven Unterton in der Stimme und küsste ihn wieder sacht. Seine Hand strich die Konturen seiner Wange entlang und Akumas bernsteinfarbene Augen blickten den Schwarzhaarigen sanft an.
 

Trotz der weichen Worte Akumas, konnte er sich seinen Rotschimmer und das verlegene Glänzen in den Augen nicht verkneifen und schaute Akuma peinlich berührt an, während er in dessen Augen wieder zu versinken drohte, von seinem Blick magisch angezogen. Dass dieser Mann vor kurzer Zeit noch einen stämmigen Typen in ein Wortgefecht versetzt hatte, konnte man in diesem Augenblick nicht mehr erkennen...so wartete er einfach die nächste Aktion ab, etwas unsicher, aber genauso gespannt.
 

Akuma verlagerte seinen Körper etwas zur Seite, so dass Satoshi neben ihn auf die Couch rutschte und sozusagen eingeklemmt war zwischen Lehne und Akuma. Er lag auf dem Rücken und Akuma begann nun zärtlich die Kosungen fortzusetzen, wobei er seinen Blick nicht von Satoshis Augen wandte. Er wollte den Anderen beruhigen und strich an seinen Seiten entlang.

<<Diese Augen, dieser Mund, dieser Körper, dieser MANN macht mich ganz verrückt. Er ist so schüchtern und verlegen, dass es schon fast weh tut>>

"Entspann dich. ich fress dich schon nicht.", lächelte Akuma seinen Freund an. Er streichelte liebvoll über seinen Oberkörper und merkte durch den Stoff der Hose, dass dies nicht spurlos an Satoshi vorüberzog, was Akuma mit einer gewissen Zufriedenheit hinnahm.
 

Die Unterlippe leicht vor schiebend, schmollte er etwas, als Akuma ihn fast schon wie ein Kind behandeln musste, damit er sich beruhigte, musste aber im selben Moment wieder anfangen zu grinsen.

<<Fehlt nur mehr der Lolli... O.ô ...>>

"Du machst mich fertig, weißt du das?" Er konnte jetzt einfach nicht mehr anders und begann herzhaft zu lachen, den Anderen packend und an sich ziehend, um ihn mal so richtig schön durch zu knuddeln.
 

Akuma keuchte überrascht auf. Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet, doch schnell ergab er sich und ließ die Prozedur lachend über sich ergehen.

"Sinn der Sache.", antwortete er und kuschelte sich noch etwas näher an den Anderen, dessen Haare ihn leicht im Gesicht kitzelten.
 

Mit der Zeit hatte er sich schließlich gänzlich beruhigt und lag nur atemlos dicht neben Akuma , nur ein paar Lacher kamen ihm noch über die Lippen, als er sich an die - für ihn witzige - imaginäre Lolli - Situation erinnerte.

"Ich hab lange nicht mehr so gelacht...", murmelte er etwas leiser und vergrub sein Gesicht in den Haare des Anderen, sog seinen besonderen Duft tief ein.
 

Akuma hatte die ganze Zeit still neben seinem Freund gelegen und zugehört wie der sich amüsierte. Es war schön Satoshi lachen zu hören, so frei und unbeklommen. Er hatte die Augen geschlossen und einfach diesem wunderschönen Geräusch gelauscht, während er die zärtliche Nähe immer noch genoss. Er sehnte sich so nach ihm...sehnte sich wie noch nie zuvor nach einem Menschen und das war ein wunderbares Gefühl. Akuma lauschte Satoshis stockender Atmung, die durch die kleinen Lachanfälle ausgelöst wurde und dem kräftigen Herzschlag.

"Das solltest du öfters machen.", flüsterte er leise, mehr zu sich selbst, als zu dem neben ihm Liegenden.
 

Einige Haarsträhnen kitzelten ihn an seiner Nase, aber er wollte sich einfach nicht loslösen, so vergrub er sein Gesicht nur noch mehr in dem Schopf, dessen dunkle Strähnen sich wie ein tiefer Ozean vor ihm ausbreiteten. Den süßlichen Duft von dessen Haare einatmend, merkte er langsam, wie seine Lider immer schwerer wurden und auch sein Griff um Akuma ihn nicht mehr so an sich drückte...mit der Zeit rutschte die Hand von dessen Rücken herab, ehe Satoshi ein kindliches "Ich hab dich lieb" murmelte und langsam in den Schlafzustand driftete.
 

Akuma entging nicht, dass der Körper neben ihm immer schlaffer wurde und letztendlich nur noch die gleichmäßigen Atemgeräusche von Satoshi zu hören waren.

"Soso, da schläft der einfach so ein.", murmelte er leise, um den Anderen nicht zu wecken.

Verliebt blickte er auf ihn herunter. Satoshi sah so friedlich und entspannt aus, unschuldig wie ein Kind, das in den Schlaf gewiegt wurde.

Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen trennte sich Akuma von seinem Schatz und stand auf, was mit einem empörten Murren quittiert wurde, da seinem Freund nun die Wärmequelle fehlte. Er streckte sich einmal und beugte sich dann über seinen fest schlafenden Freund, hob ihn leise ächzend auf die Arme, da die etwas unbequeme Lage auf der Couch ihre Spuren hinterlassen hatte. Sogleich schmiegte sich der Körper an ihn und ein glückliches Seufzen entrann Satoshis Kehle.

Kopfschüttelnd trug Akuma ihn ins Schlafzimmer, legte ihn auf sein Bett, zog noch schnell die Hose aus und deckte ihn zu. Dann entledigte auch er sich seiner Kleidung und nahm seinen Platz neben dem Schlafenden ein. Er drückte ihm einen Kuss auf die Stirn und zog ihn wieder in seine Arme.

"Gute Nacht, mein kleiner Liebling.", murmelte er noch, schloss die Augen und entschwand nach kurzer Zeit zu dem anderen Mann ins Traumland.
 

Sein Schlaf war so tief, dass er von alldem nichts mitbekam, konnte jedoch trotzdem immer spüren, dass Akuma bei ihm in der Nähe war, was ihm vielleicht deswegen schon angenehme Träume schenkte, anstatt nur gellende Leere zu sehen. Sein Körper schmiegte sich schon fast automatisch an die Wärmequelle neben sich und besitzergreifend legte er einen Arm um Akumas Taille, den er auch die ganze Nacht hindurch dort liegen ließ.
 

Akuma ließ sich in tiefe Träume fallen, in denen er und Satoshi ein Leben voll Glück und Liebe teilten. Es war die Spiegelung seiner Wünsche, die sich im Unterbewusstsein festgesetzt hatten. Er spürte die Anwesenheit seines Freundes bis in den Schlaf, nahm jeden Atemzug des Mannes in sich auf, als wäre er unglaublich kostbar und kuschelte sich an den warmen Körper, der ihm einen tiefen innere Frieden verlieh. Was hätte in diesem Moment schöner sein können?

Nichts!
 

Am frühen Morgen wurde er schon unsanft aus dem Schlaf gerissen, als sein Handy in der Hosentasche zu surren begann, welche irgendwo verstreut auf dem Boden herumliegen musste. Sich noch ein wenig verstört von dem plötzlichen Wachzustand umsehend, grabschte er nach seiner Hose und holte das Handy raus.

<<Misha? was will der schon wieder...>>

Um Akuma nicht aufzuwecken, stellte er das Handy sofort wieder ab und legte sich wieder hin, dicht an Akuma gekuschelt, der im Schlaf friedlich und schon fast schutzbedürftig aussah, obwohl er wusste, dass Akuma im Wachtzustand wohl alles andere als schutzbedürftig war.

Noch eine Weile diesen Anblick genießend, begann das Handy erneut zu surren und Satoshi packte es schon fast grollend wieder aus.

<<Mama?...>>

"So ein Scheiß...", flüsterte er schläfrig, als er abhob.

"Moshimoshi?", meldete er sich leise, um die schlafende Person neben sich nicht doch noch zu wecken.
 

Akuma hörte von ganz weit weg eine gedämpfte Stimme, konnte sie aber nicht identifizieren, was er auch gar nicht wollte, da er dazu wach werden müsste. Leise maulend drehte er sich auf die andere Seite und zog die Bettdecke über den Kopf, um das viel zu helle Licht auszusperren. Unverständliches Gemurmel verließ seine Lippen und er kuschelte sich wieder in die Kissen, vorbei er seine Nase etwas kraus zog und zufrieden schmatzte, als die bleierne Schwere der Müdigkeit wieder über ihn kam.
 

Sein Blick wanderte kurz auf die andere Seite, an der er Akuma noch irgendwie unter der Bettdecke ausfindig machen konnte und begann zu lächeln, dem Gequatsche seiner Mutter gar nicht mehr richtig zuhörend, erst als sie ihre Frage wiederholen musste, da sie merkte, dass Satoshi in Gedanken nicht ganz da war.

"Satoshi? ...du kommst doch, oder? Vergiss nicht, es ist mein 50. Geburtstag...und wir haben uns schon lang nicht mehr gesehen..."

Ein unbehagliches Gefühl machte sich in ihm breit, als er den Sinn der Worte verstand....das Wiedersehen mit seinem Vater...
 

Nach einer Weile stellte Akuma schlaftrunken fest, dass die Sonne direkt in sein Gesicht knallte und es somit unmöglich machte in Ruhe weiter zu schlafen, da sich die Luft unter der Decke unangenehm aufwärmte.

Murrend wälzte er sich wieder auf die andere Seite und schmatzte zufrieden, als das grelle Licht vor seinen geschlossenen Augen verschwand.

<<Da fehlt doch was...>>, meldete sich sein halbschlafendes Gehirn, als ihm die fehlende Nähe eines bestimmten Körpers plötzlich bewusst wurde und er etwas kraftlos auf der Matratze herum patschte, bis ihm nackte Haut in die Finger fiel. Sofort zerrte er Satoshi zu sich heran und schmiegte sich zufrieden an ihn. Er hatte sich fest vorgenommen wieder einzuschlafen!
 

Von dem plötzlichen Ruck Akumas so erschrocken, dass er nach Luft jappste, wisperte er Akuma kurz ins Ohr, ein paar Haarsträhnen hinters Ohr streichelnd.

"Warte kurz..."

Er strich mit dem Handrücken noch die Wange entlang, die vom Schlaf ein wenig erhitzt war und krabbelte dann aus dem Bett heraus, das Handy noch immer mit ein wenig Unglauben umklammernd.
 

"Neeää...was?...Hey, nich gehn...", knurrte Akuma und wollte diesen noch zurück ins Bett ziehen, doch Satoshi hatte sich schon zu weit entfernt, so dass er ins Leere griff und sehr unsanft aus dem Bett und auf den Boden knallte.

"Au...das is so gemein.", jammerte er und hielt sich seinen schmerzenden Kopf. Er blickte anklagend zu Satoshi auf, da er diesen einfach mal so für den Schuldigen seines unsanften Sturzes ansah und entdeckte das Handy an seinem Ohr. Mit einem bösen Blick richtete er sich gequält auf.

<<So...jetzt reicht's>> Er machte einen Schritt auf seinen Freund zu und streckte die Hand aus.

"Gib mir das Handy, Toshi.", forderte er ihn mit ernster Stimme auf ohne darauf Rücksicht zu nehmen, dass dieser gerade ein Gespräch führte.

"Gib's mir! Ich schmeiß es aus dem Fenster!"
 

"Ich weiß nicht so recht, Mama... " Er wiegte den Gedanken hin und her, ob er zu ihrem Geburtstag nach Hause kommen sollte oder nicht, als plötzlich auch schon Akuma vor ihm stand, trotz des schläfrigen Blickes irgendwie wütend aussehend.

"Satoshi, man wird nur einmal 50...", quasselte die Mutter am anderen Ende weiter, schon wissend, dass sie ihren Sohn dazu überreden konnte zu kommen, als dieser plötzlich stockte.

Ein amüsiertes Grinsen begleitete ihn, als er Akuma so aufgebracht sah, die Haare vom Schlaf noch kreuz und quer stehend, was ihn noch schelmischer erscheinen ließ, als er seine Hand kurz abwehrend hochhielt.

"Okay, ich werde kommen...ich muss jetzt auflegen, mach's gut."
 

"Los...gib's her. Ich schwöre dir, es fliegt jetzt raus. Es reicht mir langsam, dieses blöde Ding!", motze er, wobei er nur auf dieses kleine nervtötende Gerät bzw. den Anrufer sauer war.

<<Kann man nicht mal mit seinem Freund ein paar ruhige Schäferstündchen verbringen ohne unterbrochen zu werden?>>

Er tapste zu Satoshi und griff nach dessen Hand, in der der Unruhestifte immer noch seelenruhig lag.
 

"Akumaa~aa...", schelmisch schmunzelnd beugte er sich nach vorn, rieb seine Nasenspitze an der des Anderen und ließ währenddessen das Handy unbeachtet von Akuma sicher auf das Bett plumpsen, bevor Akuma es wirklich noch aus seiner Hand reißen konnte und wegwarf.

"Guten morgen...", raunte er ihm schließlich ins Gesicht, blinzelte dabei verliebt auf den Anderen und gab ihm zur Begrüßung den sehnlichst gewünschten Guten Morgen Kuss.
 

Erst widerwillig, da er den Gegenstand seiner Wut nicht bekommen hatte, erwiderte er den Kuss jedoch bald und schlang seine Arme um Satoshis Taille.

"Morgen", gab er noch etwas maulig zurück. "Nur damit eins klar ist...wenn ich dieses Teil noch einmal in meiner Wohnung sehe oder höre, mach ich Ernst, da kannst du dich wehren so viel du willst. Und es ist mir egal, ob es dabei kaputt geht oder nicht." Er sah Satoshi durchdringend an, doch sein Gesichtsausdruck glich eher dem eines Kindes, dass nicht seinen Willen bekommen hatte. Ohne Vorwarnung packte er Satoshi fester, hob ihn hoch und trug ihn zum Bett, wo er sich lachend mit ihm fallen ließ.
 

Einen überraschten Laut von sich gebend, als er mit Akuma zurück ins Bett plumpste, musste er im selben Moment wieder lachen und legte seinen Kopf auf seine Brust ab, um seinem gleichmäßigen Herzschlägen zuzuhorchen.

Eine angenehme Stille verbreitete sich im Raum, begleitet von den ersten Sonnenstrahlen dieses Tages, die nun das ganze Zimmer durchfluteten, ehe Satoshi leise aufseufzte und sich abstützte, um in Akumas Gesicht zu blicken.

"Du...kann...ich dich um einen Gefallen bitten?"
 

Akuma legte den Kopf etwas schief und sah seinen Freund neugierig an.

"Klar...was denn? Soll ich dir die Sterne vom Himmel holen? Die Zeit anhalten? Die Sonne sich um die Erde drehen lassen?", fragte er grinsend und zog Satoshi wieder an seine Brust, wobei er ihm einen Kuss in den schwarzen Haarschopf drückte.
 

"Ja, so ähnlich...", lachte er leise auf und in Gedanken musste er sich vorstellen, wie Akuma wohl wirklich für ihn einen Stern vom Himmel holen würde.

"Würdest du mich...zu meinen Eltern nach Hause begleiten? Ich meine...würdest du...bei mir sein, wenn diese Geburtstagsfeier meiner Mutter ist?", fragte er ein wenig zaghaft, schluckte dabei, als er die Frage gestellt hatte, so als ob er die Worte am liebsten runtergeschluckt hätte, denn er hatte irgendwie Angst vor der Antwort.
 

Er horchte überrascht auf.

"Geburtstagsfeier? Bei deinen Eltern?" Einen Moment überlegte er, ob es eine gute Idee war dort hinzugehen. Nicht für sich selbst, eher für Satoshi, denn für diesen war es sicherlich nicht leicht zurück zu seinem Vater zu gehen, der ihn schon so lange quälte.

"Wenn du es möchtest...glaubst du denn, das ist eine gute Idee zu ihnen zu gehen? Mal von der Sache mit deinem Vater abgesehen...wissen sie, dass du...naja, dass du schwul bist?" Er wollte sich gar nicht vorstellen, wie Satoshis Vater reagieren würde, wenn dies nicht der Fall war und wie verletzt sein Freund sein würde, wenn er auf Ablehnung stieß.

<<Nein, nicht mit mir...dafür sorge ich schon...keiner wird meinen Freund verletzen>>, beschloss er grimmig für sich mit einer tiefen Entschlossenheit, die nichts und niemand umwerfen konnte.
 

Ein leichtes Kopfschütteln, als Zeichen dafür, dass seine Eltern ahnungslos waren, bestätigte wohl Akumas Befürchtungen und Satoshi seufzte leise auf, was eher gequält rüberkam, als erleichtert.

"Ich...will ja selber gar nicht hin...aber meine Mutter hat mich persönlich eingeladen und...ich weiß nicht, anscheinend möchte sie wirklich, dass ich komme...es ist nur so, wenn...ich alleine dort hingehe...ich weiß nicht, ich komm mir dann eher verloren vor, aber wenn ich weiß, dass du da bist...dann werd ich das sicher auch noch überstehen.." Er sprach es absichtlich nicht aus, über was er sich Sorgen machte, denn er war sich sicher, dass Akuma es wohl selbst wusste.
 

Sein Gesichtsausdruck wurde ernst.

<<Sie wissen es nicht. Das ist nicht gut...gar nicht gut. Na hoffentlich, überstehen wir das. Ich bezweifle stark, dass sein Vater diese Tatsache so einfach hinnehmen wird>>

Akuma streichelte liebevoll über Satoshis Hinterkopf, um ihn etwas zu beruhigen, seine Sorgen zu vertreiben. Er seufzte einmal auf und flüsterte dann:

"Ich pass auf dich auf, Kleiner. Dir wird niemand weh tun und wenn es doch passieren sollte, schlag ich ihn zu Brei, versprochen. Ich lass dich nicht allein, Toshi. Wir schaffen das zusammen, hm?" Aufmunternd und mit einem erneuten Kuss auf Satoshis schwarzes Haar fügte er noch leiser hinzu:

"Ich liebe dich, mein Schatz."
 

Auch wenn es so ganz und gar nicht zur Situation passte, so musste Satoshi doch auflachen, als er sich auch wieder an seine Brust kuschelte.

"Ja, das werden wir..." Er drückte sich noch etwas an ihn, atmete seinen frischen Morgenduft ein und fühlte sich geborgen, wie man sich wohl selten fühlte.

"...das werden wir..", wiederholte er leiser, aber irgendwie wirkte es eher, als würde er es sich erst selbst einreden müssen, bevor er es überhaupt glauben konnte.

<<Ich liebe dich auch, Akuma...und schon deswegen möchte ich, dass du bei mir bist, wenn ich meinem Vater gegenüber trete...denn ich glaube nicht, dass ich es ohne dich schaffe...>>
 

Fortsetzung folgt, ^.^

ohne Titel

TITEL: kokoro no michi - Der Weg des Herzens

TEIL:8/???

KOMMENTAR: sooo, das wird jetzt ein etwas kürzerer teil, wir haben uns gedacht... dass wir euch mal schonen wollen... XD ... *räusper*

also, viel spaaaaß *hoffen, dass ihr den haben werdet* *.*
 


 

Kapitel 8
 

"Wann ist denn der Geburtstag?", fragte Akuma in Satoshis Haare hinein und schlang seine Arme noch etwas fester um den so hilflos wirkenden Körper auf sich. Das war sicher nicht leicht für ihn...seinem Vater wieder ins Gesicht zu sehen...
 

"....Morgen....", kam es leise genuschelt von Satoshi , als er plötzlich mit dem Kopf hochfuhr, "Scheiße, verdammt...ja, morgen schon...und ich hab gar nichts, was ich ihr schenken könnte..."

Seine Augen wanderten hastig von einer Seite auf die andere, als er wohl schon überlegte, was er ihr mitbringen könnte.
 

Akuma sah den Anderen erst etwas irritiert an und zog eine Augenbraue hoch. Dann tätschelte er seinen Freund beruhigend den Kopf und meinte nur:

"Dann gehen wir halt heute einkaufen...wir finden schon was." Damit stemmte er ihn von sich und setzte sich auf. Als Satoshi ihn etwas verwirrt ansah, verdrehte er nur die Augen.

"Na komm...beweg deinen süßen Hintern...einkaufen!" Akuma stand auf, ging zu seiner Kleiderkommode und bückte sich, um irgendwas herauszufischen, was er bei diesem strahlenden Wetter ohne Schweißausbrüche tragen konnte.
 

"Du musst gerade von süßen Hintern reden..", schmunzelte er breit, als er Akumas entgegen gestrecktes Hinterteil begutachtete und erhob sich schließlich auch aus dem Bett, als er seine Jeans wieder drüberzog.

"Wo ist denn mein Shirt?", fragte er eher sich selbst, als Akuma, als ihm einfiel, dass sie es gestern in der Hitze ihrer Leidenschaft achtlos von sich geworfen haben.

"Ah ja.." Ins Wohnzimmer stapfend, hob er seine Klamotten auch schon auf und streifte sie sich über.
 

"Hm?" Er sah Satoshi hinterher und grinste, als er an den gestrigen Abend dachte.

<<Oh, ja...das müssen wir mal wieder machen hehe>>

Kurze Zeit später trat er schließlich angezogen in die Küche und machte Frühstück, wobei er schon überlegte, was sie für Satoshis Mutter kaufen könnten.

"Hast du schon eine Idee, was du ihr schenken willst?", rief er laut, da er nicht genau wusste, wo sich der Andere gerade aufhielt.

"Ich denke mal, du weißt besser, was deiner Mutter gefällt. Ich hab in so was keine Erfahrung."
 

"Öh.." Er kratzte sich kurz am Kopf, schien zu überlegen, was seine Mutter früher gemocht hatte, als ihm nichts passendes einfiel und er zu Akuma in die Küche schlich.

"Ehrlich gesagt... hab ich keine Ahnung, was meine Mutter gerne hat...dafür war unser Verhältnis wohl nicht eng genug..." Er schaute fragend zu Akuma, tippte unaufhörlich an die Küchenplatte, als er mit der flachen Hand draufpatschte.

"Aber...diese Pralinen hat sie gerne gegessen...oder schenkt man so was überhaupt zu einem Geburtstag? ...nicht wirklich, oder?...maaan..."
 

Akuma lachte amüsiert auf, als Satoshi so wunderbar am Verzweifeln war.

"Hey, ganz ruhig. Wir finden schon was. Aber um ehrlich zu sein...Pralinen finde ich etwas abgedroschen. Das bekommt man jedes Jahr mindestens von einer Person zum Geburtstag. Wie wäre es denn mit einem Hut?", kicherte er und setzte sich an den gedeckten Tisch.

"Oder ein Schmuckkästchen? Hat sie so was schon? Das hab ich mal meiner Mutter geschenkt...war selbst gemacht. So weit ich mich erinnern kann, hat sie sich sehr darüber gefreut." Er kratzte sich nachdenklich am Kinn.
 

"Ein Schmuckkästchen??", fragte Satoshi eher unsicher, als überrascht, als er die Idee noch einmal abwog...sicher, ein Schmuckkästchen war keine so schlechte Idee, aber ob sie sich darüber so freuen würde, wie Akumas Mutter?

Als er jedoch dessen abwartenden Blick auf sich spürte, nickte er und lächelte leicht.

"Sicher...dann wird es ein Schmuckkästchen...ich mein...eh, kein selbst gemachtes natürlich.."

Leicht bedröppelt hob er eine Augenbraue, setzte sich zu Akuma dazu.
 

"Hey, es war nur ein Vorschlag...du kannst auch was Anderes nehmen.", sagte Akuma schnell, da er Satoshi nichts aufzwingen wollte. Er begann damit sein Brötchen aufzuschneiden, es zu belegen und zu essen.

"Dabei fällt mir ein...ich kann heute nur bis zum Nachmittag, dann muss ich zum Laden und mal wieder etwas Geld verdienen. Aber ich denke, bis dahin bleibt uns noch genug Zeit.", mampfte er vergnügt.
 

"Oh.." Er konnte den kleinen Anflug von Enttäuschung nicht verbergen, versuchte aber dann doch ein kleines Grinsen, weil er es ja irgendwie schon geahnt hatte, dass Akuma wieder in den Klamottenladen musste.

Sich ebenfalls auf den Sessel niederfallen lassend, stützte er seinen Kopf auf die Hände ab und beobachtete Akuma beim essen, hatte selbst irgendwie keinen Hunger. Allein beim Gedanken an den nächsten Tag verkrampfte sich sein Magen unweigerlich, ließ nicht zu, dass er irgendetwas Essbares zu sich nehmen konnte.
 

Ohne ihn wirklich anzugucken, fragte Akuma ganz beiläufig:

"Das bevorstehende Wiedersehen mit deinem Vater schlägt dir auf den Magen, was?" Er biss wieder ab und sah nachdenklich aus dem Fenster. Man konnte in Satoshi jegliche Emotionen lesen, die ihn gerade durchströmten. Allein schon die etwas zusammengesackte Haltung bestätigt Akumas Verdacht, dass der Andere sich viel lieber irgendwo verstecken wollte, anstatt morgen seinen Vater zu treffen.

<<Das wird nicht leicht>>
 

"Wie?.." Überrascht sah er auf, spürte aber zeitgleich einen merkwürdigen Stich im Herzen, als er seinen Vater erwähnte. Als ob sich dessen Worte, die mit so einer Verachtung, mit so einem Hass ausgesprochen wurden, in der Gegenwart fest gesetzt hatten, nur um ihn wieder aufzulauern...er wollte nicht schwach sein, aber dennoch hatte er Angst.

"Hm...naja...ich hab ihn lange nicht mehr gesehen...das kommt alles...so plötzlich..."
 

Akumas Blick war immer noch in die Ferne gerichtet. Er nickte nur leicht. Als er fertig war mit essen, stand er auf, räumte sein Geschirr weg und setzte sich neben Satoshi.

"Keine Panik...ich pass schon auf dich auf.", lächelte er und tätschelte die Hand des Schwarzhaarigen. Sein Gesicht sah unbekümmert aus, doch in seinem Inneren tobte ein Sturm, den er vor Satoshi erst einmal verbergen würde.

<<Da treffe ich morgen also auf den Mann, der ihm all das angetan hat. Der ihn gedemütigt, verstoßen und in tiefe Depressionen gestürzt hat. Mann...ich muss mich zusammen nehmen, ihm nicht den Hals umzudrehen>>

"Na los, lass uns gehen, sonst schaffen wir es doch nicht mehr.", lachte er und erhob sich wieder, sah seinen Freund aufmunternd an.
 

Mit einem stummen Lächeln blickte er zu Akuma hoch, der ihn schon zu sich winkte, nickte und folgte ihm schließlich, ehe er sich von hinten an ihn schmiegte, sich fest an ihn drückte und ein leises "Danke" ins Ohr hauchte, als er sich auch schon wieder löste, seine Jacke schnappte und zur Wohnungstür ging.

Der Katze noch zum Abschied hinter den Ohren kraulend, öffnete er die Tür und wartete auf Akuma.

<<Er ist ja bei mir...sei doch optimistisch, was kann da schon schief gehen..>>
 

Sie verließen gemeinsam das Haus und machten sich auf zum Einkaufszentrum, dass nicht weit entfernt lag, weshalb sie es gut zu Fuß erreichen konnten. Es waren schon viele Menschen unterwegs, erledigten ihre Einkäufe oder bummelten einfach so durch die Geschäfte. Der wolkenlose Himmel lud mit seinem strahlenden Blau geradezu ein, nach draußen zu gehen und einen Spaziergang zu machen.

"So, wo gehn wir zuerst hin?" Akuma sah sich suchend um, da er nicht oft in dieser Gegend war.

"Wie wär's mit dem Laden?" Er deutete auf eine freundlich wirkende Boutique mit der Aufschrift 'Needful Things', deren Türen weit geöffnet waren, um die Kunden hereinzulocken.
 

"Klingt gut...", nickte er beiläufig und zog Akuma auch schon in das Geschäft hinein.

"Öh...und wo soll man da anfangen zu suchen? Ist ziemlich überdimensional für eine Boutique.." Seine Augen wanderten die ganzen Regale und Ständer ab und er kam sich eher verloren vor, ehe eine Verkäuferin hinter dem Tresen hervorkam und die beiden Männer begrüßte.

"Kann ich ihnen helfen?"
 

"Jaaa...", sprang Akuma sich förmlich an, dabei sein bestes Sonntagslächeln aufsetzend. "Wir brauchen ein Geburtstagsgeschenk für seine Mutter." Er deutete auf Satoshi. "Und wie es sich für zwei Kerle wie uns gehört, haben wir keine Ahnung, was wir nehmen sollen." Er warf Satoshi einen frechen Blick zu und grinste breit. Dann richtete er sein strahlendes Lächeln wieder auf die Verkäuferin und zwinkerte ihr zu, ganz offensichtlich flirtend.

"Haben sie zufällig eine Idee? Wir dachten vielleicht an ein Schmuckkästchen oder so..."
 

Die Verkäuferin fühlte sich sichtlich wohl, wie Akuma mit ihr umging, konnte es sich auch nicht verkneifen ein leises Seufzen von sich zu geben, als dieser ihr zuzwinkerte und deutete mit einem Wink an, ihr zu folgen.

"Hier haben wir die neuesten Modelle...ich hoffe, darunter ist etwas, was Ihrem Geschmack entspricht?"

Satoshi schaute die Schmuckkästchen mit einem kritischen Auge an, hob fragend eine Braue, da er wirklich Null Ahnung hatte und blickte hilflos zwischen Akuma und der Verkäuferin hin und her....für ihn sahen alle gleich aus...eine Box mit irgendwelchen Verzierungen und dem passenden Deckel dazu...
 

Akuma, der es gewohnt war mit Kunden etwas zu flirten, da diese dann schneller was kauften, war voll in seinem Element. Sein Profilächeln erstrahlte wieder und er unterhielt sich etwas mit der Verkäuferin, während er die kleinen Schatullen beäugte und dann Satoshi ansah.

"Na, was meinst du? Welche is die Richtige?" Doch als er Satoshis verzweifelten Blick bemerkte, ahnte er schon, dass dieser keinen blassen Schimmer hatte, also erleichterte er seinem Freund die Auswahl etwas.

"Hm...", machte er nachdenklich und tippte sich ans Kinn. "Wie wär's mit dieser hier?" Akuma hielt ein kleines mit dunklem Leder bezogenes Kästchen hoch und öffnete es. Sofort grinste er sich im Spiegel entgegen, der im Deckel eingeklebt war. Das Innere war mit schwarzem Samt bezogen und hatte Platz für viele kleine Ringe, Broschen, Kettchen und was nicht sonst noch alles. An der Seite waren niedliche kleine Fächer angebracht, die noch mehr Stauraum boten und durch in mühevoller Kleinstarbeit gefertigte Knaufe zu öffnen waren. Er sah seinen Freund abwartend an, die Schatulle direkt unter dessen Nase haltend.
 

In diesem Moment, war er wahnsinnig froh, dass Akuma mit ihm einkaufen gegangen war, denn er selbst hätte sich für keines davon entscheiden können und so nickte er leicht zustimmend und bestätigte seine Wahl.

<<Hier kann man mir sowieso alles andrehen...aber wenn es Akuma gefällt..>>

"Ja...das ist gut, das nehm ich.."

"Eine vortreffliche Wahl..", plapperte die Verkäuferin munter weiter, nahm das Schmuckkästchen entgegen und wickelte es in Geschenkspapier ein, bevor sie es Akuma wieder in die Hand drückte.
 

"Na das ging ja schnell.", freute sich Akuma, als sie aus dem Geschäft traten mit der verpackten Schatulle unter dem Arm.

"Und jetzt? Ich hab noch ein bisschen Zeit." Er sah Satoshi nach einem kurzen Blick auf die Uhr fragend an.

"Da fällt mir ein...was soll ich eigentlich anziehen? Ich denke mal, es is dir nicht so recht, wenn ich bei deinen Eltern in so einem Outfit wie gestern antanze. Hm...hab ich denn auch normale Sachen für solche Anlässe?", überlegte er laut und tippte sich wieder ans Kinn, was langsam zur Gewohnheit zu werden schien. Doch das verschmitze Grinsen in seinem Gesicht zeigte, dass er sehr wohl wusste, dass er etwas hatte.
 

Er fing an leicht böse zu grinsen, als seine Augen vor Schelm aufblitzten.

"Wer weiß...vielleicht wär's gar nicht so schlecht...so konservativ wie sie sind, würde vielleicht mein Vater noch einen Herzinfarkt bekommen..." Einen Moment später winkte er aber schließlich ab.

"Hey zieh einfach ein Outfit an, in dem du dich auch wohl fühlst...wär ja noch schöner, wenn sie uns deswegen Vorschriften machen..."
 

"Hm, ok." In Gedanken suchte er sich schon etwas zurecht, zog Satoshi aber mit durch die Straßen, um einen kleinen Schaufensterbummel zu machen. Er hatte sich vorgenommen die wenige Zeit, die ihm noch blieb, ganz seinem Freund zu widmen. Der morgige Tag würde nicht einfach werden, also wollte er ihn bis dahin noch auf andere Gedanken bringen, da er sich noch genug den Kopf darüber zerbrechen würde.
 

Je näher der Tag rückte, umso stiller wurde Satoshi, wenn auch ungewollt und desto länger hielt er sich in seiner Gedankenwelt auf, obwohl er bemerkte, dass Akuma ihn immer wieder rausholte.

<<Am liebsten würd ich das wieder absagen...>>

Als Akuma sich wohl oder übel auch schon von ihm verabschieden musste, ging er zurück in die Wohnung und streifte mit seinem Blick den Spiegel. Ein grünes und ein blaues Auge starrten ihm entgegen, wirkten irgendwie entmutigt, ehe er leicht den Kopf schüttelte, sich durch die Haare fuhr.

Als wär er in Trance ging er wie von Geisteshand gelenkt ins Bad und pickte sich die blaue Kontaktlinse aus dem Behälter raus.

<<Tut mir leid...Akuma...aber solange er mir nicht in diese Augen sieht...wird es vielleicht gar nicht schlimm...>>
 

Auch Akuma sah dem Tag etwas nervös entgegen und wurde immer hibbeliger. Selbst seine Kollegen wunderten sich schon über dieses merkwürdige Verhalten, doch ließen sich mit halbherzigen Ausreden abspeisen.

Als er endlich wieder nach Hause kam, kramte er den kleinen Zettel mit Satoshis Nummer hervor, die er ihm vor ihrer Trennung am Nachmittag gebeten hatte, atmete einmal tief durch und drückte auf die Tasten. Als sich Satoshi meldete, flötete er ihm freundlich ins Ohr, als würde er sich keinerlei Sorgen machen.

"Naaa, wie war dein Tag? Ich hab dich die ganze Zeit vermisst, es war schrecklich. Wann gehen wir denn morgen dort hin? Holst du mich ab oder soll ich zu dir kommen?"
 

Erleichtert Akumas Stimme wieder zu hören, musste er erst vor sich hinschmunzeln, als er sich seinen Freund vorstellte, wie er wohl auf der Couch saß, mit seiner Katze herumspielend.

"Ich hab dich auch vermisst...so sinnlos durch die Gegend bin ich noch nie gelaufen...", lachte er leise, als er schon weiter überlegte, "Ich würd sagen...ich hol dich ab...es liegt auf dem weg...wahrscheinlich werd ich so um 10 bei dir anläuten...geht das in Ordnung?"

Insgeheim war er froh, dass er an diesem Tag seinen frei hatte und somit nicht noch im Lokal bis ins Morgengrauen hinein arbeiten musste.
 

"Ja, das is prima. Und? Wie geh...au, Kura! Noch so'n Ding und du schläfst heut Nacht draußen.", rief Akuma plötzlich in den Hörer, obwohl er eher mit seiner Katze sprach, die ihn soeben spielerisch attackiert hatte, doch anscheinend vergessen hatte, dass ihre Krallen alles andere als Spielzeuge waren.

"Dieses kleine Biest...kratzt mir doch wirklich den halben Arm auf.", grummelte er noch etwas. Dann wandte er sich wieder Satoshi zu.

"Wo waren wir? Ach ja, wie geht's dir so? Nervös wegen morgen?" Seine Stimme nahm einen sanften mitfühlenden Ton an, der seine ehrliche Sorge bekundete.
 

"Hee~ey...da sollt ich schon eher fragen, wie's dir geht, wenn Kura dich aufschlitzt..", meinte er in amüsiertem Ton, nicht gewillt darüber zu reden, wie er sich wegen der bevorstehenden Sache fühlte.

"Jedenfalls...wenn wir so um 10 von hier abfahren...hm, dann dürften wir um die Mittagszeit dort sein..", überlegte er laut und stimmte dann mit einem Nicken zu.
 

"Gut, wenn du ein Auto hast? Ich hab nämlich keins. Und weich nicht immer meinen Fragen aus! Ich komme darauf zurück! Wenn du es mir nicht sagst, seh ich's dir sowieso an." Er schüttelte nur den Kopf und warf Kura schließlich kurzer Hand vom Sofa, da sie einfach nicht aufhören wollte ihn zu ärgern.

"Ok, dann werd ich mich mal meiner Garderobe widmen. Hältst du es bis morgen ohne mich aus oder soll ich noch mal vorbei kommen?"
 

"Kein Problem, ich hab ein Auto...", stimmte er abermals zu, nun mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen.

<<Wir kennen uns erst seit ein paar Tage, aber du kennst mich bereits so gut, dass du weißt, wie du mich zu behandeln hast, was?...>>

"Aber ob ich ohne dich auskomme? Ich denk, das dürfte ich noch gerade hinbiegen...", witzelte er am anderen Ende herum und verabschiedete sich schließlich, um Akuma in die weiten des Kleiderschrankes zu entlassen, angespannt auf den nächsten Tag wartend, der auch bald kommen sollte.
 

Wie ein aufgescheuchtes Huhn lief Akuma in der Wohnung herum, suchte wirklich alles an Klamotten raus, was er besaß (und das war nicht wenig). Schließlich wollte er ja morgen einen guten Eindruck machen, allein um Satoshis Willen. Also probierte er die verschiedensten Kombinationen an, während die Stunden nur so dahinschlichen, bis es schon dunkel wurde und er endlich total fertig ins Bett fiel.

"Das wird morgen ein wichtiger Tag. Ich muss fit sein, um Satoshi so gut ich kann zu unterstützen.", murmelte er noch, als es langsam in den Schlaf driftete.
 

Der Wecker rasselte unaufhörlich in der guten Morgenstunde, als er auch schon gepackt und gegen die nächste Wand gepfeffert wurde, woraufhin er in alle Einzelteile zerklirrte, jedoch eine angemessene Ruhe wieder verbreitete.

Als er die nächsten Minuten im Stillen wieder einzuschlafen drohte, fuhr Satoshi abrupt hoch und hastete aus dem Bett, zunächst seine Gedanken ordnen müssend.

<<Scheiße...was zieh ich jetzt an?...>>

Den Kleiderschrank durchwühlend, fischte er sich letztendlich eine beige Baggy heraus und schlüpfte in ein weinrotes Sweatshirt, als er auch schon ins Bad hechtete, sich seine blaue Kontaktlinse wieder rein steckte, machte seine morgendliche Wäsche und stylte seine Haare, so dass sie wieder wuschlig in alle Richtungen wegstanden, ehe er seine Schlüssel packte und seine Wohnung zurückließ.
 

Akuma erwachte, als er im Dämmerschlaf langsam bemerkte, dass er keine Luft mehr bekam. Im ersten Moment überrascht und etwas panisch, stellte er auf den zweiten Blick fest, dass sein Mund voller Haare war und seine geöffneten Augen immer noch im Dunkeln. Seine Hand fuhr zu seinem Gesicht, als ihm langsam dämmerte, was mit ihm geschehen war und er fühlte weichen warmen Pelz. Abrupt setzte er sich auf und funkelte das böse fauchende Bündel, das in seinen Schoß fiel, an.

"Kura, ich hab dir schon mal gesagt, du sollst dich nicht auf mein Gesicht legen, wenn ich schlafe." Muffelig streckte sich der Schwarzhaarige ausgiebig und schlurfte dann in die Küche.

"Ohne Kaffee läuft gar nichts." Während die Kaffeemaschine fröhlich vor sich hin brummte, ging er ins Bad und duschte. Seine Sachen hatte er schon am vorherigen Abend zurecht gelegt, so dass er sich jetzt nicht mehr darum kümmern musste. Schließlich setzte Akuma sich langsam munterwerdend an den Küchentisch und schlürfte aus seiner Tasse die braune Flüssigkeit, die auch die letzten Lebensgeister weckte.

<<Na, dann wollen wir mal auf alles gefasst sein, was heute so passieren könnte>>

So wartete er Zeitung lesend auf Satoshi, der ihn bald abholen würde.
 

Nur wenige Minuten später stand er wieder vor der von ihm schon bekannten Tür und läutete Sturm an. Er musste sich eingestehen, dass er nun doch ein ziemliches Nervenbündel war, er strich immerzu durch die Haare, kaute schon fast wie besessen auf seinem Kaugummi und würde sich sicher auch die ganze Zeit im Kreis drehen, wenn er damit nicht zu dämlich aussehen würde.

<<Maaann...>>

Einen Augenblick später ertönte der Surrton, als Zeichen, dass ihm die Tür geöffnet wurde und er hechtete die Treppen zu Akumas Wohnungstür hinauf.
 

Als es klingelte, stand Akuma gemächlich auf, von seiner leichten inneren Nervosität zeigte er nichts. Als er lautes Gepolter vor seiner Wohnungstür vernahm, musste er doch unwillkürlich grinsen. Schwungvoll riss er die Tür auf, hatte schon einen liebevollen Morgengruß auf den Lippen, und sah in zwei blaue Augen.

"Satoshi..." Er konnte im ersten Moment seinen Freund nur ernst anschauen, wollte was sagen, doch ließ es dann lieber bleiben. Es würde auch so schon ein schwerer Tag werden und der Andere schien jetzt schon ein nervliches Wrack zu sein, da konnte er nicht auch noch anfangen wegen der Kontaktlinse zu streiten. Wenn er seinem Vater so besser in die Augen sehen konnte, sollte es so sein.

"Ich komme sofort.", lächelte er nun freundlich und drehte sich wieder um. Für heute hatte er mal eine schwarze Jeans angezogen, die seit Ewigkeiten in seiner Truhe vergraben war, aber wie neu aussah und ein rotes Baumwollhemd. Im Großen und Ganzen war es locker, aber nicht schlampig, also sollte es genügen. Er schnappte sich seine Jacke und ging wieder zu Satoshi, der unruhig von einem Fuß auf den andere trippelte. Mit einer Hand wischte Akuma sich die störenden Fransen seines Ponys aus den Augen und meinte dann grinsend:

"Auf in die Höhle des Löwen...roar."
 

Zunächst doch etwas erschrocken, als Akuma ihn so ernst ansah, überlegte er angestrengt, was er jetzt wieder falsch gemacht hatte, obwohl sein Innerstes die Antwort ihm schon entgegenschrie, als er seinen Kopf in die Wohnung steckte, dort Akuma hinter herstarrte, wie er seine Jacke überzog und schließlich mit einem Schmunzeln wieder zurückkam, was ihn gleichwegs wieder beruhigte.

"Siehst gut aus...", lächelte er, als er seinen Blick noch mal von oben bis unten gleiten ließ, packte ihn aber schließlich am Arm um ihn ins Auto zu zerren.
 

"Da~anke...", brachte Akuma gerade noch hervor, als Satoshi ihn mehr oder weniger zärtlich am Arm packte und mit sich schleifte.

"Kannst es gar nicht erwarten da hin zu kommen, was?", witzelte er und stieg ins Auto, wobei ihm etwas flau im Magen wurde. Als er Satoshis verkniffenes Gesicht betrachtete, grinste Akuma ihn breit an.

"Nun lach doch mal, es wird schon nicht so schlimm werden.", versuchte er ihn aufzubauen, doch der Schwarzhaarige wirkte nicht minder verkrampft.
 

Ein kurz gespielt, demonstrierend sarkastischer Lacher drang aus Satoshis Mund, als er das Auto anstartete, jedoch leise aufseufzte, ehe er sein Fahrzeug aus der Parklücke fuhr.

"Ich mache drei Kreuze, wenn ich den Tag überstanden hab..", murmelte er leise, blickte aus dem Rückspiegel und fuhr auf die Straße auf.

"Aber danke...dass du mitkommst, Akuma...das bedeutet mir wirklich sehr viel.."
 

"Hey, das ist doch klar, schließlich muss ich doch darauf achten, dass es meinem Kleinen gut geht.", grinste er. Es dauerte nicht lange, da breitete sich Stille in dem Gefährt aus und jeder hing seinen Gedanken nach. Akuma hatte noch nie viel geredet, wenn er Auto fuhr, angespannt starrte er aus dem Fenster und konzentrierte sich auf die Landschaft, die im Eiltempo an ihnen vorbei raste, schaltete vollkommen ab und nahm seine Umgebung gar nicht mehr richtig wahr.

Kurzzeitig zwang er sich aus seiner Trance zu erwachen, um einen kurzen Seitenblick auf Satoshi zu werfen. Dieser trommelte nervös auf dem Lenkrad herum und rutschte in seinem Sitz hin und her, als würde er auf glühenden Kohlen sitzen.
 

Seinen Blick konzentriert auf die Fahrbahn werfend, spielte er abermals nervös mit seinem Lippenpiercing herum und wollte am liebsten für einen Moment stehen bleiben um einen lauten Schrei von sich zu geben, all seine Angst, Nervosität und Unsicherheit darin ausdrückend.

Je näher er dem Wohnort kam, desto härter klopfte sein Herz gegen den Brustkorb, atmete er öfters tief durch und schluckte diesen imaginären Kloß in seinem Hals hinunter.

"Da wären wir..", murmelte er rau, als er in einer Einfahrt einbog und das Auto ruhen ließ, sich im Autositz zurücklehnend.
 

Akuma sagte kein Wort, sondern blieb still sitzen und wartete ab. Satoshi regte sich nicht, sondern starrte einfach nur aus der Windschutzscheibe. Er wollte ihm noch einen Moment geben, um sich zu sammeln bevor sie ausstiegen. Akumas Hand suchte automatisch Satoshis Körper und er legte sie sanft auf dessen Knie.

"Du schaffst das.", flüsterte er und strich beruhigend über das Bein des Anderen. Mit einem ermutigenden Nicken sah er seinem Freund in die Augen, wobei er einen leichten Stich in der Brust verspürte, den er jedoch gleich ignorierte, was er mit den Gedanken nicht konnte.

<<Blau...der Saphir hat seinen Smaragd verloren>>

Er öffnete die Tür und stieg aus.
 

Fortsetzung folgt, ^.^

ohne Titel

TITEL: kokoro no michi - Der Weg des Herzens

TEIL: 9 / ???

KOMMENTAR: ääääh.. eeto... *am kopf kratzen* ... wir wünschen viel spaß... \^o^/ oder so... XD jedenfalls... Akuma und Satoshi sind grad bei Satos Elternhaus angekommen.. wie's weitergeht, erfährt ihr ... hiiieeer (ach geh XD)
 


 

Kapitel 9
 

Er nickte leicht, schluckte noch einmal, um auch den letzten Rest an Unsicherheit zu unterdrücken, die allmählich die Oberhand ergriff. Als er ebenfalls ausstieg, merkte er, wie unsicher er auf den Beinen stand, wie zittrig und weich sie sich anfühlten und das nur, weil er wieder vor diesem Haus stand, welchem er vor ein paar Jahren den Rücken gekehrt hatte.

Er wollte erst gar nicht wissen, wie er sich dann erst fühlte, wenn er im Haus drinnen war und schon gar nicht wollte er wissen, wie es war, seinen Vater wieder zu sehen. Dicht gefolgt von Akuma, der für ihn noch die letzte Stütze war, auf die er bauen konnte, klingelte er schließlich an der Haustür, die auch bald geöffnet wurde. Das wohlbekannte leise Knirschen ließ ihn zusammenzucken, als sein Blick in das Innere des Hauses fiel, ehe er in das Gesicht blickte, das ihnen die Tür geöffnet hatte.

"Alles Gute zum Geburtstag , Mama..", brachte er schwach und brüchig hervor und versuchte ein Lächeln, das die Mutter sofort erwiderte.

"Satoshi...groß bist du geworden, Junge...wen hast du denn da mitgebracht, hm?"
 

Akuma machte einen Schritt auf sie zu, so dass er nicht mehr hinter Satoshi stand und streckte höfflich die Hand aus, wie es seine Mutter ihm beigebracht hatte.

"Mein Name ist Akuma Tenshi. Ich bin ein Freund von Satoshi.", erklärte er lächelnd. Der Schwarzhaarige wählte bewusst diese Formulierung, da er es nicht für angebracht hielt mit der Tür ins Haus zu fallen. Und er hatte ja nicht gelogen...er war ein Freund, ein sehr enger.

Mit einem freundlichen Lächeln betrat er auf Aufforderung der Mutter nach Satoshi das Haus und sah sich gleich interessiert um.
 

Er trat hinterher, schaute sich einwenig unsicher im Vorraum um, um die Anwesenheit seines Vaters abzuchecken, als er diesen jedoch nicht vorfand und erleichtert durchatmete.

"Geht doch schon ins Wohnzimmer vor...dein Vater müsste auch bald nach Hause kommen.."

Zu früh gefreut....
 

Akuma sah bei diesen Worten schnell zu Satoshi, der unweigerlich zusammenzuckte.

"Ja, danke.", sagte er an dessen Mutter gewandt und schob seinen Freund sanft in Richtung Wohnzimmer. Seine Hand ruhte auf Satoshis Rücken und der Daumen strich leicht über den Stoff seines Hemdes, damit der Andere sich etwas entspannte.

"Ganz ruhig, du schaffst das.", flüsterte er ihm zu und setzte sich mit ihm zusammen auf das Sofa.
 

Am liebsten würde er sich in Akumas Arme werfen, seinem beruhigenden Herzschlag lauschen, der all seine Probleme irgendwie vergessen ließ, aber bevor er auch nur ansatzweise Akuma berühren konnte, kam auch schon die Mutter herein und setzte sich dazu.

"Die Gäste kommen erst gegen Nachmittag...ich hoffe, ihr habt einen großen Hunger mitgebracht, ja?..."

Erst jetzt fiel ihm das Geschenk ein, das er noch immer nicht übergeben hatte und reichte es mit einem kleinen unsicheren Lächeln seiner Mutter.
 

Akuma lächelte und legte den Kopf etwas schief, als die ältere Frau ihren Sohn verwirrt ansah.

"Also, gleich zur Vorwarnung...ich hab es ausgesucht, wenn es ihnen nicht gefällt, nehme ich alle Schuld auf mich." Er tätschelte dabei Satoshi leicht das Knie; was für einen Außenstehenden eher eine freundschaftliche Geste war, sollte Satoshi etwas Mut spenden.

"Wann kommt denn ihr Mann nach Hause?", erkundigte er sich interessiert, obgleich aus anderen Gründen, als Satoshis Mutter annahm.
 

Die Mutter hatte das Geschenk erstaunt an sich genommen und in alle Richtungen gedreht, um es zu begutachten.

"Aber...Satoshi...das wäre doch nicht nötig gewesen...mein größtes Geburtstagsgeschenk ist doch, dich hier zu sehen.."

Ein kleines, aber ehrliches Lächeln zierte seine Lippen. So etwas hatte seine Mutter zu ihm das erste Mal gesagt und irgendwie...ja, irgendwie fühlte er sich schon etwas geborgener in diesem Haus.

Als die Mutter gerade ansetzen wollte, um Akumas Frage zu beantworten, hörte man im selben Moment die knarrende Haustür und näher kommende Schritte.

"Ah...das wird er sein.", meinte sie an Akuma gerichtet und erhob sich wieder von ihrem Platz, um ihren Mann begrüßen zu gehen.
 

Es war offensichtlich, dass diese Worte Balsam für Satoshis geschundene Seele waren und er sich etwas entspannte.

Doch als die Haustür ins Schloss fiel und die schweren Schritte im Flur lauter wurden, breitete sich sofort eine unbehagliche Spannung in seinem Körper aus und er wurde ernst. Nun war der Moment gekommen. Gleich würde er dem Mann ins Gesicht sehen, der Satoshi Jahre lang seelischen Qualen ausgesetzt hatte. Er konnte nur schwer der Versuchung widerstehen, seinen Freund bei der Hand zu nehmen, doch er zwang sich zur Ruhe und warf ihm nur einen schnellen Blick zu.
 

Er senkte seinen Blick, starrte auf den Boden, als er diese bekannten schlurfenden Schritte hörte und fühlte sich wieder in seine Kindheit und Jugendjahre zurückversetzt.

"Da ist ja unser Geburtstagskind..", kam es aus dem Flur mit rauer Stimme, ehe man seine Mutter kurz auflachen hörte. Nach außen hin würde man meinen, es handle sich um eine normale glückliche Familie, aber Satoshi wusste, dass es nicht mehr lange dauern würde, ehe eine eisige Stille im Haus herrschte...und dann kam der Moment des Wiedersehens, der Moment, vor dem sich Satoshi schon die ganze Zeit gefürchtet hatte.
 

Akuma sah immer wieder zwischen der Tür und seinem Freund hin und her. Er konnte die Anspannung förmlich sehen und hätte nichts lieber getan, als Satoshi schützend in die Arme zu nehmen, doch das ging nicht...noch nicht.

Also straffte er die Schultern und hob den Kopf, streckte trotzig das Kinn vor, um sich auf die bevorstehende Konfrontation zu wappnen.

<<Egal, was jetzt kommt, ich bin bei ihm>>, dachte er noch als die Schritte zweier Personen sich ihnen näherten und schließlich das Zimmer betraten.
 

"Oh...Satoshi, unser schwarzes Schaf ist ja auch hier...lange nicht mehr gesehen...und ehrlich gesagt, bin ich froh darüber...", meinte der Vater, als er sich zu ihm wandte, ihn weitgehend mit abschätzigem Blick musterte.

"Konntest du dich nicht wenigstens gescheit anziehen? Deine Mutter hat Geburtstag...aber was red ich da...von dir kann man gar nichts Anderes erwarten.." Erst jetzt fiel ihm die Person neben Satoshi auf und legte seinen Kopf schief.

"Und Sie sind?"
 

<<Entsetzt>>, schoss es Akuma durch den Kopf bei dieser brutalen Begrüßung, wobei er sich wirklich anstrengen musste nicht die Fassung zu verlieren. Das konnte doch nicht wahr sein! Er hatte viel erwartet...sehr viel...aber nicht das! Nicht solch eine Feindseligkeit, nicht solch ein Hass. Es war im unbegreiflich, wie man so etwas sagen konnte, doch nun verstand er, warum Satoshi so zurückgezogen war, warum er sich nicht akzeptierte. Heiße Wut stieg in ihm auf und seine Hände ballten sich zu Fäusten. Mit einer ruhigen, eiskalten Stimme und einem Blick, der den Mann in Sekunden zu Asche hätte verbrennen lassen können, sagte er:

"Akuma Tenshi...ich bin ein Freund von Satoshi." Seine Bernsteinaugen spießten den Anderen geradezu auf und er hatte wirklich Mühe sich zu beherrschen.
 

"Akuma also...das Satoshi auch mal zu einer Freundschaft fähig ist...da müssen Sie schon ein guter Mensch sein, dass sie ihn aushalten.." Er hob geringschätzig seine Augenbraue, als er zum Esstisch vorging und sich am oberen Platz niederließ.

Seine Mutter reagierte wie immer nicht auf diese Feindseligkeiten, nicht auf diese eisige Stimmung und tat so, als wäre alles in bester Ordnung, zurück in die Küche gehend, um den Topf mit der Suppe zu holen.

"Wenigstens hast du einigermaßen normale Augen bekommen, Satoshi..."
 

<<Ganz ruhig...bleib ruhig, du kannst ihn nicht gleich am Anfang den Hals umdrehen. Warte wenigstens die Suppe ab. DIESER KERL!>> Akuma zitterte schon vor Wut und schloss einmal kurz die Augen, um sich unter Kontrolle halten zu können.

"Ich bin nicht besser als jeder andere Mensch und Satoshi ist alles andere als schwer auszuhalten." Die Kälte in seiner Stimme ließ ihn schon fast selbst frösteln, doch anders hatte es sein Gegenüber nicht verdient. Das Letzte, was man so einem Mann entgegen bringen konnte, war Respekt. Auf die Bemerkung mit den Augen, wollte er gar nicht erst eingehen...das wäre zu gefährlich. Er würde wahrscheinlich sofort explodieren.

Als er seinen immer noch ungläubiger Blick, da er solche Grausamkeit noch nie erlebt hatte, auf seinen Freund richtete, verkrampfte sich augenblicklich sein Herz.
 

Satoshi hatte mehr oder weniger die ganze Zeit auf den Boden gestarrt, nicht einmal den Blick gehoben, als sein Vater hereingekommen war.

Er merkte, wie sich alles wieder krampfhaft zusammenzog, konnte aber auch die stärkende Stütze Akumas nicht verleugnen, die ihn davon abhielt, in ein dunkles Loch zu fallen.

Als er Akuma ins Gesicht blickte, konnte er deutlichst die Wut aus seinen sonst so liebevoll blitzenden Augen herauslesen, spürte die Anspannung, die er in seinen Körper gelegt hatte und hörte auch die schärfe seiner Stimme heraus, mit der er die Luft zwischen sich zu schneiden drohte.

"Naja...jedem das seine...Satoshi hat ja anscheinend sowieso seine Stimme verloren...oder ist einfach nur unhöflich...solche unhöfliche Typen braucht die Welt nicht mehr...weißt du, Satoshi...hätten sie dich damals doch nur einige Minuten später gefunden...dann hätte die Welt einen nutzlosen Typen weniger gehabt..."

Diese Bemerkung schnürte ihm augenblicklich die Kehle zu, als er leise nach Luft rang, seine Finger in die Jeans krallte, ehe er jedoch unter diesen kalten Blicken immer kraftloser wurde und ins Bad gegenüber lief, die Tür hinter sich zuknallte und absperrte.
 

Plötzlich machte er klick und bei Akuma setzte alles aus. Er hatte sich viel angehört, aber DAS war definitiv ZU viel! Wutentbrannt sprang er auf und schlug mit den Fäusten auf den Tisch, dass das Geschirr leise klirrte.

"Was erlauben sie sich eigentlich? Haben sie noch alle Tassen im Schrank? Was muss man für ein Scheusal sein, um einem Menschen so etwas ins Gesicht zu schleudern?" Seine Stimme schallte von den Wänden wider und ließ die Gläser auf dem Tisch erzittern. Unbändiger Zorn machte sich in ihm breit und er war kurz davor diesem Mann eine zu scheuern, was eher milde ausgedrückt war.

"Ist ihnen eigentlich bewusst, was sie ihm damit antun? Wie verletzend so etwas ist? Sie haben kein Recht, hören sie, kein Recht solche Dinge zu sagen, nur weil ihre Frau sie betrogen hat und Satoshi der lebende Beweis ist. Es mag hart für sie gewesen sein, aber er ist immer noch ein Mensch und so weit sie sie nicht längst abgetötet haben, hat er auch Gefühle. Ich kann ihnen garantieren, dass dieser junge Mann alles andere als nutzlos ist und ich bin froh, dass ich ihn kennen gelernt habe." Er musste für einen Moment inne halten. Seine Atmung ging schnell, er war aus der Puste und seine Finger bohrten sich geradezu in seine Handflächen, so dass kleine Halbmonde entstanden.

"Leute, wie sie machen mich krank! Sie sind es einfach nicht wert, dass man sie anguckt geschweige denn mit ihnen redet!" Damit drehte er sich abrupt um und marschierte zu dem kleinen Bad, in das sein Freund vor wenigen Augenblicken geflüchtet war, und aus dem Blickfeld seines Vaters.
 

Der Vater blickte nun mehr als bedeppert aus der Wäsche. So eine Redensart war er nicht gewohnt, und schon gar nicht, war er es gewohnt, dass man diese Redensart gegen ihn wendete. Er war viel zu perplex, viel zu überrascht über diesen Ausbruch, als dass er hätte etwas sagen können, als Akuma aufstand und aus dem Raum ging.

Satoshi hingegen klammerte sich gerade am Waschbecken fest, starrte regelrecht sein Spiegelbild an mit der unausgesprochenen Frage "warum". Nach einiger Zeit war er es leid, sich in diesem bedauerlichen Zustand sehen zu müssen, ballte seine Faust und schlug kräftig gegen den Spiegel, der nur ein klirrendes Geräusch von sich gab.
 

Akuma kam erst vor der Badezimmertür zum Stehen. Seine Wut war noch nicht ganz vertrieben, doch er musste sich nun auf wichtigere Dinge konzentrieren. Vorsichtig klopfte er gegen das Holz und horchte.

"Toshi? Ich bin's, Akuma. Mach bitte die Tür auf. Lass mich rein, okay?" Seine Stimme war sanft und beruhigend, doch erfüllte anscheinend nicht ihren Zweck, da es kein Zeichen davon gab, dass Satoshi die Tür öffnen wollte. Plötzlich ertönte ein lautes Klirren von der anderen Seite und Akuma zuckte unwillkürlich zusammen. Er klopfte nun noch einmal, lauter als vorher, und rief mit Angst in der Stimme:

"Satoshi, hörst du mich? Lass mich bitte rein! Hör nicht auf das, was dein Vater gesagt hat. Er ist ein hirnloser Idiot. Komm, mach die Tür auf."

Nichts tat sich.
 

Unwillkürlich fing er am ganzen Körper an zu zittern, kniete sich runter, bis er auf den kalten Boden plumpste.

<<Ich bin nutzlos...und hätte damals schon sterben sollen...>>

Das dauerhafte Klopfen gegen die Tür konnte er nur von weitem wahrnehmen, die Stimme Akumas drang einfach nicht an sein Ohr...obwohl er sich an diesem Zeitpunkt nach ihm sehnte...so wollte er nicht, dass Akuma ihn in diesem Zustand sehen würde....erbärmlich, nutzlos, wie ein unnötiger Ballast...seine Hand stützte sich auf den Boden ab, auf dem lauter kleine Glasscherben herumlagen, die sich unbeachtet einen Weg in die Haut bahnten.

"Akuma...", flüsterte er leise, schloss die Augen und sah seinen Freund mit diesen bernsteinfarbenen Augen vor sich, mit diesem liebevollen Glänzen, "du kannst keinen lieben, der so erbärmlich ist, wie ich.."
 

Die Panik umklammerte sein Herz wie Blei und das Klopfen wurde zu einem lauten Rütteln und Poltern. Er hatte Angst. Angst, dass Satoshi die Dinge glaubte, die sein Vater ihm an den Kopf geworfen hatte, dass er wieder in diese unendliche Dunkelheit fiel und blind war für das rettende Licht.

"Verdammt, mach die Tür auf, Satoshi! Bitte! Mach die Tür auf!" Er schrie schon fast hysterisch. Schreckensszenen machten sich in seinem Kopf breit und ließen ihn fast wahnsinnig werden vor Sorge. Verzweifelt versuchte er die Bilder aus seinen Gedanken zu verdrängen. Er wollte nicht wissen, was da drin vor sich ging. Er wollte nicht noch einen geliebten Menschen verlieren.

"Oh Gott, bitte...", wisperte er flehend und lehnte sich mit der Stirn gegen die Tür. "Mach doch auf."
 

Ein stechender Schmerz durchzuckte ihn, als er seine Hand hob und auf das dünne Blutrinnsal guckte, das durch eine Glasscherbe ausgelöst wurde. Diese Farbe wirkte leicht hypnotisierend auf ihn und er schaute es einfach eine Weile an, wie sich die dünne Blutspur langsam aber stetig einen Weg über den Unterarm bahnte, ehe das Blut am Ellbogen heruntertropfte.

<<~Deine Augen sind was besonderes..~>>

Wie aus dem Nichts drangen Akumas Worte in sein Gedächtnis und er hob den Kopf, um sich nach ihm umzusehen, wohl langsam aus dieser Trance erwachend, ehe er das stetige und verzweifelte Geklopfe nun immer lauter wahrnahm und er letztendlich auch Akumas Stimme vom anderen Ende hörte.

"Akuma..." Sich mit noch immer zittrigen Knien erhebend, trat er auf die Tür, lehnte seine Stirn dagegen, ehe er sie langsam aufsperrte.
 

Er hörte ein fast lautloses Klicken. Überrascht lehnt er sich zurück, griff nach der Klinke und drückte sich sacht herunter. Die Tür ging mit einem leisen Knarren auf und eine schier unendliche Last fiel von seinem Herzen. Er konnte wieder atmen und seine Gedanken galten nur noch einem.

"Satoshi...", flüsterte er und schob die Tür weiter auf, bis sie die Sicht auf das Innere freigab. Doch als er seinen Freund sah, stockte ihm der Atem. Der Andere stand mit zerschnittenen Händen vor ihm, Blut tropfte auf den Boden und die Augen wirkten seltsam leer. Ohne noch weiter zu zögern, schritt er in den Raum, machte die Tür wieder zu und schlang seine Arme um den wie betäubten Mann.

"Gott sei Dank, Satoshi...ich dachte, du...ich dachte..." Er konnte nicht weiter sprechen bei dem Gedanken. Sein Herz zog sich schmerzlich zusammen und er schluckte hart, um die Tränen zu vertreiben, schließlich musste er jetzt stark sein, um Satoshi zu stützen.

"Ich will dich doch nicht verlieren.", flüsterte er mit belegter Stimme.
 

Er fand sich in Akumas Armen wieder, hörte seine Worte, wie er hastig auf ihn einsprach, doch verstand sie nicht, wollte sie aber so gerne verstehen.

Zaghaft einen Arm hebend, legte er eine Hand um dessen Nacken und lehnte seinen Kopf auf seine Schulter.

In seinem Kopf herrschte pures Chaos, sich immer wieder Ordnung rufen wollend, stürzte er mit jedem weiteren Gedanken wieder alles ins Chaos zurück.

"Ich bin doch nur...Ballast für dich...ohne mich bist du wahrscheinlich besser dran..", murmelte er leise in dessen Ohr.
 

Akumas Augen weiteten sich bei diesen Worten. Er packte Satoshi bei den Schultern und riss ihn von sich los, so dass er ihm ins Gesicht sehen konnte.

"Ich hoffe, ich habe mich gerade verhört!", rief er laut und schüttelte den Anderen dabei grob.

"Bist du völlig bescheuert? Wie kannst du nur so was sagen? Hab ich dir denn ein einziges Mal das Gefühl gegeben, dass du mich belastest? Seit du in mein Leben gestolpert bist, fühlt sich alles so leicht an. Das erste Mal seit Jahren bin ich wieder glücklich und das nur, weil du da bist. Du, und ganz allein du, hast mir geholfen, anzufangen meine Vergangenheit zu akzeptieren, nach vorne zu blicken." Es schmerzte Akuma seinen Freund so zu sehen. Er fühlte sich so hilflos.

"Ich...ich will doch nur bei dir sein. Mein Leben mit dir teilen, verstehst du das nicht? Es ist mir egal, was Andere sagen, was dein Vater sagt! Du bist das Wichtigste für mich geworden und ich will dich nie wieder verlieren. Ich liebe dich doch, Toshi." Die letzten Worte kamen nur noch ganz leise aus seinem Mund und waren getränkt mit so viel Schmerz und Verzweiflung, wobei die erste Träne über seine Wange lief.
 

"Wenn ich dich so glücklich mache...wie du behauptest...warum weinst du dann? Und warum kann ich in deinen Augen so viel Schmerz und Traurigkeit lesen? ...ich mach dich nicht glücklich..", murmelte er nur leise, und wich schließlich Akumas Blick aus.

Sie hätten nicht hierher kommen sollen, er hätte von Anfang an das Angebot seiner Mutter abschlagen sollen...er hatte doch gewusst, wie es enden würde...er hatte gewusst, dass sein Vater ihn nicht mit offenen Armen empfangen würde und ihm einmal ein kleines Lächeln schenken würde...warum ist er also ins offene Messer gelaufen? Weil er vielleicht nach all der Zeit, die er seinen Vater nicht gesehen hatte, doch die leise Hoffnung gehabt hatte, er hätte sich geändert?

Und jetzt stand da auch noch Akuma vor ihm...den er einfach hierher geschleppt hatte und der wegen ihm Tränen vergoss...war er es denn wert, dass man wegen ihm weinte? Nein, ganz sicher nicht...er war nutzlos, er hatte kein Recht zu leben, er war ein personifizierter Fehler seiner Mutter...und doch wollte er in Akumas Nähe bleiben...einfach egoistisch...
 

Akuma schwieg einen Moment und sah den jungen Mann nur an. Wie sollte er in Worte fassen, was er gerade fühlte?

"Ich weine, weil du traurig bist. Weil es mir weh tut dich so zu sehen, so verletzt, so hoffnungslos. Alles, was ich will, ist dich lachen zu sehen, dann geht es auch mir gut. Dann fühle ich mich, als könnte nichts und niemand dieses Band, das uns verbindet, lösen. Wenn ich nicht in deiner Nähe bin, ist alles so kalt und leer, als hätte nichts mehr einen Sinn. Doch sobald ich in deine wunderschönen Augen sehe, ist dieses Gefühl wie weggeblasen. All die Trostlosigkeit verschwindet bei deinem Lächeln und wenn ich mir vorstelle ohne dich zu sein...dann...dann..." Das Reden viel ihm mit jedem Wort schwerer. Kalte Angst umklammerte sein Herz, ließ es schwer werden. Wie sollte er Satoshi beibringen, wie wichtig er ihm war? Akuma war unfähig diese Gefühle in Worte zu kleiden, doch er würde nicht aufgeben es zu versuchen, bis Satoshi ihm wieder glauben würde.
 

Eine Gänsehaut schlich sich über seine Haut, krabbelte den Rücken hoch und ließ ihn kurz erzittern...doch es war nicht der Kälte wegen, nein viel eher..waren es Akumas Worte gewesen, die seinen Sinn kurz wiederbelebten, die eine angenehme Wärme um sein eiskaltes Herz legten...so als ob Akuma seine zerfressene Seele mit beschützenden Händen umfangen und die ganze Kälte abschirmen würde.

"Ich will dir nicht weh tun..", murmelte er leise, sah hoch und vergoss die erste Träne aus seinen leblosen Augen, die jedoch nach und nach ein leises Funkeln zeigten.

Akuma hatte ihm sein Herz geöffnet, bis zum äußersten Anschlag...dessen Seele lag nun zerbrechlich vor ihm, er hatte seine Gefühle preisgegeben und ließ Satoshi wissen, dass es einen Menschen gab, dem er wichtig war...er baute auf diese Worte, wollte sich anklammern, sich stark fühlen, sich aus diesem schwarzen Loch ziehen, aber irgendetwas schien ihn davon abzuhalten, die rettende Hand, die Akuma ihm im Dunklen entgegenstreckte, anzunehmen.
 

Erleichterung machte sich in ihm breit. Seine Worte schienen etwas in Satoshi bewirkt zu haben, denn er erwachte kurz aus seiner Starre. Akuma berührte mit der Hand seine Wange und strich zärtlich an ihr entlang.

"Dann lächle. Nichts macht mich glücklicher als dich lächeln zu sehen. Satoshi, bitte, ich weiß, es ist nicht leicht diesen Schmerz zu vergessen, der sich in deinem Herzen eingenistet hat. Vielleicht ist es sogar unmöglich, aber ich bitte dich nur um eines...versuch es! Ich will dir helfen so gut ich kann, ich würde alles für dich tun...alles! Doch du musst mich auch helfen lassen, zieh dich nicht zurück. Du kannst mir vertrauen." Er lehnte seinen Kopf gegen Satoshis Stirn und schloss die Augen. Seine Hand ruhte immer noch auf dessen Wange.

"Ich würde alles für dich tun.", flüsterte er.
 

Sein Körper bebte noch etwas, beruhigte sich jedoch nach und nach und ließ ihn wieder entspannen. Automatisch lehnte er seine Wange gegen diese streichelnde Hand, die anscheinend die Fähigkeit besaß, alles Wunde und Verletzte mit einer einzigen Berührung wegzustreichen.

Er griff nach dessen Handgelenk, schluckte leicht, als er den Kopf hob und Akuma in die Augen blickte, ehe er ihn unsicher ansah...er wusste nicht, wie lange er in diese beruhigenden Bernsteine sah, die ihn sanft anblickten, aber als sich seine Mundwinkel leicht bewegten, wusste er, dass er lächelte...und somit Akumas Wunsch erfüllte.
 

Satoshis Lächeln brach die letzten Wände in ihm ein und er konnte nicht mehr verhindern, dass seine Tränen in Strömen über sein Gesicht liefen. Und trotzdem lächelte er. Er lächelte und weinte zugleich, denn nun war er sich sicher, dass sie zusammen alles überstehen konnten. Mit brennender Kehle und erleichtertem Herzen umfing er wieder seinen Freund und presste ihn so fest an sich, dass diesem schon fast die Luft wegbleiben musste. Er barg sein Gesicht an der Schulter des Schwarzhaarigen und ließ seine Tränen den Stoff von dessen Hemd durchtränken.

"Ich liebe dich.", hauchte er, als er sich wieder von ihm löste und seine Lippen nach kurzem Zögern vorsichtig auf die seines Freundes senkte.
 

Er sah überrascht in das lachende weinende Gesicht, wurde an Akuma gedrückt, dann wieder losgelassen, und schließlich geküsst...hatte noch gar nicht genau realisiert, womit Akuma eigentlich angefangen hatte, da sich in seinem Kopf nun alles drehte, als er wieder die weichen Lippen hauchzart auf seinen fühlte und rief seine letzten Worte wieder ins Gedächtnis. Den Kuss zaghaft erwidernd, entfernte er sich wieder von diesem süßlichen Geschmack, um wieder in diese Tiefen blicken zu können...er wollte es einfach sehen, dieses Glänzen in den Augen, welches Akumas Seele widerspiegelte, er wollte darin versinken, darin gefangen sein und sich in diesem Bernstein einhüllen, als er seine Hand wieder zu sich zog und überrascht auf seine Handfläche guckte, deren Blutrinnsal nun allmählich gestoppt hatte.
 

Akuma lächelte Satoshi voller Liebe an, was sich auch in seinen Augen reflektierte. Sie leuchteten geradezu vor Glück und Erleichterung. Doch als er dem Blick seines Freundes folgte, kam der leichte Anflug von Angst wieder in sie zurück. Akuma packte den Arm des Anderen und untersuchte ihn besorgt.

"Satoshi, du musst zu einem Arzt!" Einige der Schnitte waren recht tief und würden wahrscheinlich Narben zurücklassen, wenn sie nicht medizinisch versorgt wurden und das musste nicht sein, denn der Mann hatte schon mehr als genug Narben auf seinem Körper und in seinem Herzen.

Behutsam strich er über die Wunde in der Handfläche und schüttelte nur den Kopf. Warum war er nicht eher da gewesen? Warum hatte er es überhaupt zugelassen, dass sie hierher kamen? Er hätte wissen müssen wie es ausgeht, denn Satoshi hatte ihm ja erzählt, dass sein Vater ihn hasste. Es war alles seine Schuld. Und jetzt war Satoshi verletzt...es war alles seine Schuld.
 

Fortsetzung folgt, ^-^

ohne Titel

TITEL:kokoro no michi - Der Weg des Herzens

TEIL: 10/18

KOMMENTAR: eeto... schon teil 10... uiii.. XD ... *konfetti werf*

Satoshi musste also kurz aus dem dunklen Loch geholt werden und kein anderer als Akuma hat diese Heldentat vollzogen.. jetzt macht er sich aber leider dafür verantwortlich, was passiert ist... wie es weitergeht kann man unten weiterlesen... *doof lach*
 


 

Kapitel 10
 

Die Handfläche mit erhobener Augenbraue musternd, zuckte Satoshi kurz zusammen, als Akuma über die kleinen Schnittstellen strich und nickte dann.

"Du... kommst doch mit zum Arzt, oder??", ihn wieder unsicher anblickend, hob er seinen Kopf und legte ihn im nächsten Moment schief.

"An was denkst du?", meinte er schließlich, als er eine Weile in das zerknirschte Gesicht blickte, keine antwort von Akuma bekommend.
 

Akuma rang für einen Augenblick mit sich selbst, ob er Satoshi seine Gedanken mitteilen sollte oder nicht, da er ehrlich sein sollte, doch schließlich entschied er sich dagegen. Jetzt zählte erst einmal, dass es seinem Freund wieder besser ging und er versorgt wurde, damit keine bleibenden Schäden zurück blieben.

"Und ob ich mitkomme. Keiner könnte mich jetzt noch von deiner Seite fernhalten. Komm, lass uns gehen." Er legte einen Arm um Satoshis Schulter und schob ihn sanft Richtung Tür, hatte bewusst die zweite Frage ignoriert.
 

Ihn noch eine weile fragend musternd, stand er auch schon im nächsten Augenblick im Flur, ehe die Mutter entgegen kam.

"Ach, da seid ihr.. die Suppe ist schon eingefasst..", meinte sie leicht lächelnd, als sie wieder in die Küche ging, um was zu holen.

"Uhm... Mama?...", er folgte ihr mit sicherem Abstand in die Küche, hielt seine verletzte Hand in der anderen, "mir ist was dummes passiert, ich muss mir das von einem Arzt untersuchen lassen... sei nicht traurig, okay?"

Etwas mitfühlend blickte er sie an, hoffte darauf, dass sie nicht sauer war, als er schon ihren entsetzten Blick sah.

"Satoshi, du blutest ja... mein Gott, wie ist das denn passiert? Du wolltest dich doch nicht... ich meine.. was ist denn passiert?"

Schnell zog er die Hand zurück und winkte schnell ab,

"Mir ist nichts passiert, aber dein Spiegel ist wohl nicht mehr derselbe..", entschuldigend lächelnd, verabschiedete er sich von ihr einige Augenblicke später und ging zusammen mit Akuma aus dem Haus.
 

Beim Verlassen des Hauses warf Akuma der Mutter seines Freundes noch einen eisigen Blick zu, der nur zu gut zeigte, was er von diesem Treffen und dem Verhalten dieser Leute hielt.

"Wenn ich deinem Vater noch einmal begegne, schlag ich ihn zusammen, bis er wimmernd am Boden liegt.", sagte Akuma plötzlich als sie außer Hörweite waren. Sein Gesichtsausdruck war finster und er sehnte sich schon fast danach Satoshis Peiniger zu treffen, da ihn diese unbändige Wut im Bauch ganz verrückt machte.

"Ich fahre, du kannst mit der Hand kein Auto lenken.", setzte er entschlossen nach und stapfte zum Wagen zurück. Sein Zorn glomm von neuem auf, als er das erschrockene Gesicht der Mutter gesehen hatte. Als wenn sie nicht wüsste, was noch vor ein paar Minuten vorgefallen war und jetzt die Besorgnis in Person spielte. Akuma hasste solche ignoranten Menschen, die das Leid anderer still mitansahen. Und so was nannte sich Eltern!
 

Anscheinend gab es jemanden, der seinen Vater noch mehr hasste, als er selbst. Mit einem leisen Schmunzeln blickte er verstohlen zu Akuma herüber, der sich auf den Fahrersitz breit gemacht hatte und sich anschnallte.

"Danke, dass du auf mich Acht gibst...", meinte er schließlich, als Satoshi ihn eine Weile musterte, wie er den Wagen sicher durch den Verkehr lenkte, dabei konzentriert auf die Straße guckend, seine Augenbrauen dabei ein wenig zusammenzog.
 

"Ich hab dir doch gesagt, dass ich auf dich aufpasse.", gab Akuma zurück ohne den Blick von der Straße zu wenden. Er hielt das Steuer krampfhaft umklammert und auch der Rest seines Körpers war angespannt, was sich zu kleinen Muskelkrämpfen, vor allem im Rückenbereich, entwickelte. Er hasste Auto fahren...das war auch einer der Gründe, warum er immer aus dem Fenster starrte. Er wollte es nicht bewusst wahr nehmen, da es ihn zu sehr an den Unfall seiner Eltern erinnerte. Doch jetzt war er gezwungen aufzupassen.

<<Mist, dreh jetzt nicht durch, das wäre mehr als unpassend>>, redete er sich zu und schloss für eine Sekunde die schmerzenden Augen. Doch das war ein großer Fehler gewesen, denn plötzlich zuckte das Bild eines brennenden Wagens vor seinem inneren Auge auf. Kalter Schweiß brach ihm aus und er merkte wie er anfing zu zittern.

<<Beruhig dich, es ist alles in Ordnung. Wir sind gleich da, dann kannst du aus diesem Teil raus. Du darfst hier jetzt nicht rum freaken, Akuma!>> Seine Atmung beschleunigte und der Griff um das Lenkrad wurde noch fester, fast panisch, als wäre es ein Rettungsring, für den Schwarzhaarigen aber eher das Gegenteil darstellte.
 

Da sein Blick noch immer Akuma galt, bemerkte er dessen Veränderung und zog besorgt die Augenbrauen zusammen.

"Hey.. alles okay?", er streckte die gesunde Hand aus und legte sie auf sein Knie, wobei ihm auffiel, dass es extrem am Zittern war, "du zitterst ja..."

Seine grauen Gehirnzellen fingen an zu rattern, als es ihm wieder einfiel, dass er Akuma schon einmal in so einem Zustand gesehen hatte...

<<Man, Satoshi, wie blöd kann man nur sein... der Autounfall... und du lässt ihn noch autofahren..>>

"Akuma.. komm, fahr rechts ran...", bat er ihn, um ihn aus dessen Qualen zu befreien, die er durch das Autofahren unbewusst erleiden musste.
 

Akuma reagierte nicht. Er kämpfte so stark mit den Erinnerungen und dem Drang Satoshi zu helfen, dass ihm der Schweiß auf der Stirn stand.

<<Du wirst jetzt nicht ausflippen. Er muss zu einem Arzt. Er ist verletzt. Reiß dich zusammen>> Er wollte nicht diesen ewigen Kampf verlieren, jetzt wo er jemanden gefunden hatte, der ihm all das gab, was er so vermisst hatte.

In seinem Kopf breitete sich ein stechender Schmerz aus, der den Schwarzhaarigen mit der Zeit fast wahnsinnig machte, aber er gab sich nicht geschlagen.

<<Es ist nicht mehr weit...du schaffst das. Toshi braucht dich doch>>, redete er auf sich ein und verstärkte noch einmal den Griff um das Lenkrad.
 

Nicht wissend, ob er ihn überhaupt hörte, legte er den Kopf etwas schief, um besser in das angespannte Gesicht blicken zu können und versuchte es noch einmal.

"Akuma... hey... komm schon, bitte fahr rechts ran..",er bemerkte, dass Akuma gar nicht gut aussah, irgendwie ungesund blass und so verkrampft.. wenn er so weitermachte, dann war es wohl Akuma, der zum Schluss vielleicht zum Arzt musste und das wollte er nun wirklich nicht... so legte er die Hand auf dessen, die das Lenkrad umklammert hielt, um auf sich aufmerksam zu machen.
 

Akuma starrte immer noch verbissen aus der Windschutzscheibe, doch bei der unerwarteten Berührung Satoshis zuckte er so heftig zusammen, dass das Auto einen kleinen Schlenker machte und bei diversen anderen Verkehrsteilnehmern empörtes Hupen auslöste.

"Bist du verrückt?", keifte er seinen Freund sofort an, wobei seine Stimme sich schon fast überschlug. "Willst du uns umbringen?" Erschrocken über sich selbst keuchte er auf und wurde sich der Worte nun bewusst.

"Sa..Satoshi, es tut mir leid, das wollte ich nicht.", entschuldigte Akuma sich schnell und fuhr mit der Hand über die verschwitzte Stirn.

"Ich bin nur noch wütend, wegen vorhin.", log er und wich dem Blick des Anderen aus. Seine Augen suchten den Weg zum Krankenhaus und er stellte erleichtert fest, dass es wirklich nur noch ein paar Straßen waren.
 

Er zuckte sofort etwas zusammen, als Akuma die Stimme gegen ihn erhob und schüttelte leicht den Kopf.

"Schon gut...", meinte er schließlich, als er die Hand wieder zu sich zog und ihn noch eine Weile musterte.

<<Warum lügst du? ... >>

Er richtete seinen Blick aus dem Fenster, sah, wie die Straße mit ihnen zog, ehe sie vor einem großen Gebäudekomplex anhielten und ausstiegen.
 

Sobald seine Füße den asphaltierten Weg berührten, verspürte Akuma eine unendliche Erleichterung. Das Zittern ließ langsam nach, doch die Erinnerungen blieben...wie immer. Er hasste es. Gefangen zu sein in einer Zeit, die längst vergangen war, aber immer noch bis in die Gegenwart reichte. Aber jetzt musste er sich erst einmal auf Satoshi konzentrieren, das war wichtiger. Fest entschlossen nicht schwach beizugeben, da er nun jemanden hatte, um den er sich kümmern und dem er beistehen musste, verdrängte Akuma seine Gedanken so gut es ging, war aber nur wenig erfolgreich. Zielstrebig schob er Satoshi in die Ambulanz, wo sich eine freundlich lächelnde Schwester sofort ihrer annahm und in ein Behandlungszimmer brachte. Die Verletzungen waren nicht sehr schwerwiegend und Akuma saß schweigend daneben, als der Arzt sie versorgte. Sein Blick war starr auf den Fußboden gerichtet und er führte den Kampf der Erinnerungen weiter, wobei sein Kopf mehr und mehr zu schmerzen begann.

Der Arzt patschte ihm irgendein desinfizierendes Mittel drauf und verband seine Hand, jedoch beobachtete er weiterhin Akuma, der gedankenverloren auf den Boden starrte.

"Hast du mich aus dem dunklen Loch hervorgeholt, nur damit du dich jetzt in deinen Erinnerungen verstrickst und mich hier zurücklässt?", fragte Satoshi leise in den Raum hinein, als sie alleine im Behandlungszimmer saßen, da der Doktor schon mit einem nächsten Patienten beschäftigt war.
 

Akumas Kopf ruckte hoch. Er sah den Anderen verständnislos an und schüttelte den schwarzen Schopf.

"Ich weiß nicht, was du meinst."

<<Doch, dass weißt du genau>>, antwortete eine kleine Stimme in seinen Gedanken. Resigniert seufzte er leise und sah Satoshi dann sanft lächelnd an.

"Du weißt doch, dass ich dich nie zurück lassen würde, Toshi. Für nichts auf der Welt."
 

Er hob leicht eine Augenbraue und sah ihn prüfend, aber etwas traurig an.

"Das hast du aber vorhin getan..."

Er wollte ihn nicht zurechtweisen oder ihn anschuldigen, er wollte nur, dass auch Akuma sich von ihm helfen ließ.

Er erhob sich von dem kleinen weißen Hocker und reichte Akuma die Hand.

"Komm, fahren wir nach Hause.."
 

Er sah den Anderen schweigend an. Akuma verstand nicht ganz, wann er Satoshi allein gelassen haben sollte, schließlich war er die ganze Zeit bei ihm gewesen. Was hatte er da falsch gemacht?

Akuma nahm die ausgestreckte Hand, aber zuckte bei der Erwähnung des Autos unwillkürlich zusammen. Das hatte er ganz vergessen, sie mussten mit dem Teil ja auch wieder nach Hause.

<<Mist>>
 

"Gibst du mir die Autoschlüssel wieder?", noch einmal würde er nicht riskieren, dass Akuma fuhr.

Auch wenn Akuma zu ihm gesagt hatte, dass er ihn nicht alleine lassen würde, so hatte er nun doch das Gefühl, dass Akuma gerade das machte.. er war zwar hier bei ihm, in greifbarer Nähe, aber merkte, dass sein Geist , seine Gedanken ganz woanders waren... Dort, wo Satoshi ihm nicht folgen konnte, und das machte ihm ein wenig Angst.
 

Akuma sah ihn fragend an.

"Wieso? Du kannst mit deiner Hand nicht fahren. Außerdem ist es nicht all zu weit, das Stück kann ich ja wohl noch fahren.", wehrte er ab und schritt weiter auf die Fahrertür des Autos zu.

<<Ich habe gesagt, dass ich ihn beschütze, aber das kann ich nicht, wenn ich so schwach bin wie jetzt. Was wird er wohl denken, wenn er erfährt, dass ich nachts immer noch wie ein kleines Kind aus Alpträumen hochschrecke und mir die Augen ausheule. Ich muss stark werden, für ihn>> Unbewusst zog Akuma eine unsichtbare Mauer um sich herum. Er würde alles tun, damit Satoshi glücklich sein konnte, damit er lachte und seinen Vater und die damit verbundenen Schmerzen vergas, egal welchen Preis er dafür zahlen müsste.
 

"Ich kann auch sehr gut mit einer Hand fahren, so ist nun auch wieder nicht...", folgte er Akuma zur Autotür, stellte sich demonstrierend vor die Fahrertür und hielt ihm die offene Hand hin, als Zeichen, er solle ihm den Schlüssel überlassen.

Als er in dessen Augen sah, zuckte er kurz zusammen... hatte doch etwas gesehen, was ihm nicht gefiel, ihm sogar Angst einjagte... das waren nicht die freundlichen , liebevollen bernsteinfarbenen Augen, die er kannte... viel mehr, waren das Augen, die nicht in die Realität blickten... sie blickten viel weiter zurück, als in die Gegenwart... dessen trüber Blick verriet ihn nämlich.
 

"Was ist denn los mit dir? Mach nicht so nen Aufstand darum, ich fahre.", schnappte Akuma mit einer überraschenden Härte in der Stimme, die reiner Schutzreflex war. Eigentlich wollte er gar nicht so abweisend sein, aber es war doch nur zu Satoshis Bestem. Außerdem musste Akuma langsam lernen zu vergessen, er war alt genug und verhielt sich immer noch wie ein Kind. Das musste sich ändern. Jetzt.
 

Seine Augenbrauen zogen sich bei der ungewohnten Schärfe in der Stimme etwas zusammen, als er seinen Kopf senkte, was wohl eher als Schutz galt.

"Ich frag mich eher, was mit DIR los ist...", murmelte er leise, machte jedoch nicht den anstand auch nur von der Autotür wegzugehen.
 

Akuma sah Satoshi fragend an und auf seiner Stirn bildeten sich Falten.

"Ich bin halt noch etwas wütend wegen deines Vaters. Ich hätte nicht erwartet, dass er so grausam ist. Komm, lass uns einfach nach Hause fahren und da weiter reden, ok? Hier ist nicht der richtige Ort für so etwas." Er versuchte seinen Freund am Arm etwas beiseite zu schieben, doch dieser ließ sich kein Stück bewegen.
 

Nein, mit seinem Vater hatte diese Reaktion sicher nichts zu tun, jedenfalls nicht soviel... Mag sein, dass er noch wütend war, aber da lag noch etwas anderes in seinen Augen... etwas, was die Lebenslust irgendwie zu verdecken schien.

"Im Bad warst du wütend wegen meinem Vater... und im Wohnzimmer... aber jetzt bist du traurig... und verzweifelt? ... ich sehe es doch in deinen Augen, verkauf mich nicht für blöd.."
 

"Warum sollte ich verzweifelt sein?", schnauzte Akuma zurück, würde langsam wütend. "Ich bin froh, dass es dir gut geht, dass dir nichts passiert ist, sonst nichts." Und das meinte er auch ernst. Eenn seinem Satoshi etwas passiert wäre, hätte er sich das nie verziehen.

"Ach, zum Teufel, dann fahr halt, wenn du unbedingt willst." Er schleuderte die Schlüssel gegen Satoshi, dass es schon weh tun müsste, und stapfte sauer um das Auto zur Beifahrertür, wo er wartete, dass der Andere endlich aufschloss, damit er diese Höllenfahrt hinter sich bringen konnte.
 

Er schaute ihn mit ausdrucksloser Gesichtsmiene hinterher, bückte sich dann schließlich, um den Autoschlüssel vom Boden aufzuheben und stieg ebenfalls ein.

Keine einzigen Worte kamen ihm über die Lippen... viel mehr dachte er über Akumas Reaktion nach, fragte sich, warum er es sich nicht einfach von der Seele redete, was ihn so bedrückte... befand Akuma ihn etwa für so schwach, dass er ihn nicht mit seinen Problemen belasten wollte? ..
 

Missgelaunt ließ er sich in den Sitz fallen und begann sofort aus dem Fenster zu starren.

<<Sieh dir einfach die Umgebung an. Es wird schon nicht so schlimm werden>>

Er reagierte auf nichts, was sich innerhalb des Autos abspielte, sein Blick stur in die Ferne gerichtet, und konzentrierte sich darauf, die Bilder zu verdrängen, die einer Flutwelle gleich über seine Gedanken schwappten. Die ganze Fahrt über sagte er kein Wort. Insgeheim tat Akuma sein Verhalten leid. Das hatte Satoshi nicht verdient, aber er konnte nicht anders.

<<Bitte, verzeih mir, Toshi...>>
 

Seine Blicke wanderten ab und zu auf die Seite, wenn sie bei einer Ampel ankamen und seufzte schließlich leise auf, wenn er in das leere Gesicht des Anderen blickte.

Eine unsichtbare Wand zog sich langsam aber stetig zwischen ihnen, sodass Satoshi kurz zu frösteln begann.

<<Warum lässt du mich alleine? .. ich will doch auch in deiner eigenen Welt existieren... >>

Als sie die längere Autofahrt hinter sich gebracht hatten, ohne ein Wort zu verlieren, parkte er schließlich das Auto vor Akumas Wohnung.
 

Als Akuma seine Umgebung bewusst wahr nahm, stellte er erleichtert fest, dass sie angekommen waren. Mit einem Seufzen stieg er aus und ging auf die Tür zu ohne sich nach Satoshi umzusehen. Der würde schon nachkommen. Jetzt brauchte er erst mal einen starken Drink, um sich zu entspannen und alles zu vergessen.

Die Haustür ließ er auf für den Anderen und hetzte die Stufen hoch, da er es kaum erwarten konnte. Der Drang nach dem Brennen in seiner Kehle wurde immer stärker.

Oben angekommen, stieß er die Wohnungstür auf, marschierte zielstrebig in die Küche, ignorierte Kura, die ihn begrüßen kam, völlig dabei, und suchte aus der hintersten Ecke eines Schrankes eine Flasche Wodka, die für besondere Notfälle, wie diesen dort gelagert wurde, und ein Glas, dass er voller machte als normal war. Zittrig setzte Akuma es an die Lippen und trank einen Schluck, sofort 'verätzte' ihm der Alkohol die Kehle und er schloss zufrieden die Augen, genoss das Prickeln und das Abebben der Erinnerungen, die in einem seidigen Nebel verschwanden. Mit einer weiteren Bewegung kippte er auch noch den Rest in sich hinein.

<<Immer noch das beste Mittel, um alles zu vergessen>>
 

Er fuhr sich mit einem leisen verzweifelten Aufseufzen durch die Haare, als er jedoch ebenfalls aus dem Auto stieg und dem Anderen hinterherging. Anscheinend hatte er wohl daran gedacht, dass Satoshi ihm folgen würde, da er für ihn die Türen offen ließ. Als er schließlich in der Wohnung ankam, stolperte er fast augenblicklich wieder über die Katze, ehe er ins Wohnzimmer stapfte und dort schon Akuma sah... mit einer Flasche Wodka und dem Drang seinen Kummer zu ertränken. Er schluckte, als er dieses Bild sah, zog sofort seine Augenbrauen zusammen und stapfte mit wütend auffunkelten Augen zu ihm rüber.

"Bist du wahnsinnig?! Glaubst du mit Alkohol kannst du alles vergessen, was dich bedrückt?", augenblicklich riss er ihm die Flasche aus der Hand, merkte deutlich, dass er am ganzen Leib zitterte, "ich dachte, du wolltest mit mir drüber reden... aber wenn du mich vollkommen ausschließt, dann kann ich ja wieder gehen..!"
 

Fortsetzung folgt ^.^

ohne Titel

Kapitel 11
 

Geschockt von der plötzlichen Trennung seiner 'Medizin' und dem Ausbruch seines Freundes starrte Akuma diesen nur an. Es schnürte ihm die Kehle zu und er glaubte keine Luft mehr zu bekommen.

"Nein...geh nicht...ich...ähm...ich...es...tut mir leid...ich...", stotterte der schwarzhaarige Mann ohne zu wissen, was er eigentlich sagen wollte. Er wusste nur, dass er es nicht ertragen würde, wenn Satoshi jetzt ging. Nicht er. Nicht sein Anker. Ihm wurde wieder bewusst, wie schwach er doch war und er hasste sich dafür. Er musste doch stark sein. Er musste. Für sich. Für Satoshi.
 

"Dann...dann mach das nicht.....", sein Blick wurde wieder etwas sanfter, "glaub nicht, dass ich so schwach wäre, dass ich von deinen Problemen nichts wissen will...wir wollen uns doch gegenseitig helfen, oder? ...aber wie kann ich dir helfen, wenn du mir nichts von deinen Gefühlen erzählst...und bevor du zu so etwas greifst", er schüttelte mit der Wodkaflasche vor seinem Gesicht herum, "versuch doch wenigstens erst mal mit mir zu reden...das hier ist nur Gift und macht alles nur noch schlimmer...glaub mir."
 

Akuma schluckte schwer. Er hatte keine Ahnung, wie er seine Gefühle, seine Ängste, in Worte fassen sollte. Er hatte es wohl verlernt darüber zu reden. Um wenigstens sein Einverständnis zu zeigen, nickte er und sah verlegen zur Seite.

"Es ist...als du da so standest...ihm Bad bei deinen Eltern...ich hatte solche Angst um dich. Ich dachte ich verliere dich...du...du warst so weit...so weit weg..." Akuma stockte und schluckte noch einmal, als ihm das Bild von seinem blutüberströmten Freund wieder vor Augen trat. "Ich dachte...es...ich...ich wollte dich einfach nur vor allem beschützen, was dir weh tun könnte....aber ich habe versagt.", gab er kleinlaut von sich und ließ den Kopf hängen. Es war schwer weiter zu sprechen. Akuma schloss einen Moment die Augen und atmete tief ein und aus.
 

Er setzte sich zu ihm auf die Couch, griff nach seiner Hand und drückte sie leicht.

Er war ihm dankbar dafür, dass Akuma seiner Aufforderung nachging, und langsam merkte er, dass die imaginäre Wand langsam wieder zu zerbröckeln begann, er durch sie hindurch kam, nahe genug an Akuma, um wirklich seine Nähe spüren zu können.

"Und ich will dich auch beschützen...bitte spiel nicht alleine den Starken, ich will auch für dich stark sein...", flüsterte er und strich mit dem Daumen leicht über seinen Handrücken, wohl wissend, dass das nicht alles sein konnte, warum der Andere vorhin so einen Aussetzer hatte. Mit einer unausgesprochenen Bitte, weiterzuerzählen , blickte er ihn an.
 

Traurig senkte er den Kopf und starrte auf die streichelnde Hand, die seine umfing. Warum musste das alles nur so schwer sein?

"Es war ja nicht nur das...als...als wir im Auto saßen, als ich gefahren bin, da...kamen wieder diese Bilder. Ich hab versucht sie zu unterdrücken, aber es ging nicht. Das Einzige, was mich noch bei Verstand gehalten hat, war der Gedanke an dich und dass ich dir helfen musste...ich kann es immer noch nicht vergessen...dabei versuche ich es doch so sehr!" Niedergeschlagen sank Akuma an Satoshis Schulter und schloss gequält die Augen.
 

Er umfing seinen Kopf mit seinem Arm, strich beruhigend über dessen Haare und ließ erst einmal die Ruhe walten.

"So was ist sicherlich nicht leicht zu vergessen...und ich will auch nicht mit dem Satz ankommen "Lass die Vergangenheit, Vergangenheit sein und blicke in die Zukunft" ...denn das sagen doch nur meist diejenigen, die sich gar nicht in diese Person rein versetzen können...ich bin schon froh, wenn du es wenigstens versuchst, es zu überwinden...und vielleicht schaffen wir es ja gemeinsam, hm?"
 

Akuma seufzte schwer und lehnte sich wieder zurück, um Satoshi in die Augen zu schauen. Es tat ihm schon fast körperlich weh ihn anzusehen. Er brauchte den Anderen und wollte nur noch bei ihm sein. Ganz nah. Wie konnte man einen Menschen nur so sehr lieben, dass es schmerzte?

"Wenn ich es nicht mit dir schaffe, dann niemals.", flüsterte er heiser und fuhr sich mit der Zunge über die ausgetrockneten Lippen. Sein gesamter Körper fühlte sich ausgetrocknet und leer an.
 

"Ich werd mein Bestes geben, um dich vergessen zu lassen..." Ein zaghaftes Lächeln umrandete seine Lippen...er war sich nicht sicher, ob dieser Satz überhaupt angebracht war, aber er wollte Akuma wirklich helfen und wieder in die vor Lebensfreude funkelnde Augen blicken.

"Ich bring dir jetzt mal was Ordentliches zu trinken.." Mit einem leicht angeekelten Blick auf die Alkoholflasche, nahm er sie wieder mit und stellte sie auf der Küchenablage ab, ehe er mit einem Glas Wasser wieder zurückkam.
 

Noch etwas sehnsüchtig blickte Akuma seiner konfiszierten Wodkaflasche nach, rief sich aber sogleich wieder zur Ordnung. Satoshi hatte Recht, das war nicht der richtige Weg seine Probleme zu lösen.

Dankbar nahm er schließlich das Wasserglas entgegen und leerte es in einem Zug. Ausgelaugt ließ er dann seinen Arm sinken, legte den Kopf in den Nacken und auf die Sofalehne und schloss die Augen. Nach ein paar tiefen Atemzügen hatte er sich wieder unter Kontrolle und entspannte sich etwas. Sein Körper rutschte leicht zur Seite, suchte wahrscheinlich instinktiv Satoshis Nähe, so dass er wieder an dem Anderen lehnte.
 

Er beobachtete Akuma, beobachtete , wie sein Geist langsam wieder erwachte und sich entfaltete, als er auch schon wieder einen Arm um ihn legte. Er war ziemlich erleichtert darüber, dass Akuma allmählich wieder zu sich selbst fand, musste aber nach einem Blick aus dem Fenster feststellen, dass es wohl bald wieder an der Zeit war zu arbeiten, da die Sonne langsam hinter dem Horizont verschwand.
 

Akuma atmete den Duft seines Freundes tief ein und kuschelte sich noch etwas enger an ihn. Er brauchte jetzt diese Zärtlichkeiten, selbst wenn ihm das momentan auch nicht reichte. Er wollte Satoshi ganz nah bei sich spüren, denn dann fiel das Vergessen leichter, dann konnte er sich vollkommen entspannen und sich nur auf diesen wundervollen Mann konzentrieren.

Ein erleichterter Seufzer verließ seinen Mund und er legte einen Arm über Satoshis Bauch, vergrub sein Gesicht an der Brust des Anderen und träumte etwas vor sich hin.
 

Das lieb gewonnene Kribbeln im Bauch zeigte sich wieder in seiner vollsten Pracht und er lächelte breit, als er Akuma im Nacken kraulte. Doch auch wenn es noch so schön war und er am liebsten für immer mit ihm so zusammensitzen würde, so musste er doch wohl oder übel irgendwann auch Geld verdienen gehen. Mit einem leisen Seufzen, richtete er sich wenig auf, so dass Akuma wieder in sein Gesicht blicken konnte.

<<Wenigstens ist das wieder geklärt...>>
 

Einen Schmollmund ziehend blickte er Satoshi an, als er so unfreiwillig von ihm wegrücken musste, denn das war so gar nicht das, was er jetzt wollte.

"Was ist?" Akuma legte den Kopf schief und erinnerte so doch sehr stark an ein kleines unschuldiges Kind, das befürchtete etwas falsch gemacht zu haben.

"Magst du das nicht?", fragte er kleinlaut und blickte traurig drein.
 

Ein leises Lachen kam über seine Lippen und er konnte nicht anders, als durch seine Haare zu strubbeln, was nun dem unschuldigen Kind-Abbild die Krönung verpasste.

"Doch...ich mag es sogar sehr...nur..." Sich an der Wange kratzend, blickte er wieder auf die Uhr, die ihm langsam seine Verspätung anzeigte. "..ich muss zur Arbeit.."
 

Akumas Augen weiteten sich und der Schmollmund wurde nur größer.

"Kannst du heute nicht frei machen? Oder sagen, du seiest krank? Oder kündigen? Du arbeitest da doch sowieso nicht gerne. Und nen besseren als den Job findest du garantiert." Er legte seinen Kopf auf Satoshis Bauch und klammerte sich an ihn.

"Ich will nicht, dass du jetzt gehst.", flüsterte er leicht gegen den Stoff des Hemdes und kniff die Augen zusammen. Er durfte ihn jetzt nicht allein lassen, denn Akuma war sich sicher, dass er es noch nicht ganz überstanden hatte und die Anwesenheit Satoshis ihm dabei wesentlich half.
 

"Kündigen?...hm, nein, das geht nicht so leicht..." Er starrte die Zimmerdecke an, schien eine Weile zu überlegen, als er sein Handy aus seiner Hosentasche nahm, aufstand, da er während des Telefonierens immer etwas Bewegung brauchte und die Nummer des Lokals wählte.

"Uhm, hey Toji...ich bin's Satoshi...kannst du dem Chef ausrichten, dass... O.ô ... nein, ich bin nicht besoffen, okay?.....sag ihm einfach, dass ich mir heute frei nehme und dafür am Samstag arbeite...gut, danke.."

Man, einmal war er wirklich verhindert und dann glaubte ihm keiner...obwohl, verhindert war er ja doch nicht gerade...er schmunzelte ein wenig spitzbübisch zu Akuma, ehe er sich wieder zu ihm setzte, ihn sofort wieder in die Arme schloss.
 

Akuma hatte das Geschehen mit einer gewissen Skepsis verfolgt und bei dem Teil mit dem Besoffen, fragend die Augenbrauen gehoben. Als Satoshi dann aufgelegt hatte, grinste er breit. Jetzt hatte er seinen Freund ganz für sich. Das Grinsen wurde noch breiter als der Schwarzhaarige sich wieder zu ihm setzte und ein freches Funkeln in den Augen gesellte sich dazu.

Kaum hatte sich der Andere gesetzt, stürzte Akuma sich auch schon auf ihn.

"Jetzt gehörst du ganz allein mir!", lachte er und schmiegte sich wieder an seinen Freund.
 

Er musste kurz herzhaft auflachen, konnte sicherheitshalber noch seine verbundene Hand zur Seite strecken, als er wieder Akuma ihm Arm halten durfte...das Glitzern in den Augen war ihm nicht entgangen und ihm hätte es auch nichts ausgemacht, noch ein wenig länger in diese Augen zu sehen, in denen wieder Leben erwachte.

"Naja, wenigstens solange, bis mich der Schlaf nicht fortnimmt...", grinste er breit und strich ihm durch die Haare.
 

Akuma piekste ihm empört in die Rippen und sah ihn gespielt wütend an.

"Du schläfst hier jetzt nicht, is das klar?", sagte er bestimmt und robbte etwas höher, bis sein Gesicht genau dem Satoshis gegenüber war.

"Dafür sorge ich schon.", setzte er leise lächelnd hinzu und senkte seine Lippen zärtlich auf die des Anderen, verschloss seinen Mund und gewährte so kein Wort der Widerrede.
 

Genüsslich schloss Satoshi die Augen, widmete sich ganz dem Kuss, als er seine Lippen schon fast wie ein Kind erwartungsvoll öffnete. Seine Anspannung musste sich wohl in die Luft übertragen haben, da er schon glaubte, es zwischen ihnen knistern zu hören...doch aber genau wusste, dass es nur ihr Kuss war, der die kleinen Geräusche verursachte.

Leise Laute der Zufriedenheit überkamen ihn, während seine Hände wieder auf Wanderschaft gingen.
 

Ohne zu zögern erfüllte Akuma ihm seine Bitte und ließ seine geschickte Zunge in den Mund gleiten, um ihn ausgiebig zu erkunden. Verspielte neckte er Satoshis Zunge, forderte diese zum Spiel auf und ließ sich berauschen von dem süßen Geschmack des Anderen, der all seine Sinne in Anspruch nahm. Es machte ihn halb wahnsinnig Satoshi so intensiv schmecken zu können und dazu noch seine Hände an sich spürte, die ihn liebevoll kosten, was Akuma ein leises Stöhnen entlockte und ihn dazu verleitete über die Brust seines Freundes zu streichen.

Wie könnte er je wieder ohne diesen Mann leben? Ohne diese Liebe, die er ihm schenkte? Es war ein Ding der Unmöglichkeit und tief in seinem Inneren wusste Akuma das auch. Es war so offensichtlich, dass sie sich gegenseitig brauchten, dass es keiner Worte mehr bedurfte.
 

Schon allein dessen leicht verspieltes Stöhnen machte ihn schier wahnsinnig, als seine Hände auf seine Wangen zu liegen kamen und ihn näher heranzogen.

Er konnte sich gar nicht mehr vorstellen, wie er die letzten Jahre ohne Akuma verbracht hatte...er hatte sie einfach hinter sich gebracht, ohne richtig gelebt zu haben...hatte sich bisher nie vollkommen gefühlt...doch jetzt, wo er Akuma über den Weg gelaufen war, schien es ihm, als ob dieser Mann diese Lücken füllen konnte, die ihn vollkommen machten.
 

Verlangend leckte er Satoshi über die Lippen und vertiefte den Kuss auch gleich wieder im nächsten Augenblick, da dieser Mund eine zu große Verführung war. Er merkte wie seine Atmung schneller wurde und die Haut unter Satoshis Händen zu prickeln begann. Akumas Körper reagierte instinktiv auf den des Anderen und schmiegte sich enger an Satoshi, als wäre es das natürlichste der Welt, wobei sein Herz heftig anfing zu flattern.
 

Er umfing den warmen Körper des Anderen mit seinen Händen, umschlang dessen Rücken und krempelte verspielt das Hemd Akumas hoch um mit seinen Händen drunter zu krabbeln und die samtene Haut zu streicheln.

Sein Herz machte anscheinend lauter Sprünge, als es heftig gegen den Brustkorb schlug, gemischt mit allen Gefühlen, die er für Akuma empfand.
 

Als Akuma die Hände Satoshis auf seinem nackten Rücken spürte, zog er die Luft scharf zwischen den Zähnen ein. Es war wie ein Stromstoß, der ihn durchzuckte und innerlich verbrannt...nur viel besser! Sein Mund weigerte sich stur die Lippen des Anderen freizugeben und seine Hände suchten sich einen Weg über Satoshis Brust, bis er unter den Stoff gleiten konnte. Er neckte leicht seine Brustwarzen, die sich sofort aufstellten und zeichnete dann die Bauchmuskeln nach, die unter der weichen Haut deutlich zu spüren waren.
 

Er hielt kurz den Atem an, um so noch besser das Gefühl zu spüren, das Akuma ihm vermittelte, um sich einfach gehen zu lassen und zu genießen...welches er auch mit einem zufriedenen Aufseufzen in den Kuss hinein Preis gab.

Er fuhr an den Seiten entlang, strich langsam rauf, nur um wenig später denselben Weg wieder mit den Händen zurückzufahren und fuhr schließlich sachte über die Pobacken.
 

Akuma zitterte leicht unter den Berührungen, ihm wurde wirklich warm, und er konnte sich ein leises Keuchen nicht verkneifen, als er Satoshis Hände auf seinem Hintern spürte. Seine Kehle war vor elektrisierender Spannung ganz ausgedörrt, doch der liebliche Geschmack, der seinen Mund ausfüllte, als Satoshis Zunge ihre Suche dort erweiterte, schob diese Gedanken beiseite. Akumas Finger wurden nun ebenfalls mutiger, kratzen sanft über die Haut ohne sie zu verletzten und erforschten jeden Fleck, der sich ihnen bot.
 

Seinen Kopf legte er kurz in den Nacken, als er der forschenden Berührungen wegen aufkeuchen musste, und fuhr mit den Händen wieder hoch.

Er merkte, wie die Lust in ihm stieg, wollte aber gleichzeitig nichts überstürzen, da es jetzt gut war, wie es war und so hielt er kurz inne, schloss die Augen, und krallte sich ein wenig in Akumas Haare.
 

Akuma bemerkte das Zögern seines Freundes sofort und ließ seine Hände ebenfalls wieder höher gleiten, bis sie sachte über Satoshis Wange strichen. Es war unglaublich was für eine erregende Wirkung der Schwarzhaarige auf ihn hatte, doch er zügelte sich, um Satoshi Zeit zu lassen. Vielleicht wollte er es ja gar nicht und zwingen konnte Akuma ihn nicht, dazu liebte er ihn viel zu sehr. Also übergab er dem Anderen die Führung und hielt sich zurück. Seine Küsse wurden sanfter, nicht mehr so fordernd wie zuvor und seine Atmung flachte auch ab.
 

Wieder so eine Situation, wofür er Akuma nur noch mehr liebte...liebevoll fuhr er ihm durch die Haare, strich verspielt über seine Haarspitzen, als er seinen sanften Kuss mit reinen Gefühlen erwiderte, was ihn schließlich auch allmählich wieder zur Ruhe kommen ließ.

"Ich liebe dich...wie ich jemanden noch nie geliebt habe...", flüsterte er in ihren Kuss hinein, wollte noch so viel mehr sagen, doch bekam es einfach nicht über die Lippen.
 

Seine Lippen spannten sich leicht zu einem Lächeln, als er die Bewegungen von Satoshis Mund fühlte. Akuma konnte die Worte nicht hören und doch verstand er sie. Sein Herz wusste genau, was der Andere ihm in diesem Moment sagte und es schrie förmlich vor Liebe. Von seinen Gefühlen übermannt, entfloh eine einzelne Träne seinen Augen, die pures Glück in sich barg. Er wusste nicht, was er lieber tun würde, lachen oder weinen. Die Hauptsache war, dass er diesen Moment mit Satoshi verbringen konnte, deshalb antwortete er einfach nur gegen dessen Lippen:

"Ich liebe dich auch."
 

Zunächst formten seine Augen einen fragenden Blick, als er die kleine Träne leise auf dessen Wangen herab perlen sah, hob seinen Arm, um sie mit einem leichten sanften Lächeln wieder verschwinden zu lassen. Mit seinem Zeigefinger fing er die irrwitzige Träne auf, musterte sie mit einem leicht verträumten Blick, da es für ihn schien, als würde sie einen Teil von Akumas Seele widerspiegeln und berührte sie mit seinen Lippen.

Er dankte dem Schicksal dafür, dass er an jenem Tag mit ihm zusammengekracht war, dankte Gott dafür, dass er ihre Wege zueinander gelenkt hatte und befand dies für die beste Salbe und Heilung seiner bisherigen angekratzten Jahre.
 

Er schaute fasziniert zu wie Satoshi seine Träne auffing und musterte, als wäre sie etwas unvorstellbar Kostbares. Ein friedliches Lächeln ließ seine Augen strahlen und er stupste mit seiner Nase gegen die des Anderen. Seine Hand fand automatisch ihren Platz auf Satoshis Brust, genauer auf dessen Herzen und er konnte das Schlagen durch den Stoff spüren und der Gedanken, dass dieses Herz allein für ihn schlug, machte Akuma noch glücklicher als er sowieso schon war.
 

Als die Träne langsam in seine Haut gesickert war, hob er wieder seinen Kopf und konnte wieder in diese vor Wärme schimmernden Augen blicken.

"Es schlägt schnell, was?", flüsterte er schmunzelnd, als er seine Hand auf Akumas legte, die auf seiner Brust lag.
 

Dieser musste leise auflachen. Und ob es schnell schlug. Im Takt der Liebe, die niemals vergehen würde.

"Ja, im Einklang mit meinem. Wir sollten allerdings aufpassen, sonst sterben wir noch beide an einem Herzinfarkt. Obwohl...ich könnte mir Schlimmeres vorstellen, als in deinen Armen zu sterben.", grinste Akuma und biss sich leicht auf die Zunge, was seinem Gesicht einen spitzbübischen Touch verlieh.
 

Obwohl er ja schon solche Schmeicheleien und liebkosende Worte von Akuma gewohnt war, so konnte er es noch immer nicht verhindern, rot zu werden und so wurden seine errötenden Wangen von einem schelmischem Grinsen begleitet.

"Eine Liebe bis in alle Ewigkeit, was?...klingt eher nach einem Traum, als nach Realität...aber ich lebe gerne in einem Traum, wenn du dabei bist.."
 

"Bis in alle Ewigkeit? Na, ich weiß ja nicht, ob ich das so lange mit dir aushalte.", grinste Akuma breit und gab Satoshi einen kurzen Kuss, der fast schon entschuldigend war. Danach sah er ihn nachdenklich an.

"Hm, vielleicht doch. Wenn du mir versprichst, dass wir nie wieder aus diesem Traum aufwachen, bleibe ich für immer bei dir." Ein weiterer, viel sanfterer, Kuss folgte. Akuma legte seinen Kopf an die Stelle, wo vorher seine Hand geruht hatte und lauschte den gleichmäßigen Schlägen des so geliebten Herzens.
 

Er lachte leise auf, ehe er durch seine Haare strich.

"Mann...wir zwei könnten glatt als das kitschigste Paar in die Weltgeschichte eingehen, weißt du das?" Ein verliebtes Schmunzeln drang an die Öffentlichkeit, ehe er Akuma nur mehr im Nacken kraulte. "Hätt ich mir nie gedacht, dass ich mal so etwas sagen kann...", flüsterte er nun etwas leiser, behielt aber sein Lächeln bei.
 

Ein wohliges Schnurren erklang und Akuma stützte sein Kinn auf Satoshis Brust, um ihm in die Augen sehen zu können.

"Manchmal muss halt auch das sein. Und bis jetzt hab ich noch jeden dazu gebracht mir sein wahres Ich zu enthüllen.", erklärte er mit einem Zwinkern. Plötzlich fielen ihm wieder Satoshis Augen auf und er verzog schnaubend seinen Mund.

"Kannst du diese doofe Kontaktlinse nicht wieder rausnehmen?", maulte er und nickte leicht in seine Richtung.
 

Verwundert hob er eine Augenbraue, als er das eine Auge schloss, welches mit der Kontaktlinse bestraft war.

"Hab ich gar nicht gemerkt, dass sie noch drinnen ist...", lächelte er leicht entschuldigend und machte sich daran, die blaue Linse zu entfernen.

Er rieb sich kurz über das Auge, blinzelte leicht und sah dann wieder zu Akuma herab, ehe die Linse wieder im Nirgendwo abtauchte.

<<Ich weiß gar nicht, wie viele mir hier jetzt schon abhanden gekommen sind...>>
 

Akuma beobachtete seinen Freund genau dabei und nickte zufrieden, als er endlich wieder in den funkelnden Smaragd sehen konnte.

"Besser...", seufzte er und rückte sich wieder auf Satoshi zurecht, wobei er sich extra schwer machte.

<<Mal sehen wie lange er ohne Luft auskommt>>, kicherte er in sich hinein und musterte den Anderen mit einem unschuldigen Blick.
 

Er kniff kurzerhand die Augen etwas zu, blinzelte dann und schaute Akuma gespielt strafend an.

"Maaaan, du nimmst mir die Luft..."

Er stemmte seine Hände gegen Akumas Schultern, um ihn wieder hoch zu richten.

"Glaubst du, du kannst mich mit diesem unschuldigen Blick täuschen??", grinste Satoshi etwas breiter.
 

"Nein, ich warte nur so lange, bis du ohnmächtig bist, dann kann ich Mund-zu-Mund-Beatmung machen.", grinste Akuma frech zurück und stemmte sich gegen Satoshis Arme, die ihn immer noch versuchten wegzudrücken. Ohne Vorwarnung packte er seine Handgelenke, zog sie zur Seite und landete mit einem lauten Aufstöhnen seitens Satoshi wieder auf dessen Brust.

"Na, soll ich anfangen?", fragte er und seine Augen glühten nur so vor Amüsement.
 

"Mit der Mund-zu-Mund- Beatmung??" Er drehte den Kopf ein wenig zur Seite, und blickte Akuma grinsend aus den Augenwinkeln an "So wie ich es sehe, bin ich aber noch nicht ohnmächtig...was willst du jetzt tun, hm?"

Er liebte dieses kleine Katz-und-Mausspiel zwischen ihnen, konnte sich deshalb kein verspieltes Zucken der Mundwinkel verhindern, obwohl er jetzt schon ahnte, wer hier wohl den Kürzeren ziehen würde.
 

Akuma sah nachdenklich drein und legte den Kopf schief. Dann robbte er mit einem hinterhältigen Grinsen etwas höher, legte eine Hand über Satoshis Mund und hielt ihm mit der anderen die Nase zu.

"Ich helf einfach noch etwas nach. Spätestens, wenn du blau anläufst, nehm ich die Hände weg." Sein Körper wurde noch etwas stärker auf Satoshis gedrückt, um diesen vom Widerstand abzuhalten.

Akuma blickte wie gebannt in die Augen seines Freundes, die sich etwas geweitet hatten und grinste zufrieden zwinkernd.
 

Abermals musste er die Augen zusammenkneifen, ehe er Akuma an den Handgelenken packte und sie wieder wegdrückte.

"Blau steht mir aber nicht...", meinte er mit leicht gespitzter Stimme und guckte ihn belehrend an.

<<Hab ich's nicht geahnt?...>>
 

Beleidigt streckte Akuma ihm die Zunge raus und zog einen Schmollmund.

"Spielverderber." Aber selbst wenn er jetzt lieber den Beleidigten gespielt hätte, konnte er sich nicht Satoshis natürlicher Anziehungskraft widersetzen, so dass er dem Drang den Schwarzhaarigen zu küssen nachgab und seine Lippen auf die des Anderen legte. Es dauerte aber nicht lange und er löste sich wieder mit einem Seufzen.

"Ich weiß gar nicht, wohin mit all dem Glück.", lächelte er und wurde langsam unruhig, da er vor Freude fast zu explodieren drohte und dringend Bewegung brauchte.
 

"Du machst mir langsam Angst.." ,lachte er leise und klopfte ihm demonstrierend auf die Schulter.

Früher, als ihm solche schnulzigen Liebesfilme vor die Augen kamen, hätte er nie im Traum daran gedacht, dass man dann selbst wirklich solche Sachen sagte...er hatte dies immer als eine Übertreibung empfunden...aber eigentlich war das Gegenteil der Fall...denn auch wenn er versuchte, seine Gefühle für Akuma zu beschreiben, so waren sie noch immer unter dem Wert.
 

Breit grinsend zwinkerte er Satoshi zu.

"Was glaubst du, warum ich Akuma heiße?" Er wollte gerade ansetzen noch etwas hinzuzufügen, als an mehreren Stellen auf seinem Rücken ein fieses Stechen einsetzte. Verwirrt blickte er sich um und sah in zwei grüne Augen, die ihn neugierig musterten.

"Kura, hör auf mir den Rücken zu zerkratzen! Und geh von mir runter!", empörte sich Akuma, doch seine Wohnpartnerin dachte nicht im Traum daran ihren Platz zu räumen, sondern rollte sich im Gegenteil zu einer schnurrenden Kugel zusammen, als wolle sie ihren Besitzer und dessen Aufforderung verhöhnen.
 

"Kura weiß eben, wo es bequem ist..", meinte er mit einem spitzbübischem Unterton und lugte über Akumas Schulter, um auf die Katze blicken zu können.

Seine Augen weiteten sich etwas, als er das wohlbekannte Vibrieren seines Handys wieder bemerkte, schaute letztendlich unschuldig in die Luft und ließ sich nichts anmerken, aus Angst, Akuma würde das Handy wirklich noch aus dem Fenster befördern.
 

Akuma war mit den Gedanken immer noch bei seiner Katze, die anscheinend nicht gewillt war von ihm runter zugehen, als er plötzlich stockte und seine Aufmerksamkeit auf ein Vibrieren in Satoshis Hose gelenkt wurde. Er schluckte einmal und wurde leicht rot. Eigentlich hätte er diese Reaktion jetzt nicht erwartet.

"Ähm...Satoshi...du...ähm..", stotterte er verlegen und wich dem fragenden Blick des Andern aus. Akuma richtete sich auf, bis sein Körper nicht mehr auf Satoshis lag, um nicht weitere Reaktionen hervorzurufen, was Kura, die nun von seinem Rücken purzelte ein beleidigtes Fauchen abverlangte, worauf sich die Katze schmollend verzog. Akuma bemerkte es gar nicht, denn er konnte nicht abstreiten, dass er die Vorstellung sehr erregend fand wie sein Freund gerade reagierte, versuchte aber diese Gedanken schnell wieder zu vertreiben.
 

Zunächst ihn nur fragend musternd, hob er eine Augenbraue, als Akuma so abrupt von ihm runterkrabbelte...Moment, Akuma war rot, sah verlegen zur Seite und stotterte...??? Also, dass er so einen Aufstand wegen des Handys machte, konnte er sich mit der Zeit nun nicht mehr vorstellen.

Schlagartig riss er Mund und Augen auf, als sich sein Mund schließlich zu einem breiten Grinsen entwickelte und er anscheinend einen Geistesblitz hatte.

"Maaan, das ist mein Handy...woran denkst du denn??" Akumas verhasstes Gerät jetzt doch verraten müssend, holte er es aus seiner Tasche hervor und ließ es vor dessen Gesicht hin und herbaumeln, jedoch mit genügend Abstand, so dass er es nicht doch auf einmal in seinen Händen hatte.
 

Ungläubig starrte er auf das kleine Ding, dass munter vor sich hin vibrierte, wobei seine Kinnlade heruntergeklappt war. Als ihm bewusst wurde, dass er sich soeben zum Idioten gemacht hatte, verwandelte sich sein Kopf in eine überreife Tomate.

<<Is das peinlich!>>, schoss es ihm durch den Kopf und kleine Blitze zuckten aus seinen Augen auf das Handy.

"Ich...ich hab gar nichts gedacht.", antwortete er schnell und sah wieder weg. Am liebsten wäre er aus dem Zimmer gerannt, aber Akuma zwang sich sitzen zu bleiben und der Peinlichkeit wie ein Mann entgegen zu treten.

Plötzlich wurde ihm die Situation noch einmal bewusst...das Handy hatte vibriert...das Handy...in seiner Wohnung. Wie in Zeitlupe drehte er den Kopf zu Satoshi und bedachte ihn mit einem Furcht einflößenden finsteren Blick.

"Was macht dieses Teil hier?", fragte er mit einer gefährlichen Ruhe in der Stimme.
 

Satoshi wurde sich Akumas Ruhe vor dem Sturm bewusst und lächelte ihn nur unschuldig an.

"Es ist am Vibrieren...siehst du?" Mit leichter Naivität in der Stimme schwenkte er wieder das Handy zwischen seinen Fingern herum, ehe es schließlich verstummte. "Und jetzt hat der Anrufer aufgelegt..."
 

Eine Grabesstille breitete sich aus, wobei Akuma starr geradeaus blickte. Man konnte nicht sagen, wen bzw. was er ansah, Satoshi oder das Handy. Seine Augenbraue zuckte leicht und die Finger knackten bedrohlich.

"Gib mir das Handy.", forderte Akuma seinen Freund auf, wobei der Ton in seiner Stimme gefährlich klang, wie das Knurren eines Panthers bevor er zum Sprung ansetzt.
 

"Neiiiin...", wie ein schmollendes Kind, das von seinem Spielzeug nicht getrennt werden wollte, umfasste er das Handy mit beiden Händen und drehte Akuma den Rücken zu.

"Deinetwegen hab ich nicht mal abgehoben...du musst schon damit zufrieden sein.."
 

"Ver-giss-es.", kam als Antwort. "Ich hab dir gesagt, wenn ich es noch einmal in meiner Wohnung sehe, fliegt es aus dem Fenster. Ich war schon viel zu lange nachsichtig mit dir. Jetzt ist Schluss, verstanden?" Er machte einen Satz nach vorne und umklammerte Satoshi, der immer noch versuchte sein Eigentum zu beschützen. Doch Akuma ließ sich nicht abwimmeln. Er griff nach dem kleinen Nervtöter und bekam es schließlich auch zu fassen. Mit einem nachdrücklichen Ruck entwand er es Satoshi und stürmte damit zum Fenster.
 

"Wenn du das fallen lässt, spring ich hinterher...ich warne dich.." Seine Augenbrauen zogen sich langsam zusammen, als er aufgesprungen war.

Vorsichtig und jeden Schritt bedenkend ging er auf Akuma zu, ehe er neben ihm stand und das Handy in dessen Hand fixierte.
 

Ein frischer Wind wehte durchs Fenster und strich sanft über Akumas Haar, zerzauste es. Provozierend atmete er tief ein und hielt das Handy aus dem Fenster.

"Ach ja, is es nicht herrlich draußen?" Er funkelte Satoshi frech an und schmunzelte.

<<Bevor du hinterher stürzt, fang ich dich auf>>

Das Schmunzeln wurde zu einem fiesen Grinsen und die roten Strähnen in seinem Haar verliehen ihm einen teuflischen Touch.

"Dann spring, mein kleiner Panther." Und mit diesen Worten löste er einen Finger nach dem anderen von dem Telefon, bis es schließlich nichts mehr hielt und der Schwerkraft folgte.

Vorsorglich stellte sich Akuma so hin, dass er, sollte Satoshi seine Drohung ernst gemeint hatte, ihn rechtzeitig abhalten konnte diese zu verwirklichen.
 

"Bist du...total bescheuert??", entsetzt stützte er sich an Akumas Schulter ab um aus dem Fenster zu lugen, da er zu mehr nicht in der Lage war.

Ein nachfolgendes verdächtiges Krachen ließ ihn wissen, dass sein Handy wohl das Zeitliche gesegnet haben musste und lockerte seine Anspannung.

"Oh maaaan..."

Noch immer aus dem Fenster starrend, murmelte er leise etwas vor sich hin, ehe er tief aufseufzte.
 

Überzeugt, dass Satoshi doch nur geblufft hatte, machte Akuma einige Schritte vom Fenster weg und drehte sich um.

"Ich hab's dir gesagt...na komm, nimm's nicht so schwer, es war nur ein Handy.", flötete er zuckersüß und so beiläufig wie möglich. Er war gespannt, was sein Freund jetzt mit ihm machen würde. Ob er sehr böse war? Aber es war schließlich seine Schuld! Akuma hatte ihn mehrere Male gewarnt.

Leicht grinsend wandte er sich wieder zu Satoshi, der immer noch leidend aus dem Fenster starrte.
 

Wie ein leidender Hund ließ er sich aufs Fensterbrett fallen, während seine Arme so aus dem Fenster baumelten.

"Meine Kommunikationsquelle...hinüber...einfach so..."

Gequält seufzte er wieder auf, legte schon fast ein Drama aufs Parkett, während er weiterhin aus dem Fenster starrte, wohl die zersprungenen Teile seines Handys fixierte.

<<Wenigstens weiß ich, wer angerufen hat...naja, hätte ja ohnehin nicht abgehoben...>>
 

Langsam aber sicher machten sich Schuldgefühle in Akuma breit. Vielleicht war es doch etwas überreagiert gewesen. Als er Satoshi dort so hängen sah, tat es ihm schon wieder leid. Zwar etwas enttäuscht von sich selbst, da er diese Sache jetzt nicht mal ungerührt durchziehen konnte, ging er zu seinem Freund und umarmte ihn von hinten.

"Is es so schlimm?", fragte er mit Bedauern und blickte über die Schulter des Anderen nach unten, wo sich das Innenleben der "Kommunikationsquelle" auf den Bürgersteig ergossen hatte.

"Nicht traurig sein. Du kommst drüber hinweg, ich steh dir bei.", tröstete Akuma und tätschelte Satoshis Bauch.

"Weißt du eigentlich, wer da vorhin gestört hat oder war ich zu schnell?" Breit grinsend liebkoste er den Nacken des Schwarzhaarigen.
 

"Mmmh...nö..", brummelte er leise vor sich hin und seufzte schließlich leise auf.

<<Wenn ich sage, dass es Misha war, dann wird er sicher wieder wütend...>>

Er stützte sich wieder auf dem Fensterbrett ab, um eine aufrechte Haltung zu bekommen und drehte sich letztendlich um.

Lange konnte er Akuma ja sowieso nicht böse sein...schon gar nicht, wenn dieser so einen entschuldigenden Blick aufsetzte.
 

Akuma legte den Kopf etwas schief und guckte Satoshi fragend an.

"Und? Wer war's denn?", wollte er neugierig wissen. Seine Hände fuhren an der Brust des Schwarzhaarigen hoch und falteten sich in seinem Nacken. Mit einem verführerischen Lächeln, das Satoshi wahrscheinlich jedes Geheimnis entlocken hätte können, beugte er sich etwas vor und knabberte an der empfindlichen Haut an Satoshis Hals.

"Oder willst du's mir nicht sagen?", hauchte Akuma ihm ins Ohr und grinste dann breit.
 

"Ääh...kennst-kennst du ja eh nicht..."

<<Sehr gut, gemacht Satoshi...du würdest für diese Glanzleistung glatt einen Oscar gewinnen...das merkt doch jede Sau, dass das grad wunderbar gelogen war...>>

Bei seinem Lächeln etwas nervös werdend, blickte er ihn abermals unschuldig an, merkte aber doch, dass er rot wurde und die Hitze ihn bis in die Haare stieg.
 

Akuma starrte ihn mit einem prüfenden Blick in die Augen, wusste genau, dass das Satoshi nervös machen würde.

<<Er verbirgt etwas>>, schoss es ihm durch den Kopf. Für einen Moment machte sich ein unangenehmes Stechen in seiner Herzgegend bemerkbar, doch er verdrängte es schnell und lächelte Satoshi leicht an.

"Na, wenn du meinst." Mit einem kurzen Blick nach draußen wurde ihm bewusst, dass es schon recht spät war, nicht spät genug, um zu schlafen, aber spät genug, um sich schon mal ins Bett zu legen.

"Guck mal, es ist schon dunkel. Was hältst du davon, wenn wir uns schon mal Richtung Schlafzimmer begeben und ich deinen Verlust ein bisschen gut mache?" Die Finger seiner rechten Hand spazierten aufreizend über Satoshis Brust und Akuma lächelte entwaffnend.
 

"Na, ich weiß nicht, ob du diesen Verlust wieder wett machen kannst...", scherzte Satoshi grinsend, ziemlich froh darüber, dass Akuma das Thema "Anruf" so umgangen hatte, auch wenn ihm doch irgendwie das schlechte Gewissen packte, so dass er leicht unsicher an seinem Lippenpiercing zu knabbern begann.

Schließlich doch zustimmend nickend, nahm er Akumas Hand, verschränkte ihre Finger miteinander und sah ihn abwartend an.
 

Wie gebannt starrte Akuma auf das Piercing, beugte sich dann vor und berührte es vorsichtig mit der Zunge, koste zärtlich um die Lippen und sah Satoshi dann lächelnd an.

"Ich werde mein Bestes geben.", wisperte er, löste ihre Hände und hob Satoshi kurzerhand hoch. Leichtfüßig trug er den zappelnden Mann ins Schlafzimmer und bettete ihn schließlich auf die Laken und beugte sich schmunzelnd über ihn.

"Wie ist das?" Ein sanfter Kuss auf den Mundwinkel folgte, dann ein hauchzartes Streicheln über die Halsschlagader zum Schlüsselbein.
 

Augenblicklich schloss er die Augen, gab sich ganz den sanften Berührungen hin, die ihn fast um den Verstand brachten.

Sich in Akumas Haare krallend, seufzte er zufrieden auf, umschlang Akumas Taille mit seinen Füßen und drückte ihn näher an sich ran.

"Der Tag hat zwar scheiße begonnen...endet dafür aber umso besser..", wisperte er leise und auch wenn er doch glücklich aussah, bei Akuma zu sein, so steckte ein wenig Wehmut im Satz, wenn er sich an die Vorfälle erinnerte...zuerst das mit seinem Vater...und dann hatte Akuma sich kurz von ihm abgeschottet...das machte ihn mehr als müde und er spürte wie ihn die Schläfrigkeit packte.
 

"Ach, sind wir heute stürmisch.", grinste Akuma und griff hinter sich, um Satoshi an den Füßen zu kitzeln. Darauf zog dieser seine Beine an und quiekte laut auf. Lachend ließ sich Akuma neben seinen Freund fallen und begann an dessen Kleidung zu zupfen.

"Ich will schlafen, also zieh endlich deine Sachen aus, damit ich mich an dich kuscheln kann.", beschwerte er sich mit einem Schmollmund, war aber im nächsten Moment schon über Satoshi, um ihm die Arbeit abzunehmen. Sanft küsste er ihn auf den Mund, während seine Finger geschickt das Hemd abstreiften und sich auch schon am Hosenbund vergriffen.
 

Noch ein wenig auflachend, hatten sie es letztendlich doch geschafft sich fürs Schlafengehen bereit zu machen. Satoshi streckte sogleich seine Arme aus, als Zeichen, dass Akuma sich jetzt ankuscheln konnte und lächelte schon etwas schläfrig. Als der Andere seine Position mit einem liebevollen Grinsen eingenommen hatte, schloss er die Augen, bereit für den Einlass in die Traumwelt.

"Gute Nacht...."
 

Akuma brauchte noch ein Weilchen, um sich bequem hinzulegen, rückte seinen Kopf immer wieder auf Satoshis Brust zurecht, bis er endlich eine angenehme Position gefunden hatte und schloss dann auch die Augen.

"Gute Nacht, mein Schatz. Träum was Schönes...von mir.", lächelte er noch und schlief bald darauf eng an seinen Freund gekuschelt ein.
 

Fortsetzung folgt, ^.^
 

soo...ab jetzt gibt es wieder neue Kapitel. Ich weiß, ich hab mir Zeit gelassen mit dem Hochladen, aber sobald der elfte Teil oben ist, kommt das neue zwölfte o^^o

ohne Titel

soo...hier kommt das langersehnte (naja, oder auch nicht XD) zwölfte kapitel. ich hoffe, alle haben hier her gefunden und warten nicht bei der anderen FF auf fortsetzung, die es nicht geben wird, weil der name gelöscht wurde *snif* naja, jetzt dürft ihr halt hier eure viielen kommis schreiben o^^o

wir zwei wünschen euch viel spaß beim weiterlesen...
 


 

Kapitel 12
 

Die Vögel zwitscherten schon lange durch die Gegend, während die Sonne immer weiter rauf wanderte, bis sie schließlich ihre volle Höhe erreicht hatte.

Langsam driftete Satoshi aus dem Schlafzustand, hatte viel zu gut geschlafen, viel zu tief, so dass er spürbar zusammenzuckte, als er die Zeiger der Uhr ablas.

"12:15 Uhr??...So lang hab ich ja noch nie geschlafen..", murmelte er, blickte auf die Seite, wo auch Akuma allmählich wach wurde, wohl von dem kleinen Zusammenzucken Satoshis.
 

Leise grummelnd hob Akuma den Kopf, um zu sehen, was dieses plötzliche Zucken ausgelöst hatte, das sein Kopfkissen soeben befallen hatte und blinzelte verschlafen in die Augen seines Freundes.

"Wasmachsdudennhier?", nuschelte er und sah sich orientierungslos um. Der Schlaf hatte ihn wohl etwas zu sehr mitgerafft, so dass er nun überhaupt keine Ahnung mehr hatte, was gerade passierte.

"Mischeinfachbeimschlafenstören.", brummte er, klopfte Satoshi einmal in die Seite, als ob er ihn wie ein Kissen aufschütteln wollte und legte dann wieder sein Haupt auf ihm ab.

"Soischbescher."
 

Doch wenn Satoshi seine Augen mal geöffnet hatte, konnte er nicht mehr so schnell einschlafen, so dass er Akuma leicht von sich schob, um aufzustehen.

"Es ist schon nach Mittag, du Schlafmütze...", schmunzelte er leicht und erhob sich vom Bett, "..außerdem hab ich Kohldampf..."
 

"Och menno...jetzt hau doch nicht gleich ab.", murrte Akuma und grabschte nach seinem Freund, der ihm jedoch entkam und aus dem Zimmer marschierte. Seufzend stand nun auch der Schwarzhaarige auf und tapste dem Anderen hinterher in die Küche.

"Du hast also Hunger, ja? Gut, dann werd ich uns mal was kochen. Gleich Mittagessen, oder?", fragte er und stellte sich schon mal an den Herd, dass er nur in Boxershorts rum lief, störte ihn dabei wenig.
 

"Du kannst kochen?", grinste er scherzhaft und stapfte ihm hinterher, leicht amüsiert über dessen anzüglichen Anblick, der sich gerade bot....also, einen knackigen Hintern hatte Akuma alle mal, dass musste man ihm lassen...
 

"Hey, wenn du was an meinen Kochkünsten auszusetzen hast, kannste gleich gehen!", empörte sich Akuma und stemmte die Hände in die Hüften. Seine Augen glitten kurz über den ebenfalls entblößten Körper seines Freundes und ein anzügliches Grinsen trat auf seine Züge.

"Oder willst du gleich zum Nachtisch übergehen? Du hast die Wahl. Ich gebe zu, ich bin kein Meisterkoch, aber in anderen Dingen kann ich sehr überzeugend sein."
 

"Ääääh...doch, doch...immer her mit dem guten Zeug..", winkte Satoshi schnell ab, wurde dafür verlegen rot, als Akuma ihn so lasziv grinsend ansah und kratzte sich unsicher am Hinterkopf, sich in der Küche schon etwas umsehend, damit der Andere nicht doch noch auf Gedanken kam, die in die tieferen Regionen führten...es war nicht so, dass er es nicht wollte...aber überstürzen brauchte er es nun auch wieder nicht.
 

Akuma warf ihm einen beleidigten Blick zu, als sein Freund sein nahrhaftes Essen als 'Zeug' bezeichnete. Ok, es war vielleicht kein Festmahl, aber trotzdem sehr bekömmlich. Es gab Reis mit Fleisch und Soße. Akuma grinste über dieses spärliche Essen, was es auch war (was er aber nie zugegeben hätte!). Er sollte mal wieder einkaufen gehen.

"Sag mal, was wollen wir heute noch machen?", fragte er und wuselte dabei von Herd zu Kühlschrank und wieder zurück. Mit geübten Handgriffen setzte er Wasser auf und würzte das Fleisch.
 

Ihm munter dabei zuguckend, klopfte er mit den Fingerkuppen auf der Küchenplatte herum, während seine Augen den Chefkoch weiterhin beobachteten.

"Hm...weiß nicht...jedenfalls haben wir noch Zeit bis heute Abend..", erinnerte er sich selbst daran, dass seine Arbeit ja rief und verzog gleich den Mund.
 

Besagter Chefkoch hantierte noch eine Weile stumm vor sich hin, bis er schließlich fertig war und sie essen konnten.

"Wie wäre es, wenn wir dir einen neuen Job suchen würden?", schlug er ganz unbefangen vor und schaufelte in aller Seelenruhe den Reis in seinen Mund ohne den Anderen weiter anzusehen.

<<Ich hätte da schon eine Idee>>, dachte er mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Nachdem Satoshi mehrmals gesagt hatte, dass er nicht gerne im 'Old Shack' arbeitete, hatte Akuma nachgedacht und war schließlich auf eine Idee gekommen, die er jedoch erst genauer durchdenken wollte, ehe er sie seinem Freund präsentiere und dieser Zeitpunkt war nun gekommen.
 

"Ich weiß nicht...", unsicher wurde auf den Teller vor sich hingestarrt, ehe die Gabel ein paar Reiskörner heimsuchte.

"Der Job...ist...doch eh...ganz okay..", meinte er leise. Gut, damit hatte er jetzt wohl ein wenig übertrieben, denn für ihn war es alles andere als okay, zumal er anfangs wirklich Schwierigkeiten damit hatte, dem Alkohol zu widerstehen...aber nichtsdestotrotz konnte er jetzt ohne weiteres als Barkeeper arbeiten, zumal sein Chef auch vollkommen hinter ihm stand, warum auch immer.

<<Das stimmt eigentlich...wenn ich genauer darüber nachdenke ist es schon merkwürdig, dass der Chef so ein Vertrauen in mich setzt...>>

Er glaubte kaum, dass ihn ein Anderer nehmen würde, zumal er nicht einmal irgendwelche Referenzen hatte.
 

Akuma hob den Kopf, unverhohlene Skepsis in den Augen. Eine seiner schlanken Brauen wanderte nach oben und verlieh seinem Gesicht einen noch deutlicheren zweifelnden Ausdruck.

"Soso, ganz okay, hm? Korrigiere mich, wenn ich mich irre, aber...hattest du nicht gesagt, dass du diesen Job hasst? Dass du es nicht leiden kannst diese ganzen betrunkenen Penner zu bedienen und dabei immer nett zu lächeln? Nicht, dass ich erwartet hätte, dass du mir bei diesem Vorschlag gleich um den Hals fällst.", grinste er leicht. "Ich gebe zu, es ist auch ein Teil Egoismus bei der Sache. Deine Arbeitszeiten sind gelinde ausgedrückt, beschissen, so dass wir uns nicht mal 'nen schönen Abend machen können, also dacht ich mir, wir suchen dir mal was Besseres. Ich bin sicher, die Leute werden sich um dich reißen." Mit einem Zwinkern schob er sich eine weitere Gabel Reis in den Mund.
 

"Ja? ...hm...warum sollten sie?", fragend wurde der Kopf gehoben und Akuma ein wenig skeptisch gemustert.

<<Die Leute werden sich um dich reißen>> ..irgendwie tat er sich schwer, das zu glauben...und überhaupt...was sollte dieses verschwörerische Grinsen? Hatte er da schon irgendetwas in Aussicht?
 

"Warum sollten sie nicht? Du bist ein junger, intelligenter, und wenn ich das mal so sagen darf, überaus attraktiver Mann, der mit etwas Übung doch recht umgänglich ist.", neckte er den Älteren und beendete schließlich sein Essen. Mit einem belustigten Funkeln in den Augen und verschränkten Armen sah Akuma seinen Freund an.

"Und wenn wir dir noch was ordentliches zum Anziehen kaufen, wirst du in Null Komma nichts Arbeit haben. Und ich hab auch was davon." Das Kichern hallte von den Wänden der kleinen Küche wider und drang auf Satoshi ein, als wolle es ihn überzeugen nachzugeben.
 

Nun verzog er die Augenbraue erst recht voller Skepsis.

"Bist du sicher, dass du von dem Wodka nicht doch zuviel erwischt hast?", fragte er misstrauisch und verengte seine Augen prüfend.

"Ich weiß nicht...das ist mir alles zu unsicher...lass mich drüber nachdenken, okay?" Er lächelte leicht, wand seinen Blick dann recht schnell wieder auf den Teller, um ebenfalls endlich mal mit dem Essen fortzufahren, das wohl schon recht abgekühlt war.
 

Akuma war sich der Unsicherheit seines Freundes durchaus bewusst, aber er wollte nicht aufgeben, bis dieser endlich zustimmte den Job in dieser verrauchten Bar hinzuschmeißen, da er daran nur kaputt gehen würde.

"Ich kenn ein paar Leute in der Stadt, die bestimmt was für dich hätten. Und wenn es hart auf hart kommt...hab ich da noch 'nen anderen Vorschlag. Der wäre dann natürlich die perfekte Lösung." Akuma fand einen geradezu sadistischen Gefallen daran, seinen Freund nur mit Bruchstücken an Information zu versorgen und ihn zappeln zu lassen.
 

Akuma wollte ihn wohl wirklich um jeden Preis aus der Bar rausholen...bei dem Gedanken, wie sehr er ihn zu überreden versuchte, musste er schon unwillkürlich wieder grinsen, auch wenn ihn gleichzeitig die Neugier fast aufzufressen versuchte.

"Was soll das für ein Vorschlag sein, hm?", fragte er schließlich, als seine Neugierde zu groß wurde, die er kaum noch unterdrücken konnte.
 

Akuma legte die verschränkten Arme auf der Tischkante ab und lachte leise. Seine Augen sprühten vor Schadenfreude und der freche Ausdruck verlieh seinem Gesicht geradezu kindliche Züge.

"Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich dir das schon verrate, oder?", fragte er gespielt unschuldig.

"Wir gucken erst mal so rum...das Andere is die letzte Möglichkeit...mir allerdings auch die liebste. Also? Machst du nun mit oder nicht?"
 

"Soll ich jetzt lachen oder weinen?"; fragte er schon fast gespielt verzweifelt, als Akuma ihn noch immer im Dunkeln tappen ließ und fuhr sich nachdenklich durch die Haare.

So in das Blau war er noch nie gesprungen und alles Neue verschreckte ihn da doch schon etwas.

"Sag mir erst, um was es geht...dann sag ich dir, ob ich mitmache.."
 

"Es tut mir leid, mein Schatz, aber ich werde dir nichts sagen, was ich nicht schon erwähnte habe. Wir zwei Hübschen machen uns jetzt gleich schick, spazieren durch die Stadt und suchen dir einen netten Job. Ich hab schon bei dem einen oder anderen Bekannten nachgefragt, aber ich wusste ja nicht, was du machen möchtest und einiges ist auch etwas...langweilig. Also wärst du bereit dazu?" Er legte den Kopf schief und lächelte liebevoll. Es wäre doch gelacht, wenn er diesen Traumtypen nicht unterbekommen würde, selbst wenn es...

<<Nein, erst bei den anderen Stellen!>>
 

"Du machst mich fertig...", seufzte er leise auf und rutschte ihm Stuhl etwas herunter.

Er hatte sich noch nie viel Mühe gegeben, für eine Jobsuche...die Arbeit als Barkeeper war eine sichere Sache, davon konnte er profitieren, aber...Akuma machte sich wiederum solche Mühe...er konnte ihm ja wenigstens den Gefallen tun und einfach mitkommen...er musste ja nicht gleich zustimmen.
 

Langsam wurde er ungeduldig. Seine Finger begannen unruhig auf die Tischplatte zu trommeln.

<<Er will doch nicht wirklich in diesem versifften Lokal weiterarbeiten? Da wird er doch nie glücklich! Schon gar nicht bei diesen Gästen. Er brauch was Anständiges. Es muss ja nicht etwas sein, bei dem er reich wird, denn das wird er bei seinem momentanen Job auch nicht, aber wenigstens ein besseres Umfeld>>

"Okay, pass auf. Du scheinst ja doch sehr an deiner Stelle als Barkeeper zu hängen, auch wenn ich nicht verstehe, warum. Ich verlange ja nicht von dir, dass du sofort kündigst, du sollst dich nur mal umgucken. Bitte, ich will dir doch nur helfen." Akuma blickte Satoshi nun schon fast flehend an.
 

An seinem verhassten Beruf zu hängen...das klang schon fast makaber, aber irgendwie...hatte er eben Angst, bei einer neuen Arbeit zu versagen...Akuma dadurch zu enttäuschen, dass er dazu nicht fähig war, was anderes zu machen, als den Barkeeper zu mimen.

Jedoch...als er in die flehenden Augen sah, konnte er nicht anders, als schließlich leicht zu nicken.

"Meinetwegen...sich umgucken kostet ja nichts.."
 

"Strike!", rief Akuma laut, streckte die zur Faust geballte Hand in die Höhe und sprang auf, wobei sein Stuhl knallend zu Boden ging. Sich des plötzlichen Ausbruchs bewusst werdend, kratzte er sich verlegen am Hinterkopf und grinste.

"Sorry, ich freu mich nur schon darauf. Wir müssen dich aber fein machen, damit du seriös wirkst." Akuma legte den Kopf schief und sah nachdenklich drein.

"Hast du einen Anzug? Am besten schwarz oder dunkelblau." Er ging aufgeregt im Zimmer auf und ab, wobei seine Hände wild gestikulierend durch die Luft flogen.
 

<<Oh man...>>

Bei der kleinen Bemerkung "Anzug" hätte er am liebsten seine Meinung gleich wieder geändert...stocksteife Anzüge, in denen man sich das Rückrad bricht, wenn man sich zu hastig bewegt, die bei den ungünstigsten Stellen reißen können, wenn man sich bückt...Nein, einen Anzug hatte er nicht...und ehrlich gesagt, brauchte er auch keinen, beziehungsweise hatte ihm nie einer gefehlt...er war sehr zufrieden mit seinen Baggys und den weiten Sachen, die er bevorzugt trug.

Mit einem kleinen Kopfschütteln, deutete er an, dass er keinen Anzug besaß und musterte Akuma darauf gespannt an.
 

Dieser ließ sich davon nicht beirren, im Gegenteil, seine Hysterie steigerte sich noch um ein paar Stufen.

"Macht nichts, macht nichts! Dann leih ich dir was, wir müssten ja ungefähr die gleiche Größe haben. Ich muss schließlich auch ordentliche Sachen tragen, wenn ich arbeite." Er sah an sich herunter. Dann packte er Satoshi am Arm und schleifte ihn hinter sich her ins Schlafzimmer.

"Okay, mal schaun. Wir brauchen was lockeres, das nicht zu aufgetragen wirkt, aber trotzdem noch stil hat." Akuma drückte Satoshi aufs Bett und machte sich gleich auf zu einem kleinen schmalen Schrank, der ziemlich unscheinbar in einer Ecke stand. Als er die Türen öffnete, kamen verschiedene Jacketts und Anzüge zum Vorschein.

"Darf ich vorstellen, meine Arbeitsuniform.", grinste er und suchte mit geübten Handgriffen etwas heraus. Dann drehte er sich um und drückte Satoshi eine schwarze Stoffhose mit Gürtel, die man eigentlich zu jeder Gelegenheit tragen konnte, ein dunkelblaues Hemd und ein schwarzes Jackett in die Arme.

"So, anziehen.", befahl er und deutete auf das Badezimmer.
 

Satoshi hätte wohl in diesem Moment laut zu schreien begonnen und sich aus dem Fenster gestürzt, wenn Akuma ihn nicht so mit diesen funkelnden Augen angesehen hätte, die ihn wieder schwach werden ließen.

<<Du machst mich wirklich fertig...>>, belächelte er innerlich seinen Gedanken, ehe er die für ihn ungewohnten Klamotten skeptisch begutachtete, sich dann aber doch mit einem kleinen Seufzen von seiner beigen Baggy trennte.
 

Akumas Augen wurden bei jedem Kleidungsstück, dass Satoshi anlegte größer, obwohl ihm die andere Variante auch gefallen hatte. Die Sachen standen dem Schwarzhaarigen einfach super. Etwas benebelt taumelte Akuma zum Bett und setzte sich.

"Wow, du siehst umwerfend aus.", hauchte er fassungslos, als ein fertig angezogener Satoshi vor ihm stand. "Ich hab extra die weitesten Klamotten rausgesucht, damit die Umstellung nicht all zu groß is.", schmunzelte er. Dieser Anblick nahm ihm wirklich den Atem und er leckte sich über die trockenen Lippen. Der Andere sah viel älter, erwachsener, aus und strahlte eine distanzierte Lässigkeit aus, auch wenn es im Inneren vielleicht anders aussehen mochte.

"Nur noch eins stört." Mit schnellen Schritten war er bei Satoshi angekommen und nestelte an seinem Hosenbund herum, die irritierten Blicke des Anderen ignorierend. Er zog ihm das Hemd aus dem Bund, so dass es locker über die Hosenbeine fiel.

"Perfekt. Man...du siehst wirklich...lecker aus."
 

Typischerweise wieder verlegen errötend, biss er sich auf die Unterlippe, schaute Akuma unsicher entgegen. Er selbst hatte noch gar keine Chance gehabt, sich selbst zu mustern, sein einziger Hinweis, wie er aussehen müsste, war der Gesichtszug Akumas und dessen anzügliche Bemerkung, aber laut seinen funkelten Augen müsste es annehmbar sein. Auch wenn Satoshi ab und zu ein wenig am Ärmel herumnestelte, die Schultern straffte, nur um sie dann wieder locker runterhängen zu lassen.

"Meinst du?..." Unsicher wurde eine Augenbraue gehoben, die Hände in die Hüften gestützt, ehe er sie im nächsten Moment in den Hintertaschen seiner Hose verschwinden lassen wollte, als er jedoch ins Leere griff und die Hände dann notdürftig in die vorderen Hosentaschen steckte.
 

Akuma beobachtete ihn schmunzelnd. Es war offensichtlich, dass Satoshi die Kleidung etwas gewöhnungsbedürftig empfand und nicht so recht wusste wohin mit seinen Händen. Er packte den Anderen bei den Schultern und dirigierte ihn zu seinem großen Ganz-Körper-Spiegel, damit er sich bewundern konnte. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen, als er die Mimik seines Freundes genau verfolgte.

"Und? Wie findest du's?", fragte er nun doch etwas unsicher.
 

Selbstkritisch hob er eine Augenbraue, musterte sich von oben bis unten und sah durch den Spiegel in Akumas Augen.

"Deine Arbeitskleidung, was?", fragte er noch einmal nach, ehe er den Kopf schief legte und sich noch einmal begutachtete.

"Steht dir sicher besser...aber ich bin mal zufrieden.."
 

"Ach man, sei nicht so kritisch! Du siehst einfach super aus...zum anbeißen.", grinste Akuma und knabberte demonstrierend an Satoshis Hals, drehte sich wieder zum Schrank, um auch für sich was Passendes auszusuchen, schließlich wollte er neben seinem Freund nicht wie der letzte Penner aussehen. Er entschied sich für einen dunkelroten Anzug und ein schwarzes Hemd. Als er sich fertig angezogen hatte, stellte er sich neben Satoshi vor den Spiegel und betrachtete sie beide.

"Wir geben doch ein hübsches Paar ab. Dann können wir ja los, oder?"
 

Hatte er eigentlich noch "nein" sagen können? Dann wäre wohl dies die letzte Gelegenheit für ihn, als er diese letztendlich mit einem kleinen Nicken zerbrach.

Er musterte Akuma von den Augenwinkeln und allmählich kam das verlegende Lächeln wieder auf seine Lippen zurück, je länger er Akuma in diesem Anzug begutachtete.

<<Wieviel Glück ist einem Menschen eigentlich erlaubt, dass man so einen gut aussehenden und sanften Mann zugleich als seinen Lebenspartner bezeichnen darf??...>>
 

"Gut." Akuma stapfte voller Tatendrang aus dem Zimmer, wobei er die Blicke Satoshis nicht bemerkte. Er war viel zu sehr damit beschäftigt den Tag zu verplanen und seine Aufregung stieg langsam ins Unermessliche.

<<Hoffentlich nimmt ihn keiner bei den Läden, wo ich angefragt habe, dann könnte er...>> Seine Lippen verzogen sich zu einem breiten Grinsen und er klatschte einmal in die Hände.

"Kommst du oder bist du so von deinem Aussehen fasziniert, dass du dich nicht losreißen kannst?", rief er ins Schlafzimmer. Ungeduldig wartete er an der geöffneten Tür und tappte mit einem Fuß auf den Boden.
 

"Ich bin überhaupt nicht fasziniert..", murmelte er leiser, leicht schmollend, als er auf Akuma zuging, noch immer ein wenig am Stoff herumwerkelnd.

Er hatte schon gewusst, warum er die Geschäftsmänner bemitleidete, aber jetzt war er sich sicher, dass sie selbst darunter wohl leiden mussten, in so ungewohnten Klamotten durch die Gegend zu latschen.

"Jetzt kannst du es mir aber schon sagen, oder?...was hast du geplant, hä?", fragte er ihn neugierig und bittend fast zugleich.
 

Für einen Moment war Akuma versucht Satoshi zu verraten, was er für einen Arbeitsplatz für ihn hätte, doch er besann sich eines Besseren.

"Nein, mein Schatz, das kann ich dir leider nicht verraten. Du wirst es schon früh genug erfahren. Sind die Klamotten den wirklich so schlimm?", fragte er leicht beleidigt, als er ihn immer noch an der Jacke zerren sah. Dabei hatte er sich solche Mühe gegeben, um seinen kleinen Liebling herauszuputzen.

Zusammen verließen sie die Wohnung und traten auf den Bürgersteig
 

"Ich hatte nur noch nie einen Anzug an...es ist Gewöhnungssache...", meinte er, ehe er aufsah und Akuma leicht anlächelte, "Danke, dass ich ihn tragen kann.."

Dass er den letzten Satz eher sagte, damit er Akuma nicht irgendwie beleidigte, war ihm selbst klar und innerlich hoffte er, dass es bei dem einen mal blieb. Denn auch wenn er Akuma noch so liebte, und sich sogar für ihn in diese Klamotten warf, so vermisste er nach und nach seine eigenen...auch wenn es einen gewissen Reiz hatte, in Sachen zu stecken, die Akuma normalerweise trug, was ihn gleich wieder grinsen ließ.
 

"Hm...na gut." Sofort strahlte Akuma wieder übers ganze Gesicht. Sie spazierten Richtung Stadt und kamen schließlich an Akumas erstem Ziel an. Es war ein ziemlich vornehmes Restaurant, dessen Speisekarte deutlich zeigte für welche Sorte Mensch es gedacht war.

"Da wären wir. Erste Station. Was hältst du von Kellnern? Der Inhaber ist ein Kunde bei uns und ich hab ihn mal gefragt, ob er nicht was frei hätte. Du müsstest allerdings jeden Abend ne Uniform tragen.", lachte Akuma und deutete durch das Fenster auf einen jungen Mann in schwarzem Frack.
 

Sofort entgleiste Satoshis Gesichtszug, als er schon fast entsetzt zwischen Akuma und dem Kellner hin und hersah.

Kellnern war ja ganz okay, war im Grunde genommen, fast nichts anderes, als seine bisherige Arbeit...aber jeden Abend in so einem Aufzug? Ne, da würde er vorher noch das Weite ergreifen.

"Schön - nein danke...gehen wir gleich zur nächsten Station..", und schon fast drängelnd schob er Akuma von dem Restaurant weg.
 

Diese Reaktion hatte er schon erwartet und lachte laut auf.

"Das dachte ich mir. Na gut, das Nächste is gleich um die Ecke." Er marschierte schnell weiter und kam wenige Minuten später vor einem Musikshop zum Stehen. Er drehte sich zu Satoshi um, um sicher zu gehen, dass dieser ihm auch wirklich folgte und betrat das Geschäft.

"So, zweite Station. Hier arbeitet der Bruder eines Kollegen von mir. Das müsste schon eher was für dich sein. Du kannst deine Klamotten tragen und alles ist auch ganz locker." Akuma schlenderte zwischen den CD-Ständern hindurch und ließ Satoshi Zeit sich umzusehen.

"Wenn du willst, können wir mit ihm reden."
 

Noch immer sich von dem Schock des edlen Anblicks des Restaurants erholen müssend, ging er Akuma nun schon etwas misstrauischer hinterher, als er sich wenig später in einem Musikshop befand. Noch immer mit einer Gewissen Skepsis in den Augen musterte er die Umgebung und beugte sich ein wenig zu Akuma rüber.

"Und wo ist da der Haken?"
 

Unschuldig blickte Akuma seinem Freund in die Augen, schabte mit dem Fuß auf dem Boden und verzog den Mund zu einer Grimasse. Er musste zugeben, dass eigentlich fast alle seine Vorschläge einen Haken hatten, aber das musste er Satoshi ja nicht sofort auf die Nase binden.

"Naja...du musst so zu sagen alles über Musik wissen. Wer grade angesagt ist, wer früher mal angesagt war...wer in Zukunft angesagt sein wird. Dazu noch etwas technisches Zeug über Mischpulte und so was für DJs." Seine Augen suchten unsicher die des Anderen und insgeheim ahnte er schon, dass Satoshi wieder ablehnen würde. Doch er wollte sich nicht entmutigen lassen. Er wollte das der Andere glücklich wurde und das würde in diesem Lokal sicher nicht passieren, also hieß es weiter suchen.
 

Als hätte Akuma seine Gedanken lesen können, drehte er sich sofort wieder um und sah entmutigt auf einen Ständer mit CDs, die gerade an der Spitze der Hitparade standen.

Er war schon froh, dass er zwei, drei davon kannte...die anderen kannte er nur vom Hören und Sagen...im Lokal wurden meist Hard Rock Songs gespielt oder eben unbekannte Gruppen eingeladen..sozusagen war er nicht gerade dabei, was in der Musikszene so ablief.

Etwas hilfesuchend blickte er zu Akuma und schüttelte leicht den Kopf.
 

Ein tiefes Seufzen entrann seiner Kehle und er nickte verstehend.

"Okay, auf zum Nächsten." Es war wirklich nicht einfach. Satoshi schien auch gar kein Interesse daran zu haben, obwohl er Akuma doch erzählt hatte, dass er die Arbeit in der Bar hasste. Kopfschüttelnd verließ er mit Satoshi im Schlepptau das Geschäft und machte sich auf den Weg zur nächsten Möglichkeit.

Eine Stunde und drei Angebote später hatten sie immer noch nicht das Richtige gefunden. Satoshi hatte eigentlich immer etwas auszusetzen und trieb Akuma an den Rand der Verzweiflung. Und als sie endlich etwas passendes gefunden hatten, das sein Interesse geweckt hatte, wollte der Ladenbesitzer, ein ziemlich arroganter Kerl, den Schwarzhaarigen nicht, weil er ihm zu jung und unerfahren war. Akuma musste sich wirklich zusammen reißen diesem Kerl nicht an die Gurgel zu springen.

"Okay, jetzt hab ich nur noch einen Vorschlag und das ist auch das 'große' Geheimnis gewesen, was du vorhin aus mir herausquetschen wolltest." Er öffnete eine Ladentür.

"Hier arbeite ich.", sagte er und blickte Satoshi müde an.
 

Fortsetzung folgt, ^.^

ohne Titel

TITEL: kokoro no michi - der Weg des Herzens

TEIL: 11/17 (ich glaub's nicht, selbst wenn natsu das sagt o^^o)

KOMMENTAR: und endlich kommt das 13. Kapitel...wir lassen uns aber auch immer Zeit *zu natsu schiel* müssen wir ändern! Aber erst wenn das liebe kleine natsulein wieder da ist...die hat mir nämlich allein gelassen *bittere tränen wein* *taschentuch zerrupf* naja, bis ich mich wieder eingekriegt habt, könnt ihr euch erst mal das neue Kapitel zu Gemüte führen...wir hoffen, es mundet o^.^o viel spaß!
 


 

Kapitel 13
 

Satoshi wurde hellhörig, als Akuma wieder dieses große Geheimnis ansprach und schaute auf, das Schild über der Ladentür entziffernd und blickte schließlich wieder zurück zu Akuma.

"Du meinst...ich solle hier mit dir zusammen arbeiten??", fragend wurde eine Augenbraue gehoben, als er neugierig an Akuma vorbeischielte, direkt in den Laden hinein.

Er musste zugestehen, dass er in dieser Sache ziemlich unsicher war...das, was er gut konnte, war Cocktails mixen...jedoch wusste Akuma davon, dass er seine Arbeit nicht besonders mochte....aber gerade diese verhasste Arbeit war ihm, danke des Chefs sicher...und gutes Geld war auch drin...
 

Akumas Unsicherheit nahm immer mehr zu. Vielleicht war es doch ein Fehler gewesen, Satoshi eine neue Arbeit suchen zu wollen.

"Ähm...naja, ich dachte, das wäre doch ganz lustig. Wir könnten uns immer sehen und ich kann dir die erste Zeit etwas helfen, wenn du nicht zurecht kommst. Der Job ist wirklich gut bezahlt, bestimmt besser, als in deiner Bar. Ich hab auch schon mit dem Chef geredet, wegen der Arbeitsklamotten, da du ja Anzüge offensichtlich nicht sonderlich magst, was ich mir schon dachte, hat er es erlaubt, dass du in normaler Kleidung kommen darfst. Natürlich nicht zu schlampig, aber immerhin." Er brach ab und ging in die Boutique. An den Wänden reihten sich Stangen mit Jacken, Jacketts, Hosen, Hemden und noch vielem mehr, was man alles als Geschäftsmann oder Firmenleiter so trug. Es war offensichtlich, dass hier eher bessere Kundschaft einkaufte.

"Du kannst sofort anfangen, wenn du willst, es ist alles schon abgesprochen. Also...ich meine...natürlich kannst du erst darüber nachdenken und auch noch mal mit dem Chef reden...ich meinte nur, also...wenn du willst." Akuma knetete nervös seine Finger und traute sich nicht so recht Satoshi in die Augen zu schauen.
 

Schon ein bisschen beeindruckt über das Ambiente des Ladens, ließ er seine Blicke durch den Raum wandern, hörte fast schon leise die Worte Akumas, die an sein Ohr drangen und blickte dann zu ihm, als er bemerkte, wie sein Freund nun doch etwas unschlüssig wirkte.

"Verlässt dich jetzt dein guter Wille, mich hier unterzubringen?"; grinste er leicht, als er jedoch nickte und auf Akumas Vorschlag einging. "Ich werd mit deinem Chef noch mal reden...und...ich...ich muss das noch mal alles überdenken...aber ich bin dir sehr dankbar dafür, dass du dir solche Gedanken darum machst.." Er legte seinen Kopf etwas schief, suchte somit Akumas Augen, die vor ihm verborgen blieben.
 

Bei Satoshis Worten wandelte sich Akumas Unsicherheit schlagartig wieder in den vorherigen Übermut um.

"Echt? Du überlegst es dir?" Er strahlte übers ganze Gesicht, so dass seine weißen Zähne aufblitzten. Seine Augen bohrten sich freudig in die des Anderen und er musste sich wirklich zusammen reißen Satoshi nicht anzuspringen.

"Is doch klar, dass ich mir um dich Gedanken mache! Ich will doch das du glücklich wirst.", flötete er. "Soll ich dir den Laden zeigen? Ich kann auch gleich mal schaun, ob der Chef da is, wenn du willst." Die Worte sprudelten nur so aus ihm heraus und es war nicht schwer zu erkennen wie aufgeregt und erfreut er war.
 

Akuma so zu sehen, ließ ihm selbst das Herz schon höher schlagen, diese sprudelnde Energie, die Freude, die er versprühte, bereitete ihm schon fast eine angenehme Gänsehaut. Und das Gefühl, dass Akuma sich wegen ihm so freute, war sowieso unbeschreiblich...

"Ja, mach mal...", nickte er zustimmend noch und folgte Akuma mit einem leisen Grinsen auf den Lippen...er wünschte sich, dass Akuma nie von ihm enttäuscht sein würde oder gar traurig werden würde wegen ihm...
 

"Du kannst dir gar nicht vorstellen wie glücklich ich bin.", rief er und führte Satoshi von einer Ecke des Ladens in die andere. Er erzählte alles mögliche über die Textilien, Verarbeitung und die Kundschaft, mit der man so seine Späße treiben konnte. Er versuchte sogar gleich Satoshi diverse Anzüge lachend aufzuschwatzen, wobei sein Verkaufstalent deutlich zur Geltung kam.

"Das würde dir bestimmt prima stehen...aber du willst ja nicht." Er seufzte theatralisch. "Dabei siehst du so sexy in dem Anzug aus." Ein leises Schnurren entrann sich seiner Kehle und er zwinkerte Satoshi belustigt zu.
 

Ein Mundwinkel zuckte leicht, wurde etwas herabgezogen, was seinen kleinen schmollenden Blick noch etwas verschärfte, als er den Anzug mit genügend Interesse musterte, dass man sich schon denken könnte, es handle sich um einen Putzlappen, den man aber dann doch verschmähte.

Jedoch konnte er sich, auch wenn er es noch so sehr versucht hatte, seine verräterische Röte nicht verbergen und so drehte er sich kurzerhand demonstrativ zur Seite, schien den Anzug nun doch wirklich höchstinteressant zu finden, als er nach dem Chef fragte.
 

Akuma verdrehte die Augen und grinste breit.

"Naaa, kann da jemand nicht mit Komplimenten umgehen?" Sein Lachen klang hell und fröhlich. Er machte einen Schritt auf Satoshi zu und hauchte einen kleinen Kuss auf dessen gerötete Wange.

"Kein Grund rot zu werden, Schatz, obwohl dir das auch ausgezeichnet steht." Mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck schlenderte er schließlich nach hinten, um den Chef zu holen.

<<Wenn Satoshi hier arbeitet, können wir uns jeden Tag sehen und ich kann immer für ihn da sein...und ihn ärgern>>
 

"I-ich bin nicht rot..", wollte er Akuma noch schnell ins Ohr setzen, doch die Worte kamen viel zu verlegen und leise raus, so dass er es gar nicht mehr zu hören schien.

Als sein Freund nach hinten verschwand, ließ er seine Blicke abermals durch das Geschäft wandern...kein Geruch von Alkohol und Rauch oder gar Schlägereien...ehrenhafte Menschen, die hier ein und ausgingen...mit so einem aufrechten Gang, dass er selbst schon die Schultern straffte, um nicht ganz so schlaksig zu wirken.

Wenig später sah er auch schon einen anderen Mann auf sich zukommen, wohl der Chef dieses Geschäftes, und er begrüßte ihn mit einem unsicheren Lächeln.
 

Akuma fand seinen Boss im Lager, wo dieser gerade die Bestellungen überprüfte. Nach kurzem Wortwechsel, verschwand der überraschend junge Mann nach vorne, um seinen Mitarbeiter in Spee zu begrüßen. Akuma blieb noch einen Moment im Lager, um die Arbeit seines Chef zu Ende zu führen, worum ihn dieser gebeten hatte, obwohl er eigentlich frei hatte.

Mit weit ausholenden Schritten kam Herr Hinode auf Satoshi zu, er war tatsächlich kaum älter als der Schwarzhaarige, und hieß diesen mit einem freundlichen Lächeln und einem festen Händedruck willkommen.

"Sie müssen der Bekannte von Herrn Tenshi sein, freut mich. Er hat mir schon viel von ihnen erzählt. Sie spielen also mit dem Gedanken bei uns anzufangen, ja?"
 

Noch immer sichtlich überrascht über dessen Auftreten konnte er gerade noch einen höflichen Gruß aussprechen, als er den Anderen dann doch noch etwas skeptisch musterte.

<<Er ist ja kaum älter als ich...und der soll schon Chef von so einem Label sein?...schwer vorstellbar...muss dann wirklich gute Referenzen haben..>>

"Naja...ich..", die Worte kamen ihm nur schwer über die Lippen, als er schließlich nickte, "wäre mal was anderes..."

Und wieder wurde unsicher gelächelt, was sich bald zum Dauerbrenner in Satoshis Gesicht entwickelte.
 

"Was Anderes? Wo arbeiten sie denn jetzt?", fragte Herr Hinode und verengte die Augen etwas, was eher aus Konzentration geschah, als aus Misstrauen. Er lächelte immer noch und wirkte auch keines Falls voreingenommen, sondern eher offen und interessiert.

Hinter ihm kam Akuma gerade aus dem Lager und steuerte auch schon auf die Beiden zu, als er von einem Kollegen aufgehalten wurde und diesen erst begrüßen musste, doch er warf immer wieder nervöse Blicke zu Satoshi.

<<Mach jetzt nichts Dummes. Sei einfach du selbst, hier wird dich keiner verurteilen wegen deiner Augen oder sonst was. Bleib ruhig und locker, Toshi>> Ihm war das unsichere Lächeln seines Freundes durchaus aufgefallen.
 

"Momentan...arbeite ich in einem Lokal.." Warf das nun ein negatives Licht auf ihn?...Er schluckte leicht, versuchte dessen Blick stand zu halten...er konnte nichts dafür, aber diese fremden Leute machten ihn doch irgendwie nervös und unsicher und schon fast sah es so aus, als würden seine Augen nach Akuma Ausschau halten.
 

Unruhig trat Akuma von einem Fuß auf den anderen, wartete (un)geduldig, dass sich sein Kollege etwas Anderem zuwenden würde. Als ein Kunde den Laden betrat, war das seine Chance und Akuma konnte endlich zu Satoshi und seinem Chef, dessen Worte er beim Näherkommen noch auffing.

"Interessant, als was haben sie denn dort gearbeitet?" Der junge Mann lächelte freundlich.

"Als Barkeeper.", antwortete Akuma bevor sein Freund den Mund aufmachen konnte. "Seine Cocktails sind wirklich einsame Spitze." Er grinste Satoshi an, wobei seine Augen leicht funkelten, als würden sie sagen 'Bleib ganz ruhig, ich bin bei dir'.
 

Erleichtert, dass Akuma wieder neben ihm stand, nahm auch allmählich seine Anspannung etwas ab, so dass er ein leises, kaum hörbares durchatmen von sich gab und wieder leicht lächelte.

Nun, da Akuma schon für ihn geantwortet hatte, sah er nur mehr abwartend auf die Reaktion des Chefs.
 

"Nein, wirklich? Das hab ich auch mal ne Zeit lang gemacht, bevor ich hier her kam. Nicht immer sehr prickelnd mit den ganzen Betrunkenen, aber man lernt auch nette Leute kennen.", erzählte Herr Hinode munter und sah Satoshi direkt in die Augen.

"Wenn sie irgendwelche Fragen haben bezüglich des Vertrages, der Arbeitszeiten oder des Gehaltes können wir das gerne in meinem Büro klären und ich bin sicher, Herr Tenshi hier...", er deutete auf Akuma, "...wird ihnen bei der Einarbeitung behilflich sein. Vorausgesetzt, sie wollten den Job." Er sah Satoshi fragend an und Akuma, der etwas hinter seinem Freund stand und somit halb verdeckt war, gab dem Schwarzhaarigen einen kleinen ermutigenden Schubs.
 

Ein wenig erstaunt hob er eine Augenbraue, als Herr Hinode von seinem Karrierelauf erzählte, ehe er kurz danach einen kleinen sanften Schubs von Akuma erhielt und dadurch automatisch leicht nickte...ohne auch darüber nachzudenken, hatte er einfach genickt, den Job anscheinend angenommen.

<<Äh...das war jetzt entweder einfach nur unüberlegt von dir oder ein schlauer Schachzug, den Akuma angesetzt hat...>>

Er hoffte ja eher, dass es Zweiteres war.
 

"Na prima. Am Besten sie kommen gleich morgen her, damit wir die Einzelheiten besprechen können und der Vertrag unterzeichnet wird. Ich muss mich jetzt leider entschuldigen, aber ich hab noch einen wichtigen Termin, also sehen wir uns dann morgen." Er gab Satoshi die Hand, nickte Akuma kurz zu und verschwand kurz darauf wieder nach hinten.

"Hah, siehst du! War das so schlimm? Du hast jetzt einen richtigen Job, eine gute, saubere Arbeit...mit mir!", rief Akuma begeistert und klopfte seinem Freund auf die Schulter.
 

"Jaaa..", gab er leicht theatralisch zu, wandte sein Gesicht von dem eben Verschwundenen zu Akuma und setzte noch eines drauf, in dem er leise aufseufzte.

"Aber...bevor ich hier anfange, muss ich mich wohl im Lokal blicken lassen und...naja, eben meine Kündigung einreichen.."
 

Akuma runzelte die Stirn und legte den Kopf schief.

"Und? Wo is das Problem?", fragte er verständnislos. "Da gehen wir jetzt gleich hin und sagen bye-bye." Mit diesen Worten packte er Satoshi am Arm und zog ihn etwas unsanft aus dem Bekleidungsgeschäft, nachdem er seinem Kollegen noch ein "Bis demnächst" zugeworfen hatte.

Draußen schien wieder die Sonne in all ihrer Pracht, so dass Akuma seine Augen mit der Hand abschirmen musste. Er sah mit verkniffenem Gesicht zu Satoshi.
 

"Das Problem?...es gibt...kein Problem..", nuschelte er in seinen nicht vorhandenen Bart hinein...er musste zugeben, dass er seinem Chef nur sehr ungern unter die Augen trat, um zu kündigen...er war einer der Ersten, der an ihn zu glauben schien, und ihn deshalb in diesem Beruf behielt, obwohl es anfangs um seine Zuverlässigkeit nicht so gut stand.

"Das Lokal wird nur noch nicht offen haben...es ist gerade mal vier Uhr.."
 

"Hm...na dann gehen wir eben später hin.", schlug Akuma vor und setzte sich wieder in Bewegung. Er wusste nicht, wo er hinwollte, aber ein kleiner Spaziergang würde ihnen Beiden gut tun. Sie gingen eine Weile schweigend nebeneinander her, bis Akuma es letztendlich nicht mehr aushielt.

"Sag mal, Toshi..." Er suchte kurz nach den richtigen Worten. "..willst du überhaupt deinen Job kündigen? Ich meine, du machst keinen sehr glücklichen Eindruck und ich hab dich wahrscheinlich ziemlich überrumpelt. Ich will dir nichts aufzwingen! Wenn du weiter in der Bar arbeiten willst, is das ok für mich, ich dachte nur...es schien dir dort so unbehaglich zu sein." Er wandte seinen Blick ab und studierte fasziniert den Fußweg. "Ich weiß, ich bin manchmal etwas voreilig und übermotiviert...wenn du nicht aufhören möchtest, dann sag mir das bitte ehrlich, bevor du etwas tust, das du gar nicht willst."
 

"Nein...nein, das ist es nicht...ich...arbeite wirklich nicht gerne dort...der ganze Rauch, der Alkohol...und die Betrunkenen...das ist nichts für mich...aber...ich weiß nicht, wie ich es sagen soll...es ist nur so...dass mein Chef neben dir der Einzige ist, dem ich vertrauen kann...nicht so grundlos vertraue wie dir, aber...er hat mich eben nie gefeuert, obwohl ich das wohl schon öfters verdient hätte...er hat wohl selbstr an mich geglaubt, keine Ahnung.." Er sah auf den Boden, sah die Schatten, die sie beide warfen und rieb sich schließlich die Stirn.

"Aber mit dir dort zu arbeiten...ist sicher das Beste, was mir passieren kann.."
 

Akuma war davon nicht wirklich überzeugt. Leise Vorwürfe schlichen sich in sein Bewusstsein und sein Gesicht verfinsterte sich etwas.

"Hm...und wenn du es ihm erklärst? Er hat bestimmt Verständnis und wenn er wirklich an dich glaubt, würde er doch bestimmt nur dein Bestes wollen, oder?" Er war von seinen eigenen Worten selbst nicht überzeugt und dachte angestrengt nach.

<<Ist es wirklich das Beste, was dir passieren kann oder tust du das nur, um mich nicht zu verletzten?>>, fragte Akuma sich im Stillen und warf Satoshi einen kurzen Seitenblick zu.
 

"Hey, was guckst du jetzt so unsicher..", fragte er Akuma mit einem leichten Schmunzeln im Gesichtszug und stupste ihn leicht in die Seite, "sag jetzt nicht, du bereust es schon, mich in deine Arbeit zu integrieren.."

Trotz größter Anstrengung seine Unsicherheit, die er mit seinem neuen Job verband, nicht ans Tageslicht zu lassen, gelang es ihm wohl doch nicht so ganz, was man an der Stimme heraushören konnte.

Er wollte nicht, dass Akuma das als Fehler sehen würde, er wollte ihn auch auf keinen Fall enttäuschen...wenn er erst mal längere Zeit in diesem Laden arbeiten würde, hatte er sich bestimmt eingelebt...dessen war er sich sicher und außerdem hatte er Akuma um sich...das war sowieso das Beste an der Sache.
 

"Nein!", rief Akuma schnell und starrte Satoshi mit großen Augen an, ihn wohl etwas zu ernst nehmend. Er besann sich schnell eines Besseren und lächelte leicht.

"Nein, ich bereue nichts, was mit dir zu tun hat. Ich verspreche dir, dass ich dir helfe, wo ich nur kann, damit du dich schnell einlebst. Es macht wirklich Spaß dort." Sein Lächeln mutierte zu einem breiten Grinsen, was etwas lasziv wurde.

"Und wenn uns langweilig ist, verschwinden wir einfach für eine Weile in die Besenkammer." Die Bernsteinaugen blitzen auf und verengten sich amüsiert.
 

"Aufs Putzen hab ich dann aber keinen Bock..", gab er gespielt naiv von sich, ehe seine Lippen immer breiter wurden, bis seine Augen schon fast mitzuschmunzeln schienen.

"Ich denk auch, dass das schon wird....wär ja gelacht, wenn das nicht hinhauen würde.."
 

Akuma lachte laut auf und legte einen Arm um Satoshis Taille.

"Von putzen hat niemand geredet, Honey. Aber du hast recht, wir kriegen das schon hin. Was wollen wir denn jetzt machen, bis das Lokal auf hat?" Er schaute zur Seite und schmolz leise vor sich hin, als er in Satoshis Augen sah.

<<Dieser Kerl ist wirklich...unglaublich...unwiderstehlich>>, schoss es ihm durch den Kopf und ein leichtes Schmunzeln umspielte seine Lippen.
 

Irgendwie machte sein Blick ihn leicht nervös und er merkte auch, wie sich seine Wangen allmählich rot färben mussten, da ihm die Hitze förmlich in den Kopf stieg, je länger er in diese durchdringenden Augen sah...es schien fast so, als suchte Akuma den Eingang in seine Seele, in sein Herz...dabei hatte er ihn doch schon längst gefunden und so erwiderte er dessen Schmunzeln.

"Weiß nicht...da drüben ist ein Café..." Er zeigte in eine Richtung, wo eine kleine Menschentraube schon am Eis herumlutschte und die Plätze auf der Terrasse einnahm.
 

Mit einer gewissen Selbstzufriedenheit registrierte Akuma Satoshis Reaktion und freute sich diebisch über dessen Verlegenheit. Auf die Worte seines Freundes hin mit den Augen die Straße absuchend, fand er schließlich das erwähnte Café und nickte zustimmend.

"Gute Idee, ich könnte ein Eis vertragen. Irgendwas muss mich ja abkühlen, wenn du mich immer so heiß machst. Setzen wir uns ein bisschen hin.", sagte er grinsend und steuerte auf die Tische zu.
 

Im hintersten Eck fanden sie noch einen kleinen runden Tisch, der noch nicht besetzt war und Satoshi ließ sich schon fast erholsam auf den Sessel nieder plumpsen, dabei gar nicht so ehrenhaft wirkend, wie ihn der Anzug vielleicht aussehen ließ.

"Ich brauch Schokoladeneis..", murmelte er leise, eher zu sich selbst, als schon die Bedienung kam und die Bestellung annahm.
 

Akuma war nicht minder erleichtert endlich sitzen zu können wie Satoshi. Er legte den Kopf für einen Moment in den Nacken und schloss die Augen, wobei er über das eben Geschehene noch einmal nachdachte.

Als die Bedienung kam horchte er auf und überlegte schnell, was er wollte.

"Ich nehm Vanilleeis mit heißen Kirschen." Sofort kehrte er in seine frühere Position zurück und lächelte sachte vor sich hin.
 

Die Bedienung nickte verständlich, huschte zu einem nächsten Tisch, um dort die Bestellung anzunehmen, ehe sie mit schnellen Schritten zur Theke trippelte.

"Es ist vorbei!", brüllte plötzlich ein Mädchen am Nebentisch, schmiss die Serviette gegen den Jungen, der sie nur geschockt ansah...die Jugend heutzutage...bei ihnen kommt und geht die Liebe...'es ist vorbei'...er hoffte, dass Akuma diese Worte nie zu ihm sagen würde.
 

Bei diesem plötzlichen Lärm erschrocken zusammenzuckend, stieß Akuma mit dem Knie gegen den Tisch und unterdrückte gerade noch einen schmerzerfüllten Aufschrei. Er hielt sich die verletzte Stelle und wimmerte wütend vor sich hin. Als er aufsah, war sein Gesicht immer noch etwas schmerzverzerrt.

"So was geht auch leiser.", grummelte er vor sich hin ohne das Gesagte wirklich an Satoshi adressiert zu haben. Er schüttelte verständnislos den Kopf.

"Das ist wirklich keine Art Schluss zu machen.", seufzte er und sah seinem Freund in die Augen, der etwas gedankenverloren wirkte. Akuma legte den Kopf schief und blickte Satoshi durchdringend an.

"Komm jetzt bloß nicht auf falsche Gedanken. So nen Satz wirst du nie von mir hören!"
 

"Ja..", lachte er leise, wahrscheinlich selbst über seine eigenen Gedanken und doch machten diese ihm Angst...warum dachte er jetzt auch daran, sie waren gerade zusammen gekommen, waren glücklich, also warum dachte er schon wieder daran, wie Akuma sich von ihm trennen könnte...war ja idiotisch...

Bevor er sich noch weiter in die Gedanken verstricken konnte, kam die Kellnerin mit ihren Eisportionen.

"Ah.. " Schon fast wie ein Kleinkind besah er sich sein Schokoladeneis und begann es dann schließlich zu löffeln.
 

Fasziniert von dem Anblick Satoshis, der einfach zu süß aussah wie er so sein Eis in sich hineinschlang, als liefe er Gefahr dessen beraubt zu werden. Er konnte den Blick gar nicht abwenden und vergaß ganz sein eigenes Eis, das munter vor sich hinzuschmelzen begann.

"Du bist n kleiner Schoko-Freak, was?", meinte er belustigt und fand endlich die Überwindung den Löffel zu ergreifen.
 

Er hatte Akumas belustigten Blick gar nicht bemerkt, doch auf die Frage reagierend, hob er irritiert seinen Kopf und sah verwundert in Akumas bernsteinfarbene Augen, die ihn anzulächeln schienen, ehe er allmählich zu schmunzeln begann.

"Für Schokoladeneis würd ich fast alles tun, wenn du das meinst..", grinste er verschmitzt und schwenkte leicht den Löffel herum.
 

In Akumas Augen trat ein unheilverkündendes Glitzern. Man konnte ihm deutlich ansehen, dass er etwas im Schilde führte. Blitzschnell schnappte er sich Satoshis Eisbecher und brachte ihn außer Reichweite. Dann stütze er den Kopf auf den Arm und sah den Anderen verträumt an.

"Alles?", grinste er und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, wobei er sorgsam darauf achtete, dass Satoshi sein geliebtes Schokoeis nicht zurück stibitzen konnte.
 

"Hee~eey..." Als hätte man einem Kleinkind seinen Schnuller weggenommen, guckte er Akuma mehr als beleidigt schmollend an, als er nicht mehr an sein Eis rankam und verschränkte die Arme auf der Tischplatte.

"Okay, was willst du dafür, hm?" Er hob eine Augenbraue an und schaute in die aufblitzenden Augen, die ihn weiterhin amüsiert musterten.
 

Akumas Augen schwenkten an die Decke, als würde er angestrengt nachdenken und sein Zeigefinger tippte immer wieder gegen sein Kinn.

"Hm...lass mich überlegen." Er machte eine kleine Pause, um Satoshi etwas zu ärgern, bis sich schließlich doch das bekannte breite Grinsen auf seine Lippen legte.

"Da du dich hier wohl kaum zu einem Striptease hinreißen lässt, würde ich mich auch mit einem einfachen Kuss zufrieden geben." Der Kopf wurde wieder auf die Hand gestützt und Satoshi mit einem wartenden Blick bedacht.
 

Die zweite Augenbraue wurde kurz danach ebenfalls gehoben, so dass er einen zunächst ungläubigen Ausdruck hatte, als Akuma die kleine Bemerkung von wegen Striptease machte. Innerlich war er gerade laut am lachen...diese Situation war mehr als ungewöhnlich...schon allein deshalb, weil es hier nicht um Teenager oder Kinder ging, sondern um erwachsene Männer, die um ein Schokoladeneis warben.

Er legte seine Hände auf die Tischplatte, stützte sich ein wenig ab, als er sich vorbeugte und Akuma einen Kuss auf die Lippen hauchte...nicht darauf achtend, wie die Umgebung auf sie regieren würde, denn an das wollte er im Moment nicht denken.
 

<<Ich bin tot und im Paradies gelandet!>>, schoss es Akuma durch den Kopf, als Satoshis weiche Lippen die seinen berührten. Die wohlbekannten warmen Schauer ergriffen wieder von ihm Besitz und er hatte das Gefühl zu schweben.

<<Man, was is los mit mir, dass ein Kuss diese Dinge in mir auslöst?>>

/Du bist bis über beide Ohren verliebt, mein Guter/, antwortete eine kleine Stimme in seinem Kopf, woraufhin er leicht grinsen musste.

<<Stimmt>>

So schnell der Kuss gekommen war, so schnell war er auch wieder vergangen und Akuma ließ noch für einen Moment die Augen geschlossen, um den Augenblick zu verlängern, auf dass er nie enden möge. Immer noch blind schob er den Eisbecher zurück an seinen ursprünglichen Platz und seufzte leise.

"So könnte es immer sein."
 

Begeistert schlug er seine Hände zusammen und seufzte demonstrierend zufrieden auf, als er das Schokoladeneis wieder vor sich sah.

"Jup...würde nichts dagegen haben..." Er schaute hoch, konnte sich kein Grinsen verkneifen und zwinkerte ihm zu. "Und damit mein ich nicht das Eis"

Er musste zugeben, dass seine Lippen noch immer leicht prickelten...das Gefühl eben war einfach viel zu schön, als dass er es mit Worten fassen konnte, man musste es einfach spüren.
 

Wenn Akuma nicht aufgepasst hätte, hätte er bei diesen Worten angefangen zu sabbern. Er schüttelte kurz den Kopf, um wieder etwas klarer zu werden und begann an seinem Eis herumzulöffeln.

"Das ließe sich einrichten.", murmelte er, wobei diverse Phantasien durch seine Gedanken schwebten. Mit einem kleinen Kichern mopste er sich einen Löffel Schokoeis von Satoshi, der ihn daraufhin empört ansah.
 

Die Sonne strahlte weiterhin vom Himmel, als ob sie Satoshis Gefühlsstimmung eingefangen hätte und der Welt präsentieren wollte. Schon komisch, wie ein einzelner Mensch es geschafft hatte, ihn aus dem Schatten zu holen...wenn er könnte, dann würde er die ganze Welt für dieses Geschenk umarmen...Akuma war wirklich einfach ein Geschenk des Himmels...ihn noch immer anstarrend, in Gedanken versunken, als ob er Akuma noch nicht genug gesehen hätte, schob er sich schon fast in Trance den letzten Löffel Schokoeis in den Mund, ehe er auf die Uhr guckte. Sie hatten noch ein wenig Zeit...allmählich begann jedoch die Sonne sich vom Tag zu verabschieden...schickte die letzten Sonnenstrahlen über den Horizont, ehe sie nach und nach verschwand.
 

Akuma war gerade höchst beschäftigt mit seinem Eis, dass mittlerweile nur noch eine rosa Soße war und munter vor sich hin suppte. Wie ein Pirat auf Schatzsuche pickte er die warmen Kirschen heraus und ließ sie sich genüsslich auf der Zunge zergehen. Die verliebten Blicke Satoshis bemerkte er gar nicht, erst als dieser auf die Uhr guckte, wurde Akuma aufmerksam und hob den Kopf, wobei die letzten Strahlen der Sonne seine Augen aufleuchten ließen, als wären sie aus flüssigem Gold.

"Was ist? Müssen wir los?"
 

"Hm...langsam können wir schon, ja..", nickte er zögernd und sah sich in der Umgebung etwas um...sie waren nicht gerade in der nähe des Lokals, aber das machte nichts, denn wenn sie dort ankamen, wäre das Lokal sicher schon in vollem Gange sein.

Wieder zurück zu Akuma starrend, stützte er seine Arme auf den Tisch ab und legte seinen Kopf drauf, Akuma ohne weitere Worte einfach nur weiter ansehend.
 

Bei Satoshis Anblick schlug Akumas Herz gleich in einem schnelleren Rhythmus. Er sah so unschuldig und zerbrechlich aus und Akuma hätte nichts lieber getan, als ihn in den Arm zu nehmen. Die Augen des Schwarzhaarigen waren mit kindlicher Erwartung gefüllt und Akuma fragte sich plötzlich, ob er diese Erwartung erfüllen konnte. Er wollte ihn nicht enttäuschen, dafür liebte er diesen Mann viel zu sehr.

Mit einem leichten Nicken erhob er sich und lächelte.

"Dann lass uns gehen. Es ist schließlich ein ganz schönes Stück bis zur Bar." Er hielt Satoshi lächelnd seine Hand entgegen und wartete.
 

Ein freudiges Aufblitzen in seinen Augen ließ Satoshi Akumas Hand ergreifen, die Blicke der Umgebung zwar auf sich spürend, aber irgendwie wollte er sie weiterhin ignorieren...wollte nicht, dass sie ihm etwas anhaben könnten...wollte einfach nur den Schutz Akumas spüren...

Jetzt musste er sich langsam aber sicher die Worte zurecht legen, die er seinem Chef verklickern wollte, aber Akuma hatte wohl recht...wenn dieser wirklich hinter ihm stand, so wie Satoshi es Akuma erzählt hatte, würde er es verstehen.
 

Er drückte aufmunternd die Hand seines Freundes und warf einmal böse Blicke in die Runde, um die teils verachtenden, teils neugierigen Leute daran zu erinnern, dass sie sich um ihre eigenen Angelegenheiten zu kümmern hatten.

Mit beschwingten Schritten trat er nun den Weg zu dem Lokal an. Er ließ Satoshi in Ruhe seinen Gedanken nachgehen, da er merkte, dass dieser schon voll und ganz auf das bevorstehende Gespräch konzentriert war.

Statt dessen widmete er sich seiner Umgebung und genoss die leichte warme Brise.

Sie gingen schweigend nebeneinander her, bis nach einer ganzen Weile endlich ihr Ziel in Sicht kam. Akuma hatte gar nicht gemerkt wie schnell sie gewesen waren.

"Na, glaubst du, du schaffst es?", fragte er an Satoshi gewandt, während sein Daumen leichte Kreise auf dessen Handrücken zog.
 

Überrascht hob er den Kopf, er hatte gar nicht bemerkt, dass sie schon vor dem Lokal standen und nickte ihm leicht zu.

"Sicher...wird schon schief gehen..", lächelte er leicht, als er merkte, dass seine Unsicherheit langsam aber sicher wieder die Oberhand gewann. Das Schild war schon hell erleuchtet, die Nacht hatte die Sonne auch längst vertrieben und aus dem Lokal konnte man laute Musik hören, als er die Tür aufstieß und der wohlbekannte Geruch von Zigarettenrauch und Alkohol herausdrang. Er hob seinen Kopf, ließ seine Blicke durch die Runde schwenken, Ausschau nach seinem Chef haltend, als er ihn hinten an einem Tisch sitzen sah.

"Stell dich schon mal an die Theke, ich komme gleich", meinte er, als er auf den besagten Tisch schließlich zusteuerte, wo ihm ein anderer Mann überrascht begrüßte.
 

Akuma beobachte schweigend seinen Freund wie er auf einen Tisch in der Ecke zusteuerte. Ihm war nicht wohl dabei, Satoshi jetzt allein zu lassen. Viel lieber wäre er mit ihm gegangen, aber das ging nicht, er musste diesen Schritt alleine tun, dabei konnte Akuma ihm nicht helfen. Er konnte nur warten und ihm hinterher beistehen, falls er dies benötigte. Also setzte Akuma sich auf einen Hocker an der Bar und bestellte einen Wodka, der wieder die Erinnerungen in ihm hervorrief, doch das machte ihm nichts aus, denn er hatte eine Stütze gefunden, die nie brechen würde.

Seine Augen suchten wieder nach Satoshi und hefteten sich auf ihn, als sich dieser an den Tisch des andern Mannes setzte, der offenbar sein Chef war.
 

Satoshi saß wie auf heißen Kohlen, konnte kaum ruhig sitzen bleiben, während er mehr stockend erzählte, warum er hier war, und kam schließlich auch zu seiner Kündigung, die er seinem Chef eher mit abweisenden Augen erklärte, als plötzlich Misha vor ihrem Tisch stand.

"Hey, Mann...ich hab dich versucht zu erreichen, hast du dein Handy verloren oder was ist los? Außerdem seh ich dich gar nicht hinter der Theke stehen, was ist los, hm?"

"Ich arbeite nicht mehr hier..", murmelte er etwas eintönig, als er auch schon überrascht von dem Anderen angestarrt wurde, ehe sein Chef ihm leicht zunickte und aufstand, die Person fixierend, die an der Theke lehnte, von der Satoshi geredet hatte, dass er sein neuer Mitarbeiter sei...und mit wenigen Schritten näherte er sich Akuma...

Währenddessen überschüttete Misha Satoshi mit Fragen, ehe er ihm am Arm packte.

"Naja, wenn du das letzte mal hier bist oder zumindest arbeitest...dann müssen wir dir doch einen gebührenden Abschied machen...wie in alten Zeiten, die Anderen sind auch da..."

Satoshi blickte in die andere Ecke, sah seine ehemaligen "Freunde", als er auch schon zu ihnen rübergeschoben wurde.
 

Akuma hatte das Gespräch mehr oder weniger ruhig von Weitem verfolgt, bis sich eine dritte Person an den Tisch gesellte.

Er legte die Stirn in Falten und sah genauer hin, wobei sich seine Laune beim Erkennen des Mannes sofort im Keller befand.

"Das ist doch der Typ von neulich...wie hieß er noch? Misha...was will der Kerl?", murmelte er vor sich hin. Gerade als er sich in Bewegung setzten wollte, bemerkte er den Mann, der auf ihn zusteuerte. Misstrauisch verengte er die Augen zu Schlitzen, als Satoshis Chef vor ihm zum Stehen kam.

<<Das ist jetzt ein schlechter Zeitpunkt, um mich runterzuputzen, weil ich ihm seinen Barkeeper ausgespannt habe>>, dachte Akuma, als Misha Satoshi in eine Ecke zerrte, in der bereits andere finstere Gestalten ihren Platz eingenommen hatten.
 

Der Chef lächelte Akuma schließlich freundlich an und ließ seine grünen Augen aufblitzen, die einem irgendwie bekannt schienen, ehe er sich neben Akuma auf einen Barhocker niederließ. Der Chef sah jünger aus, als er war...man würde ihn Mitte dreißig schätzen, obwohl er die vierzig schon überschritten hatte, was seine kleinen Fältchen an den Augen zeigten.

"Sie sind also Akuma Tenshi?..." Er schien den Anderen vor sich zu mustern, als sich plötzlich eine Hand auf Akumas Schulter gesellte und Satoshi neben ihm wie aus dem Nichts aufgetaucht war, ihn entschuldigend anblickend.

Er steckte dem Anderen seinen Wohnungsschlüssel zu, flüsterte ihm ein "Wart auf mich bei mir zu Hause, ich schau, dass ich die nervigen Typen irgendwie loswerde und komme gleich nach, okay?..", ehe er nach einem Blick über die Schulter den Anderen nach draußen folgte und Akuma mit dem Chef wieder alleine ließ.
 

"Aber...", setzte Akuma an und starrte Satoshi nur mit geöffnetem Mund hinterher.

<<Was soll das denn jetzt?>> Wieso verschwand er jetzt plötzlich und ließ ihn hier allein? Akumas Gesichtszüge verfinsterten sich automatisch. Er hatte kein gutes Gefühl bei der Sache, die Typen bedeuteten doch immer Ärger.

Als ein Räuspern an sein Ohr drang, wandte er sich verwirrt um und blickte wieder in die freundlichen grünen Augen.

"Oh, entschuldigen Sie. Ähm...ja, ich bin Akuma Tenshi...was kann ich für sie tun?", fragte er monoton, da seine Gedanken nicht länger an diesem Ort verweilten.

<<Satoshi...>>
 

Der Chef blickte ihn weiterhin freundlich an, nickte leicht, wohl eher zu sich selbst, als er sich was zu Trinken bestellte und schließlich fortsetzte.

"Wie lange kennen Sie Satoshi schon?...Ich würde nämlich meinen, dass sie ihn ziemlich verändert haben, er hat sozusagen eine 180 Grad Wendung gemacht...das seh ich schon allein deshalb, dass er diese dumme Kontaktlinse nicht mehr drinnen hat...und ich bin sehr froh darüber, dass er Sie kennen gelernt hat...er scheint Sie sehr zu mögen, so wie er von Ihnen erzählt hat...normalerweise hat er sonst nicht so viel geredet, als wäre er immer bedacht darauf, dass er ja nichts Falsches sagte...nun...anscheinend muss ich ihn nicht länger finanziell unterstützen, wie es scheint, hat er eine angemessenere Arbeit gefunden...und ich hoffe, dass Sie ihn auch weiterhin unterstützen...er ist doch Ihr Freund, oder? ...nun...wissen Sie eigentlich warum ich Satoshi bisher nie gefeuert habe?...und weiß Gott, er hatte das schon öfters verdient...er war nicht immer zuverlässig, deshalb hoffe ich, dass er sich bei Ihnen zusammenreißen wird..."
 

Bei diesem unerwarteten Monolog horchte Akuma auf und seine Aufmerksamkeit richtete sich voll und ganz auf den Besitzer dieses Lokals. Er hatte mit vielem gerechnet, aber nicht mit so einer Reaktion. Nicht mit Dankbarkeit. Erleichtert lächelte er und nickte.

"Eigentlich kennen wir uns erst seit ein paar Tagen, aber wir haben uns irgendwie auf Anhieb verstanden. Ich bin froh, dass ich ihn getroffen habe, denn auch er hat mir sehr geholfen. Er ist ein guter Kerl, selbst wenn er manchmal unzuverlässig sein sollte, aber das werd ich ihm schon austreiben." Akuma nippte an seinem Drink. "Ich dachte schon, sie wollten mir jetzt eine Standpauke halten, von wegen Mitarbeiter ausgespannt. Ich war einfach der Meinung, dass dies nicht der richtige Ort für ihn ist, nichts gegen ihr Lokal. Aber er braucht einfach etwas, dass ihm mehr Sicherheit bietet. Ich bin ihnen sehr dankbar, dass sie ihm geholfen und nicht gefeuert haben. Warum eigentlich nicht?" Er legte den Kopf wieder schief, wie er es sich neuerdings angewöhnt hatte, wenn ihn etwas interessierte.
 

"Nun..." Ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen, als er das Glas zwischen seinen Händen ein wenig rollte und schließlich wieder hochsah. "Ich bin sein richtiger Vater...", antwortete er schließlich und blickte Akuma mit seinen grünen Augen abwartend an. "Jedoch weiß Satoshi nichts davon...ich weiß nicht, in der Hinsicht sind wir uns wohl etwas ähnlich, was die Unsicherheit angeht...ich hab es einfach nicht übers Herz gebracht, es ihm zu sagen...ich habe ihn anfangs beobachtet, als er mit 16, 17 immer öfters hier reinkam...ich kenne ihn von Fotos, da ich mit seiner Mutter früher noch Kontakt pflegte...natürlich mache ich mir Sorgen, wenn ich mein eigen Fleisch und Blut immer sturzbetrunken sehe...und als er schließlich volljährig wurde verschaffte ich ihm diese Arbeit, damit ich ihn im Auge behalten konnte...gleichzeitig war es wohl auch Therapie für ihn, da er mit der Zeit mit dem Trinken aufhörte...schon irgendwie verquert...", lachte er leise und schüttete den letzten Tropfen im Glas runter.
 

Akumas Unterkiefer klappte herunter und er starrte den Mann nur ungläubig an. Nun wusste er, warum ihm diese grünen Augen so bekannt vorgekommen waren...es war das selbe smaragdene Grün wie bei Satoshi.

"Sie sind sein Vater?", stieß er hervor und schüttelte nur den Kopf, immer noch nicht richtig begreifend.

"Das ist ein Scherz, oder?" Seine Verwirrung stand ihm ins Gesicht geschrieben, aber nach kurzer Zeit hatte er sich einigermaßen von dem Schock erholt und eine unbekannte Wut stieg in ihm hoch. Wie konnte er das nur verheimlichen, während sein eigenes Kind so herunterkam? Warum hatte er ihm nicht mehr geholfen?.

"Und warum haben sie ihm das nie gesagt? Vielleicht wäre dann alles anders gekommen..." Plötzlich machte sich wieder der starke Drang in ihm breit zu Satoshi zu gehen, aber dieser war ja vorhin mit seinen 'Freunden' abgehauen.

"Warum erzählen sie mir das?"
 

Er lächelte etwas entschuldigend, nickte auch verständnisvoll, als er in das leere Glas blickte.

"Sie haben ja recht...ehrlich gesagt, weiß ich es selber nicht, warum ich es ihm nicht sage...vielleicht aus Angst, dass er sich von mir aus Schock dann abwendet? Immerhin haben wir ein gutes Verhältnis aufgebaut und das will ich nicht so leicht zerstören...", antwortete er Akuma schließlich, wobei er nur an das Alkoholproblem von damals dachte, als sein Gegenüber die Bemerkung '...vielleicht wäre dann alles anders gekommen..' machte, denn von mehr wusste er einfach nicht

"Und außerdem möchte ich mich nicht in seine Familie reindrängen..", fügte er letztendlich hinzu, "aber warum ich das gerade Ihnen erzähle...nun...vielleicht musste ich es selber einfach mal loswerden...und da Sie Satoshi wohl auch zu mögen scheinen, schienen Sie mir die geeignetste Person dafür..", lachte er etwas entschuldigend.
 

Akuma nickte gedankenverloren und überschlug die nächsten Schritte. Wieviel sollte er von sich, von Satoshi und ihnen beiden Preis geben? Satoshis Vater schien ein verständnisvoller Mann zu sein, deshalb entschied er sich für die ganze Wahrheit und selbst wenn er ihn dann abstoßend fand, so hatte er wenigstens reinen Tisch gemacht.

"Ich mag Ihren Sohn nicht...ich liebe ihn. Es mag verrückt klingen, wenn man bedenkt wie lange wir uns erst kennen, aber es war wohl so etwas wie Liebe auf den ersten Blick. Ich hoffe, Sie verurteilen ihn nicht dafür, er hat schon genug durchgemacht. Ich kann Ihnen keinen Vorwurf daraus machen, dass Sie nie in sein Leben getreten sind, sondern nur zugesehen haben, aber ich denke, Sie hätten es versuchen sollen. Wieviel wissen Sie von ihm? Wahrscheinlich nicht genug, sonst würden Sie nicht so reagieren. Die Wahrheit ist...er hat keine richtige Familie. Der Mann seiner Mutter verachtet ihn und lässt ihn das bei jeder Gelegenheit spüren, ich selbst war Zeuge solch einer Grausamkeit. Und seine Mutter tut so, als würde sie all das nicht sehen." Er machte eine kurze Pause, um noch mal darüber nachzudenken, ob er wirklich alles sagen sollte.

"Wenn Sie ihn beobachtet haben, werden sie vielleicht bemerkt haben, dass er nicht sehr glücklich war. Die Erniedrigungen machten ihn depressiv und es reichte so weit, dass er sich das Leben nehmen wollte." Die Worte klangen noch leise nach und Stille legte sich zwischen die beiden Männer. Akumas Blick war eine Mischung aus Trauer und Mitgefühl, denn es war sichtlich ein Schock für den Anderen das zu hören. Seine Augen huschten kurz zur Eingangstür.
 

"Wie?..." Die Augen wurden förmlich aufgerissen, als Akuma von Satoshis Familienverhältnissen erzählte und er schlug sich die Hand vor den Mund, je mehr er darüber nachdachte, je mehr er erfuhr...konfrontierter Hass, Depressionen, ja sogar Selbstmordversuch...er dachte, dieses Alkoholproblem sei durch die Neugier der Jugend entstanden, vielleicht auch durch Gruppenzwang...aber allmählich wurde es ihm bewusst, dass er wohl nur vor seinen eigentlichen Problemen fliehen wollte.

"Das...das hab ich nicht gewusst...ich habe zwar gemerkt, dass er manchmal traurig war...aber er hat doch immer so durch die Gegend gegrinst...da dachte ich, dass alles in Ordnung sei...", wisperte er leise...das schlechte Gewissen überkam ihn...dass er sich nicht mehr Zeit für ihn genommen hatte und vor allem, dass er Satoshis Depressionen nicht erkannt hatte...

Zu sehr war er mit dieser entsetzten Neuigkeit beschäftigt, so dass er gar nicht darüber nachdenken konnte, dass Akuma nicht nur ein Freund Satoshis war, sondern auch dessen Geliebter.
 

"Man muss den Menschen in die Augen sehen, um zu erkennen, was in ihnen vorgeht, denn ein Lächeln kann man spielen." Nun wurde seine Nervosität langsam übermächtig und alles zog Akuma aus dem Lokal und zu Satoshis Wohnung. Selbst wenn es vielleicht unhöflich war, konnte er nicht länger mit dem Mann reden, denn jetzt gab es Wichtigeres als Satoshis Vergangenheit, nun zählte die Gegenwart und die Zukunft.

"Verzeihen Sie mir, aber ich würde jetzt gerne gehen. Mir ist nicht wohl bei der Sache, dass Satoshi allein mit diesen Typen ist, die ihn früher schon so runtergezogen haben. Ich möchte Ihnen nur noch eines raten, ob Sie es annehmen oder nicht, bleibt Ihnen überlassen. Reden Sie mit ihm. Sagen Sie ihm die Wahrheit, ich glaube, er wäre sehr froh darüber. Er braucht jemanden, der ihn versteht und auch auf den er sich verlassen kann und er wäre sicherlich glücklich, wenn das neben mir sein leiblicher Vater wäre." Mit diesen letzten Worten wandte er sich um und verließ die Bar. Er hoffte wirklich, auch um Satoshis Willen, dass sein Vater das Versprechen hielt und seinem Sohn alles erzählte.

Kaum das er aus dem 'Old Shack' war, beschleunigten sich schon Akumas Schritte und die Gedanken wandelten sich um und nur ein Name ging ihm durch den Kopf.

<<Satoshi..>>

Er hoffte inständig, dass der Andere schon zu Hause und nichts passiert war. Die letzten Straßen rannte er, um schneller zu seinem Ziel zu gelangen. Satoshis Wohnung. Mit zittrigen Fingern steckte er endlich den Schlüssel ins Schloss und drehte ihn um, wobei die Tür ein leises Klicken von sich gab und knarzend aufschwang.

"Satoshi? Ich bin da!", rief er hoffnungsvoll und seine Augen suchten den Wohnbereich ab, aber er fand niemanden.

Satoshis Wohnung war leer.
 

Fortsetzung folgt, ^-^
 


 

Oo ja, wo isser denn? *grübel* *in der schreibtischschublade kram* also hier nicht...*evilgrin* wahrscheinlich hat natsu ihn mitgenommen...tja, dann müsst ihr euch noch ein wenig gedulden...o^^o ich weiß, wies weitergeht und iiihr niiicht *sing und tanz* tschuldigung...bin schon ruhig! man merkt mir an, dass mir der kleine sonnenschein fehlt *seufz*

aber haalt...bevor ihr wieder geht...*puppydogeyes mach* krügen wia ein kommii? ^^ bis zum nächsten Mal!

ohne Titel

Und es geht in die nächste Runde. Irgendwie bin ich zu faul so spät (wie es jetzt is *gähn*) noch ein großartigen Kommentar vorher zu machen...ihr wollt es doch sowieso nicht hören, sondern endlich den nächsten Teil lesen, ne? jaja, ich kenn euch *fg*

Also bleibt mir nur noch allen zu danken, die immer so lieb Kommis schreiben und die beiden Süßen genauso lieb gewonnen haben wie wir *seufz* *akuma und satoshi durch die haare wuschel*

Viel Spaß beim Lesen ^^
 


 

Kapitel 14
 

Der Vater schaute Akuma noch hinterher, immer wieder drangen ihm die letzten Worte ins Gedächtnis, die er sich zu Herzen nahm und...die er befolgen wollte, ehe er sich abwandte und sich wieder den Gästen widmete.

<<Ich denke, auf dich ist Verlass, Akuma Tenshi...bei dir ist mein Sohn gut aufgehoben...>>

Währendessen hatte Satoshi mehr oder weniger versucht sich von seinen alten Freunden zu verabschieden, doch je mehr er sich dagegen wehrte, desto weniger ließen sie locker, bis er schließlich mit ihnen in einem abseits gelegenen Lokal stand.

Was danach geschah, wusste er nicht mehr so recht, er versuchte nur mehr nach Hause zu kommen, wo Akuma auf ihn warten würde...anscheinend hatte er nach der einen Flasche Bier doch gegen seinen Willen weitergetrunken...aber wieviel es letztendlich war, wusste er nicht. Satoshi tastete sich an den Häusermauern entlang, kam er schließlich an seinem Wohngebäude an, in das er sich minder reinschleppte. Vor seiner Wohnungstür eher wankend, als aufrecht stehend, ließ er es einmal lange klingeln, ehe er sich mit dem Kopf an die Wand lehnte und die Augen schloss, darauf hoffte, dass Akuma noch da war, da er keinen Zweitschlüssel besaß.
 

Nach einer Weile hatte Akuma aufgehört unruhig in der Wohnung auf und ab zu tigern, bei jedem Geräusch aus dem Hausflur aufzuschrecken und erwartungsvoll zur Tür zu starren. Er hatte sich auf das Sofa gesetzt und rutschte nun dort unruhig herum, anstatt weiter Löcher in den Teppich zu laufen. Mittlerweile war er dabei eines der unschuldigen Kissen, dass bis dato in einer Ecke der Couch geruht hatte, durchzukneten und gedankenverloren daran herumzuzupfen.

<<Wo bleibt der denn? Hoffentlich ist ihm nichts passiert>> Die folgenden Bilder darauf trieben ihn fast in den Wahnsinn. Satoshi blutüberströmt auf der Straße liegend von einem Auto angefahren. Satoshi in irgendeiner dunklen Ecke zusammengeschlagen. Satoshi irgendwo allein in dieser verdammten Stadt.

"Das ist doch zum Haare raufen.", rief Akuma und sprang auf, um seinen Freund nun doch zu suchen. Gerade in diesem Moment ertönte ein langes monotones Klingeln von der Tür her. Wie von der Tarantel gestochen, hetzte Akuma aus dem Wohnzimmer und riss hoffnungsvoll die Haustür auf.

"Satoshi?", fragte er noch bevor er die Person, die dort stand, erkannt hatte. Doch das Bild, das sich ihm bot, ließ ihn schwer schlucken. Es war Satoshi, ja, aber nicht in der Verfassung, in der er ihn erwartet hatte. Sein Körper war kraftlos gegen die Wand gelehnt, die Klamotten an einigen Stellen dreckig und durchgeweicht. Ein penetranter Geruch von Alkohol und Zigarettenqualm ging von ihm aus, der Akuma für einen Augenblick das Gesicht verziehen ließ. Dann fing er sich wieder und machte einen Schritt auf den Anderen zu, der mehr als verloren aussah.

"Satoshi, was um Himmels Willen ist passiert?"
 

"Hmmm?...Akuma.." Er zwang regelrecht seine Augenlider sich zu heben, als er den leicht hektischen Ton in der Stimme bemerkte und stieß sich von der Mauer ab, um aufrecht vor ihm zu stehen, damit sich jener keine Sorgen machen müsste, jedoch fing er wieder leicht an zu wanken und seine Augen sahen nicht gerade klar aus, ehe er den Arm hob und sich an der Wand abstützte, dabei in die Wohnung torkelnd.

"Nichts...wei-ter.....tut mir leid...dassssich deinen an-zug schmutzich gemacht...hab..", murmelte er leise und sah entschuldigend zu Akuma.
 

Es versetzte ihm unweigerlich einen Stich ins Herz seinen Freund so zu sehen.

<<Was haben sie nur wieder mit dir gemacht?>>, fragte er sich und eilte dem Betrunkenen zur Hilfe, da dieser mehr als wackelig auf den Beinen stand. Er legte einen der schlaffen Arme über seine Schulter und schlang seinen eigenen Arm um Satoshis Hüfte, um ihn etwas zu stützen.

"Komm rein.", sagte Akuma nur leise und drückte den müden Körper des Anderen fester an sich.

"Den Anzug kann ich waschen. Das macht nichts. Setzt dich erst mal hin."

Akuma schleppte seinen Freund ins Wohnzimmer und verfrachtete ihn dort auf die Couch.

"Komm, zieh erst mal deine Jacke aus.", forderte er ihn mit besorgtem Blick auf.
 

"Akuma..." Er hob langsam, fast schon schwankend, seinen Kopf, ging jedoch der Aufforderung nach und zog ungeschickt seine Jacke aus, "bitte...schau nicht so..."

Er wollte nicht, dass Akuma sich seinetwegen wieder unnötige Sorgen machte...er wollte ihn nicht schon wieder mit irgendetwas belasten....er hatte doch einfach nur zu tief ins Glas geguckt und würde wohl am nächsten Morgen deshalb Rechenschaft ablegen müssen...
 

Akuma brummte darauf nur einmal kurz auf und erhob sich, um in die Küche zu gehen. Er goss ein Glas Wasser für Satoshi ein und kehrte damit wieder zu ihm zurück.

"Hier, trink das." Er reichte es dem Anderen und setzte sich wieder neben ihn.

Akuma wollte Satoshi keine Vorwürfe machen, nein, die machte er seinen Freunden, er wollte nur nicht, dass dieser durch solche Missgeschicke wieder zu seiner alten Gewohnheit fand und seine Sorgen im Suff ertränkte.

"Wie fühlst du dich?", fragte er sanft und ließ seine Augen liebevoll über die müden Züge seines Freundes wandern.
 

"Gut...", murmelte er schwach, als er das Glas an sich nahm und eine Weile musterte, ehe er schließlich leicht den Kopf schüttelte, "nein...eigentlischscheiße..."

Die alte Unsicherheit kehrte zurück und ließ nicht zu, dass er Akuma in die Augen sehen konnte...das Glas mit ein paar Schlucken leer trinkend, rollte er es zwischen seinen Handflächen hin und her und schien nachzudenken.
 

"Ja...so siehst du auch aus.", antwortete Akuma ohne große Rücksicht. Es wäre falsch Satoshi jetzt zu bedrängen, also blieb er einfach still sitzen und betrachtete ihn von der Seite.

<<Die Unsicherheit steht ihm geradezu ins Gesicht geschrieben>>, dachte er und schmunzelte leicht. Er nahm Satoshi das Glas wieder aus den Händen und stellte es auf den Tisch. Seufzend legte er einen Arm um die Schulter des Anderen und zog ihn sanft an sich ohne ein Wort zu sagen, strich mit der Hand liebevoll über dessen Wange und drückte einen kleinen Kuss in das schwarze Haar.
 

"Uhm..." Bevor er etwas sagen konnte, wurde er schon sachte an eine warme Brust gezogen und Satoshi atmete erst einmal diesen vertrauten und liebgewonnen Duft ein, ehe er zaghaft die Arme um ihn schlang und sich einfach gehen ließ.

Die paar Minuten so verharrend, hob er schließlich den Kopf, sein Blick klärte sich ein wenig und Satoshi schien es auch nicht mehr so ganz, als ob sich die ganze Umgebung drehen würde....lediglich schwankte sie noch etwas mit, wenn er sich bewegte.

"Akuma?...was...hast du überhaupt mit dem Chef...geredet?", fragte er noch etwas heiser.
 

Zufrieden nahm Akuma wahr wie Satoshi sich in seinen Armen entspannte. Er fuhr weiterhin die Konturen seiner Wange entlang oder wuselte durch das dichte Haar. Als der Andere seine Frage stellte, schaute Akuma verwundert auf ihn herab und dachte kurz nach.

"Weißt du...ich denke, du solltest noch mal zu ihm gehen und mit ihm reden. Es wäre nicht richtig, wenn ich es dir jetzt sagen würde, das überlasse ich lieber ihm."
 

"Was?..aber warum, er hat meine Kündigung doch akzeptiert...oder etwa nicht?" Unsicherheit schwang wieder in der Stimme mit und er versuchte sich an das Gespräch mit dem Chef zu erinnern, bevor Misha dazwischen gefunkte hatte...nachdenklich sah er zur Seite, schaffte es aber nicht, die Erinnerungsbruchstücke zu verbinden und biss sich auf die Unterlippe.

Sein Griff um Akuma lockerte sich ein wenig und ehe er merkte, dass die Müdigkeit ihn zu überwältigen drohte, rutschte sein Oberkörper auf Akumas Schoß und Satoshi schlief ein.
 

Er wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als er seinen Freund zusammensacken sah und ihn in seinem Schoss wiederfand. Akuma sah mit einer Mischung aus Belustigung und Verwunderung auf den Schlafenden herab.

"Weißt du eigentlich, wie niedlich du bist, wenn du schläfst?", flüsterte er und ließ seine Finger sacht durch den schwarzen Schopf fahren.

"Aber was mache ich jetzt mit dir? Das Sofa ist wohl kaum der richtige Ort, um zu übernachten, sonst haste morgen nen steifen Hals. Na komm.." Er befreite sich von dem Körper, um aufzustehen und nahm Satoshi dann auf die Arme. Sofort merkte er wie der Andere sich im Schlaf gegen seine Brust schmiegte und leise seufzte. Im Schlafzimmer legte er ihn vorsichtig aufs Bett und zog ihm noch Hemd und Hose aus.

"So jetzt schlaf gut, das war heute ein aufregender Tag für uns beide." Akuma gab Satoshi noch einen Kuss auf die Stirn und legte sich dann auch zum Schlafen.
 

Seine Träume bestanden größtenteils aus verwirrenden Bilder, die alle irgendwie durcheinander gewürfelt zu sein schienen...doch ehe er sich in der Kälte verloren zu glaubte, tauchte plötzlich eine Hand auf, die ihn da wieder rausholte und er kuschelte sich an den Körper, was er jenseits des Traumes zur gleichen Zeit auch machte und sich an Akuma schmiegte.

Fast schon besitzergreifend legte er einen Arm um dessen Taille, während die Minuten vorwärts rollten und schließlich die Sonne mit dem Mond den Platz am Himmel tauschte.
 

Im Schlaf lächelnd, seufzte Akuma auf, als Satoshi sich an ihn schmiegte. Wie er diese Wärme doch vermisst hatte all die Jahre, das wurde ihm immer wieder bewusst. Seine Träume waren gefüllt von Satoshis lächelndem Gesicht und diesen wunderschönen Augen.

"Wie Smaragd und Saphir...", murmelte er im Schlaf und vergrub sein Gesicht in den Haaren des Anderen.
 

Sonnenstrahlen bahnten sich einen Weg durch den Morgennebel, versuchten durch den Schlitz der Vorhänge zu dringen um die beiden Schlafenden zu wecken, was wohl nicht ganz zu gelingen schien, da sie seelenruhig weiterschliefen...Satoshi hatte mittlerweile den Oberkörper Akumas mehr oder weniger als Kopfkissen missbraucht und kuschelte sich noch ein wenig mehr daran.
 

Mit jeder verstreichenden Minute protestierte die Sonne stärker gegen diese Ignoranz der beiden Schlafenden, die sich einfach nicht aus ihren Träumen reißen lassen wollten. Doch als sie schließlich hoch genug stand, um Akuma mit voller Kraft ins Gesicht zu strahlen, als wolle sie sagen 'Wach auf, du Schlafmütze, es ist ein wunderschöner Tag', regte sich etwas in dem Mann. Seine Lebensgeister erwachten wie in Zeitlupe und er schlug etwas träge die Augen auf, wobei er noch ein, zwei mal blinzelte.

Erst als Akuma sich strecken wollte, wurde er sich dem Gewicht, das halb auf seiner Brust ruhte, bewusst und er schaute verwundert an sich herab. Mit einem breiten Lächeln beobachtete er Satoshi wie er, eng an den Körper des Anderen gekuschelt, selig vor sich hin träumte und dabei einfach zu süß aussah.
 

Es war ein tiefer fester Schlaf, mit Traumbildern, die kamen und wieder gingen, jedoch konnte er Akuma immer darin entdecken, was ihn im Schlaf leicht lächeln ließ....durch die kleine Bewegung Akumas langsam aus dem Schlaf driftend, hob er seine Lider an und blickte sich verschlafen um, schien sich wohl im ersten Moment nicht zurecht zu finden, lächelte aber erleichtert, als er in Akumas sanftes Gesicht blickte.
 

Dem Schauspiel des erwachenden Satoshis fasziniert zusehend, wurde der Ausdruck auf Akumas Gesicht nur noch liebevoller und inniger. Das Lächeln, welches seine Lippen gepachtet zu haben schien, wurde etwas breiter und er strich ihm sanft über die Wange.

"Morgen, mein Sonnenschein. Gut geschlafen? Brauchst du Aspirin?", fragte er frech und stupste gegen Satoshis Stirn.
 

Die Augen langsam zu und wieder aufschlagend, erwiderte er schließlich das Lächeln, begleitet von einer verlegenen Röte, als er schließlich zur ersten Frage nickte.

"Hab von dir geträumt..."

Die Stimme klang noch etwas angeschlagen und allmählich machte sich auch ein kleiner Kater bei ihm bemerkbar, als Akuma so demonstrativ auf die Stirn tippte.

"Und du?"
 

Akuma kicherte leise.

"Ich auch, obwohl ich immer das Gefühl hatte der Klammeraffe aus meinen Träumen sei wirklich real." Er stupste Satoshi gegen die Nase und legte den Kopf dann etwas schief.

"Und? Ich hoffe, du hast nen ordentlichen Kater. Das ist dir vielleicht mal ne Lehre, dass du nicht so viel trinkst."
 

"Klammeraffe?" Etwas verwirrt hob er eine Augenbraue, als er sich seiner Position gewahr wurde und entschuldigend lächelte.

Sofort ließ er seinen Kopf wieder auf die Brust des Anderen sinken, zu viele Bewegungen ließen seinen Kopf aufbrummen.

"Ich hab gar nicht soviel getrunken...denke ich..."
 

Akuma legte die Arme um Satoshi, wobei seine Hände zärtlich über dessen Rücken fuhren und drückte ihn noch etwas enger an sich.

"Denkst du also...hm...ich glaube, du solltest in diesem Falle lieber nicht denken. Glaub mir, du HATTEST zu viel getrunken, du konntest ja kaum noch stehen." Seine Stimme klang nicht vorwurfsvoll, sondern eher zerknirscht und besorgt. Ja, er machte sich Sorgen um Satoshi, in jeder freien Minute. Das war wohl so, wenn man liebte. Man wollte nichts mehr, als das der Andere glücklich war.

"Ist denn gestern noch irgendwas passiert? Oder willst du nicht drüber reden?"
 

"Ehrlich gesagt...weiß ich es nicht mehr so genau...ich wollte sie einfach nur so schnell es geht, loswerden und zu dir gehen...", murmelte er, dachte anscheinend noch etwas darüber nach, was am Vorabend vorgefallen war, konnte sich aber beim besten Willen nicht mehr daran erinnern und genoss stattdessen Akumas sanfte Streicheleinheiten, die ihm diese Geborgenheit, die Akuma ausstrahlte, wieder bewusst machte...er war froh darüber, dass der erste Mensch, den er lieben durfte, so sanft und herzlich war, wie es Akuma nun mal auszeichnete.
 

Er seufzte auf und zuckte mit den Achseln.

"Naja, ist wahrscheinlich auch nicht so wichtig. Die Hauptsache ist, dir ist nicht passiert. Ich war fast krank vor Sorge, ich wusste ja nicht, was diese Typen mit dir vor hatten. Und dann auch noch die Sache mit deinem Va...Chef..." Er räusperte sich verlegen und schalt sich in Gedanken für seine Unvorsichtigkeit.

"Naja, du bist ja jetzt genau da, wo ich dich haben will und zwar in meinen Armen, also ist alles gut." Er zog Satoshi zu sich hoch und gab ihm einen kurzen Kuss.
 

"Tut mir leid.." Die Augenbrauen schon schuldbewusst zusammenziehend, schaute er zur Seite und schluckte unsicher. Er wollte Akuma doch nicht irgendwie belasten und er hat ihn einfach so im Lokal stehen gelassen, bei seinem Chef....den Gedanken wieder ins Gedächtnis rufend, schaute er auf einmal hoch, blickte nachdenklich in die bernsteinfarbenen Augen, als er den Kopf ein wenig schief legte und weitergrübelte.

"Verschweigst du mir etwas?"
 

Akuma zuckte bei diesen Worten unwillkürlich zusammen und fühlte sich wie ein Kind, das beim Kekseklauen ertappt wurde. Er wich Satoshis prüfendem Blick aus und versuchte die Situation mit einem Lächeln zu überspielen.

"Ähhehehm...wieso sollte ich dir was verschweigen? So ein Unsinn..." Akuma wurde etwas nervös, da er sich nicht sicher war, ob es wirklich richtig sein würde, wenn er Satoshi die Wahrheit über seinen Vater erzählte.
 

Skeptisch wurde eine Augenbraue gehoben, als er eine Hand unter Akumas Kinn legte und somit sein Gesicht wieder zu sich drehte.

"Kannst du mir das auch sagen und mir gleichzeitig dabei in die Augen sehen?"

Irgendwie konnte er spüren, dass da etwas im Busch lag, allein durch Akumas merkwürdiges Verhalten.
 

Bei dieser Geste jagte eine Schauer durch Akumas Körper und er musste zugeben, dass Satoshi gerade sehr anziehend wirkte, wenn er so bestimmt handelte. Er schluckte einmal schwer und ließ seinen Kopf dann zurück aufs Kissen sinken. An die Decke starrend, kämpfte er noch einen Moment mit sich, doch letztlich gewann der Drang Satoshi das Geheimnis zu offenbaren.

"Ich habe gestern deinen Vater getroffen.", sagte er leise, so dass es kaum zu verstehen war.
 

Etwas verwundert wurde sich nun gänzlich aufgerichtet, ehe sich Satoshi an die Bettkante lehnte, sich noch einmal durch die Haare fuhr.

"Und? Hat er schlecht über uns geredet?", fragte er ein wenig unsicher, Akuma dabei prüfend ansehend...im Stillen fragte er sich, wann er wohl seinen Vater getroffen hatte...im Lokal wird er wohl kaum gewesen sein, vielleicht auf dem nach Hause Weg?...dass Akuma jedoch seinen richtigen Vater meinte, würde Satoshi nicht einmal im Entferntesten erahnen.
 

Mit dieser Reaktion hatte er gerechnet, weshalb Akuma auch nur die Augen schloss, nach Satoshis Hand tastend, und noch einmal tief Luft hole.

"Ich meine nicht den Mann deiner Mutter...ich meine deinen leiblichen Vater...von dem du deine Augenfarbe geerbt hast." Er verstummte und hielt die Luft an. Was würde jetzt geschehen? Wie würde der Andere reagieren? Akuma traute sich nicht die Augen zu öffnen, sondern zwang sich dazu, ruhig weiterzuatmen. Eine ungewisse Stille erfüllte den Raum.
 

Die Stille wurde auch nicht so schnell unterbrochen, da Satoshi für einen Moment einfach nur mit offenem Mund da saß und Akuma ungläubig anguckte. Seinen richtigen Vater? Seinen leiblichen? Fast wie in Trance hob er seinen Arm, schien über das grüne Auge streichen zu wollen, als er ihn schließlich wieder senkte und hart schluckte.

Woher kannte Akuma seinen Vater und warum kannte er selbst ihn nicht??

Die Hand aus Akumas sanften Händedruck befreiend, schaute Satoshi ihn noch immer mit einer Mischung aus Verwirrung und Skeptik an.

"Meinen richtigen Vater??...", fragte er schließlich nach einer Weile nach.
 

Mit einem gequälten Gesichtsausdruck öffnete Akuma wieder die Augen, sich wohl bewusst, dass Satoshi sich seiner Berührung entzog und blickte diesen traurig an. Es stand dem Schwarzhaarigen zu in diesem Augenblick verwirrt zu sein oder wütend...jedes Gefühl stand ihm im Moment zu. Akuma nickte sachte.

"Ja, deinen richtigen Vater. Du kennst ihn und ich habe ihn gestern auch in der Bar kennen gelernt. Auch wenn du es nicht wusstest, war er die letzten Jahre immer in deiner Nähe." Seine Stimmte versagte und er brach ab, um die Informationen erst mal sacken zu lassen.
 

Langsam schüttelte er seinen Kopf, noch immer in Unglauben, aber auch als Schutz, da er Angst vor dem hatte, was sein richtiger Vater von ihm hielt, wenn er ihn anscheinend schon kannte...doch die Worte, die ihm Akuma sagte, konnte er nicht durch ein einfaches Kopfschütteln vertreiben und so suchte er zunächst etwas Halt, als er seine Finger ins Bettlaken krallte.

"Er war in meiner Nähe?...Du meinst...er..ist öfters im Lokal?"
 

<<Oh Gott...warum muss er es so erfahren?>>

Akuma fühlte sich mehr als hilflos und er hätte alles gegeben, um Satoshi vor dieser Verwirrung zu beschützen, aber es ging nicht. Er legte seine Hand auf Satoshis verkrampfte, die immer noch das Bettlaken malträtierte und drückte sie, wollte ihm so zeigen, dass er nicht allein war.

"Satoshi...deinem Vater gehört das Lokal." Akuma schluckte schwer und hielt wieder die Luft an.
 

Ohne sich auch nur einen Millimeter zu bewegen, starrte Satoshi mit weit aufgerissenen Augen auf die Wand gegenüber, schien das soeben gesagte von Akuma an sich ranzulassen, ehe er hart schluckte.

"Mein Chef?", fragte er mit brüchiger Stimme in die Stille hinein, als er Akuma mit zusammengezogenen Augenbrauen ansah, sich anstrengend, dass ihm diese überraschende Neuigkeit nicht die Tränen in die Augen schießen ließ.

Sich dann jedoch schnell von Akuma abwendend erhob er sich langsam, starrte eine Weile aus dem Fenster, versuchte nicht vor Aufregung zu zittern...er wollte nicht, dass Akuma ihn so kleinlich sehen musste und atmete tief durch.

"Tu-tut mir leid, ich...will für einen Moment allein sein..", und mit diesen Worten hastete er aus dem Schlafzimmer, schnappte sich im gehen noch die Hose und das Hemd, ehe man die Wohnungstür zufallen hörte.

Jedoch entfernte er sich keinen Meter von dem Wohngebäude, lehnte sich lediglich an die Mauer und starrte nachdenklich in den Himmel.
 

Akumas Augen hatten förmlich an Satoshi geklebt, wobei er jede Reaktion des Anderen genau studierte und in sich aufsog. Seine Kehle war staubtrocken und es hatte ihm einen gewaltigen Stich ins Herz versetzt, als er seinen Freund so aufgelöst und den Tränen nahe gesehen hatte. Gerade als er den Anderen in seine Arme ziehen wollte, ihm die Geborgenheit spenden wollte, die dieser im Moment wohl gebraucht hätte, war Satoshi schon aufgesprungen und aus der Wohnung geflüchtet.

Nun saß Akuma immer noch auf dem Bett, das Gesicht in den Händen vergraben und gegen den Kloß, der sich in seinem Hals festgesetzt hatte, ankämpfend.

"Scheiße.", flüsterte er und wischte sich mit dem Handrücken über die nun feuchten Augen.

<<Nein, ich werde jetzt nicht heulen>> Statt dessen stand er auf und holte sich aus der Küche ein Glas Wasser, welcher er auch in einem Zug sofort hinunterspülte.

Satoshi brauchte nun etwas Zeit für sich, um das eben Erfahrene zu verdauen, deshalb entschied sich Akuma auch auf dem Sofa sitzen zu bleiben und auf seine Rückkehr zu warten. Er verbarg sein Gesicht wieder in den Händen und sank in sich zusammen.
 

Die Passanten schauten Satoshi mehr oder weniger ratlos und merkwürdig an, fixierten ihn beim Vorbeigehen, da er einfach nur so dastand, den Kopf gen Himmel gerichtet und sich einfach nicht bewegte...viele Sachen gingen ihm durch den Kopf und auch Fragen, die ihm alle unbeantwortet blieben.

<<Warum hat dieser Mann, der mein Vater sein soll, mir nicht eher die Wahrheit gesagt...und warum erfahre ich sie überhaupt von Akuma und nicht von ihm selbst...will er mich vielleicht auch nicht als Sohn haben, dass er die Wahrheit die ganzen Jahre über verschwiegen hat?...bin ich wirklich für alle nur eine Last? Werd ich das auch einmal für Akuma sein??...das will ich nicht...das will ich einfach nicht..>>

"FUCK!!", dieses Wort brüllend, trat er gegen die Mauer, ehe er an dem Gebäude hochsah, zu dem Fenster hin, hinter dem sich seine Wohnung verbarg.
 

Akuma zuckte zusammen, als er von der Straße her ein lautes Geräusch vernahm, das sich wie ein Schrei angehört hatte. Um sich abzulenken, trat er ans Fenster und schaute heraus. Sein Blick fiel auf eine ihm wohlbekannte Person mit schwarzen Haaren.

<<Satoshi...warum musste es nur so kommen? Ich wollte es dir doch nicht sagen. Er sollte es tun, dann hättest du es vielleicht besser aufgenommen. Wieso kann ich auch nicht meinen Mund halten, verdammt? Was denkst du jetzt wohl? Ich hoffe nur, dass du dich nicht wieder zurückziehst, bleib bei mir>>

Seine Augen waren weiter auf den jungen Mann gerichtet, doch es schien, als würde Akuma durch ihn hindurchsehen. Und plötzlich wurde er sich der feuchten Spuren auf seinen Wangen bewusst. Er weinte.
 

Eine Weile noch auf das Fenster starrend, seufzte er leise auf...seine Schultern ließ er fallen und sein Körper zeigte wohl gerade deutlich seinen zusammengesackten inneren Zustand.

Er versuchte sich an die Worte Akumas zu erinnern, die er ihm immer wieder gesagt hatte...er erinnerte sich, dass sie aufbauend für ihn waren, ihm Geborgenheit geschenkt hatten, aber jetzt?...jetzt hörte er diese Worte nicht, er erinnerte sich nicht mehr an ihren Sinn und sah fast schon wieder ratlos zu dem Fenster, nicht ahnend, dass Akuma dahinter stand.
 

Langsam hielt er es nicht mehr aus, als er Satoshi so zusammengesunken und verzweifelt auf der Straße stehen sah. Warum konnte er jetzt nicht zu ihm kommen? Er würde ihm helfen, ihn trösten, aufbauen, was immer er wollte! Hatte er denn nichts von dem verstanden, was Akuma ihm so unzählige Male versucht hatte klar zu machen? Es tat so unglaublich weh, dass Satoshi immer noch nicht mit seinen Problemen und Ängsten zu ihm kam. Vertraute er Akuma denn nicht richtig?

Mit einem Ruck drehte er sich um und stürmte aus der Wohnung. Es war genug, er konnte das nicht mehr mitansehen. Er rannte die Treppen hinunter und trat etwas aus der Puste auf den Bürgersteig. Satoshi stand an der selben Stelle, an der Akuma ihn vom Fenster aus beobachtet hatte. Mit schnellen Schritten ging er auf ihn zu, packte seinen Arm und zog ihn zurück ins Treppenhaus, um eine gewisse Privatsphäre zu erhalten. Auf Zuschauer konnte er gerade dankend verzichten.

"Toshi, bitte...ich weiß, das war ein Schock für dich und es tut mir so schrecklich leid! Du solltest es nicht so erfahren, nicht von mir. Das ist alles irgendwie schief gelaufen. Er sollte es dir sagen, nicht ich...es tut mir so leid, aber bitte...rede mit mir. Schrei mich an, beschimpf mich, tu was du willst, nur rede mit mir! Verschließ dich nicht, sag mir, was du fühlst, ich möchte doch nur bei dir sein und dir zur Seite stehen. Ich halte es nicht aus, wenn du dich abschottest und nicht mit mir redest...bitte, Toshi." Die letzten Worte waren nicht mehr als ein Tränen ersticktes Flüstern.
 

Fast schon überrascht blickte er Akuma an ,sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen einfach nur an und hörte seine Worte...als er Akumas Tränen sah, glaubte er, dass sein Herz für einen Moment ausgesetzt hatte und spürte, wie es sich wohl allmählich krampfhaft zusammenzog.

<<Er weint...und das wegen mir...so viele Tränen nur für eine Person...>>

Sein Blick wurde traurig, als er den Arm hob und sanft über Akumas Wange strich, dabei einige Tränen wegwischend.

"Tut mir leid...", zu mehr war er einfach nicht fähig.
 

Akuma hielt den Kopf gesenkt, er konnte dem Anderen jetzt nicht in die Augen sehen. Er hatte Angst, was sich in ihnen wiederspiegeln würde, deshalb schüttelte er nur seinen Kopf, leise schniefend.

"Dir muss nichts leid tun. Es war meine Schuld...ich wollte dich nicht verletzten, verzeih mir." Sein Inneres verkrampfte sich und ihm wurde übel. Eine ungeheure Last schien ihn nach untern zu ziehen, hinunter in einen Abgrund voller Schmerz und Tränen. Kraftlos sank er gegen Satoshi und schluchzte wieder auf. Das war einfach zu viel für seine Nerven. Wenn Satoshi jetzt sauer auf ihn war und sich abwenden würde, wäre das sein Ende.
 

"Du hast mich nicht verletzt...", flüsterte er leise und merkte, wie sich auch bei ihm allmählich die Tränen in den Augen sammelten.

Behutsam umschloss er den Körper, drückte ihn an sich und legte seinen Kopf auf dessen Schulter ab, die noch zitterte.

Es zerriss ihn fast innerlich, Akuma nun so kraftlos, so außer sich zu sehen...und noch schlimmer war die Tatsache, dass er all die Tränen wegen ihm vergoss, wo er sich doch geschworen hatte, Akuma nicht in die Dunkelheit zu stoßen und jetzt?...er brachte kein Wort mehr heraus, als hätte seine Stimme durch den Kloß im Hals versagt.
 

Akuma machte sich Vorwürfe, dass er Satoshi von seinem Vater erzählt hatte. Es war nicht sein Recht gewesen und er bereute es schrecklich. Vielleicht hätte sein richtiger Vater es ihm schonender beigebracht, die richtigen Worte gefunden, vielleicht hätte sich Satoshi dann gefreut, vielleicht wäre er dann nicht so verzweifelt gewesen, vielleicht...er kniff die Augen zusammen und presste die Lippen aufeinander. Das wollte er nicht, warum machte er nur immer solche Fehler?
 

"Du hast mich nicht verletzt, okay?...bitte...hör auf zu weinen...wein nicht wegen mir, bitte nicht..." Seine Stimme klang schon brüchig und rau, fast flehend, als er Akuma an den Schultern packte und ihn von sich schob um ihm ins Gesicht zu sehen.

Der Ausdruck war niedergeschlagen, sein Gesicht blass und von Tränen benetzt, als er seine Hände auf Akumas Wangen legte und ein aufmunterndes Lächeln versuchte...es wäre zwar aufgesetzt gewesen, aber das was er in dem Moment wollte, war Akumas Tränen zu stoppen.
 

Akumas Atem ging stockend und er musste hart schlucken, um die aufkeimenden Tränen zu unterdrücken. Mit geröteten Augen schaute er seinen Freund an und eine letzte Träne bahnte sich ihren Weg über seine Wangen hin zu Satoshis Fingern, wo sie endlich zum stoppen kam.

Die Augen des Anderen waren mit so viel Besorgnis gefüllt, dass Akumas Lippen sich zu einem leichten Lächeln verzogen.

<<Du...du ist mir nicht böse?>> Er merkte nicht, dass dieser Gedanken in Form von Worten seinen Mund verlassen hatte, da er viel zu sehr damit beschäftigt war in diesen Edelsteinen zu versinken.
 

Überrascht blinzelte er kurz auf, sah in Akumas Augen, sah sein Lächeln und seinen Gesichtszug, der nun fast schon erleichtert aussah.

"Böse? Warum sollte ich dir böse sein, Akuma?", leicht wurde der Kopf geschüttelt, als er schon fast nur mehr flüsterte, "ich bin dir nicht böse...überhaupt nicht."
 

Zuerst geschockt, dass Satoshi seine Worte gehört hatte, atmete er erleichtert aus und schloss kurz die brennenden Augen. Als er sie wieder öffnete umspielte ein glückliches Lächeln seine Züge und er lehnte seinen Kopf gegen den Satoshis.

"Ich liebe dich.", flüsterte er und zitterte leicht vor Anspannung.

"Können wir wieder nach oben gehen?"
 

Die zittrige Stimme ließ ihn noch etwas unsicher und unruhig zugleich zu Akuma rübersehen, aber dessen glückliches Lächeln, verwischte seine Zweifel und Unsicherheit recht schnell, als würde es alles Negative von Satoshi aufsaugen und im Nichts verbannen...dass Akumas Ausstrahlung so etwas bei ihm bewirken konnte, ließ ihn dankbar lächeln und sanft streichelte er über die feuchte Wange und beugte sich schließlich vor, um einen Kuss auf die geröteten Augen zu hauchen.

Ohne weitere Worte, nahm er ihn an der Hand und führte ihn wieder zurück in seine Wohnung.
 

Akuma lächelte immer noch, als Satoshi ihn die Treppe heraufführte. Er beobachtete jeden Schritt des Anderen, wie sich der schlanke Körper vor ihm bewegte, wie sich die Muskeln unter dem Hemd abzeichneten und eine gewisse Sanftheit ausstrahlten. Er konnte seinen Blick nicht abwenden, viel zu sehr war er von Satoshi verzaubert.

<<Er ist so schön. Wenn seine Finger meine Haut berühren, ist es wie ein Stromschlag, der meinen ganzen Körper durchfährt. Ich habe so etwas noch nie zuvor empfunden und ich wünsche mir, dass es niemals endet>>
 

"Akuma?...kommst du nicht mitrein?", wollte Satoshi schließlich wissen und blickte ihn fragend an, als er schon vor der geöffneten Wohnungstür stand, wohl schon eine Zeit lang darauf wartend, dass Akuma rein kam.

Seinen gedankenverlorenen Blick dann bemerkend, musste er leicht lächeln und strich ihm mit verliebtem Blick ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht, um ihn aus seinen Gedanken wieder zu holen...
 

"Was? Wie?" Akuma sah sich etwas irritiert um, als ihn der Hauch einer Berührung streifte. Sofort wurde er wieder von diesen zwei Juwelen, auch bekannt als Satoshis Augen, gefangen genommen. Er lächelte verlegen, wobei seine Wangen einen leichten rosa Schimmer bekamen.

"Tschuldigung, ich hab geträumt.", murmelte er und trat nun auch endlich in die Wohnung.
 

"Hab ich bemerkt.." Ein leises Schmunzeln zierte seine Lippen, als er den verlegenen Ausdruck Akumas bemerkte...Gott, dieser Kerl brachte ihn wirklich um den Verstand, so dass er diesen einzelnen Menschen immer nur ansehen könnte, und trotzdem nie genug davon bekäme...

Die Tür hinter sich zumachend, ging er ins Wohnzimmer, ließ sich auf die Couch fallen , den Gedanken an seinen richtigen Vater und dessen Gefühle erst mal ins hinterste Eck seines Herzens verbannend...er musste die ganzen Gefühle erst mal ordnen, bevor er weiter ging und an ein Treffen mit dem Vater dachte.
 

Sich über die Augen reibend, die mittlerweile wieder ihre normale Farbe hatten, tapste Akuma seinem Freund hinterher und ließ sich neben ihm auf die Couch fallen. Für einen Moment überlegte er, doch dann entschied er sich doch dafür sich an Satoshi zu kuscheln. Er wollte ihm jetzt um jeden Preis ganz nah sein und vergrub sein Gesicht an der Brust des Älteren, dabei stieg ihm der unverkennbare Duft des Anderen in die Nase und er schloss genießerisch die Augen.

"Hmm...du riechst so gut.", schwärmte er mit flatternden Lidern.
 

Die Arme um seinen Körper schlingend, strich er ihm über die Oberarme, fuhr mit dem Zeigefinger dessen Rückenmuskulatur nach, seine Schulterblätter, seine Wirbelsäule, konnte sein Ein- und Ausatmen spüren und all das ließ ihn vergessen...einfach vergessen, warum es früher um ihn dunkel war, warum er vorhin glaubte, die Dunkelheit um ihn herum würde wieder zunehmen.

"Akuma....warum hast du eigentlich gedacht, dass ich böse auf dich sei?" Die Frage schoss ihm schon zuvor durch den Kopf, aber jetzt musste er sie wieder aussprechen, weil er es einfach wissen wollte...er wollte wissen, ob er ihm Anzeichen dafür gegeben hatte, dass er dies geglaubt hatte...
 

Akuma gab ein wohliges Schnurren von sich, während Satoshi seinen Körper und Geist so verwöhnte. Er fühlte sich rundum geborgen und sicher, hätte diesen Platz für nichts in der Welt getauscht. Doch als Satoshi ihm die Frage stellte, verspannte er sich automatisch für einen kurzen Augenblick. Doch schnell wurde ihm bewusst wie absurd es war.

"Naja, ich weiß nicht...du...ähm..." Er dachte kurz nach, um die richtigen Worte zu finden, als ihm bewusst wurde, dass er gar keinen Grund gehabt hatte, anzunehmen Satoshi wäre böse auf ihn.

"Naja, ich dachte, du wärst vielleicht wütend, weil ich es dir gesagt habe und nicht dein Vater. Schließlich hatte ich kein Recht dazu." Er sah mit flackernden Augen zu seinem Freund hoch.
 

"Aha..." Ein leichtes Lächeln verließ seine Lippen und gleichzeitig drückte er Akuma noch etwas an sich, verbarg seinen traurigen Blick in dessen Haare.

<<Aber sonst hätte ich es wohl nie erfahren....>>

Eine Weile so verharrend, hob er seinen Kopf schließlich wieder und blickte zur Seite, ehe er Akuma wieder ein Schmunzeln schenkte, bei dem er sich bemühte, dass nicht zu viele Gefühle, wie Unsicherheit und Traurigkeit, nach außen drangen.
 

Akuma schwieg gegen seine Brust und seufzte leise. Als er Satoshi schließlich betrachtete, ahnte er schon, was in diesem vorging.

"Weißt du, du musst deine Gefühle nicht vor mir verbergen. Ich kann verstehen, warum du so reagiert hast. Ich hätte wahrscheinlich genauso reagiert." Er presste seine Lippen gegen den warmen Stoff von Satoshis Hemd.

"Ich habe mit ihm geredet, weißt du und ihm geraten, es dir zu sagen. Er wollte es auch tun. Die ganzen Jahre...er wollte sich nicht in dein Leben drängen und irgendetwas kaputt machen. Wie sollte er denn wissen wie es dir geht? Als du damals dann immer mit Misha und deinen Freunden losgezogen bist und den Alkohol zu deinem besten Freund gemacht hast, hat er sich Sorgen gemacht. Er war ziemlich geschockt, als er das von deinen Familienverhältnissen und so erfahren hat." Seine Stimme war weich und ruhig. Es klang als würde er über eine geliebte Person reden, die nun weit weg war, aber unvergessen blieb.
 

"Du hast es ihm erzählt?...ich mein..", er schluckte nervös und versuchte durch die Aufregung, die seine Stimme etwas brüchiger klingen ließ, tief durch zu atmen, "...alles?...und...und er will noch etwas mit mir zu tun haben?"

Einerseits erleichtert, dass sein richtiger Vater ihm all die Jahre die Wahrheit sagen wollte und er in Gedanken sogar hinter ihm stand, schlich sich doch eine kleine Angst in sein Gewissen

<<Akuma kennt auch meine Vergangenheit und mein wahres Ich und ist auch nicht von mir weggegangen....>>

Diese Erkenntnis setzte sich recht schnell in seinen Kopf, als er Akumas Herzklopfen fühlte, wie aufgeregt das Herz gegen den Brustkorb klopfte, mindestens genauso schnell wie Satoshis Herz es tat.

"Aber eigentlich...wenn ich recht überlege...auch wenn er nichts mehr mit mir zu tun haben wollen würde, würde mich das nicht mehr so runterziehen...ich hab dich und allein der Gedanke macht mich stark..."
 

Eine wohlbekannte Angst machte sich wieder in ihm breit bei Satoshis etwas entsetzter Stimme. War das auch ein Fehler gewesen? Seinem Vater ALLES zu erzählen? Akuma spürte wie sein Herz versuchte seinem Brustkorb zu entrinnen und das Adrenalin durch seine Adern pumpte. Er wollte gerade zu einer Entschuldigung ansetzen, als sein Freund auch schon weitersprach. Akuma fiel bei seinen Worten ein Stein vom Herzen und er atmete erleichtert aus. Er hätte es nicht ertragen, wenn Satoshi ihm deshalb böse wäre.

<<Ich hab dich und allein der Gedanke macht mich stark...>>, hallte es in seinen Gedanken wieder und langsam wurde ihm die Bedeutung dieses Satzes bewusst. Er lächelte glücklich und drückte sich noch etwas dichter an den Anderen.

"Ich werde auch immer bei dir sein und dich unterstützen.", flüsterte er leise.
 

Fortsetzung folgt, ^-^

ohne Titel

So, jetzt geht's (hoffentlich schneller mit dem Hochladen...jaja, ich weiß, das sag ich jedes Mal, aber jetzt ist es mir Ernst ^^ Die letzten Kapitel sind eingeteilt und ich muss sie nur noch mal korrigieren. Natsumi hatte recht *snif* es sind doch nur 17 Kapitel, dann ist es vorbei....für immer vorbei....aus und Ende...*in Tränen ausbrech und davon renn*

Viel Spaß noch *sniiiif*
 

Kapitel 15
 

Für diese Worte, die Akuma ihm so liebevoll zuflüsterte, lohnte es sich schon zu leben...diese Worte zu hören, überhaupt Akumas Gegenwart, war wie Salbe oder behutsame Schwingen, die sich um ihn legten, um ihn zu beschützen.

Zu gerne hätte er noch ewig so gelegen und das angenehme Herzklopfen Akumas gefühlt, doch als sein Blick die Uhrzeit erhaschte, fiel ihm wieder ein, dass sie Beide ja auch Geld verdienen und zur Arbeit mussten.
 

Akuma ahnte bei einem kurzen Blick auf Satoshi schon, was dieser dachte. Widerwillig drehte er sich in der Umarmung und guckte zur Uhr, die er auch sogleich verfluchte.

"Och, nöö...", kam es gedehnt von ihm und er zog einen Schmollmund. Er konnte sich wirklich Besseres vorstellen, als nun arbeiten zu gehen...doch Moment. Wenn er arbeiten gehen musste, musste es Satoshi auch...was wiederum hieß...sie verbrachten den Tag zusammen, da der Schwarzhaarige ja nun auch in dem Laden arbeitete.

"Haha! Ja, arbeiten! Los, auf geht's!", rief er übermütig und sprang auf. Mit einem breiten Grinsen drehte er sich um und strahlte den etwas verwirrten dreinblickenden Satoshi an.
 

"Seit wann bist du so euphorisch, wenn es ums Arbeiten geht?...", fragte er noch immer etwas verwirrt und erhob sich von der Couch, "..oder warst du schon immer so?"

Eine Augenbraue wurde gehoben, gefolgt von einem schelmischen Grinsen, als Akuma ihn schon an die Hand nahm und ihn ins Bad schob, damit sie sich vorher wenigstens noch eine angemessene Waschprozedur leisten konnten, bevor sie aus der Wohnung gingen.
 

"Hey, ich bin ein sehr fleißiger Mensch! Und die Arbeit macht doppelt Spaß, wenn der Ausblick auf so einen süßen Hintern gegeben ist.", grinste er verschmitzt, während er aufs Bad zusteuerte. Neugierig sah er sich in dem Raum um, weil noch nie drin gewesen.
 

Demonstrierend sich auf den Po schlagend, zwinkerte er ihm kurz zu und rubbelte sich ein wenig Gel in die schwarzen Haare, bis sie zu seiner Zufriedenheit gestylt waren und blickte wieder zu Akuma.

"Suchst du was?", lächelte er und legte seinen Kopf zur Seite, als er Akumas neugierige Blicke bemerkte.
 

Akuma schaute auf und seine Wangen färbten sich zartrosé.

"Öhm...naja...ich würd gern mal duschen. Hast du vielleicht 'n Handtuch für mich?" Er deutete mit dem Kopf auf die Duschkabine, welche sehr einladend geöffnet war. Seine Finger suchten schon nach den Knöpfen seines Hemdes, das er sich vorhin kurzerhand drüber gezogen hatte.
 

"Ah, das willst du...", lachte er leise, öffnete einen Schrank und fischte ein großes Handtuch raus, das er ihm in die Hand drückte, als Akuma auch schon mit nacktem Oberkörper vor ihm stand und er seinen Blick kurzerhand über seine Brust schweifen ließ.

Leicht vor sich hinlächelnd, blickte er schließlich verlegen zu Boden und ging mit dem Satz "Ich zieh mir was Angemesseneres an." aus dem Bad, die Tür hinter sich schließend.
 

Akuma nahm das Handtuch dankend entgegen und schaute dem Anderen sehnsüchtig nach.

<<Von mir aus, kannst du auch hier bleiben>> Achselzuckend entledigte er sich schließlich auch seiner Hose und Boxershorts. Abzuschließen empfand er nicht für nötig und so stieg er in die Kabine und drehte den Wasserhahn auf.

"uaaahh...", schrie er überrascht, als eiskaltes Wasser auf warme Haut traf, und taumelte gegen die Wand, welche sofort erzitterte.

"Trottel...das war doch klar.", schimpfte er sich aus und schaltete auf Warmwasser. Genüsslich stellte er fest welch Wohltat ihm zu Teil wurde, als sich die heiße Flüssigkeit über seinen mit Gänsehaut überzogenen Körper bahnte.
 

Kurz fuhr er mit dem Kopf hoch, als er einen überraschten Aufschrei aus dem Bad hörte, horchte noch eine Weile auf, bis er letztendlich schmunzelte und den Grund für den Aufschrei vermutete.

<<Ich dusche gerne kalt...hätt ich wohl vorher erwähnen sollen...>>

Seine Klamotten nun durchstöbernd, da er unmöglich mit seinem normalen Outfit in diesem pickfeinen Laden auftauchen konnte, griff er zu einer schwarzen Jeans, die zwar auch etwas weiter geschnitten war, aber der dunklen Farbe wegen noch am feinsten aussah und zog ein weißes T-shirt drüber, als sein Blick auf sein Nietenband fiel.

<<Hm..das passt jetzt zwar nicht ganz in diese Atmosphäre, aber abnehmen, will ich's auch nicht unbedingt...>>

"Fertig..."Satoshi musterte sich noch kurz im Spiegel, nickte sich zustimmend zu und klopfte an die Badezimmertür.

"Bist du bald fertig?"
 

Das Wasser rauschte durch seine Ohren und er summte leise vor sich hin, weshalb er auch nur das Klopfen, aber nicht die Frage verstand. Automatisch drehte er den Wasserhahn ab, da er sowieso fertig war, wickelte sich ein Handtuch um die Hüften und trat aus der Kabine.

"Es ist offen.", rief er nach draußen, da er dachte, Satoshi wolle herein, um noch etwas zu holen. Er drehte der Tür den Rücken zu und widmete sich dem Abtrocknen.
 

Etwas überrascht drückte er die Türklinke runter und ging ins Bad, wo Akuma sich gerade abtrocknete. Von dieser Perspektive konnte er wieder nur zu gut seine Tätowierung am Rücken sehen, die er eine Zeit lang anstarrte...diese schwarzen Striche zogen ihre feinen Linien über den Rücken, breiteten sich aus, wie eine zweite Haut, als er sich räusperte und seine Frage wiederholte.
 

Akuma blickte über die Schulte zu Satoshi und grinste.

"Bin gleich fertig. Muss mich nur noch anziehen." Mit diesen Worten schnappte er sich seine Shorts, legte das Handtuch weg und schlüpfte mit einer überraschenden Anmutigkeit hinein. Dann drehte er sich wieder um, bewusst Satoshis Blick meidend und suchte den Rest seiner Kleidung zusammen, die er in kurzer Zeit auch gefunden und angezogen hatte.
 

Satoshi konnte gar nicht so schnell schauen, da stand Akuma auch auf einmal so wie Gott in schuf vor ihm...er hatte zwar nur die hintere Perspektive vor Augen, das allein reichte aber schon, ihm die verlegene Röte auf die Wangen zu treiben. Nervös wieder mit seinem Piercing herumspielend, merkte er nur allzu deutlich, wie sich sein Herzschlag erhöhte und er hoffte, dass Akuma sein Herzklopfen nicht hörte.

Langsam löste sich Satoshi wieder aus dem Zustand des Starrens. Er schluckte kurz, als er sich wieder umdrehte, dabei die Lippen aufeinander presste, da ihm dieser Anblick mehr als gefallen hat und er nicht gerade vor sich hinseufzen wollte, und ging aus dem Bad.
 

Akuma hatte ihn die ganze Zeit aus den Augenwinkeln beobachtet und grinste nur breit, als Satoshi das Bad schon fast fluchtartig verließ.

"Das war wohl ein harter Schlag für ihn.", murmelte er vergnügt vor sich hin. Vor dem kleinen Spiegel über dem Waschbecken richtete er sich noch die Haare und kam dann ebenfalls mit bester Laune aus dem Bad spaziert. Er suchte seinen Freund, der schon auf ihn wartete und lächelte ihn an.

"So, fertig."
 

Noch immer lag eine verräterische Röte auf den Wangen. Satoshi versuchte seine Verlegenheit zu übergehen, in dem er sich durch die Haare strich, dabei auf den Boden starrte und nach seiner Jacke schnappte, ehe er die Tür aufsperrte und die Treppen runtermarschierte, dabei aber immer noch Akumas Anblick vor seinem inneren Auge.
 

Verwundert schaute Akuma ihm hinterher.

<<Huch, was hat er denn? War wohl doch etwas viel für ihn>>, grinste er in sich hinein und ging seinem Freund kopfschüttelnd nach, wobei er nicht verhindern konnte, sich die Situation noch einmal vor Augen zu führen und dabei zufrieden zu lächeln.

<<Das war doch ein voller Erfolg>>
 

Als sie schließlich aus dem Wohngebäude gingen, blitzte ihnen die Sonne schon übermütig entgegen und Satoshi musste für einen Moment die Augen zusammenkneifen, ehe er sich an die ungewohnte Helligkeit gewöhnen konnte.

"Dein Anzug ist leicht zerknittert...", murmelte er, um irgendetwas zu sagen, da ihm die Stille zwischen ihnen schon etwas peinlich wurde.
 

Akuma strahlte immer noch mit der Sonne um die Wette und amüsierte sich prächtig. Er hatte einen schon fast sadistischen Gefallen an Satoshis Verlegenheit gefunden und war wirklich schwer dazu verführt diese noch weiter auszubauen, doch schließlich erbarmte er sich. Nachdenklich blickte er an sich herunter und musterte den Anzug skeptisch.

"Joa, hast recht. Naja, ich denke mal der Chef wird mir nicht den Kopf abreißen, zu mal wir ein Bügeleisen im Laden haben, um die zerknitterten Sachen, die die Kunden anprobiert haben wieder verkaufsfähig zu machen. Also kann ich das auch da noch ausbügeln." Er schaute seinem Freund ins Gesicht und versuchte dessen Blick einzufangen.
 

Den sturen Blick Akumas bemerkend, wanderten seine Augen unsicher zum Anderen rüber und sahen ihn schließlich fragend an.

"Uhm...ist was?" Seine Stimme klang schon beinahe kleinlaut, was wohl noch die Nachwirkungen seiner Verlegenheit war und schaute nun ebenfalls an sich runter, die Hände letztendlich in die Hosentaschen steckend.
 

<<Es ist wirklich zu niedlich, wenn er so verlegen ist>>, dachte Akuma und grinste wieder.

"Hat dich mein Anblick so geschockt?", fragte er gerade heraus ohne Rücksicht auf die widerkehrende Röte auf Satoshis Wangen. Er kicherte und hakte sich bei seinem Freund unter.

"Wirst du jetzt sterben?"
 

"Was?" Schnell wandte er sein Gesicht wieder zu Akuma, der weiterhin vor sich hingrinste, den Sonnenstrahlen kurz Beachtung schenkte und sich von ihnen bescheinen ließ.

"Nein...uhm, überhaupt nicht..", murmelte er leise, kratzte sich unsicher an der Wange und hoffte, dass er seine verlegene Röte ablegen könnte, bevor sie in das Geschäft kamen.

"Guck mal, sind die ein Paar?"

"Das sind doch Männer"

"Hey, schau...da sind zwei Schwule..."

Leicht aufsehend, erkannte er die tuschelnden Leute um sie herum, wie sie sie mit Blicken fixierten, als sie an ihnen vorbeigingen...neugierige, abstoßende, peinlich berührte Blicke...
 

"Das hört man doch gerne.", flüsterte er vor sich hin, so dass es Satoshi nicht hören konnte und grinste munter.

Auf einmal wurde er sich der vielen Leute um sie herum bewusst, die sie anstarrten wie eine Attraktion im Zirkus. Genervt verdrehte er die Augen und seufzte.

"Intolerantes Pack. Als wäre das so etwas Besonderes." Er hatte sich noch nie groß von der Meinung Andere beeindrucken lassen, schon gar nicht was seine sexuelle Orientierung betraf.

"Wenn's ihnen nicht passt, sollen sie woanders hingucken."
 

"Das werden sie wohl nicht so schnell...", nuschelte er, hoffte aber, dass er bald ihre Blicke nicht mehr spüren musste, da sie ihn allmählich unsicher werden ließen und automatisch löste er sich von Akuma, um ganz normal neben ihm herzugehen...am Vortag hatte er es noch geschafft, mit Akuma für eine Weile Händchen haltend durch die Straßen zu gehen, aber hier waren sie in seiner Nachbarschaft...hier kannte er die Leute, wenn auch nur vom sehen her, und hier schnitten ihm solche Aussagen mehr denn je in sein Fleisch.
 

Akuma sah verwundert zu seinem Freund, der sich etwas von ihm entfernt hatte. Er war nicht verletzt, höchstens enttäuscht, aber tief im Inneren wusste er, dass es immer so sein würde. Sie waren nun mal zwei Männer, auch wenn es für ihn keine Rolle spielte, noch nie gespielt hatte, war ihm klar, dass nicht alle Leute so tolerant waren.

An Satoshis Haltung bemerkte Akuma, dass sich dieser mehr als unwohl fühlte, weshalb er ihm kräftig auf den Rücken schlug und laut genug fragte, so dass es all die hören würden, die sie so entsetzt anstarrten.

"Na, wie geht's deiner Freundin so? Ihr gebt wirklich ein tolles Paar ab, Brüderchen. Noch mal dank, dass du mir über die Trennung mit Makoto geholfen hast." Aus den Augenwinkeln sah er wie die Umstehenden erleichtert nickten und sich wieder ihren eigenen Angelegenheiten zu wandten oder sie sogar anlächelten.

<<Menschen sind doch so leicht zu täuschen>>, dachte er verächtlich.
 

Akuma zunächst irritiert anguckend, sah er, wie die Anderen um sie herum schließlich verständlich nickten.

"Sie sind Brüder..."

"So ein gutes Verhältnis in der Familie ist doch was schönes.."

"Mein Bruder ist nicht so nett zu mir.."

Ein leichtes Lächeln verließ Satoshis Lippen und es wirkte gleichzeitig auch entschuldigend.

Akuma musste wohl gemerkt haben, wie er sich fühlte und nahm es sogar in Kauf, seine eigenen Gefühle zu verleugnen.
 

"Siehst du, man kann sie ganz einfach täuschen. Eigentlich erbärmlich." Seine Stimme klang etwas traurig, doch zugleich auch verständnisvoll. Die bersteinfarbenen Augen ruhten auf der Straße und huschten über die Gesichter der Leute. Er hatte gelernt zu verstehen wie sie dachten und fühlten, in dem er sie beobachtet hatte.

"Na komm, es ist nicht mehr weit." Akuma legte einen Schritt zu und steuerte auf den Laden zu, der schon in Sichtweite kam.
 

Immer langsamer werdend, blieb er letztendlich stehen und blickte zurück...die Menschen von vorhin, die eben noch ihre Münder aufgerissen hatten, und sie anstarrten, kümmerten sich nun einen Dreck um die Beiden, hielten es sogar gar nicht mehr nötig über sie zu reden und gingen ihrem eigenen Leben nach, wie sie es von Anfang an hätten tun sollen.

Den Blick nach vorn wendend, sah er Akuma, starrte auf die breiten Schulter, den geraden Gang...die Person wirkte fast schon wie ein Zufluchtsort, aber irgendwie hatte er vorhin nicht daran geglaubt...ob er mit dieser Geste Akuma verletzt hatte? Er hatte gehandelt ohne darüber nachzudenken...

Die Gedanken aber schnell beiseite schiebend, lief er ihm hinterher, um ihn einzuholen und schritt schließlich neben ihm her.
 

Akuma versuchte das eben Geschehene so schnell wie möglich zu vergessen. Satoshi vertraute ihm, er wusste, dass er ihn immer beschützen würde, vor allem und jedem. Sein Freund wusste es, doch konnte er noch nicht ganz verstehen. Und das war der Punkt. Die letzten Jahre waren nicht einfach für ihn gewesen, deshalb brauchte er wahrscheinlich noch etwas Zeit, bis er wirklich verstehen konnte, warum Akuma all das für ihn tun wollte.

Mit einem sanften Lächeln wandte er sich an den Mann, den er über alles liebte.

<<Irgendwann wirst du es schon noch begreifen>>

"So, auf zu deinem ersten Arbeitstag.", sagte er heiter und öffnete für Satoshi die Tür zum Laden.
 

"Uhm..." Er blieb vor der Tür stehen, linste wie am Vortag einfach nur hinein, als er wieder das feine Innere des Geschäftes sah und atmete tief durch.

"Ich muss zuerst zu deinem Chef, oder?..." Nun die unausgesprochene Bitte Akumas nachgehend, trat er ein, hielt sich aber weiterhin in der Nähe des Anderen, da er sich hier einfach am Wohlsten fühlte.
 

"Süßer, das is auch dein Chef und ja, du solltest dich zuerst bei ihm melden. Komm, ich zeig dir sein Büro." Er ging voran, an der Kasse vorbei in den hinteren Teil des Gebäudes, welches überraschend groß war.

"Hier sind die Umkleiden der Mitarbeiter." Akuma deutete nach rechts auf eine Tür mit der Aufschrift 'Privat'

"Es zieht sich zwar niemand darin um, aber du kannst deine Sachen dort einschließen." Erst als sie vor einer dunkelbraunen Eichentür ankamen, stoppte Akuma und klopfte an. Ein gedämpftes 'Herein' drang nach draußen und er drückte die Klinke herunter.

"Guten Tag, Herr Hinode. Ich bringe ihnen ihren neuen Mitarbeiter.", lachte Akuma und machte einen Schritt zur Seite, damit Satoshi auch den Raum betreten konnte.
 

Er fuhr sich vorher noch schnell durch die Haare, zupfte einige Strähnen zurecht, als Akuma auch schon beiseite trat und er direkten Blickkontakt mit dem Chef hatte.

Unsicher warf er einen kurzen Blick zu Akuma, trat dann aber ein und ging auf Herrn Hinode zu, um ihm die Hand zu reichen.

"Guten Tag.."
 

"Ah, Herr Namida, schön sie zu sehen.", lächelte der junge Mann und drückte Satoshis Hand.

"Es freut mich, dass sie sich dazu entschieden haben bei uns zu arbeiten. Wir müssten nur noch ein paar Formalitäten erledigen." Er deutete mit der Hand auf einen Stuhl vor seinem Schreibtisch und setzte sich selbst in seinen Ledersessel.

"Nehmen sie doch Platz." Dann richtete er seine Aufmerksamkeit auf Akuma, der immer noch neben der Tür stand und lächelte ihn freundlich an.

"Sie können ja schon mal den Laden aufschließen. Ich denke, wir beide kriegen das hier auch allein hin." Akuma nickte kurz und verließ dann den Raum, vorher jedoch Satoshi noch einmal aufmunternd zulächelnd.
 

Akumas Lächeln behutsam in sich aufnehmend, wandte er sich wieder dem Chef zu und setzte sich ihm gegenüber.

Abwartend blickte er auf den anderen Mann, der gerade ein paar Blätter zurecht sammelte und sah sich dann in dem Raum ein wenig um. Wie zu erwarten hatte dieser Raum dieselbe elegante Atmosphäre wie das Geschäft und er fragte sich, ob er dem überhaupt gewachsen war und nicht fehl am Platz.
 

Die Blicke seines neune Angestellten bemerkend, sah Herr Hinode freundlich lachend zu ihm hinüber.

"Keine Sorge, sie werden sich bestimmt schnell hier einleben. Ich denke Herr Tenshi wird sie gut einarbeiten. Es gibt hier eigentlich nur wenige Regeln, die sie beachten sollten. Einige davon sind, immer pünktlich zu sein, die Kunden freundlich und zuvorkommend behandeln und ordentlich aufzutreten. Wie ich sehe, haben sie ihre Garderobe schon etwas angepasst, sehr gut. Sie müssen nicht in Anzug kommen, dass habe ich eigentlich auch nicht von meinen anderen Mitarbeitern erwartet, es sollte nur nicht zu unseriös wirken, aber ich vertraue ihnen in dieser Sache voll und ganz." Er nickte einmal und schob dann die Papiere über den Tisch zu Satoshi.

"Lesen sie sich das in aller Ruhe durch und wenn sie einverstanden sind, unterschreiben sie einfach auf der gepunkteten Linie." Er faltete die Hände und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.
 

"Uhm...danke.." Er nahm die Papiere zu sich, presste während dem Lesen die Lippen aufeinander, als er die "Hausregeln" auch noch mal Schwarz auf Weiß lesen konnte und nahm schließlich den Kugelschreiber, der auf dem Tisch lag, um zu unterschreiben.

Jetzt war er also wirklich endgültig aus dem Lokal draußen, und ein Mitarbeiter dieses Geschäftes....

Ein leises Lächeln zierte seine Lippen, als Satoshi erkannte, dass er wohl keine Betrunkenen mehr bedienen musste und reichte die Papiere wieder seinem neuen Chef.
 

Dieser nahm sie freundlich nickend entgegen und prüfte noch einmal alles.

"Sehr gut. Haben sie sonst noch irgendwelche Fragen? Wenn nicht können sie dann zu Herrn Tenshi gehen und sich alles erklären lassen. Falls ihnen doch noch etwas auf dem Herzen liegt...meine Tür ist immer offen." Er stand wieder auf und ging um den Tisch herum zu einem kleinen Safe, in den er die Papiere hineinlegte.
 

Verwundert straffte Satoshi seine Schultern, verwundert deshalb, da dieser Chef anscheinend ein Mensch war, dem viel Gutmütigkeit ins Herz verlegt wurde und nickte leicht gedankenverloren.

"Danke nochmals.." Mit einem freundlichen Lächeln, reichte er ihm wieder die Hand, fühlte sich nun schon etwas sicherer, als zuvor, war aber dennoch froh, dass er wieder zu Akuma durfte.
 

Akuma hatte währenddessen den Laden geöffnet und die Kasse vorbereitet. Gerade bediente er eine etwas unentschlossene Kundin, die ein geblümtes Kostüm anprobierte. Es stand ihr in keinster Weise, doch Akuma hielt sich zurück ihr dies zu sagen. Erst, wenn sie ihren Unmut darüber ausdrückte, würde er ihr zustimmen und ein anderes reichen, dass seiner Meinung nach besser passte. Eins musste man dem jungen Mann lassen, er verstand etwas von Mode.

Als er Satoshi aus dem hinteren Teil kommen sah, winkte er ihm zu und lächelte die Frau freundlich an.

"Würden sie mich für einen Moment entschuldigen? Ich bin gleich zurück, falls doch etwas sein sollte, ich bin gleich da drüben." Und somit schlenderte er auf seinen Freund zu und blieb kurz vor ihm stehen.

"Na, alles klar?"
 

"Ich bin einer von euch...", hob er schon fast verlegen die Schultern und blickte ihn leicht schmunzelnd an.

Er linste kurz an Akuma vorbei, konnte die Frau erkennen, die nach wie vor an dem Kostüm herumnestelte und sich im Spiegel betrachtete.

"Die braucht definitiv deine Hilfe", lachte er ihm leise ins Ohr.
 

"Einer von uns? Das klingt, als wärst du ner Sekte beigetreten.", grinste Akuma und drückte kurz Satoshis Hand. Dann wandte er sich wieder um.

"Ja, wohl wahr. Am besten, du bleibst erst mal an der Kasse, is momentan sowieso nicht viel los. Alles Andere machen wir später.", sagte er noch bevor er zu seiner verzweifelnden Kundin zurück ging.
 

Er lachte auf, presste aber im nächsten Moment die Lippen aufeinander, da er ja nicht wusste, ob man hier überhaupt so laut sein durfte und folgte der Aufforderung Akumas.

Die Stunden schlichen dahin, Kunden kamen und gingen, kauften etwas, sahen sich um oder betrachteten die für sie doch zu teure Mode, um sie wieder zurückzulegen.

Er war gerade in Gedanken versunken, starrte ins Nichts, als er ein Mädchen auflachen hörte und sah in diese Richtung. Sie stand neben Akuma, ließ sich von ihm beraten und witzelte mit ihm herum. Er wusste, dass das für Akuma nur fürs Geschäft war, konnte aber dennoch den Funken an Neid nicht verleugnen...Neid, weil es einfach für die Öffentlichkeit üblich war, dass Frau und Mann herumflirteten, anstatt Mann und Mann...sie konnten sich einfach so zeigen, ohne darüber nachzudenken, stattdessen musste er immer schauen, dass er Akuma nicht zu lange beobachtete. Kurze Zeit später stand dieses Mädchen auch schon vor ihm, hielt das Kleid in der Hand, das Akuma ihr angedreht hatte und bezahlte bei Satoshi.

"Der Typ eben war so geil, findest du nicht, Nana-chan?" Das andere Mädchen, womöglich die Freundin, nickte nur, blickte wieder über die Schulter zu Akuma hin, als sie wieder zu Satoshi linste und dem Mädchen was ins Ohr flüsterte.

"Stimmt, der auch..", lachte sie darauf laut auf und hängte sich bei "Nana-chan" ein, um aus dem Lokal zu gehen.
 

Sichtlich genervt kam Akuma zu Satoshi und stützte sich neben ihm auf den Verkaufstresen, während die andere Hand beruhigend seine Schläfen massierte.

"Dieses Weib!", stöhnte er. "Is die ganze Zeit nur am lachen und gackern. Tuschelt ständig mit ihrer Freundin rum und dann immer dieses Nana-chan hier, Nana-chan da. Fast hätte ich Nana-chan dieses blöde Kleid ins Maul gestopft. Hat doch glatt versucht mich zu dem Date zu überreden." Er schüttelte verständnislos den Kopf. "Ich weiß schon, warum ich auf Männer stehe." Seine Augen funkelten belustigt, als er Satoshi fragend musterte.

"Und, wie läuft's bei dir? Alles in Ordnung?"
 

"Uhm.." Er schluckte nervös, als er hinter Akuma einen Kunden stehen sah, der wohl das eben Gesagte gehört hatte und nickte dann, "Ja...alles klar, ich denk langsam geht es..", deutete aber gleichzeitig verstohlen mit den Augen zu dem Kunden dahinter.
 

Akuma zog die Augenbrauen zusammen und sah Satoshi verständnislos an, bis er begriff, dass dieser versuchte ihn auf etwas hinter seinem Rücken hinzuweisen. Er drehte sich langsam um und sah in das Gesicht eines schon in die Jahre gekommenen Mannes. Sofort erstrahlte sein Zahnpastalächeln und seine Hände verschränkten sich auf dem Rücken.

"Guten Tag, kann ich etwas für sie tun?", fragte er freundlich wie es sich für einen guten Verkäufer gehörte und tat so, als wäre nichts passiert.
 

<<Meine Nerven...>>

Sich die Stirn reibend, als hätten ihn Kopfschmerzen überfallen, erinnerte er sich daran, dass sie im Lokal zwar auch öffentlich miteinander getanzt hatten und sich sogar küssten...musste aber zugeben, dass das dumpfe Licht im Lokal nicht gerade viel verriet und die Meisten sowieso zu betrunken waren, als dass ihnen so was auffiel.
 

Akuma lächelte immer noch freundlich und konnte somit den Mann durch seine Natürlichkeit überzeugen. Sie verschwanden in der Herrenabteilung, doch Akuma drehte sich noch mal um und grinste Satoshi frech an, schnitt eine Grimasse.

<<Er wird sich wohl nie daran gewöhnen, dass wir angestarrt werden. Ich habe mich damit abgefunden, weil er mir wichtiger ist als das Gerede der Leute, aber er...>>
 

Satoshi bemerkte Akumas Grinsen, sah auf, lächelte zurück, wurde aber gleich darauf verlegener, als eine Kundin, die bezahlen wollte, sich schon räuspern musste, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen.

Mann, es war wirklich schwer, Akuma nicht längere Zeit hinterher zu gucken, aber für den Anderen selbst...sah die Sache irgendwie einfacher aus.
 

Die Zeit verging schneller als gewohnt für Akuma, der gar nicht mehr aus der Beratung herauskam. Um Viertel vor fünf stellte er sich neben Satoshi und legte ihm eine Hand auf die Schulter.

"Ich sag dir, wenn ich endlich hier rauskomme, bin ich der glücklichste Mensch auf Erden. Es scheint, als hat irgendwer ne Dose mit unentschlossenen Käufern geöffnet.", seufzte er und stütze sich gegen seinen Freund.

"Nur noch ne Viertel Stunde, dann können wir endlich nach Hause. Freust du dich schon?"
 

"Zu wem gehen wir denn?" Er legte den Kopf schief, so dass er besser in Akumas müdes Gesicht blicken konnte und musste ein wenig über die Verzweiflung der unentschlossenen Käufer wegen lächeln.
 

Akuma stemmte die Hände in die Hüften und sah Satoshi tadelnd an.

"Findest du nicht, dass diese Zu-mir-oder-zu-dir-Masche etwas klischeehaft ist? Seh ich aus wie jemand, der darauf reinfällt?", empörte er sich. Sein zuerst ernstes Gesicht verwandelte sich in sekundenschnelle zu einer spitzbübischen Grimasse und ein helles Lachen drang aus seiner Kehle.

"Ich weiß nicht, kommt drauf an, was du noch vor hast.", hauchte er in Satoshis Ohr und knabberte etwas daran.
 

Akuma ratlos ansehend, müssten jetzt wohl gerade imaginäre Fragezeichen über seinem Kopf schweben, als er sich fragend an der Wange kratzte.

"Was soll ich denn noch vor haben?"
 

Akuma seufzte resigniert und winkte theatralisch ab.

"Ach Toshi, du bist manchmal so, wie soll ich sagen, unschuldig. Denkst an nichts Böses, während dein Teufel nur schmutzige Gedanken hat." Er zwinkerte ihm zu und lachte laut auf.

"Guck nich so, das war ein Scherz. Was wollen wir denn machen? Nen Film gucken? Ich bin eigentlich für deine Wohnung...bei mir ist nicht aufgeräumt."
 

<<Bei mir ist aber auch nicht aufgeräumt...naja, bei mir liegen aber auch keine Kartons herum...>>

Sich noch Gedanken um die Wohnung machend, kam ihm erst jetzt das Gesagte Akumas in den Sinn und er wurde allmählich röter im Gesicht, ehe er sich leise räusperte, seine Verlegenheit somit wieder unterstrich.

"Dann zu mir..."
 

<<Das hat aber lange gedauert>>, schoss es Akuma durch den Kopf, als er Satoshi Tomate spielen sah. Man konnte wirklich seine Freude an diesem Spiel finden, wie er fand.

"Gut, dann geh ich schon mal nach hinten und mach die Abrechnung. Dauert nicht lange. Um sechs schmeißt du die letzten Kunden freundlich raus, sofern noch welche da sind und schließt ab." Er warf Satoshi einen Schlüsselbund zu, der klimpernd durch die Luft segelte.
 

Den Schlüssel auffangend, blickte er sich um, hielt nach Kundschaft Ausschau und lehnte sich schließlich an die Anrichte, noch immer gegen seine Röte ankämpfend, die ihm Akuma so herrlich auf die Wangen getrieben hatte.

<<Schmutzige Gedanken...>>

"~o? Hallo?...öh, entschuldigung.." Erst als Satoshi jemand antippte, schoss er mit dem Kopf hoch und sah einen weitern Kunden, der darauf wartete, dass er seine ausgesuchte Ware bezahlen konnte.

Als der Zeiger schließlich die volle Stunde erreichte und es sechs Uhr schlug, schloss er den Laden, wie Akuma es ihm aufgetragen hatte und ging nach hinten, wo der Andere noch immer mit den Abrechnungen beschäftigt war.
 

Fleißig die Zahlen eintippend, bemerkte er nicht wie Satoshi den Raum betrat, sondern fluchte leise vor sich hin, als er sich vertippte und von vorne anfangen musste. Es war nur das stetige Klimpern der Tasten zu hören und schließlich verstummte auch das und Akuma lehnte sich mit geschlossenen Augen zurück und legte den Kopf in den Nacken.

"Aah, geschafft.", stöhnte er und reckte sich ausgiebig.
 

Er hatte sich gegen den Türrahmen gelehnt, hatte Akuma beobachtet, wie er da so konzentriert dasaß, ab und zu leise vor sich hinfluchte und sich mit den Händen durch die Haare fuhr.

"Fertig?" Satoshi trat auf ihn zu, legte seine Hände auf dessen Schultern und lehnte sein Kinn auf seinen Schopf.
 

Akuma zuckte überrascht zusammen, da er den Anderen nicht kommen gehört hatte, doch entspannte sich sofort wieder und nickte, wobei Satoshis Kinn über seinen Kopf rieb.

"Ja, wir können gehen." Damit stand er auf, fasste den Schwarzhaarigen bei der Hand und zog ihn aus dem Laden hinaus, nachdem er das Licht gelöscht und abgeschlossen hatte. Es war noch hell und die Sonne schickte ihre letzten warmen Strahlen des Tages über die Straßen, um sich zu verabschieden.
 

Fortsetzung folgt o^^o

ohne Titel

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Und hier ist das endgültig letzte Kapitel *snif* hier trennen sich unsere Wege...das ist ja alles so furchtbar traurig...nein, eigentlich nicht. Ich will auch nicht lange reden und euch aufhalten.

An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an alle Kommischreiber, die diese FF gelesen haben und Akuma und Satoshi auf ihrem gemeinsamen Weg begleitet haben.

Vielleicht ließt man sich ja nochmal.
 


 


 

Kapitel 17
 

Noch nie war er in einen so tiefen Schlaf gesunken, der sein ganzes Sein zu erfassen schien und in eine andere Welt leitete. Weder die Sonnenstrahlen, noch das muntere Gezwitscher der Vögel, die langsam erwachten, konnten ihn wecken. Akuma lag ganz still da, nur den Körper neben sich unterbewusst wahrnehmend, träumte er immer noch lächelnd vor sich hin.
 

Ein unbändiges Geräusch, wohl von der Türklingel, ließ ihn aufschrecken, als er neben sich blickte und auf Akuma herabsah, der friedlich mit einem entspannten Gesicht noch in der Welt des Schlafes war. Das Geklingel wurde jedoch nicht durch Stille abgelöst und ließ Satoshi genervt aufbrummen, als er schlaftrunken nach seiner Boxershorts griff und sie drüberzog, ehe er schließlich die Tür öffnete.

<<Wer, verdammt noch mal, stört da um diese Uhrzeit...>>

"Hey, Sato...wollte nur sehen, ob du noch heil nach Hause gekommen bist..", grinste ihm Misha entgegen.
 

Mit der Zeit kam auch in Akumas Körper etwas Leben und er wälzte sich laut schmatzend in den Laken, wobei seine Hand suchend herumtastete, allerdings nicht fündig wurde. Schlaftrunken hob er den Kopf, jetzt doch etwas missmutig gelaunt, weil seine Wärmequelle fehlte.

"Toshi?", murmelte er, wobei seine Hand immer noch suchend über das Bett fuhr, um sich zu vergewissern, dass sich der Andere auch in keiner Falte versteckt hatte. Als er auf einmal gedämpfte Stimmen von draußen hörte, horchte er auf und quälte sich schließlich aus dem Bett, schnappte seine Boxershorts und tapste der Geräuschquelle nach. Als er Satoshi an der Wohnungstür geortet hatte, lief er verschlafen gähnend auf diesen zu.

"Was is denn los? Warum hast du mich da im Bett allein gelassen?", fragte er maulend, erstarrte aber im nächsten Moment, als seine Augen auf die Ursache von Satoshis Verschwinden fielen und sofort verfinsterte sich sein Gesichtsausdruck.

"Was macht der denn hier?"
 

Misha und Satoshi hatten wohl nun gleichzeitig den Mund aufgerissen, als Akuma plötzlich genauso halbnackt auftauchte, wie Satoshi vorhin...Der Schwarzhaarige eher, weil er merkte, wie sich seine Wangen wieder vor Verlegenheit färbten und Misha, weil er entsetzt war, zu sehen, dass dieser Typ aus dem Lokal hier so freizügig durch Satoshis Wohnung latschte und viel zu vertraut mit ihm umging, als dass man es als Freundschaft abtun konnte.

"Was...was geht hier ab?", fragte Misha noch immer mit leisem Entsetzen in der Stimme.
 

"Das Selbe könnte ich dich auch fragen.", zischte Akuma dem verdatterten Mann mit grimmiger Miene zu. Das konnte er auf den Tod nicht ab, wenn Satoshis Pseudo-Freunde auch noch bei ihm auftauchten, nachdem sie ihn abgefüllt hatten. Sie waren ja nicht mal wirkliche Freunde, sonst hätten sie ihn auch nicht wieder zum Alkohol verführt.

"Was willst du hier? Hat es dir nicht schon gereicht Toshi abzufüllen? Musst du ihm jetzt auch noch hinterher rennen, du Flasche?" Man konnte deutlich sehen, dass Akuma kurz davor stand dem Kerl an die Gurgel zu gehen. Wie konnte er es wagen, hier aufzukreuzen und sie zu stören? Er hatte Satoshi wahrlich schon genug Schaden zugefügt und Akuma hatte sich fest vorgenommen, dass er ihn davor schützen würde.
 

"Akuma.." Satoshi blickte unsicher auf seinen Freund, legte seine Hand auf dessen Schulter, um ihn zurückzuhalten, da er sich Misha bedrohlich näherte und schüttelte leicht den Kopf, als Akuma fragend zu ihm rübersah.

"Hey, Mann, mach mich nicht gleich an...ich bin lediglich hier, um nach ihm zu sehen, kapiert?", schnauzte Misha, schon fast beleidigt, machte aber sicherheitshalber einen Schritt zurück.
 

Leise murrend trat Akuma zurück und stellte sich demonstrativ mit vor der Brust verschränkten Armen neben Satoshi.

"Um nach ihm zu sehen?", schnaubte er verächtlich, wobei eine seiner schlanken Augenbrauen nach oben wanderte.

"Als ob du dich wirklich um sein Wohl kümmern würdest." Akuma verstand einfach nicht wie Satoshi mit so jemandem befreundet sein konnte, selbst wenn er früher viel mit ihnen zusammen gewesen war. Erkannte er nicht, dass sie ihm alles andere als gut taten?
 

"Jetzt plustere dich nicht gleich so auf, man darf doch wohl einen Freund besuchen gehen...aber anscheinend hast du grad miese Gesellschaft, Sato...ich komm ein andres Mal.." Demonstrativ schenkte Misha Akuma noch einen finsteren Blick und machte auf dem Absatz kehrt, die Beiden allein zurücklassend.
 

Das war zu viel für Akuma. Seine Wut hatte sich in seinem Inneren immer weiter hochgeschaukelt, egal ob nun wegen der Kommentare Mishas oder der Tatsache, dass er da war.

"Miese Gesellschaft? Ich kann dir gerne zeigen, wie mies seine Gesellschaft ist!", rief er und stapfte ihm hinterher, die Hände zu Fäusten geballt. Es war ihm egal, dass er nur in Boxershorts gekleidet war und eindeutig überreagierte. Im Moment war der Drang diesem Kerl eine rein zu hauen einfach übermächtig. Noch bevor Misha an der Treppe war, holte Akuma ihn ein, packte seine Schulter und schleuderte ihn zu sich herum, wobei er ihn hart gegen die Wand drückte.
 

"Akuma...!!" Er eilte seinem Freund hinterher, drängte sich zwischen die beiden jungen Männer und schaute in die bernsteinfarbenen Augen, die wütend auffunkelten und stützte seine Hände gegen die Schultern, während Misha ein wenig schockiert zu Akuma rübersah, jedoch seine Chance darin entdeckte durch Satoshis Auftreten von dort zu verschwinden und die Treppen runtereilte, ihm noch ein "Du bist ja verrückt!", zurufend.
 

Aufgebracht schlug er Satoshis Hände von seinen Schultern, nicht wissend, was er jetzt tun sollte und sah ihn zornig an.

"Was soll das? Warum bist du dazwischen gegangen? Der Kerl hat mal ne ordentlich Abreibung verdient!", schnauzte er den Schwarzhaarigen an, wobei seine Augen Funken sprühten.

"Dieser Idiot verführt dich doch nur wieder zum Trinken und...und..." Im Grunde konnte er sich seine Reaktion selbst nicht erklären, es stand nur fest, dass bei ihm irgendetwas ausgetickt war, als er Misha bei Satoshi stehen gesehen hatte. Wütend drehte er sich um und stapfte zurück in die Wohnung.
 

Akuma mit ausdrucksloser Miene hinterherstarrend, ließ er seine Arme sinken und seufzte schließlich auf, ehe eine alte Frau ihre Wohnungstür aufmachte und den Kopf rausstreckte um nachzusehen, was sich im Gang abspielte und Satoshi somit schnell in seine Wohnung zurückeilte.

Er lief ins Wohnzimmer, blieb schließlich mitten im Raum stehen, als er Akuma wütend vor sich hinstarrend auf der Couch sitzen sah.

"Du hast aber wenig Vertrauen in mich..."
 

Akuma brodelte immer noch still vor sich hin, als Satoshis Worte ihn wie ein Faustschlag in den Magen trafen. Sein Kopf ruckte herum, mit einem verständnislosen Ausdruck in den Augen starrte er den Anderen an, da er nicht verstand, was dieser meinte.

"Wie kannst du das sagen? Natürlich vertrau ich dir!" Empört sprang er auf, umrundete das Sofa und kam vor seinem Freund zum Stehen. Sein Gesicht war immer noch rot und hitzig vor Aufregung.

"Ich dachte, dass hätte ich dir oft genug gezeigt." Er konnte einfach keinen Zusammenhang zwischen dem eben Geschehenen und Satoshis Worten sehen.
 

Satoshi schaute ihm in die Augen, wollte darin lesen, aber irgendwie waren sie von Wut so benebelt, dass er nicht mehr erkennen konnte, als den Funken Zorn.

Langsam schüttelte er den Kopf, sah zur Seite, da er nicht länger diesem Blick stand halten konnte.

"Manchmal seh ich aber nicht viel davon...was du Vertrauen nennst. Du hast Angst, dass ich wieder trinke...glaubst, dass Misha mich dazu wieder bringt...es mag vielleicht wirklich schwer sein, mir zu vertrauen, aber in dieser Hinsicht...lass das meine Angelegenheit sein..", murmelte er leise, fixierte nach wie vor einen fiktiven Punkt in seiner Fantasie. Er wusste, dass man seine Worte in den falschen Hals bekommen konnte, aber was er wirklich wollte, war, Akuma nicht einfach noch mehr zu belasten...denn wenn der Andere ihn mal als Last ansehen würde, würde er sicher daran zugrunde gehen.
 

Resignierend biss Akuma sich auf die Unterlippe und verfluchte sich selbst, da er nun erkannte, dass Satoshi Recht hatte, nachdem er ihm so einen Dämpfer verpasst hatte. Mit zerknirschtem Gesichtsausdruck ließ er den Kopf hängen, von der eben noch brennenden Wut war nichts mehr zu spüren, und seufzte leise.

"Du hast ja recht. Es war falsch von mir und ich hätte dir mehr vertrauen sollen. Ich war nur so wütend. Immer wenn ich Misha sehe, muss ich daran denken, was du schon alles durchgemacht hast, wegen ihm, wegen deines Vaters. Ich hab einfach Angst dich zu verlieren. Angst, dass so etwas noch mal passiert." Er griff nach Satoshis Handgelenk, dass wie immer von dem Nietenarmband bedeckt wurde. Seine Augen ruhten lange darauf.

"Würdest du es mal ablegen? Für mich?", fragte er vorsichtig, wobei seine Stimme einen sanften, zugleich auch traurigen Ton hatte.
 

Seine Augen verfolgten mit, wie Akuma sein Handgelenk zu sich zog und es musterte, schließlich mit den Fingern über das Band strich und ihn mit einem traurigen Blick ansah.

~Ich habe einfach Angst dich zu verlieren...~, hallte es in seinem Innere nach, als er Akuma noch immer mit hochgezogenen Augenbrauen ansah, nun trotz des Alters ziemlich schutzlos aussah.

Er schluckte, versuchte seine ausgetrocknete Kehle von dem Kloß zu befreien, der sich langsam in ihm breit gemacht hatte, als die Bitte des Anderen noch immer in der Luft hing.

Zaghaft nahm er seine Hand wieder zu sich, fühlte das Nietenband...er hatte es bisher immer nur beim Duschen abgenommen, noch nie einfach nur so, auch wenn jemand danach fragte...aber Akuma sollte sehen, dass auch er ihm vertraute und nahm es schließlich ab, die Hand jedoch noch an sich gezogen.
 

Akuma folgte gespannt wie sich das Armband löste, aber Satoshi sein Handgelenk immer noch an seiner Brust versteckte. Zögerlich streckte er die Hand aus, legte die Finger um den Arm des Anderen und blickte ihm kurz in die Augen.

"Darf ich?", wollte er zaghaft wissen, obgleich diese Frage eher rethorisch gemeint war. Sanft zog er Satoshis Hand zu sich und drehte sie um, damit er die Innenseite sehen konnte. Ein stechender Schmerz durchfuhr sein Herz, als er die blasse Narbe an dem Gelenk sah, die sich deutlich von der gebräunten Haut abhob. Gequält schloss er die Augen, öffnete sie jedoch sogleich wieder und strich vorsichtig an der Narbe entlang. Bei der Vorstellung, wie verzweifelt sein Freund gewesen sein musste, um so eine Tat zu versuchen, wurde Akuma schlecht. Er hätte ihn verlieren können bzw. ihn nie kennen gelernt, nie lieben gelernt. Einem spontanen Impuls folgend führte er die Hand an sein Gesicht und küsste zärtlich über den hellen Schnitt.
 

Er fing an zu blinzeln, als er merkte, dass seine Augen zu brennen begannen, wohl durch die Tränen, die hinaustreten wollten.

Sein Herz klopfte immer schneller, als er Akumas Reaktion beobachtete und die Narbe schließlich mit seinen Lippen berührte.

Die Stelle, mit der Satoshi eigentlich sein Leben beenden wollte, weil er keinen Sinn in seinem Dasein sah...weil er immer dachte, dass es falsch war, dass er auf der Welt war, wurde nun sanft geküsst...von dem Menschen, der ihm einen Sinn zu leben gab und der ihm beigebracht hatte, dass auch er das Recht hatte auf dieser Welt zu sein.
 

Seine Lippen gaben die weiche Haut wieder frei und nur noch der warme Atem strich über die Stelle, die Satoshi immer verbarg. Akuma richtete seine Augen auf das Gesicht seines Freundes, mit einem sanften Lächeln wischte er ihm die Tränen aus den Augen und lehnte seinen Kopf gegen die Stirn des Anderen.

"Versprich mir, dass du so etwas nie wieder tust, ja? Das würde ich nicht überleben.", hauchte er, wobei sich ein leichtes Zittern in seine Stimme schlich.
 

Er nickte zaghaft, brachte keine Worte heraus, da ihm der Kloß im Hals noch immer die Stimme nahm, legte seine Arme aber um Akumas Nacken, wobei das Nietenband noch immer in seiner Hand fast zerquetscht wurde, und drückte ihn an sich. Er wusste nicht, warum er weinte, vielleicht weil Akuma ihn trotz seiner Handlungen in der Vergangenheit noch immer liebte oder vielleicht, WEIL Akuma ihn ÜBERHAUPT liebte.
 

Seine Arme legten sich wie selbstverständlich um Satoshis Taille und pressten ihn nur noch fester an sich, als müsse Akuma sich seiner Anwesenheit erst richtig bewusst werden. Nein, Satoshi durfte nie wieder versuchen sich das Leben zu nehmen, dafür war es viel zu kostbar, mal davon abgesehen, dass Akuma daran endgültig zerbrechen würde.

"Ich liebe dich so sehr.", flüsterte er in Satoshis weiches Haar, dass ihn an der Nase kitzelte.
 

Seine Tränen bahnten sich unaufhörlich einen Weg über die Wangen, tropften auf Akumas Schulter oder blieben auch einfach nur an seinen Wangen haften.

Dass es so befreiend sein konnte, von einem Menschen so dermaßen geliebt zu werden und dass er selbst zu so einer starken Liebe überhaupt fähig war, hätte er vor einem halben Jahr noch nicht gedacht. Die Gefühle überrollten ihn einfach, ein Gemisch von einer Welle aus Glück und Erleichterung übermannte ihn, als er fast wie ein kleines Kind beherzt aufschniefte.

"Ich liebe dich auch so sehr...", brachte er heiser über die Lippen.
 

Ein liebevolles Lächeln erschien auf Akumas Gesicht, während seine Hände zärtlich über Satoshis nackten Rücken strichen. Erst da wurde ihm bewusst, dass sie immer noch nur in Boxershorts gekleidet waren und er lachte kurz auf. Er drückte Satoshi etwas von sich weg, damit er ihm ins Gesicht sehen konnte, küsste vereinzelte Tränen fort, die immer noch die Frechheit besaßen an den geröteten Wangen herunterzulaufen und grinste verschmitzt, wobei seine Augen wieder dieses verliebte Funkeln annahmen.

"Wir haben jetzt zwei Möglichkeiten. Entweder wir ziehen uns aus oder wir ziehen uns an. Eins von beiden sollten wir aber auf jeden Fall tun, sonst erkälten wir uns noch." Er stupste wieder einen Kuss auf Satoshis Nasenspitze und konnte gar nicht genug von dessen Anblick bekommen.

<<Du kannst dir gar nicht vorstellen, was ich für dich empfinde>>
 

"Wir...uhm, ziehen uns an.." Seine Wangen wurden nun noch etwas röter, nicht wegen den Tränen, die die Haut benetzten, sondern eher, wegen Akumas Angebot und demonstrierend stülpte er sich sein Nietenband wieder ums Handgelenk.

Kurz inne haltend, erinnerte er sich an die vergangene Nacht, an der sie sich körperlich ihre Liebe zueinander bewiesen haben und lächelte verlegen zu Boden, dabei kurz einen schüchternen Blick zu Akuma riskierend.
 

Dieser lachte laut auf und konnte es sich nicht verkneifen seinem Freund durch die Haare zu wuscheln.

"Dacht ich's mir doch. Und Tomate spielst du auch wieder...Mann, mann, mann...dich kann man aber auch zu leicht in Verlegenheit bringen.", neckte er Satoshi und grinste breit.

"Na, dann wollen wir uns mal anziehen.", flötete er und wandte sich zum Schlafzimmer, um seine Kleidung einzusammeln, die in alle Himmelsrichtungen verstreut zu sein schien. Seine Bewegungen waren geschmeidig und die spielenden Muskeln auf seinen Rücken hauchten der Tätowierung Leben ein, so dass es aussah, als würde sie sich bewegen.
 

"Ich spiele überhaupt nicht Tomate", gab er leise brummend von sich, wobei der Ton eher dem eines schmollenden Kindes glich, denn eines 22jährigen Mann und stapfte hinter Akuma hinterher, sich auf die Bettkante hockend und seinem Freund dabei zusehend, wie dieser sich vor ihm wieder anzog, dabei jedoch noch einen kurzen Blick auf das Tattoo werfen könnend, das er eben noch schön präsentierte.
 

Wenn Akuma Satoshi in drei Worten beschreiben müsste, wären das: schüchtern, verlegen und uneinsichtig, da er die ersten beiden Aspekte immer abstritt. Vor sich hin kichernd, streifte er sein Hemd über und stopfte es unordentlich in die Hose. Langsam sollte er sich doch mal mit einem Bügeleisen befassen, wenn er nicht wollte, dass die Falten in seinen Klamotten für immer blieben.

Als er fertig war, streckte er sich noch einmal und guckte Satoshi abwartend an.
 

Brillant wie er mal wieder war hatte er ganz darauf vergessen, sich selbst anzuziehen...dämlich, aber wahr.

Sein Schrank wurde aufgerissen, eine beige Baggy rausgefischt, ehe er sich mit einem schwarzen Pulli noch begnügte und einen kurzen Moment später angezogen vor Akuma stand.

"Was ist?", fragte er, den Kopf leicht schief legend, als Akuma noch immer diesen Blick hatte.
 

"Nichts, ich seh dich einfach nur gerne an. UND ich frage mich, was es zum Essen gibt.", antwortete Akuma grinsend von einem lauten Knurren aus der Bauchgegend unterstützt.

"Sex macht hungrig, muss du wissen." Mit Freuden beobachtete er wie Satoshi wieder etwas rot wurde. Innerlich in die Hände klatschend und auf und ab springend, dachte er nur eins.

<<Das macht Spaß, das macht Spaß>>
 

Die Verlegenheit stand im deutlich ins Gesicht geschrieben, was auch eindeutig an der Röte zu sehen war, die auf seinen Wangen zunahm und er schließlich die Hand gegen die Stirn klatschen ließ.

<<Meine Nerven....>>
 

Akuma drehte sich verwundert bei dem Geräusch um und betrachtete das Bild amüsiert.

"Was ist? Hast du was Wichtiges vergessen oder versuchen die Fliegen aus deinem Kopf zu fliehen?" Er grinste verschmitzt und legte aber zugleich eine Unschuldsmiene auf, die kein Wässerchen trüben konnte.
 

Ihm als Antwort einfach nur die Zunge entgegenstreckend, stapfte er in die Küche, um zu sehen, was er Akuma zum Frühstück anbieten könnte.

"Danke für ihren Besuch und beehren sie uns bald wieder" Satoshi fand sich wenige Stunden später wieder zusammen mit Akuma im Geschäft, hatte den Platz hinter der Kasse schon für recht gemütlich befunden, als die Tür abermals aufging und ein nächster Kunde eintrat. Den Kopf hochhebend, um seiner Neugierde nachzugeben und den Kunden zu betrachten, froren ihm fast die Gesichtszüge ein, als er den Mann im Geschäft stehen sah, der sich als "Vater" schimpfte, obwohl er es dennoch nicht war.
 

Akuma lehnte lässig neben Satoshi an den Verkaufstresen, da im Moment niemand seine Hilfe brauchte und er somit die Zeit nutzte, um näher bei seinem Freund zu sein. Er hatte noch nicht zur Tür gesehen, da es ihn eigentlich nicht sonderlich interessierte, wer gerade herein kam. Nach der langen Zeit hier war ein Kunde wie der andere. Doch als er Satoshi betrachtete, zog er die Stirn kraus und folgte dessen entsetzten Blick, sich sofort selbst versteifend, als er erkannte, warum sich der Schwarzhaarige so verhielt.

"Oh nein...", flüsterte er mehr zu sich selbst und stellte sich automatisch kampfbereit neben seinen Freund.
 

Diesen Menschen hatte er hier am wenigsten erwartet, es war wie ein harter Schlag in den Magen, so dass er innerlich zurücktaumelte, als er schon diesen stechenden Blick auf sich ruhen spürte.

"Satoshi...", diesen Namen wie eine Krankheit aussprechend, verzog jener Mann den Mund, schaute sich aber sogleich in den Regalen und Ständer um, dachte nicht im Geringsten daran, nur wegen diesem Jungen das Geschäft zu verlassen.

"Akuma...ich...ich will hier raus..", flüsterte Satoshi seinem Freund zu und griff nach seinem Arm, dabei eher ins Leere starrend, als einen klaren Blick zu haben.
 

Seine Miene verdüsterte sich automatisch bei der verächtlichen Stimmlage des Mannes und seine Hände ballten sich zu Fäusten, wobei die Knöchel bedrohlich knackten. Satoshis hilfesuchende Geste weckte seinen Beschützerinstinkt und er nickte leicht.

"Hey, es ist alles in Ordnung. Ich bin bei dir.", sprach er leise zu dem Schwarzhaarigen gewandt und strich ihm über den Arm, damit Satoshi nicht wieder in diesen Trance artigen Zustand verfiel, sondern spürte, dass Akuma bei ihm war.

"Geh einfach nach hinten, ich wimmele ihn schon ab. Wenn er weg ist, hol ich dich, okay?", flüsterte er ihm zu, drückte leicht Satoshis Arm, als die verhasste Person auch schon auf sie zukam mit diversen Kleidungsstücken in der Hand.
 

Er nickte schon fast geistesabwesend, schluckte hart, als er die schweren schlurfenden Schritte näher kommen hörte und umrundete sofort mit gesenktem Kopf den Tresen, um Akumas Vorschlag nachzugehen und sich einfach von seinem Stiefvater zu entfernen, wobei dieser die Chance sofort ergriff, diese Tat als Schwachpunkt abzutun.

"Läufst schon wieder weg, was? Du bist wirklich zu nichts zu gebrauchen..." Grummelnd zu Akuma rüberstapfend, um die Kleidungsstücke zu bezahlen, sah er Satoshi noch mit einem herablassenden Blick nach.
 

Akuma musste all die Kraft aufwenden, die er besaß, um sich zu beherrschen dem Mann nicht an die Kehle zu springen für die Worte, die er seinem Freund so hasserfüllt hinterher schleuderte. Erleichtert beobachtete er, wie Satoshi nach hintern verschwand und blickte sogleich wütend zu seinem Kunden, der die Ware ungerührt auf den Tisch legte.

"Ich gebe ihnen jetzt einen guten Rat. Sobald sie die Sachen bezahlt haben, verlassen sie diesen Laden und setzten nie wieder einen Fuß hier herein, sonst kann ich für nichts garantieren.", knurrte Akuma und rechnete die Beträge zusammen, den Mann nicht aus den Augen lassend und verpackte alles etwas grob in eine Tüte, die er ihm entgegen hielt.
 

Er schüttelte verächtlich den Kopf, packte seine Einkäufe zusammen und verließ schimpfend das Geschäft...es war ihm alles andere als recht von so einem Jungen mit solchen linken Bedrohungen angeknurrt zu werden.

Währenddessen starrte Satoshi auf die Tür, die er vorhin noch hinter sich geschlossen hatte, rieb unruhig seine Hände, aber irgendwas war anders...irgendwas...er hatte seinen Stiefvater wieder gesehen und dieser hatte ihn natürlich behandelt wie immer...aber irgendwie...auch wenn er aus dem Raum musste, weil er sich unwohl gefühlt hatte und...wohl auch wieder die alte Angst spürte...so ist er doch in kein schwarzes Loch gefallen, das ihn immer aufzusaugen drohte, wenn er diesem Mann ausgesetzt war. Von dunkler Depression war keine Spur...vermutlich lag es an Akuma, der ihn innerlich schon so bekräftigt hatte, dass er auch der Dunkelheit in seinem Herzen entfliehen konnte.
 

Erleichtert ausatmend, fuhr sich Akuma einmal durch die Haare, als Satoshis Stiefvater das Geschäft verlassen hatte und beruhigte seinen Puls, der vor Wut hochgeschnellt war. Er war froh, dass nichts weiter passiert war, obwohl er nicht wusste, wie sein Freund darüber dachte.

<<Satoshi>>, schoss es ihm plötzlich durch den Kopf, als ihm bewusst wurde, dass dieser sich ja nach hinten verzogen hatte. Besorgt verließ er den Geschäftsraum und suchte den Anderen, darauf gefasst ihn völlig fassungslos vorzufinden. Um so erstaunter war er, als er ihn gefunden hatte, denn Satoshi schien es recht gut zu gehen.

"Alles in Ordnung bei dir?", fragte Akuma vorsichtig nach und legte dem Schwarzhaarigen eine Hand auf die Schulter.
 

"Uhm...ja, merkwürdigerweise schon. Ich mein, als ich ihn gesehen hab...da hat sich mein Herz sofort krampfhaft zusammengezogen...es hat weh getan...und das wird vermutlich immer so sein....aber...das war auch schon alles...ich habe seine Beschimpfungen gehört , habe seinen herablassenden Blick gespürt...ich weiß auch nicht, es war mir so, als ob sie mir nichts mehr anhaben könnten....weil ich wusste, dass du da bist...", antwortete er nach einem Moment und sah zu Akuma...erleichtert darüber, dass er die Tür hinter der deprimierenden Dunkelheit, die ihn die letzten Jahre besessen hatte, endlich schließen konnte. Womöglich würden es noch ein paar Versuche, in seinem zukünftigen Leben geben, ihn wieder in die kalte Dunkelheit zu holen...aber auf eine merkwürdigen Art und Weise wusste er, dass sie ihn nie wieder einsperren konnte....und das war jener einen Person zu verdanken, die ihm gegenüberstand.
 

Akuma schaute Satoshi mit einem undefinierbaren Blick an, das Gesagte drang erst langsam zu ihm hindurch.

~Als ob sie mir nichts mehr anhaben konnten, weil ich wusste, dass du da bist...dass du da bist~

Immer wieder hallten diese Worte durch seinen Kopf, bis er deren Bedeutung ganz verstand und ein glückliches Lächeln legte sich auf seine Züge, das seine Augen hell erstrahlen ließ. Satoshi hatte es endlich geschafft seine Vergangenheit zu bewältigen oder war jedenfalls auf dem besten Weg dorthin und Akuma würde ihn auch immer begleiten. Übermütig umarmte er den Anderen, seine Arme fest um die schlanke Taille geschlungen, hob er Satoshi hoch und drehte sich mit ihm im Kreis vor Freude.

"Ich wusste, du kannst es.", lächelte er leise, als er ihn wieder runtergelassen hatte und näherte sich seinem Gesicht für einen sanften Kuss.
 

Satoshi lachte, verschränkte seine Arme hinter Akumas Rücken und erwiderte den Kuss mit seiner gewohnten Schüchternheit, aber mit soviel Gefühl, dass man meinen könnte, sein Herz würde überschwappen, ehe er sein Gesicht in dessen Halsbeuge legte und weiterlachte...
 

Sie Beide hatten in der Vergangenheit viel durchgemacht, hatten einerseits versucht das Leben weiterzuleben, andererseits es zu beenden, bis das Schicksal sie zusammengeführt hatte und sie gemeinsam einen Weg einschlugen...ihren Weg...den Weg des Herzens...
 

THE END o^^o



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Kommentare zu dieser Fanfic (36)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  natsumi
2007-01-22T21:25:35+00:00 22.01.2007 22:25
OMG, ich hab es grad wieder durchgelesen... *rotwerd* *im dunklen zimmer vor sich hinkicher und in erinnerungen schwelg*
Von:  Damei
2005-09-18T17:02:50+00:00 18.09.2005 19:02
*heul* ich will net das es zu ende is*an satoshi und akuma kleb* lasst mich ent alleine T.T
diese fanfic is sop geil ich will weiter lesen*nächstes kapi such**heul* es gibt kein nächstes T.T
großes lob an euch beide diese fanfic is echt der hammer
Von:  Damei
2005-09-18T11:38:29+00:00 18.09.2005 13:38
jjjjjjjjjaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa
endlich sie habsens getan*gg*freu*hat ja auch lang genung gedauert*gg*freu*
ich war total überrascht das toshi auf einmal net mehr schüchtern war*Gg* hat aber sein gutes*gg*
dieses kapi is echt der hammer^^
Von:  Damei
2005-09-17T18:56:13+00:00 17.09.2005 20:56
de sis zu süß wie toshi so rot wird*gG* ich fidnd es auch immer süß wenn ich wen zum rot werden bringen kann^^*gg*
Von:  Damei
2005-09-17T17:06:57+00:00 17.09.2005 19:06
*tränen weg wisch* man is des traurig. diese story bringt so viele gefühle zum vorscheinen da muss man einfach mit leiden.
dieses kapi is wieder mal super gut geworden
Von:  Damei
2005-09-17T13:05:07+00:00 17.09.2005 15:05
irgendwie beruhigt des zu wissen das einer ein auge auf satoshi hatte und besonders das es sein vater war wer weiß was passiert wäre wenn es net sein vater gewesen wäre.
wenn toshi was passiert wird akuma zum tier also schön weiter lesen ob ihm was passiert*gg*
Von:  Damei
2005-09-16T17:39:07+00:00 16.09.2005 19:39
also ich kann toshi verstehen das er die meistens angebote net wollte*gg* jeder hat nun mal seine eigenen wünsche was den bruf betrifft. äähhmmm... ich denke mal das wenn akuma udn toshi in einem laden arbeiten das akuma toshi nur noch befummeln wird*gg*
aber ich les mal weiter dann wes ich was passiert^^
Von:  Damei
2005-09-16T14:22:18+00:00 16.09.2005 16:22
alk is net gut. alk zerstört nur des leben
des arme hnady T.T ich wäre rausgerannt um die reste aufzusammeln.*gg*
schade das es bei dem gefummel nie weiter gehtT.T aber kommt bestimmt noch
Von:  Damei
2005-09-15T19:27:28+00:00 15.09.2005 21:27
irgendwie bricht mir des herz akuma so zu sehen. ich kann toshi voll verstehen wie er sich jetzt fühlt.
Von:  Damei
2005-09-15T15:52:06+00:00 15.09.2005 17:52
*satoshis vater niederschlag*aufreg* des is ja wohl voll der penner ich hass den wie kann er des satoshi nur an tun-.- wenn der mir begegnet is der fällig-.-


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