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A Story of a young woman - Neue Wege

- ~ - Der Herr der Ringe - ~-
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Der Herr der Ringe

- Neue Wege -
 

Vorwort
 

Die Sonne schien hell über Mittelerde und dennoch herrschte kriegerische, betrübte Stimmung. Vor nicht all zu langer Zeit brachen Frodo und seine Gefährten auf, den einen Ring zurück in den Schicksals Berg, in der dieser Ring des Bösen geschmiedet wurde. Doch, zwei der treuen Freunde, Boromir, Sohn des Truchsesses von Minas Tirith und Gandalf, der Istari, ein Freund des Hobbits Frodo mußten während ihrer Reise streben, nur, um den Träger des Rings zu schützen. Jeder hatte sich getrennt, jeder ging seinen eigenen Weg. Frodo lief mit seinem Hobbitfreund Sam in Richtung Schicksals Berg, während Gimli, der Zwerg, der Elb Legolas und der Streicher Aragorn die anderen beiden Hobbits Pippin und Merry versuchten zu retten. Die beiden Hobbits allerdings wurden von Orks gefangen genommen, doch sie haben noch immer Freunde, die sie aus ihrer aussichtslosen Lage befreien wollen. Dies waren Gimli, Aragorn und Legolas, die die Zwei in Sicherheit bringen wollten. Der Bösewicht, Saruman, war noch Isengart und versuchte weitere dunkle Wesen zu erschaffen um an den einen Ring und seinem Träger zu kommen. Tief unten in den finsteren Winkeln seiner Festung, machte er sich weiter daran neue Orks und andere Wesen zu erschaffen, doch was er nicht wußte, dass war das die Gefährten bereits einen Kampf begannen, den er in diesem Fall nicht gewinnen würde.
 

Frodo und Sam blickten einige Zeit den finsteren und vergifteten Wald vor dem Schicksalsberg, dem Lande Mordor von Mittelerde an, ehe sie ihren Weg fortsetzten. Irgendwann, Stunden waren währenddessen vergangen, blieben beide stehen und blickten sich seufzend an. "Sam, ich... ich bin mir nicht mehr sicher... ob ich es schaffe." meinte Frodo leise verzweifelt und setzte sich auf einen Fels. Besorgt und ein tröstendes Lächeln schenkend begab sich der andere Hobbit zu seinem Freund. "Herr Frodo... Egal wofür sie sich entscheiden, es wird sicher das Richtige sein. Ich werde jedenfalls immer treu an eurer Seite stehen..." Lange blickten sich die beiden Hobbits an, bis Frodo zufrieden lächelte. "Danke mein treuer Freund... Wir sollten zurück zu unseren Gefährten, zurück in das Bruchtal... Wir werden es doch nicht alleine schaffen Sam. Auch wenn das ganze Schicksal dieser Welt und des Rings in meinen Händen liegt, kann ich nicht alleine zum Schicksalsberg." sprach Frodo betrübt, bis Samweis sich erhob und mit stolz geschwellter Brust aufforderte: "Dann laßt uns gehen! Ich bin sicher, Elrond und unsere Freunde werden sicher nicht auf ihnen wütend sein, nein mein Herr, sicher werden sie genauso denken, wie sie. Da bin ich mir sicher." Neu motiviert und voller Entschlossenheit begaben sich dann beide auf den Rückweg in das Bruchtal, zurück in das Tal, von dem sich aufgebrochen waren.
 

Fast zwei Wochen später:

Erschöpft und recht niedergeschlagen setzten sich Aragorn, Gimli und Legolas mit den beiden befreiten Hobbits vor dem Fluß, von dem sie einst an gereist kamen und an diesem sie Frodo verloren hatten. Noch am Tage, als die Orks eine Pause einlegten und ihre Gefangenen quälen wollten, griffen die Drei an, um Pippin und Merry zu befreien. Zwar hatten sie es geschafft, doch für diese Aktion, mußten sie ihre gesamten Energiereserven aufbrauchen. Gemütlich saßen die Fünf noch am Ufer und sammelten neue Kräfte. "Freunde, es geht so nicht weiter. Wir brauchen noch mindestens einen Krieger, einen, der ebenfalls es würdig ist, mit uns an unserer Seite zu kämpfen. Wir schaffen das nicht mehr, seid wir Boromir und Gandalf verloren haben." "Ganz deiner Meinung mein Krieger, aber wir müßten zurück in das Bruchtal, zu Elrond." stimmte der Zwerg Gimli, Aragorn zu. Die beiden Hobbits nickten ebenfalls, nur Legolas, der Elb, seufzte zweifelnd. Ebenso wundere es den Vieren, das der Elbenprinz gar nicht erschöpft wirkte. "Ich bin nicht sicher, aber ich denke, es wird wohl doch das Beste sein. Laßt uns aber die Reise erst morgen beginnen, ihr braucht Ruhe und müßt erst eure Wunden heilen lassen. Ich werde heute Nacht wachen." sagte Legolas ein wenig mürrisch, setzte sich auf einen alten Baumstumpf und schnitzte mit seinem Dolch auf ein Stück Holz herum. Bejahend nickten Aragorn und seine drei Freunde und ruhten sich im Schatten der Bäume aus. Was sie nicht wußten, war, das sie bald auf alte und verloren geglaubte Freunde stießen würden.
 

Im Palast von Bruchtal. Schritte waren zu hören und ebenso ein ständiges, besorgtes Seufzen. Recht unruhig wirkte der Halb - Elb Elrond, lief seinen einen Raum auf und ab und blickte gelegentlich zu seiner wunderschönen Tochter Arwen die seelenruhig stickte. Irgendwann schlug der Herr von Bruchtal gegen die Wand, worauf sich seine elbische Tochter erschreckte. "Arwen, irgend etwas ist Frodo und seinen Gefährten zugestoßen, ich spüre es. Oh meine Tochter... was soll ich nur machen!?" Mit erschöpften und auch schlürfenden Schritten lief er zu Arwen, setzte sich ihr gegenüber und legte seinen Kopf auf ihre Schulter. Tröstend und selbst ein wenig beunruhigt, Aragorn sei etwas zugestoßen, tröstete das Elbenmädchen ihren Vater. "Vater... mache dir keine Sorgen. Wenn etwas passiert wäre, würden die Gefährten mit oder ohne Frodo wieder kehren. Aber dennoch würde ich dir raten Vater..." Kurz unterbrach Arwen, ließ den Kopf von Elrond los und stand auf. Fragend und nach Antwort suchend starrte der Halb - Elb seiner Tochter hinterher bis diese sich wieder zu dem Herrn des Bruchtals umdrehte. "...würde ich dir raten, einen weiteren tapferen und fähigen Krieger erwählst. Einen Krieger, der die selbe Kraft hat, wie die treuen Begleiter von Frodo..." sprach Arwen leise und merkte am Blick ihres Vaters, das dieser recht erstaunt wirkte. "Kind... weißt du, was du von mir verlangst? Es gibt keinen Krieger mehr... bis auf einen. Aber..." "Wenn es das Schicksal so will mein Vater, so soll dieser Krieger mit in den Kampf und den Träger des Ringes schützen." unterbrach Arwen und sah noch lange in die Augen von Elrond, bis dieser nickte und schon eine Nachricht an den letzten, würdigen Krieger schickte.

Neue Wege 1 Teil 02

In einer kleinen Landschaft eines Landsitzes, Nahe von Minas Tirith.
 

Herrlich blühten die buntesten Blumen und Bäume in diesem Garten und es herrschte eine romantische und entspannende Stille, bis zu diesem Zeitpunkt, als das blitzschnelle, zischende Geräusch eines Pfeils ertönte und ein Pfeil in einem der Bäume stecken blieb. Die Blätter einer alten, Meter hohen Trauerweide, deren Äste bis zu dem Boden hingen, raschelten. Was das Laub, oder besser gesagt die Person, frei gab, war eine junge Frau, mit langen, rotblondem Haar und strahlend blauen Augen, die graziös zu dem Baum, mit dem Pfeil lief und diesen aus der Rinde der Pflanze steckte. Ihr langes, körperbetontes, rotes Kleid, das Fledermausärmel hatte flatterte leicht im schwachen Wind. "Das war doch wieder ein guter Treffer... Wenn doch Vater dies noch sehen könnte... Vater, Mutter... ich hoffe ihr könnt mich sehen..." "Prinzessin Kalay!!!! Prinzessin... wollt ihr... das ich noch Tod umfalle!?" brüllte eine keuchende, fast kränkliche Stimme einer alten Frau, die hinter den Weiden kam, aus der Kalay kam. "Ich bin hier Chaltey." antwortete das Mädchen und lief leichtfüßig, aber dennoch mit schnellen Schritten zu ihrer Gouvernante, die erschöpft sich gegen einen Baum lehnte. Besorgt stützte die junge Prinzessin Chaltey und lief mit ihr langsam einige Schritte in Richtung Haus. "Mein liebes Kind... wie schnell du doch bist... Eine... Eine Nachricht ist für dich gekommen, eine sehr wichtige mein Kind... Ich habe sie auf dem Tisch gelegt..." meinte die alte Frau hustend und auch ein wenig besorgt. Aber auch Kalay wirkte bedrückt, als sie ihre treue und alte Freundin zum Haus führte. Chaltey lebte schon lange, solange sich die Prinzessin zurückerinnern kann. Von ihrem Vater kannte die Alte viele Geschichten und Abenteuer, doch sobald sie nach ihrer Mutter fragte, kam von Chaltey kein Ton, weder über ihrer Mutter, noch irgendwelche Anhaltspunkte über die Vergangenheit ihrer Mutter. Es machte Kalay ein wenig traurig, doch sie behielt, bis heute, ihren Stolz, den Stolz, den ihr Vater, der erst vor einem Jahr verstarb, anerzogen hatte. "Meine kleine Kriegerin... Ich finde, du solltest den Brief nicht öffnen..." "Wieso meine Liebe? So schlimm kann es schon nicht sein, was in diesem Brief steht... oder weißt du etwa, was der Inhalt dieses Textes ist?" unterbrach das Mädchen Chaltey lächelnd, als sie die alte Frau auf einen Stuhl im Haus setzte und noch schnell zu einem anderen Tisch lief, auf dem sich der Brief befand. Noch bevor die Alte weiter sprechen konnte, starrte Kalay verwundert auf das seltsam aussehende Papier und dem Siegel. Ein besorgtes Seufzen kam von Chaltey. "Das ist von den... von den Elben mein Kind, besser gesagt von Elrond, dem Herrn von Bruchtal. Wenn er schreibt, verheißt es sicher nichts gutes. Bitte Kind, lege den Brief ab und lese nicht den Inhalt." Noch eine halbe Ewigkeit blickte Kalay den Brief an, der auf dem Tisch lag, legte ihren Köcher und Bogen ab, bis sie den Brief nahm und ihn hastig öffnete. Verzweifelt senkte die Gouvernante den Blick, weinte still und leise, die so aussah, als würde diese Beten. "Sehr geehrte Kalay, Tochter des Treysesses vom vergangenem Osgiliath. Hiermit erbitte ich um eure Unterstützung im Kampf im Krieg des Ringes und hoffe, mit eurer Kraft, Stärke und eurem Mut zurechnen. Gezeichnet, der Herr von Bruchtal Elrond... Du hattest recht..." meinte das Mädchen leise und dennoch lächelnd, die dann begeistert im Raum regelrecht tanzte. "Chaltey! Das ist meine Chance, mein Können, die einer Kriegerin unter Beweis zu stellen, ist das nicht... Chaltey... was ist mit dir...? Weine doch nicht, bitte." "Ach Kind... Immer hatte ich gehofft, das du niemals in den Krieg ziehen müßtest... Doch es ist deine Bestimmung, die dein lieber Vater immer voraussagte..." jammerte die Frau, die schwerfällig aufstand, auch wenn sie nicht dick war, im Gegenteil, doch das Alter machte ihr ein wenig zu schaffen, bis sie zu einem Schrank ankam, der schon uralt wirkte. Recht verwundert und ein wenig mit Gewissensbissen setzte sich Prinzessin Kalay auf einem Stuhl. Sie wartete, was ihre liebe und treue Freundin, ihr bringen oder suchen würde. Was Kalay nicht wußte, war, das ihre liebe Chaltey trauerte, trauern, das ihr geliebtes Kind, das sie seit Geburt an großgezogen und erzogen hatte. Es war ein Versprechen, die die alte Gouvernante der Eltern der jungen Prinzessin gab, als diese verstarben. Doch heute sollte ihr kleines Mädchen in den Krieg, einen Krieg, den die alte Frau selbst erlebt hatte und gehofft hatte, das nie wieder einer Mittelerde bedrohen würde.

"Bitte mein Kind..." sagte Chaltey weinend, die ein Amulett reichte. Verwundert starrte Kalay das Medaillon, dann zu ihrer alten Freundin und lächelte. Der Tag ging währenddessen zur Neige. "Danke... aber ich brauche keinen Glücks..." "Der Anhänger hatte einmal deiner Mutter gehört." Mit großen Augen blickte die Prinzessin zu der alten Frau, war völlig verwirrt und wunderte sich, weshalb ihre Gouvernante ihr nicht in die Augen sah. "Deine Mutter trug dies immer, bis du auf die Welt kamst, sie es ablegte und nach folgenden Worten verstarb: Ich bin mir sicher meine liebe Chaltey, meine kleine Kalay wird mal eine große und bedeutende Frau werden. Zuletzt bat sie mich noch, dir dieses Amulett zu geben, wenn du es einmal brauchen könntest. Jetzt mein Kind, denke ich, ist die Zeit gekommen." erzählte die Alte und wischte sich Tränen weg, die auch versuchte zu lächeln. Noch immer recht verwirrt starrte Kalay ihre liebe Freundin an, bis sie lächelte und ihr einen Kuß auf die Wange drückte. Während die Prinzessin Chaltey noch umarmte meinte sie: "Danke Chaltey. Ich verspreche dir, ich komme gesund und munter wieder. Ich hab dich so lieb. Dann werde ich schnell meine Sachen packen und sofort los reiten! Machs gut Chaltey! Bis bald!" verabschiedete sich das Mädchen und verschwand mit ihrem Bogen und Köcher aus dem Raum. Zurück blieb eine weinende Frau, die nur noch folgende Worte sprach: "Lebe wohl mein Kind und werde bei deinem Volk glücklich..." und Chaltey hörte nur noch die Hufe von Kalays Pferd.

Kalay allerdings ging mit voller Stolz und frohem Mutes in Richtung Bruchtal. Das Mädchen wußte zwar, das sie fast zwei bis drei Tage brauchen würde, um im Palast des Herren von Bruchtal zu gelangen.
 

Leise knisterte das Feuer, das sich Legolas, Aragorn, Gimli und die beiden Hobbits machten. Ein wenig angeschlagen legten sich die Krieger, bis auf den Elbenprinz hin und ruhten sich aus. Es war ein anstrengender Tag und dennoch quälte jeden einzelnen von ihnen die Ungewißheit, ob sie Frodo und ihren Freund Sam jemals wieder sehen würden, geschweige denn lebend! Außer Legolas waren alle fast am einschlafen, als der Elb aufsprang und seinen Bogen spannte, da er etwas vom Fluß aus hörte. Etwas oder jemand kam näher, der Elb wollte schon seinen Pfeil fliegen lassen, doch als er die Gesichter von Frodo und Sam sah, atmete dieser erleichtert und erfreut zu gleich auf. "Frodo! Sam, ihr seid wieder!?" begrüßte Legolas die beiden Hobbits und umarmte diese, als er seinen Bogen wieder wegpackte. Auch die anderen standen überrascht auf, als sie den Elbenprinzen die Namen Frodo und Sam erwähnte und ebenfalls die beiden Angekommenen zu begrüßen. "Frodo! Sam!" "Da seid ihr ja wieder!" "Wir dachten schon, euch zwei sehen wir nie wieder!" "Ihr habt doch nicht den Ring verloren?" redeten alle durcheinander, während Legolas lächelnd sich wieder auf seinen Baumstumpf setzte. "Langsam, langsam. Wir sind doch erst gekommen..." antwortete der Träger des Rings glücklich, als er seine Freunde wiedersah und setzte sich mit ihnen an das wärmende Feuer. "... Wir haben nicht den Ring verloren, aber wir haben festgestellt, das wir es nicht alleine schaffen und vielleicht zurück in das Bruchtal müssen." erklärte der Hobbit, als er seine Freunde ansah. Ein wenig verwundert nickten die Gefährten Frodo zustimmend zu. "Den selben Gedanken hegten wir auch schon, wir brauchen vielleicht noch einen Krieger. Wenn nicht noch mehr! Aber ich weiß, das Mittelerde nicht mehr viele hat." Nachdenklich und mit etwas Bedenken blickten alle zu Aragorn. Sie wußten, das der Krieger recht hatte, aber was wollten sie zusammen schon groß machen? Wenn sie zumindest noch einen starken Krieger hatten, dann würde sie das schon sehr unterstützen. Aber vielleicht würde Elrond an ihnen und ihrem Können zweifeln, bis Frodo beschloß: "Wir werden morgen zurück nach Bruchtal zurückkehren und Elrond um Rat fragen... Mehr können wir, denke ich, nicht machen." Alle nickten, bis Frodo herzhaft gähnte. Kurz lachten alle, bis Gimli aufstand und sich streckte. "Tschja Kleiner, dann lege dich hin. Wir haben eine weite Reise vor uns morgen. Unser elbischer Freund kann ja Wache schieben, er braucht ja keinen Schlaf, oder?" "Willst du einen Streit mit mir anfangen Gimli? Na ja, dann geht schon schlafen. Ich werde alles genau bewachen. Habt keine Sorge, ruht euch nur aus. Gute Nacht." beruhigte Legolas und schnitzte in aller Ruhe einige neue Pfeile. Schultern zuckend und auch dankend legten sich alle hin und schliefen auch recht schnell ein. Ein wenig Gedanken versunken starrte der Elb seinen fertigen Pfeil an, dachte über sein bis jetziges Elbenleben und versuchte sich vorzustellen, was wäre, wenn er doch mal anfing, Interesse an anderen Wesen, besser gesagt, an weiblichen zu finden. Es machte ihn schon etwas neugierig, was schnell verblaßte, als Frodo im Schlaf unruhig hin und her wälzte, da dieser scheinbar einen Alptraum hatte. Nun wußte Legolas, das er eine lange und unruhige Nacht hinter sich bringen mußte.
 

Schnell wie der Wind und fast lautlos ritt Kalay mit ihrem weißem Pferd, das scheinbar von allein wußte, wo ihre Herrin hin wollte, durch die Nacht, durch Wald, Felder und Wiesen in Richtung Bruchtal. Das Tal, das ihre Bestimmung sein sollte. Bis heute hatte die junge Frau nicht verstanden, was ihr Vater immer sagte, dass sie irgendwann in den Kampf ziehen werde und mit Teil an einem großem Ereignis sein würde. Gut, es war Krieg, das wußte die junge Prinzessin, doch das sie mitwirken würde, das wußte sie nicht. Doch sie erschrak, als Kalay einen komischen und fast unheimlichen Windhauch spürte. Hastig sprang sie von ihrem Pferd, versteckte es hinter einem Baum und zuckte kurz zusammen, als sie ein ohrenbetäubendes Donnern hörte und schwarze Reiter entdeckte. "Pst Thunder, das sind sicher die Ringgeister... Sei still Junge... dann verschwinden sie..." flüsterte das Mädchen zu ihrem Hengst, dem sie vorsichtig die Nüstern hielt und ihr Atem leiser wurde. Vorerst blieben die Reiter stehen, blickten sich um, bis diese endlich weiter gingen und Kalay erleichtert aufatmete. Schnell sprang sie dann wieder auf ihr Pferd, blickte noch einmal in die Richtung zurück, aus der die Prinzessin kam und ritt weiter. Verwundert hatte Kalay festgestellt, das sie wesentlich schneller war, als sie angenommen hatte.

Nun wartete nur noch der Herr von Bruchtal, auf die Ankunft der Kriegerin und hoffte, das nun durch sie Frodo und seine Gefährten, falls sie noch lebten, weitere Hilfe erlangten.

Neue Wege 1 Teil 03

2.

Am nächsten morgen, als alle erwachten, packten Aragorn und seine Freunde die Sachen, während Legolas schon die Boote bereit machte. Etwas mulmig war es den sieben schon im Magen. Immerhin hatten sie zwar gekämpft, es fast bis zum Schicksalsberg geschafft, doch dann fällt ihnen ein, das sie vielleicht doch keine Chance hätten. Besonders Frodo machte sich Vorwürfe und dachte, er hätte versagt, was seine hobbitischen Freunde schnell merkten und ihn tröstend in den Arm nahmen. "Hey Frodo. Du hast dein Bestes gegeben. Das wissen die Elben und der Rest sicher zu schätzen..." "Sicher, sonst wären doch Gandalf und Boromir umsonst gestorben, oder?" meinten Merry und Pippin lächelnd worauf der Hobbit zufrieden lächelte. "Danke. Ich denke, das ihr Recht habt. Hoffen wir mal, das wir keine Orks oder Ringgeister begegnen..." murmelte Frodo. Alle verstanden Frodos Sorge. Noch mehr Freunde zu verlieren würde der kleine Hobbit sich er nicht ertragen, was jeden noch recht in Erinnerung hatte, als der Istari und Boromir starben. Dennoch setzten sie schweigend und ein wenig nachdenklich ihren Weg fort.
 

Die Sonne war schon lange am Himmel empor gestiegen und dennoch ritt Kalay unbeirrt weiter. An einem Fluß machte das Mädchen mit ihrem Pferd Rast, trank einige Schlücke Wasser, ließ ihren Hengst ausruhen ehe sie weiter reiten wollten. Es dauerte nicht lange, da hatte sie eine günstige und sichere Stelle an einem Baum, nahe des Wassers gefunden, an dem sie sich ausruhen konnte. Lange und nachdenklich, während Thunder, ihr Pferd, graste, sah sich die Prinzessin die Landschaft an. Ihr kam plötzlich das Gefühl, als ob sie hier zu Hause wäre und niemals in Minas Tirith zu Hause gewesen war. Auch wenn sich Kalay schon gar nicht mehr in ihrem Heimatgebiet befand hatte sie dennoch dieses Gefühl, so das sie sich auf den Boden setzte und den rauschen des Wasser, dem Singen der Vögel zuhörte und den Hauch des Windes genoß. Die Müdigkeit nahm von ihr Besitz, so das sich Kalay zurücklehnte und in einen leichten Schlaf verfiel.
 

Lange stand Elrond am Fenster seines Palastes, fragte sich, wann seine Kriegerin, die er herbestellt hatte, endlich kommen würde. Er erschrak, als seine Tochter Arwen ihre Hand vorsichtig auf seine Schulter legte. "Entschuldige Vater..." "Nein, schon in Ordnung mein Kind... Was bedrückt dich Arwen?" unterbrach der Vater seine Tochter. Seufzend starrte die Elbenprinzessin zu Elrond und erkannte Sorge, aber auch ein wenig Angst. "Vater... ich glaube es bedrückt dich etwas..." flüsterte Arwen besorgt und setzte sich zusammen mit ihrem Vater an den Tisch, der sich im Raum befand. Kaum merklich nickte der Halb - Elb und holte tief Luft. "Ich frage mich, wann..." "Der Krieger kommt?" unterbrach Arwen, die sich wunderte, als ihr Vater lächelte. "Die Kriegerin..." verbesserte Elrond, was seine Tochter erstaunte. "Eine Frau? Ich dachte, es wäre dir nicht recht wenn eine Frau dabei wäre? Warum hätte ich dann nicht mit gehen können?" wollte die Elbe wissen. Noch immer lächelnd, aber besorgter strich er die Wange seiner Tochter. "Du bist zwar stark mein Kind, aber hast nicht die Kraft und die nötige Kampferfahrung. Dieses Mädchen hat von Kleinkindalter an sich im Kampf ausbilden lassen und ist die Tochter eines großen Königs gewesen. Sie ist eine weit entfernte Verwandte von Boromir, eine stolze und aufrichtige Kriegerin. Nur ihre Eltern haben eine unreine Geschichte, die ich dir leider noch nicht erzählen kann... Aber ich verspreche dir, sie wird dir gefallen. Kalay, so heißt sie, ist wirklich ein nettes Mädchen. Auch wenn einige Zeit verstrichen war, seit ich sie das letzte mal gesehen hatte. Ich denke aber auch, das sie sich mit Legolas verstehen würde. Auch sie beherrscht die perfekte Kampfkunst des Bogenschießens." erzählte Elrond, der merkte, das seine geliebte Tochter ein wenig schockiert wirkte auf diese Erläuterung über diese Prinzessin. "Nun, wenn du es sagst Vater, dann glaube ich es dir. Diese Prinzessin... wie lange sagtest du sei es her, das du sie gesehen hattest?" wollte die Elbenprinzessin wissen und sah ihren Vater durchdringend an. Ein nachdenkliches Seufzen ertönte bis dieser meinte: "Ähm... seit... fünf vielleicht acht Jahren, da war sie zehn, oder doch schon zwölf? Ich weiß es nicht mehr mein Kind, verzeih." Ein wenig machte sich Sorge bei Arwen breit und hoffte das diese Kalay nicht mehr allzu jung war, das man sie noch als Kind bezeichnen mußte.
 

Erschrocken erwachte Kalay aus ihrem Schlaf und sah zum Himmel, an dem die Sonne schon ihren höchsten Punkt erreicht hatte und langsam wieder zur Neige ging. Noch recht verschlafen packte sich das Mädchen ihren Rucksack und sattelte ihr ausgeruhtes Pferd, auf das sie sich wieder schwang und weiter in Richtung Bruchtal ritt. "Verdammt, ich hätte nicht einschlafen sollen. Komisch, aber sonst schlafe ich eigentlich immer länger... Vielleicht meine Aufregung... Los Thunder! Wir haben es leider eilig mein treuer Freund!" sprach das Mädchen zu sich und kam mit ihrem Hengst immer näher in Bruchtal an, wofür sie nur noch ein bis zwei Wochen brauchte.
 

Einige weitere Wochen verstrichen für Frodo und seinen Freunden, die einen anderen Weg zurück zum Bruchtal nahmen, als sie gegangen waren. Recht erschöpft und ein wenig traurig über ihren Mißerfolg machten sie halt in einem Wald, der zu Bruchtal führte. "Morgen Nacht kommen wir in Bruchtal an, falls und nicht schon wieder Orks oder Ringgeister angreifen, so wie vorhin..." rief Legolas zu allen, der sich wieder hinsetzte und nachdenklich zu Boden sah. Ein wenig besorgt stimmten ihm alle zu, bis jeder schlafen ging, bis auf Aragorn. Leise setzte er sich zu seinem elbischen Freund und blickte ihn fragend an. "Was ist mit dir mein Freund? Du wirkst schon seit einiger Zeit bedrückt." flüsterte der Krieger zu dem Elb, der kurz seufzte und einen neuen Pfeil schnitzte. "Ich weiß es nicht genau Aragorn... Ich denke einfach zu viel über unwichtiges nach..." "Es gibt kaum etwas unwichtiges... Willst du darüber reden?" erkundigte sich Aragorn besorgt und sah in durchdringend an. Seufzend nickte Legolas. "Ich frage mich manchmal, wie es wäre... nun..." "Sag schon mein Freund... nur nicht so schüchtern." scherzte der Mann, worüber der Elb ihn nur bissig anblickte. "... ich möchte gerne wissen, wie es ist mit einer Frau zusammen zu sein. Bis jetzt habe ich nur gekämpft und wirklich nur für den Kampf gelebt. Aber dann sage ich mir ständig, das ich nur für den Kampf geboren bin und es absurd ist, über eine Frau nachzudenken." Etwas beschämt schnitzte Legolas weiter an seinem Pfeil, doch Aragorn wurde, zur Verwunderung des Elbenprinzen, ernst. "Es ist nie absurd, über sein Leben nachzudenken, schon gar nicht über sein Liebesleben. Hör zu, du bist noch jung für einen Elb und auch du interessierst dich einmal eine Familie zu gründen und die Person zu finden, die du liebst. Glaube mir, früher oder später findest du sie, oder sie dich... Ich lege mich jetzt hin, gute Nacht..." "Gute Nacht und vielen Dank..." meinte Legolas verwundert, der sich wieder zurücklehnte und seine Gedanken einfach mal an nichts denken ließ.
 

In der gleichen Zeit, in der sich die Gemeinschaft des Ringes schlafen legte, saß der Herr des Bruchtals in seinem Palast und erschrak, als er Hufe eines Pferdes hörte. Auch Arwen, die neben ihm bei Tisch stickte, blickte auf. Ein Elb kam und sprach zu Elrond, der mittlerweile aufgestanden war: "Die Kriegerin ist soeben eingetroffen!" Erleichtert lächelten Arwen und ihr Vater. "Gut, schickt uns gleich Prinzessin Kalay zu uns!" forderte der Halb - Elb auf und drückte kurz seine Tochter. "Alles wird gut Vater, ich spüre es." flüsterte Arwen zu ihrem Vater, der nickte. Schnell stellten sie sich aber dann aufrecht, als die junge Prinzessin herein geführt wurde. Arwen war verwundert. So alt oder jung war diese menschliche Prinzessin nicht, wie die Elbe gedacht hatte. Vielleicht gerade mal 20 oder 22 war das Mädchen, das sich vor den beiden Elben verneigte. "Mein Herr, ich freue mich ihnen mit meinen Fähigkeiten dienen und unterstützen zu können..." "Kalay, Kind. Mußtest du dich jemals vor mir verneigen?" fragte Elrond freundlich, der seine Arme ausbreitete. Lächelnd schüttelte die menschliche Prinzessin ihren Kopf und lief auf den Halbelben zu. "Nein Elrond, aber Vater wollte das immer..." fügte Kalay hinzu, als sie Elrond umarmte. Beide lachten kurz, bis Elrond die junge Frau zu seiner Tochter führte. "Kalay, das ist meine Tochter Arwen... Arwen das ist Kalay, die Kriegerin..." Kurz blickten sich die beiden Prinzessinnen an, bis sie lächelten und sich auch umarmten. "Es freut mich Kalay, dich kennenzulernen. Ich hätte gedacht, du wärst noch ein Kind, so wie sich mein Vater angehört hatte." Etwas verwundert blickte Elrond weg, als seine Tochter dies sagte und Kalay kicherte. "Es freut mich auch, dich endlich kennenzulernen. Ich habe viel von dir gehört und es ist mir eine Ehre hier zu sein." Kalay war froh, das sie so freundlich aufgenommen wurde und sich auch gleich mit der Elbenprinzessin verstand. Nach einiger Zeit, in der sich die drei unterhielten, unterbrach Elrond die Unterhaltung. "Kalay, du bist doch sicher müde. Willst du dich nicht ein wenig hinlegen?" erkundigte sich der Herr von Bruchtal, worauf Kalay nickte. "Das wäre nett, aber nur, wenn es keine Umstände macht..." "Nein, du bist wirklich willkommen hier Kalay... Es wird dich jemand begleiten, dann ruhe dich einfach aus. In Ordnung?" unterbrach Arwen, die ihrer neuen Freundin zulächelte. "Vielen Dank..." "Nein, schon gut Kalay. Arwen, führe du sie doch in ihre Gemächer." Zustimmend nickte die Tochter es Halbelben und schon machten sich die beiden Damen auf den Weg in Kalays Schlafplatz. Noch einige Zeit blickte Elrond den Beiden nach, bis er schließlich zu sich flüsterte: "Kalay wird ihrer Mutter immer ähnlicher... Vielleicht wird aus ihr doch noch eine gute Halbelbe... Es war immerhin der letzte Wunsch ihres Vaters..." Ein wenig erleichtert und auch traurig machte es sich Elrond gemütlich, bis der nächste Tag anbrach.

Staunend betrachtete Kalay ihr Schlafgemach und blickte sich genau um. Lächelnd stand Arwen an der Tür und freute sich, dass das Zimmer der jungen Prinzessin gefiel. "Es ist einfach traumhaft hier... Ich fühle mich auch gleich wie zu Hause... Danke noch mal Arwen." sprach Kalay schüchtern, die sich auf das schneeweiße Bett setzte. "Schon gut. Wir zählen ja immerhin auf dich und wir müssen dir danken, das du Mittelerde ebenfalls erretten willst." gestand die Elbe und winkte zum Abschied, bevor sie verschwand. Ein wenig müde und auch nachdenklich lehnte sich Kalay zurück, dachte kurz nach, bis sie langsam und erschöpft von der langen Reise einschlief.
 

Ein weiterer neuer Tag brach an, Legolas weckte seine Gefährten, die schnell alles packten und das Feuer ausmachten, ehe sie weiter in Richtung Bruchtal liefen. Während der Reise mußten sie gelegentlich gegen Orks kämpfen, die wieder versuchten Frodo oder auch einer der Gefährten zu entführen. Zwar waren es nicht viele, aber genug, das die Sieben wieder erschöpft waren. Schnell sprang Legolas auf einen Fels, blickte durch den dichten Wald, als dieser lächelte. "Wir sind bald da! Noch zwei Stunden und wir erreichen Bruchtal!" verkündete der Elbenprinz und schon machten sich die Gemeinschaft des Rings auf den Weg zu Elrond, der noch nichts von der Ankunft von Frodo und seinen Gefährten ahnte.
 

Kalay erwachte aus ihrem Schlaf und streckte sich genüßlich, als einige Sonnenstrahlen ihre Stupsnase kitzelten. Für einen Augenblick sah sich das Mädchen um, als sie auf einen Stuhl einige Kleidungsstücke entdeckte, die man ihr scheinbar gebracht hatte, während sie noch schlief. Lächelnd und auch sehr begeistert von den elbischen Kleidern betrachtete Kalay sich einige. Noch recht unentschlossen, ob sie nun das weite Kleid oder doch die typische Kleidung, eines elbischen Bogenschützen tragen sollte, starrte Prinzessin Kalay die Sachen an, die dann erschrak. Es klopfte an ihrer Zimmertür. "Ja, bitte?" rief die junge Frau und legte die Kleider wieder zurück an den Stuhl. Herein trat Arwen, die sie lächelnd begrüßte. "Guten Morgen Kalay, ich hoffe du hast gut geschlafen." Nachdem die Elbe Kalay begrüßt hatte, setzten sich beide auf das Bett. "Ja, danke Arwen und auch danke für die Kleider..." "Nein, schon gut. Du brauchst Kleider, die du im Kampf tragen kannst." unterbrach die Elbenprinzessin, die ihre Hand auf Kalays Schultern legte. Doch ein kurzer Blick von Kalay auf die Kleidung und einem verzweifeltem Seufzen, wußte Arwen, was dem Mädchen bedrückte, worüber die Elbe schmunzelte. "Du kannst dich nicht entscheiden, was du besser tragen solltest, oder?" erkundigte sich Elronds Tochter. Bejahend nickte die junge Frau und wurde verlegen. "Trage das, was für dich einfacher im Kampf zu tragen ist..." Nach diesem Ratschlag erhob sich Arwen und lief in Richtung Tür. "Danke Arwen..." "Bitte Kalay... ach ich soll übrigens von meinem Vater ausrichten, das er später nach dir sehen wird. Bis später meine Liebe." verabschiedete sich Arwen, die auch schon aus dem Schlafgemach verschwand. Beruhigter und auch fröhlich machte sich das Mädchen daran, sich umzuziehen, so entschied sich Kalay für die elbische Bogenschützenkleidung, die sie schnell angezogen hatte. Einige Zeit betrachtete sich die junge Frau an den Fenstern, die ihr Spiegelbild zeigten und schien zufrieden zu sein. "Sieht genauso aus, wie meine Kleidung, die meine liebe Chaltey genäht hatte... Irgendwie vermisse ich sie..." "Wir werden uns immer nach ihr erkunden, wenn du im Kampf bist..." Kalay zuckte erschrocken zusammen, drehte sich um und blickte zu dem lächelndem Elrond, der seine Hände hinter dem Rücken hatte. "Elrond, du hast mich erschreckt..." "Verzeih Kind... Du sieht fast aus, wie eine Elbe und wie groß du doch schon bist." Kurzes Schwiegen herrschte, bis die Prinzessin lächelte und seufzte. "Nun, ich bin auch kein Kind mehr. Ich bin schon eine Frau..." meinte Kalay stolz und setzte sich auf das Bett. Zustimmend nickte Elrond, der kurz lächelte und für einen Moment besorgt zu sein schien. "Ja, wie wahr Kalay. Ich habe ein Geschenk für dich... es hatte einst deiner Mutter gehört..." sprach Elrond leise, der hinter seinem Rücken ein Kettenhemd erscheinen ließ, das so im Sonnenlicht strahlte, das es das Mädchen blendete. "Das... das ist doch ein Mithril - Kettenhemd... Elrond, ich kann ein so teures Geschenk nicht annehmen..." "Bitte Kalay, es wäre sicher auch im Sinne deiner Mutter gewesen." bat der Halbelb und reichte es Kalay, die es staunend entgegennahm. "Danke Elrond, danke euch und Arwen für alles." Schnell legte sie das elbische Hemd beiseite und umarmte den Herrn von Bruchtal, der sichtlich erfreut lächelte. "Schon gut Kind. Bitte komme in den Garten, dort unten, da werden wird dich erwarten..." "FRODO UND SEINE GEFÄRHTEN! SIE SIND WIEDER DA!" brüllte unten ein Elb, als Kalay und Elrond sofort zum Balkon des Zimmers stürmten, die einen der Gefährten auch schon im Garten sahen. "Wir sehen uns unten Kind." verabschiedete sich der Halbelb und verschwand nach unten. Aufgeregt und auch erfreut endlich in diesem Kampf des Ringes teil zu haben, zog sich Kalay schnell das Kettenhemd über und schnappte sich schnell noch Umhang, Köcher und Bogen, ehe sie nach unten ging.
 

Ein wenig angeschlagen standen Frodo und seine Anhänger im Kreis des Rates, die auch sofort von Elrond begrüßt wurden. "Seid gegrüßt meine Freunde... was ist geschehen und wo sind zwei der Gefährten?" wollte der Herr des Bruchtals wissen. Seufzend und auch recht traurig meinte Frodo, der sich mit dem Ring vor Elrond niederkniete: "Ich habe kläglich versagt Elrond... Gandalf und Boromir sind tot und ich habe es nicht bis zum Schicksalsberg geschafft. Verzeiht..." "Wir sind auch nur deshalb hier um euch, um einen weiteren Krieger zu bitten..." fügte Aragorn hinzu der kurz seinen Blick zu Arwen lenkte, die hinter ihrem Vater stand. Bedrückt nickte Elrond, der aber seine Hand auf Frodos Schultern legte. "Du hast nicht versagt Frodo und das mit euren beiden Gefährten tut mir schrecklich leid. Ich habe mir schon gedacht, das ihr vielleicht noch einen Krieger braucht und habe deshalb noch den letzten fähigen Krieger für euch herbestellt..." "Dann stellt uns doch einander vor Herr!" unterbrachen Pippin und Merry, die schnell wieder verstummten, als der Halbelb sie wütend anblickte. "Wollt ihr euch nicht erst ausruhen?" fragte Elrond, doch Frodo und seine Gefährten schüttelten ihre Köpfe. "Nein Elrond. Wir haben schon durch unsere Reise hierher viel Zeit verloren, bitte. Zeigt uns den einzigen, noch fähigen Krieger..." Zustimmend nickte Elrond, der sich mit seiner Tochter setzte und in die Hände klatschte. Sofort liefen einige Elben los, die auch schon eine Treppe herunter liefen, da dieser Krieger auch schon im Anmarsch war. Gebannt standen die Gefährten und Frodo davor, bis sie erschraken, als sie eine junge Frau, mit rotblondem Haar entdeckten und sie lächelnd an funkelte. "Das ist Prinzessin Kalay, Tochter des Treysesses vom vergangenem Osgiliath und eine begnadete Bogenschützin." Stellte der Herr des Bruchtals sie vor. Alle waren entweder sichtlich verwundert, begeistert oder auch wütend, wie man an Legolas erkennen konnte. Ehe die Männer regieren konnten, verneigte sich Kalay vor den Sieben und sah zu Frodo. "Es ist mir eine Ehre Frodo, an eurer Seite zu kämpfen und mit meinem Pfeil und Bogen dienen zu können." sprach Kalay freundlich und lächelte. Frodo und die Gefährten, bis auf den Elbenprinzen, wirkten über dieses reizende Wesen erfreut. "Es freut uns Prinzessin, das ihr uns unterstützt..." "Eine Frau? Ich bin nicht sehr gewillt eine Frau mit in den Kampf zu nehmen!" unterbrach Legolas Aragorn, der sichtlich verwundert zu sein schien. Gimli wollte das Wort erheben, doch die Prinzessin hob ihre Hand und blickte zu dem Zwerg. "Nein Gimli, Sohn des Glóin. Ich werde mich schon verteidigen, aber dennoch danke..." Langsam bewegte sich Kalay zu Legolas, der aufgebracht schnaufte und alle beteiligten des Rates blickten den Elben noch immer verwundert an. "... Legolas, Sohn des Waldelbenkönigs Thranduil, was sind eure Gründe, gegen meine Gesellschaft, der ich auch zu Teil werde?" Elrond dachte sich währenddessen, das es vielleicht doch keine gute Idee war, Kalay mit in den Krieg ziehen zu lassen, wenn es schon Abneigungen gab, doch er wunderte sich, das Arwen über den Streit der beiden Bogenschützen schmunzelte. Legolas allerdings wendete seinen wütenden Blick von den Augen der jungen Frau. "Ich bin der einzige Schütze, der die Kunst des Bogenschießens beherrscht. Eine Frau wie eures Gleichen hat nicht die nötige Stärke und Kraft, es sei denn, ihr wollt es unter Beweis stellen... Prinzessin..." zischte der Elb wütend von sich. Auch Elrond schien erzürnt zu sein und erhob sich. "Legolas! Ich dulde das nicht! Solche Unterstellungen der Prinzessin gegenüber..." "Nein Elrond... Laßt mich bitte mit Legolas unser Können messen. Vielleicht erweise ich mich wirklich als unfähig... Doch sollte es anders sein, werde ich Frodo und die Gefährten begleiten." Zustimmend nickte Elrond genervt, der nun sich wieder setzte und den beiden ihren Machtkampf ausführen ließ. "Wo soll unser Kampf stattfinden?" "Gleich hier Prinzessin und das Ziel wird dieses Blatt, das am toten Baume vor uns liegt, sein. Allerdings werden wir beide gleichzeitig losschießen..." sprach Legolas der seinen Pfeil und Bogen schon spannte. "Einverstanden mein Freund." Beide spannten ihre Bögen, legten ihre Pfeile an und warteten auf ein Zeichen von Aragorn, der sich bereit erklärt hatte. Noch einige Zeit standen die beiden ruhig da und auch im Rat wurde es still, bis Gimli leise kicherte, das schnell erstarb, da Elrond ihn wütend anblickte. "Was ist mit dir Gimli?" fragten die Hobbits leise. Blitzschnell blickte sich der Zwerg um, der dann zu den Hobbits flüsterte: "Seht ihr wie zittrig Legolas ist? Der Junge hat sonst immer eine ruhige Hand, aber bei so einer Schönheit hätte ich auch weiche Knie." Kurz kicherten die Fünf, die dann schwiegen, als Aragorn das Zeichen gab. Schneller als ein Blitz schossen die Pfeile durch die Luft und trafen ein in den Baum, nur der Pfeil des Mädchens blieb im Blatt stecken. Legolas hatte sein Ziel verfehlt und holte wütend seinen Pfeil vom Baum. "Also, ich werde Euch begleiten." meinte Prinzessin Kalay lächelnd und reichte allen die Hand, bis auf Legolas, der beleidigt hinter Aragorn stand. "Seid willkommen in der Gemeinschaft des Ringes Prinzessin..." sprach Gimli der frech zu dem Elben grinste. Schnell blickte Kalay, als sie alle begrüßt hatte zu Elrond, der zufrieden nickte und lief auf Legolas zu. "Legolas... Ich weiß, ihr seid der beste Schütze, aber ich hoffe, wir werden uns noch anfreunden..." "Das bezweifle ich Prinzessin." unterbrach der Elbenprinz erzürnt und machte sich für die Reise bereit. "Nun, Herr, wir brechen nun wieder auf und hoffen diesmal Erfolg zu haben." "Wir vertrauen auf euch und nun, viel Glück auf eurer Reise. Kommt Gesund und wohlbehalten wieder meine Freunde." verabschiedete sich Elrond und schon machten sich die Sieben auf den Weg zum Schicksalsberg.

Neue Wege 1 Teil 04

3.
 

Vor nicht ganz zwei Stunden waren Frodo und seine Gefährten aufgebrochen, um zur

Schmiede des einen Ringes zu gelangen: dem Schicksalsberg. Aber es hatte sich

auch jemand neues in die Gemeinschaft des Ringes hinzugefügt: Prinzessin Kalay,

eine begnadete Bogenschützin und eine junge, stolze Kriegerin zu gleich. Alle,

bis auf den Elbenprinzen Legolas, verstanden sich mit der jungen Schönheit. Bis

jetzt sprachen die beiden Schützen kein Wort miteinander, noch würdigte der Elb

Kalay eines Blickes. Was aber jeder wußte, war, das diese Reise nun neue und

ungeahnte Überraschungen für sie offenlegte.
 

In einem dunklen Wald angekommen, lief Aragorn einige Schritte langsamer und

wartete, bis Prinzessin Kalay ihn aufholte. Freundlich lächelnd gingen die

beiden Krieger nebenher, als Aragorn seufzte. "Prinzessin, dürfte ich euch

einige Fragen stellen? Nicht das ich ihnen zu neugierig erscheine..." "Nein

Aragorn, sprecht nur." antwortete das Mädchen, die kurz in die Augen des

Kriegers sah und ein bezauberndes Lächeln über ihre Lippen brachte. "Sind eure

Eltern nicht etwas in Unruhe, das ihr in einen Krieg zieht?" fragte Aragorn, der

Kalay über einen Felsen half und an ihrem traurigem Gesichtsausdruck erkannte,

dass etwas sie tief getroffen hatte. Ein langes, herzhaftes Seufzen ertönte und

die Prinzessin blickte mit glänzenden Augen zu Aragorn. "Meine Eltern sind tot.

Meine Mutter starb nach meiner Geburt und mein Vater ist erst seit einem Jahr

verstorben..." Mit Gewissensbissen fuhr sich der Krieger kurz durch sein Haar,

bis dieser tröstend seinen Arm um ihre Schultern legte. "Verzeiht Prinzessin,

ich wollte euch nicht kränken. Ich hatte dies nicht gewußt..." "Nein, schon gut

Aragorn. Woher solltet ihr es auch wissen. Ich bin nur eine kleine, unbedeutende

Prinzessin... Aber sagt Aragorn, was hat euer Freund Legolas gegen mich?"

unterbrach Kalay, die weiter einen Hügel mit den anderen kletterte. Ein kurzes,

leises Lachen ertönte von Aragorn, der zusammen mit Kalay, den Hobbits auf den

Hügel verhalf. "Nun, ich denke Prinzessin, das Legolas nur seinen Stolz behalten

möchte und er wahrscheinlich ein wenig, nun, bei eurer Gegenwart nervös zu sein

scheint... Bei eurer Schönheit wundert mich dies nicht." gestand Aragorn, der

Frodo als Letzten über einen Fels hob. Auch die junge Prinzessin fing Pippin und

Merry gerade noch auf, bevor diese hinterrücks einen großen Stein herunter zu

stürzen drohten. "Danke Prinzessin!" "Ja Danke!" bedankten sich die beiden

Hobbits und Kalay verneigte sich nur kurz, ehe sie weiter gingen. Ein schneller

Blick zu Legolas, der die Prinzessin mit finsterem Blick betrachtete, verriet

dem Mädchen, das der Elb noch immer nicht die Niederlage im Rat verkraftet

hatte. "Nun, danke Aragorn, dann hoffe ich mal, das ich mich noch mit Legolas

anfreunde." Fast seufzend und auch etwas zweifelnd sprach Kalay dies und starrte

zu Aragorn, der zustimmend nickte. "Das hoffe ich ebenfalls. Gebt ihm noch Zeit.

Sicher wird er seine Meinung euch gegenüber noch ändern." versicherte der

Krieger und ging wieder an die Spitze des Trupps. Zufrieden und auch etwas

erleichtert setzte das Mädchen ihren Weg fort und lief immer hinter Frodo und

seinen Hobbitfreunden, um sie Notfalls immer rechtzeitig zu schützen.
 

Stunden waren vergangen und es war nicht mehr lange für die nächtliche Ruhe.

Ziemlich erschöpft und schon dem Umfallen nahe tapsten die Hobbits hinter den

Kriegern her, bis Kalay stehen blieb und wartete, bis die kleinen Männer sie

einholten. "Ist mit euch alles in Ordnung meine Freunde?" erkundigte sich die

Prinzessin besorgt und kniete sich vor den entkräfteten Frodo und seinen

Freunden. Diese nickten und plumpsten zu Boden. "ARAGORN, GIMLI, LEGOLAS, bitte

wartet einen Augenblick. Die Hobbits sind völlig erschöpft." rief das Mädchen zu

den Männern, die sofort stoppten. Legolas schien allerdings etwas über diesen

Halt wütend zu sein. "Dann machen wir kurz Rast. Ihr seid immerhin seit heute

Morgen ohne Pause gelaufen meine Freunde..." meinte Gimli, der sich zur

Prinzessin gesellte. "Wir haben es nicht mehr lange, bis Sonnenuntergang, also

laßt uns weiterziehen..." "Legolas, ich bitte euch... Gönnt Frodo und seinen

Freunden nur eine kurze Rast. Sie sind nicht so schnell wie wir mit ihrer

Größe." Recht aufgebracht starrte der Elb zu Kalay, die ihn unterbrach und

reichte dabei Frodo und seinen Freunden etwas zu trinken. "Ich denke nicht

Prinzessin, das ihr es zu entscheiden habt!" "LEGOLAS! Die Prinzessin hat recht.

Frodo, Sam, Pippin und Merry sind im Moment genug gelaufen. Wir machen kurze

Rast, dann geht es weiter." brüllte Aragorn etwas erzürnt, worauf alle den

Krieger ein wenig verwundert anblickten. Der Elbenprinz dagegen war nur erzürnt

und setzte sich beleidigt auf einen Fels, der schnell einen vernichtenden Blick

zu Kalay warf, ehe er wieder zu Boden starrte. "Der Junge ist ganz schön

aufgebracht Prinzessin, so kenne ich Legolas gar nicht!" flüsterte Gimli zu dem

Mädchen, das die Reisenden mit kühlem Wasser versorgte, das sie bei sich hatte.

Schmunzelnd nickte sie, bis Kalay sich von den Männern abwendete und zu Legolas

schlenderte. "Legolas... dürfte ich mich zu euch setzten?" Schweigen. Weder eine

Antwort, noch ein Blick schenkte der Elb Kalay, die sich einfach zu ihm setzte.

"Ich weiß nicht, was ich euch getan habe Legolas... wenn ich euch auf

irgendeiner Weise verletzt oder erzürnt habe, möchte ich mich in aller Form bei

dir entschuldigen..." "Das ist es nicht Prinzessin." unterbrach er schnaubend,

der schnell in die Augen des Mädchens sah und wieder zu Boden blickte. Fragend

durchdrang der Blick des jungen Mädchens den Elbenprinzen, was Legolas nervös

werden ließ. "Was bedrückt euch dann?" wollte sie wissen. "Ich bedauere es, das

ich an eurer Seite kämpfen muß. Eine Frau, die meines Erachtens nicht die nötige

Stärke hat, einen Kampf wie diesen zu überstehen und bin auch nicht bereit, mich

mit euch abzugeben. Entschuldigt mich, aber ich bin nicht bereit mein Gespräch

mit euch fortzusetzen..." "Ich habe auch nicht verlangt Legolas, das ihr euch

mit mir abgeben müßt. Ich bin nur da, um für Frodo und seinen Gefährten zur

Seite zu stehen..." Kalays Augen und die des Elben trafen aufeinander, beide

sahen sich lange an, bis Aragorn sprach: "Wir ziehen weiter!" Blitzschnell

sprang der elbische Bogenschütze von seinen Platz auf, ehe es weiter ging.

Gefolgt wurde er von Gimli, der ihn ein wenig neckte und von den kleinen

Hobbits, die wieder ganz bei Kräften waren. Ein wenig verwundert und auch

amüsiert erhob sich Kalay vom Fels, auf dem sie saß. Aragorn lief neben der

Prinzessin, die verschmitzt lächelte. "Was belustigt euch Prinzessin? Hat euch

Legolas auf irgendeiner Weise erzürnt?" Einige Schritte schwieg Kalay, bis sie

für einen Augenblick zu dem Krieger starrte. "Nein, Legolas hat mich nicht

erzürnt. Im Gegenteil, er macht mich nur mit seinem aufbrausendem Temperament

nur neugierig und reizt mich damit..." "Ihr solltet den Bogen aber nicht

überspannen. Legolas kann dennoch unberechenbar sein." meinte Aragorn besorgt

und führte das Mädchen auf den nächsten Felsvorsprung. Nickend beruhigte Kalay

den besorgten Krieger und liefen weiter in Richtung Schicksalsberg.
 

Die Nacht brach herein, doch bis jetzt machten Frodo und seine Gefährten keinen

Halt, als Kalay stehen blieb und lauschte. Verwundert hielten auch die Männer,

die nun hörten, was die Prinzessin aufmerksam horchen lies. Schnell zog Frodo

sein Schwert Stich heraus, das bläulich schimmerte. "Orks... Sie sind ganz in

der Nähe..." wisperte Merry, der sich nah und schützend zu seinem hobbitischen

Freund stellte, ebenso wie Sam und Pippin. Auch Legolas, Gimli, Aragorn und die

Kriegerin hatten ihre Waffen bereit, die Frodo schützen sollten, als auch schon

einige der Todaussehenden sie angriffen. Schneller wie der Wind flogen die

Pfeile der beiden Schützen, singend sausten die Schwerter der Hobbits und des

Kriegers nieder und brüllend stürzte sich der Zwerg Gimli auf die Angreifer. Die

ersten Orks waren leicht niederzustrecken, doch es wurden urplötzlich immer

mehr, die einige der Hobbits, bis auf Frodo, zu Boden rissen und kurz davor

waren, Merry und Pippin die Kehlen aufzuschlitzen, als jeweils zwei Pfeile einen

der Orks traf. Verwundert blickten die Hobbits in die Richtung, aus der die

Pfeile kamen und winkten dankend den Elbenprinzen und Kalay, die durch Zufall im

selben Moment die Beschützer von Frodo retteten. Noch einige Zeit zog sich der

Kampf hin, Aragorn und Gimli hatten etliche erledigt, die Hobbits setzten sich

erschöpft zu Boden und die beiden Bogenschützen sammelten ihre Pfeile ein, die

sie verschossen hatten. "Im Kampf seid ihr ein gutes Team, Prinzessin Kalay und

Legolas, wenn ich es mal so sagen darf." bemerkte der Zwerg lachend, der nur

einen bitterbösen Blick vom Elb bekam. "Gehen wir besser noch ein Stück weiter

und suchen uns ein sicheres Nachtlager." schlug Frodo vor, der schnell nach

seinem Ring sah und ihn wieder wegsteckte. Zustimmend nickten alle und liefen

weiter. Die Dunkelheit brach dann langsam an und Gimli blieb bei einer felsigen

Lichtung stehen. "Hier werden wir campieren meine Freunde!" "Gut Gimli... Dann

mache ich solange Feuer..." stimmte Aragorn dem Zwerg zu und wendete sich an die

Kriegerin, die ihre Waffen ablegte. "Prinzessin, ihr solltet euch ausruhen..."

"Nein Aragorn, ich werde euch helfen, Feuerholz zu suchen... Ich bin nicht müde,

falls ihr das meint." Beide Krieger lächelten und Aragorn zuckte nur mit den

Schultern. "Wie ihr meint... Frodo! Du kannst dich mit deinen Freunden ausruhen,

ihr habt wirklich tapfer gekämpft." sagte der dunkelhaarige Mann nur, der dann

mit Kalay im Dickicht des Waldes verschwand. Sobald Aragorn und seine

Begleiterin verschwunden waren, setzten sich alle. "Man... bin ich erschöpft."

seufzte Merry, der einen Klaps auf seinen Kopf von Pippin bekam. Fast alle

lachten, bis auf Legolas, der ruhig und nachdenklich seinen Bogen überprüfte.

"Du bist nun mal ein Faulpelz!" meckerte der Freund von Merry, doch Frodo

schüttelte nur lächelnd den Kopf und sah dann zu dem Elbenprinzen. "Legolas?"

rief der Hobbit und legte seinen Kopf schief. Etwas entgeistert starrte der Elb

zu dem Träger des Rings, bis Gimli frech grinsend meinte: "Der Kleine ist

verliebt, seht ihr doch!" "Herr Gimli... Wenn ihr nicht wollt, das ich euch auf

der Stelle erschieße, dann haltet euer vorlautes Mundwerk mein Freund! Was ist

Frodo?" drohte Legolas verärgert und blickte wieder zu Frodo, als der Zwerg

verwundert dreinschaute. "Ich... ich mache mir um euch Sorgen... und auch um die

Prinzessin... Warum haßt ihr sie? Prinzessin Kalay hat immerhin unser Leben

gerettet, ebenso wie ihr, wofür wir euch sehr dankbar sind..." sagte Frodo

kleinlaut und sah den Elben lange in die Augen, bis dieser seufzend zur Seite

blickte, dann wieder zu Frodo. "... Ich mag die Prinzessin nicht besonders. Sie

ist eingebildet, arrogant, starrköpfig, verwöhnt und..." "Und was Legolas?

Sprecht nur weiter..." unterbrach eine weibliche Stimme. Erschrocken fuhr der

Elbenprinz herum, sah in das lächelnde Gesicht der Kriegerin Kalay. Die Hobbits,

Gimli und Aragorn waren allerdings von Legolas' Anschuldigungen sichtlich

geschockt. "Legolas... wie kannst du es wagen..." "Nein meine Freunde... Wenn

Legolas so von mir denkt, dann wird er schon seine Gründe haben... Oder irre ich

mich da mein Freund?" unterbrach Kalay den Zwerg, der schon mit seiner Axt auf

Legolas wollte, doch die Prinzessin hielt ihn mit einer einfachen Handbewegung

auf, als sie das Brennholz ablegte. Wie vereist stand der Elbenprinz da, rührte

sich nicht und blickte lange vor Wut schnaubend zur Kriegerin, die noch immer

freundlich lächelte. Wie konnte sie ihn nur bloßstellen? War er denn nicht genug

gestraft, mit dieser Person in den Krieg zu ziehen? , dachte sich Legolas, der

allerdings seinen Kopf senkte und den Blick von ihr wandte. "Verzeiht

Prinzessin..." zischte der Elb von sich und setzte sich wieder. "Es ist euch

schon längst vergeben... Ich muß mich bei euch entschuldigen. Ich wußte ja

nicht, das ich so ein schlechtes Bild auf euch werfe und hoffe das Ihr

irgendwann anders über mich denkt." meinte das Mädchen, aus deren Stimme man

heraus hören konnte, das sie gekränkt war und gesellte sich zu den Männern, die

schon ein Feuer machten. Legolas war zum ersten mal verwundert über ihre Worte.

Die Prinzessin entschuldigte sich bei ihm? Nur, weil er glaubte, das sie ein

schlechten Eindruck auf ihn machte? Das konnte der Elb gar nicht glauben, so

setzte er sich Widerwillen zu den anderen ans Feuer, die sich Geschichten und

vieles mehr erzählten.
 

Legolas und die Prinzessin schwiegen bei der Unterhaltung von Frodo und den

Gefährten, nur mit dem Unterschied, das Kalay den Männern zu hörte und

begeistert zu den Kämpfern hinsah. Einige Zeit beobachtete der Elbenprinz Kalay,

die lächelte, als Frodo und die Hobbits von ihrer Heimat erzählten. Irgend etwas

faszinierte Legolas an der jungen Kriegerin. Wie sie sich bewegte, ihr Lächeln

und ihre blauen Augen, die strahlten wie ein kristallklarer See. Es war

verwirrend für den Elben, noch nie hatte er so für ein Wesen empfunden und

dennoch war es Legolas unheimlich. Ihr Erscheinen war gleich einer Elbe und

dennoch hatte sie etwas an sich, was der Elbenprinz nicht hätte in Worte fassen

können. Noch lange starrte der Elb sie von oben bis unten an, schnitzte dabei

einige neue Pfeile und ließ seine Gedanken freiem Lauf.
 

Kalay hörte interessiert dem Zwerg, Aragorn und den Hobbits zu, die einiges aus

ihrer Heimat erzählten. Noch nie hatte sich das Mädchen die unendliche Weite von

Mittelerde vorstellen können. Viele, für sie, noch unbekannte Länder, Städte und

Orte, die die Prinzessin zuvor noch nie gesehen hatte, faszinierten sie und ihre

Augen wurden immer größer. Fast wie ein Kind, das eine spannende Geschichte zu

hören bekam, lauschte sie nun einer Erzählung von Aragorn. Einige Zeit

verstrich, als die Prinzessin müde gähnte und alle, bis auf Legolas, lachten.

"Ihr seid wohl müde Prinzessin?" scherzte Sam, der sich streckte. Schnell nickte

Kalay, die einen kurzen Blick zu Legolas warf und verlegen wieder wegsah, als

sie beide Augenkontakt hatten. "Nun, dann legen wir uns hin. Morgen wird es

wieder ein langer Weg." meinte Frodo recht müde, der sich schon sein Nachtlager

zurecht machte. "Und ich werde das Nachtlager im Auge behalten... gute Nacht

alle miteinander..." Verblüfft sahen alle zu dem Elbenprinzen, der

Gedankenverloren ins knisternde Feuer starrte. "Ähm... ja, danke Legolas..." gab

Aragorn verwundert von sich. Als nun alle sich hingelegt hatten und schon tief

und fest schliefen, erhaschte sich Legolas noch einen Blick von der schlafenden

Prinzessin, die er einige Zeit anblickte. Überrascht stellte der junge Elb fest,

das sie im Schlaf wunderschön und faszinierend zu gleich aussah, bis er sich

schüttelte. Beschämt drehte der Elbenprinz sich wieder zum Feuer um, holte

seinen Bogen hervor und spannte diesen nach. In diesem Moment schwor sich

Legolas, das er sich niemals mit Prinzessin Kalay verausgaben werde, solange sie

diese Reise unternahmen, selbst wenn ihm tief in seinem Inneren eine Stimme

etwas zu ihm sagte, das der Elb ignorierte.

Neue Wege 1 Teil 05

4.
 

Die Nacht war noch nicht vorüber und Legolas wachte schweigend über Frodo und

den Gefährten die ruhig schliefen, bis er hörte, das jemand scheinbar erwachte.

Schnell sah der Elb zu seinen Freunden, der nur die Prinzessin bemerkte, die

munter wurde. Nichts desto trotz stand der Elbenprinz auf, stellte sich vor dem

Mädchen und hielt drohend seinen Pfeil und Bogen auf die Brust von Kalay

gerichtet, jeden Moment zum Schuß bereit.

Noch recht verschlafen öffnete Kalay die Augen und erschrak, als sie Legolas

entdeckte, der die Spitze seines Pfeils auf ihr Herz richtete. Lange starrten

sich beide ohne ein Wort an, bis die Prinzessin schluckte. "Legolas... legt eure

Waffe nieder... ich bitte euch..." wisperte Kalay ängstlich und seufzte, doch

der Elb legte seinen Bogen nicht ab. "Was macht ihr schon zu dieser Zeit? Ihr

solltet euch ausruhen!" zischte Legolas leise von sich, doch die Prinzessin

blickte dann verlegen zu Boden, die ihren Blick den Pfeil entlang folgen wollte

und dies dann unterließ. "Ich kann nicht mehr schlafen... ich kann es schon

lange nicht mehr... Verzeiht, wenn ich euch beunruhigt habe... Ich werde euch

und euren Freunden mit Sicherheit nichts tun..." Einen Augenblick lang schwiegen

beide wieder nach Kalays Satz. Legolas betrachtete sich die Prinzessin von oben

bis unten, als er feststellte, das sie zitterte. Schweren Herzens steckte er

seine Waffen wieder weg und bewegte sich wieder zum wärmenden Feuer. Lautlos und

noch ein wenig bibbernd gesellte sich Kalay zu dem Elben, der wieder Gedanken

versunken ins Feuer starrte. Die Kälte machte dem Mädchen etwas zu schaffen, was

Legolas nur ein wenig sorgte und er dennoch ignorierte. "Legolas... darf ich

euch etwas fragen?" Verwundert blickte der elbische Bogenschütze zu Kalay, die

sich ihren Umhang einkuschelte und kurz in seine Augen sah. "Sprecht

Prinzessin..." gab Legolas barsch von sich, der genervt und recht aggressiv

wirkte. Schnell biß sich die Prinzessin auf die Unterlippe, da sie dachte, das

es keine gute Idee war, ihn anzusprechen, doch es war zu spät und holte noch

einmal tief Luft. "Ich... ich wollte nur fragen... ob ihr... ihr..." "Was!?" Der

Elbenprinz wurde langsam ungeduldig, allerdings merkte er, das Kalay recht

nervös wurde. "Habt ihr... nun... seid ihr mit jemanden leiert? Habt... habt ihr

eine Frau?" fragte Kalay kleinlaut, die verlegen wurde, ebenso wie der Elb.

"N... Nein. Ich habe keine Zeit mich mit solchen Dingen zu beschäftigen... ich

bin für den Kampf geboren... Was sollte eure Frage!?" "N... Nichts. Es hatte

mich nur interessiert... Verzeiht meine Neugier..." "Neugier kann tödlich sein

und gefährlich... Achtet lieber auf das, was ihr fragt." Beide sahen sich zum

ersten mal an, als verstünden sie sich, was täuschte und Kalay aus seinem Mund

als versteckte Drohung erkannte. Legolas sah schnell weg von ihr, der wieder ins

Feuer sah und seufzte. Ein komisches Gefühl kam ihm über. Es wurde dem Elben

kalt und auch wieder warm, seine Knie fühlten sich an, als wären sie zu Wasser

und in seinem Bauch kribbelte es. Nicht das es dem Elbenprinzen unangenehm war,

nein, aber es war für ihn unbekannt und auch etwas unheimlich zugleich. Was er

auch nicht verstand, war, das die Anwesenheit von Kalay ihn ganz flatterig

machte und genauso erging es auch dem Mädchen in diesem Moment, die zusammen da

saßen und warteten, das die Sonne bald aufginge.

Der Himmel erhellte sich, der eine rötliche Farbe annahm und schon erwachten

auch schon Aragorn, Gimli und die Hobbits aus ihrem Schlaf. Verblüfft starrten

sie zu den beiden Bogenschützen, die zu Boden sahen und stillschweigend da

saßen. "Guten Morgen... Prinzessin... ihr seid schon wach? Hat euch Legolas..."

"Ich habe die Prinzessin nicht geweckt... ich kann euch beruhigen Aragorn..."

unterbrach Legolas den Krieger, wobei der Elb ein wenig wütend wirkte. "Stimmt

das Prinzessin?" grummelte Gimli und funkelte mit erbostem Blick zu seinem

elbischen Freund. Völlig entgeistert blickte Kalay in die Gesichter der beiden

Krieger und nickte. "Ich versichere euch... Legolas hat mich weder geweckt, noch

verärgert oder sonst irgendwie belästigt. Ich bin von alleine aufgewacht und war

schon ausgeruht. Das ist alles meine Freunde..." bestätigte die Prinzessin.

"Gut, dann denke ich, sollten wir..." "Frühstücken und weiter ziehen!!"

unterbrachen Merry und Pippin den Anführer der Gruppe, worauf alle lachten,

sogar Legolas, das schnell wieder erstarb. "Macht aber schnell, wir wollen noch

weiter kommen zum Schicksalsberg." Begeistert stürzten sich dann die Hobbits

hungrig und gierig auf ihr Proviant, das sie sich eingepackt hatten. Auch

Aragorn und der Zwerg nahmen etwas zu sich, bis auf Kalay und Legolas. Der Elb

prüfte statt dessen seinen Bogen und die Pfeile. Besorgt gesellte sich Aragorn

zu der Prinzessin, der ihr ein Stück Brot reichte. "Prinzessin, ihr solltet

etwas zu euch nehmen..." bat der Krieger, doch das Mädchen schüttelte ihren

Kopf. "Nein, danke Aragorn... Bitte, ihr müßt mich nicht siezen. Wir sind

immerhin eine Gemeinschaft, die bis zum Ende des Kampfes zusammenhalten muß. Ihr

dürft mich auch bei meinem Namen nennen." sprach Kalay lächelnd, worauf die

meisten nickten. "In Ordnung Prinzess.. äh ich meine Kalay." verbesserte Sam.

Wieder lachten alle kurz, doch Legolas wendete sich wieder einmal vom Gespräch

ab. Kurz unterhielten sich die Gefährten und Frodo, bis sie ihre Sachen packten

und weiter zogen. Sie hatten immerhin noch einen langen und schweren Weg vor

sich, um den Ring zu vernichten, der im Schicksalsberg geschmiedet wurde.
 

Die Wälder hatten sie endlich hinter sich, die allerdings dann ein Gebirge

erklimmen mußten. Etwas seufzend sahen sich die Hobbits an, als die das riesige

Gestein vor sich fanden. "Da sollen wir wieder rauf?" fragte Pippin quengelnd,

der einen leichten Stoß in die Rippen von seinem Freund bekam. "Stell dich nicht

so an! Wir haben doch Frodo versprochen, das wir ihm helfen und das tun wir

auch! Also los!" forderte Merry seine hobbitischen Freunde auf, die auch schon

los kletterten. Voran bestiegen Aragorn, Gimli und der Elb die ersten Felsen,

gefolgt von den kleinen Männern und der Prinzessin, die immer ein schützendes

Auge auf Frodo und seinen Freunden warf. Für Kalay war es eine Leichtigkeit,

über die Meter hohen Felsen zu kommen, doch die Hobbits hatten bereits schon

hier große Mühe. Immer wieder wartete Kalay auf die Vier, half ihnen, wo sie nur

konnte und gelegentlich versuchte das Mädchen ihnen Mut zu zusprechen. Aragorn

schien sichtlich begeistert über die Aufmerksamkeit der Prinzessin zu sein, das

er wartete, bis Kalay und die Hobbits ihn einholten. "Kommt ihr zurecht meine

Freunde?" erkundigte sich der Krieger, der dem Mädchen die Hand reichte und auf

seinen Felsabschnitt zog. "Ja, Danke Aragorn!" "Aber das haben wir nur der

reizenden Kalay zu verdanken!" antworteten Frodo und Sam lächelnd, die schnell

zur verlegenen Kriegerin blickten. "Ich mache dies doch gerne und es ist

immerhin meine Aufgabe, für euch da zu sein meine Freunde..." "Nicht jeder ist

so aufmerksam wie ihr... ich meine, wie du..." Alle kicherten kurz, bis sie

ihren Weg fortsetzten und die beiden vorangehenden nicht länger warten lassen

wollten, die schon einen großen Vorsprung hatten.

Als Legolas sah, das die Hobbits, Aragorn und die Prinzessin sich wieder in

Bewegung setzten, ging auch er weiter. Hinter ihm sprintete ein Zwerg hinterher,

der sichtlich verwundert über die Reaktion des Elbs wirkte. "Hey mein Freund...

wir haben es aber eilig..." "Ja ganz recht... wir haben es eilig! Wir müssen den

Ring endlich wegschaffen!" unterbrach der Bogenschütze brummig und kletterte den

nächsten Fels nach oben, der aber dennoch Gimli auf den nächsten half. "Ich

verstehe euch nicht Legolas. Was hat euch die Kleine getan? Weil sie euch

besiegt hat? Gefällt euch ihre Art nicht oder empfindet ihr etwas für sie?" Als

die letzten Worte des Zwerges fielen, blitzen die Augen von Legolas verstört

auf, wurde verlegen und versuchte doch wütend zu wirken. "Ich empfinde nichts

für sie... Außer Abscheu. Mehr auch nicht... Ich mag ihr Wesen allgemein

nicht..." behauptete der Elbenprinz und kletterte unbeirrt weiter, dicht

angeschlossen von Gimli, der frech grinste. "Ihr mögt sie also..." "Nein, das

tue ich nicht! Und jetzt laßt mich in Ruhe, ich möchte heute noch vorankommen!"

schimpfte der Elb und wurde bei seinen Kletterbewegungen schneller. Zurück blieb

ein Schultern zuckender Zwerg, der nur kicherte. Aragorn und seine Anhänger

hatten Gimli schnell eingeholt, doch Legolas wartete einige Felsen weiter oben

auf die anderen. Fragend starrte der Krieger zu Gimli. "Was ist mit Legolas? Ihr

habt ihn doch nicht wieder erzürnt?" Auf Aragorns Frage schüttelte der Zwerg

seinen Kopf. "Nein. Ehrlich Aragorn." schwor Gimli, doch Kalay war schon voran,

die von den Hobbits gefolgt wurde. Staunend und auch lächelnd sahen die beiden

Herren dem Mädchen nach. "Sie ist schnell für ein junges Mädchen..." "Junge Frau

Gimli. Sie ist kein Kind mehr... Vielleicht haben wir doch eine Chance, es

sicherer zum Schicksalsberg zu gelangen... Komm mein Freund. Wir müssen der

jungen Dame hinterher, sonst stehen wir noch ewig hier." Sofort machten sich

dann auch Gimli und der Krieger sich auf den Weg, die versuchten die Sechs

einzuholen.

Legolas beugte sich etwas vor, um zu sehen, wo seine Gefährten blieben, als er

verwundert zu Kalay blickte, die ihn fast eingeholt hatte. Genervt und auch

etwas wütend kletterte auch der Elb weiter, doch die Prinzessin und die Hobbits

waren auf dem selben Felsabschnitt und gingen gemeinsam weiter. Am Kopf der

kleinen Truppe war Legolas, der immer wieder für einen Augenblick zu seinem

Hintermann, oder besser gesagt zu seiner Hinterfrau schaute, die ihm dicht

folgte. Bei einem Hangstück waren einige Steinchen, die den Elbenprinzen auf

etwas brachten und fies lächelte. Kaum war er oben beim nächsten Fels angelangt,

stieß er einige Bocken der Steine nach unten, die das Mädchen trafen, als sie

bei dem Elbenprinzen ankam. "Ah... Legolas, was sollte das?" fragte Kalay etwas

sauer, die Frodo zu dem Felsabschnitt zog, auf dem sie sich mit dem Elb befand.

"Ich bin ausgerutscht... Prinzessin..." "Erzählt mir doch Nichts! Ihr seid ein

Elb und bewegt euch leichtfüßig, so das ihr nicht einmal Spuren im Schnee

zurücklassen könnt! Es war Absicht!" beschwerte sich das Mädchen, die glänzende

Augen bekam. Desinteressiert drehte sich der Elb um und kletterte weiter.

"Kalay... Ist alles in Ordnung?" fragten die Hobbits, die versuchten in das

Gesicht der Kriegerin zu sehen, das sie zu Boden geneigt hatte. Kurz seufzte

sie, ehe Kalay ihre Freunde ansah. "Ja, es ist alles in Ordnung..." "Wir werden

Aragorn Bescheid sagen!" schlug Sam vor, doch die Prinzessin schüttelte ihren

Kopf, was die kleinen Männer verwunderte. "Wollt ihr euch dies gefallen lassen?

Er hat euch doch auf das Übelste gedemütigt!" mischte sich Frodo ein, der lange

in die traurigen Augen der jungen Frau sah. "Es ist schon in Ordnung... Ich

werde es alleine mit Legolas regeln... Aber ich danke euch trotzdem. Kommt, wir

klettern weiter..." forderte das Mädchen die Hobbits auf, die auch schon von

Aragorn und Gimli eingeholt wurden. "War etwas vorgefallen meine Freunde?"

erkundigte sich der Zwerg, doch die Hobbits schüttelten ihre Köpfe, die zusammen

mit Gimli und dem Krieger weiter gingen.

Kalay bestieg ein Stück zwischen Legolas und dem Rest der Gemeinschaft des

Ringes den ersten Hügel des Gebirges. Noch nie war sie so unglücklich und

traurig, wie in diesem Moment. Was hatte Legolas nur? Kalay wußte doch, das der

Elb nichts böses vor hatte, immerhin hatte sie heute Morgen sein schönes Lächeln

gesehen, auch wenn es nur kurz war, was ihr neue Hoffnung auf eine Freundschaft

gab. Legolas dagegen schien nicht gewillt zu sein, das es ihr schon fast im

Herzen schmerzte. Alte und neue Schmerzen kamen in ihr hoch. So wie in manchen

Nächten oder schlechten Tagen wünschte sich manchmal die Prinzessin, das ihre

Eltern hier wären, sie in ihren Armen nahmen und liebevoll trösteten. Doch schon

seit langer, vergangener Zeit hatte sie schon fast ewig keine liebevollen,

warmen Arme gespürt, keine sanften Streicheleinheiten, die ihr Trost gaben und

vor allem hatte sie nun keinen mehr, der ihr familiär nahe stand, außer ihrer

Gouvernante Chaltey. Doch es half nichts, sie mußten ihren Weg weiter fortsetzen

und keiner der Männer ahnte, was für Qualen Kalay im Moment durchmachte.
 

Geschafft. Der erste Hügel war erklommen. Erschöpft sackten die Hobbits zu

Boden, ebenso wie der Zwerg. Aragorn, Kalay und Legolas dagegen schienen noch

recht gut in Form zu sein. "Es wird bald dunkel Aragorn. Wir sollten hier

übernachten." bot der Elb an, worauf Aragorn zustimmend nickte. "Gut, dann

machen wir das. Also, ihr habt es ja gehört Freunde!" rief der Krieger zu allen.

Sofort machten es sich dann auch alle bequem und schienen schon kurz vor dem

Einschlafen zu sein. "Ich werde mich auch schon hinlegen, die Sonne ist gleich

verschwunden. Prinzessin, wollt ihr euch auch schon ausruhen?" fragte Aragorn,

der sich schon zu Boden legte. Doch Kalay schüttelte den Kopf. "Nein, danke. Ich

werde noch ein wenig aufbleiben." Einverstanden nickte der Kämpfer, drehte sich

um und schlief schnell ein, ebenso wie die Hobbits und Gimli. Seufzend und mit

einem beengendem Gefühl in der Brust gesellte sich die Prinzessin zu Legolas,

der zum Himmel sah. "Warum habt ihr das getan? Ich meine, weshalb seid ihr so

gemein mir gegenüber?" fragte die Kriegerin, die sich kurz räusperte und dem Elb

in die Augen starrte. Ein eiskalter Blick von Legolas ließ das Mädchen fast

erstarren, bis der Elbenprinz sich aufrecht hinsetzte und zu ihr sah. "Ich hatte

es euch schon einmal gesagt. Sind sie immer so, das sie meinen sie seinen stark

genug? Ich denke, dann sind ihre Eltern wirklich zu bedauern, eine so

starrköpfige Tochter zu haben..." Wie ein Blitz durchzuckten die Worte von

Legolas in Kalays Herzen, das nun unerträglich schmerzte. Es war, als drückte

man ihr Herz und Lungen gleichzeitig die ebenso mit Messern bestückt wurden.

Völlig verwirrt starrte sie in die Augen des Elben, den sie nur als Umriß

erkannte, da ihr die Tränen kamen und stand auf. "Ich... ich gehe jetzt

schlafen. Entschuldigt... ich... ich wollte euch nie verletzen... Gute Nacht..."

hauchte es nur noch von der jungen Frau, die sich alle Kräfte zusammen nahm und

versuchte, nicht traurig zu klingen. Verwundert und auch etwas mit leichten

Gewissensbissen sah der Elb ihr hinterher, die sich schnell hinlegte und auch

sofort einschlief. Nachdenklich über Kalays Reaktion betrachtete sich Legolas

die Sterne an, bis einige Zeit verstrich, als er ein leises Schluchzen hörte.

Fragend und auch etwas verwundert stand der Elbenprinz auf, schlich sich zu dem

Mädchen an, von der die Geräusche stammten und erschrak, als Legolas erkannte,

das ihr Tränen die Wange herunter liefen und ihre Hände gegen die rechte Brust

drückte, so als hätte sie schlimme Schmerzen. Allerdings schlief Kalay und dem

Elben plagten schlimme Gewissensbisse. "Ich... ich habe sie verletzt... das...

das wollte ich nicht... doch ich weiß nicht was... Ich muß Aragorn fragen, ob er

etwas über die Prinzessin weiß..." flüsterte der junge Elb zu sich, der sanft

dem Mädchen einige Haarstähnen vom Gesicht strich und sich wieder zu seinem

Platz setzte.
 

Fast die ganze Nacht lang starrte Legolas die Prinzessin nachdenklich an,

gefolgt von seinem schlechtem Gewissen, das ihm recht zu schaffen machte. Es tat

dem Elben weh, sie so zusehen, wie sie litt, ihr Herz fast gebrochen und Legolas

wußte, das er Schuld daran war. Allerdings bemerkte der Elbenprinz nicht, das

Kalay schon lange wach war, die ihren Rücken zu ihm gewandt hatte und sich nicht

rührte.

Die junge Kriegerin hatte Angst und auch ein schlechtes Gefühl, was Legolas

betraf. Noch nie war sie so gekränkt worden, obwohl sie ihn schon von Anfang an

mochte und sich gerne mit ihm angefreundet hätte, wäre da nicht ihr blöder

Streit. Kalay war es nur noch zum Weinen zu Mute, hielt es aber erfolgreich

zurück, um ihre Haltung zu bewahren und nicht schwach zu wirken, wie sie immer

dachte. Geduldig und immer mit schützenden Augen auf Frodo gerichtet wartete das

Mädchen bis zum Morgengrauen, bis alle erwachten.
 

Die Sonne kroch langsam über die Hügel und als Erster erwachte der Führer

Aragorn, womit auch langsam der Rest die Augen aufschlug. Schnell stand Legolas

schweigend von seinem Platz auf, grüßte alle nickend und blickte vom Hügel aus

zum Tal herunter. Alle waren verwundert, über den Elben, bis auf Kalay, die

zusammengekauert bei den fröhlichen Hobbits saß und leise vor sich hin seufzte.

Kaum einer schien ihren Kummer mitzubekommen, bis Aragorn, der gerade mit den

Anderen seine Reiseration teilte, zu dem Mädchen sah. "Kalay, ist alles in

Ordnung? Bedrückt euch etwas?" erkundigte sich der Krieger besorgt und alle

blickten zu Kalay, die verwirrt in die Gesichter ihrer Freunde sah. Schließlich

verfingen sich ihre hin und her huschenden Augen in die des Elbenprinzen, der

reumütig und auch ein wenig finster dreinsah. Kurz seufzte die junge Frau. "Nein

Aragorn... Mich bedrückt Nichts... Macht euch keine Sorgen..." versicherte die

Kriegerin, starrte schüchtern zu Boden und alle gaben sich damit vorerst

zufrieden. Aragorn dagegen war sich nicht sicher, ob er die Ausrede glauben

sollte oder nicht, das er beschloß zu warten, bis sie weiter zogen und mit ihr

in Ruhe zu reden. Legolas war verwundert. Warum hatte Kalay ihn nicht verraten,

das er das Mädchen verletzt hatte? Ebenso schossen dem Elben noch mehr Fragen

durch seinen Kopf, der die Prinzessin noch lange ansah und sich schließlich

geknickt ein wenig setzte, bevor es weiter ging.

Alle hatten sie gespeist und gepackt, ehe sie ihren Weg fortsetzten. Betrübt

blickten die Hobbits Kalay an, die schweigend und auch traurig den nächsten

Hügel bestieg, gefolgt von dem Zwerg Gimli, Aragorn und Legolas. "Ich mache mir

ernsthaft um Kalay Sorgen Freunde..." flüsterte Frodo, der sich auch mit seinen

hobbitischen Freunden in Bewegung setzte. "Ich kann dich verstehen." stimmte

Samweis zu und versuchte ein aufheiterndes Lächeln seinen Freunden zu schenken,

das schnell erstarb. "Vielleicht hat es etwas mit Legolas zu tun." murmelte

Merry nachdenklich, der zusammen mit Pippin über einen Fels kletterte. "Wie

kommst du darauf?" "Ganz einfach. Sie war noch als Letzte zusammen mit Legolas

wach, scheinbar haben sich die beiden wieder in die Haare gekriegt und er muß

ihr scheinbar was Verletzendes gesagt haben... Punkt!" Für einen Moment stoppten

die vier kleinen Freunde, sahen sich an, bis Frodo, Sam und Peregrin heftig ihre

Köpfe schüttelten. "Nein!" "Sicher nicht Merry..." "Das schafft er nicht. So

herzlos ist unser Elb nicht." kommentierten die Drei zu dem Hobbit, der nur

beleidigt und Schultern zuckend weiter ging.

Etwas weiter oben blieb Legolas bei einem Felsvorsprung stehen und wartete, bis

Aragorn ihn einholte. Die Prinzessin und Gimli stiegen währenddessen weiter in

die Höhe des Gebirges. Verwundert sah der Krieger zu Legolas, der noch immer

wartend und nervös sich zu Aragorn gesellte. "Legolas... was ist mit euch?"

fragte der Mann und half noch schnell den Hobbits zu ihrem Felsabschnitt und

ließen diese dankend voraus laufen. Dann setzten Aragorn und der Elbenprinz mit

dem Weg fort. "Aragorn... ich... ich... Nun... was wißt ihr über die Prinzessin?

Ich meine, über ihre Familie..." Staunend und auch regelrecht verblüfft runzelte

der Krieger die Stirn, was den Elben wieder etwas beunruhigte. "Oh... nun... ich

weiß nur, das sie so gesehen ein Waisenkind ist. Ihre Mutter starb nach ihrer

Geburt und ihr Vater ist erst seit knapp einem Jahr dahin geschieden. Es ist

traurig... Auch wenn sie von außen so stark wirkt, ist sie sehr zerbrechlich..."

erzählte der Waldläufer, der in das verschreckte und bekümmerte Gesicht von

Legolas sah. Der Elbenprinz wußte nun, was er Prinzessin Kalay angetan hatte. Er

hatte trauernde Gefühle in ihr hervorgerufen, die das Mädchen sehr verletzten

und nun fühlte sich der Elb schlecht, so schlecht und voller Reue hatte er sich

noch nie gefühlt, was Aragorn an Legolas' Gesicht erkannte. "Legolas... euch

bedrückt doch etwas? Wollt ihr es mir sagen?" Vorübergehendes Schweigen. Der

Elbenprinz biß sich auf die Unterlippe, sah zu den Hobbits nach oben, die Hilfe

von Kalay und Gimli bekamen, blickte aber dann wieder zu Aragorn. "Ich fühle

mich schlecht, da ich... ich... ich jemanden verletzt habe..." "Prinzessin

Kalay?" unterbrach der Krieger seufzend, sprang auf den nächsten Abschnitt der

Felsen. Auch Legolas hüpfte auf den weiteren Vorsprung, nickte auf Aragorns

Frage. "Ich habe schlecht über ihre Eltern geredet, ich habe sie gedemütigt und

sie damit sehr verletzt... es tut mir so leid..." "Dann sage es ihr mein

Freund... das wird das beste sein." fiel der Waldläufer Legolas ins Wort, der

vorerst entgeistert schien, über diesen Rat, bis er doch nickte. "Gut Legolas,

ich klettere voraus, ich werde Kalay sagen, sie möge bitte warten." "Nein... ich

werde das alleine in die Hand nehmen, aber danke..." lehnte der Elb

Kopfschüttelnd ab, was Aragorn zufrieden stimmte. Eilig versuchten die beiden

Männer noch das Gefolge einzuholen, die schon einen großen Abstand hinterließen.
 

Fast ein halber Tag verging, bis Frodo und die Gemeinschaft des Ringes den

größten Teil des riesigen Gebirges erklimmt hatten. Etwas angeschlagen von der

Kletterei ruhten sich Aragorn und seine Freunde auf einem Felsabschnitt aus,

setzten sich und tranken etwas Wasser. Kalay allerdings hatte sich ein wenig von

ihrem Gefolge abgesondert und betrachtete lange eine kleine Gebirgsblume. "Kommt

mein Freund. Jetzt wäre eine Gelegenheit, das ihr Kalay um Verzeihung bittet."

flüsterte Aragorn zu dem Elben, der noch bei Frodo und den anderen saß. Ein

kurzer Blick zu dem Mädchen und Legolas nickte dem Führer zustimmend, ehe er

aufstand. Noch einmal holte der Elbenprinz tief Luft, lief aber langsam und fast

zögernd zu Kalay.

Beobachtet wurde der Elb von neugierigen Augen seiner Gefährten, die schnell von

dem Waldläufer aufgeklärt wurden und drehten sich von den beiden Bogenschützen

weg, um zu verhindern, das Legolas den Mut verlor, sich bei der Prinzessin zu

entschuldigen.
 

Vieles spukte im Kopf von Kalay: Ihre Kindheit, ihr Vater, ihre Freundin und

Gouvernante Chaltey, ebenso über ihre neue jetzige Aufgabe, bei der sich die

junge Frau nicht sicher war, ob es wirklich gut war, mitzukommen. Dennoch hielt

die Prinzessin ihren Blick starr auf die kleine Blume gerichtet, bis sie

erschrak, als sie jemanden hinter sich spürte. Blitzschnell drehte sie sich um

und zuckte zusammen, als sie Legolas erblickte. Ängstlich und verlegen drehte

Kalay sich wieder um, schaute zu Boden und seufzte traurig. "Prinzessin...

darf... darf ich mich kurz zu euch gesellen?" fragte der Elb heiser, der

ebenfalls recht nervös wirkte. Ihr verwunderter Gesichtsausdruck verunsicherte

Legolas, bis sie schweigend nickte und er sich zu ihr setzte. "Prinzessin... ich

wollte mich... bei euch entschuldigen..." "Nein... es ist in Ordnung..."

unterbrach das Mädchen mit zittriger Stimme und ballte ihre Hände zu Fäusten, um

nicht wieder los zu weinen. Nur ahnte Kalay nicht, das der Elbenprinz spürte,

das sie Angst und Trauer fühlte. "Ich meine es ehrlich mit euch... ich möchte

mich entschuldigen... es war nicht meine Absicht, euch zu verletzen... ich hatte

nicht gewußt das eure Eltern verstorben sind... ich fühle mich wirklich

schlecht, das ihr gekränkt worden seid und das meinet wegen. Es tut mir wirklich

leid... Aber ich kann euch leider nicht versprechen, das ich mich jemals mit

euch anfreunden kann... Verzeiht meine gestrige Boshaftigkeit..." Überrascht

starrte die junge Frau noch immer auf die Gebirgspflanze, merkte nur noch, wie

Legolas seufzend sich wieder erhob und gehen wollte. "Legolas..." Ruckartig

blieb der Elbenprinz stehen, der seinen Namen von ihr vernahm, auch wenn es nur

leise war. Noch immer hatte sie ihren Blick von ihm gewendet. "... ich habe euch

schon vergeben... dennoch weiß ich eure Entschuldigung zu schätzen... es

bedeutet mir viel..." sprach Kalay, was den Elben irgendwie rührte. In einem

kurzen Augenblick räusperte sich Legolas, lief wieder zurück zu seinen

Gefährten, die ihn erwartungsvoll anstarrten und setzte sich. Wieder war dieses

Gefühl, das er schon zu Anfang dieser Reise hatte. Verwirrend war es schon,

trotz allem fühlte es ich wunderbar und einmalig zu gleich an. "Habt ihr euch

nun mit Kalay wieder versöhnt?" fragte Merry vorsichtig, doch zur Verwunderung

der Gefährten und Frodo lächelte Legolas, der auch bejahend nickte. "Ja, ich

habe mich mit der Prinzessin versöhnt..." Schweigen und schadenfrohes Grinsen

spiegelte sich in den Gesichtern von Frodo und den restlichen Männern, was den

Elben verwirrte. "Was ist?" fragte dieser verwundert, worauf Gimli lachte. "Ihr

seid Hals über Kopf in Kalay verliebt! Ha, ha!" Auf die Antwort des Zwergen

versuchten Aragorn und die Hobbits sich das Lachen zu verkneifen, als sie

Legolas' vor Scham glühendes Gesicht erblickten. "Das bin ich NICHT!" zischte

der Elbenprinz und stürzte sich auf Gimli, den er in den Schwitzkasten nahm,

worüber der Zwerg nur lachte.

Alle Männer lachten, was Kalay von ihrem traurigen Gedanken riß und sich zu

ihren Gefährten und Frodo umdrehte. Ein bezauberndes Lächeln glitt über ihre

Lippen, als sie die Hobbits, Aragorn, Gimli und selbst Legolas lachen sah. Noch

nie hatte sie den Elben so fröhlich gesehen, wie er lachte, mit seinem Freund

Gimli herumtobte und auch Spaß mit machte. Der Schmerz in ihrem Herzen war

langsam verschwunden, doch dafür schlug ihr Herz schneller, je länger die

Prinzessin Legolas beobachtete und stieß einen langen Seufzer von sich. "Ich...

ich ganz hingerissen... Ich mochte ihn zu Anfang, aber jetzt denke ich... das

ich mich in Legolas verliebt habe... Was rede ich da...? Ich kann doch keinen

Elben lieben. Mensch und Elb kann nicht zusammen sein und außerdem verabscheut

er mich..." flüsterte sich die junge Frau und warf noch kurz einen Blick zu

Legolas, der sich wieder setzte.

Doch Kalay sprang auf ihre Füße, hielt ihren Pfeil und Bogen parat, als sie ein

donnerndes Geräusch vernahm. Auch ihre Freunde hatten dies mitbekommen und die

Kriegerin erkannte, woher das Donnern kam.

Einige Orks kamen von beiden Seiten des Gebirgstückes und griffen auch schon die

Männer brüllend an. Kalay allerdings schaffte es sofort etliche dieser

todaussehenden Wesen zu erledigen, ehe sie ihren Freunden helfen konnte und

rannte auch sofort zu Frodo, der von einem Ork im Würgegriff gepackt wurde.

Frodo dachte es war sein Ende, das dunkle Geschöpf kreischte den jungen Hobbit

an, holte mit seinem einen Arm aus, doch es fiel zusammen mit Frodo zu Boden und

war tot. Erschrocken sprang der junge, kleine Mann auf und lief sofort zu Kalay,

die den Ork erschossen hatte. "Frodo! Komm zu mir!" rief die junge Kriegerin,

die auch Gimli und Aragorn vor einigen dieser toten Elben schützte. Schützend

ging die Prinzessin neben Frodo her, der auch schon von seinen hobbitischen

Freunde begleitet wurde, die sich auch schon von Orks befreit hatten. Legolas

kämpfte noch mit einigen, schoß etliche nieder und schützte ununterbrochen seine

Gefährten und Frodo. Wieder zwei Orks in Windeseile erledigt. Fast in einem

gleichmäßigem Rhythmus ließ der Elb seine Pfeile auf die Feinde los, bis er

aufschrie, als ein Ork in zu Boden riß, worauf Kalay aufmerksam wurde. "LEGOLAS!

Na warte Freundchen!" Sofort spannte die junge Frau ihren Bogen, schickte ihren

Pfeil auch schon los und traf das schwarze Wesen, ehe es Legolas die Kehle

aufschlitzte. Dankend nickte der Elbenprinz zu Kalay, sprang wieder auf die

Beine und kämpfte weiter an der Seite von Aragorn und Gimli.

Für Frodo und den Gefährten war es, als hätten sie ewig gebraucht, um die Orks

zu besiegen. Erschöpft setzten sich alle und seufzten. "Wir müssen weiter in die

Höhe dieses Gebirges." meinte Aragorn schnaufend, der sein Schwert in die

Scheide gleiten ließ. Zustimmend nickten alle und standen auch schon auf. "Dann

werden wir mal weiter ziehen, ehe die Orks wieder kommen." stimmte Frodo zu und

schon setzten sich alle in Bewegung, weiter nach oben in den Gipfeln des Berges.

Neue Wege 1 Teil 06

5.
 

Es wurde langsam Nacht, die Dunkelheit nahm nun Gestalt an und alle der

Gemeinschaft des Ringes setzte sich erschöpft bei einem großem, leicht

bewaldetem Felsvorsprung hin. Frodo und seine Freunde hatten einen harten Kampf

mit einigen Orks hinter sich gehabt und das vor nicht all zu langer Zeit. Kalay,

Gimli und Aragorn suchten ein wenig Holz oder trockenes Gras um ihren Freunden

ein wärmendes Feuer zu geben. Die Hobbits waren allerdings kurz davor

einzuschlafen, so fertig waren die kleinen Männer von ihrem Gefecht mit den

Orks. Als die drei Feuerholzsammler wieder zurück waren, machte sich Gimli an

das Lagerfeuer und Aragorn versorgte die Hobbits und Legolas, der von der

Prinzessin unterstützt wurde. "Sie sind sehr müde..." seufzte der Waldläufer

besorgt und verteilte noch etwas von ihrer Reiseration. Die junge Frau nickte

zustimmend, sah aber in Aragorns Gesicht. "Ja, sie waren auch sehr tapfer..."

"Ebenso wie ihr Kalay. Ohne euch wären Frodo und Legolas von den Orks getötet

worden." unterbrach der Krieger und lächelte freundlich, worauf Kalay ein wenig

verlegen wurde. "Das hätte jeder an meiner Stelle getan Aragorn. Ich bin nur

froh, das niemanden etwas passiert ist..." "Das Feuer brennt nun! Alle die

frieren, hier her zu mir!" forderte Gimli lachend auf, wobei sich Frodo und

seine hobbitischen Freunde langsam und müde in Bewegung setzten, sich neben das

Warme setzten und sofort einschliefen. Aragorn, Kalay, Gimli und Legolas

grinsten, gesellten sich aber ebenfalls ans Feuer um nun sich auch zur Ruhe zu

setzen. "Ich werde wieder über euch wachen..." "Gut Legolas mein Freund... Dann

werde ich was schönes Träumen! Gute Nacht meine lieben!" meinte der Zwerg und

legte sich ebenfalls hin. Aragorn war auch schon soweit, zu schlafen, doch er

blickte fragend zu Kalay dessen Augen mit der Frage: "Wollt ihr nicht euch

schlafen legen?" zu ihr sah, die nur ein Kopfschütteln zur Antwort gab.

Einverstanden drehte sich der Waldläufer um, ehe er schnell in den Schlaf fiel.
 

Seit Legolas sich bei der Prinzessin entschuldigt hatte, sprachen beide kaum ein

Wort, sahen sich nicht einmal an und saßen nur vor dem Feuer gegenüber. Das

einzige was in diesem Moment zu hören war, waren die leisen Atemgeräusche der

schlafenden Freunde und das Knistern des Feuers, bis Kalay kaum merklich

seufzte. "Legolas... ich hoffe, ihr seid mir nicht sauer..." "Weshalb sollte ich

im Moment auf euch sauer sein? Ich habe auch ehrlich gesagt keinen Grund dazu.

Wie kommt ihr darauf Prinzessin?" fragte der Elb, der recht freundlich wirkte,

was die junge Frau verwunderte. "N... nun... ich dachte nur... Verzeiht... meine

Aufdringlichkeit...." Fast flüsternd stammelte die Kriegerin ihre Entschuldigung

von sich, die noch immer den Elbenprinzen anblickte, der lächelte. "Ihr seid

nicht aufdringlich... Ich denke, wir sind alle ein wenig erschöpft vom Kampf,

deshalb solltet ihr euch etwas ausruhen." sprach Legolas nur noch, lehnte sich

zurück und starrte zum Himmel. Noch immer war das Mädchen verwundert. Kalay

fühlte sich, wie im Erdboden angewurzelt und konnte sich kaum bewegen und ihr

Herz raste. Je länger sie den jungen Elben ansah, desto mehr kribbelte ihr es in

ihrem Bauch und so wärmer wurde es ihr. Dennoch stand die junge Frau auf,

bewegte sich zu in die Nähe des Feuers und legte schon zu Boden. "Gute Nacht...

Legolas..." flüsterte Kalay schüchtern, worauf der Elb zu ihr sah und lächelte.

"Gute Nacht Prinzessin..." Er starrte wieder zum Himmel, den Bogen immer in

seiner Nähe und schwieg. Ein glückliches Seufzen ertönte über die Lippen der

Kriegerin, ehe sie ihre Augen schloß und auch schon schlief. Zwar wußte Kalay,

das die momentane Freundlichkeit des Elbenprinzen vorübergehend war, aber sie

gestand sich nun endgültig, das sich die junge Prinzessin in den stolzen Legolas

verliebt hatte.
 

Noch nie hatte der Elb sich so gefühlt. Dieses Gefühl zu schweben, als ob man

auf Wolken gehe, diese Wärme die einen durchflutete und erst das Kribbeln in der

Magengegend, wenn er nur in Kalays Augen sah. Noch immer war es verwirrend und

unbekannt, was nicht einmal in diesem Moment seine Sorge war. Da war noch ein

anderes Gefühl: Das schlechte Gewissen knabberte an ihm. Er fühlte sich wie ein

Straftäter, der eine wehrlose und unschuldige, junge Frau geschändet hätte. Wenn

seine Gewissensbisse nicht gewesen wären, so dachte sich Legolas, wäre es ihm

sicher egal, wie sich die Prinzessin gefühlt hätte, geschweige denn ob sie

traurig und am Boden zerstört wäre. Noch lange dachte der Bogenschütze nach, bis

er wieder jemanden erwachen hörte und zu seinen Freunden blickte. Diesmal,

allerdings, blieb sein Gesicht ernst, als er die Prinzessin erwachen sah und

wendete seinen Blick wieder von Kalay.

Lautlos und darauf bedacht, die Gefährten und Frodo nicht zu wecken, lief die

Kriegerin zu Legolas, der wieder ein wenig grimmig dreinblickte. Ebenso leise

setzte sich Kalay zu ihm, aber er würdigte ihr keines Blickes. Ein bißchen

enttäuscht seufzte die junge Frau, die schon mit so einer Reaktion von dem Elben

gerechnet hatte. Etliche Zeit der Stille zwischen ihnen verstrich, bis die

Prinzessin ihren Bogen und Köh hervorholte, um nicht gar untätig herumzusitzen.

Ihren Umhang legte Kalay ebenfalls ab, mit dem sie sich ihre Beine zudeckte, als

ob sie fror. Dann begann die junge Bogenschützin ihren Bogen ein wenig zu

polieren und des öfteren neu nach zu spannen. Beobachtet wurde Kalay aus den

Augenwinkeln des Elben, der nicht auffallen wollte und erst jetzt durch das

Mondlicht und ohne dem Umhang sah, wie schön die Prinzessin eigentlich war. Ihr

rötliches Haar mußte fast unendlich lang sein, das sie sich nach oben gesteckt

hatte und war eine schlanke, auch irgendwie leicht bleiche junge Frau, wie

Legolas feststellte. Kalays Erscheinen aber erinnerte den jungen Bogenschützen

dennoch stark an eine Elbe, so elegant und graziös bei jeder ihrer Bewegungen,

ihre blauen Augen, die strahlten wie ein klarer See und erst ihr Wesen, so

lieblich und dennoch stark. Doch Legolas erschrak über sich selbst, wollte seine

Augen von ihr wenden, doch die Kriegerin fesselte ihn und zog den Elbenprinzen

in ihren Bann. Ihm kam das Gefühl über, als er ihre Lippen erblickte, ihren Mund

nur zu gern berühren und spürten zu wollen, wie sich alles in ihm wölbte, schon

allein bei der Vorstellung, Kalays Lippen wahrnehmen zu wollen. Er schüttelte

sich und starrte verlegen zu Boden, die vorherigen Gedanken aus seinem

Gedächtnis gesperrt. Es war Legolas peinlich, so etwas nur annähernd zu denken,

schließlich mochte er das Mädchen nicht, was er auch noch immer glaubte.

Kalay ahnte nichts, von den durchdringenden Blicken des Elben und auch

zärtlichen Gedanken ihr gegenüber, sondern war mit ihren Gefühlen beschäftigt,

die sie seit Anfang dieser Reise verspürte. Trauer, Heimweh, Abenteuerlust und

auch Liebe erfüllten ihr Herz, das Kalay noch mehr spürte, als sie es sonst in

ihrem Leben tat. Woher diese Veränderung kam, das wußte sie. Allein die

Anwesenheit von Legolas machte dies aus und die junge Frau hatte gemerkt, das

sie sich in den elbischen Bogenschützen verliebt hatte. Sagen oder es Legolas

zeigen, das hätte sie nie fertig gebracht und so schwieg die Prinzessin über

ihre Gefühle, die sich nur in ihrem Kopf ausmalte, wie es wäre, mit dem Elben

zusammen zu sein und ihn ganz nahe bei sich zu haben. So schwiegen beide und

warteten, bis die Sonne aufging und es weiterging.
 

Der nächste Morgen begann und ließ die Gemeinschaft des Ringes langsam von ihrem

Schlaf erwachen. Frodo und seine hobbitischen Freunde waren die ersten, die

allerdings auch gleich lächelnd von Kalay begrüßt wurden. "Guten Morgen meine

Freunde... Sicher habt ihr Hunger... Setzt euch und eßt, wir haben noch einen

weiten Weg vor uns." "Danke Kalay..." "Das werden wir tun!" antworteten der

Träger des Rings und Samweis, die sich zusammen mit Pippin und Merry zu Legolas

ans Feuer setzten. Die Prinzessin dagegen bewegte sich zu Aragorn, der noch

schlief und Gimli, der eben erwachte. "Morgen wunderschöne Kalay!" grüßte der

Zwerg schelmisch grinsend. Drohend und mit einem bezauberndem Lächeln im Gesicht

zeigte die junge Frau ihren Bogen, was Gimli schon einschüchterte. "Geh lieber

zu den Anderen und esse was mein Freund... Sonst fällst du noch vom Fleisch

Gimli." zischte Kalay vom sich und schon stand Gimli auf. "Wie ihr wünscht

Prinzessin... HEY!!! Ihr Hobbits! Laßt mir auch etwas!" Kopfschüttelnd und

schmunzelnd sah die Kriegerin zu ihren Freunden, die noch recht vergnügt

wirkten, was täuschte. Jeder machte sich Sorgen, ob sie es schaffen würden, den

Ring zu vernichten, oder nicht. Es herrschte eben Krieg und schon allein das

machte alle ein wenig traurig.

Mit einem leisen seufzen begab sich nun Kalay zu dem schlafenden Waldläufer,

kniete sich neben ihn und rüttelte leicht an ihm. Langsam machte der Anführer

der Gefährten die Augen auf und lächelte grüßend die junge Frau und auch sie

schenkte ihm ein Lächeln. Was das Mädchen nicht merkte, war den aufgebrachten

und eifersüchtigen Blick des Elbenprinzen, der alles aus der Ferne beobachtete.
 

Zähneknirschend funkelte Legolas zu der Prinzessin und hatte eine unvorstellbare

Wut auf Aragorn, ohne den Grund überhaupt zu kennen. Es machte ihn rasend, wie

liebevoll der Krieger von Kalay geweckt wurde und es störte ihn auch, bis er aus

seinen Gedanken gerissen wurde. "Legolas? Alles in Ordnung?" fragte Frodo

besorgt und setzte sich zu seinem Freund. Für einen Moment blinzelte der Elb

verwirrt und sah in Frodos Augen. "W... wie? Was? Ja, alles in Ordnung. Keinen

Grund zur Sorge mein Freund..." "Weshalb habt ihr Aragorn und Kalay so wütend

angesehen?" unterbrach der Hobbit gleich und wendete seinen Blick nicht von den

Augen es Elbenprinzen, der nervös zu sein schien. Zu Anfang fielen ihm die

Worte, bis er seufzte und ein ernstes Gesicht machte. "Ich habe nur die

Prinzessin wütend angesehen..." "Und weshalb?" Der kleine Mann gab nicht nach

und versuchte ein wenig mehr aus Legolas heraus zu bekommen, dessen

Fingerspitzen etwas zitterten. "Ist Aragorn nicht mit Arwen zusammen?

Außerdem... ist mir die Prinzessin nicht geheuer, immerhin ist sie oft bei

Aragorn und ich habe so langsam das Gefühl, sie ist in ihn verliebt." sprach der

Elb und schnaufte wütend. "Legolas... seid ihr etwa eifersüchtig?" Wieder

starrte der Elbenprinz Frodo entsetzt an und wurde ganz unruhig. "NEIN! Auf gar

keinen Fall! Ich finde es nur ungeheuerlich, wie die Prinzessin die Beziehung

von Arwen und Aragorn versucht zu zerstören." rechtfertigte sich Legolas und sah

von dem Hobbit weg, der lächelte. "So? Nun, ich versichere dir mein Freund,

Aragorn bleibt seiner Arwen treu und Kalay ist zu sehr mit unserer Reise zum

Schicksalsberg beschäftigt, das sie ihn nicht liebt." Kurz nickte Legolas

beruhigt, bis der Ringträger nun wieder zu seinen streitenden Freunden ging und

sich setzte. Der Elbenprinz allerdings fühlte sich noch immer so, wie er zu

Anfang zu Aragorn und dem Mädchen sah. Auch jetzt, wo sie sich zusammen zu ihnen

ans Feuer begaben, hatte Legolas Zorn dem Krieger gegenüber.
 

"Ihr schlaft aber nicht sehr lange und viel Kalay..." entgegnete Aragorn besorgt

auf dem Weg zu den anderen Gefährten und Frodo, der auch in Kalays Gesicht

blickte. Seufzend und auch etwas betrübt nickte die junge Frau. "Ja, aber das

hat erst vor einem halben Jahr angefangen und dennoch bin ich ausgeschlafen

Aragorn... Kommt, laßt uns zu den anderen setzten. Wir haben heute noch einen

weiten und anstrengenden Weg vor uns." antwortete Kalay, die dem Krieger nicht

weiter antworten wollte. Einverstanden nickte Aragorn und lächelte, ehe sich die

beiden setzten und mit den anderen sich mit unterhielten. Nur Legolas schwieg

und starrte mit wütendem Gesichtsausdruck zu Aragorn.
 

Kaum eine Stunde verging, ehe die Gemeinschaft des Ringes ihre Sachen packte und

ihr Lager auflösten, um weiter das Gebirge zu erklimmen. Voran stiegen Legolas,

Gimli und der Waldläufer, die von der Prinzessin und den vier Hobbits gefolgt

wurden. Aragorn unterhielt sich mit dem Zwerg, bis der Mann zu Legolas blickte,

der noch recht erbost dreinblickte. "Legolas... ist alles in Ordnung?"

erkundigte sich Aragorn. Kurz blieb der Elb stehen und sah zu seinen beiden

Freunden, dann nach unten zu Kalay und den anderen, die sich nach oben bemühten,

bevor er antwortete. "Es ist nichts Aragorn... Ich mache mir um euch Sorgen, das

ihr Arwens Herz brechen könntet durch die Prinzessin..." Überrascht starrte der

Krieger in Gimlis Gesicht, bis beide lachten und weiter kletterten. "Glaubst du

etwa, Aragorn würde Arwen das Herz brechen? Legolas, ich bitte euch mein Freund,

Kalay und Aragorn haben nicht das geringste Interesse aneinander." sprach der

Zwerg kichernd und starrte dennoch mit ernsten Augen in das Gesicht des

Elbenprinzen. "Was ist daran so belustigend? Ich meinte das ernst meine Herren!"

brummelte Legolas verärgert und wollte weiter gehen, doch Aragorn legte seine

Hand auf dessen Schulter. "Legolas... es ist schon in Ordnung. Weißt du, Kalay

hat keine Familie mehr und nun sieht sie uns alle als ihre neue Familie an."

Während die drei immer höher den bewaldeten Bergabschnitt gingen, dachte der Elb

über die Worte von Aragorn nach, bis er zustimmend nickte. "Ja... Ihr habt

vielleicht recht Aragorn..." "Nun mal was anderes Freunde!! Mich würde schon

einmal interessieren Aragorn, wie ihr bei Arwen gemerkt habt, das ihr sie

liebt?" unterbrach Gimli grinsend und auch der Gefragte lächelte. Aufmerksam

lauschte auch Legolas, der gelegentlich zu den Hobbits und Kalay sah, die den

kleinen Männern half. "Nun, ich hatte es gemerkt, als ich in ihr wunderschönes

Gesicht blickte, ihre Schönheit mich regelrecht fesselte und ich so gern ihre

Lippen spüren wollte. Besonders wunderbar waren die Gefühle und Sinne, die

meinen ganzen Körper, auch heute noch, wenn ich Arwen sehe, berühre, beflügeln."

Gimli seufzte, der ein wenig ernst wirkte. "Ach, Liebe ist was wunderbares mein

Freund..." "Wie wahr Gimli, aber laßt uns nicht damit aufhalten, sonst kehren

wir vielleicht nicht rechtzeitig zurück." meinte Aragorn etwas geknickt und

kletterte weiter. Der Elb allerdings wurde wieder, während des erklimmen des

Berges, nachdenklich, als der Waldläufer seine Gefühle für Arwen beschrieb.

Hatte er nicht das selbe vorhin gespürt oder täuschte er sich da nur? Legolas

wußte es nicht, aber dennoch war es so verwirrend, das der Elbenprinz versuchte

all seine Gedanken aus dem Gedächtnis zu streichen.

Steine kullerten, als Frodo und seine hobbitischen Freunde versuchten über die

riesigen Wurzeln und Felsen zu kommen, die ihnen die Reise erschwerte. Doch zum

Glück war Kalay für die Hobbits da, die ihnen immer über diese Hindernisse half

und auch mit den Vieren kurze Pausen einlegte. "Kalay... Nur gut... puh... das

wir euch dabei haben..." stöhnte Merry erschöpft und ließ sich von dem Mädchen

auf den nächsten Felsvorsprung hieven. Freudig lächelte die Prinzessin und

reichte auch Frodo, Sam und Pippin ihre Hand um sie hoch zu ziehen. "Ich bin

froh, das ich überhaupt zu etwas gut bin..." "Wieso sagt ihr das? Ohne euch

würden wir alle nicht sehr weit kommen und ihr habt mein und Legolas' Leben

gerettet, als die Orks uns angegriffen hatten." unterbrach der Ringträger und

blickte einige Zeit in die Augen von Kalay, die verwundert wirkte. "Ja, Herr

Frodo hat Recht." "Wir haben euch bis jetzt schon viel zu verdanken... Ihr seid

wirklich eine wunderbare junge Frau..." stimmten Samweis und Pippin zu, die

weiter mit dem Mädchen den nächsten Abschnitt gestiegen. Verlegen und dankend

schmunzelte Kalay. "Habt vielen Dank Freunde. Ich weiß eure Komplimente und euer

Lob zu schätzen." gab die Kriegerin nur noch kleinlaut von sich, bis sie Frodo

auffing, der fast nach hinten gefallen wäre. Etliche Zeit verstrich, als

Prinzessin Kalay und die vier Hobbits auf dem nächsten Gebirgsabschnitt standen

und ein donnerndes und sehr bekanntes Geräusch ertönte. Auch Legolas, Aragorn

und der Zwerg hörten dies. Die drei Kämpfer erschraken, die den Aufschrei der

jungen Frau erkannte, die die Hobbits vor einigen Orks verteidigte. Sofort

rannten Legolas und seine beiden Begleiter zu den Fünf, stürzten sich auf die

feindlichen Wesen und töteten diese. Aber es wurden wieder immer mehr dieser

totaussehenden Kreaturen, die sich mit Schwertern und alten Äxten verteidigten.
 

Kalay schoß etliche Pfeile so schnell ab wie das Licht, schützte ihre Freunde,

die Hinterrücks angegriffen wurden und blieb immer nahe an Frodo, der mit seinem

Schwert Stich wieder und wieder etliche Orks verwundete. Die anderen Hobbits

versuchten mit der Prinzessin den Ringträger zu verteidigten, doch sie drehten

sich erschrocken um, als Kalay laut aufzischte und einen Ork, der sie von hinten

angriff, wegstieß. Das Ende dieses Wesens kam schnell, als das Mädchen ihren

Bogen spannte und einen Pfeil direkt in dessen Herz traf.

Die restlichen Orks, die noch kämpften, wurden von Aragorn und den Elben

erledigt. Ein harter Kampf ging wieder zu Ende und alle sammelten sich. "Seid

ihr alle in Ordnung Freunde?" erkundigte sich Gimli schnaufend, der in die Runde

sah. Alle nickten. "Dann sollten wir so schnell wie möglich weiter, sonst

greifen sie wieder an..." "Ja, machen wir das Legolas... Also Freunde, auf

geht's!" Kaum hatte Aragorn alle aufgefordert weiter zu gehen, so setzten sich

alle schon in Bewegung. Voran kletterten wieder der Waldläufer, Gimli und

Legolas, die von den restlichen Gefährten gefolgt wurden. Nur, die Prinzessin

ging langsamer als vorhin, was Frodo und seinen Freunden beunruhigte. "Kalay...

Stimmt etwas nicht?" fragte Meriadoc und legte vorsichtig eine Hand auf die

Schulter des Mädchens, das Schweißperlen auf der Stirn hatte. Mit Schmerz

verzogenem Gesicht schüttelte Kalay ihren Kopf. "Mir geht es gut... macht euch

keine Sorgen... Kommt, wir müssen weiter..." keuchte die junge Frau und ging nur

schwerfällig weiter. Die Sorge wuchs in den kleinen Männern, die nur noch sahen,

wie die Prinzessin sich an der Seite hielt und dort scheinbar starke Wunde haben

mußte, kletterten aber dennoch weiter.

Aragorn blickte sich öfters, solange er kletterte, um. Oft erkannte er die

Hobbits und Kalay durch die Bäume nicht, die dicht auf dem Gebirgsstück wuchsen

und es machte ihn Sorgen, wie langsam die Prinzessin voran ging. Aber auch Gimli

achtete auf das Mädchen. "Ich weiß nicht Freunde, aber irgend etwas ist mit der

Kleinen nicht in Ordnung..." "Da stimme ich dir zu Gimli. Was meinst du

Legolas?" Beide Krieger starrten zu den Elbenprinzen, dessen Miene recht

aggressiv wirkte. "Es ist mir egal... Laßt uns weiter gehen, bevor uns die Orks

wieder angreifen!" sagte Legolas und ging weiter. Entsetzt und auch ein wenig

wütend schüttelten Aragorn und der Zwerg ihre Köpfe und kletterten weiter. Sie

hofften nur, das Kalay beim Kampf nichts ernstes geschehen war, was auch der Elb

sich in seinem Kopf sagte.
 

Der nächste Fels. Das Mädchen war wieder die erste, die darüber kletterte und

dann ihre kleinen Freunde zu sich hochzog. Peregrin wollte als erster gehen,

aber sein Blick fiel sofort auf einen roten Fleck auf den Stein, der scheinbar

von Kalay stammte und zeigte das Blut seinen Freunden, die hinter ihm standen.

"Kalay... seid ihr sicher, das ihr nicht verletzt seid?" wollte Sam wissen, der

den anderen zu Kalay hoch half. "Ja... es... ist nichts..." hauchte es von ihren

Lippen und hob als letztes Samweis zu sich. Einige Schritte weiter standen die

Hobbits vor dem nächsten Fels und Pippin wollte sich zu der junge Frau umdrehen,

der nur noch sah, wie die junge Kriegerin zusammen sackte und vor Schmerz

keuchte. Auch Frodo, Sam und Merry hatten dies mitbekommen. Frodo schrie nur

noch nach den drei Vorderläufern. "ARAGORN!!! GIMLI, LEGOLAS!!! KOMMT BITTE

SCHNELL!!! KALAY IST VERWUNDET!!!" Der Waldläufer, Gimli und Legolas drehten

sich um, blickten nach unten, die das Mädchen auf den Boden liegend vorfanden

und rutschten den Hang nach unten zu den vier besorgten Hobbits. Aragorn war

schneller bei Prinzessin Kalay angelangt und stützte diese in seinen Armen.

"Kalay, alles in Ordnung? Was fehlt euch?" erkundigte sich Gimli, der näher kam.

Vorsichtig drückte die junge Frau ihre rechte Hand, an ihre Hüfte und erblickte

ihre blutrot gefärbte Handfläche an. Erschrocken sahen alle auf ihre Hand. "Wie

konnte das passieren Kalay? Ihr habt doch ein Mithril - Kettenhemd..." "Es...

es... war an dieser stelle locker.... als ich mich drehte... mußte wohl... mein

Hemd gerutscht sein... da konnte... der Ork mich eher angreifen..." unterbrach

die Kriegerin Frodo zischend. Alle schwiegen und überlegten, was sie tun sollten

und es war nur ein Rauschen zu hören. Kalay kam ein Gedankenblitz. "Aragorn...

Ich höre einen kleinen Bach... ich werde ... meine Wunde dort schnell

versorgen..." schlug die junge Frau vor, die auch schon aufstehen wollte. Der

Waldläufer und die anderen nickten, bis auf Legolas, der entsetzt dreinsah.

"Geht nur... bewegt euch aber nicht zu sehr, sonst wird eure Wunde größer..."

Kaum hatte Gimli dies gesagt, war Kalay auch schon langsam und humpelnd um den

nächsten Baum in Richtung Bach verschwunden. In der Zwischenzeit wollten sich

alle setzen, was den Elbenprinzen gar nicht gefiel. "Wir müssen weiter! Wir

können nicht hier herum sitzen...!" "Legolas! Es reicht! Kalay ist verwundet,

wir können froh sein, das sie überhaupt solange durchgehalten hat!" unterbrach

Aragorn verärgert und seufzte. Doch der wütende Blick des Elben wich nicht von

seinem Gesicht. "Wir müssen weiter Aragorn und nun sagt ihr, das wir weiter

ziehen müssen!" brüllte Legolas, doch alle blickten den Elbenprinzen entgeistert

an. Seid Kalay zu ihnen gestoßen war, herrschte Feindseligkeit zwischen ihm und

der Prinzessin, doch verstehen konnten Frodo und die Gefährten es nicht. Was

mochte Legolas nur nicht an ihr? Immerhin, so nach der Meinung der Gefährten,

war die junge Frau eine liebenswerte und sehr stolze und mutige Kriegerin, die

sie sehr mochten. Gimlis Augen funkelten schon wütend, der sich auf den Elben

stürzen wollte, doch Aragorn hielt den Zwerg auf. "Laß Gimli... Gut Legolas...

aber ihr sagt Kalay, das wir gehen werden." Legolas' Gesicht verblaßte noch

mehr, als es schon war und starrte verwirrt in die Runde, bis er sich wieder

faßte und seufzte. "Gut, das werde ich!!" zischte der elbische Bogenschütze von

sich und ging in die Richtung, in der das Mädchen gegangen war. "Aragorn, meint

ihr, es war eine gute Idee, ihn zu Kalay gehen zu lassen?" wollte Frodo wissen,

der betrübt mit seinen Freunden dreinblickte. Doch zur Verwunderung der

Gefährten und des Ringträgers nickte Aragorn. Nun warteten sie, bis ihre

Bogenschützen zurückkehrten.

Zu Anfang lief der Elb schnell durch das Dickicht und ging dem Geräusch des

Wassers nach, doch je näher er dem Bach kam, um so langsamer wurden seine

Schritte. Wieso das wußte der Elb nicht, doch es machte ihn irgendwie nervös,

wenn er nur daran dachte, mit ihr alleine am Wasser zu sein. Irgendwann kam

Legolas an diesen kleinen Fluß an, sah aber keine Prinzessin. Erneut ließ er

seine Blicke am Bachufer entlang schweifen, bis der Elbenprinz erschrocken auf

Gürtel, Umhang, Bogenschützerrobe und dem elbischen Kettenhemd starrte, die

scheinbar Kalay gehörten. Als Legolas auch noch seinen Kopf vom Boden erhob und

den nackten Rücken der junge Kriegerin erkannte, versteckte er sich mit

feuerrotem Kopf hinter einem Baum und rührte sich nicht, so, als ob der Elb wie

zu Eis erstarrt war.

Kalay fuhr zusammen, als sie im Gebüsch hinter sich etwas rascheln hörte und

drehte sich um, bedeckte dabei mit ihren Armen ihre Blöße. Die Augen der jungen

Kriegerin huschten ängstlich hin und her. "Wer ist da? Zeigt euch, wer auch

immer hier ist!" rief das Mädchen und schwieg. Als sie dann immer noch nichts

hörte wusch Kalay sich weiter ihre Wunde aus.
 

Das Herz von Legolas raste, er fühlte sich, als würde sein Blut kochen und es

wurde ihm auf einmal unerträglich heiß. Alles um den Elbenprinzen drehte sich,

sein Atem wurde schwer und auf seiner fast weißen Haut kribbelte es. Er schloß

die Augen, versuchte nur das Schwarz zu sehen, das ihm seine Lider wiedergaben,

doch dann tauchte auch hier das Bild von Kalay wieder auf, mit ihrer Schönheit

und ihren wunderbar schlanken, wohlgeformten Körper. Das Schlimme für den Elben

war nur, das ihm dieses Bild auch gefiel und er sich ziemlich erregt fühlte, bis

er seine Augen aufriß und sich heftig schüttelte. Verwirrt und beschämt stand

Legolas lautlos auf und hastete zurück zu seinen Freunden, die ihn fragend

anstarrten, als er wortlos sich zu ihnen gesellte. "Habt ihr..." "Nein... ich

habe es ihr nicht gesagt..." unterbrach der Elb heiser und versuchte sein

verlegenes Gesicht vor seinen Freunden zu verbergen, was ihm scheinbar auch

gelang. "Stimmte etwas nicht Legolas? Ihr tut ja gerade so, als hättet ihr etwas

verbotenes und unsittliches getan!" kommentierte Gimli lachend, doch der Elb

wurde immer röter im Gesicht. Aragorn merkte als einziger, was mit dem

Elbenprinzen war, die anderen dagegen zuckten nur mit den Achseln. Innerlich

belustigte es den Erben Isildurs, was Legolas widerfahren war und versuchte

angestrengt sich ein Lächeln zu verkneifen. Gimli, die Hobbits und Aragorn

schwiegen wieder, ließen Legolas einfach in Ruhe, der noch immer eingeschüchtert

wirkte, als Kalay wieder kam und die Schmerzen bei ihr größtenteils vorbei

waren. "Wir können weiter. Verzeiht, wenn ich euch aufhalte meine Freunde..."

"Nein schon in Ordnung Kalay. Also, wir können jetzt los Freunde!" forderte der

Waldläufer alle auf, die auch schon losliefen, der Elb an vorderster Front

zusammen mit Aragorn. Gimli und die Hobbits allerdings blieben bei der

Kriegerin, falls ihre Wunde wieder blutete.
 

Etliche Zeit schwiegen Aragorn und der Elb, die nebeneinander den bergigen

Abschnitt entlang gingen. Irgendwann räusperte sich der Waldläufer, um ein

Gespräch anzufangen. "Was ist los Legolas? Sonst bist du auch nicht so aufgelöst

nach so einem Scherz von Gimli und es muß etwas ungewöhnliches passiert sein,

wenn du deinem Freund nicht Kontra gibst. Also, dann sage mir, was dich so

verwirrt hat?" Verstört und noch recht schüchtern starrte der Elbenprinz zu

Aragorn, der an ihm vorbei kletterte. "Nun... ich... ich... bin... bin... ich

kann es dir nicht sagen Aragorn... Es ist schon verwirrend genug und außerdem

schäme ich mich nur noch mehr." flüsterte Legolas kleinlaut, ging ebenfalls

weiter die Felsen nach oben. Kopfschüttelnd lächelte der Krieger, klopfte kurz

mit seiner einen Hand auf die Schulter des Elben und seufzte gleichzeitig. "Ach

Legolas... Ich sage dir etwas und denke bitte darüber nach. Dein Herz ist

erwärmt und gefangen zu gleich... Ich denke, dass du verstehst was ich meine."

Der fragende Blick von dem Bogenschützen amüsierte Aragorn, der allerdings

ratlos schnaufte. "Komm, laß uns weiter gehen." forderte der Waldläufer Legolas

auf, der nachdenklich den Weg mit fortsetzte.

Es war noch mitten am Tag und dennoch hatten sie seit dem Morgen eine große

Strecke zurück gelegt. In diesen Moment schossen den Elben einiges durch seinen

Kopf, verwirrte und verzweifelte ihn. Was meinte Aragorn, sein Herz ist erwärmt

und gefangen zu gleich? Außerdem, welchen Zusammenhang hatte dies? Das Schlimme

bei Legolas' Gedanken waren nur das Bild von Kalay, das ihm wieder in den Sinn

kam und den Elbenprinzen wieder verlegen werden ließ. Aragorn dagegen wußte, das

Legolas die schönen und weiblichen Vorzüge von der Prinzessin gesehen haben muß.

Sonst wäre der Elb sicher nicht so aufgelöst und angeregt zu gleich. Es würde

den Waldläufer auch nicht wundern, wenn Legolas anfing Interesse und Liebe für

das Mädchen entgegen bringen.
 

Nach und nach, Stunde um Stunde, schon auf den Abend zu, ging es Kalay besser

und die Schmerzen waren wie weggeblasen, was die Hobbits und Gimli merkten.

"Kalay, geht es euch besser?" fragte Pippin, der die Prinzessin beobachtete, die

ihre Wunde noch einmal untersuchte. Lächelnd nickte sie und zeigte schnell einen

kleinen Ansatz. Staunend das die Wunde schon verschwunden war, freuten sich die

fünf kleinen Männer. "Eure Wunden verheilen schnell meine Liebe..." entgegnete

der Zwerg lachend, der beim erklimmen eines Felsens Hilfe von Kalay bekam. "Ja

Gimli, aber das hatte ich schon seit einigen Jahren so... Merry!!! Vorsicht!"

Der gewarnte Hobbit fiel fast von diesem riesigen Stein, wenn die junge Frau

nicht schnell genug reagiert hätte und Merry auffing. Erleichtert atmete der

kleine Mann auf, ebenso wie seine Freunde. "Puh, das war knapp. Danke Kalay!"

"Gern geschehen. Ich hatte nur Angst, das du fällst. Kommt, wir haben noch ein

ganzes Stück vor uns!" forderte die Kriegerin fröhlich auf, die auch schon zum

nächsten Abschnitt hinaufstieg. Die Hobbits und Gimli waren froh, so ein

aufrichtiges und mutiges Mädchen bei sich zu haben, bis der Zwerg grinsend

zusammen zuckte. "Alles in Ordnung Gimli?" wollte Sam wissen. "Ja, ja Freunde...

Ich werde voraus gehen, zu Legolas und Aragorn..." "Tut das Gimli." stimmte

Frodo zu, der gerade eine hilfreiche Hand von der Prinzessin angeboten bekam,

die er dankend annahm. Hastig wanderte der Zwerg nach oben zu den beiden

Vordermännern, die schnell mitbekamen, das Gimli versuchte sie einzuholen und

deshalb auf ihn warteten. "Oh... danke Freunde..." "Wie geht es Kalay?"

erkundigte sich Aragorn sofort und der Elbenprinz reichte seine Schulter, auf

der sich der Zwerg stützen sollte, während er aus schnaufte. "Ihr geht es wieder

gut Aragorn. Das komische war nur, das ihre Wunde, die so tief war, scheinbar

verschwunden ist." Staunend starrten sich Legolas und der Waldläufer an.

Zusammen kletterten die Drei weiter, doch es machte die drei nachdenklich, was

die Situation von Kalay betraf. "Es ist seltsam..." "Hängt es vielleicht mit

ihrer Familie zusammen?" fragte Gimli, der in die besorgten Gesichter beider

Kämpfer sah. Doch Aragorn schüttelte seinen Kopf. "Ich weiß es nicht. Schon

möglich. Sie weiß eben nichts von ihrer Mutter, das ist ja das Dumme an der

Sache... Ich werde mal schnell nach ihr sehen..." Kaum hatte Aragorn dies

gesagt, schon war er unten, bei den Hobbits und der jungen Frau angelangt. Gimli

dagegen schmunzelte schadenfroh. "So, nun zu euch mein Freund... Was war denn so

am Bach vorgefallen?" spitzelte der Zwerg und starrte zu den verlegenen und

wütend dreinblickenden Elben. "Es war nichts! Wieso glaubt ihr alle, das

etwas..." "Nun könnte ja sein, das ihr, lieber Legolas unsere kleine Kriegerin

gesehen habt, wie sie, nun, wie soll ich sagen, nicht stark bekleidet war?" Die

Worte von Gimli waren wie Fausthiebe ins Gesicht, als Legolas dies hörte und

sofort errötete. Doch der Zwerg lachte laut auf. "Ha! Ihr habt die Prinzessin

also nackt..." "Sie war nicht nackt... Herr Gimli! Jetzt laßt mich in Ruhe,

sonst sehe ich mich gezwungen, euch mit meinen Bogen und einem Pfeil zu

erschießen!" drohte der Elbenprinz verlegen. Gimli dagegen gab nicht auf, neckte

und ärgerte Legolas während der ganzen Kletterei. Der Elbenprinz wußte nur

nicht, wie lange er diese Pein noch ertragen könnte.

"... Und ihr wißt wirklich nichts über eure oder die eurer Mutter, die Herkunft,

Kalay?" Wieder nickte das Mädchen und die Hobbits seufzten genervt von der

Fragerei des Waldläufers. "Aragorn, laßt doch Prinzessin Kalay. Ob seltsam oder

nicht, wir sollten froh sein, das die Wunde überhaupt geheilt ist." entgegnete

Frodo, worauf seine hobbitischen Freunde heftig nickten. "Gut ihr habt recht..."

"JETZT LASST MICH IN RUHE!!!" Kalay, Aragorn und die Hobbits zuckten erschrocken

zusammen, als sie den vor Wut brüllenden Legolas hörten und blickten nach oben.

Ein Schmunzeln konnten sich die Sechs allerdings nicht verkneifen, die den

lachenden Gimli erblickten und einen beleidigten Elben von dannen ziehen sahen.

"Oh je, ich sollte wieder zu unseren beiden Streithähnen gehen, sonst bestückt

Legolas unseren Freund noch mit Pfeilen." Alle kicherten und Aragorn ging dann

somit auch schon zu den beiden, um den Streit zu schlichten. Die junge Frau

blickte schnell in die erschöpften Gesichter der Hobbits, die seufzten und sie

schenkte den kleinen Männern ein aufmunterndes Lächeln. "Haltet durch. Es wird

bald Nacht und könnt euch dann ausruhen meine Freunde." Einverstanden und neu

motiviert kletterten Frodo, Pippin, Merry und Samweis schweren Herzens weiter,

die noch immer Hilfe von Kalay erhielten.

Viel Zeit war nicht vergangen, als die Nacht hereinbrach und die Gefährten ihr

Lager aufschlugen. Gimli und Aragorn machten Feuer, die Hobbits und der Rest der

Truppe wurde von Kalay versorgt. Fast alle waren müde, bis auf den Elben, der

schon von Natur aus nie schlief. Irgendwann, bei ihrer Unterhaltung gähnte die

Prinzessin und Aragorn lachte. "Oh, ihr seid müde? Ich denke, wir sollten

schlafen. Gute Nacht meine Freunde, Legolas..." "Ja, habt alle eine gute Nacht."

meinte der Elbenprinz zu allen, setzte sich ans Feuer und wachte nun über seine

schlafenden Freunde. Es dauerte auch nicht lange, da waren Frodo und die

Gefährten eingeschlafen. Legolas wurde wieder nachdenklich. Gedanken, die seine

Gefühle und mit sich selbst betrafen, ebenso wie die Worte des Waldläufers.

Irgendwann schweifte sein Blick zu der lieblich schlafenden Kalay, die er im

Schlaf ebenso so wunderschön fand, wie vorhin. Der Elb merkte, wie er an die

Fiktion des Mädchens dachte und diesmal nicht errötete. Ein Geistesblitz kam ihm

und Legolas wußte nun, was Aragorn meinte: Kalay hatte sein Herz erwärmt und es

ihm gestohlen. Er fühlte sich eigentlich schon zu Anfang zu ihr hingezogen und

der Elbenprinz erkannte, das er sich in die junge Frau verliebt hatte. Noch fast

eine Ewigkeit starrte er in das Gesicht des Mädchens und wünschte sich, ihr nahe

sein zu wollen, sie zu küssen und ihr seine Liebe zu zeigen. Tief in seinem

Innersten aber wußte er, das Elben und Menschen nicht zusammen sein dürfen, um

ihre Völker nicht zu vermischen. Es machte Legolas fast wahnsinnig, so denken zu

müssen und glaubte aber auch, das Kalay, ihn nie lieben oder vertrauen möge,

schon allein, weil er von Anfang an zu grob zu ihr war. Seufzend und voller

Traurigkeit starrte er zum Himmel und versuchte dadurch, die Schmerzen seines

Herzens zu lindern.

Neue Wege 1 Teil 07

6.
 

Legolas schaffte es nicht, Kalay aus seinen Gedanken zu schließen, sie zu vergessen und vor allem, den innigsten Wunsch zu haben, die Prinzessin zu lieben. Noch lange, viel zu lange, in dieser Nacht machte sich der Elb Erdichtungen, bis er erschrak, als er Schritte einer seiner Gefährten hörte. Schnell drehte der Elbenprinz sich um, erblickte die junge Kalay, die sich zu ihm begab und wendete ebenso schnell wieder seinen Blick von ihr. "Guten Morgen Legolas..." grüßte die Prinzessin freundlich und fast flüsternd, die sich leise ihm gegenüber ans Feuer setzte. "Morgen Prinzessin..." murmelte der Elb von sich, der auch schnell seinen Bogen nach spannte. Verwundert und ebenfalls erfreut über seine Begrüßung, lächelte sie und versuchte in seine Augen zu blicken. Doch ohne Erfolg. Irgendwie kam ihr das komische Gefühl, das der Elbenprinz recht verlegen und nervös wirkte. "Legolas... wenn euch etwas bedrückt... könnt ihr mit mir reden..." "Nein, danke Prinzessin. Aber ich glaube nicht, das ihr meine Probleme lösen könnt." unterbrach Legolas barsch und verstummte wieder, als er verschreckt in das Gesicht des Mädchens geblickt hatte. Auch Kalay war ein wenig verstört, als er ihr einen gemeinen Ton von sich brachte. "V... Verzeiht... ich wollte euch nicht wieder verärgern... Ich werde besser noch ein wenig Brennholz sammeln... Scheinbar stört euch meine Anwesenheit." sprach die junge Frau nur noch seufzend, drehte sich um und ging. Auch der Elb wendete sich Kalay zu, die nur noch den Rücken zu ihm zeigte und schon verschwunden war. Die Worte von ihr hatten ihn tief getroffen. Immerhin wollte er nicht, das sie wegging, schon gar nicht, wenn er die Prinzessin nicht in aller Stille und Heimlichkeit hätte beobachten können, doch sagen konnte Legolas dem Mädchen nicht, was er wirklich für sie empfand. Traurig und betrübt legte der Elbenprinz eine Hand auf seine Brust, schloß kurz die Augen und versuchte den Schmerz, tief in seinem Inneren zu verdrängen, doch er wurde nur schlimmer, je mehr der Elb versuchte Kalay aus seinen Gedanken zu streichen. Kalay kam auch nach einer Weiler wieder, hatte Holz mitgebracht und legte es neben sich nahe des Feuers. Sofort hatte der Bogenschütze die Augen wieder aufgeschlagen, der mit traurigem und enttäuschtem Blicken zu Kalay sah, die scheinbar wieder ein wenig traurig gewesen war. Seit diesem Zeitpunkt schwiegen beide, bis ihre Freunde wieder erwachen würden.
 

Langsam und sich streckend stand Aragorn von seinem Platz auf, der sich gleich bei seinen beiden Seiten umsah, um zu überprüfen, das alle wohlbehalten und unversehrt sind. Allerdings zuckte er verwundert zusammen, als er die beiden schweigenden Bogenschützen am Lagerfeuer sitzen sah, die sich keine Blicke zuwarfen noch ein Wort miteinander sprachen. Es beunruhigte den Waldläufer, das er auch automatisch sich schneller erhob und zu Kalay und Legolas ging. "Guten Morgen meine Freunde... Geht es euch gut, oder muß ich erst wieder einiges zwischen euch klären?" grüßte Aragorn, der sich neben Legolas setzte. Verwirrt und verlegen zugleich huschten die Augen des Elben von Aragorn zu den blauen und traurigen Augen der Prinzessin, ehe Legolas antwortete. "N... Nein... Aragorn. Wir saßen nur schweigend am Feuer. Mehr nicht..." Fast flüsternd kamen die Worte des elbischen Bogenschützen, der ein wenig vor Scham zu Boden starrte und Kalay nickte bestätigend. "Es stimmt Aragorn... Wir haben uns nur an geschwiegen." "Ich war nur in Sorge, ich wollte euch nicht verhören. Verzeiht deshalb, ach ja, bevor ich es vergesse Prinzessin, was macht eure Wunde?" erkundigte sich der Kämpfer, der aufstand und sich zu dem Mädchen begab. Urplötzlich wurde Legolas wieder wütend auf den Waldläufer und gestand sich auch ein, das er eifersüchtig war, das Aragorn der jungen Frau eher nahe war, als der Elb es jemals sein würde, so dachte Legolas. Kalay lächelte, als der Krieger zu ihr kam und fühlte sich nach der barschen Antwort von dem Elbenprinzen wieder wohl. "Es geht Aragorn. Ich habe noch leichte Schmerzen, aber dafür ist meine Wunde verheilt." Erleichtert schenkte Aragorn der Prinzessin ein Lächeln, strich ihr kurz durchs Haar und stand auf. "Ich werde unsere Freunde wecken. Wir müssen nämlich weiter." "Ja, macht das Aragorn..." stimmte Legolas zu, der versuchte seine Empörung zurückzuhalten, was ihm auch gut gelang. Was er vorhin sah, war wie ein Schlag ins Gesicht des jungen Elben. Wie konnte Aragorn sie einfach berühren? Es machte Legolas neidisch, das es ihn schon fast ängstigte, überhaupt solche Gefühle zu haben, wie Neid, Wut und auch ein wenig Traurigkeit. Ein kurzer und schneller Blick warf der Elbenprinz zu dem Mädchen, seufzte lange und senkte seine Augen wieder zu Boden, die seine Tränen zurückhielten.

Kaum war der Krieger bei den Hobbits und Gimli angelangt, versuchte dieser auch schon die verschlafenen kleinen Männer aus dem Auenland zu wecken. Gimli und Frodo waren eher wach, als der Rest es war und Aragorn fast zum verzweifeln brachte. Der Ringträger allerdings kicherte, beugte sich über seine drei Freunde und sprach: "Wer jetzt nicht aufsteht, verpaßt das Frühstück und muß ohne wandern!" Wie von einer Hornisse gestochen schreckten die drei Hobbits auf, setzten sich und wollten auch schon in Richtung Feuer, doch alles lachte über dieses Szenario, was auch Sam, Merry und Pippin in schallendes Gelächter ausbrechen ließ. "Ihr habt uns ganz schön verschaukelt." keuchte Peregrin, nachdem alle sich beruhigt hatten. "Das ist wahr, aber eßt etwas, hier..." Freundlich bot die Prinzessin etwas von ihren Vorräten, die die Hobbits gerne und dankend annahmen. Zuspät registrierte Aragorn, das die kleinen Männer Kalays letzte Reiseration verzehrten. "Habt ihr drei eigentlich keinen Anstand? Jetzt habt ihr Kalays letzte Ration zu euch genommen!" schimpfte der Waldläufer, was die Drei ein schlechtes Gewissen einflößte und auch Frodo sah ein wenig wütend drein, doch Kalay unterbrach die Männer. "Aragorn, es ist in Ordnung. Ich habe sowieso keinen Hunger..." "Kalay, es ist langsam beunruhigend, wie wenig ihr zu euch nehmt. Ihr solltet zumindest einige Bissen zu euch nehmen." redete Gimli dem Mädchen ein, worauf alle, auch Legolas, zustimmend nickten. Die junge Frau wollte noch etwas sagen, doch sie war auf einmal verwundert, als der Elb Kalay ein kleines Päckchen reichte, aber auch Frodo und die Gefährten staunten nicht schlecht. "Eßt etwas Prinzessin, die Reise wird noch lang und ihr wurdet immerhin im letzten Kampf verletzt." Noch immer starrte die junge Kriegerin in die Runde, die langsam und zögernd das Päckchen mit Lembras annahm und dankend nickte. Aber auch Legolas wurde allmählich nervös, der die schelmisch grinsenden Gesichter hinter sich spürte. "N... nicht das sie denken, ich würde mir Sorgen um euch machen..." fügte der Elb stotternd hinzu, drehte sich um und setzte sich wieder stillschweigend an seinen Platz zurück. Die Stille wurde allerdings von Gimli gebrochen. "Nun, so laßt uns schnell etwas zu uns nehmen und dann weiter ziehen!" Nickend und noch immer kichernd nickten alle, die sich setzten und noch ihre Reiseration zu sich nahmen.

Kalay hatte wirklich keinen sehr großen Appetit und dennoch aß sie drei vier kleine Bissen von dem Lembras, um ihre Freunde nicht zu beunruhigen. Während die Prinzessin noch speiste, wendete sie ihre Augen des öfteren zu dem stillen und nachdenklich wirkenden Legolas und ihr wurde es innerlich ganz warm. Zwar war er nicht so nett, wie sie erhofft hatte, aber immerhin hatte der Elb mit seiner Geste gezeigt, das die junge Frau dennoch mit zu der Gemeinschaft gehörte und weckte in Kalay neue Hoffnung, das sie noch Freundschaft schließen könnten.

Ihr Frühstück hatte bei den Gefährten nicht lange gedauert, ebenso wenig, ihre Sachen zu packen und weiter zu ziehen. Voran liefen Legolas, Aragorn und Gimli, die mit einigen Metern von Kalay und den Hobbits gefolgt wurden. Etliche Zeit verstrich, bis der Waldläufer sich räusperte. "Legolas... Ich bin froh, das ihr versucht, mit Kalay auszukommen." "Es heißt aber nicht, das ich mich weiter mit ihr abgebe. Bitte verlangt nicht von mir, das ich weiter mit der Prinzessin näheren Kontakt habe." unterbrach der Elb, der nur schwerfällig diese Worte sprach und es nicht wagte, in die entsetzten Gesichter seiner beiden Begleiter zu sehen. "Jetzt werdet ihr langsam unverschämt, Herr Legolas!! Seid froh, das Kalay bei dem damaligen Kampf mit den Orks euer verdammtes Elbenleben gerettet hat!..." "Gimli!" zischte Aragorn verärgert und starrte beide wütend an. "Es bringt nichts, wenn wir uns streiten. Gimli, ihr unterlaßt eure Bemerkungen gegenüber Legolas und ihr..." Für einen Moment holte der Krieger tief Luft, ehe er den Elben weiter ansprach. "Ihr versucht bitte eure Haltung ein wenig zu bewahren, gegenüber der Prinzessin, sonst werde ich ungemütlich!" Beide Angesprochenen nickten, womit sich Aragorn zufrieden gab und so die drei Männer weiter den Berg hinauf stiegen.

"Hey! Vorsicht Pippin! Sonst rutschst du uns noch davon, wenn ich mal nicht schnell genug bin!" sagte die junge Frau gut gelaunt und zog den Hobbit zu sich auf den Felsabschnitt. "Danke Kalay..." "Pippin, langsam glaube ich, du machst das mit Absicht. Bist du etwa in unsere hübsche Kriegerin verliebt?" scherzte Merry, nachdem Peregrin sich bei Kalay bedankte. Mit feuerrotem Kopf sprang der kleine Mann zu seinem Freund und nahm ihn kurz in die Mangel. Frodo, Samweis und das Mädchen lachten. "Das ist nicht wahr Meriadoc Brandybock!" Noch einige Minuten stritten sich die beiden Freunde, bis sie merkten, das Kalay mit den beiden anderen Hobbits schon zum nächsten Vorsprung gelaufen waren. Hastig sprinteten sie hinterher.

Bei einigen weiteren Metern, die Frodo und die Gefährten den Berg empor bestiegen, merkten sie, das es allmählich kälter wurde. Man konnte auch schon die ersten Ansätze für Schnee erkennen, was Kalay nutzte, um jemanden einen kleinen Streich zu spielen. Verschmitzt lächelte die junge Frau, als sie die Hobbits beim vorerst letzten Felsvorsprung hoch half. "Kalay, was belustigt euch?" wollte Sam wissen, der schnaufend zu den drei Männern, die nicht weit weg von ihnen waren, hochsah. Schnell nahm das Mädchen eine Handvoll Schnee und formte diesen zu einer Kugel. "Ich möchte nur jemanden necken..." Verwundert über Kalays Antwort zuckten die vier Hobbits mit ihrer Schulter, doch Merry und Pippin waren die ersten, die verstanden, was die Prinzessin vor hatte und kicherten. Lächelnd blickte Kalay noch einmal zu den Männern hoch, richtete ihren Blick starr zu Legolas und holte mit dem Arm aus, in der sich der Schnellball in ihrer Hand befand. Dann warf sie den Ball, der zwar weit flog, aber sein eigentliches Ziel verfehlte, da der Elb auf die Seite kletterte, um Gimli zu helfen und traf statt dessen Aragorn, der erschrocken zusammen fuhr und sich umdrehte. Verwundert und verlegen guckten die Hobbits und Kalay zu dem Waldläufer, der sich den Schnee aus dem Genick klopfte. "Was sollte das? Wir haben keine Zeit für Scherze!" "Verzeiht, das war meine Schuld!" rief die junge Frau nach oben und versuchte zu Lächeln, das leider erstarb. Die Einzigen, die lachten, waren Gimli, die Hobbits und der Elbenprinz, die es recht lustig fanden, das Aragorn beworfen wurde. Aber auch sie schwiegen, als er mit ernster Miene in die Runde blickte. "Laßt uns weiter gehen... Sonst bekomme ich noch einen Schneeball ab." forderte der Waldläufer alle auf, der allerdings dann doch schmunzelte. Sofort liefen alle weiter und Kalay war es dennoch noch ein wenig peinlich, was sie schnell wieder verdrängte. "Ihr wolltet eigentlich Legolas treffen, oder?" flüsterte Samweis kichernd, worauf die junge Kriegerin nickte. Seufzend und sich gegenseitig ein aufbauendes Lächeln schenkend, setzten die Hobbits und Kalay ihren Weg fort, die nur hofften, das nichts weiter wie Orks oder sonst der Gleichen auf sie zustoßen möge.
 

Rauch, Feuer und das klirrende Geräusch von Ketten und voller qualvoller Arbeit wurde in den Tiefen des Turmes Orthanc verrichtet. Orks züchteten eine neue Rasse von Sarumans Kriegern, die sich Uruk-hai nennen. Fürchterliche Kreaturen die weder Tag noch Nacht verabscheuen, darauf gezüchtet zu töten, was ihnen in die Quere kam und um diesen einen Ring in die Gewalt des Zauberers Saruman zu bringen. Einige der schuftenden Wesen verneigten sich und warfen sich dem Hexenmeister vor die Füße, als dieser stolz schreitend durch die Gänge der Uruk-hai - Brutstätte lief und sich das Ergebnis näher betrachtete. Zufrieden lächelnd, ein Lächeln, das allerdings auch den Orks Furcht einflößte, ging er wieder von dannen. "Als ob die Gefährten und dieser eine Hobbit durch eine Frau schneller an ihr Ziel gelangen werden! Ich werde sie allesamt vernichten, sie auslöschen und ihnen zeigen, wer hier Macht besitzt!" gab der Istari mit einem fiesem Lachen von sich und ging zurück in seinem Saal, wo sich der sehende Stein befand und betrachtete diesen einige Zeit lang, bis er sich wieder auf seinen Thron begab. Allerdings hob er seinen Zauberstab, sprach eine magische Formel, worauf sofort Geräusche von einer ganzen Schar Vögel draußen den Himmel bedecken mußten. Wieder lachte dieser abscheulich, deren Augen seinen verfallenem Wahnsinn zu erkennen gab. "Findet mir den Ringträger und dessen Gefährten! Schickt meine Diener zu ihnen, bringt mir die Hobbits und tötet die anderen... Ha, ha, ha!" Noch lange erhallte das unheimliche Gelächter Sarumans den Turm, das man dachte, das es über ganz Mittelerde zu hören war.
 

Kalay erschrak, blickte sich um und schien ein wenig zu frösteln, was Frodo und seine Freunde ein wenig beunruhigte. "Stimmt etwas nicht?" erkundigte sich Peregrin, der das Mädchen von ihren starren Blicken zum Himmel abbrachte. Dennoch wirkte die junge Frau etwas irritiert. "Was?... Nein... Alles in Ordnung... Kommt, laßt uns weiter gehen, wir haben noch einen langen Weg vor uns." versicherte Kalay, klopfte den besorgten Hobbits auf die Schultern und ging weiter.

So recht glauben wollten es die Vier nicht, doch was sollten sie machen? Die junge Kriegerin konnten sie schlecht dazu zwingen, mit ihnen zu reden, doch sie einigten sich doch noch darauf, das die Prinzessin nur etwas angespannt war, von all den Kämpfen, Erlebnissen und auch erschöpft war. Dennoch setzten Alle ihren Weg unbeirrt fort, jeder mit seltsamen Gefühlen im Bauch. Die meisten der Gefährten waren um Frodo und Kalay besorgt, die nicht so recht wußten, ob sie die Reise überstehen würden, Frodo machte sich um das junge Mädchen Gedanken und die beiden Bogenschützen dagegen, waren mit ihrem Gefühlskampf beschäftigt, die ebenso auch mit der Gesamtsituation beunruhigt waren. Die Prinzessin spürte, ebenso wie Legolas, das etwas Böses in der Luft lag und sie scheinbar beobachtete.

Einige eingeschneite Nadelbäume waren noch in dieser Höhe zu finden, doch die Hobbits hatten schon, von ihrer Größe her, mit den Schneemassen zu kämpfen, die ihnen bis zu ihrem Bauch ging. Schützend und des öfteren sich in der Gegend umblickend, lief Kalay immer hinter Frodo, Sam, Pippin und Merry her. Irgendwann blieb Peregrin im Schnee stecken und war kurz davor die Panik zu bekommen. Sofort lief die junge Kriegerin hastig zu dem Hobbit und zog ihn aus dem Weiß. Aragorn, Gimli und Legolas bekamen von oben mit, das sich die kleinen Männer durch den Landstrich abmühten und staunten aber auch, als sie Kalay ein wenig beobachteten, die Frodo und seinen Freunden weiter folgte. "Sie... sie läuft auf Schnee wie eine Elbe, ohne Spuren zu hinterlassen?" hauchte Gimli verblüfft von sich und starrte zu seinen beiden Begleitern, die auch recht erstaunt zu sein schienen. "Die Prinzessin ist keine Elbe... sie ist aber eindeutig immer noch ein Mensch... Es ist verwirrend..." "Ihr habt ja recht Legolas, ich verstehe eure Beunruhigung ihr beiden... ich werde mit ihr reden. Geht ihr einmal weiter." Kaum hatte der Waldläufer dies gesagt, schon begab sich der Krieger zu den Hobbits und Kalay. Für einen Bruchteil einer Sekunde seufzte Legolas, drehte sich um und klopfte dem Zwerg auf die Schulter, ehe sie weiter gingen. "Laßt uns weiter gehen, wie Aragorn es befohlen hat!" sprach der Elbenprinz in einem schon fast traurigem Ton und kletterte weiter. "Ich nehme keine Befehle von Elben an!" murmelte Gimli verärgert, der den Bogenschützen wütend an funkelte, doch der Elb drehte sich kurz um und lächelte. "Es war ja auch kein Befehl mein Freund, ich befolge nur Aragorns Anweisung, die er uns beide ausgerichtet hatte." meinte Legolas und kletterte weiter. Sichtlich und hörbar verschlug diese Antwort dem Zwerg die Sprache. Jedoch setzte auch der mürrische Gimli seinen Weg gemeinsam mit Legolas fort, dessen Gedanken sich nur um die junge Prinzessin Kalay drehten.

Wieder blieb einer der Hobbits stecken. Verzweifelt versuchte Merry sich aus dem Schnee zu befreien, doch zusammen mit Aragorn, der plötzlich hinter der Prinzessin aufgetaucht war, zogen sie den fast hilflosen Hobbit aus der Schneegrube. "Danke Kalay und Aragorn... Ich dachte schon, ich müßte hier stecken bleiben." Kurz kicherte die Kriegerin, die auch noch etwas Schnee von Meriadocs Umhang klopfte. "Schon in Ordnung. Gehe lieber den Anderen hinterher, sonst versinkst du wieder im Schnee mein Freund." sagte das Mädchen freundlich und Merry nickte nur, der auch schon stolpernd im Schnee zu seinen hobbitischen Freunde raste. Aragorn lief neben Kalay, die allerdings nicht wußte, weshalb der Waldläufer so ein bedrücktes Gesicht machte und begann sich Sorgen zu machen. "Aragorn, ist euch nicht gut?" erkundigte sich die junge Prinzessin, die eine Hand auf seine Schulter kurz legte. Erst sah der Krieger in die Augen der jungen Frau, bis er seinen Kopf schüttelte und versuchte zu lächeln. "Ich denke nicht Kalay. Sagt, ist euch aufgefallen, das ihr durch den Schnee lauft, wie eine Elbe? Wißt ihr vielleicht, ob ihr zufällig in eurem Verwandtenkreis Elben hattet?" fragte Aragorn vorsichtig und starrte die junge Frau von oben bis unten an, was Kalay noch etwas verunsicherte. "N... Nein. Ich weiß ganz sicher ganz wir niemanden haben, der elbisch ist..." "Und eure Mutter?" unterbrach der Waldläufer kleinlaut und mit ernstem Gesicht. Aragorn merkte, wie der Prinzessin die Tränen kamen und legte deshalb tröstend seinen Arm um ihre Schultern. "Ich will euch nicht verletzen Kalay, aber wir haben uns nur um euch Sorgen gemacht und es war auch sehr seltsam, das ihr über Schnee laufen könnt, wie Legolas es eigentlich tat." Ein langes und trauriges Seufzen ertönte von dem Mädchen, bis sie zu dem Streicher blickte. "Ich weiß nichts über meine Mutter. Niemand hatte mir jemals etwas über sie erzählt. Ich weiß nur, das sie nach meiner Geburt gestorben ist und das weiß ich ganz sicher, da ich oft ihr Grab besucht hatte..." murmelte Kalay, bis der Waldläufer ihr kurz durch Haar strich. "Verzeiht. Ich wollte euch nicht kränken. Ich bin sicher, wenn wir zurückkehren, werdet ihr mehr über eure Mutter erfahren können." sagte Aragorn, der seinen Arm wieder von ihr nahm und zurück zu Gimli und den Elben wollte. Doch Kalay hielt ihn noch einmal auf. "Ihr habt mich nicht gekränkt. Aber dennoch vielen Dank für eure Sorge und richtet dies auch den anderen aus." Nickend und ein freundliches Lächeln schenkend begab dann sich der Mann wieder nach oben. Allmählich ging es Kalay wieder besser, bis sie erschrak. "Hilfe! Ich versinke!" brüllte Sam und sofort stürmte die junge Frau zu den kleinen Hobbit, den sie auch schon aus dem Schnee befreite. Die Kriegerin war froh, eine Aufgabe in ihrem Leben zu haben, eine, die wichtig und von großer Bedeutung war und es waren Frodo und die Gefährten. Mit einem Gefühl auf das Unerwartete lief Kalay den Hobbits hinterher und schaute sich oft in der Gegend um. Sie glaubte noch immer, das etwas Böses sie verfolgte, ebenso dachte auch der Elb Legolas. Dennoch setzten alle unbeirrt ihren Weg fort.

Immer höher und höher begaben sie sich nach langen Wochen und es wurde auch immer mehr Eis und Schnee, die die Reise erschwerten. Am Tage, als die Sonne ihren höchsten Stand erreicht hatte, wollten sich Frodo und die Ringgefährten eine Rast einlegen, die sie unter Bäumen und im eisigen Schnee stattfand. Völlig erschöpft und etwas entkräftet durch den Kampf mit dem Schnee setzten sich die Hobbits unter einem Baum. Die anderen dagegen machten es sich zusammen unter einem anderen Baum bequem. Langsam und noch recht müde packten alle ihr Proviant aus, das sie zu sich nahmen, bis Kalay und Legolas aufhorchten, auf ihre Füße sprangen und sich umsahen. Verwundert blickten die Anderen sie an, bis sie selbst lauschten und ebenfalls etwas hörten. Eine Mischung aus ein Flattern vieler Vögel und kreischen einiger Krähen, so wie sich das anhörte. Schnell drehte sich die Prinzessin in die Richtung, aus der die Geräusche kamen und was sie sah, verwirrte sie. Auch ihre Freunde wendeten ihre Blicke in die Richtung und alle standen sofort auf. Eine schwärzliche Wolke tauchte auf dem Himmel auf, die sich schnell und ständig ihre Form veränderte, auf sie zu kam. Es waren Vögel, Vögel die Saruman einst schon einmal schickte. "Das sind Sarumans Späher! Versteckt euch!" rief Legolas, der Frodo und die verwirrte Kalay mit sich zerrte, sich mit ihnen unter einem Baum stellte, gegen diesen trat und den ganzen Schnee auf sich und seinen beiden Begleitern bedecken ließ. Genauso taten dies auch die anderen, die sich ebenfalls unter den Bäumen versteckten und mit dem Schnee eins wurden. Alle hörten sie noch etliche Minuten das Flattern der Vögel, die mit unheimlichen Lauten sich über sie bewegten und auch schnell wieder verschwunden waren. Langsam und dennoch mit großer Vorsicht befreiten sich alle aus dem Weiß. "Wir müssen weiter Freunde. Wir haben keine Wahl, sonst schaffen wir das nicht und Saruman wird nicht eher Ruhe geben, bis er den Ring hat." sprach Gimli, worauf alle nickten. "Ihr habt Recht Gimli. Vielleicht sind uns auch schon Orks auf den Fersen. Laßt uns weiter gehen!" forderte Aragorn auf, der den Hobbits noch aus dem Berg Schnee half. Auch Legolas half zusammen mit Kalay den Hobbit Frodo aus der Masse. "Vielen Dank Legolas..." sprach der Ringträger schnell zu dem Elben und stürmte zu seinen hobbitischen Freunden, die auch schon hinter dem Zwerg Gimli her liefen. Aragorn ging auch schon weiter, nur Legolas mußte noch seinen Bogen aus dem Schnee holen, den die junge Frau ihm schon reichte. Verwundert und mit einem kribbeln im Bauch starrte der elbische Bogenschütze zu Kalay. "Ich... ich möchte mich bedanken, das ihr mich ebenfalls..." "Nichts zu danken. Geht lieber weiter." unterbrach Legolas schnell, der ihr nicht in die Augen sah und stürmte zu seinen Freunden. Recht verwirrt und dennoch sehr angetan von Legolas' Hilfsbereitschaft setzte auch Kalay ihren Weg fort, immer dicht hinter den Hobbits, um sie zu Schützen und schneller aus dem Schnee zu ziehen, falls diese nicht weiter kamen.

Hastig und völlig beschämt ging Legolas hinter Aragorn her. Der Elb konnte Kalay einfach nicht in die Augen sehen, der es vielleicht nicht ertragen hätte, seine Gedanken und innigsten Wünsche in seinem Kopf zu haben, die ihn schon seit einiger Zeit beschäftigten. Vorhin im Schnee, als er Frodo und die Prinzessin mit unter dem Schutz des Baumes gezogen hatte, war zum ersten mal Kalay sehr nahe, das er selbst die wohlige Wärme ihres Körpers mitbekam und beinahe an einem Punkt gekommen wäre, an dem Legolas sie einfach hätte berühren wollen. Das Einzige, was ihn daran gehindert hatte, war der Hobbit Frodo, der sehr ängstlich gewesen war und Kalay ihn schützend unter ihrem Umhang nahm. Noch lange ließ er seine Gedanken schweifen, seufzte gelegentlich und hoffte der Prinzessin nicht noch einmal ihr in dieser Form gefährlich nahe zu sein. Immerhin wollte er nicht, das weder Kalay, noch seine Freunde durch so eine Liebe oder Beziehung, die seiner Meinung nach, nie entstehen würde, sie alle in Verruf bringen würde.
 

Tausende und abertausende von Orks versammelten sich in den Tiefen des Turmes Orthanc, die alle zu ihrem Herren und Meister aufsahen. "Bringt mir die Halblinge und tötet die anderen. Ich will die Halblinge lebend!" befahl Saruman und blickte zu dem Führer der Uruk - Hai. "Sorge darum, das nur die Halblinge lebend zu mir gebracht werden." "Wie ihr wünscht." grollte das Wesen, das sich kurz verneigte und dann sich zu seinen Artgenossen umdrehte und mit einer kämpferischen Geste zu verstehen gab, das es auf in den Kampf ging. Zufrieden und mit einem bösen, triumphierendem Lachen drehte sich der Istari um und ging zurück zu seinem Thron.
 

Je höher die Gemeinschaft des Ringes den Berg bestiegen, desto mehr Schnee und Eis hatten sie zu überwältigen. Es fing auch schon langsam und leicht zu schneien an, was die Hobbits nicht unbedingt erfreute. Mit großer Sorge warf Kalay immer ein Auge auf die kleinen Männer, die langsam ihre Kräfte aufbrauchten. Sam fiel hin und die junge Frau half den Halbling wieder auf die Beine. "Sam, du darfst jetzt nicht aufgeben..." "Ich... ich bin so müde..." unterbrach der kleine Mann keuchend und seufzte. Für einen kurzen Moment überlegte Kalay, bis sie ihren Bogen und den Köh von ihren Schultern nahm und sich vor den Hobbit kniete. "Komm Sam, ich trage dich ein Stück, bis du halbwegs wieder ausgeruht bist." sagte Kalay behutsam und lächelte, doch Samweis schüttelte heftig den Kopf. "Nein, das... das kann ich doch euch nicht zumuten!" "Willst du etwa den Wunsch und Befehl einer Prinzessin abschlagen?" fügte das Mädchen hinzu und forderte ihn mit einer Handbewegung ein weiteres mal auf, sich an ihren Schultern festzuhalten. Vorerst zögernd legte der Hobbit seine Hände auf Kalays Schultern, die sich dann langsam erhebte, ihre Waffen nahm und nun mit Sam auf den Rücken weiter ging. In diesem Moment war Samweis dankbar, das die Prinzessin sie auf ihrer Reise begleitete und alle mütterlich versorgte. "Sie ist wirklich das liebste Mädchen, das ich kenne und ist sehr nett." dachte sich der kleine Mann und warf dennoch seine Blicke immer zu seinen Hobbitfreunden, die noch immer sich durch den Schnee kämpften.

Oft hatte Gimli ein bisschen Probleme, durch den Schnee zu kommen und mußte sich gelegentlich von Legolas oder Aragorn helfen lassen, auch wenn der Stolz ein wenig größer war. Schnell drehte sich der Zwerg zu den Hobbits und Kalay um, der sich nach der momentanen Verfassung seiner Freunde erkundigen wollte und wirkte fast erschrocken, was Aragorn und den Elbenprinzen wunderte. "Was ist mein Freund?" erkundigte sich der Elb und sah dann ebenfalls zu dem Anhang. "Kalay, ist Sam verletzt?" rief der Waldläufer nach unten, als er Gimlis Blick gefolgt war, der schon zu ihr gehen wollte und sie allerdings mit dem Kopf schüttelte. "Nein Aragorn, geht mit Gimli und Legolas weiter. Sam ist nur erschöpft, das ist alles." Kaum hatte Kalay den Männern geantwortet, begaben sich Gimli, Aragorn und der Elb zu den Hobbits und dem Mädchen. Erst starrte die junge Kriegerin verwundert zu ihren Freunden, bis sie sah, das jeder der drei Männer ebenfalls einen erschöpften Halbling auf seinen Schultern trug. Aragorn mit Frodo, Gimli mit Pippin und Legolas mit Merry auf ihren Schultern und setzten ihren Weg fort. Kalay hatte bei dem Zwerg vorerst Zweifel, das er den armen, müden Pippin schaffen würde, doch sie unterschätzte Gimli, der wesentlich stärker war, als er von seiner Größe her aussah. Dennoch gingen sie immer weiter in die Höhe, zur Spitze des Berges, um zum Schicksalsberg zu gelangen, der den Ring zu zerstören.

Stunden vergingen und sie kamen auch schon auf dem Gipfel des Berges. Vorerst herrschte Sonnenschein und es war kaum eine Wolke am Himmel. Geschneit hat es seit einigen Minuten nicht mehr und die Gemeinschaft ging trotz eines schlechten Gefühls im Leib weiter. Die Hobbits waren mittlerweile wieder kräftig genug, um bei den noch höheren Schneemassen hindurch zu kämpfen. Aber auch Gimli und Aragorn waren schon sehr gefordert, was den Schnee anging. Nur die beiden Bogenschützen bewegten sich leicht und fast wie auf festem Untergrund auf dem Weiß und den engen Paß, was den anderen schon fast ein wenig neidisch werden ließ. Noch lange wanderten sie durch Eis und Schnee, bis sich dunkle Wolken zusammenzogen und einen eisigen Wind mit einen Schneesturm brachten. Es wurde immer mühseliger für Frodo und den Gefährten, ihre Reise wurde immer erschwerlicher. Legolas und Kalay blieben deshalb immer hinter den Hobbits, die es am wenigsten schafften, durch den Schnee durchzudringen. Von Minute zu Minute wurde der Schneesturm immer schlimmer, der den kleinen Männern immer mehr zu schaffen machte. Aragorn lief zusammen mit Gimli voran, gefolgt von den Hobbits und den beiden Bogenschützen, doch Kalay blieb stehen. Das Heulen des Windes war zwar unerträglich, dennoch hielt dies nicht das Mädchen auf, etwas zu sagen. "Freunde! Wir sollten irgendwo warten, bis der Sturm vorbei ist oder zumindest etwas schwächer ist..." rief die Prinzessin, worauf bis jetzt nur Legolas reagierte. Mit einem wütendem Gesichtsausdruck ging der Elb zu Kalay, Frodo und die anderen Gefährten dagegen blieben erst etliche Meter weiter weg von den beiden stehen, nahe an einen Felsvorsprung. "Wir werden nicht umkehren Prinzessin! Wir gehen da jetzt entlang!" sprach Legolas aufgebracht und stierte das Mädchen mit wütenden Augen an. Kalay war sichtlich über die Reaktion des Elbenprinzen überrascht, ebenso wie die Gemeinschaft, doch die junge Frau gab noch lange nicht nach. "Denkt doch einmal an Frodo und den anderen! Es ist viel zu riskant!" argumentierte Kalay. "Unterlaßt euren..." brüllte Gimli, der seinen Satz unterbrach und lauschte, ebenso wie die anderen. Ein fürchterliches und ohrenbetäubendes Grollen und Donnern ertönte. Als Aragorn einen Blick nach oben, zum höchsten Punkt des Berges wagte, erschrak er und hielt inne. "EINE LAWINE!!! BRINGT EUCH IN SICHERHEIT!" schrie der Mann, zog die Hobbits zusammen mit Gimli unter diesem Felsvorsprung, neben dem sie sich befanden. Aber auch Legolas und Kalay wollten sich noch retten, die zu ihren Freunden rannten, doch was der Waldläufer, die Hobbits und Gimli sahen, waren nur Schnee und Eis, die die beiden Bogenschützen verschluckten und mit sich in die Tiefe rissen. Beide waren sie zu weit von dem Vorsprung entfernt, um ihre Freunde zu erreichen. Vorerst herrschte entsetztes Schweigen, alle starrten sie fassungslos zu den Abhang hinunter und waren wie erstarrt. "NEIN! LEGOLAS! KALAY! NEIN!..." "Frodo!! Frodo!! Beruhige dich!" unterbrach Aragorn den plötzlich schreienden Hobbit, der weinte und zog Frodo zu sich, den er tröstete. Erinnerungen kamen allen wieder hoch. Erinnerungen an den Tod von Gandalf und Boromir, die bei ihrer Reise ihr Leben ließen. Nie hätten sie gedacht, wieder so etwas zu erleben und doch konnten einige nicht glauben, das ihre beiden Freunde eben in den Tod gestürzt wurden. Doch der Waldläufer gab die Hoffnung nicht auf. "Wenn der Sturm nachläßt, werden wir sie suchen, versprochen. Sie leben sicher noch, Frodo... Ganz sicher." redete Aragorn wieder und wieder zu dem traurigem Halbling ein und auch Gimli versuchte die anderen zu trösten, die sich nicht sicher waren, ob Kalay und der Elb noch lebten. Sie konnten nur hoffen und beten, das den beiden Nichts zugestoßen war.

Eisig und schmerzend heulte der Wind der einiges an Schnee brachte. Der Schnee bewegte sich etliche hundert Meter vom Gipfel entfernt, der von der Spitze des Berges kam. Nach Luft japsend kroch Legolas aus den Massen, die ihn und sie Prinzessin mitgerissen hatten.

Die Prinzessin...

Als ihm dieser Gedanke fiel, das Kalay auch von der Lawine erfaßt worden war, suchte er fast panisch den Schnee ab, bis er schließlich sie nach wenigen Minuten fand. Zwar atmete der Elb erleichtert auf, sie gefunden zu haben, doch er mußte feststellen, das sie bewußtlos war und nahm sie schnell in seine Arme. Kurz sah sich der Elbenprinz noch einmal um, um Kalay und sich einen Schutz vor dem Sturm zu suchen, den er schnell in einer Höhle, die an den Felswänden lag, fand. Sofort lief der Elb auch schon los, den kalten und reglosen Körper des Mädchen ganz an sich gedrückt, bis sie endlich in der Höhle waren, die für sie beide groß genug war. Vorsichtig setzte Legolas die junge Frau auf dem Boden ab, entnahm ihr ihren Bogen und Köcher, den er auf die Seite legte. Stetig wuchs die Sorge um das Wohlbefinden der Prinzessin und Legolas prüfte zögernd an Händen und Gesicht, wie sehr Kalay unterkühlt war. Ein schneller Seufzer ließ der junge Elb von seinen Lippen, der sich in der Höhle umsah und auch schon einige getrocknete Blätter in der Höhle fand. Bevor er auch nur die Blätter zusammen scharrte, nahm Legolas seinen Umhang ab und legte diesen über Kalays Körper, mit der Hoffnung, sie möge nicht erfrieren und endlich wieder ihre Augen aufschlagen.

Das alte Laub hatte er schnell zusammen gesammelt, doch was dem Feuer machen anging, da brauchte Legolas einige Zeit. Ewig wollte das Laub nicht brennen, was sich dann doch noch dazu entschloß zu entflammen. Schnell ließ der Elbenprinz seinen Blick zum Eingang der Höhle schweifen, der seufzte. Noch immer tobte der Sturm, der wahrscheinlich auch nicht so schnell aufhören würde. Als der Elbenprinz aber wieder einmal zu Kalay sah, erhob er sich, legte seine Waffen ab und trug das Mädchen näher an das Feuer. Nachdem der elbische Bogenschütze sie sanft abgesetzt hatte, blickte er lange in das Gesicht der jungen Frau und war am überlegen, ob er ihren Herzschlag überprüfen wollte oder nicht. Die Entscheidung fiel für das Erfühlen. Ganz sanft und mit Scham berührte der Elb mit seiner einen Hand die Brust der junge Frau und lächelte erleichtert, als er ihren Herzschlag wahrnahm. Beruhigter entfernte sich Legolas wieder von der jungen Kriegerin, setzte sich neben sie und wartete ab. Fast eine Stunde verging, als der Elb Kalay erwachen hörte und wendete schnell den Blick von ihr. Langsam und vor Kälte zitternd erwachte die junge Frau, die verwirrt den Umhang auf ihrem Körper betrachtete, den sie als Legolas' Umhang erkannte. "Wo... wo sind wir?... Legolas... Habt ihr mich gerettet?" fragte die Prinzessin, die sich vorsichtig erhebte. "Ja Prinzessin..." antwortete der Elb kleinlaut, ohne sie auch nur anzusehen. Tief in seinem inneren wollte er nur zu gern in ihre blauen Augen sehen, sie berühren und einfach nur ihre Lippen spüren, doch er hatte Angst. Angst, seine Aufgaben zu vergessen und der Gemeinschaft zu schaden, wenn es raus käme, das der Elb in Kalay verliebt wäre. Alles in ihm spannte sich und er spürte, wie die Prinzessin näher kam. Kalay wollte sich bedanken, ging auf Legolas zu und streckte ihre Hand aus, doch er zuckte von ihr weg, ohne ihr auch nur einen Blick zu würdigen. Allmählich stauten sich Wut und Traurigkeit in der jungen Frau. "Bitte... Kommt... Kommt mir nicht zu nahe..." "Es langt! Meine Geduld mit euch ist zu Ende! Was habt ihr gegen mich? Seid Anfang der Reise ignoriert ihr mich und stellt mich bloß! Gebt mir auf der Stelle eine Antwort Legolas!" zischte Kalay wütend von sich und starrte finster zu dem Elben, der immer noch vor ihr zu Boden kniete, den Rücken zu ihr gewandt. Das Einzige, was das Mädchen zuerst hörte, war ein langer Seufzer vom elbischen Bogenschützen. "Bitte... Tut mir das nicht an. Ich flehe euch an... laßt mich nicht schwach werden, meine Aufgabe vergessen Prinzessin... Laßt nicht zu, das ich euch und meine Freunde enttäusche." antwortete Legolas mit heiser Stimme. Verwundert blinzelte die Prinzessin, starrte kurze Zeit schweigend den Elbenprinzen an, bis sie sich dennoch entschloß eine Antwort zu verlangen. "Wie meint ihr das Legolas? Gebt mir endlich eine Antwort auf meine Frage, habt ihr mich verstanden? Und schaut mich dabei gefälligst an!" Kalay wurde etwas lauter, was sie gar nicht beabsichtigt hatte, doch der Elb erhob sich langsam. Als Legolas sich zu dem Mädchen umdrehte und mit Tränen gefüllten Augen in die der jungen Frau blickte, erstarrte Kalay für einen Augenblick. Noch nie hatte sie den Bogenschützen so gesehen. Es war ein seltsames Bild, das sie nicht kannte und dennoch faszinierend wirkte, was auch einem Gefühl von Sorge um den Elben mischte. Ihr Blick blieb allerdings immer noch ernst. "Nun sagt es mir schon. Verdammt Legolas, habt ihr was gegen mich oder nicht?" fragte Kalay nach, die ihren Ton nicht zu streng wirken ließ und das scheinbar mit Erfolg. Doch sie erschrak, als Legolas auf sie zukam und ihre Arme festhielt. Wenn die junge Kriegerin nicht zu sehr von seinen blauen Augen gefesselt gewesen wäre, hätte sie sich sicher gewehrt, doch beide sahen sich für einige Zeit in die Augen und das einzige was zu hören war, war nur das Heulen des Sturmes und das leise Knistern des Feuers in der Höhle.
 

Aragorn hatte es noch fertig gebracht, ein Feuer zumachen. Tief, unter der Schneedecke waren einige alte Äste, der er anzünden konnte um seinen Freunden wenigstens ein wenig Wärme zu schenken, doch Trost konnte er weiter nicht bringen. Es herrschte lange Schweigen in der Gruppe, bis Sam die Stille brach. "Ich habe Angst. Was ist, wenn ihnen was passiert ist?" flüsterte Samweis, der wieder Tränen in den Augen bekam. Die anderen drei Hobbits seufzten. "Keine Ahnung Sam..." "Wir werden sie gesund und munter finden. Legolas ist ein Elb und wird Kalay schon gerettet haben. Jetzt macht euch keine Sorgen, wenn dieser verdammte Sturm nachläßt, werden wir sie suchen." Aragorn schnitt Frodo das Wort ab und seufzte dennoch ebenfalls besorgt. "Ja, Aragorn hat Recht. Der Junge wird sie schon mit gerettet haben." versicherte Gimli, der lange in das Feuer starrte und sich in seinen Umhang einhüllte. Zustimmend nickten alle, bis sie weiter warteten, das der Sturm endlich ein Ende fand.
 

Kalay zitterte vor Kälte, was Legolas spürte, die er noch immer an ihren Armen festhielt und in ihre blauen Augen sah. "Ich habe nichts gegen euch, Prinzessin..." antwortete der Elbenprinz fast flüsternd, der seine Augen schloß, seinen Kopf zu Kalay senkte und sie zärtlich auf den Mund küßte. Verstört und völlig verschreckt stieß die junge Frau Legolas von sich und hielt beide Hände auf ihren Mund. Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie den traurigen und verwirrten Elben an. Es war, als müßte Kalays Herz einen Sprung machen, was Legolas da eben tat. "Verzeiht mir... Ich wollte euch nicht noch mehr verärgern... Ich weiß, das ihr mich durch meine unhöfliche Behandlung, euch gegenüber verabscheut..." "Nein... ich... ich verabscheue dich nicht. Legolas... Nî meleth... nî meleth echî..." (Übersetzung: Ich liebe... ich liebe dich...) unterbrach Kalay, die die letzten drei Worte fast flüsternd von sich hauchte. Nun war der Elbenprinz vollkommen irritiert, der sie noch immer anstarrte, während die Prinzessin wieder auf ihn zu kam. "Du... du liebst mich?" Kalay stand vor ihm und nickte auf seine Frage. Sanft strich die junge Frau das lange Haar von Legolas hinter sein Ohr und sah ihm lange lächelnd in seine Augen. "Ja Legolas... seid ich dich das erste Mal lachen gesehen habe. Du hast mich verzaubert, mir mein Herz genommen... Legolas... Ich hatte immer gehofft, du würdest dies tun." sprach Kalay flüsternd und legte sanft ihre Hände auf seine Brust. Ein Lächeln huschte über die Lippen des Prinzen und wendete seinen Blick nicht von ihren Augen. "Ich liebe dich ebenfalls und ich begehre dich. Verzeih mir, das ich dir immer weh getan habe Kalay..." Über diese Worte bekam die junge Frau große Augen, was den Elben etwas verunsicherte. "Du... du hast das erste mal meinen Namen gesagt..." Sie wurde schließlich in ihrem Satz unterbrochen. Zärtlich legte Legolas seinen einen Zeigefinger auf Kalays Lippen, die er sanft streichelte und sie schließlich wieder in seine Arme nahm und näher zu sich zog. Für einige Sekunden blickten sich die beiden Schützen noch einmal an, ehe sich die beiden küßten. Kalay erwiderte seinen Kuß und auch sie küßte ihn zärtlich, streichelte dabei seine Wange und war das glücklichste Mädchen auf der ganzen Welt. Auch den Elben erging es nicht anders. Noch nie hatten beide so etwas schönes erlebt. Die Lippen des anderen zu fühlen, sie regelrecht zu schmecken. Irgendwann lösten sich beide von dem langen Kuß, beide sahen sich noch einmal an und Legolas hielt noch immer seine Geliebte in den Armen. Im Gesicht des Elben spiegelte sich Traurigkeit. "Wir... wir sollten dies nicht tun... Es... es wäre falsch... Du bist ein Mensch... und ich ein Elb... wir dürfen dies nicht..." "Es ist zu spät mein Liebster... Wir wissen beide von unseren Gefühlen und wir sind uns schon zu nahe, um es zu verhindern..." hauchte Kalay von sich, nachdem sie den Elbenprinzen unterbrach. Liebevoll streichelte Legolas die Prinzessin und sah ihr dabei in die Augen. "... Ja... wie wahr... Nî meleth echî Kalay..." Langsam und sanft küßten sich beide wieder, die nicht nur vor Kälte, sondern auch vor Aufregung zitterten. Etliche Minuten zog sich der Kuß dahin, bis Legolas mit seinen Händen unter Kalay Oberbekleidung fuhr und diese auch langsam über den Kopf zog. Auch das Mädchen öffnete seinen Gürtel, ließ diesen fallen und öffnete vorsichtig seine Oberbekleidung.

Berührungen, so zart wie Federn, die die Haut berührten. Küsse, die süßer schmeckten, als jeder Honig, den Kalay und Legolas jemals gekostet hatten und alles brodelte in ihnen. Legolas fühlte ihr langes, weiches Haar, das gelegentlich seine erhitzte Haut berührte und Kalay war ganz von Legolas' Wärme angetan. Ihre Körper waren erhitzt, sie fühlten sich so nahe, wie noch nie zuvor. Ein Gefühl, als schwebte man und all die Berührungen, die Gefühle und Empfindungen bei ihrem Akt waren für die beiden eine neue Erfahrung. Eine Erfahrung, die beide sehr genossen. Sie waren Eins, jeder erforschte den anderen und man fand seinen gemeinsamen Rhythmus, sagten sich Worte der Liebe. Jede Empfindung durchfuhr sie wie viele kleine elektrische Stöße, die sie bis zur Ekstase trieben. Zärtlichkeiten, die man nur unter Mann und Frau austauschte, die beide beflügelten und die Zeit vergessen ließen. Alles, was nur noch für sie existierte, waren nur sie beide.
 

Die Hobbits schliefen endlich und waren dadurch wesentlich eher zu beruhigen, als vorhin. Verzweifelnd fuhr sich Aragorn durch sein Haar und seufzte. Auch Gimli erging es nicht anders. "Aragorn, meint ihr sicher, das Legolas Kalay retten würde?" fragte der Zwerg, doch der Waldläufer zuckte mit den Schultern. "Ich weiß es nicht. Warum nicht? Soviel Haß kann er ihr doch gegenüber nicht bringen." "Ich meinte nur... Ich mache mir doch nur Sorgen um beide. Ich will aber die Kleinen nicht beunruhigen." meinte der Gimli, der kurz zu den Hobbits blickte, dann wieder zu Aragorn. "Ich verstehe dich ja mein Freund, aber wir können auch nicht mehr, als warten, bis dieser verdammte Sturm aufhört." Zustimmend nickte der Zwerg, der kurz fröstelte bei einem weiterem Windhauch. "Hoffen wir, das sie es geschafft haben und einen sicheren Unterschlupf gefunden haben." schlug der Streicher vor und beide seufzten. Jetzt konnten beide nur warten und hoffen, das es ihren beiden Bogenschützen gut ginge. Was Frodo und die Gefährten nicht ahnten, war, das Legolas und Kalay sich die Liebe gestanden hatten und nun auch ihre Liebe zeigten.
 

Glücklich und auch recht erschöpft lagen beide auf den Boden. Kalay hatte ihren Kopf auf die Brust des Elben gelegt und streichelte ihn zärtlich. Auch Legolas fuhr sanft mit seinen Fingerspitzen über die nackte Haut seiner Geliebten, bis er zu ihr sah. "Du frierst Liebste?!" sprach der Elbenprinz und Kalay nickte. Schnell gaben sich beide einen Kuß. Legolas streckte seinen einen Arm nach seinem Umhang und legte diesen über sie beide, der ihnen Wärme schenken sollte und zog auch seine Angebetete näher zu sich. Vorerst herrschte wieder romantisches Schweigen und Legolas streichelte die Prinzessin noch immer, bis er die Stille brach. "Kalay... es war vielleicht ein Fehler, dir nahe gekommen zu sein, dich zu lieben..." Der Elbenprinz machte eine kurze Unterbrechung in seinem Satz, blickte in die Augen seiner Freundin, die ihn erwartungsvoll ansah. "... Aber ich bereue es kein Stück... du bist das Schönste und das Wunderbarste auf der Welt, dem ich je begegnet bin, ich liebe dich Kalay..." meinte er flüsternd und schenkte Kalay ein liebevolles Lächeln. Auch sie lächelte glücklich, spielte mit seinem Haar und küßte ihn kurz zärtlich. "Ich liebe dich auch... und du bist mir das liebste auf der Welt Legolas..." Beide sahen sich in die Augen, bis sie sich wieder küßten und streichelten. Einige Minuten später kuschelten Kalay und Legolas noch ein wenig, lauschten dem Pfeifen des Windes und genossen einfach ihre Nähe, bis dem Elben etwas einfiel. "Wir müssen dennoch unsere Liebe vor unseren Freunden geheimhalten..." sprach er seufzend und sie nickte.

Fast über eine Stunde verging und der Sturm ließ langsam nach. Kalay und Legolas machten sich nun daran, sich wieder anzuziehen. Oft gaben sie sich Küsse, strichen ihren Wangen und wollten nur ihre Liebe zeigen. Nach dem Anziehen setzte sich der Elb an die Wand, der mit einer klopfenden Handbewegung sie darauf hinwies, das die junge Frau sich doch zu ihm gesellen mag. Lächelnd setzte sie sich zwischen seinen Beinen, das Legolas nun auch seine Arme um Kalay schlingen konnte und mit seinem Umhang ihr Wärme schenkte. Gelegentlich während sie warteten, liebkoste der Elbenprinz ihren Hals, den er mit Küssen bedeckte und Kalay streichelte ihn zärtlich. Nach und nach wurde der Sturm schwächer, was die beiden Bogenschützen jedoch nicht wahr nahmen.
 

Wachsam blickte der besorgte Gimli ständig zu den Hobbits und dem dösendem Aragorn, bis er erfreut aufsprang. "Aufwachen Freunde! Der Sturm hat endlich nachgelassen! Wir können jetzt Kalay und Legolas suchen!" rief der Zwerg, der die kleinen Männer wach rüttelte. Auch der Waldläufer erwachte und stand sofort auf, der noch das Feuer ausmachte. Erfreut und voller Eifer standen auch die Hobbits auf, die schon reisefertig waren. "Also, Freunde. Suchen wir Legolas und Kalay." forderte Aragorn seine Gefährten und Frodo auf, die auch schon die Klippen hinunter kletterten.

Über achthundert Meter mußten sie eine Steilwand hinunter steigen, um zu einem Felsvorsprung zu kommen, auf dem Kalay und der Elb vielleicht gelandet sein konnten. Vorerst suchten sie den Schnee ab, wühlten hier und da und stellten dann mit Erleichterung fest, das beide scheinbar in Sicherheit sein mußten.
 

Gemütlich und vollkommen bis über beide Ohren verliebt kuschelten und küßten sich Kalay und der Elb, die momentan nur Augen für sich hatten. Sie erschraken, als sie einige Stimmen hörten. "KALAY! LEGOLAS! WO SEID IHR!?" rief Frodo vom weitem. Enttäuschung und Traurigkeit machten sich in den beiden Bogenschützen breit, die sich noch einmal ansahen und schließlich einen vorerst letzten Kuß gaben. Nur schwerfällig lösten sie sich voneinander. "Legolas. Da müssen wir uns wieder streiten, oder?" wollte die Prinzessin wissen worauf Legolas nickte. "Gut, ich fange an..." Verwundert blickte der Elbenprinz sie an, die lächelte und eine kurze Unterbrechung in ihrem Satz machte. "... Legolas, ich muß schon sagen ihr könnt kein Feuer machen..." Genau in diesem Moment trafen ihre Freunde ein, die in das verdutzte und auch finster dreinblickende Gesicht von Legolas starrten. "Oh, Kommen wir gerade Richtig." kommentierte Gimli kichernd. Beide Bogenschützen standen auf und begaben sich aus der Höhle zusammen mit ihren Freunden. "Seid froh, das ich überhaupt Feuer gemacht habe, sonst wärt ihr jämmerlich erfroren, Prinzessin!" zischte Legolas von sich, der eigentlich in seinem Inneren gar nicht böse war, ebenso wenig wie Kalay. Die anderen waren nur froh, das die beiden wieder gesund und munter wieder gefunden waren.

Nach einiger Zeit laufen, sprach die junge Frau mit den Hobbits. "Ihr habt euch sicher große Sorgen gemacht, oder?" wollte Kalay wissen, worauf die kleinen Männer nickten. "Ja, auch Aragorn und Gimli, aber wir sind froh, das ihr wieder da seid Kalay." "Ja, aber wie habt ihr es zusammen mit Legolas ausgehalten?" meinten Frodo und Sam, die sich von der jungen Frau in den Arm nehmen ließen. Amüsiert lächelte das Mädchen und sah kurz zudem Elben, der sich mit Aragorn und dem Zwerg unterhielt. "Nun, wir haben einfach für kurze Zeit Waffenstillstand und genug Abstand gehabt... Das war alles." versicherte Kalay und half einigen der vier Hobbits wieder aus dem Schnee. "Ihr müßt ja erbärmlich gefroren haben, Kalay." sagte Pippin, der sofort wieder von seinen Hobbitfreunden ausgelacht wurde. Verärgert drehte sich der kleine Mann um. "Was sollte denn das? Ich habe ja nur gefragt!" "Ja, aber ich sage es dir noch einmal. Du bist in unsere hübsche Kalay verliebt!" neckte Merry seinen Freund, der allerdings auch sofort von diesem attackiert wurde. Die Prinzessin allerdings kicherte und blickte noch einmal zu Legolas, der sie ebenfalls ansah. Schnell schenkten sich beide ein Lächeln, ehe es weiter ging.

Neue Wege 1 Teil 08

Hi Leute,

ich habe es geschafft! Neue Kapitel von Herr der Ringe, Neue Wege 1! Ich hoffe, das sie euch gefallen und mal gleich einige Infos zum nachsehen:

Nî meleth echî = Ich liebe dich.

Darag nin = halte mich...

Viel Spaß beim Lesen und ich freue mich schon auf eure Kommentare!
 

7.
 

Fast ein Tag war es her, das Frodo und die Gefährten auf den Gipfeln des Nebelgebirges waren und jetzt langsam wieder ins Tal gingen. Allerdings waren die Hobbits, Gimli und Aragorn zuvor in Sorge um ihre beiden Bogenschützen, die von einer Schneelawine mitgerissen wurden. Sie hatten ja nicht geahnt, das ausgerechnet in dieser Lawine sich beide ihr Liebe gestehen würden.

So kam es gelegentlich vor, wenn alle nicht hinsahen, das Legolas und Kalay sich liebevolle Blicke zuwarfen und er der Prinzessin heimlich elbische Worte der Liebe zuflüsterte. Zwar spielten die beiden auch ihren Freunden Streitereien vor, doch diese meinten sie nie böse und das zeigten sie sich auch gegenseitig.

Erleichtert stellten die Hobbits fest, das es immer weniger Schnee wurde auf dem Gestein und waren froh, nicht mehr durch den Schnee zu hechten, ohne auch nur bis über beide Ohren im Schnee zu versinken. "Ich bin glücklich!" scherzte Pippin, worauf der frech grinsende Meriadoc sich zu seinem Freund herumdrehte. "So? Weil deine liebste Kalay wieder da ist?..." "Merry, halt die Klappe!" unterbrach dieser wieder beleidigt und schaute in die lachenden Gesichter von Frodo, Sam und dem Mädchen. "Sag schon Pippin, was macht dich so glücklich?" wollte Kalay wissen, die den beiden kurz einen Klaps auf den Rücken gab. "Bald müssen wir uns nicht mehr durch Schnee kämpfen! Da kann ich endlich wieder normal laufen!" Ein erleichtertes Seufzen ertönte nach diesen Worten von allen Hobbits, was die junge Frau wieder amüsierte. "So, verstehe. Kommt, sonst holen wir unsere Freunde nie ein." forderte die Kriegerin alle auf und schon stürmten sie los.

Gedanken versunken starrte Legolas auf seinem Weg und seufzte zeitweise, was Aragorn und den Zwerg wunderte. Irgendwann starrte Gimli genauer in das verträumte Gesicht des Elben und erkannte ein Lächeln. "Ähm, Legolas. Was erfreut so, das euch ein Lächeln in euer Gesicht zaubert?" wollte der kleine Mann wissen, der blitzschnell zu dem grinsenden Aragorn blickte. Wie von einem langen Schlaf erwachend starrte der Elbenprinz verwirrt in die beiden Gesichter der Männer und schüttelte seinen Kopf. "Nichts. Ich habe nur an etwas gedacht, das mein Herz erwärmte. Mehr nicht. Aber laßt uns nicht mit solchen Unterhaltungen aufhalten. Wir müssen noch zum großen Fluß, um zum Schicksalsberg zu gelangen." redete sich Legolas raus, doch der Krieger und Gimli beließen dies dabei. Allerdings hatten beide gemerkt, das der junge Elb seit der Lawine etwas merkwürdig war. Wesentlich fröhlicher und glücklicher wirkte Legolas schon. Aragorn glaubte vorerst den Grund zu kennen, doch er schlug sich dies schnell wieder aus dem Kopf und hoffte, später vielleicht mehr von Kalay zu erfahren.
 

Stunde um Stunde kamen sie dem Tal näher, aber dennoch war der Weg sehr weit und noch recht beschwerlich. Alle waren nur froh, das der Schnee auch immer weniger wurde und ihnen die Reise nicht mehr all zu sehr zusetzte.

Wie schon seit langem nicht anders, liefen Aragorn, Gimli und Legolas voran, die von den Hobbits und Kalay gefolgt wurden. Nach einiger Zeit wendete sich der Streicher an seine beiden Freunde. "Legolas, Gimli... Ich werde kurz zur Prinzessin gehen. Wenn ihr nichts dagegen habt?" sprach Aragorn zu den Beiden. "Wie ihr wünscht, Aragorn." antwortete der Elbenprinz, der kurz stehen geblieben war und dann weiter lief, als sich Aragorn von ihnen entfernte. Auch der Zwerg stimmte lächelnd zu und lief seinen elbischen Freund hinterher. Da wartete Aragorn auch schließlich, bis die Hobbits und die junge Frau ihn einholten. Nur zu ungern sah Legolas zu, wie der Kämpfer seiner Geliebten Kalay nahe war und schluckte den Ärger hinunter. Sein Freund Gimli dagegen bekam nichts mit und redete deshalb mit ihm, wie gewohnt auch, auf dem Weg zum Tal.

Kalay blickte verwundert zu dem Waldläufer. Die Hobbits dagegen waren froh, als Aragorn sich erst nach dem Wohlergehen aller erkundigte. "Geht es euch gut, meine Freunde?" wollte Aragorn wissen und strich Pippin über den Kopf. Alle nickten. "Oh ja! Uns geht es gut!" "Immerhin haben wir nicht mehr so viel Schnee!" meinten Pippin und Samweis, doch der freche Meriadoc grinste. "Ja und einer von uns ist die ganze Zeit dabei unsere schöne Kalay zu umwerben..." "Merry!!! Das ist nicht wahr!" Alle lachten, als Peregrin sich auf seinen davon rennenden Freund stürzen wollte. Sofort wollten auch Frodo und Sam hinzu eilen, während Aragorn sich an die Prinzessin wendete. "Kalay, sagt, ist etwas in der Höhle letztens vorgefallen? Ich mache mir ein wenig Sorgen um euch und Legolas." Verwundert starrte die junge Frau in sein Gesicht, als der Waldläufer dies fragte. Sie seufzte. "Nein Aragorn, es war nichts. Wir waren in dieser Höhle, saßen da und haben Abstand voneinander gehalten. Mehr war nicht mein Freund." versicherte Kalay, die kurz stehen blieb, ebenso wie der Elb. "Ich verstehe euch aber... Kalay.... ist etwas...?" "Psst..." unterbrach die Prinzessin, die lauschte. Auch Legolas versuchte das zu hören, was auch sie gehört hatte...

Schritte.

Schnelle Schritte großer Kämpfer.

Schritte, die Frodo und die Gefährten kannten - bis auf Kalay...

Kämpfer, die einst einen aus ihrem Kreise töteten.

"Die Uruk - Hai! Sarumans neue Streitmacht! Sie kommt auf uns zu!" rief Legolas, dessen Blick ins Tal schweifte. Auch die anderen erblickten die Streitmacht, die immer schneller auf sie zu kam. Jeder zückte seine Waffen, alle der Gefährten standen kampfbereit dar und warten auf die Ankunft der Uruk - Hai.

Der erste, dieser dunklen Wesen stürmte auf einen der Hobbits, doch Merry und Pippin schafften es zusammen, der Uruk - Hai schwer zu verletzen. Kalay schoß schnell und genau, wie eine Elbe, ihre Pfeile ab, traf einen dieser schwarzen Krieger nach dem anderen und versuchte den ängstlichen Frodo zu schützen. Aragorn und Gimli schlugen auch reihenweise diese Wesen nieder, die auf sie zu kamen, Sam verteidigte seinen Herren und Legolas schoß ebenfalls Pfeile ab. Einen nach dem anderen.

Kalay war schnell, so schafften es die Uruk - Hai zwar nicht, sie zu töten, doch sie hatte einige Kratzer und Prellungen bis jetzt abbekommen, ebenso wie die anderen. Ein weiterer schwarzer Krieger Sarumans sprang auf sie zu, doch als die Prinzessin ihn erschießen wollte, riß ein anderer sie zu Boden, so das sie rückwärts zu Boden fiel und ihren Pfeil und Bogen verlor. Der Uruk - Hai, der sie zu Boden geworfen hatte, drückte sie mit einem fiesem Grinsen auf die Erde fest. Ihre Angst wuchs und rechnete jeden Moment mit ihrem Tod, als der andere dieser Wesen vor ihr stand und sein Schwert hob, zum Schlag bereit.

Aragorn, Gimli, Legolas und die Hobbits gaben sich gegenseitig Rückendeckung, als sie Frodo aus den Händen einer dieser dunklen Krieger entrissen. Zwar wurden die Uruk - Hai immer weniger, doch die vier Hobbits erschraken, als sie die wehrlose Kalay sahen. Sofort wollten diese zur Hilfe eilen, als auch schon einige Pfeile über ihren Köpfen zu den beiden Uruk - Hai flogen und diese auch töteten, die das Mädchen festhielten. Verwundert schlugen die kleinen Männer dennoch weitere Uruk - Hai nieder und auch Aragorn, mit dem Zwerg Gimli und dem Elbenprinzen schlugen noch weitere nieder, bis sie alle erledigt hatten. Erschöpft keuchten alle und Kalay stürmte besorgt zu ihren Männern, als sie ihren Bogen und Pfeile wieder hatte. "Seid ihr in Ordnung oder ist einer von euch schwer verletzt?" erkundigte sich die Prinzessin, die sich schnell jeden ansah. Alle schüttelten ihre Köpfe. "Uns geht es gut Kalay, wie sieht es mit euch aus?" fragte Frodo keuchend, dessen Hand leicht blutete. "Mir geht es gut und euch auch und ich denke, das ist schon beruhigend genug für mich." "Dennoch sollten wir schnell weiter ziehen, falls die Krieger von Saruman wiederkehren." meinte Aragorn dann schnell und alle nickten zustimmend. Aber bevor die Hobbits mit hinterher liefen, stellten sie sich vor Legolas und lächelten freundlich. "Legolas, habt vielen Dank, das ihr Kalay gerettet habt..." "Es gibt nichts zu danken... Es war meine Pflicht... Nun laßt uns weiter reisen meine Freunde. Wer weiß, ob nicht mehr von den Uruk- Hai hier ihr Lager haben..." unterbrach der Elb die vier kleinen Männer und lief auch schon weiter. Schultern zuckend rannten Frodo, Samweis, Pippin und Merry zu der jungen Frau und wanderten weiter, Richtung Tal.
 

Der Tag ging langsam zur Neige und alle der Gefährten waren erschöpft. In einer dichten, kleinen Waldlichtung ließen sie sich nieder, die von hohen Felsen umgeben war und bei der sie nicht sofort hätten gesehen werden können. "Ich werde Feuer machen, ihr könnt euch alle setzen und euch ausruhen. Wenn es euch recht ist?" sprach Kalay, die alle liebevoll ansah. Alle wollten sie, bis auf Legolas, ihr helfen, doch da war sie schon verschwunden, um Feuerholz zu suchen. Seufzend und auch irgendwie erleichtert, sich hinsetzen zu dürfen, verteilten Gimli und der Waldläufer die Vorräte. Es dauerte nicht lange, da kam die junge Frau wieder, die auch schon Feuer machte. Es hatte einige Zeit gedauert, dann gesellte sie sich zu den anderen Gefährten. Wie schon seit Tagen und Wochen aß Kalay wieder nicht sehr viel. Es war komisch, schließlich brauchte ein Mensch, wenn er hohen körperlichen Belastungen ausgesetzt war, reichlich Nahrung. Doch die Prinzessin hatte nie sonderlich großen Hunger. Es beunruhigte die Männer. Dennoch ließen sie es zu und wollten sich nur ein wenig ausruhen. Irgendwann versorgte die junge Frau schließlich ihre Freunde. Sie fing bei den Hobbits an, Frodo verband sie die Hand, Pippin und Merry wusch sie einige Wunden an ihren Armen aus und Sam bekam eine Salbe an seine eine Wange, die leicht angeschwollen war. Auch Gimli's und Aragorn's Wunden waren schnell versorgt, nur Legolas stellte sich auf Stur. "Prinzessin, ich brauche eure Pflege nicht!" zischte der Elb von sich, dem es innerlich schon wieder leid tat, sie anfahren zu müssen. Doch Kalay blieb eisern, was die anderen schon ein wenig wunderte. "Legolas... Laßt euch bitte von mir versorgen... die Wunde auf eurer Wange ist recht tief... sie könnte sich entzünden..." "Nein! Ich möchte das nicht und jetzt geht!" unterbrach der Elbenprinz, worauf Kalay schon gehen wollte, als Aragorn sprach: "Legolas! Ihr werdet euch jetzt von der Prinzessin verarzten lassen und ich wünsche keine Beleidigungen! Habt ihr mich verstanden!?" Der Streicher war leicht gereizt vor Müdigkeit und Erschöpfung, was aus seiner Stimme heraus zu hören war. Aber auch die Tatsache, das Legolas wieder versuchte Unruhe zwischen sich und Kalay hervorzurufen, ließ ihn schon erzürnen. Doch woher sollten Aragorn und die anderen wissen, das Legolas und die junge Frau zusammen waren? So nickte der Elb auf die Anweisung des Kriegers und legte seine Waffen nieder, während Kalay sich auch schon neben ihn kniete und mit einem Stück Stoff, das in Wasser getränkt war, die große Schnittwunde an Legolas' Wange säuberte. "Gut und wir werden langsam schlafen... wir müssen wieder in aller Früh losziehen und neue Kräfte sammeln. So habt alle eine gute Nacht!" meinte Aragorn noch, der sich auch schon erschöpft hinlegte. "Schlaft schön!" "Eine gute Nachtruhe wünsche ich!" meinten die Hobbits und Gimli, die ebenfalls sich hinlegten und schnell einschliefen. Währenddessen versorgte Kalay noch immer Legolas, den sie sanft an der Wange berührte und ihm zärtlich die Wunde säuberte. Jede Minute und Sekunde, in der Kalay ihn berührte, genoß Legolas ihre Nähe. Beide warteten einige Zeit, bis sie sich vergewissert hatten, das alle ihre Freunde schliefen, berührte auch Legolas seine Liebste. "Kalay... Danke, das du mich versorgst... Nî meleth echî..." Sie lächelte, als er dies zu ihr flüsterte und sie beendete ihre Versorgung. Beide sahen sich lange an, bis die junge Frau ihre Augen schloß, ihren Kopf zu seinen begab und ihn sanft küßte. Der Elb erwiderte ihren Kuß, öffnete auch seinen Mund und schlang zärtlich seine Arme um ihre Hüften, um sie näher zu sich zu ziehen. Beide wollten nur die Nähe des anderen. Sie berührten sich zärtlich, küßten sich lange und liebevoll und ihre Blicke verfingen sich ineinander. "Nî meleth echî Legolas... Darag nin..." hauchte Kalay von sich, ehe sie anfing, ihren Liebsten am Hals zu liebkosen. Liebevoll legte der Elbenprinz seine Arme wieder um sie, hielt seine Angebetete ganz fest und genoß ihre lieblichen Liebkosungen. Beide mußten sich stark zurückhalten, nicht laut zu werden, was ihnen auch gelang. Auch Legolas fing an, die Prinzessin mit Zärtlichkeiten zu verwöhnen, seine Hände fuhren sanft, wie eine warme Sommerbrise, über ihre Haut, die unter ihrer Kleidung lagen. Zwei Knöpfe wurden von Kalays Kleidung aufgemacht, das der Elb ihre Brust noch berühren und küssen konnte. Er senkte auch sanft seinen Kopf zu ihrer Büste, küßte diese und Kalay streichelte zärtlich sein Gesicht.

Wie gern hätten sie sich ihrer Liebe hingegeben, wie in der Höhle, doch ihre Freunde waren einfach zu nahe und hätten mitbekommen, was zwischen ihnen beiden vorginge. So gaben sich Kalay und Legolas mit Küssen und Streicheleinheiten zufrieden. Fast eine Stunde taten sie dies, bis sich beide wieder ihre Kleider zurecht machten und sie legte sich noch in seinen Armen. Es war noch immer mitten in der Nacht. Beide sahen schweigend zu den Sternen und lauschten dem leisen Knistern des Feuers. Sie liebten sich wirklich, dennoch schrie in ihnen eine Stimme, die ihnen klar machte, das Mensch und Elb kaum eine Chance hatten, zusammen zu sein. Als Legolas etwas zu ihr noch was sagen und ins Gesicht sehen wollte, lächelte er liebevoll. Seine schöne Kalay war eingeschlafen vor Erschöpfung und scheinbar auch vor Glück. Schnell küßte der Elb sie noch einmal vorsichtig, nahm sie in seine Arme und legte sie leise zu den anderen. Am Feuer wieder sitzend, hatte Legolas in dieser Nacht nur ein Auge für Kalay und dem Ringträger, den er vor jeder Gefahr schützen wollte.
 

Die Sonne ging langsam auf und Aragorn war der Erste, der erwachte. Er schüttelte sich kurz, ehe er sich zu Legolas gesellte, da der Streicher das betrübte Gesicht seines elbischen Freundes erkannte. "Guten Morgen Legolas..." grüßte Aragorn, der sich zu dem Elben setzte. Erschrocken zuckte Legolas zusammen, da er aus seinen Gedanken gerissen wurde. "Oh... guten Morgen Aragorn..." "Was macht eure Wunde, die Kalay bei euch versorgt hatte?" erkundigte sich der Waldläufer. Erst blickte der Elbenprinz fragend zu Aragorn, dann hielt er sich die Schnittwunde, die langsam wieder heilte und seufzte. "Es heilt. Ich hätte... hätte dennoch nicht die Hilfe der Prinzessin gebraucht." antwortete der Bogenschütze und sah von Aragorn weg. Der Krieger allerdings machte sich nicht die Mühe das Entsetzen über Legolas' Abneigung gegen Kalay unbemerkt zu machen und schnaufte wütend. "Legolas... Erklärt mir doch bitte, warum habt ihr so eine Abneigung und Haß der Prinzessin Kalay gegenüber? Sie hat euch doch nichts getan und sie meiner Meinung nach, mein Freund, ein sehr liebenswertes Mädchen..." "Ihr versteht das nicht... Ich kann es euch einfach nicht sagen. Ich würde nur Schande über uns alle bringen... Bitte, fragt mich nicht weiter Aragorn... Ich werde es euch sagen, wenn die Zeit günstig steht... Ich gebe euch mein Wort..." unterbrach Legolas nervös, der den Waldläufer flehend ansah und recht durcheinander wirkte. Es wunderte Aragorn, doch er beließ es dann dabei und klopfte dem Elben auf die Schulter, bevor er aufstand um die restlichen Gefährten zu wecken. "Ich werde euren Wunsch respektieren Legolas. Dann werden wir mal unsere Freunde wecken, oder was meint ihr?" Legolas nickte zustimmend und zusammen weckten beide ihre Freunde. Der Elb konnte einfach nicht auf seine Frage antworten, noch in die Augen des Waldläufers blicken, ohne ihm fast die Wahrheit zu erzählen. Als Krieger brachte man vieles fertig, man konnte seinen Gegner töten ohne mit der Wimper zu zucken, man konnte in den Kampf ziehen, ohne an sich oder vielleicht auch an andere zu denken, doch was der Freundschaft und Liebe anging, so brachte es selbst der stärkste Krieger nicht fertig, einen Freund anzulügen.
 

Nun war es hellichter Tag und Frodo zog mit seinen Gefährten weiter in Richtung Schicksalsberg. Der Schnee ihres Weges zum Schattenbachtal wurde auch immer weniger, so das es Hobbits und Zwerg jetzt wesentlich leichter hatten, den Weg zu passieren. Sicher, sie würden sicher vier bis fünf Tage brauchen, ehe sie zu dem Tal gelangen und von dort weiter den Fluss Celebrant entlang nach Lórien zu gelangen. Doch es hielt die acht Gefährten nicht auf, weiter zum Schicksalsberg zu reisen und den Ring zu zerstören.

Zwei weitere Tage waren vergangen, da befanden sie sich noch auf dem Berge, ohne Schnee und irgendeiner Spur von Orks oder Uruk - Hais, als sie Nachts wieder rasteten. Vorerst saßen alle vor dem Feuer, wärmten sich ein wenig, aßen ihre Reiseration und versuchten sich ein wenig miteinander zu unterhalten. "Ist es noch weit bis zum Schattenbachtal, Aragorn?" erkundigte sich Kalay, die noch einen kleinen Ast ins Feuer warf. "Nein Prinzessin. Ich denke, das wir nur noch zwei oder drei Wochen brauchen werden, oder was meint ihr, Gimli?" "Würde ich auch sagen Aragorn." stimmte der Zwerg Aragorn zu, der müde seufzte. Die Hobbits dagegen blickten noch recht wach in die Runde. "Kalay, wart ihr schon einmal in Lórien?" fragte Sam neugierig, worauf ihn der Ringträger Frodo einen leichten Stoß in die Rippen gab. Die junge Frau dagegen lächelte. "Es ist schon in Ordnung Frodo... Um ehrlich zu sein, nein. Ich kenne Lórien nur aus Büchern, Geschichten meines Vaters und von meinem Lehrer, der mir auch die Kampfkunst des Bogenschießens erlernte." erzählte die Kalay, worauf sie leicht Tränen bekam. Für kurze Zeit herrschte betrübte stille, die Merry aber dann brach. "Nun... Ich kann euch versichern Kalay, die Baumstadt wird euch gefallen!" "Ja und erst die Elben die dort leben! Wirklich wunderschöne Wesen!" fügte Peregrin hinzu und beide erzählten noch so einiges, was sie über Lórien noch im Gedächtnis hatten.

Fast über eine Stunde lang unterhielten sich alle, bis die Ersten schon ganz müde dasaßen und kurz davor waren, die Augen zu schließen. "Ich würde sagen, wir gehen schlafen. Legolas, ihr werdet wieder Wache halten?" sprach Aragorn, der sich schon von seinem Platz erhob, genauso wie der Rest der Gefährten. Auf die Frage des Waldläufers nickte Legolas und machte es sich etwas bequemer am Feuer. Es dauerte auch nicht lange, da lagen sie alle auch schon zu Boden und schliefen, zumindest glaubte der Elbenprinz dies. Der Elb ließ fast eine halbe Stunde vergehen, als er ganz unruhig wurde und sich deshalb fast lautlos zur schlafenden Kalay schlich und sie weckte. "Kalay... Liebste..." flüsterte Legolas, das es nur die Prinzessin hörte und schüttelte sie sanft aus ihrem Schlaf. Die junge Frau erwachte auch langsam und blickte verschlafen und auch recht verwundert zu ihren Liebsten. "Legolas..." "Bitte komme für einen Augenblick mit..." unterbrach der elbische Bogenschütze sie lächelnd und erhob sich. Kalay nickte, doch sie folgte ihm dann schweigend hinter der nächsten Böschung. Was beide nicht ahnten, war, das vier Paar neugierige Augen von noch wachen Hobbits diese Szenerie mitbekamen. Die Worte allerdings verstanden sie nicht. "Oh mein Gott... Was hat Legolas mit Kalay vor?" flüsterte Pippin voller Sorge, der glaubte, ebenso wie seine hobbitischen Freunde, das der Elb Kalay etwas antun würde. Vorerst herrschte besorgtes Schweigen, bis Meriadoc sich erhob. "Wir sollten nach ihnen sehen! Nicht das er ihr noch weh tut!" Auch Frodo, Sam und Peregrin standen auf, die Merry nickend zustimmten. Aragorn und Gimli dagegen schliefen tief und fest, die nichts von der kleinen "Rettungsaktion" ahnten. "Jawohl! Wir können doch nicht einfach zusehen, wie Legolas die arme Prinzessin fertig macht!" "Ich verstehe nicht, wie er so gemein sein kann!" sprachen Frodo und Samweis leise, die sich auch schon zusammen mit ihren beiden anderen Freunden zu Kalay und Legolas in Bewegung setzten. Sie hörten Legolas schon, der sich hinter einem Gebüsch bewegte und sie schlichen sich leise an, die auch schon beide erspähten. Die vier Hobbits erschraken, als der Elbenprinz Kalay sanft gegen einen Baum drückte und dies als Drohung von ihm verstanden. "Wir müssen Kalay helfen!" forderte Pippin alle auf, die sich auch schon auf den Elben stürzen wollten, bis sie verwundert die beiden von ihrem Gebüsch aus anstarrten. Die Worte, die sie eben hörten hatten die Hobbits recht verwirrt und wußten nicht so recht, ob es wirklich die beiden Bogenschützen waren, die zu Anfang der Reise gestritten hatten.

Legolas hatte sie lange angesehen, als er die junge Kriegerin sanft gegen den Baum gedrückt hatte, bis er seufzend sagte: "Nî meleth echî Kalay..." Auch Kalay war von ihm und seinen Augen hingerissen, das sie zärtlich seine Wangen streichelte. "Ich liebe dich auch Legolas..." antwortete die junge Frau, die ihre Augen schloß, als der Elbenprinz seinen Kopf zu ihr senkte und sie liebevoll küßte.

Ein erfreutes Lächeln glitt über die Lippen der vier kleinen Männer, bis sie sich lautlos wieder zu ihren Schlafplatz begaben. "Ich hätte nicht gedacht, das sich die beiden ineinander verlieben." meinte Sam erfreut und strahlte über sein ganzes Gesicht, ebenso wie seine Freunde. "Aber wirklich, mir tut nur Pippin leid... Er hatte sich immerhin Hoffnungen gemacht..." "Merry!!" unterbrach Peregrin leise, der seinen Freund zu ihren Schlafplatz drücke. Kurz kicherten die Vier, bis sie sich wieder hinlegten und auch die Hobbits einschliefen.

Ihr Kuß hatte lange gedauert. Legolas und die Prinzessin hatten sich seit der Höhle in den Höhen des Gebirges nicht mehr so wohl und behütet gefühlt. Wie gern wären sie sich wieder so nahe, wie bei ihrem ersten Mal, doch sie wußten, dass ihre Freunde wahrscheinlich etwas mitbekommen würden, so beließen sie es bei Streicheleinheiten. Beide streichelten sich zärtlich, strichen sich durchs Haar und sahen sich oft in die Augen. Als der Elbenprinz allerdings Kalay an ihren Armen berührte, merkte er, das die junge Frau fror. "Kalay... du bist eiskalt... Laß uns zum Feuer zurück gehen..." flüsterte Legolas behutsam in ihr Ohr, worauf sie nickte. Sofort lief das Paar zum Schlafplatz der Gefährten und setzten sich ans Feuer. Erst bat der Elb ihr einige Male an, das Kalay sich wieder schlafen legen könnte, doch sie meinte immer, sie könne nicht mehr ruhen. So kuschelten sich Legolas und die Kriegerin aneinander, berührten sich gelegentlich und erzählten sich flüsternd etwas über ihre Heimat und Familie. Bis zum Morgengrauen.

Gimli erwachte als erster, doch als er verschlafen zu den beiden Bogenschützen sah, seufzte er. Kalay und Legolas saßen sich gegenüber, ohne sich auch nur anzusehen oder etwas zu sagen. Dennoch grüßte der Zwerg freundlich. "Guten Morgen meine Freunde, gut geruht?" erkundigte sich Gimli, der schnell zu der Prinzessin gesellte und sie freundlich anlächelte. Allerdings bekam der kleine Krieger nicht mit, wie Legolas innerlich kochte vor Eifersucht und Neid. "Guten Morgen Gimli. Ich habe gut geschlafen, danke der Nachfrage. Soll ich unsere Freunde wecken?" wollte Kalay wissen, die ihn ebenfalls lächelnd anredete. Vorerst überlegte er, bis er entschlossen nickte und die junge Frau auch schon aufstand. "Nun, so werde ich dies tun. Ihr könnt doch schon einmal die Ration aufteilen, während ich Aragorn und die Hobbits wecke." "Wie ihr wünscht meine Hübsche." antwortete der Zwerg lachend. Die junge Prinzessin dagegen schüttelte nur schmunzelnd ihren Kopf. Dann ging Kalay auch schon zu den noch schlafenden Gefährten. Recht gut gelaunt packte Gimli, wie abgemacht, das Proviant aus und unterhielt sich mit Legolas, der kaum zuhörte und innerlich fast platzte vor ständiger, unnötiger Eifersucht.

Leise und behutsam schlich sich die junge Frau an ihre schlafenden Freunde, die sie sanft wach schüttelte und sie bat, sich zu Gimli zu begeben, der das Essen verteilte. Alle saßen dann und nahmen ihre Kost zu sich. Es war eine lange Zeit Stille, auch wenn Pippin und Merry sich gelegentlich um Nachschub stritten. Doch Frodo brach das Schweigen. "Kalay... wollt ihr uns nicht etwas aus eurer Kinderzeit berichten? Wir würden uns freuen, ein wenig mehr über euch zu erfahren!" sprach der Ringträger lächelnd, der nebenbei speiste. Vorerst war die junge Frau verwundert, dann lächelte sie nickend. "Gerne... das früheste, woran ich mich erinnere, da war ich sechs Jahre..." Sie stoppte kurz im Satz, blickte sich kurz um, in die interessierten und erfreuten Gesichter aller, selbst bei Legolas, der einfach nicht anders konnte. Glücklicher Weise merkten ihre Freunde nicht, dass der Elbenprinz soeben seine Gefühle, wie Freude, seiner Geliebten gegenüber, zeigte.

Etwas später redete die Kriegerin weiter. "Ich war ganz aufgeregt, als mein Vater zu mir sagte, da ich das Bogenschießen schon gut konnte, dass wir eine kleine Reise machen würden zum großen Wachturm von Amun Sûl..." "Aber das ist ein weiter Weg, wenn ihr doch in Minas Tirith wohnt, oder nicht Kalay?" unterbrach Aragorn ungläubig. Kalay aber nickte. "Das ist kein Scherz Aragorn. Mein Vater und ich hatten viele solcher Reisen unternommen. Ich gebe zu, wir haben oft rast machen müssen, aber ich hatte ja mein treues und stolzes Pferd Thunder, den ich ja noch immer habe. Ich gebe aber auch zu, das ich als Kind keine Vorstellungen hatte, wie weit alles lag. Immer, wenn wir um das Nordgebirge um Gondor mußten, hatten wir auch dort immer gerastet und die Nächte verbracht. Am Lagerfeuer hatte er mir auch immer die Geschichten von Mittelerde und deren Bewohner erzählt, aber auch viel über Mutter, wo er sich heimlich mit ihr getroffen hatte, als sie sich kennengelernt hatten." Kurzes Schweigen herrschte, jeder sah bedrückt zu Boden und das Mädchen seufzte. Es schmerzte Kalay noch immer, das ihr Vater und ihre Mutter verstorben waren und sie manchmal noch nicht über sie reden konnte. Am schlimmsten war es für die junge Frau jedoch, dass sie ihre Mutter nie kennen gelernt hatte. Schnell wechselte die Kriegerin ihre Miene ihres schönen Gesichtes, um ihre Trauer und ihren Schmerz nicht zu zeigen. Allerdings wußte jeder, dass es tief in ihr weh tat. Selbst heute noch. "... Jedenfalls mußten wir durch die Pforte Rohans und über die Furten des Isen, wo ich fast ins Wasser gefallen wäre. Mein Pferd hat gescheut, da Thunder Vögel noch nicht kannte." Die Männer lachten darüber, ebenfalls wie Kalay, die noch ein Holzstück ins Feuer warf. Gebannt, so, als ob Frodo und seine Freunde einer Geschichte von Bilbo zuhörten, blickten sie die junge Frau an. "Und? Wie ging eure Reise weiter?" "Ja! Sagt schon! Was habt ihr noch gesehen!?" meinten Samweis und Merry aufgeregt, die schon ganz unruhig dasaßen. Legolas, Gimli und Aragorn schmunzelten nur über die Hobbits und sahen Kalay ins Gesicht, die strahlte. "Nun, mit meinem Vater nahmen wir die Nord - Süd - Straße, übernachteten des öfteren am Rande des Weges, wenn die Nacht hereinbrach und nahmen nach langen Tagen den Weg über die Gwahló, auch Grauflut genannt zum grünen Weg Richtung Bree. Auf unserer Reise kamen wir auch an den Hügelgräberhöhen vorbei, die wir uns ansahen. Mich bedrückten diese, aber Vater sagte immer, das man sie sich ruhig vor Augen halten sollte. Ich war deshalb auch froh, als wir in Bree waren und dort in einer Gastwirtschaft übernachteten." erzählte das Mädchen, das kurz unterbrach und einen Schluck von ihrem Wasser trank. Aufmerksam sahen alle sie an, als ihr Blick in die Runde schweifte. Aber die Augen von Legolas und ihr verfingen sich kaum merklich unter den Anderen und Kalay führte unbeirrt fort. "In Bree hatte ich auch zum ersten Mal Hobbits gesehen, als ich klein war. Ich war so begeistert, das ich glatt als Kind einfach auf den einen Hobbit zugegangen bin und ihn einfach umarmt hatte. Es war einfach die Freude. Es war alles so aufregend in meinem Alter. Nun, jedenfalls, als wir auch ausgeruht waren, ging es weiter in Richtung Amun Sûl, auf der großen Oststraße. Ich erinnere mich nur zu gut, das ich sehr aufgeregt war und ich eigentlich ein gigantisches Bauwerk erwartet hatte. Verzierte, alte Mauern. Von großen Königen bewohnt und gehalten. Alles wäre noch in Prunk und Glanz. Doch es waren nur noch Ruinen, die ich sehr schnell schön fand, da mein Vater mit mir die Schwertführung in Amun Sûl beibrachte. Am Abend setzen wir uns allerdings oben auf den Hügel, wo sich der Wachturm von Amun Sûl befand und er erzählte mir, dass meine Mutter und er sich oft heimlich in den Ruinen getroffen hatten, da meine Großeltern mit ihrer Liebe nicht einverstanden waren. Leider habe ich meine beiden Großeltern nie kennengelernt. In Amun Sûl haben sich meine Eltern auch das Eheversprechen gegeben. An diesem Abend allerdings, als ich mit meinem Vater dort war, mußte ich ihm versprechen, das ich ihm immer ehrlich sage, wen ich mal zum Manne nehmen möchte, da er immer hinter mir stehen würde. Dann schlief ich bei ihm ein. Tschja, das ist die Geschichte mit meinem Vater und mir, auf dem Weg nach Amun Sûl." "Da seid ihr dennoch weit gekommen, Kalay." meinte Frodo lächelnd. Kalay allerdings wurde verlegen und blickte in die Runde. "So würde ich es nicht sagen. Ich war zum Beispiel noch nie im Auenland, Lórien oder in Düsterwald. So weit war ich noch nie gekommen... Oh Aragorn, ihr wollt weiter..." stellte Kalay leicht beschämt fest, da sie glaubte ihre kostbare Zeit in Anspruch genommen zu haben. Zwar nickte Aragorn, der das Feuer ausmachte und zusammen mit den Gefährten packte, doch er schenkte dem Mädchen ein freundliches lächeln. "Ja, wir müssen leider weiter. Doch wenn heute Nacht wieder rasten, könnt ihr uns wieder mehr von euch erzählen. So kommt meine Freunde, wir müssen weiter Richtung Lórien." forderte der Streicher alle auf, die sich schon in Bewegung setzten.

Doch bei den Worten Lórien hatte Frodo sehr ernst dreingeblickt. Ihm kamen Galadriels Worte wieder in den Kopf, die er verdrängt hatte. Ein Ringträger hatte seinen Weg alleine zu gehen. In diesem fragte sich der Ringträger, warum er sich nicht daran gehalten hatte und auch den Weg weiter nach Mordor gegangen ist, zusammen mit Sam Gamschie? Er wußte es nicht. Frodo Beutlin wußte nur eins: Das Schicksal von ganz Mittelerde lag in seinen Händen...

...und des Einen Rings, den er bei sich trug.

Nichts desto trotz mußten Frodo und die Gefährten weiter in Richtung Mordor, um den Ring in den ewigen Feuern des Schicksalsberges, in dem er geschmiedet wurde, zu vernichten.
 

Immer weiter ging es auf dem zum Schicksalsberg in Gondor, wo der Ring der Macht geschmiedet wurde. Unsere Gemeinschaft des Ringes wanderte unbeirrt und voller Zuversicht zur Schmiede des Ringes. Alle hatten noch immer Hoffnung. Hoffnung, den Einen Ring endgültig zu zerstören. Es war auch zum einen die guten Witterungsverhältnisse, die ihnen neuen Mut zusprach. Die Kälte des Berges nahm ab, der Schnee sichtlich immer weniger, je näher sie dem Schattenbachtal kamen. Gelegentlich mußten Legolas, Aragorn, Gimli und Kalay die erschöpften Hobbits auf ihre Schultern nehmen und ein Stück tragen, aber dennoch waren die Gefährten drauf und dran sich Mordor weiter zu nähern.

Oft blickte die Prinzessin zu den Hobbits, die seit Stunden vor ihr her liefen. Aragorn und die anderen beiden Krieger sind währenddessen voraus gelaufen. Bis jetzt war ihr nicht aufgefallen, dass der Ringträger bedrückt und nachdenklich wirkte. Besorgt ging das Mädchen auf Frodo zu, der erschrak, als Kalay ihre Hand sanft auf seine Schulter legte. "Oh... Kalay... ihr habt mich erschreckt..." meinte der junge Hobbit bedrückt, der auch versuchte zu lächeln. Doch die Kriegerin seufzte. "Ich sehe und spüre, dass es dir nicht gut geht, oder irre ich mich da?" Fast schon etwas verwirrt starrte Frodo der jungen Frau ins Gesicht und blieb für einen sehr kurzen Moment stehen. "Ich weiß nicht, was ihr meint Kalay... Ich bin nur nachdenklich... Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen, dennoch vielen Dank." redete sich der Hobbit aus, der weiter ging, ebenso wie Kalay, die mit stehen blieb. "Wie du meinst Frodo... Du kannst aber jeder Zeit mit mir reden, wenn es dir danach beliebt." Dankend nickte Frodo auf ihr Angebot und schon waren sie dabei ihren Weg fort zu setzten, bis...

...Legolas und Kalay stoppten ruckartig. Sie lauschten und alle anderen standen schon in Angriffsposition. Dann hörten sie die immer schneller und lauter werdende Gefahr:

Uruk - Hai.

Die Hobbits und Kalay drängten sich schon zu einem Bündel und zogen Schwerter und Bogen. Aber auch Aragorn, Gimli und der Elb machten auf einen Kampf gefaßt. Kaum hatten die Gefährten dies schnell getan, so stürzten sich schon etliche Uruk - Hai auf sie.
 

Schwerter sausten auf Metall und Fleisch nieder. Pfeile durchbohrten Luft und die feindlichen Wesen Sarumans und einige der Uruk - Hai stürzten tot zu Boden. Es waren zwar nicht so viele, womit sie es sonst zu tun hatten, dennoch war es anstrengend genug. Scheinbar hatten sich diese Gestalten zu Suchtrupps zusammen gebildet um den Ringträger und dessen Gefährten ausfindig zu machen. Oft gab Legolas Aragorn und dem Zwerg Rückendeckung, selbst wenn die Uruk - Hai sich reduzierten. Im Kampf erspähte der Krieger eine Felsenhöhle, in der Aragorn glaubte, die Hobbits in Sicherheit bringen zu können. So schlug sich der Waldläufer, zusammen mit dem vor Kampflust brüllenden Zwerg, zu dem Elben durch. "Legolas!... Bringe Kalay und die Halblinge in der Felsenhöhle in Sicherheit! Schnell!" befahl Aragorn, der seine Schwertklinge wieder auf den Hals eines dunklen Wesen niedersausen ließ und den Kopf abschnitt. Legolas nickte, steckte seinen Bogen weg und nahm statt dessen seine beiden Dolche, mit denen er sich zu den kämpfenden Hobbits und seiner Geliebten durchdolchte. Nach langen Minuten kam er bei den Fünfen an, die Legolas zu dieser kleinen Höhle führte, wie Aragorn befohlen hatte. Dennoch mußten die beiden Bogenschützen den Hobbits Rückendeckung geben, schossen einige Uruk - Hai nieder, bis sie schnell in der kleinen Erdhöhle versteckt waren. Noch immer ertönte das kämpferische Krächzen der Feinde und das aufeinandertreffen der Waffen von Gimli, Aragorn und den Uruk - Hais. Schweigen legte sich über die kleine Gruppe, die in der Höhle saß und die Lage abwartete. Doch irgendwann seufzte der Elb und blickte verachtend zu Kalay, die ihm gegenüber saß. "Eure Waffenführung ist miserabel Prinzessin." Verwundert und auch leicht erregt starrte die junge Frau zu Legolas, der sie noch immer ansah. Die Hobbits dagegen kicherten. "So?! Und was sollte ich eurer Meinung nach machen, Lego..." "Ihr braucht euch nicht zu verstellen, ihr Beiden. Wir wissen von eurer Liebe." unterbrach Frodo schmunzelnd. Jetzt waren die Bogenschützen völlig verwirrt, sahen sich immer wieder entgeistert an und auch aus den Gesichtern der Halblinge konnten sie nur Ernsthaftigkeit über diese Nachricht erkennen. Für einen Moment herrschte noch Schwiegen, bis Legolas ganz kleinlaut wurde. "N... Nein... wir lieben uns nicht..." "Stimmt... wir können uns ausstehen." meinten Legolas und Kalay, die sich dabei tief in die Augen blickten und selbst merkten, dass ausreden nichts mehr nützte. Doch dann lächelten alle. Es war nun ans Tageslicht gekommen, was die Prinzessin und Legolas schon ein wenig erleichterte, ihr Geheimnis nicht weiter mit sich herumtragen zu müssen. "Um ehrlich zu sein, Kalay und Legolas... wir hatten euch letztens zusammen gesehen." gestand Peregrin, der leicht verlegen wurde, ebenso wie die anderen Hobbits. Doch die Bogenschützen schmunzelten darüber. Es freute und amüsierte sie gleichzeitig, dass sie als Krieger vielleicht sehr zuverlässig waren, doch was einer heimlichen Liebschaft anginge, so waren sich beide einig, versagten ihre Fähigkeiten. "Wie lange wißt ihr jetzt eigentlich von eurer Liebe?" Jetzt wurden, wie es sich für Halblinge nicht unbedingt gehörte, neugierig. Die junge Prinzessin und Legolas, die beide gelegentlich das Kampfgeschehen lauschten, wurden etwas rot. Die Kämpfe nahmen stark ab, wie die beiden feststellten. "Nun... wir..." "Wir sind seit dem Lawinenrutsch in den Bergen zusammen..." unterbrach Kalay ihren Liebsten, der nicht unbedingt viele Worte von sich brachte aber dafür ihre Aussage mit einem Nicken unterstütze. Frodo und seine Freunde lächelten erfreut. "Das ist schön." "Wir freuen uns für euch!" meinten der Ringträger und Samweis Gamschie. Nun hörte draußen der Kampf auf, alles war still, bis auf die näher kommenden Schritte von Gimli und Aragorn. Legolas' Augen und die des Mädchens weiteten sich. Schnell wendete Kalay sich an ihre vier kleinen Freunde, bevor die beiden anderen Krieger auf sie zutrafen. "Bitte, sagt Aragorn und Gimli nichts. Wir bitten euch!" flehte die junge Frau, worauf die Halblinge nickten. "Klar!" "Kein Problem!" Die Bogenschützen waren erleichtert und schon stand ein erschöpfter Zwerg und ein Krieger am Höhleneingang, die sie prüfend anblickten. "Freunde, wir müssen weiterziehen, zu den Wäldern Lóriens. Wir wissen nicht, ob noch mehr Uruk - Hai in der Nähe sind." forderte Aragorn alle auf, der einigen auf die Beine half. Aber auch Gimli zeigte sich hilfsbereit und schon liefen sie alle weiter in Richtung Lórien.
 

Ihre Reise würde sich um zwei bis drei Tage verzögern, das wußten die Ringgemeinschaft, da die Kämpfe der Uruk - Hais sie Tag um Tag um ihr Weiterkommen hinderte. Sechs Tage waren sie noch von den Grenzen Lóriens entfernt, doch es machte sich schnell Müdigkeit unter den Gefährten breit. Doch diese Nacht konnten sie nicht mehr weiter. Alles schien ihnen von Kopf bis Zehe zu schmerzen und ihre Waffen waren für sie wie Steine an ihren Körpern, die schwere und unnötige Last für sie waren. Oft trugen die größeren die Hobbits, die vor Kraftlosigkeit einfach stehen blieben oder zu Boden fielen. Aber über eins waren sich alle sicher. Die Uruk - Hais würden ihnen noch immer auf den Fersen liegen und sie früher oder später wieder einholen, sobald diese wieder neue Kraft und Kämpfer errungen hatten.

So liefen die Gefährten diese Nacht ohne Rast und ohne zurück zu blicken, was langsam mehr und mehr an ihren Kräften zerrte. In Isengard allerdings entstand noch immer eine weitere und noch größere Streitmacht von Saruman, die schon bald einen Krieg in ganz Mittelerde beginnen soll.
 

Es wurde langsam Nacht und die Gemeinschaft des Ringes beschloß doch eine Rast einzulegen. Vier Tage würden sie noch ausharren müssen, um endlich in Lórien zukommen und von dort in Richtung Argonat den Ring nach Gondor zu bringen. Einige unter ihnen wußten, das sich vielleicht dort wieder ihre Wege trennen werden würden. Ihnen tat alles weh und die Kämpfer waren sehr lädiert. Am hellen Tag waren einige Uruk - Hais ihnen in die Quere gekommen, die sie scheinbar verfolgen sollten um die Hobbits und den Ring zu entführen, es aber schafften, ihnen zu trotzen. Es war ein gut abgeschnittenes Plätzchen, umgeben von Felsen, das mitten der Küstenebenen des Celebrant lag. Keuchend und vollkommen ausgezehrt saßen sie zusammen. Hungrig und durstig. Schmutzig, voll mit Blut des Feindes und des ihrigen verschmiert. Nach kurzem verschnaufen suchten Gimli und Legolas Feuerholz für die Nacht, da diese vom heutigen Kampf gegen die Feinde sehr aufgedreht und unruhig zu gleich waren. Die Suche war schnell geschehen und auch das Feuer entzündete sich schnell. Es herrschte erschöpftes Schweigen, als alle ihre Wunden versorgten und ihre Nahrung zu sich nahmen. Keiner sagte ein Wort, man lauschte der Nacht und deren unheimlichen und tückischen Geräuschen. Nach einiger Zeit legten sich dann auch fast alle hin und schliefen schnell ein. Nur Legolas und der Zwerg waren noch lange nicht müde. Sie waren mehr erschöpft vom Kampf und verspürten keine Müdigkeit. Beide schwiegen einige Zeit am Lager, bis Gimli seufzend seinen Blick über die schlafenden Freunde gleiten ließ. Spitzbübisch und frech grinsend sah der Zwerg zur schlafenden Kalay, was Legolas bemerkte. Aufmerksam und ein wenig aufgebracht beobachtete der Prinz von Düsterwald seinen Freund, der sich langsam zur Prinzessin drehte und auf sie zu schlich. "Ich hatte schon lange kein wunderschönes Weib mehr gehabt..." sprach Gimli, der seine Hand nach Kalays Gesicht ausstreckte. "Kalay ist auch..." Noch ehe der Zwerg seinen Satz zu Ende sprechen konnte, blieb dieser still und starr in seiner Position, der in seinem Genick eine kalte Metallspitze spürte. Es war Legolas, der Bogen und Pfeil auf seinen Freund richtete und aufgebracht schnaufte. Es wunderte Gimli, der es allerdings dennoch nicht wagte, den scheinbar wütenden Elb zu beruhigen. "Wagt es nicht, sie zu berühren oder gar daran zu denken, sonst sehe ich mich gezwungen, sogar einen Freund zu erschießen." zischte der Elbenprinz von sich, der den Zwerg nur sehr langsam umdrehen ließ und seine Waffe noch immer auf ihn richtete. In diesem Moment war Legolas noch nicht bewußt, das er so eben seine Gefühle und Ängste Kalay gegenüber verraten hatte, da sein Herz ihn Verstand und Augen trübten. Gimli versuchte die Wut des Elben mit einem freundlichen Lachen zu besänftigen. "Legolas... ich beabsichtigte eigentlich zu scherzen... Wenn ich der Prinzessin zu nahe kommen würde, mein Freund, hätte ich dies doch sicher getan!" Wie ein Blitz durchfuhr es Legolas, als der Zwerg dies sagte. Langsam und mit Verlegenheit, über dies, was der Elb da tat, senkte er sein Bogen, steckte den Pfeil wieder ein und setzte sich schweigend ans Feuer. Gefolgt wurde der Prinz von Gimli, der sich ebenfalls ans Warme setzte und ein wenig schadenfroh grinste. Schnell allerdings wechselte sich die Miene des Zwerges, der ein wenig ernst wurde. "Ich will jetzt nicht aufdringlich erscheinen, mein Freund, aber ich habe das mulmige Gefühl, ihr seid in die junge Prinzessin Kalay verliebt..." meinte der kleine Krieger, dessen Ton recht anmaßend klang. Empört sah Legolas auf, der seinen Gegenüber leicht säuerlich anblickte. "Das ist nicht wahr und das wißt ihr!" zischte der Elb von sich, der sehr entrüstet klang. Dennoch ließ sich der Zwerg es nicht nehmen, sich über Legolas' Ärger einen Spaß daraus zu machen und neckte ihn noch weiter. "Ach ja Herr Legolas? So wie ihr Kalay beschützt habt, könnte man meinen, ihr seid eifersüchtig und euer Herz hänge an ihr." Die Augen des Elben weiteten sich. Zum einen aus gespielter Wut und Empörung und zum anderen aus Furcht. Furcht, die in ihm etliche Signale auslösten, seine wahren Gefühle Kalay gegenüber nicht zu offenbaren und deshalb auf der Hut zu sein. Schließlich meinte Legolas wütend zu dem Zwerg, der mit Nachdruck aufstampfte: "Das ist nicht wahr Herr Gimli! Nun laßt mich gefälligst in Ruhe!" Gimli gab einfach nicht auf. Ein so scheinbar freundliches Lächeln kam über das Gesicht des Zwerges, der schließlich sich langsam von seinem Platz erhob und sich mit verschränkten Armen vor Legolas setzte. Dieser allerdings würdigte dem kleinen Krieger keines Blickes. "Gebt es doch endlich zu, ihr liebt Kalay..." Kurz unterbrach Gimli seinen Satz und blickte die schlafende Prinzessin kurz an, dann wieder den Elbenprinzen. "Seht sie euch doch an! Ihr langes, leicht gewelltes, weiches, rotblondes Haar. Ihr wunderschönes Gesicht..." Wie von Schreck geplagt starrte Legolas seinen gegenüber an und drückte seinen Bogen fest in seiner Hand zusammen, der ihm scheinbar sicheren Halt gewähren sollte, um diese Folter, die der Zwerg mit ihm vollzog, durchzustehen. "Hört auf!" unterbrach der Elb noch mit leichter Wut in seiner Stimme, der mehr Angst als Ärger in sich verströmte. Doch Gimli fuhr unbeeindruckt mit ruhiger Stimme fort: "... ihre strahlend, blauen Augen. Ihr liebliches Antlitz von einem Mädchen und schon allein ihre Bewegungen, die ihr bewundert und begehrt..." Oh ja, Legolas begehrte Kalay nicht nur, er liebte und vergötterte sie. In diesem Moment glaubte der elbische Krieger, er müsse jeden Moment sterben, so sehr sehnte er sich nach der jungen Frau. Nach ihrer Liebe, ihrer Geborgenheit, ihren Zärtlichkeiten und nach ihrer Nähe, das er sich stark bemühte nicht seine Schwäche preiszugeben und schluckte heftig. "N... Nein! Das ist alles nicht wahr... ich... ich empfinde nur Abscheu..." stotterte Legolas ganz verwirrt und blickte den Zwerg bittend an, endlich aufzuhören. Der Elb wußte nicht, wie lange er den verlockenden Worten und die Liebe zu seiner Geliebten widerstehen konnte, doch eins wußte er: Seine Sehnsucht schrie und entflammte weiter in ihm. Gimli kicherte kurz, nicht darauf bedacht, das dies, was er zu dem Elben sagte, wirklich zutraf. So fuhr der Zwerg unbeirrt fort: "... und ihr wünscht euch doch so oft, ihr nahe zu sein... ihre Wärme, ihre Zärtlichen Hände zu spüren und ihr in ihre strahlenden Augen zu sehen... die euch fesseln..." "Hört auf! Es reicht!" unterbrach Legolas schon fast bettelnd und flehend, der Gimli aus irgendwie traurigen Augen ansah und selbst es den kleinen Krieger wunderte. "Du hast recht. Ich gebe zu, ich liebe Kalay!..." sprach Legolas kleinlaut und senkte seinen Blick zu Boden. Wie einen Schlag ins Gesicht traf es Gimli, der recht verblüfft über dieses Geständnis war. Er hätte ja nie geahnt, selbst nach den ganzen Streitereien zwischen ihm und Kalay, das er sein Herz schließlich ihr öffnete und der Prinzessin verfallen war. Seufzend und langsam bewegte sich Gimli zu dem betrübten Elben, der sich neben ihm setzte. Beide schwiegen vorerst, bis der Zwerg seinen Arm um Legolas zu legen versuchte. Der Elbenprinz dagegen war beschämt es seinem Freund offenbaren zu müssen. Hatte es nicht schon gelangt, das es die Hobbits erfahren hatten? Sollte dies eine Strafe für die Liebe beider sein, das es scheinbar langsam alle erfahren mußten und es nach dem Krieg für sie nicht eh schon schwer genug war, zusammen zu sein? Gimli lächelte freundlich und wirkte dennoch ernst. "Legolas... ihr... ihr seid wirklich in die Prinzessin verliebt?" Langsam nahm der Zwerg den Arm von Legolas und blickte ihn fragend an, der nur nickte. Kurz seufzte Gimli, der dennoch den Elben an der Seite freundschaftlich stupste. "Dann gratuliere ich euch..." fing der kleine Krieger an, der kurz Luft holte. Die Worte ließen den Elben hellhörig werden, so das er Gimli nun doch fragend ansah. "...auch wenn Kalay viel zu gut für euch ist." beendete der Zwerg seinen Satz und lächelte freundlich. Nach einiger Zeit, als Legolas ihn forschend anstarrte, lächelte auch dieser. "Habt vielen Dank Gimli... Ich weiß, das Kalay etwas besonderes ist..." "Sie ist mehr als das. Achte gut auf sie... Kalay ist eine wunderbare und außergewöhnliche junge Frau..." unterbrach Gimli den Elbenprinzen, der kurz einen sehnsüchtigen Blick zu Kalay warf. Doch der Zwerg setzte sich aufrecht auf und klopfte Legolas auf die Schulter. "Und wir sagen dafür den anderen nichts. Es ist schließlich nicht leicht, für einen Menschen und einem Elb, zusammen zu sein. Ihr seht es ja an Aragorn und Arwen." flüsterte Gimli schon fast ganz geheim zu Legolas, der nur schmunzelte. Gimli verstand allerdings nicht, was der Elb nun lächelte. "Ja, ich weiß, mein Freund. Aber ich muß euch sagen Gimli, das die Hobbits Bescheid wissen, bis auf Aragorn, der es dennoch nicht erfahren soll..." Auf diese Worte blickte der Zwerg ihn verwirrt an, bis er mit gespielter Empörung seine Hände in die Hüften stemmte. "Wie bitte, Herr Elb!? Und ich dachte, ich wäre der erste der dies erfuhr!" Beide lachten kurz darüber und es war nun für Legolas ein Erleichterung, sich nicht vor Gimli und den Hobbits zu verstecken, die nun das kleine Geheimnis über seine Liebe zu der Prinzessin wußten. Allmählich stand der Zwerg von seinem Sitz auf und streckte sich. Die Müdigkeit ergriff ihn allmählich. "Gute Nacht mein Freund... ich werde unsere Worte für mich behalten." "Gute Nacht Gimli... und hab Dank für dein offenes Ohr." So legte sich der Zwerg hin zum schlafen und Legolas wachte aufmerksam über alle, der sich in seinen Umhang einwickelte. Lange. Sehr lange blickte er ins Feuer und seine Gedanken kreisten nur um Kalay und den Worten, die Gimli zu ihm gesagt hatte. Es stimmte. Die Prinzessin war für sein Empfinden und auch dem des Zwerges, etwas außergewöhnliches und eine wunderbare Person zu gleich. Legolas schreckte plötzlich auf, als er etwas aus seinen Gedanken riß und er ein Geräusch hörte. Es war allerdings nur seine liebste Kalay, die wieder als erste und zu früh erwachte. Schleichend und lächelnd begab sie sich zu dem Elben, der seinen Umhang aufschlug. Schweigend und mit einer einfachen Handbewegung bat er seine Liebste sich zu ihm zu setzen. Die Prinzessin nahm sein Angebot an und setzte sich vor Legolas der seinen Umhang um sie schloß. Vorsichtig legte er seinen Kopf auf Kalays und küßte sie sanft. Die junge Frau genoß es sehr, die zärtlich sein Gesicht berührte und ihm noch weitere zauberhafte Berührungen schenkte. Nach einiger Zeit des romantischen Schweigens, senkte der Elb seinen Kopf an ihr Ohr. "Kalay... Gimli weiß, das wir zusammen sind." flüsterte Legolas leise wie das Wispern eines lauen Windes. Verwundert und dennoch etwas froh blickte Kalay den Elbenprinzen an. Sie hatte es schon erahnt, das es nach und nach herauskommen würde. Für einen kleinen Moment dachte die Prinzessin nach, was Legolas merkte. "Kalay... Liebste... was bedrückt dich?" sprach der Elb besorgt, der ihr Gesicht sanft mit seinen Fingerspitzen berührte. Lange und nach Worten suchend blickte die Frau in die Augen ihres Liebsten, bis sie seufzte. "Legolas... findest du nicht, wir sollten auch Aragorn offenbaren, das wir unsere Herzen einander geöffnet haben? Sicher wird auch er es irgendwann erfahren..." fragte Kalay, die ihn nach ihren Worten einen sanften Kuß schenkte. Dann sah der Elb sie an und schüttelte sanft mit dem Kopf. Die junge Frau war irgendwie innerlich enttäuscht, auf die Abweisung ihres Vorschlags. "Nein meine Liebste... ich... ich habe ein ungutes Gefühl dabei, es ihm erzählen zu wollen." sprach Legolas behutsam zu seiner Freundin, die er liebevoll ansah. Diese sanften und unwiderstehlichen Augen konnte Kalay einfach nicht ignorieren, so das sie zustimmend nickte. "Wie du wünschst... wenn es dein Gefühl und Gewissen beruhigt, so tun wir dies Liebster..." antwortete die Kriegerin darauf, die ihn noch lange anblickte. Etliche Zeit verstrich, als dann Legolas seinen Kopf wieder zu ihr senkte und sie zärtlich küßte. Langsam drehte sich Kalay um, ließ sich in die Arme des Elben einbetten und kostete jede seiner Berührungen aus, die er ihr gab. Beide waren in diesem Moment so glücklich und sie hatten das Gefühl, nichts und niemand auf der Welt könne ihrer Liebe etwas anhaben. Sie versuchten sich nicht viel zu nahe zu kommen, um kein Risiko einzugehen, doch beide wurden schwach und ließen ihren Empfindungen freien Lauf. Wie süß die Küsse für sie schmeckten, wie unglaublich sanft ihre Berührungen zueinander waren und erst die lieblichen, flüsternden Worte unter ihnen, die sie sich sagten und damit sich in voller Verzauberung hingaben. Man hörte nichts in dieser Nacht. Nur das leise Knistern des Holzes, das brannte und den Geräuschen der Natur.

Erschöpft und glücklich lag Kalay in Legolas' Armen, der seine Liebste zärtlich streichelte und küßte. Nicht die Augen voneinander wendend flüsterten sie sich elbische Worte der Liebe zu und hofften, das solche Momente nie zu ende gehen mögen. Legolas und die Prinzessin wußten allerdings, das dies nicht auf Dauer sein konnte. Sie hatten einen Auftrag zu erfüllen und beide trennten sich nur schwer aus ihrer Umarmung. Der Morgen rückte an und so machten sich der Elb und Kalay ihre Kleider zurecht, die sich dann mit liebevollen Blicken still ans Feuer setzten und warteten, bis einer der Gefährten erwachte.

Fast zu gleich erwachten alle Gefährten, die eilig etwas zu sich nahmen und weiter zogen. Ununterbrochen liefen sie den Fluss entlang in Richtung Baumstadt Lórien. Es war noch ein langer Marsch und man hoffte, nicht wieder Uruk - Hais zu begegnen, die einem den Weg abschnitten und beim Vorankommen hinderten.

Fast drei Tage liefen und liefen sie, bis selbst der ehrgeizige Aragorn zu einer Rast aufforderte. Er war sich nur noch sicher, das sie ein bis zwei Tage brauchen würden, falls ihnen nichts dazwischen kam. So machten sie Halt an einem kleinen Landstück, auf dein einige Bäume in den langen Weiten des Celebrant wuchsen. Es war auch ein kleiner Nebenfluß und einem dazugehörigem, kleinen See, unter den Bäumen, so sich die Gefährten ein Lager für heute zurecht machten. Vorräte wurden ausgepackt und jeder setzte sich, da ihre Beine schmerzten von dem ständigem Laufen. In der Zwischenzeit, in der die Männer sich weiter ausruhten, sammelte Kalay alle leeren Trinkbeutel, die sie auf ihren bisherigen Weg allmählich aufgebraucht hatten. Vorerst schwiegen alle am Feuer, die mehr mit Müdigkeit, Erschöpfung und Hunger beschäftigt waren, als sich auf ein Gespräch mit seinen Freunden zu konzentrieren. Es verging einiges an Zeit, als die meisten sich auf die Seite legten und einschliefen. Nur noch Kalay, Legolas und Aragorn waren noch wach. Man erkannte allerdings dennoch in den Gesichtern, der noch Aufgebliebenen, dass sie zwar müde waren, doch sie waren alles andere als erschöpft oder kraftlos. So stand auch Aragorn auf, um sich zum Schlafen zu legen. Kurz bevor er sich hinlegte, sah er fragend zu Kalay, die sich streckte, aber nicht zu Bette begab und sich die Trinkbeutel nahm. "Kalay, wollt ihr euch nicht hinlegen und euch ausruhen?" fragte der Streicher leicht verwundert und blickte zu Legolas und Kalay abwechselnd in die Gesichter. Legolas tat gleichgültig und Kalay lächelte nur, die sich die ganzen Behälter über ihre Schultern hängte. "Nein Aragorn. Aber danke für eure Sorge. Ich werde mich ein wenig frisch machen am See und unsere Wasservorräte auffüllen..." antwortete das Mädchen und sah noch einmal kurz in die Runde. Aragorn dagegen, der sich hinlegte nickte einverstanden und meinte schließlich noch zu der Prinzessin: "Ist in Ordnung Kalay... Aber paßt auf euch auf, nicht das euch Orks angreifen..." Auf diese Bitte nickte die junge Frau, die sich auf den Weg machte, um sich zum Wasser zu begeben. Bevor auch Aragorn seine Augen schloß, um zu schlafen, sah er noch einmal zu dem Elben, der wachsam am Feuer saß und auch den Streicher anblickte. "Legolas, bitte wache gut heute Nacht, besonders, wenn sich jemand außerhalb von unserer Raststätte befindet." bat der Krieger Legolas, der die mit einem leichten Nicken zustimmte. Dann schloß auch der zufriedene Aragorn seine Augen und versuchte zu schlafen.

Kalay genoß die friedliche Stille. Tief atmete sie die kühle und dennoch angenehme Luft ein und blieb schließlich am Flußufer stehen, zu dem sie hinaus sah. Dieses Flußstück wirkte wie ein See, der einladend im Schein des silbernen Mondlichts glitzerte und leise, wie da sanfte streichen auf weicher Seide, ans Ufer aufschlug. Leise und den Blick auf den See genießend füllte das Mädchen die Behälter auf und dachte so nach. Der Blick auf den Fluß machte sie ein wenig traurig. Es herrschte Krieg in Mittelerde und man hatte oft gehört, das Uruk - Hais und Orks alles auf Mittelerde zerstörten und verpesteten. Selbst dieser schöne Fluß, so dachte die Prinzessin, soll den dunklen Mächten zum Opfer fallen? Sie konnte es sich bei weitem nicht vorstellen und doch war sie sich dies bewußt, da sie mittendrin im Geschehen des großen Krieges auserwählt worden war. So beschloß Kalay, als sie die Wasservorräte aufgefüllt hatte, ein wenig im kleinen See zu schwimmen. Vor allem, als sie einen verführerisches, kleines Wassergefälle auf einige Felsen herunter fließen sah, das leise von weitem plätscherte und nicht unbedingt schnell zu vernehmen war. So nahm sie die Trinkbeutel und lief einige Schritte auf das Gefälle zu, legte dann an den Felsen dort die Behälter sicher ab und legte ebenso ihre Kleidung ab. Langsam und das kühle naß auf ihrer Haut genießend begab sich immer weiter ins Wasser, das nicht sehr tief war und ihr bis zu den Schultern reichte und badete in aller Ruhe im klaren Wasser des Celebrant.

Die Unruhe wurde groß in Legolas, als die Minuten sich so dahin zogen, seid Kalay aus seinem Blickfeld verschwunden war. Es schien für ihn eine Ewigkeit her zu sein, seit seine liebste Prinzessin sich zum Wasser begab. Als die Zeit weiter verstrich, so stand der Elb in aller Eile auf, legte seinen Bogen und Pfeile ab, der allerdings nicht merkte auf seinem Weg zum Wasser, das er mit seinen Waffen versehentlich Aragorn weckte. Etwas verwundert und auch wenig Sorge um Kalay sah der Streicher Legolas hinterher, der auch schon hinter den Büschen und Bäumen verschwand. Der Waldläufer spielte mit dem Gedanken, dem Elbenprinzen hinterher zu gehen, um sicher zu sein, das er Kalay nichts antat. Sein Zögern beschränkte sich immerhin mit dem Gedanken, das die junge Frau sich im Wasser befand und er die Prinzessin nicht in ihrer ganzen Blöße sehen wollte. Doch Aragorn folgte Legolas und schlich sich leise und vorsichtig durch die Bäume, bis zum Wasser. Zwar entdeckte er erst spät die Prinzessin, die sich in aller Gemütlichkeit wusch, doch sein Blick schweifte schnell weg von ihr und suchte besorgt weiter nach dem Elben, den er am anderen Ufer entdeckte. Selbst der Elb hatte seine Kleidung zu Ufer gelegt und sprang ins Wasser, der zur junge Frau tauchte. Erst faßte der Waldläufer seine Tauchaktion als Angriff an Kalay auf und hielt schon sein Schwert bereit. Doch als Legolas auftauchte und Aragorn zur Verteidigung ansetzte, merkte er, das die Gesichtsausdrücke ganz anders waren. Er lächelte, als der Krieger sah, wie der Elb Kalay liebevoll von hinten umarmte.

Die junge Frau erschrak, als Arme sie von hinten umarmten und doch erkannte sie diese. Es war ihr geliebter Legolas, der sanft und zärtlich ihren Nacken küßte und sich eng an sie drückte. Ein glückliches Lächeln glitt über ihre zarten Lippen und streichelte sanft den Elbenprinzen. "Nî meleth echî Kalay... Ich mußte dich einfach umarmen... deine Nähe wieder spüren..." flüsterte Legolas küssend und lächelte überglücklich. Auch sie lächelte noch immer. "Nî meleth echî Legolas... Aber das macht man nicht... wenn eine junge Frau sich badet..." Auf ihre Worte schmunzelte der Elb, der um Kalay herum schwamm und schließlich vor ihr stehen blieb. Ihr sanft in die Augen schauend und die junge Frau ihre Arme zart um seinen Hals schlingend. "Und was ist... wenn ich dir als Entschädigung, einen Kuß schenke?" fragte Legolas verschmitzt und so schlossen beide ihre Augen, die sich lange und zärtlich küßten.

Allmählich erhob sich Aragorn und ging kopfschüttelnd, aber mit einem erfreutem Lächeln zurück zum Schlafplatz der Gefährten. Schon seit langem hatte Aragorn gemerkt, das etwas zwischen Kalay und Legolas war. Er verstand jetzt auch, weshalb der Elbenprinz des öfteren so verwirrt war und Kalay ihre Streitereien als erste immer beendete, seit sie in der Höhle waren. Als Aragorn am Lagerfeuer ankam und noch einmal überprüfte, ob noch alle schliefen, setzte er sich. Pfeife stopfend meinte er schließlich zu sich: "Es freut mich für die Beiden, das sie zueinander gefunden haben, aber ich kann es nicht dulden, das Legolas seine Pflichten vergißt. So werde ich hier auf unsere beiden warten."

Oh wie schön war es, wieder nach Tagen die Nähe des anderen zu spüren und zu wissen, wie sehr man begehrt wurde. Kalay und der Bogenschütze waren so glücklich, so sehr verzaubert von ihren Berührungen...

...bis die Prinzessin aufschreckte und Legolas bei seinen Küssen und Liebkosungen unterbrach. Verwundert und ein wenig verstört sah der Elbenprinz in die Augen der jungen Frau. "Kalay... stimmt etwas nicht!?" fragte der Elb beunruhigt. Doch die Prinzessin schluckte vorerst, bevor sie auch nur antworten konnte. "Legolas, wer bewacht überhaupt Frodo und unsere Freunde?" wollte Kalay wissen. Als sie dies sagte, weiteten sich vor Schreck die Augen des Elben und so gingen beide schnell ans Ufer, zogen ihre Kleidung an und die junge Frau nahm auch schnell die Vorratsbehälter. Voran lief die junge Kriegerin, gefolgt von Legolas. Jeder der beiden hoffte, es ist nichts vorgefallen und als Kalay dann schließlich um den nächsten Baum bog, wo man sich am Lager befand, erschrak sie heftig, als sie Aragorn am Feuer sah und er die Prinzessin anmusterte. Kurze Zeit später stieß Legolas hinter ihr mit seiner Liebsten zusammen. "Kalay, was...?" Erschrocken verstummte Legolas, als er den Blick von dem Mädchen folgte. Die Angst und der Schrecken waren groß in dem Elben, ebenso wie bei Kalay. "A... Aragorn?...Wir..." "Es ist schon in Ordnung... ich weiß, das ihr zusammen seid, was auch endlich Zeit wurde. Es war nicht zu übersehen, was ihr füreinander empfindet. Haben die anderen es auch schon erfahren?" unterbrach Aragorn, in einem ernsten Ton, der innerlich ganz froh war, das selbst in so schweren Zeiten nicht nur Freundschaft noch von Bestand war, sondern auch Liebe. Kurz blickten sich die beiden Bogenschützen an, bis sie schließlich nickten. Vorerst Schweigen. Nach einiger Zeit, in der Legolas und die Prinzessin reumütig zu Aragorn sahen und dieser nur starr und nachdenklich ins Feuer sah, seufzte der Waldläufer und lächelte freundlich. Irgendwie verunsicherte und verwunderte es Kalay und den Elben. "Es freut mich, das in solch schweren Zeiten, die Liebe noch besteht. Aber ich dulde es nicht, wenn Pflichten vernachlässigt werden, hast du mich verstanden Legolas?" sprach Aragorn in einem ruhigen Ton und stand ganz langsam von seinem Platz auf. Die beiden anderen bewegten sich langsam zum Feuer. Einige Zeit blickte Kalay in die Augen des Streichers, legte ihre Wasservorräte ab und meinte schließlich, da ihr Gewissen sie plagte: "Aragorn... Seid ihr nun verärgert?" Nach dieser Frage lächelte Aragorn noch mehr und bewegte sich auf die beiden zu und legte seine Hände auf die Schulter von Legolas und Kalay, die ihn aufmerksam ansahen. Als Antwort kam ein Kopfschütteln. "Warum sollte ich Kalay? Es ist schön zu sehen, wie ihr euch versteht... Aber das Schwerste wird für euch noch kommen... wenn wir den Ring vernichtet haben... Man wird es nicht akzeptieren, das ein Mensch und ein Elb zusammen sind, sich die Völker mischen. Deshalb bleibt stark und baut auf einander und auf euren Freunden. Gute Nacht, ich werde dann jetzt schlafen gehen." sagte Aragorn, der dies schon fast traurig sagte und seufzte schwer, ehe er sich umdrehte um sich zur Ruhe zu legen. Legolas und Kalay lächelten erleichtert. "Gute Nacht Aragorn und habt vielen Dank, für eurer Verständnis." "Ja, vielen Dank..." gaben die beiden Glücklichen von sich und noch bevor Aragorn seine Augen schloß, schenkte er ihnen ein verständnisvolles und freundliches Lächeln, ehe er schlief. Vor lauter Glück, sich nicht mehr vor ihren Freunden verstecken müssen, nahm Legolas seine Liebste in seinen Armen und küßte sie innig. Auch Kalay war erleichtert und drückte sich eng an den Elben, der sie nicht mehr los ließ. Nach langer Zeit blickten sich die beiden Bogenschützen lächelnd an und setzten sich aneinander gekuschelt ans warme Feuer. So glücklich wie in dieser Nacht waren sie nicht mehr, als sie in der Höhle waren. Jeder hatte das Gefühl, neue Kraft geschöpft zu haben und dies hatten sie allein ihren Freunden zu verdanken, die ihre Liebe zueinander gut hießen. So konnten Legolas und Kalay sich sicher sein, das sie ihre Aufgabe, Mittelerde von der Macht des Ringes und von Saurons dunklen Kriegen befreien zu können. Und das allein mit von Freundschaft, Zusammenhalt und der Liebe, die ihnen Hoffnung schenkte.

Neue Wege 1 Teil 09

Hi Leute!

Wie geht's euch? Hoffe doch gut!

Nun, ich habe endlich den achten Teil fertig, der mir sehr viel Schweiß und Mühe gekostet hatte. Dennoch hoffe ich euch, das er euch gefällt und für euch gut gelungen ist. Ich verspreche euch, alles wird romantischer, mit viel Gefühl, aber auch traurig, dramatisch und einige Ereignisse werden euch schockieren (so hoffe ich, *g *).

Noch mal eine kleine Werbung: *g *

Ich schreibe wieder nebenbei einige neue und alte Geschichten weiter, nur für den Fall, falls es euch auch interessiert und ihr Lust habt zu lesen.

Dennoch viel Spaß und wenn es Fragen, Anregungen und / oder Wünsche gibt, bitte bei den Kommentaren hinzu oder Per ENS. Danke und ich habe euch alle ganz doll lieb! *knuddel *
 

8.
 

Nun wußten alle Gefährten von Kalays und Legolas' Beziehung. Trotz des mulmigen Gefühls, das die beiden hatten, waren sie sehr froh, sich nicht mehr vor ihren Freunden zu verstecken und etwas vor zu spielen müssen. Der Elb und Kalay konnten sich nun immer nahe sein und ihre Liebe einander offen zeigen.

In der heutigen Nacht, in der Aragorn von ihrer Liebe als Letzter erfuhr, saßen die beiden Bogenschützen zusammen Arm in Arm und sahen glücklich zu den Sternen. Nie hätten sie gedacht, das ihre Freunde ihre Liebe tolerierten oder gar akzeptierten. Es war so unbeschreiblich für die beiden. Irgendwann blickte Legolas lächelnd zu seiner Liebsten, die sich eng an ihm kuschelte. "Ich liebe dich so unendlich Kalay... ich bin so glücklich, dich kennen gelernt zu haben und dir mein Herz schenken." sprach der Elb fast flüsternd. Kalay seufzte lächelnd und strich dem Prinzen sanft durch sein langes, blondes Haar. "Und ich bin die glücklichste Frau, so einen wunderbaren Mann getroffen zu haben, ist das größte Geschenk, dass man mir je machen konnte. Möge unsere Liebe ewig dauern..." antwortete das Mädchen darauf, die ihn zärtlich küßte. Lange und voller Genuß erwiderte der Elb ihren Kuß, drückte sie sanft enger zu sich und war so beflügelt vor Glück, dass er und auch die Prinzessin am liebsten die Zeit angehalten hätten.

Ja... die Zeit an halten.

Alles Böse, das in dieser Zeit herrschte und auftauchte würde nicht existieren. Sie wären nicht in diese Schlacht um das Schicksal von Mittelerde mit verwickelt und vor allem, sie wären nur für sich da. Nur sie beide. Kalay und der Kronprinz von Düsterwald.

Allerdings, wenn man es so betrachten wolle, so hatte dieser Kampf auch etwas Gutes für unsere beiden Bogenschützen, die nur durch den Auftrag, den Einen Ring zu vernichten, sich sonst nie kennengelernt hätten.

Nach dem langen Kuß blickten sich Legolas und die junge Frau intensiv in die Augen, streichelten sich sanft und nach einiger Zeit seufzte Kalay. Besorgt über ihr Seufzen suchte der Elb eine Antwort in ihrem Gesicht. "Kalay... Liebste... was macht dein Herz so schwer, das ein so voller Kummer gefülltes Seufzen über deine wunderbar, sanften Lippen gleitet?" sprach Legolas leise zu ihr und lehnte seine Stirn an ihre, sah ihr dabei in die Augen. Wieder seufzte die junge Frau, als sie seine wunderbar blauen Augen erblickte und ihr darauf hin sein feines Gesicht zart streichelte. "Oh mein Liebster... mein über alles geliebter Legolas... du machst mich glücklich... glücklicher als alles andere auf der Welt. Doch, so sage mir, was wird, wenn unsere Reise beendet und unsere Aufgabe erfüllt ist? Ich habe Angst vor der Zukunft. Angst, was aus Mittelerde wird, Angst um unsere Freunde und Angst..." Kalay unterbrach ihren Satz kurz, die ihren Kopf leicht erhob, um ihrem Geliebten in Augen und Gesicht besser sehen zu können. Legolas wartete schweigend, bis die Prinzessin zu ende sprach. Bevor sie auch nur weiter sprach, fuhr die Kriegerin sanft mit ihren Fingerspitzen über die Lippen von Legolas, der ein leises Keuchen von sich brachte. Ein Keuchen der Verzückung und auch der Wonne. "...und Angst dich zu verlieren... Legolas... ich kann dir meine Gefühle für dich, nicht in Worte fassen, so überwältigend ist meine Liebe zu dir. Ich will dich einfach nicht verlieren." Ein wenig verschreckt und auch irgendwo gerührt von ihren Worten lächelte Legolas, hielt sie eng umschlungen in seinen Armen und wiegte sie sanft in seinen Armen. "Oh Kalay ich liebe dich ebenfalls, mehr als alles andere auf der Welt. Mehr als mein Leben und ich verspreche dir, ich werde immer bei dir sein..." meinte der Elb liebevoll zu ihr und schenkte ihr einen weiteren langen Kuß. Sanft schlang Kalay ihre Arme um seinen Hals und lehnte sich vorsichtig gegen ihn, das auch Legolas sich mit seiner Liebsten zu Boden legte. Nach dieser Zärtlichkeit blickte der Elb in die Augen seiner Liebsten, die beide, ohne auch nur ein Wort zu sagen, verstanden, was der andere begehrte. Lächelnd strich Kalay dem Bogenschützen seine Strähnen hinter seinem Ohr, während Legolas sie sanft an ihrem Hals küßte und liebkoste. Beiden kam wieder diese brodelnde Hitze und sie glaubten, dass ihre Haut gleich zu reißen begann vor lauter Leidenschaft. Als sich beide ein weiteres Mal in die Augen sahen, zog der Elbenprinz Kalay näher zu sich und meinte nur noch leise stöhnend: "Kalay... Nî meleth echî.... Darag nîn..." ( Übersetzung: "Kalay... Ich liebe dich... Halte mich..."). Dann herrschte ruhige und romantische Stille in dieser weiteren Nacht. Man konnte nur das Knistern des Feuers, das leise Atmen der schlafenden Gefährten und das glückliche Seufzen der beiden Bogenschützen vernehmen.
 

Streckend und laut gähnend erwachten die Hobbits an diesem Morgen als erste. Ganz schlaftrunken blickten sie sich an. "Ich habe Hunger!" murmelte Meriadoc und richtete sich seinen Umhang. Zustimmend nickten die anderen drei Halblinge. Selbst bei ihnen hatte sich der Hunger gemeldet. Als sie sich zum Feuer drehten, wo sich Legolas und Kalay befanden, schmunzelten sie. "Seht mal..." "Beide schlafen Arm in Arm." meinten Sam und Frodo leise, die sehr entzückt die Beiden betrachteten, wie er und sie um Legolas' Umhang eingewickelt sich eng umschlungen hielten. Doch dann schreckten die Hobbits auf, als ihnen einfiel, das Aragorn ja noch nichts weiß, von der Liebe der Beiden. Verzweifelt überlegten sie, ohne auch Kalay und den Elben zu wecken, wie sie das Paar heil heraus bekommen. In diesem Moment erwachte Aragorn und die Halblinge liefen sofort auf ihn zu. Verwundert blickte er in die vier kleinen Gesicht und stand langsam auf. "Seid ihnen nicht böse Aragorn!" flehte Pippin und hüpfte aufgeregt um den Waldläufer herum. Auch Merry und Samweis sprachen wirr auf ihn ein, doch nach einiger Zeit, in der die Hobbits so durcheinander sprachen, unterbrach Aragorn die Halblinge. "So beruhigt euch meine Freunde... Ich verstehe kein Wort von dem, was ihr mir sagen wollt..." sagte der Krieger und sah in die Runde. Frodo trat einen Schritt auf Aragorn zu, um ihr Anliegen zu erklären, während auch schon Gimli mit erwachte von all dem Lärm. "Aragorn... Wir müssen etwas los werden... Kalay und Legolas..." "Sie haben einander ihre Herzen geöffnet... ich weiß Frodo..." unterbrach Aragorn lächelnd den Hobbit, der auf das Lagerfeuer zu den schlafenden Bogenschützen ging. Staunend folgten die Halblinge ihm. Gimli dagegen ließ sich Zeit und verstand vorerst nichts, folgte schlürfend dem Anführer. "Wann habt ihr es erfahren Aragorn!?" fragte Peregrin entgeistert. Seine Hobbitfreunde gesellten sich zu Pippin und packten ihre Vorräte aus, ihre Blicke dennoch auf den Streicher gerichtet. Seine Pfeife stopfend, blickte Aragorn in die Runde. "Nun... Seit längerem eigentlich. Erst gestern Abend hatte sich Legolas vom Lager entfernt und wollte hinterher. Da hatte sich meine Vermutung, den Gefühlen Kalay gegenüber bestätigt." antwortete Aragorn und zündete sich seine Pfeife an. Nun staunten alle nicht schlecht, selbst der allmählich wache Gimli, der sich neben Aragorn gesetzt hatte, riß seine Augen auf. "Oh... nun... so gesehen habt ihr die Zeichen eher gesehen... aber wie habt ihr das eigentlich gemerkt... Au!" "Sei nicht so neugierig Merry!" unterbrach Peregrin seinen Freund, der ihm in die Rippen stieß. Die anderen lachten allerdings leise darüber. "Schon gut Pippin... Nun. Um ehrlich zu sein, hatte Legolas mir einige Fragen gestellt, in letzter Zeit, die ich von ihm nicht erwartet hätte... aber näher will ich allerdings nicht eingehen, was unsere beiden Bogenschützen betrifft." meinte Aragorn, der einen kurzen Blick zu Kalay und dem Elben warf, die noch fest schliefen. Inzwischen aßen alle anderen etwas von ihrer Ration, bis auch die beiden Anderen erwachten. Recht verschlafen blickten Kalay und der Elbenprinz verlegen in die Runde, da ihre Freunde sie grinsend anstarrten. "Guten Morgen, meine Freunde..." grüßte Legolas kleinlaut, der seine Liebste aus seiner Umarmung freigab und sich mit ihr zusammen zu den anderen setzte. Auch die Gefährten grüßten nickend. "Habt einen schönen guten Morgen, ihr beiden! Ich hoffe, ihr habt gut geruht." meinte Gimli grinsend. Doch der Elb nahm ihn freundschaftlich in den Schwitzkasten. "Was sollte eurer ironisches Grinsen, Herr Zwerg!?" fragte Legolas scherzhaft und jeder lachte. Besonders Kalay. Den Hobbits und Aragorn merkten, das die junge Frau glücklicher wirkte, als zu Anfang der Reise. Ebenso wie die beiden Streithähne, die sich noch einige Zeit ein kleines Wortgefecht unter Freunden lieferten, merkten die wunderbare Veränderung der Prinzessin. Alle waren sie froh, besonders Legolas, der vorerst dachte, er hätte sie ganz und gar eingeschüchtert. Immerhin war nicht gerade der Freundlichste zu Anfang.

Nach einer Stunde, als alle sich fertig gemacht hatten zur Weiterreise, liefen die Gefährten auf Befehl von Aragorn, weiter in Richtung Lothlorien, wo sie mit Booten die Furt entlang fahren sollten. Nur wußte keiner, bis auf Samweis, das Frodo sich durch den Ring immer unwohler fühlte. Nichts desto trotz setzten sie ihren Weg unbeirrt fort zu ihrem unbekanntem Schicksal, das auf sie wartete.
 

Dunkle Schatten legten sich über Mittelerde. Während Saruman und auch der böse Sauron ihre Heere zusammenscharrten, machten sich die Völker der Welt, ob Elb, Mensch, Zwerg oder Hobbit, auf einen großen Kampf gefaßt, der bald in aller Lande beginnen würde.

Selbst zu dieser Zeit quälten den Herren von Bruchtal Sorge und auch Zweifel, die sich um seine auserwählte Kriegerin drehte. Die Kriegerin, Prinzessin Kalay, Tochter des Treysesses vom vergangenem Osgiliath, die der Halbelb kannte, seit die junge Frau noch ein kleines Mädchen war. So sehr, wie die Sorge um seine eigenen Kinder, quälte ihn die Angst um Kalay. Dies merkte seine schöne Tochter Arwen, die ihren Vater tröstend eine Hand auf seine Schulter legte. "A si i-Dhúath ú-orthor, adar." (Übersetzung: "Der Schatten herrscht noch nicht, Vater.") sprach Arwen sanft zu ihrem Vater, der sich fest am Geländer hielt und seinen Blick über Bruchtal richtete, das sich allmählich in dieser finsteren Zeit in Dunkelheit verfiel. Seine Augen verrieten Traurigkeit, die die Tochter des Herrn von Bruchtal spürte. Ein tiefer Seufzer kam von dessen Lippen. "Dennoch ist der Krieg schon nahe... Arwen... meine schöne Tochter Arwen... sage mir, war es weise und klug von mir, Kalay als Kriegerin in den Kampf ziehen zu lassen? War meine Entscheidung richtig, sie dem Tod und dem Krieg zu überlassen?" fragte Elrond, der sich dann zu seiner Tochter umdrehte. Ihr Augen suchten in die ihres Vaters nach Hoffnung, doch nichts konnte sie erkennen. Nur Leere und eine Spur von Tränen der Trauer und Angst. Vorerst wußte sich die Elbe nicht zu helfen und wußte nur, das sie noch Hoffnung in sich trug, schon allein durch die innige Liebe zu Aragorn. So schenkte Arwen dem Herr von Bruchtal ein tröstendes Lächeln und meinte schließlich: "War es nicht ihre Bestimmung zu kämpfen? War es nicht der Wunsch ihres Vaters, das Prinzessin Kalay in die Schlacht zieht, die er nur vorausgeahnt hatte? Vater... Eure Entscheidung war die Richtige... so glaubt mir." Wieder sahen sich beide schweigend an, bis Elrond sich seufzend wieder zum Balkon umdrehte und seinen Blick wieder über Bruchtal schweifte. Arwen allerdings verstand nicht, was ihren Vater so quälte. So wuchs ihre Sorge um Elrond stetig. "Dann ist es also somit geschehen. Ich habe hiermit ihr Todesurteil bekräftigt. Einen qualvollen Tod von Folter, Angst und Verderb." Die Worte, die der Herr von Bruchtal leise, aber auch fast kalt von sich gab, erschreckten Arwen. Ihre Augen wurden weit aufgerissen vor Schreck und erst jetzt verstand sie, das seine Worte sich nicht nur auf seinen Schützling Kalay betrafen, selbst auch die Gefährten, die nun auf sicheren Wege in ihr Unglück oder auch großen Schlacht zogen, von der sie vielleicht nie mehr wiederkehren werden.
 

"Nicht so schnell ihr beiden!" rief Aragorn den beiden eifrigen und sehr amüsierten Bogenschützen hinterher, die schon einige Meter voraus liefen. Auch die Hobbits und der Zwerg kamen kaum mit, die schon merkten, das die Liebe Kalay und den Elben regelrecht den Verstand aussetzen ließen. Doch beide lachten. "Komm Kalay... sie warten auf uns... wir sind ihnen doch ein wenig zu schnell!" sprach Legolas lächelnd, der seine Freundin einfach nahm und sie über seine Schultern hievte. "Legolas! Laß das!" Kalay kicherte nur über die Geste des Prinzen von Düsterwald. Darüber lachten aber auch die Gefährten, die stehen blieben und warteten, bis Legolas und die Prinzessin bei ihnen waren. Sanft setzte der Elbenprinz Kalay ab, die ihm schnell einen Kuß schenkte und sich schließlich an ihre Freunde wendete. "Ist die Richtung, etwa nicht die Richtige Aragorn?" fragte die junge Frau und blickte in die Runde. Langsam liefen sie zusammen weiter. "Diese stimmt Kalay... wir wollten euch Beide nur nicht aus den Augen verlieren, da ihr uns doch ein wenig übermütig erscheint." Über die Worte des Waldläufers lächelten alle und so sahen auch die Bogenschützen ein, das sie sich lieber der Gruppe an schlossen, um auch in einer großen Gefahrensituation Frodo helfen zu können.

Lange liefen die Gefährten ihren Weg, immer auf Uruk - Hais bedacht oder anderen teuflischen Herausforderungen, die ihren die dunklen Mächte stellten. Zwei bis vier Tage brauchten sie noch bis Lothlorien, wie die Gemeinschaft des Ringes beschloß, diese Zeit ohne Rast durch zu reisen. Sie hatten durch ihre Rückreise, um noch nach einem fähigen Krieger zu bitten, einiges an Zeit verloren. Zeit, die sich nicht mehr hatten, wenn Mittelerde nicht in Dunkelheit versinken sollte. In diesem Augenblick unterhielten sich Kalay und die Hobbits sich über ihre Heimat, um von den täglichen und trostlosen Gedanken über diese dunklen Begebenheiten abzulenken. Lustig fand die Prinzessin es, wenn ihr die Halblinge versuchten zu erklären, wer nun mit wem verwandt war oder was Sam für Aufgaben als Gärtner hatte. Schließlich brannte irgendwann die Neugier in Frodo, der nur zu gerne wissen würde, ob Kalay wirklich keine Verwandten mehr hatte. Mit einem Räuspern machte er auf sich aufmerksam und so drehte sich die Kriegerin zu ihm um. Aragorn, Gimli und der Elb liefen vorerst voraus, um die Gegend nach Uruk - Hais abzusuchen, die sie vielleicht angreifen würden. "Kalay, dürfte ich euch etwas Fragen...?" brachte der Ringträger schüchtern von sich, der neben Kalay her lief. Sanft lächelnd nickte sie. "So fragt mein Freund." forderte die Prinzessin den Halbling auf, der vorerst nicht so recht wußte, ob es wirklich in Ordnung wäre, sie nach etwas zu fragen, was ihm im Grunde genommen nichts anginge. "Bestehen noch Verwandte von euch? Ich meine, ich weiß, dass eure Eltern dahin geschieden sind, aber existieren noch lebende Verwandte von euch?" erkundigte sich Frodo, das er auch soeben wieder bereute, solch eine Frage gestellt zu haben. Ein wenig traurig blickte sie zu Boden und schüttelte mit ihrem Kopf. "Nein Frodo... Sofern ich mich entsinnen kann, war mein letzter Verwandter mein Cousin Boromir, der nun ebenfalls tot ist. Ich weiß nicht einmal, ob überhaupt noch jemand lebt. Ich vermute, das alle längst dahin geschieden sind." antwortete das Mädchen, die allerdings das verschreckte Gesicht von Frodo nicht betrachtete, da sie Sam auf die Beine half, der so eben gestolpert war. In diesem Moment schoß so vieles durch den Kopf des Ringträgers. "Boromir... ihr Cousin?! Nein! Das kann ich nicht glauben! Das kann nur heißen... das auch sie hinter dem Ring her sein wird! Ich... wie konnte ich nur auf sie hereinfallen? Ich habe mich von ihrem falschen Liebreiz blenden lassen." dachte sich Frodo und lief schweigend, immer ein Auge auf Kalay gerichtet, der ihr von nun an nicht über den Weg traute.

Stunden später blieb Aragorn auf einen Felsen stehen, um über die lange weiter der Landschaft blicken zu können. Ein kurzes, aber auch zufriedenes Lächeln glitt über sein Gesicht. "Wir sind bald in Lothlorien. Nur noch wenige Stunden meine Freunde, dann sind wir dort!" verkündete der Waldläufer. Auf diese Neuigkeit liefen alle eilig weiter. Schließlich war die Bedrohung nahe und man wußte auch nicht, was für Gefahren der Ring noch herauf beschwörte.

Durch die Eile und den Gedanken bei der Vernichtung des Ringes konzentriert merkten Kalay und Legolas erst, wie schwer sie es wirklich haben werden, doch sie waren dennoch mit ihren Herzen und ihrem Geiste beim anderen. Sie hatten sich vorgenommen, ihre Liebe nie, aber wirklich niemals sterben zu lassen. Ebenso wenig, wie ihre Freunde und auch die Völker der Welt im Stich und dem Tode zu überlassen. Dank ihrer Liebe faßten beide neuen Mut und Hoffnung, diesen Krieg des dunklen Ringes zu gewinnen.
 

Unruhe herrschte im schönen und silbernen Wald Lothlorien. Alle Elben waren in Aufruhr, da das Böse nahte. Sie spürten, das Krieg, Tod und Verderb in der Luft lag. Doch man versuchte die Elben des Waldes zu beruhigen. Galadriel und Celeborn sprachen auf ihr Volk ein, sich zu beruhigen. Schließlich sei noch nichts entschieden, über ihr Schicksal und das von Mittelerde. Alles würde in der Hand des Ringträgers und dessen Freunde liegen, so den Worten von Celeborn. Irgendwann allerdings erstarrte die Herrin des Waldes, da sie von einer Vision heimgesucht wurde. Besorgt nahm der Gemahl von Galadriel, seine schöne Frau in die Arme, da ihr schwindelte. "Galadriel... So sprech' meine liebe und treue Frau... was hat dich heimgesucht, das dich schwächen läßt?" fragte Celeborn leise und setzte sich zusammen mit der Herrin hin, die noch eine Weile starr zu Boden blickte.

Schweigen.

Schweigen, das Celeborn beunruhigte. Irgendwann, nach langen unendlichen Minuten hob Galadriel ihren Kopf zu ihrem Gemahl. "Celeborn... Ich sah die Gemeinschaft des Ringes... und sie haben jemanden zu sich genommen..." meinte die Elbenfrau mit schwacher Stimme und holte tief Luft. Recht verwirrt und nicht unbedingt sehr gläubig, was seine Frau ihm da erzählte, sah der Elb sie an. "Galadriel... was...!?" "Eine Frau begleitet sie in den Krieg... nein... eine Kriegerin... die Stärke einer Kriegerelbe und mit viel Weisheit und Verstand beseelt. Celeborn... die Gemeinschaft darf nicht noch mehr Zeit verlieren... so lasse schon jetzt dem Ringträger und seinen Gefährten Boote zukommen..." unterbrach Galadriel ihren Liebsten, die sofort aufstand und ihn noch einmal bittend anblickte. Dieser stimmte nickend zu und schon ging die weise Frau in Richtung Brunnen, wo sich ihr magischer Spiegel befand. In der Zwischenzeit ließ Celeborn alles vorbereiten, wie seine Gemahlin es angeordnet hatte.

Lautlos und graziös schritt sie zum Brunnen. Langsam und kaum hörbar schöpfte sie Wasser aus der klaren und leise plätschernden Quelle. Dann drehte sie sich zu ihrem Spiegel um, ließ das Wasser in den Spiegel fließen, bis auch die letzten Tropfen die Oberfläche des Wassers berührten. Alles war klar im Wasser und Galadriel sah noch vorerst ihr leicht verzerrtes Spiegelbild, die einige Zeit geduldig wartete, bis sich die Wasseroberfläche glättete. Dies war nun geschehen. Doch es rührte sich von neuem und zeigte die Gefährten. Ein Wechsel vieler Bilder.

Bilder, die verrieten, das noch ein großer Kampf bestand und die Gemeinschaft wieder zerfällt. Doch was Galadriel nicht erahnte, dass in der Gemeinschaft durch einen Kampf, ein weiteres Leben gefordert wurde, nur, um das Leben der Völker und des Ringträgers zu erretten.
 

"So gebt nicht auf. Wir sind schon ganz nahe!" Trotz der aufmunternden Worte waren die Hobbits müde und erschöpft. Frodo war kurz vor dem stolpern, als Kalay ihn auffing. Hastig stieß er sich allerdings auch von ihren Armen weg und lief stur weiter seinen Freunden hinterher. Verwundert und auch recht gekränkt sah sie dem Ringträger nach, der ihr keines Blickes würdigte, doch dieser Gedanke verflog schnell. Sie dachte sich nur: "Sicher ist es die Müdigkeit, die sein Gemüt so aggressiv werden ließ. Sobald wie Lothlorien erreicht haben, wir er sich ändern." Weiter wollte die junge Kriegerin sich auch nicht Gedanken machen. Immerhin erging es ihr seit einiger Zeit nicht sehr gut und wollte nur diese Reise durchstehen. Selbst wenn sie fiebern würde und sie hatte auch nicht vor, aufzugeben oder auf irgendwelcher Weise nachzulassen.

Frodo allerdings war darauf bedacht, jeglichen Kontakt der Prinzessin zu meiden. Jeden Moment rechnete er damit, dass das Mädchen ihm den Ring wegnehmen würde. Seinen Ring... seinen Schatz...

Was dachte er da eben?

SEINEN Ring?

SEINEN Schatz?

Nein! So durfte Frodo nicht denken. Er wußte, das der Ring ihn zu umgarnen versuchte. Seinen Verstand, seine Sinne und all seinen Mut zu nehmen, nur, um am Ende zu dem zurück zu kehren, von dem er geschmiedet worden war.

Sauron. Dem Bösen Herrscher Mordors - das körperlose Wesen mit dem Lidlosen Auge.

Doch der Hobbit ließ sich nichts von seinen Qualen anmerken. Immerhin wollte er nicht, das Kalay ihm zu Hilfe kam, die er immer noch als große Gefahr in seinen Augen sah. Eine Bedrohung, wie Boromir auch. Immerhin, dachte sich der Hobbit, wenn die Prinzessin und der bereits verstorbene Boromir das selbe Blut in den Venen haben, so würde Kalay ebenso handeln und entscheiden. Was der Halbling allerdings vergaß, war, dass er zu Anfang auch von Aragorn gedacht hatte, er würde den Ring für sich nehmen und er dennoch Isildurs Erbe war.
 

Die Nacht nahm ihr Ende an diesem langem Tage. Lange und schweigend lief Arwen, die Tochter Elronds, durch den Wald, den das Haus vom Herrn von Bruchtal umgab. Ihre Gedanken kreisen immer und immer wieder um ihren liebsten Aragorn. Ihre Sehnsucht, ihr Verlangen nach ihm und auch das Bedürfnis, ihn einfach nur zu berühren zu wollen, schwanden keine Minute. Wie sich Arwen doch tief in ihrem Herzen quälte, die Sorge in ihr stetig wuchs. Aber auch ihre neu gewonnene Freundin, Kalay aus Minas Tirith und die Gefährten, bereiteten ihr Sorgen.

Sollte dies wirklich stimmen, was ihr Vater da sagte? Hatte er den sicheren Tod, für alle der freiwilligen Krieger, einfach zugestimmt? Die Elbe konnte dies nicht so recht glauben, aber selbst wenn, so dachte sich Arwen, so taten sie es aus freien Stücken und sie würden als Helden sterben. Als Helden, die noch lange in Geschichten und Mythen erzählt werden würden.

Noch ein letztes Mal, kurz bevor die Sonne aufging, blickte Arwen zum Geliebten Stern Helluin und wünschte den Gefährten Glück, mit Worten, die leiser als ein Flüstern war. Plötzlich wehte ein lauer Wind. Ein Wind, der scheinbar ihre folgenden Worte zu den Gefährten tragen wolle: "Nai tiruvantel ar varyuvantel i Valar tielyanna nu vilya." ( "Die Valar mögen euch auf eurem Weg unter dem Himmel hüten und beschützen." ) Dann wurde alles wieder still.

Absolute Stille.

Und zurück blieb eine traurige Elbe, die für ihren Liebsten und dessen Freunde betete.
 

Ein leichter Wind wehte und die Sonne zeigte am Himmel ihre morgendliche Röte. Endlich erreichte die Gemeinschaft des Ringes den Wald Lothloriens. Zu Anfang erhofften sich einige, das ihnen Elben entgegenkommen würden, die ihnen dann auch Geleitschutz gaben. Doch sie hörten nur leise Stimmen zu ihnen sprechen:

"Eilt geschwind zum Wasser!" "Ringträger, bringe den Ring, der so viel Unheil verbreitet fort von hier. So eilt dahin!" "Boote wurden euch von der Herrin zur Verfügung gestellt!" "Schnell! Eure Zeit ist kurz!"

Die Stimmen auf ihren ganzen Weg zur Furt hörend liefen Frodo und seine Freunde immer und immer weiter. Sie wußten, das wirklich einiges an Zeit verloren gegangen war. So hatte Kalay keine Zeit, sich den wunderschönen und dennoch irgendwie unheimlichen Wald zu betrachten, von dem ihr die Hobbits so viel vorgeschwärmt hatten. Sie würden einen ganzen Tag brauchen, um das Wasser zu erreichen, das sie weiter Richtung Süd - Osten, wo die Schatten droh'n, zu reisen. Sie liefen und liefen, selbst all ihre Beine nicht mehr wollten. Alle Gefährten waren darauf bedacht, nicht aufzugeben und den Kampf zu gewinnen, koste es was es wolle. Schließlich hing das Schicksal von ganz Mittelerde und dessen Völker einzig und allein in der Hand des Ringträgers und dessen treuen Begleiter. Stunde um Stunde liefen sie den silbernen Wald entlang. Die Stimmen wurden leiser und ihr Gefühl verriet ihnen, das man auf sie ein schützendes Auge warf. Die acht Krieger merkten aber auch, das die Herrin Lothloriens selbst, sie beobachtete. Egal ob durch ihrer Augen selbst oder durch den magischen Spiegel. Die Schritte der Gefährten wurden zunehmend schneller. Erschöpfung machte sich bei allen bemerkbar, besonders bei den Halblingen, die nur stolpernd voran kamen. So trugen auch Kalay, Aragorn, Legolas und Gimli die Hobbits auf ihren Schultern, um dennoch schnell voran zu kommen.

Am Abend, als noch die Sonne hoch am Himmel stand, erreichten sie das klare und dennoch undurchsichtige Wasser der Furt, mit vier schönen, elbisch verzierten Booten. "Jeder geht mit einem Hobbit, den er auf den Schultern trägt in ein Boot. So eilt schnell Freunde, wir dürfen noch weniger Zeit verlieren, als wir schon haben!" forderte Aragorn eilig all die Gefährten auf. Jeder nahm also ein Boot, Kalay mit Pippin, Gimli, Merry und Legolas schlossen sich zusammen und Aragorn nahm Frodo und treuen Freund Sam in seines. Sie hatten sich entschieden, das dies das Beste war, um Gefahren besser abwehren zu können. So stieß die Gemeinschaft auch schon vom Ufer ab und folgten dem Nebenfluß, der vom Nebelgebirge floß, zum Anduin, um den Ring weiter in Richtung Mordor zu bringen. Und wieder würden Tage vergehen.

Tage ihrer Reise, die voller Gefahren sein konnten.

Gefahren, die das Leben des Ringträgers und der Gefährten aufs Spiel setzten.

Schweigen herrschte nun auch über die Gemeinschaft des Ringes. Ein Schweigen, das sie etwas beunruhigte, besonders Frodo, der im Geheimen kalte Schweißausbrüche bekam und diese bekannte Stimme vom Ring ausging: "Frodo... bringe mir den Ring... Bringe ihn zu mir... meinen Schatz..." Schnell kniff sich der Ringträger die Augen fest zusammen, das diese ihn schon fast schmerzten und ein Farbenspiel von Lichtpunkten seine Augen benetzten. So verschwand die Stimme auch. Während Aragorn sein Boot an vorderster Front führte, merkte Samweis, das es seinem Herren nicht gut ging. "Herr Frodo... Ist euch nicht wohl?" flüsterte der Hobbit zu Frodo. Doch der Ringträger lächelte schwach und meinte: "Mir geht es gut Sam... Mache dir keine Sorgen..." antwortete er. Sam glaubte seinem Freund nicht so recht, doch er beließ es dabei.

Im letzten Boot der Gemeinschaft von Legolas, Gimli und Merry unterhielten sich diese ebenfalls.

"So sprecht ehrenwerter Elb, seid ihr etwa nicht traurig, Kalay nicht nahe sein zu können?" fragte Gimli, der ebenfalls ein Ruder bewegte. Merry dagegen war in Gedanken versunken und hatte wieder den Satz in seinem Kopf: "Hätte ich das Auenland nur nie verlassen. Wäre uns dies, mit dem Ring, nie passiert." Vorerst seufzte Legolas enttäuscht und sein Blick kurz zu dem Boot vor ihm gerichtet, das Kalay führte, werfend. So antwortete der Elbenprinz betrübt: "Mein Herz zerspringt bei jedem Schlag, das es tut, wenn ich Kalay sehe, aber ihr nicht nahe sein kann, mein Freund. Doch es herrscht Krieg und das wißt ihr. Kalay und ich lieben uns, von ganzem Herzen und aus tiefster Seele... Im Geiste bin ich immer bei ihr... und sie bei mir..." Noch einmal, nach seinen Worten, seufzte Legolas, ehe er sich weiter auf die Bootsführung konzentrierte. Gimli machte die Antwort des Elben sehr traurig und wußte nur zu gut, wie sich der junge Prinz fühlen mußte. Man konnte nur erahnen, das es Kalay sicher in diesem Moment auch nicht anders ginge.
 

Tage vergingen. Tage lang befanden sie sich nun auf dem Fluß Anduin, der sie immer näher und näher zum dunklen Herrscher führte. Aber nicht nur die Gefährten erahnten dies. Nein. Frodo wurde immer mehr und mehr von Stimmen des Ringes heimgesucht. Immer öfter erschien ihm das Lidlose Auge in seinen Träumen, die ihn ansahen, ihm immer öfter klar machten, das er die Reise vielleicht nicht lebend überstehen würde. Ebenso wuchs die Angst und Sorge in den Ringträger, da er noch immer glaubte, Kalay wolle seinen Ring. Zwar kümmerte sich Sam um seinen Herren, der genau wußte, was Frodo quälte, aber dennoch ließ die Macht, die sich auf den Hobbit ausübte, nicht verhindern. Dunkelheit und Schmerz waren das Einzige, das Frodo in sich spürte, wenn er den Ring auch nur ansah.

Einige Stunden später kreischten laut Vögel auf. Jeder sah sich verschreckt um, aber Kalay und Legolas erkannten mit ihren wachen und scharfen Augen, das sie nicht alleine auf dieser Rute waren. Sie wurden verfolgt. Seit Tagen schon. Ein kurzer Blick, den sich die beiden Bogenschützen zuwarfen, verriet, das ihre Sorge groß war und sie keine Zeit verlieren durften. "Aragorn... Wir sind nicht allein!" rief Kalay zu dem Anführer der Gruppe, der auf ihre Aussage hin nickte. "Ja... seit Tagen... So stellt euch auf eine weitere Schlacht ein, meine Freunde. Sie werden gewiß auf uns warten..." antwortete der Streicher.

Ein Kampf...

Darauf hatte Kalay komischer Weise nur gewartet. Wie gern wollte wieder ihren Bogen benutzen, ihr elbisches Schwert niedersausen lassen und für ihre Freunde im Kampf bei stehen. Aber auch Angst um den Verlust ihrer Freunde fürchtete die junge Frau. Sie wollte einfach nicht, das jemanden irgend etwas passierte, was in diesem Kampf nicht ausgeschlossen war.
 

Es stimmte. Frodo und die Gefährten waren nicht alleine. Das waren sie nicht, seit sie von Bruchtal aus los gezogen waren. Saruman hatte Späher, die schneller flogen als der Wind - Vögel, die nach den Gefährten Ausschau hielten. Aber auch eine Heerschar, von 100 Uruk - Hai stark, folgte ihnen. Eine Schar, die ihnen an ihrem alten Rastplatz, wo auch Boromir sein Leben beendete, auf sie lauerte. Schneller und schneller bewegten sich diese Wesen. Immer schneller, um einen Kampf anzufangen, die sie für die dunklen Mächte ausführten. Der Befehl Sarumans lautete: "Findet die Halblinge und bringt sie mir lebend und unversehrt! Sie tragen etwas bei sich von großer Wichtigkeit. Tötet die anderen." So zogen die Uruk - Hai auf Befehl ihres Herren los. Zogen los, um Blut zu vergießen.
 

Etliche Zeit strich dahin und man erreichte die Argornath. Wieder blickte Aragorn voller Erbietung zu den Königen der alten Zeit. Aber auch Kalay lächelte voller Staunen und auch mit einem gewissen Stolz zu den beiden Statuen, in Felsen geschlagen, die sie lange ansah. Nie hätte sie gedacht, dies zu erleben. Ihr Vater hatte oft von der Argornath erzählt. Doch jetzt sah sie selbst, wie gewaltig dies alles hier war. Dennoch fuhren sie weiter. Ihr Ziel, das Ufer an der Westseite des Anduin, sollte ihre Raststätte werden. Zwar würde es noch Stunden dauern, dort anzukommen, doch sie fuhren und fuhren ohne Halt zu gewähren. Nahe am Wasserfall und Grabstätte des Sohnes von Gondor, zu sein, gefiel allen nicht. Irgendwie hatten sie ein komisches Gefühl. Es schien, als spürten sie, das etwas passieren wird. Was genau wußten sie nicht - bis auf Frodo, der dies glaubte. "Sie wird mir bei der nächst besten Gelegenheit den Ring stehlen... Sie ist ihm ebenfalls verfallen." sprach der Ringträger zu sich in seinen Gedanken. Lange, lange Zeit gingen diese Worte durch seinen Kopf. Der Hobbit sah nur vor seinem geistigem Auge, wie er mit Kalay ringte, sein Leben versuchte zu retten und wie sie fast wie im Wahn nach dem Ring versuchte zu greifen. Bilder, die ihn Angst und Schrecken bereiteten. Allerdings merkte Sam seine Abwesenheit, die seinen Herren schon wie einen Besessen aussehen ließ. Blaß und die Augen starr aufs Wasser blicken saß Frodo im Boot. Leicht schüttelte Samweis an seinem Freund, der vorerst verwundert blinzelte und ihn dann schließlich ansah. Sie kamen dem Ufer immer näher, was man am immer lauter werdenden Wasserfall hören konnte. "Herr Frodo... ich mache mir Sorgen um euch! Es ist der Ring nicht wahr!? Es ist dieser verfluchte Ring!" flüsterte der Hobbit zum Ringträger, der seufzte. Um Sam zu beruhigen, legte der Halbling einen Arm um seinen treuen Gärtner. "Sam... der Ring wird mir nichts anhaben, solange ich weiß, das ich auf dich bauen kann... und wir werden den Ring vernichten, versprochen." meinte Frodo, der so versuchte, Samweis Gamschie zu beruhigen. Erst sahen sich die beiden Hobbits lange an, bis auch schließlich Sam, der sehr müde war, zufrieden nickte. "Herr Frodo... ich werde immer zu euch stehen! Ich habe es doch Gandalf versprochen!" Auf die Worte von Samweis lächelte der Ringträger, die ihm in diesem Augenblick mehr Trost gaben, als alles andere.

Schnell und auch ganz erschöpft von der Fahrt auf der Furt steuerten die Gefährten auf das Ufer, das sie als ihr Ziel aus ersannt hatten. Alle, besonders die Hobbits, waren von der Reise, die sie über die Anduin machten, sehr entkräftet und am Ende ihres fähigen Denkens. Nur noch stolpernd begaben sie sich aus den Booten, die von Aragorn, Gimli, Legolas und Kalay geholfen wurden. Einige Zeit blickte der Streicher alle an, die zum einen an der Küste saßen, die Boote fest machten oder nur ratlos und erschöpft da standen. "Wir werden heute Nacht hier ruhen. Morgen früh bei Sonnenaufgang reisen wir weiter. Wir haben einen langen Weg noch vor uns..." sprach Aragorn zu allen, doch innerlich spürte er, das diesmal wieder etwas passieren würde.

Vielleicht würde die Gemeinschaft wieder zerfallen?

Wahrscheinlich werden wieder Orks und Uruk - Hais einen Kampf heraufbeschwören und Leben fordern?

Aber auch das Versagen der Gefährten und des Ringträgers können passieren, so Aragorns Gedanken.

Doch seine Hoffnung war noch lange nicht entflammt. Noch gab es sie. Selbst, wenn es seine Freunde waren, die ihm Tag für Tag neue Hoffnung gaben.

Schweigend und dankbar legten sich die Hobbits hin, auf Aragorns Worte, die sofort einschliefen. Legolas und Gimli dagegen suchten Feuerholz. Aragorn machte die Boote zusammen mit der Prinzessin am Ufer fest, doch er spürte, das es Kalay scheinbar nicht gut war. Besorgt blickte er zu ihr. "Kalay... Fehlt euch etwas? Ihr seht blasser aus, als sonst..." fragte der Sohn Arathorns. Kalay erhob sich langsam, als sie das letzte Boot festmachte und dem Streicher in die Augen sah. "Mir ergeht es gut... Ich bin nur beunruhigt... ich kann die baldige Anwesenheit der Uruk - Hais spüren... sie werden sicher nahe sein..." meinte diese leise und sah kurz zu den schlafenden, kleinen Männern. Auch die Augen von Aragorn folgten seinem Blick. "Ja... schon sehr bald und deshalb müssen wir uns darauf vorbereiten... So ruht euch aus... ihr wirkt dennoch auf mich ein wenig schwach." entgegnete der Waldläufer, klopfte dem Mädchen kurz auf die Schulter und lief den beiden Holzsammlern entgegen, denen er Holz abnahm. Langsam und seufzend gesellte sich Kalay zu den Kriegern. In der Zwischenzeit machte Aragorn Feuer. Auch Legolas spürte, das etwas mit Kalay nicht in Ordnung war. "Kalay... du wirkst so blaß und leicht krank auf mich... ergeht es dir auch gut?" flüsterte der Elb besorgt, die er sanft in seine Arme schloß und ihr einen Kuß gab. Doch sie schüttelte energisch ihren Kopf. "Nein... mein geliebter Legolas... ich bin nur müde. Glaube mir, ein wenig Schlaf und ich werde wieder mehr Farbe im Gesicht haben." antwortete das Mädchen lächelnd und strich Legolas zart seine Strähnen zurück. Zwar seufzte der Elbenprinz ungläubig auf die Worte Kalays, doch er gab sich damit zu frieden. Jeder legte sich hin und ruhte, bis auf Aragorn und dem Elben, die über alle wachten.

Nach langem Wachen schliefen auch die beiden erschöpften Krieger ein, kurz bevor Kalay wieder erwachte. Vorsichtig und leise, nur um den Streicher und Legolas nicht zu wecken, die ebenfalls den Schlaf nötig hatten. So setzte sich nun die Prinzessin ans Feuer, wachte über all ihren Freunden und sah einige Zeit in das Feuer. Die Sonne würde zwar in Kürze aufgehen, doch ihr war immer noch seltsam zu mute. Dann tat ihr Bauch ein wenig weh und kuschelte sich enger in ihren Umhang, den Bauch festhaltend. So lauschte sie schweigend dem Knistern des Feuers, den leisen und stetigen Atemgeräuschen ihrer schlafenden Freunde und dem sanften Plätschern des Wassers. Alles Geräusche, die Kalay beruhigten. Seit einiger Zeit spürte sie den Feind, ebenso wie Legolas. Aber was sollten sie schon tun, als warten? Immerhin würden die Uruk - Hai, sie alle früher oder später auffinden. Die junge Frau war sich sicher, das es dann eine weitere Schlacht geben würde. Ein Kampf, bei den sie befürchtete, das etwas passierte. Immer und immer wieder hatte sie dieses Gefühl, das noch etwas auf sie zukommen würde. Nur, was genau, konnte Kalay nicht richtig einschätzen. So verging die Zeit wie im Fluge, bis sie jemanden erwachen hörte. Langsam sah sie auf, bis sie Gimli erblickte, der sich zu ihr setzte. "Guten Morgen Gimli!" gab die Kriegerin flüsternd von sich. Grüßend verneigte sich der Zwerg leicht und wärmte sich ebenfalls am Feuer. Kurzes Schweigen, bis man es brach. "Sagt, Kalay... Wünscht ihr euch nicht, eine gewöhnlich Frau zu sein, die zu Hause lieber nähen und Kinder kriegen würde? Versteht mich nicht falsch, aber ich denke, das der Krieg euch nicht gut tun würde..." meinte Gimli leise und blickte ernst drein. Kalay war ein wenig empört. Doch sie holte tief Luft. "Nein Gimli. Keines Weges. Ich bin dazu auserkoren, in den Krieg zu ziehen, für mein Volk und den anderen Völkern zu kämpfen, selbst wenn es mein Leben kostet. Und seid doch ehrlich Gimli... wäre ich nie zu euch gestoßen, hätte ich Legolas nie kennengelernt und euch alle ebenso wenig." antwortete die Prinzessin. An ihren Augen erkannte Gimli, dass er das Mädchen verletzt hätte und auch leicht verärgert. Sofort reichte er seine rechte Hand. "Verzeiht meine Teure... Ich wollte euch nicht bloßstellen. Ich dachte nur, da einige von uns sich wünschten, nie in diesen Krieg verwickelt worden zu sein..." "Ich verstehe euch schon Gimli... und ich habe euch schon verziehen, mein Freund. So kommt und laßt uns dieser Geschichte vergessen. Das Schicksal wollte es so, das wir, die Gefährten und der Ringträger, dieses Werk des Bösen vernichten und in den Krieg ziehen. So müssen wir unserer Aufgabe gerecht werden." sprach Kalay und umarmte kurz den Zwergen freundschaftlich. Dieser lächelte erfreut. "Für euer zartes Alter seid ihr aber sehr weise, meine Schöne." gab Gimli von sich und Kalay schmunzelte nur.

Sich weiter leise unterhaltend, wachten auch Aragorn und Legolas. Später auch dann die Hobbits. Langsam, als schon einige Sonnenstrahlen ihnen ins Gesicht schien und sie alles zusammen packten, schlich sich Frodo unaufmerksam von allen davon. Er lief in den Wald hinein. Er lief da entlang, wo auch er damals gelaufen war, als Boromir versuchte ihm den Ring wegzunehmen. Diesmal allerdings floh der Ringträger vor Kalay, die er als dunkle Bedrohung für sich und den Ring sah.
 

Kaum waren sie fertig, als Kalay im stillen durchzählte, ob alle anwesend waren. Sie zuckte erschrocken zusammen, als sie Frodo nicht entdeckte. "Frodo ist weg!" sagte sie dann plötzlich laut, mit leichter Panik in ihren Worten. Alle blickten sie verwundert an, sahen sich um und waren für einen winzigen Bruchteil ratlos. "Wir sollten uns aufteilen und ihn suchen." schlug Aragorn vor. Gimli, Pippin, Merry, Legolas, Kalay und der verzweifelte Samweis nickten. So teilten sie sich auf, jeder in eine andere Richtung. Aragorn, zusammen mit dem Elben und Gimli. Peregrin und Meriadoc gingen als Gruppe von den anderen von dannen. Die Prinzessin und Sam allerdings liefen jeweils alleine los. So suchten sie und riefen den Namen des Ringträgers. Ihre Angst um Frodo Beutlin wuchs stetig und keiner wußte, ob ihm in diesem Moment etwas zugestoßen sein mußte.

Samweis weinte sogar leise aus Verzweiflung, er hätte seinen Herren im Stich gelassen und ihn nicht gut genug vor diesem gefährlichen und einflußreichen Ring bewahrt. Wie sehr es ihn doch quälte, das sich sein Herr Frodo so veränderte und das nur wegen dem Einen Ring. Wie er das Werkzeug des Bösen haßte, es regelrecht verfluchte und doch zog es ihn und seine Freunde in ein Abenteuer, das er am liebsten niemals hätte beginnen wollte. Legolas, Aragorn und der Zwerg waren auch nicht erfolgreich, was das Auffinden des Ringträgers betraf. Sie suchten und suchten, liefen immer weiter in den Wald hinein. Selbst die beiden anderen Hobbits und die junge Kriegerin hatten bis jetzt keinen Erfolg. Irgendwo mußte sich doch Frodo aufhalten! Verschwunden, oder weit, konnte er nicht sein. Darauf waren sich alle einig. Aber in diesem Moment, während der Streicher mit seinen Freunden auch nach Uruk - Hais Ausschau hielt, die sich allmählich in der Nähe befinden mußte, spürte Legolas tief in seinem Inneren, das etwas noch geschehen würde, doch was dies sein würde, wußte er nicht. Jetzt hatte er nicht nur Sorge um Frodo, sondern auch um Kalay. Je mehr sie auch in den Wald gingen, desto mulmiger wurde das Gefühl, wenn der Elbenprinz daran dachte, das die junge Frau alleine auf die Suche gegangen war.

Frodo saß auf der Treppen einiger Ruinen. Der Ruinen, wo Aragorn ihn schon einmal zur Flucht vor den Uruk - Hais verhalf. Erschöpft und auch leicht verwirrt durch den Einen Ring, der wieder und wieder versuchte seine Sinne zu verwirren, lehnte er schließlich an der Wand, des steinernen Gebildes. Jetzt hoffte er nur, Kalay und die anderen würden ihn nicht suchen. Aber wenn dies der Fall sein sollte, was Frodo für sehr wahrscheinlich hielt, so hoffte er, das es nicht Kalay war, die ihn finden würde.

Immer auf der Hut vor einem Angreifer des Bösen streifte Kalay durch den Wald, suchte nach Frodo und verlautete des öfteren seinen Namen, in der Hoffnung, das er sie erhören mag. So schwieg sie. In diesem Moment hatte sie etwas gehört. Es war nicht weit von ihr, sofern ihre Ohren sie nicht täuschten. Leise und schnell folgte sie dem Geräusch. Ein leises Keuchen war dies, das ihre Aufmerksamkeit schenkte. Und dieses Schnaufen kannte, ein Laut, den sie von vielen anderen wieder erkennen würde. Nach einigen Minuten laufen kam sie an einer Lichtung an, an der sich eine Ruine befand. Steine und dürres Gras waren alles, was sie momentan erblickte. Dennoch lief die Prinzessin leise weiter, suchte nach Frodo, bis sie ihn, als Kalay die Treppe des steinernen Gebildes erklomm, fand. "Frodo... wir haben dich gesucht." sprach sie behutsam zu dem Hobbit, der aufschreckte. "Komme mir nicht zu nahe!" zischte Frodo von sich und erhob sich von seinen Platz, der sich von ihr weg bewegte, die Stufen nach unten. Die Prinzessin wunderte sich und folgte ihm, was den kleinen Mann noch panischer werden ließ. "Ist alles mit dir in Ordnung? Du wirkst ängstlich..." Ironisch lachend unterbrach der Ringträger ihre Worte und versuchte weiter Abstand von ihr zu halten. "Angst, Kalay!? Oh ja... Angst das der ihr den Ring an euch nehmen wollt... So wie euer Cousin Boromir es tat und glaubt mir... ich werde mich diesmal nicht scheuen Stich zu ziehen!" meinte Frodo mit bedrohlicher und irgendwie unheimlicher Stimme. So kannte Kalay ihn nicht, was sie sehr beunruhigte. Aber seine Aussage über Boromir, mit dem er sie verglich, schmerzten dem Mädchen ebenso. Ein Schimmer von Tränen schoß ihr in die Augen. "Frodo... glaubst du wirklich, ich würde dich bestehlen!? Glaubst du allen Ernstes, bei all den Gefahren, die wir zusammen überstanden haben, ich würde dich des Ringes berauben?" antwortete die Prinzessin kleinlaut und blickte in die blauen Augen des Hobbits. Komischer Weise blieb Frodo stehen, obwohl er dies nicht beabsichtigte. Es verlangte ihm auf einmal, ihren Worten zu zu hören, nur, um ihr Glauben zu schenken. Ein tiefer Seufzer kam von ihr, als auch Kalay stehen blieb. "Frodo... ich habe vielleicht das Blut meines Cousins, aber ich bin ich und nicht Boromir selbst. So glaube mir, meine Freundschaft zu dir und den anderen sitzt tiefer, als alles andere auf der Welt. Ich habe immerhin geschworen, dir immer zur Seite zu stehen und dich zu beschützen. Ich habe sogar versprochen, mein Leben für dich zu opfern, wenn dies der Fall sein würde. Doch glaube mir, Frodo Beutlin aus dem Auenland, keines Wegs würde ich dich berauben, oder sonst irgendwelche Greuel gegen dich richten." Dann sank Kalay ihren Kopf, versuchte verzweifelt ihre Tränen zu unterdrücken, die ihr kamen. Allmählich merkte Frodo, das ihre Worte aus tiefstem herzen kamen und irgendwo lagen die Zweifel noch in seinem Herzen. Etliche Zeit verstrich, als der Hobbit die Kette, an der sich der Ring befand, heraus nahm und auf seine ausgestreckte Hand legte und die Bogenschützin lange ansah. Auch Kalay erhob ihren Kopf und starrte verwundert zum Ring. "Kann ich euren Worten wirklich glauben schenken? Ist eure Freundschaft, die ihr beteuert, Wirklich oder nur Schein?" sagte Frodo ernst, was sich dennoch traurig anhörte. Noch einige Zeit sah die junge Frau zum Ring, deren Worte sie hören konnte: "Kalay... werde Königin Mittelerdes... nimm mich an dich..." Wieder und wieder kamen ihr die Worte an ihr Ohr und bewegte sich langsam auf den kleinen Mann zu. Jetzt glaubte Frodo, das sie sicher dem Ring verfallen war und legte unbemerkt seine andere Hand an das Heft des Schwertes. Doch er wunderte sich, als Kalay sich vor ihm hinkniete und ihm auf die Stirn küßte. Lange, lange Minuten vergingen, als Frodo ihr in die Augen blickte und nach einer Antwort suchte. Die Prinzessin dagegen schenkte ihm nur ein freundliches Lächeln. "Ich habe dir doch versprochen, dich zu schützen mein Freund..." meinte das Mädchen fast flüsternd, bis auch Frodo ihr ein Lächeln schenkte. "Kalay... verzeiht..." Schnell unterbrach der Ringträger seine Worte wieder, als Kalay auf Stich sah, das im hellen Blau erstrahlte. Sofort wußten Beide, das Orks oder Uruk - Hais in der Nähe waren. Sofort spannte die Prinzessin ihren Bogen und stellte sich in Position und der Hobbit war nur fassungslos, verzweifelt. "Gehe Frodo! Tue deine Aufgabe! Ich werde dich decken..." meinte Kalay, die die Uruk - Hais schon kommen hörte. Schneller und schneller kamen sie näher. "Aber Kalay..." "Nun mach schon!" Zögernd und mit einem schlechtem Gewissen verschwand Frodo schließlich endlich, in Richtung Wasser. Kaum war er weg von Kalay, so standen hunderte von Uruk - Hais vor ihr. Der Kampf konnte beginnen.
 

Aragorn, Gimli und der Elb blieben plötzlich stehen und zückten ihre Waffen. Ihr Gehör und auch das leichte Beben des Boden kündigten die Armee des Weisen Zauberers an. Kurze Zeit später erschienen diese vor ihnen, die brüllend und mit hoch erhoben Waffen sich auf sie stürzte. Aber auch die drei Krieger stürzten sich auf die finsteren Wesen. Metall schlug auf Metall, Bögen schossen durch die Luft und durchbohrten sirrend ihr Ziel. Klirrend sauste auch die Axt des Zwerges, der brüllend und voller Kraft auf die wesentlich größeren Uruk - Hais, herab. Bei jedem Schlag, bei jedem Stoß und jedem Pfeilschuß fiel ein weiteres Wesen der dunklen Macht tot zu Boden, doch es rückten mehr und mehr an. Jeder wurde von einem oder mehreren angegriffen, die sich aber schnell und gut zu verteidigen wußten. Man zeigte keine Gnade, da auch ihre Feinde dies nicht beabsichtigten, keiner ließ einen auch nur entkommen und kein Uruk - Hai behielt sein Leben, das durch die Drei zunichte gemacht wurde. Der Kampf schien, als würde diese Schlacht nie enden, so unendlich viele finstere Gestalten rückten immer mehr und mehr an.

Sam rannte und rannte. Als er die Uruk - Hai hörte, hatte er sich schnell unter einem Busch versteckt und gewartet, bis die dunklen Truppen an ihm vorbei marschierten. Sobald sie außer Sichtweite waren, setzte er seine Suche fort und schreckliches vermutete der Freund des Ringträgers, der schnell zurück zum Lager stürmte, wo sich mit großer Wahrscheinlichkeit Frodo aufhielt, um den Ring in Richtung Mordor zu bringen. Geschwind, schneller als seine Füße ihn normalerweise trugen, rannte Samweis. Er rannte in der Hoffnung, seinen Herren nicht verpaßt zu haben und ihn dennoch beschützen zu können, wie er es Gandalf dem Grauen versprochen hatte.

Wieder wurden Merry und Peregrin Tuk von Uruk - Hais verfolgt. Und ein weiteres Mal war es wieder, um Frodo zu schützen, den sie allerdings nur aus sehr weiter Ferne gesehen hatten und verhindern wollten, das die Streitmacht Sarumans den Ringträger entdeckte. Zwar lieferten sie mit einigen Uruk - Hais einen Kampf mit ihren Schwertern ab, aber sie waren dennoch zu klein, das sie schnell gefangen genommen wurden. Sie wußten nicht, wohin, sie wußten nicht wieso, aber die beiden Hobbits waren nur froh, das Frodo sicher zum Wasser gelangen konnte.

Ein weiterer Uruk - Hai fiel zu Boden, mit einem Pfeil in der Brust stecken. Kalay schoß Pfeile ab und versuchte dennoch in Richtung Wasser zu gelangen, um Frodo ein weiteres mal schützen zu können, falls dieser wieder gefaßt werden könnte. Immer wieder flog ein Pfeil schnell wie der Wind durch den Wald, traf eines der Wesen, das Jammernd und voller Schmerzensschrei zu Boden stürzte. Irgendwann wurden es ihr wieder ein wenig zu viele, die nachrückten. Schnell steckte die Kriegerin ihren Bogen ein, riß den Umhang von sich und zog ein elbisches Schwert aus den Köcher des Bogens, der während der ganzen Reise In Schaft und Mantel versteckt war. So schlug sie weitere Uruk - Hais nieder, schnell und im gleichmäßigen Rhythmus des Geschehens. Das Wasser war nahe, das wußte Kalay, doch sie befand sich glücklicherweise nicht an ihrem Lagerplatz, wo Frodo sich wahrscheinlich befand. Dennoch, sie tötete einen Uruk - Hai nach dem anderen. Sie schoß auf des öfteren wieder Pfeile ab, wenn es ihre Gegner zuließen, da sie nicht so schnell nachrücken konnten. Ihre Pfeile trafen immer und vor allem schnell und tödlich. Ebenso wie eine Elbe beherrschte sie ihre Kampfkunst, was die Uruk - Hai schnell merkten, aber dennoch nicht zum aufhören zwingte. Wieder und wieder schoß sie einen Pfeil nach dem anderen ab. Wieder und wieder zog sie ihr Schwert, das einst ihrem Vater gehörte, nieder und tötete zum Schutz des Ringträgers und sich, bis sie wieder eine Gruppe von Uruk - Hais hörte. Doch, sie kamen nicht in ihre Richtung, sondern zogen eher an ihr vorüber. Zuerst dachte Kalay, man hatte Frodo gefangen genommen, doch dann sah sie es genau, als sie das nächste Unwesen zum Tod verhalf. Eine Reihe von diesen Monstern hatten Merry und Pippin gefesselt auf ihren Schultern - aber in diesem so scheinbar kurzen Moment, als Kalay wirklich nur den Bruchteil einer Sekunde die beiden Hobbits erspäht hatte, packte eines der Uruk - Hais sie an ihrer Tunika, riß die Prinzessin an sich, das ihr Kettenhemd ein großes Stück nach oben geschoben wurde und stieß mit seinem Schwert auf das Mädchen in den Bauch ein. Ein stummer Aufschrei ertönte von ihr und dennoch packte sie ihr Schwert und hieb es mit einer Handbewegung über sich, die den Uruk - Hai köpften. Noch einige schlug die Kriegerin schwach nieder, trotz des Blutes, das nur so aus ihr heraus rannte. Man hörte einen seltsamen Ton und alle Uruk - Hais in ihrer Nähe verschwanden allmählich. Die dunklen Wesen liefen an Kalay vorbei, die vor Schmerz und dem Schreck starr in die Richtung starrte, in der die Uruk - Hais mit den Hobbits verschwunden waren. Dann war sie alleine, als auch die letzten in ihrer Nähe verschwunden waren. In ihr riet der Schmerz, sich zum Wasser zu begeben und lief so dessen leicht schwankend und stark blutend zum Fluß, der etliche Schritte weit entfernt war.

"Sie werden weniger!" rief Aragorn dem Zwerg und Legolas zu, die wieder und wieder Uruk - Hais töteten. Sie hatten das Gefühl, das zwar ihre Gegner zurückgerufen wurden, aber diese einfach nicht aufgaben. Das war Gimli und Legolas nur recht, die ihre Waffen im Dauereinsatz verwendeten. Nur hatte Legolas ein seltsames Gefühl, als er einem Uruk - Hai mit einem seiner Pfeile bestückte und mußte auch bei dem Kadaver, den er zu Boden fallen sah, an Kalay denken und an Blut, das strömte.

Kühles Wasser.

So klar.

Das war das einzige was Kalay noch dachte. Kalter Schweiß rannte ihr vom Gesicht auf dem einige Strähnen ihres Haares klebten und ihre Augen waren geweitet. Der Schmerz wurde immer schlimmer und die Prinzessin zuckte zusammen, als ein weiterer Schmerz hinzu kam. Mit zittrigen Beinen begab sie sich ins Wasser, fiel auf die Knie und sah vorerst mit verschwommenen Blickes zu, wie sich ihr Blut langsam im Wasser ausbreitete. Doch, als sie sich setzte und genauer ins Wasser sah, traute sie ihren Augen nicht. Es war nicht nur Blut, das rote Lebenselixier, das ihr aus dem Körper wich, nein, sie sah nun, das sie ein Leben verloren hatte. Vor Schreck und Fassungslosigkeit fing sie zu schreien an. Ein Schrei, den man durch den ganzen Wald hörte. Dann sackte Kalay am Ufer zusammen. Schwer verwundet und unfähig, ihre Sinne noch im klaren zu halten.

Alle Uruk - Hai waren vernichtet und die drei Freunde wollten die Hobbits und Kalay suchen, als diese ein fürchterlicher Schrei sie bis ins Mark ängstigte. Besonders den Elbenprinzen, dessen Augen sich vor Sorge und Angst weiteten. "Kalay... KALAY!" Sofort rannte er, so schnell seine Füße ihn tragen konnten. Er hoffte, das Kalay nichts zugestoßen sei. Aragorn und Gimli versuchten zu folgen, doch sie verlogen den Elben schnell aus den Augen. Nichts und niemand hielt Legolas auf. Die Angst um seine Liebste war so groß, größer als die Gedanken an Frodo und seinen Freunden. Ihn würde es in diesem Moment nichts und niemand aufhalten können nach Kalay zu sehen. Schneller und schneller rannte Legolas in die Richtung, aus der der Schrei stammte. Immer weiter ließ er seine Freunde zurück, bis er am Flußufer ankam. Hastig blickte er sich um, bis der Bogenschütze Kalay im Sand liegen sah. Schwer blutend und schwach atmend. "Kalay... nein!" hauchte Legolas von sich. Ihm kamen Tränen und sofort stürmte er zu ihr, nahm sie vorsichtig in ihre Arme und legte eine Hand auf ihre Wunde. Die Prinzessin hatte die Augen geschlossen, die sie nur schwach öffnete. Glücklich, ihren Liebsten heil zu sehen, lächelte sie schwach. "Legolas... du bist hier..." sprach Kalay fast flüsternd. Der Elb nickte und sah dann seine Hand an, die auf der Verletzung lag, wie sehr sie schon mit Blut getränkt war. "Mein Leben scheint ausgewirkt..." "Nein Kalay... Kalay nein... du wirst wieder gesund. Deine Wunde wird sich schließen, dein Körper wird wieder zu Kräften kommen!" unterbrach Legolas schluchzend und voller Verzweiflung seine Liebste. In der Zwischenzeit stießen Gimli und der Streicher zu ihnen, die ebenfalls traurig und geschockt zu gleich waren. Sie konnten nicht glauben, das Kalay so schwer verletzt worden war. Besonders der Anblick, der dieses Szenario bot, erschütterte die beiden hinzugekommenen Krieger. Wie Legolas, weinend, die vor Blut überströmte Kalay hielt. In diesem Moment kamen Aragorn auch die Erinnerungen an Boromirs Tod. Doch die Prinzessin schluckte, versuchte, ihre Schmerzen zu ignorieren und strich sanft mit ihrer einen Hand, Legolas' Gesicht, das nun kleine und schmale Streifen ihres Blutes abbekam. Allerdings ignorierte der Elb dies. "Legolas... Geh mit Gimli und Aragorn den Uruk - Hais hinterher... sie... sie haben Merry und Pippin... Sie liefen Nord - westlicher Richtung..." keuchte die Kriegerin, die nun stark hustete. Ihre Kräfte ließen nach, was der Elbenprinz spürte. Seine Augen weiteten sich vor Angst und Sorge. Aragorn und Gimli traten schließlich näher. "Kalay... ihr werdet gesund... Ihr werdet nicht sterben... Legolas wird bei euch bleiben. Gimli und ich werden die Spuren von Merry und Pippin folgen." sprach der Streicher und legte seinen eine Hand auf die Schulter des verwunderten Elben. Als Legolas zu dem Zwerg noch blickte, um nach einer Bestätigung zu sehen, nickte Gimli. "Wir werden es diesen Ungeheuern zeigen! Und ihr beide folgt uns einfach nach. Eure Füße werden euch schnell zu uns tragen!" stimmte Gimli Aragorn zu. Vorerst schwieg der Elbenprinz, der Kalay sanft an sich drückte, die leise wimmerte vor Schmerz und ihre Wunder noch immer versuchte geschlossen zu halten. Dann nickte Legolas. "Wie ihr wünscht Aragorn... Nai tiruvantel ar varyuvantel i Valar tielyanna nu vilya..." ("Die Valar mögen euch auf eurem Weg unter dem Himmel hüten und beschützen.") "Das mögen die Valar auch bei eurer Seite, Legolas. Atenio!" sprach Aragorn auf die Worte des Elben und so zog der Waldläufer auch schon mit Gimli los, die der Fährte der Uruk - Hais folgten. Legolas blieb mit Kalay zurück und blickte sie lange an, bis er sie sanft in seine Arme nahm und das Mädchen in Richtung Lager trug. Tief in seinem Herzen führte Legolas nun einen neuen Kampf. Einen Kampf, den er mit sich selbst und seiner Hoffnung zu tun hatte. Seine Hoffnung, Kalay möge geheilt werden, ihr Leben möge nicht vorbei sein und er schwor, wenn seine Liebste sterben würde, das auch Legolas seine Hoffnungen aufgab und sein eigenes, unsterbliches Leben beenden würde.
 

Frodo stand einige Zeit am Ufer und versuchte mit seinem schlechten Gewissen ins Reine zu kommen. Immerhin hatte er an die Treue und Zurückhaltung der jungen Frau gezweifelt. So beschloß auch der Ringträger, seine Aufgabe für wahr zu nehmen und stieg ins Boot, als er eine bekannte Stimme hörte, die zu ihm rief: "Herr Frodo! Herr Frodo! Ich werde euch begleiten!" Es war Samweis Gamschie, der treue Freund von Frodo. Schnell rannte dieser zu ihm und innerlich war der Hobbit sehr froh, das Sam mitkam. Stürmisch umarmte Samweis seinen Herren und sahen sich an. "Ach Sam..." "Herr Frodo, ich habe Gandalf immerhin versprochen, euch nicht aus den Augen zu lassen. Und das habe ich auch nicht vor!" meinte Sam den Ringträger unterbrechend, der leichte Tränen der Erleichterung bekam. Aber auch Frodo war sehr erleichtert, seine große Reise nicht alleine antreten zu müssen. Samweis war ein treuer und liebenswerter Hobbit, der bis jetzt immer Mut an seiner Seite bewies. Lächelnd und dennoch ein Seufzen ausstoßend, klopfte Frodo seinem Freund auf die Schulter und hüpfte in das Boot. Vom Ufer aus abstoßend, in den Kahn landend, setzten beide ihren Weg fort, den sie vor Wochen schon einmal hier begonnen hatten. Diesmal, das wußten Beide, gab es kein Zurück mehr. Sie müßten nun endlich den Einen Ring wegbringen, der schon bald wieder Tod und Verderb über Mittelerde bringen wird.

Neue Wege 1 Teil 10

Hi Leute!
 

Ich habe es endlich geschafft. was sagt ihr dazu!? *g*

Nein, jetzt ehrlich. Ich arbeite gerade daran, für euch den nächsten Teil zu schreiben, der nun spannender wird, hoffe ich zumindest.

Hab euch alle lieb!
 

eure Kalay
 

9.
 

Dunkle Schatten lagen über Mittelerde. Die Völker der Welt wurden nun von den Armeescharen der beiden Türme Orthanc und Barad-dûr heimgesucht und auf grausame Weise verfolgt, gefoltert und gemordet. Feuer brannten in den Dörfern, wilde Völker griffen ihre Nachbarn an, mit denen sie Jahre lang in Frieden lebten und Saruman stand noch immer in Verbindung zu dem dunklen Herrscher Sauron.

Aber auch die Gemeinschaft zerfiel. Sie trennte sich wieder einmal und das für endgültig. Frodo und Sam hatten den Weg nach Mordor nun eingeschlagen, um den Einen Ring zu vernichten. Die anderen beiden Hobbits wurden von den Uruk - Hais verschleppt auf Befehl des Weisen Zauberers Saruman, der sie lebend brauchte des Ringes wegen, während Gimli und Aragorn die Verfolgung aufnahmen. Kalay und der Prinz von Düsterwald dagegen waren noch immer am Ufer der Furt. Alles entwickelte so, das jeder neue Wege einschlug. Überall herrschte Krieg, Tod und Unheil, selbst Elrond, der Herr von Bruchtal und viele, viele weitere Bewohner von Mittelerde wußten sich nicht einmal mehr zu helfen.
 

Lange und ziemlich nahe am Rande der Erschöpfung liefen Frodo und sein Freund in Richtung Emyn Muil, um den Ring der dunklen Macht zu beseitigen. Ihre Füße schmerzten, ihre Rucksäcke wurden schwerer und der Ringträger spürte, je näher sie Mordor kamen, wie sie der böse Einfluß des Ringes bemerkbar machte. Frodos Lungen schmerzten, je mehr Luft er atmete, seine Beine und Augenlider wurden schwerer und auch sein Kopf schmerzte, was alles vom Ring ausging. Seine Last wurde sogar so schwer, das der Ringträger sich einfach auf den Boden regelrecht plumpsen ließ. Besorgt lief Sam zu seinem Freund und kniete sich zu ihm. "Herr Frodo! Laßt uns doch eine Rast machen! Der Ring nimmt euch immer mehr Kraft." Auf die Worte seines Gärtners erhob Frodo den Kopf und sah ihm in die Augen. Sams Augen zeigten große Sorge und auch Angst. Doch der Hobbit holte tief Luft und lächelte tröstend. "Ja, in Ordnung Sam. Laß uns ein wenig ausruhen. Dennoch müssen wir den Ring schnell zum Schicksalsberg bringen." antwortete Frodo und Samweis schien zufrieden, der dann sich ebenfalls zu seinem Herren setzte und den Rucksack auspackte. Für sie beide holte Sam Lembras, das sie von Galadriel erhielten, heraus. "Mal sehen, was wir hier haben... Lembras!" meinte Samweis scherzhaft und gab einen Teil Frodo. Ein wenig erleichtert lächelte der Ringträger und nahm einen Bissen zu sich. "Dir vermag scheinbar nichts die Laune zu verderben Sam." Sprach der Hobbit, doch Samweis seufzte, als er zum donnernden Himmel sah. Ein Gewitter schien aufzuziehen. "Nur schlechtes Wetter läßt meine Laune trüben, Herr Frodo." antwortete Sam und beide aßen ihre Ration weiter. Ein weiterer Blick des hobbitischen Gärtner in Richtung Süd - Ost, wo von weitem schon das Blutrote Licht des Schicksalsberges zu sehen war, ließen Sam sein Gesicht betrübt wirken. "Mordor... das Land in Mittelerde, das wir auf keinen Fall aus der Nähe sehen wollen; und genau dort versuchen wir jetzt hinzukommen." Einige Zeit blickte Frodo seinen Freund bei diesen Worten etwas besorgt an, bis der Ringträger flüsternd meinte: "Wir sind nicht alleine Sam... wir wurden verfolgt." Beide sahen sich um. Frodo und Sam wußten, welches Wesen ihnen auf der Lauer lag, das versuchte ihnen den Ring zu nehmen.
 

Bruchtal erschien nicht mehr in dem hellen Schein der Sonne, die sich schon lange nicht mehr zeigte. Dunkle Wolken waren über das Tal gezogen, die den baldigen Krieg vorhersagten. Vor Kummer und Sorge schon fast ganz krank lag Arwen in ihrem Gemach, die ihre Gedanken an Aragorn und den Gefährten verweilen ließ. In Tagträumen sah sie nur, wie Arwen ihren Liebsten zum Manne nahm, mit ihm Kinder hatte und sie glücklich zusammen in Gondor lebten. Doch innerlich hatte die Elbe ein komisches Gefühl, was der Gemeinschaft des Ringes betraf. Nachts wurde sie auch von schrecklichen Träumen heimgesucht, in denen viele von den Gefährten verwundet oder gar tot waren. Jeden Tag betete Arwen, Tochter Elronds, das dies nicht geschehen war auf den Weg der acht Krieger.
 

Gimli und der Streicher liefen und liefen etliche Stunden, bis Aragorn stehen blieb. Verwundert und fragend drein blickend, stoppte auch der Zwerg. "Aragorn, ist euch nicht wohl?" erkundigte sich Gimli, der eigentlich ganz froh war, über die Atempause. Lange Zeit verstrich, ehe der Waldläufer antwortete. "Wir können Kalay und Legolas nicht im Stich lassen..." "Aber die beiden Hobbits ebenso wenig, Aragorn! Sie sind in tödlicher Gefahr!" unterbrach Gimli den Waldläufer barsch. Doch der Krieger sah nicht unbedingt freundlicher zu dem Zwerg. "Ist die Prinzessin etwa nicht in tödlicher Gefahr? Haben nicht wir die junge Frau und die Halblinge im Stich gelassen, als die Uruk - Hais angriffen?! So sprich Gimli! Sehe mir ins Gesicht und verrate mir, ob meine Autorität als Führer überhaupt noch in Frage kommt!" fauchte Aragorn, der sich dann nach den Worten auf seinen Felsen sinken ließ und sein Gesicht in seinen Händen vergrub. Etliche Zeit verstrich, bis der Zwerg sich seufzend in Bewegung setzte und dem Streicher tröstend auf die Schulter klopfte. Aragorn blickte Gimli ein wenig fragend an. Gimli überlegte schnell, wie er seine Worte aussprechen sollte, da Zwerge nicht gerade große Redner waren, wie jeder wußte. Der Sohn des Gloin war da ebenfalls keine Ausnahme. "Aragorn, ihr habt uns so weit gebracht, habt immer eine schützende Hand über uns alle gebracht, aber nun ist die Gemeinschaft zerbrochen und ihr sagtet doch so schön: Wir müssen nun unsere eigenen Wege gehen. Laßt uns Orks jagen gehen und die Halblinge aus ihrer mißlichen Lage befreien. Kalay wird sicher wieder gesund. Die Liebe unserer Bogenschützen ist groß und heilender, als jede Medizin und Heilkunst der Welt." meinte Gimli tröstend und versuchte kurz zu lächeln, in der Hoffnung, der Waldläufer würde neuen Mut fassen. Es schien zu funktionieren. Nickend und ein erleichtertes Lächeln gleitete über das Gesicht Aragorn, erhob sich dieser von seinem Platz. "So laß uns weiter ziehen, mein Freund und habe dank, für deine tröstenden Worte." Gimli war froh, wieder den alten Aragorn vor zu finden und so liefen beide weiter, auf den Versen der Uruk - Hais, die Merry und Pippin immer noch näher nach Isengard brachten. In Isengard lauerte Saruman, der noch immer hoffte, den Einen Ring der Macht in seinen Händen zu bekommen.
 

Noch immer brannte das Feuer, das die Gefährten vor dem Kampf noch am alten Lager am Fluss hatten. Es war nicht all zu lange her, als in dem Kampf mit den Uruk - Hais Kalay schwer verwundet wurde und allmählich an der Schwelle des Todes stand. Legolas, der sie als Erster verletzt vorfand, veranlaßte mit seinen beiden anderen Freunden, das er bei der Prinzessin bliebe und die Bogenschützen nachrücken wollten. Doch der Elb hatte Angst. Angst. Ein Gefühl, das Legolas bis heute noch nicht kannte und die Sorge um seine Geliebte immer und immer wieder anwachsen ließ. Schon lange hielt der Elbenprinz Kalay in seinen Armen, verband ihre Wunde mit einem herausgerissenem Stück Stoff seines Umhanges und versuchte die Blutung zu stoppen. Schweißperlen zeigten sich auf der Stirn des Mädchens, ihre Haare verklebt von Schweiß und sie atmete schwer. Sanft wiegte Legolas seine Liebste in seinen Armen und ihm kamen immer wieder Tränen. Der Elb wollte Kalay um keinen Preis der Welt verlieren. Sein Herz und seine Liebe hingen an ihr. Wieder und wieder betete er auf elbisch an die Götter, sie mögen Kalay wieder gesund werden lassen und ihr Leben erhalten. Aber es zeigte sich einfach keine Besserung. Die Stunden vergingen, das Feuer wurde langsam kleiner, das Legolas zwar wieder entfachte, aber mehr mit der Pflege seiner Geliebten zu tun hatte. Irgendwann glaubte Legolas, die Prinzessin würde frieren, als sie am ganzen Leib zitterte, wie Blätter, die vom Wind stark geschüttelt wurden. Schnell nahm er seinen Umhang ab und legte ihn ihr um. Aber es schien sich nichts zu ändern. Kalay hörte nicht auf zu zittern und wimmerte noch immer vor Schmerzen. Leise weinend und ständig seufzend senkte Legolas seinen Kopf und legte ihn sanft auf ihren. Er schluckte und versuchte Worte zu sprechen. "Garo trî, melethril! Garo trî..." (Halte durch, Geliebte! Halte durch...) hauchte der Elbenprinz von sich. Es ging Legolas immer noch nicht durch seinen Kopf. Wie konnte Kalay so schwer verletzt werden? Warum mußte es ausgerechnet ihr passieren? Wo war er nur und warum hatte er sie im Stich gelassen? Alles Fragen, die sich der Elb stellte. Wie sehr sein Herz schmerzte vor Sorge und Angst, um die Person, die sein Leben war und für die er sein unsterbliches Leben geben würde, nur, damit Kalay überleben würde. Die Gedanken ließen Legolas' Tränen, die über seine Wangen liefen, nicht versiegen. Das glitzernde Naß tropfte warm auf das Gesicht des Mädchens, das die Augen öffnete. Legolas merkte dies nicht und Kalay keuchte leise. "Legolas... Melethron..." (Legolas... Geliebter...) Fast wie ein Flüstern kamen die Worte der Prinzessin über ihre zitternden Lippen, die Legolas hörte und aufschrecken ließ. Sanft legte er seine Finger auf ihren Mund, um sie nicht weiter sprechen zu lassen. "Kalay... spreche nicht. So schone dich... du wirst nicht sterben, ich werde es zu verhindern wissen..." sprach der Elbenprinz heiser. Seine Augen verfingen sich in ihre, die fast zu verblassen schienen. Nur schwach und mit Schmerz verzerrtem Gesicht hob Kalay ihre eine Hand, um das Gesicht ihres Geliebten zu berühren. Trotz des Blutes, das an ihren Händen klebte, ließ Legolas dies zu und hielt auch ihre schwache und zitternde Hand an seiner Wange. Das Gesicht des Elben wurde wieder ernst und seine Augen füllten sich erneut mit Tränen. "Ir ech gwannag, aníran im gwa le gwanna." (Wenn du stirbst, will ich mit dir sterben.) Vor Verwunderung und auch Unglauben, weiteten sich die Augen des Mädchens. "Man, Legolas?" (Was, Legolas?) fragte Kalay schwer atmend und sehr leise, der es ein wenig schwarz vor Augen wurde und die Schmerzen allmählich unerträglich wurden. Die Augen vom Bogenschützen verrieten der Prinzessin mehr, als Worte es konnten und sie wußte, was er ihr eben auf elbisch sagte, entsprach der Wahrheit. Legolas liebte sie so sehr, das er ohne sie nicht mehr sein könnte. Aber auch ihr erging es so, wenn es bei ihrem Liebsten so wäre und sie brachte nur noch die Worte über die Lippen, ehe sie in Ohnmacht fiel: "Legolas... Nî meleth echî..." (Legolas... ich liebe dich...) Dann schlossen sich ihre Augen, die Schmerz dem Elben verrieten. Der Schreck fuhr in Herz und Mark von Legolas. Ungläubig drückte er Kalay an sich, sprach immer und immer wieder auf sie ein, sie möge ihre Augen aufschlagen und Tränen der blanken Angst strömten aus seinen Augen. Dann, aus lauter Verzweiflung heraus, legte Legolas seine Liebste auf dem Boden sanft ab, hielt seine Hände über ihre Wunde und schloß seine Augen. Obwohl der Elb wußte, das seine heilenden Kräfte nicht die stärksten waren, sprach er die Worte, die Kalay zurück ins Licht holen würden. "Kalay, lasto beth nîn, tolo dan na ngalad." (Kalay, höre meine Stimme, komme zurück zum Licht.) Der Elbenprinz gab die Hoffnung nicht auf und flehte die Götter noch immer an, Kalay nicht sterben zu lassen, der auch gleichzeitig schwor, seines ebenfalls zu beenden, wenn die Prinzessin sterben würde. Dann brach die Nacht herein.
 

Die Nacht war in der Emyn Muil so düster, man hätte die Hand vor Augen nicht sehen können. Der Wind schien hier auch unheimlicher und voller böser Magie zu heulen, das einem das Blut in den Adern gefror. Nichts desto trotz schliefen Frodo und Sam ruhig an einer Ebene zwischen den Felsen. Doch sie waren nicht allein. Ein froschartiges, schleimiges Wesen, nicht größer als ein Hobbit, kroch mit leisen Zischlauten auf den Ringträger zu. Kroch auf den Versuch hin, Frodo das zu nehmen, was vor langer Zeit diesem Wesen schon einmal gehört hatte und dessen Versand von dem Ring der Macht getrübt wurde. Es war Gollum, den Bilbo Beutlin aus Mitleid zu diesem Geschöpf einmal das Leben schenkte und es nicht übers Herz brachte, ihn zu töten. Langsam und immer näher an Frodo heran schleichend wollte dieser den Ring an sich nehmen. "Sie haben uns den Schatzzz genommen, diese Diebe... diese kleinen dummen Halblinge..." zischte Gollum vor sich hin, der kurz davor war, dem Ringträger die Kette mit dem Ring zu entnehmen, als Frodo und Samweis hochschnellten und Gollum zu fall brachten. Allerdings war das schleimige Wesen nicht auf den Kopf gefallen und stieß erst Frodo von sich, der danach gleich Samweis von sich hievte. Mit solch einer Kraft von Gollum hatten beide nicht gerechnet, der aber durch den Wahnsinn, der vom Ring ausging, eine ungeheure Kraft von Gollum ausging und dieser sich soeben auf Frodo stürzte. Zischend versuchte der Besessene nach dem Ring zu greifen, mit seinen großen, schleimigen Händen. Der Ringträger kämpfte dagegen hart mit Gollum, die förmlich um den Ring rangen, bis Sam Gollum von seinem Herren riß und nun diese beiden einen unerbittlichen Kampf führten. Die Gelegenheit der Ablenkung von Sam nutzte Frodo aus, der Stich aus seinem Heft holte und somit gewaltsam Gollum von seinem Freund riß und ihm hart im Genick packte. Stich tödlich an Gollums Kehle gerichtet der nur noch vor Angst und auch vor kranker Sehnsucht nach dem Ring röchelte. "Sieh hin Gollum! Das ist Stich! Du hast es schon einmal gesehen, nicht wahr?" zischte Frodo von sich und sein Gärtner erholte sich langsam von dem Kampf, der sich dankend zu seinem Freund gesellte. Gollum brachte auf Frodos Worte nur gurgelnde und krächzende Laute von sich.

Als sie am nächsten Tag weiterzogen, hatten sie um den Hals ihres Angreifers einen Strick gelegt. Wie ein Verrückter, was Gollum weiß Gott durch den Jahrelangen Einfluß des Einen Ringes geworden war, hüpfte dieser auf der Stelle, kroch auf den Boden und flehte jedesmal, man möge doch diesen Strick von ihm nehmen. Je länger der Ringträger die Worte hörte und je öfter er zu diesem grausigen und dennoch bemitleidenswerten Geschöpf blickte, bekam er allmählich Mitleid. Durch Frodos Kopf kamen Gedanken, ob er auch so aussehen und ebenfalls so ein verachtendes Verhalten bekam, sollte der Ring von ihm Besitz ergreifen. Hatte Gollum niemanden, der ihn hätte helfen und helfen können, so wie er Sam hatte? Sein Blick verfing sich dann nach etlichem Laufen mit dem von Gollum und Frodo sah Traurigkeit und irgendwo auch Einsamkeit. Der Hobbit wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Samweis am Tau von Gollum zerrte und wütend zu Frodo meinte: "Er wird noch die Orks zu uns locken, wenn er nicht aufhört zu Kreischen! Wir sollten ihn laufen lassen... er wird sowieso zu Grunde gehen..." Ein wenig entsetzt blickte Frodo zu seinem Freund und dann zu Gollum. "Vielleicht kann er uns aber auch helfen." sprach der Ringträger dagegen und lief einen Schritt auf Gollum zu. Auch Gollum ging kriechend und voller jammern auf Frodo zu. "Bitte nehmt es uns ab... Wir werden auch dem Herren dienen..." bettelte das armselige Wesen und kniete vor Frodo, dessen Herz sich erweichte, da er in Gollum sein Schicksal sah, wenn er der Macht des Ringes nachgab und ihm verfiel. Jedoch schoß Sam zu seinem Herren. "Herr Frodo! Wir können ihm nicht trauen! Er wird uns im Schlaf ausrauben!" beschwor Samweis seinen Freund. Doch Frodo legte seine Hand auf die Schulter seines Begleiters. "Er kann uns aber auch helfen Sam..." meinte Frodo und kam Gollum wieder ein wenig näher zu. "Du weißt, was für dunkle Mächte der Ring besitzt, kann ich dir Trauen, Gollum?" sprach der Ringträger schließlich weiter zu dem schleimigen Wesen, das zu Frodo aufblickte. Samweis schüttelte nur den Kopf. Aber Gollum nickte sehr und blickte starr zum Ring. "Ja, ja der Herr kann uns trauen wir schwören... wir schwören... es auf dem Schatz! Ja, wir schwören es auf dem Schatz!" bekundete Gollum und Frodo gab sich damit zufrieden. "Du kennst den Weg nach Mordor. Du bist schon einmal da gewesen. Bringe uns zum Schwarzen Tor!" befahl der Hobbit, als er Gollum das Seil um den Hals abnahm. Vor Freude, frei zu sein, sprang Gollum auf allen Vieren auf der Stelle auf und ab, bis er kurz zu den beiden Hobbits blickte und auch seinem Befehl nach ging. Gollum rannte los und die beiden anderen versuchten das schleimige Wesen in Richtung Schwarzem Tor zu folgen. Frodo setzte nun seine Hoffnung in Gollum, der von den Orks gefangen genommen, gefoltert und gebrandmarkt wurde, nur, um herauszufinden, wer im Besitz des Ringes war. Samweis dagegen traute diesem Geschöpf nicht im geringsten. Durch die Macht des Ringes, die Gollums Verstand und auch das seines Herren, vergiftete, machte sie unberechenbar, besonders Gollum. So schwor sich Samweis Gamschie, das er seinen Herren und Gollum keine Minute aus den Augen lassen wird.
 

Licht. Überall helles Licht, das nicht blendete. Rauschen von Wind, aber man spürte keinen. Wärme, die Legolas von Kopf bis Fuß befluteten. Um ihn herum sah er nur Licht und von weitem, an einem kleinen Punkt, entdeckte er einen Schatten, der zu ihm näher kam. Erst glaubte der Elb, es sein ein Feind, dagegen stand dann Kalay vor ihm, die ein langes, weißes Kleid trug und ihm ein liebevolles Lächeln schenkte. Legolas traute seinen Augen nicht. Seine Liebste sah aus, wie eine Göttin und er glaubte zu träumen. "Kalay... melethril..." ("Kalay... Geliebte...") hauchte der Elbenprinz mit Tränen in den Augen von sich, der allerdings von seiner Angebeteten unterbrochen wurde. "Legolas... Im tolo dan na ngalad." ("Legolas... Ich komme zurück zum Licht.) sprach Kalay, die ihm noch einen sanften Kuß schenkte, ehe sie wieder im Licht verschwand. Aber Legolas wollte ihr folgen, wollte sie an sich ziehen und festhalten, bis...

...Legolas fuhr erschrocken hoch und blickte sich um. Es war schon Morgen. Der Elbenprinz lag auf dem Boden und hatte etwa geschlafen? Außerdem: Wo war seine geliebte Kalay? Schnell sprang der Elb dann auf und wollte sie suchen gehen, als hinter den Büschen die Prinzessin erschien, die scheinbar unbeschadet schien und deren Kleidung voller Schutz und wie Lumpen an ihr herunter hingen. "Kalay... du... du bist geheilt...?!" keuchte Legolas erleichtert von sich und schloß das Mädchen freudig in seine Arme. Auch Kalay umarmte ihn innig, die ihm auch sogleich einen sanften Kuß schenkte. Noch nie waren beide so erleichtert und die junge Frau hatten den Elben zum ersten Mal so weinen gesehen. Es waren Tränen, die der Prinz vergoß, die sein Herz mit Erleichterung beseelte, da das Wesen, das er von ganzem Herzen liebte, noch lebte. In diesem Moment konnte Legolas nicht anders und er hatte auch keine Scheu, seine Tränen zu zeigen, die über seine Wangen liefen. Sanft strich Kalay nach der langen Umarmung die Tränen aus seinem Gesicht. Ihre Blicke verfingen sich ineinander. "Legolas... wir dürfen leider keine Zeit verlieren... Pippin und Merry... sie sind in Gefahr." flüsterte das Mädchen zu Legolas, der vorerst verwundert schien, bis er nickte. "Ich stimme dir zu... Wir müssen vorerst Aragorn und Gimli einholen..." fügte der Elb hinzu, der nur schwerfällig Kalay von seiner Umarmung preisgab, ebenso wie es der Prinzessin nicht einfach war, ihn los zu lassen. Doch sie gingen schnell zum Feuer zurück, machten dieses aus und sammelten ihre Waffen zusammen, die dann auch schon gemeinsam losliefen, immer den Spuren ihrer beiden Freunde nach, die noch immer versuchten, die beiden Hobbits aus den Klauen der Uruk - Hais zu befreien.

Einen halben Tagesmarsch entfernt saßen Gimli und Aragorn am Ende es Waldes, der sich am Rande des Flusses Anduin erstreckte, in der Hoffnung, Legolas und die Prinzessin würden noch zu ihnen stoßen. Das Gewissen von Aragorn hatte nicht zugelassen, das sie weiter liefen und lieber einen Tag zurückfallen ließen, statt die Bogenschützen in ihrer Verzweiflung zu überlassen. Aber auch dem Zwerg, selbst wenn es der Sohn Gloins niemals zugeben würde, hatte Angst um die Prinzessin und auch um den Elben. So saßen sie auf einen Felsbrocken, warteten und beschlossen allerdings auch, nur bis Sonnenuntergang zu warten, um die Uruk - Hais und ihren Gefangenen folgen zu können. Beide Krieger waren ganz unruhig und die Sorge um die Bogenschützin wuchs. Kalay hatte während ihrer Reise sich viele Wunden geholt, aber noch keine so schwere und doch sehr gefährliche, die ihren Tod regelrecht sicherte. Doch die Hoffnung wollten beide nicht aufgeben. "Aragorn... die Prinzessin... was meint ihr, würde Legolas tun, wenn sie stirbt?" fragte Gimli kleinlaut, da die Sorge selbst sein kleines, aber dennoch warmes Zwergenherz mit Besorgnis erfüllte. Als sich die Blicke vom Erben Isildurs und Gimli trafen, erkannte der Zwerg in Aragorns Augen Kummer und Hoffnungslosigkeit. Hatte er die Prinzessin und deren Überlebenswillen aufgegeben? Waren der Tod Gandalfs und Boromirs etwa zu schmerzhaft für ihn gewesen, das der Anführer keine Hoffnung mehr sah? Gimli konnte und wollte dies nicht glauben. Aber Aragorn seufzte schwer und blickte lange seine Handflächen an, die noch immer vom Blut des Feindes getränkt waren. "Wie viel Blut wurde in diesem Kampf um den Einen Ring vergossen? Wie viele Leben soll die Schlacht noch kosten, nur, damit in Mittelerde Frieden zwischen für die Völker herrscht?" dachte sich der Streicher und blickte noch immer trostlos zu Gimli, bis er schließlich eine Antwort gab. "Legolas würde mit ihr gehen. Seine Liebe zu ihr, ist stärker und er würde sein Leben nicht mehr als wert sehen." meinte Aragorn ehrlich und drehte sich um, dessen Stimme schon ohne Klang und Gefühl waren, das es den Zwerg schon fast erschreckte. Also hatte der Erbe Isildurs schon jetzt aufgegeben? Woher wollte er wissen, das Kalay Tod war? Gimli wollte nicht glauben, was er eben hörte. Legolas und Kalay, beide tot? Das konnte er nicht glauben. Tief in seinem Inneren glaubte Gimli fest an diesen einen Satz, der besagt: "Die Liebe heilt alle Wunden." und genau diesen Satz sprach Gimli laut aus, der in Gedanken versunken an seine beiden Freunde starr zu Boden blickte. Doch Aragorn sah auf, als er dies vernahm und zog darauf hin seinen Anhänger, den er eins von Arwen bekam, heraus und sah ihm lange an. In diesem Moment glaubte er, Arwen flüsterte zu ihm, mit den Worten: "Noch ist nichts verloren. Liebe ist stärker als der Tod." Und genau diese Worte waren wie ein Zauber, der Aragorns Herz wieder mit Hoffnung füllte, ihn mit wieder an die Errettung Mittelerdes und der Völker glaubte. Auch Gimli bekam dies mit und konnte sich ein erfreutes lächeln nicht verkneifen, als sie aufschreckten, da sie etwas auf sie zu kommen hörten und ihre Waffen zückten. Es mußten wohl noch Orks in der Nähe sein. So hoben Gimli und der Waldläufer Schwert und Axt, setzten zum tödlichen Angriff an und hielten Inne, als plötzlich Kalay und Legolas wohlauf vor ihnen standen. Wie Eis erstarrten die beiden, als die Bogenschützen erfreut, ihre Freunde anzutreffen, vor sich fanden. "Alae... Aragorn..." ("Sei gegrüßt... Aragorn...") sprachen Kalay und der Elb leise zu ihren Freunden, die ihre Freudentränen verbargen. Aragorn dagegen umarmte Beide erleichtert und glücklich, sie heil wieder zu sehen. Gimli ging auch auf sie zu, doch er blieb vor Legolas und der Prinzessin stehen, die ihn verwundert ansahen. Der Blick des Zwerges war ernst und finsterer Miene. "Wurde auch Zeit, das ihr noch antanzt meine Freunde!" kommentierte Gimli, der versuchte nicht seine Freude zu zeigen. Doch Aragorn und die Bogenschützen grinsten. "Wir sind auch froh, Gimli, dich und Aragorn wieder zu sehen." scherzte Kalay, die den Zwerg kurz umarmte und sich alle allerdings schnell wieder ernst ansahen. "Wir haben keine Zeit. Die Hobbits sind in Gefahr..." sagte schließlich Legolas, der in die Runde blickte und jeder ihm zustimmend nickte. Ihr Kampfgeist war wieder da und alle hatten nun neuen Mut und Kraft. "So laßt uns weiterziehen, in den Westen. Sie scheinen nach Isengard zu wandern. Merry und Pippin kommen dem Weißen Zauberer viel zu nahe." fügte Aragorn hinzu. Ein weiteres zustimmendes Nicken und so liefen sie auch schon los, auf der Fährte der Uruk - Hais, die ihre Freunde in Gefangenschaft hielten. Alle wußten sie, es würde ein Kampf auf Leben und Tod werden. Doch sie ahnten ja nicht, was alles auf sie und auch auf die Halblinge, die zum einen nach Mordor zogen und die anderen weiter in Richtung Sarumans Festung verschleppt wurden, noch auf sie zu kommen würde. Viele Abenteuer mußten sie noch bestehen.

Abenteuer, die all ihren Mut, ihre Hoffnung und ihre Freundschaft auf eine harte Probe stellen, das auch die Liebe zwischen Kalay und Legolas zur Prüfung wird.

Neue Wege 1 Teil 11

10.
 

Der Ringträger und dessen beiden Begleiter kletterten und liefen ohne Rat durch die Emyn Muil, als Frodo die Nase rümpfte. "Es riecht hier so faulig, als ob hier ein Morast in der Nähe wäre." entgegnete der Hobbit und liefen einige Meter weiter, als sie die Felsen hinter sich ließen und sich vor den Dreien eine weite und öde Sumpflandschaft eröffnete voller verdorrter Riedgräser und ein fauliger Gestank, das es einem die Tränen in die Augen stieß. "Das ist ein Morast... er hat uns in einen Sumpf geführt! So werden die Orks uns mit Leichtigkeit erwischen!" schimpfte Samweis, doch Frodo folgte Gollum, den er bis jetzt noch immer traute und ein wenig verwundert zu den Lichtern im Wasser sah. Gollum bemerkte die Blicke der Hobbits und drehte sich schnell um, der grölte: "Nicht hinein sehen! Tote Sümpfe haben sie es genannt! Viele Tote von einem vergangenem Krieg liegen hier! Menschen und Elben! Ihr uns folgen müßt!" So lief dann das schleimige Wesen voran, gefolgt von Sam und dem Ringträger, die ein wenig ängstlich waren, was ihren Weg betraf. Vorsichtig ließen sie ihre Blicke auf die Seite, wo Wasser und Lichter brannten, schweifen. Beide zuckten zusammen, als sie einige tote Krieger sahen, die wie Puppen im Wasser lagen. Bleich, ohne jegliches Anzeichen, das diese Wesen je einmal gelebt hatten. Dennoch folgten sie der Spur von Gollum, der diesen Weg scheinbar schon bei seiner Flucht vor seinen Peinigern angenommen hatte. Alle drei schwiegen sie lange, sehr lange, bis Frodo vor einem Wasserloch stehen blieb und tief hinein sah. Ein Elbenkrieger lag tot darin, der aussah, als breite er die Arme aus und je länger der Hobbit zu dieser Gestalt blickte und seine beiden Begleiter weiter liefen, schleichte sich wieder die Macht des Ringes zu dem Ringträger ein, dessen Atem schwer wurde, ebenso wie der Ring selbst. Als Samweis sich umdrehte, um nach seinen Freund Ausschau zu halten, erkannte der Hobbit nur noch mit Schrecken, wie Frodo ins Wasser fiel. "Herr Frodo! Nicht ins Wasser sehen!" schrie der Hobbit, doch es war zu spät und Frodo versankt im Sumpf.

Schwerelosigkeit beflügelte Frodo, allerdings war diese keines Wegs wohltuend noch hatte sie etwas herzliches an sich. Kälte, trübe und geisterhafte Gestalten, die ihn festhielten und ihn nach unten zu ziehen versuchten, umfingen hin. Angst stieg in Frodo hoch und er glaubte, das sein Ende nun gekommen ist und der Ring ihn den sicheren Tod gebracht hatte, bis eine Hand, mit langen dürren Fingen ihn am Umhang packte und aus dem Wasser zog. Hustend und nach Luft japsend, blickte Frodo auf, der Gollum erkannte, der ihn wütend anblickte. "Nicht... ins Wasser sehen... hat Gollum gesagt!! Gollum... Gollum..." zischte dieser und drehte sich um, den Weg weiter nach Mordor fortzusetzen. Sam half den verwunderten Ringträger auf, fragte ihn, ob es in Ordnung sei, doch Frodo dachte über Gollum nach, der ihm das Leben soeben gerettet hatte.
 

Dunkelheit herrschte über Mittelerde. Zwietracht. Haß. Mord. Verderb. All dies und mehr säte Saruman unter den wilden Menschenvölkern und Dunländern, die in den Bergen, an den Ebenen von Rohan lebten. Alle, bewaffnet mit Fackeln, Äxten und allem, was sie besaßen und als Waffen einsetzbar waren. Alle waren sie versammelt, machten sich bereit auf Verwüstung und Mord, die die zusammengescharrte Schar von Saruman den sicheren Sieg über Rohan bringen sollte, dem ersten Land, das zuerst einen Krieg verwickelt werden sollte. Immer mehr und mehr redete der weiße Zauberer den Bewohnern ein, sie müssen Kämpfen und sich an dem Volke Rohans rächen. "Ihr müßt eure Waffen erheben, gegen dieses Pack in Rohan, die, die euch eurer Land, das euch einst gehörte, nahm!" Tosendes Gebrüll und Jubel der Kampfeslust erklang aus den Kehlen der wilden Völker, die laut mit ihren Waffen aufstampften und es kaum erwarten konnten, in den Kampf zu ziehen, um zu Morden, zu Rauben und wahllos zu Schänden. Saruman war sich in dessen ganz siegessicher, der nun mit dem Untergang Rohans rechnete. "Gewinnt die Länder zurück, die sie euch gestohlen haben! Brennt jedes Dorf nieder!" rief der Istari die Menschen auf, die nun mit Fackeln und lauten Schreien loszogen, um nun die Dörfer von Rohan ein für alle mal zu vernichten.
 

Der Tag brach an und in einem kleines Dorf, in der Ebene von Rohan, machte sich ein Dorfvolk, wie gewohnt mit ihren stolzen, treuen und edlen Pferden an ihre gewohnte Tagesarbeit. Kinder spielten, die Frauen und Männer, die zu solch schweren und dunklen Zeiten dennoch bei Haus und Hof arbeiteten, kümmerten sich um die Ernte und alles, was sich an Arbeit am Haus ansammelte. Doch sie erschrecken, als sie aus der Ferne schreckliche und mit Haß gefüllten Gebrüll ertönte. Alle Menschen blickten sich um, als sie von einem Hügel aus die Dunländer und wildes Volk erkannten, das drauf und dran war, ihr Dorf anzugreifen. Männer schickten Frauen und Kinder zu den Pferden, in der Hoffnung, sie mögen gerettet werden. Angst und Panik erfüllte die Menschen, die selbst ihre Pferde zur Flucht vor der angreifenden Meute versuchte zu schützen. Eine Frau, die zwei Kinder zu einem großen und starken Rappen führte, verhalf ihrem Sohn und der Tochter zu Pferd. "Los! Reitet geschwind nach Edoras! Schlagt Alarm! Geht zu König Théoden! Nun macht!" befahl die Mutter, die das Gatter des Pferdes aufhievte. Das kleine Mädchen dagegen weinte vor Angst. "Mama! Ich will bei dir bleiben!" " Ich komme nach Kind... nun reitet schnell!" sprach die Mutter ein weiteres Mal, dann gab der Junge die Sporen und so ritten sie schnell, ohne zurück zu Blicken in das Dorf, das nur noch aus Flammen und mordenden Menschen bestand.
 

In den Goldenen Hallen von Edoras. Eilig ritten etliche Reiter in die Festung, die einen verletzten mit sich trugen, der schwer blutete und kurz vor seinem baldigen Tode stand. Ein Krieger brachte ihn in ein Zimmer, während die anderen Kämpfer sich um ihre verletzten Mitstreiter bemühten. Sofort kam auch eine junge Frau, mit langem, blondem Haar zu diesem Mann gestürmt, die traurig und voller Sorge zu dem schwer blutenden Krieger sah. "Was ist geschehen Éomer, mein Bruder?" fragte die junge Schönheit, die sofort die Wunde auswusch und versorgte. Es Théodred, der Sohn König Théodens, der im Kampf mit Orks schwer verwundet wurde. Auf die Frage seiner Schwester Éowyn seufzte der Krieger. "Orks griffen uns an. Alles geht von Isengard aus. Der weiße Zauberer hat sich den dunklen Mächten verschworen!" beklagte sich Éomer, der dann seiner Schwester aufhalf. Erwartungsvoll blickte die Frau zu ihrem Bruder. "Wir müssen unserem Onkel, dem König, von den Zuständen in Rohan berichten... und von den schweren Verletzungen seines einzigen Sohnes..." meinte Éowyn leise und so machten sich beide auf, zu König Théoden, der sich in der Halle seines Palastes Meduseld.

Eiligen Schrittes traten Éomer und seine Schwester vor dem König, einem sehr krank und zerbrechlich, wirkenden Mann, der gekrümmt und erbärmlich auf seinem Thron saß. "Eure Majestät, euer Sohn ist von Orks schwer verwundet worden!" sprach der Krieger mit besorgtem Blick zu dem König. Doch es zeigte sich keine Reaktion von Théoden, der nur vor sich hin starrte. Éowyn trat zum König vor und legte ihre Hand auf seinen Arm. "Mein König... Onkel... euer Sohn liegt vielleicht im Sterben!" hauchte die Frau von sich, die ebenfalls versuchte ihre Tränen zurück zu halten, die ihr aus Verzweiflung und Sorge kamen. Auch Éomer schritt mit ein, als sich noch immer keine Antwort von dem alten Mann erhören ließ. "Ihr müßt einem Krieg zustimmen! Saruman, dieser Verräter hat sich gegen uns verschworen..." "Saruman ist stets ein Verbündeter und Freund gewesen... Nicht wahr, mein König..." unterbrach eine leise und zischende Stimme den Krieger, die zu dem dunklen Eck neben Théoden blickten. Es war der königliche Berater, Grima Schlangenzunge, der langsam und schleichend zu dem König ging, sich neben ihn kniete und seinen Arm tätschelte. "Was quält ihr euren Onkel mit solch schrecklichen Dingen...? Warum macht ihr ihm das Herz noch schwerer?" meinte der Berater, der finsteren Blickes zu Éomer starrte. Der Krieger war außer sich, ebenso wie seine Schwester. "Schweigt Grima! Jedes Wort, das aus eurer gespaltenen Zunge ertönt ist schon verlogen! Ihr seid doch mit Saruman im Bund!" Der Mann war sehr erzürnt und voller Wut, das Éomer auf Grima zuging. Schlangenzunge erhob sich, ging in seine dunkle Ecke und blickte kurz verstohlen zu Éowyn, die den Saal verließ, um nach dem Sohn des Königs zu sehen. Éomer bemerkte die Blicke und packte sich Grima, den er eine Säule der Halle drückte. Vorerst hatte Grima Angst, dessen Augen sich weiteten. "Schon seit langem lauerst du meine Schwester auf! Und ich werde dies zu verhindern wissen, du Verräter!" zischte der Krieger wütend, der allerdings von einigen Wachen des Königs verschleppt wurde. Triumphierend und lächelnd ging Grima Schlangenzunge zu Théoden an dessen Seite. "Auf Befehl des Königs wird er aus dem König reich verbannt! Solltet ihr in Rohan wieder gesehen werden, soll er auf der Stelle getötet werden!" meinte Grima, der zum König sah, der nur noch nickte. So schleppten sie Éomer aus dem Saal, der sich zwar versuchte zu wehren, aber dennoch den Palast mit einigen seiner Krieger verließ.
 

Ohne Rast und ohne irgendeiner Aussicht auf erhoffter Rettung, wurden Peregrin und Meriadoc weiter von den Uruk - Hais in Richtung Isengard verschleppt. Hunger, Durst und Müdigkeit setzte ihnen zu, die noch immer gefesselt auf den Rücken dieser Wesen getragen wurden, um sie bei Saruman in Gefangenschaft zu nehmen. Die Schritte der Uruk - Hais schienen sich nicht zu verlangsamen und machten keine Rast, selbst nicht einmal der Hunger und die strahlende Sonne konnten ihnen etwas anhaben. Jedoch stoppten sie und ihr Anführer der Uruk - Hais rümpfte die Nase, als ob er etwas aufspürte und roch. "Was riechst du?" fragte ein anderer Uruk - Hai, was Pippin aufhorchen ließ. Merry dagegen kämpfte mit seiner Ohnmacht, da er am Kopf verletzt war. "Ich rieche Menschenfleisch!" antwortete der Anführer auf die Frage des Uruk - Hais, die dann ihren Weg weiter fortsetzten. "Aragorn..." nuschelte Peregrin zu sich, sich nun bemühte, seine Elbenspange, die seinen Mantel hielt, mit dem Mund zu öffnen und als Lebenszeichen seinen Freunden zu überlassen. Als der dies geschafft hatte, ließ der Hobbit sie zu Boden fallen und hoffte nun, das Aragorn, Gimli, Legolas und Kalay ihrer Fährte folgen konnten.
 

Dicht auf den Fersen der Feinde sprinteten die restlichen Gefährten den Uruk - Hais hinterher, die ihre beiden Hobbitfreunde entführt hatten. Gimli, der heftig keuchte und atmete, da er durch seine Größe nicht folgen richtig folgen konnte, schimpfte vor sich hin. "Seit drei Tagen und Nächten laufen wir, ohne Rast! ... Wenn man ein Elb oder Mensch ist, ist lange Strecken leicht zu schaffen! Aber wir Zwerge sind nur für Kurzstrecken zu gebrauchen." schimpfte Gimli, der kaum noch atmen konnte. Kalay, Legolas und der Waldläufer rannten dagegen immer weiter, immer der Richtung nach, in die die Uruk - Hais liefen. Auf einem Hügel gingen die Bogenschützen voran, um sich umzusehen, wo nun diese Gestalten hin liefen. "Legolas! Was sieht dein Elbenauge!" fragte Aragorn, der nun neben den Bogenschützen zum stehen kam. "Rohan... Heimat der Pferdeherren..." flüsterte der Streicher zu sich, als er die Landschaft sich ansah. Der Zwerg dagegen kämpfte sich noch den Hügel hoch. Kalay blickte gebannt zu ihrem Liebsten, der sich die Gegend genauer ansah, bis er schließlich meinte: "Einen Tagesmarsch sind sie von uns entfernt... in Richtung Isengard! Es ist, als würden sie von den Peitschen ihrer Herren getrieben! Ein böser Wille ist hier am Werk, der die Schritte dieser Kreaturen beschleunigt und die unsrigen hemmt." So gingen die Krieger weiter, begleitet von den Beschwerden des Zwerges im Hintergrund. "Ist in Ordnung! Der Zwerg wird es schon durchstehen!" In diesem Moment nahmen sie allerdings keine Rücksicht, um die Halblinge noch vor dem Tode zu retten. Immer weiter und weiter liefen sie, als Aragorn stehen blieb und etwas vom Boden erhob. Es war die Elbenbrosche, die Pippin fallen gelassen hatte. "Die Blätter Lothloriens fallen nicht ohne Grund..." meinte Aragorn und zeigte sie kurz seinen Freunden. Diese lächelten für einen Moment erleichtert auf. "Sie scheinen noch am Leben zu sein... wir müssen weiter. Sonst sind sie verloren." forderte die Prinzessin alle auf, die weiter gingen. Wieder zum Leid von dem erschöpften Zwerg. Der den ganzen Weg lang nur so vor sich hin babbelte und schimpfte.
 

Die Nacht brach heran. Nahe eines Waldes rasteten die Uruk - Hais, die nun am Rande der Erschöpfung waren. Pippin und Merry wurden unsanft zu Boden geworfen. Einige der Krieger, des weißen Zauberers sprachen untereinander, da sich viele unter ihnen schon fragten, weshalb Saruman die Hobbits lebend haben wollte. "Sie haben etwas... irgendeine elbische Waffe... der Gebieter braucht sie für den Krieg." Pippin bekam die Worte der Uruk -Hais mit, die über mit gierigen Augen des öfteren zu den Halblingen sahen. Schnell robbte der Hobbit zu Merry. "Merry... Merry, wach auf!" flüsterte Peregrin zu seinem Freund der aufsah. Pippin war noch immer aufgeregt. "Merry... Sie glauben, wir haben den Ring...!" "Psst... sobald sie merken, das wir ihn nicht haben, ist es aus mit uns!" unterbrach Meriadoc, der sich mit Pippin umsah. Überall schlecht gelaunte Orks und Uruk - Hais, die ebenso erschöpft und hungrig wirkten. "Wie machen hier Rast! Schlagt Feuerholz!" befahl einer der Uruk - Hais, worauf sich viele schon dran machten, am Waldrand einige Bäume zu fällen. Jeder zuckte zusammen, als ein stöhnen und ächzen zu hören war. Leise flüsternde Stimmen erklang im dunkeln der Nacht und selbst die Hobbits bekamen es ein wenig mit der Angst zu tun. "Merry... was ist das?" fragte Pippin, worauf sein Freund nur zum Wald starrte. "Es sind die Bäume... Wir sind am Fangornwald..." gab der Halbling leise zur Antwort, worauf beide nun noch besorgter schienen. Einer der Orks schlich um her, getrieben vom Hunger, der nun sabbernd zu den Hobbits sah. "Fleisch... der Hunger treibt mich in den Wahnsinn... So laßt uns diese leckeren Hobbits verspeisen..." "Der Gebieter will die Halblinge lebend und unversehrt!" widersprach der Anführer und stieß den Ork von den Hobbits weg. Doch dieser wurde nun noch gieriger. "Ihre Arme und Beine... die brauchen sie doch nicht mehr... Fleisch... leckeres Flei..." Weiter kam der Ork nicht mehr, da dieser niedergestreckt wurde, als der Anführer ihn tötete und alle anderen Uruk - Hais und Orks aufforderte, nun vom Kadaver dieses Orks zu essen. Die Situation gab Pippin und Merry eine Gelegenheit, um in den Wald zu kriechen, um vor den Orks und Uruk - Hais zu flüchten. Doch sie wurden zurück gerissen und auf den Rücken gedreht, die wieder in das Gesicht eines Uruk - Hais blickte und den Halblingen sein Messer demonstrativ hinhielt. "Es wird euch keiner hören... und ich werde euer leckeres Fleisch nun zu mir nehmen... es tut auch nicht weh..." sprach der Uruk - Hai, der schon zum Schnitt ansetzte, aber dieser aufgehalten wurde, als lautes Hufgeräusche zu hören waren. Reiter waren im Lager der Heerschar Sarumans. Es ereignete sich ein Kampf zwischen Uruk - Hais und Reitern Rohans, die alles nieder metzelten, was ihnen feindlich erschien. Mitten im Kampfgetümmel unternahmen Merry und Pippin einen weiteren Fluchtversuch. Robbten weiter und weiter, da keiner auf die Halblinge aufmerkte. Als die Hobbits versuchten sich aufzuhelfen, kam eines der großen Rösser auf sie zu, das sich aufbäumte und nun drohte es, Meriadoc mit seinen Hufen nieder zu trampeln.
 

Sam hatte es seit Tagen Sorgen bereitet, das sein Freund Nachts nicht mehr schlief und er sich sehr sicher war, das der Ring daran Schuld war. Nun saßen sie hier, in den Toten Sümpfen fest, um weiter in Richtung Mordor zu gelangen, wo sie den Ring vernichten sollten. Auch in dieser Nacht schlief Frodo nicht, ebenso wenig wie Gollum. Nur Samweis schlief, der sich in seinen Träumen weiter um das Wohl seines Herren sorgte. Im Stillen und Geheimen hatte Frodo den Einen Ring auf seine Hand gelegt und lange, wie im Wahnsinn ansehen und gestreichelt. Sein Eigen hatte er den Ring im Kopf genannt, seinen Schatz. Lange wurde dem Ringträger nicht bewußt, das immer mehr und mehr der Ring von ihm Besitz ergriff und seinen Verstand allmählich trübte. Aus seiner Trance wurde der Hobbit geholt, als er Gollum in dieser Nacht weiter mit sich reden hörte. Frodo stand dann auf, um sich zu Gollum zu gesellen, dem er noch immer dankbar war, für seine Errettung am Sumpf, als dieser durch die Macht des Ringes hinein stürzte. "Gollum? Oder besser gesagt Sméagol, habe ich recht? Du warst einst einem Hobbit nicht einmal so unähnlich!" sprach der Ringträger zu dem schleimigen Wesen, das zu Frodo blickte, als er seinen eigentlichen Namen hörte. "Sméagol...? Sméagol, so hatten sie uns einst einmal genannt... Mörder haben sie uns genannt... und haben uns fort geschickt." wimmerte Sméagol, der sich mit den Händen am Kopf hielt und hin und her wippte. Je länger Frodo diesem Geschöpf zusah, mußte er daran denken, wie er wohl sein würde, wenn die Macht des Ringes von ihm Besitz ergreifen würde. Angst und auch Mitleid über Gollum, machten sich in ihm breit, bis Sméagol sich wieder an Frodo wandte. "Der Herr sollte jetzt lieber schlafen... der Weg ist noch lang und erschwerlich!" sprach Gollum, worauf der Ringträger aus seinen Gedanken gerissen wurde und sich wieder auf sein Nachtlager zum schlafen bequemte. Dennoch ließen ihm diese Gedanken keine Ruhe.

Früh am Morgen hatten sich die beiden Hobbits und Gollum weiter auf den Weg gemacht, um nach Mordor zu gelangen. Leider mußten sie ihren Weg weiterhin durch die Toten Sümpfe nehmen, was Frodo und Sam nicht unbedingt glücklich machte. Keiner sprach auch nur ein Wort und alle konzentrierten sich auf ihren Weg. Man hörte nichts, kein Vogel, der sang. Kein Insekt das summte und surrte, nichts, aber absolut nichts, als ihre Schritte waren kaum wahrzunehmen, bis...

...schreckliches Kreischen ertönte. Ein Laut, den die Drei bereits kannten. Gollum und Samweis sahen zum Himmel, die etwas schwarzes am Himmel fliegen sahen, das aussah, wie ein Drache. Es waren Nazgûl, drei von ihnen, die auf diesen fliegenden Wesen ritten und über den ganzen Sumpf streiften. Gollum rannte zu einem alten Baumstumpf, das sich im verdorrten Gestrüpp befand. "Schnell! Sie werden uns foltern, So macht!" forderte Sméagol die Hobbits auf, worauf Samweis schon rannte. Nur Frodo rührte sich nicht und fiel schwer keuchend, so, als hätten die Schwarzen Reiter ihn ein weiteres mal mit einer Morgulklinge erstochen. Der Hobbit konnte nicht anders, als Frodo am Kragen zu packen und mit sich zu ziehen, in das Versteck, wo Gollum sich nun befand. Sie schwiegen und Samweis versuchte verzweifelt seinen Herren ruhig zu halten, der auch fast zu einem willenlosen Wesen zu verwandeln schien und der Ring versuchte Frodo auch zu lenken, ihn an zu stecken, das die Nazgûl ihn aufspüren konnten. "Nein, Herr Frodo... laßt euch nicht von der Macht des Ringes verleiten!" sprach Sam auf seinen Freund ein, doch dieser vernahm die Stimme wie aus weiter ferne, er konnte nur die Stimme und die Macht des Einen Ringes vernehmen. Noch immer flogen die Schwarzen Reiter über ihren Köpfen, auf der Suche nach dem Ringträger und dessen Last, die er mit sich trug, um sie Sauron zu überbringen. "Wir sind dem dunklen Tor schon ganz nah... ja... ganz nah..." flüsterte Gollum, der kurz zu den Hobbits blickte und schließlich weiter zu den kreischenden Wesen am Himmel sah. Lange Zeit verging, als diese endlich weiterzogen und die Drei somit aus ihrem Versteck konnten. Frodo ging es elend, er fühlte sich schwach und ihm schwindelte. "Ihr dürft jetzt nicht aufgeben Herr Frodo! Ich werde euch, wenn es sein muß, auf meinen Rücken weiter nach Mordor bringen..." sprach Samweis behutsam und auch flehend zu seinem Freund, der nur schwach nickte. Gollum ging voraus, gefolgt von den Halblingen.
 

"Ich glaube, wir haben sie abgehängt!" sprach Pippin völlig außer Atem, als immer tiefer und tiefer in den Fangornwald liefen. Sein Freund lächelte ein wenig gequält darauf. "Es dürfte auch keiner mehr von ihnen leben..." "Wo seid ihr! Ich werde euch eure kleinen Gedärme heraus quetschen!" brüllte eine Orkstimme in den Wald hinein, worauf die beide Hobbits auf den Schreck hin, als sie dieses Wesen von weitem sahen, sich schnell zu verstecken versuchten. In aller Eile kletterten sie einen großen und alten Baum, immer hastig und darauf bedacht, von dem Ork nicht entdeckt zu werden. Seit der Nacht, in der diese Reiter das Lager der Uruk - Hai angriff, verfolgte dieser hungrige wie vom Wahn getriebene Ork, mit gezücktem Messer in der Hand, die beiden Hobbits. Noch einmal, während Pippin und Merry auf den Baum eilten, blickten sie sich um. Aber der Ork war nicht mehr zu sehen. Erleichtert atmeten sie auf und glaubten, nun endlich frei zu sein. "Den sind wir los." meinte Merry sicher, doch dieser wurde allerdings vom Baum gezogen und auf den Boden geworfen. Über den Hobbit gebeugt kniete der Ork und hielt sein Messer starr auf den Halbling. "Merry!! Oh nein Merry!" rief Peregrin verzweifelt und hielt sich enger an den Baum als er merkte, das etwas am Baum nicht stimmte. Er erschrak. Ein Augenpaar blinzelte ihn an und der Hobbit deshalb vor Schreck zu Boden, was der verfressene Ork und sein Opfer nicht mitbekamen. "Nun wird dir niemand mehr helfen können!" sprach das Wesen finster und sabbernd zu Meriadoc, der vor Angst keinen Ton von sich brachte und die Augen schloß, der auf sein Ende wartete. Doch dann hörten auch der Ork und Merry ein knarrendes, stampfendes Geräusch, worauf sich der Hobbits schnell von dem Ork bewegte. Dies war auch gut so. Durch einen Luftzug fiel Meriadoc zu Boden, als der das dunkle Wesen von einem Baum, der sich auf Zwei großen Wurzeln, die wie Gliedmaßen aussahen, zertreten wurde und damit tötete. Die Erleichterung hielt nicht lange an, als Pippin und Merry von dem Baumwesen gepackt wurde und zu dessen Gesicht gehoben wurde. "M... Merry, was ist das!?" fragte Pippin stotternd, der sich versuchte aus den Klauen des Wesens zu befreien. Meriadoc antwortete nicht sofort und schluckte. "Das ist ein Ent, ein Wächter des Waldes..." "Ja, ich bin ein Ent und manche nennen mich Baumbart. Was seid ihr für welche? Für Orks seid ihr zu klein und auch anders gekleidet!" unterbrach der Ent Merry und sah sich beide noch immer genau an. Wie ein Kind, das etwas untersuchte, studierte er die Halblinge genau. "Wir sind auch keine Orks!" "Ja, genau! Wir sind Hobbits!" meinten die Beiden zu dem Wärter des Waldes, der sie allerdings ungläubig ansah. Auch Pippin und Merry merkten, das man ihnen noch immer nicht unbedingt Glauben schenkte. "Hobbits!? Noch nie gehört... Ihr seid mit dem Orks im Bunde..." "Nein! Wir sind vor ihnen geflüchtet! Man... man nennt uns auch Halblinge... Wir sind aus dem Auenland!" widersprach Meriadoc dem Ent, der die Hobbits noch immer in seinen Griff hielt und weiter in den Wald hinein lief. Aber der Baumhirte war nicht zu überzeugen. Dieser schien zu überlegen und schwieg deshalb einige Zeit, während die Halblinge weiter versuchten sich aus den hölzernen Krallen von Baumbart zu befreien. "Ich werde wohl den Weißen Zauberer um Rat fragen, was ich mit euch machen soll. Ob ich euch laufen oder vernichten soll." meinte der Ent. Nun war es den Beiden überhaupt nicht wohl in ihrer Haut, die dann nach einiger Zeit zu Boden geworfen wurden und zu einer im Licht stehen Gestalt aufsahen, die sich als der Weiße Zauberer herausstellte.
 

Der Tag war herein gebrochen in Rohan, im Lande der Pferdeherren. Aragorn, Gimli, Legolas und Kalay waren ohne Rast den Orks weiter auf den Fersen. Als der Elb zum rot gefärbten Himmel sah, meinte dieser: "Heute Nacht ist Blut vergossen worden!" Sorge machte sich in ihnen breit, die nun schneller liefen. Im Verlauf des Tages liefen sie auf den weiten Ebenen von Rohan, in der Hoffnung, schon bald auf die Orks zu treffen und die beiden Hobbits zu befreien. Plötzlich ertönte ein donnerndes Geräusch. Eine große Heerschar schien sich auf die vier Krieger zu bewegen. "Los! Versteckt euch hinter den Felsen!" forderte Aragorn seine Freunde auf und zog Gimli mit sich hinter einem der Felsblöcke. Auch die beiden Bogenschützen folgten der Anweisung, die nun still zu der Richtung sahen, aus dem das Geräusch kam. Reiter. Krieger auf ihren Pferden und die Flagge Rohans führend, ritten an ihren vorbei. "Es sind Krieger Rohans!" sagte Kalay erfreut, aber auch der Streicher schien erleichtert, der auch sofort aus den Felsen hervor kam. "Ihr Reiter Rohans! Was gibt es neues aus eurem Reich!?" rief Aragorn den Reitern zu, die abrupt ihr Pferd zum Richtungswechsel zwangen und auf den Waldläufer und dessen Gefährten zuritten. Legolas, Gimli und die Prinzessin sahen den Waldläufer ein wenig skeptisch an, als die Krieger sie mit ihren Pferden umzingelten und ihrem Kreis einschlossen. Ein Mann mit reichlich geschmücktem Helm trat auf sie zu. "Was machen ein Elb, ein Zwerg und zwei Menschen, besonders eine Frau, in der Riddermark!? Sprecht rasch!" fragte der Führer der Krieger und blickte streng zu den Vieren, die nicht wußte, ob sie nun als Feinde oder Freunde angesehen wurden. Aragorn wollte etwas sagen, doch Gimli legte seine eine Hand auf den Arm von dem Waldläufer. "Überlaßt es mir Aragorn!" bat der Zwerg und trat einige Schritte vor zu dem Heerführer. "Verratet uns euren Namen und wie geben unseren Kund!" meinte Gimli herrisch. Kalay, Legolas und der Streicher sahen sich nur mit gerunzelter Stirn und zweifelnd an. Aber auch der Führer dieser Truppe dagegen legte eine Hand auf das Heft seines Schwertes. "Man sollte euch mit dem Schwert niederstrecken, aber ihr reicht selbst nicht einmal bis an den Gürtel, damit sich es lohnen würde!" spottete der Krieger und Legolas wollte schon zu seinen Bogen und Pfeil auf den Krieger richten, um seinen Freund zu verteidigen, wenn Kalay und Aragorn ihn nicht zurück hielten. "Wir sind Freunde Théodens, die zwei unserer Freunde suchen." sprach Aragorn zu dem Führer, der nun ein trauriges und auch irgendwo verärgertes Gesicht machte. Es kam nicht sofort eine Antwort von ihm, der kurz zu Boden sah. "König Théoden vermag nicht mehr von Freund und Feind zu unterscheiden... nicht einmal in der eigenen Sippe." zischte der Krieger von sich und blickte ein wenig erzürnt zu den Vieren. Aragorn wollte aber nun keine Zeit verlieren und endlich die Hobbits befreien. "Habt ihr Orks gesehen, die zwei Hobbits bei sich hatten?" fragte Aragorn weiter und sah bittend zu dem Heerführer, dessen Gesicht sich zu einer ganz und gar traurigen und dennoch ernsten Miene wechselte. Legolas, Gimli und Kalay beunruhigte dies. "Die Orks die ihr sucht, sind alle tot und verbrannt. Dort hinten. Wir haben niemanden überleben lassen." Die Antwort erschreckte alle von den Vieren und der Krieger wendete sich zu seinem Pferd, das er schon bereit hielt. Kopfschüttelnd trat Gimli wieder vor. "Ihr könnt sie nicht getötet haben. Sie sind nicht größer Kinder!" sagte der Zwerg ungläubig. Aber der Kämpfer schwang sich auf sein Pferd und blickte ein weiteres mal ernst und auch ein wenig mitleidig zu den Fremden. Dann drehte er sich und zeigte in westliche Richtung. Als Aragorn, Gimli und die beiden Bogenschützen seiner Richtung folgten, in die der Heerführer hinwies, sahen sie Rauchschwaden den Himmel empor steigen. "Da werdet ihr nicht viel Glück haben..." meinte der Führer schließlich, der kurz Pfiff und ihm drei Pferde gebracht wurden. Drei ohne Reiter. Man reichte die Pferde Legolas, Aragorn, Gimli und Kalay, die ein wenig verwundert die prächtigen Tiere ansahen. "Nehmt diese Pferde, sie werden euch schneller voran bringen. Ich würde mir nicht allzuviel Hoffnung machen... Wir reiten weiter!" sprach der Krieger, der nun mit seinem Gefolgsleuten weiter zog und mit donnernden Galopp ihren Weg fortsetzten. Noch kurze Zeit sahen sich die Vier an, die dann auf die Pferde stiegen. Aragorn und die Prinzessin nahmen jeweils eines, während Gimli und Legolas es sich teilten, da der Zwerg ein wenig Angst hatte vor dem Pferd, was er natürlich nicht zu gab. So ritten sie schnellen Ganges dort hin, wo dieser Heerführer sie hingewiesen hatte.

Die Angst und Sorge um ihre beiden Freunde wuchs stetig, je näher sie den Rauchfahnen folgten, wo das Schlachtfeld der Reiter und der Uruk -Hais stattgefunden hatte. Als sie dort ankamen, starrten sie verschreckt auf den verkohlten Haufen Kadaver, der noch immer rauchte, aber nicht mehr brannte. Schnell stiegen sie von den Pferden und begaben sich zu den Überresten der Uruk - Hais. Aragorn und Legolas sahen sich außerhalb des Scheiterhaufens um, während Gimli und Kalay mit Axt und Stock die verkohlten Leichenreste durchwühlten. Etliche Zeit verstrich als der Zwerg entsetzt Luft in sich einsog und Kalay so auf sich aufmerksam machte. Ihre Augen weiteten sich vor Schreck, als ihr Blick auf das Stück Leder fiel. "Nein... das ist doch nicht..." "Ihr Gürtel..." unterbrach Gimli das Mädchen und drehte sich zu den beiden anderen um, die die Prinzessin gehört hatten. Traurigkeit und Schuldgefühle quälten ihre Herzen. "Wir haben sie im Stich gelassen..." sprach Gimli traurig, der sich den Arm von der jungen Frau tröstend umlegen ließ. Während Legolas ein elbisches Gebet für die tot geglaubten Hobbits vorbrachte, starrte Aragorn einige Zeit fassungslos auf den Haufen. Er schüttelte ungläubig den Kopf, bis ihn die schiere Wut über ihr Versagen und Machtlosigkeit über das Schicksal der Halblinge, wie alle glaubten, sie seien in den sicheren Tod des Kampfes umgekommen, sich zu Boden kniete und laut zu schreien anfing. Es war ein Schrei voller Schmerz, Trauer und Schuld, die das Echo wiedergab. Auch die anderen fühlten sich ebenso von diesen Qualen heimgesucht in ihrem inneren, das sie betrübt zu Aragorn sahen, der nun seinen Blick nachdenklich auf den Boden geheftet hatte. Doch die Augen des Streichers formten sich zu Schlitzen, der scheinbar etwas entdeckt hatte und deshalb mit seinen Händen über das dorre Gras strich. Es ließ die drei anderen aufmerksam werden. "Der Eine lag hier... der andere da..." murmelte Aragorn vor sich hin, der dann einige Schritte weiter ging, den Blick weiter auf die Erde gerichtet und von seinen Freunden gefolgt, die ein wenig verwundert schienen. "Sie... sie sind gekrochen und ihre Hände waren gefesselt..." fügte der Waldläufer hinzu und ging noch ein kleines Stück weiter, bis er im Gras ein Stück Seil hervor zerrte und es kurz in seiner Hand bestätigend hielt. Schnell warf er es weg und Kalay, Gimli und Legolas folgten, mehr verwirrt als wirklich realisierend für einen kurzen Augenblick, was es heißen könnte, das die Halblinge noch am Leben waren. "Dann liefen sie hier entlang..." "In den Wald hinein..." fügte Kalay hinzu, die mit großen Augen, den sprachlosen Waldläufer eingeholt hatte mit ihren beiden anderen Begleitern, die ein wenig verschreckt zu den Bäumen sahen. "Der Fangornwald...Welch Wahnsinn hatte sie dazu getrieben?" fragte Gimli, ehe er auch nur seine Freunde ansah, die sich gegenseitig zunickten und entschlossen, sich in den Wald zu begeben und die Hobbits zu suchen.
 

Frodo, Samweis und Gollum befanden sich auf einen steinigen Hügel. Noch immer folgten sie dem schnell vor sich hin laufenden Sméagol, der sie zum Schwarzen Tor von Mordor führen sollte. Von diesem Punkt aus, wollten sich die beiden Hobbits an den Feind vorbei schleichen und den Ring zum Feuer des Schicksalsberges bringen, um den Ring endlich zu zerstören. Plötzlich hörten die drei ein lautes Geräusch, gleich einer Armee die marschierte und so setzten Sam und der Ringträger mit ihrem Begleiter in geduckter Haltung den Weg fort, bis sie oben am Hügel, hinter Felsen versteckt, hinab zum Schwarzen Tor und einigen dunklen Kriegern sahen. Auf dieser Festung von Wand befanden unzählige Orks und Trolle, die das Tor überwachten. "Das schwarze Tor... Wenn das mein Alter uns sehen würde, der hätte einiges zu sagen..." meinte Samweis leise und lächelte kurz, während er ein wenig weiter vor rutschte, am Rande eines Felsenstücks. Gollum krümmte sich und windete sich vor Angst beim Anblick der dunklen Gefolgschaft Saurons. Frodo allerdings schien besorgt über Sam, der drohte, zu nahe am Rand des Felsen zu kommen. "Sam, sei vorsichtig!" forderte der Ringträger bittend und besorgt seinen Freund, der hinter sich auch das Jammern von Sméagol mitbekam. Aber Samweis drehte sich um, als er auf dem Bauch liegend zu seinem Freund sich umdrehte. "Sie werden uns nicht ent..." Seinen Satz konnte Sam nicht zu Ende führen, als der Felsen, auf dem er sich befand, sich löste und er mit diesen nach unten rutschte. "Sam!" rief Frodo nach seinem Freund, der aber auch gleich den mit Kies und Sand bedeckten, steilen Abhang herunter rutschte, um nach seinem Freund zu sehen. Allerdings hatten einige der Krieger, die menschlichen Blutes waren, die Staubwolke herauf wirbeln sehen und begaben sich zum im Kies stecken gebliebenen Sam, der bald drohte, entdeckt zu werden. Frodo sah, das diese Krieger näher kamen und er hatte auch seinen treuen und hilflosen Freund entdeckt, der noch immer um seine Freiheit kämpfte. Schnell lief der Hobbit zu Samweis, legte einen Arm um ihn und machte sich auch gleichzeitig kleiner, als er seinen elbischen Umhang, den sie von Galadriel erhielten, um sie warf und sie bedeckte. Nun traten die beiden Krieger an die Hobbits heran, das sie die beiden hätten mir ihren Schuhen berühren können. Doch sie fanden und sahen nichts, außer Stein, Stein und nochmals Stein. Mit dem Kontrollgang zufrieden und nichts entdeckend, gingen die dunklen Kämpfer zurück zu ihren Artgenossen, die nun durch das geöffnete Tor schritt. Als sie außer Sicht waren, nahm Frodo den magischen Elbenumhang von ihnen, der sie zu einem Stein werden ließ und half Sam noch aus dem Kies. "Ich werde alleine durch das Tor gehen..." "Und ich komme mit dir!" unterbrach Samweis lächelnd, der sich noch immer mit seinem Herren hinter den Felsen befand. Ein wenig fragend starrte Frodo seinen Freund an. "Du mußt nicht mit Sam, das weißt du." meinte dieser, doch Samweis lächelte. "Ich habe immerhin versprochen, dich nicht aus den Augen zu lassen." Auf diese Worte nickte Frodo und beide machten sich schon zum weitergehen bereit, in Richtung Tor. "Also, dann laß uns gehen!" sprach der Ringträger und ehe sie auch schon zum Tor wollten, wurden die beiden von Gollum, der zu ihnen stieß zurück gezogen. Sam sah wütend drein und Frodo war verwundert. "NEIN! Nicht hinein, sie werden euch finden! Sie werden ihn kriegen! Er wird ihn bekommen, aber wir werden ihm nicht geben... den Schatzzzz." kreischte Sméagol, der sich an Frodo klammerte. "Was soll das?" fragte Samweis sauer, der sich neben seinem Freund gesellte und zum Tor blickte in dem auch noch die letzten Krieger einmarschierten. "Sméagol kennt einen anderen Weg! Einen geheimeren Weg!" "Und das fällt dir erst jetzt ein!?" schimpfte Sam, der zum Tor sah, das sich ganz langsam wieder schloß, aber noch so offen stand, das man noch hätte durch gehen können. "Ihr hattet nicht gefragt!" war nur die Antwort auf Samweis' Frage, der zu Frodo blickte. "Er hat uns schon so weit gebracht Sam..." "Und wenn er uns reinlegt!?" unterbrach der Hobbit ärgerlich den Ringträger und Frodo sah noch einmal zu Gollum, der jammernd zu Frodo sah. Die Hobbits wagten noch einen kurzen Blick zum Tor, das nun sich laut schloß. Jetzt hatten sie keine andere Wahl, als den Weg zu nehmen, den Gollum ihnen riet. "So führe uns Sméagol." bat Frodo, der Sam noch schnell aufhalf und sie zu Dritt weiter zogen, in Richtung Norden.
 

Während in Isengard die dunklen Mächte weiter und weiter ihr böses Werk für Mittelerde weiter vervollständigten, zogen Pippin und Merry durch den Fangornwald, geschützt von Baumbart, der sie durch den Wald trug.

Aragorn, Gimli, Legolas und Kalay hatten indessen den Wald betreten und suchten nach ihren beiden Hobbitfreunden. Schon bevor die Vier auch nur einen Fuß in diesen Wald gesetzt haben, war es ihnen mulmig zu mute, da, wie jeder Bewohner Mittelerdes eigentlich wußte, das dieser Wald voller Geheimnisse und Gefahren war. Dunkle Geschichten und haarsträubende Erzählungen berichteten, das durch die magisches Kraft vom Wasser eines Flusses die Bäume lebendig und somit zum sprechen brachte. Legolas und auch die feinfühlige Kalay spürten, das dieser Wald sonderbar war. Der Waldläufer allerdings war die Ruhe selbst, der sich auf Spuren der Hobbits konzentrierte und Gimli versuchte seinen Freunden zu folgen, die durch ihre Größe es schon leichter hatten, über die großen, alten, knorrigen Wurzeln zu steigen. Kalay wich nicht von der Seite von Legolas, der innerlich sehr froh war, das er wenigsten für wenige Moment ihr nahe sein konnte. Irgendwann schien der Elb immer mehr um sich herum im Wald wahrzunehmen. Seine Begleiter folgten im auf Schritt und Tritt, da sie sich auf die Kenntnis des Waldelben verließen, der doch immerhin im Wald lebte und sich somit leichter zu recht kam, als seine Freunde. "Mein Herz fühlt sich schwer an, als ob wir von Kummer und auch voller Wut umgeben sind..." hauchte die Prinzessin in Legolas' Ohr, als beide kurz auf einer großen, fast steinernen Wurzel standen und sich umsahen, ob es Anzeichen von Merry und Pippin gab. Doch nichts war zu erkennen. Der Elbenprinz verstand was Kalay meinte, dessen Herz ebenso fühlt und strich ihr kaum merklich mit seinen Fingerspitzen auf ihren Handrücken, die beide ihre Arme hängen ließen. "Ich empfinde das Gleiche, was auch dein Herz durchfuhr... Wir müssen auf der Hut sein... Dieser Wald bringt viele Gefahren mit sich und damit meine ich nicht nur den Weißen Zauberer..." flüsterte der Elb sanft, der dann seine Hand von ihrer nahm, was das Mädchen schon fast wieder enttäuschte und liefen schließlich weiter. Hinter ihnen schimpfte und stöhnte Gimli, der noch immer nicht mit dem Tempo seiner Freunde zufrieden war. Aragorn war glücklicherweise immer mal stehen geblieben und wartete auf den Zwerg, die dann auch zusammen weiter suchten. Lange Zeit verging bei ihrer bis jetzt erfolglosen Suche, als Gimli sich von hinten meldete. "Dieser Wald ist so verdammt stickig, das einem die Luft schier wegbleibt!" Aber kaum einer nahm auch nur groß Notiz von seinem Gemecker. Legolas und Kalay sahen sich wieder um. Mit bewunderndem und auch ehrfürchtigem Blick betrachtete sich der Elb die von Moos und Flechten bedeckte Laubdecke über ihn und um ihn herum an. "Dieser Wald ist alt, uralt und voller Erinnerung..." meinte Legolas schließlich bewundernd, als sie ein Stöhnen und Ächzen hörten. Die Vier fuhren erschrocken zusammen und sahen sich um, bis auf Gimli, der mit seiner Axt in der Hand in Kampfposition ging. "Es sind die Bäume..." "Gimli! Zügle deine Axt!" meinten die Prinzessin und Aragorn, die einen Blick zu dem Zwerg warfen, der langsam und unsicher seine Axt sinken ließ. Nun endlich ein wenig Still folgte er seinen Freunden. In diesem Moment flüsterten Legolas und der Waldläufer miteinander, das doch ihr etwas merkwürdiges vorging und so vermuteten sie alle schließlich, das der Weiße Zauber, Saruman, in der Nähe sein mußte. Näher, als sie sich es sich erhofft hatten. Dennoch waren die Geräusche noch immer zu hören, die scheinbar von den Bäumen ausging. Nach einiger Zeit allerdings standen die vier Krieger eng beieinander und sahen sich um, als Legolas schließlich zu allen meinte: "Eine starke Macht bemächtigt sich meiner... der weiße Zauberer muß in der Nähe sein...und er kommt näher." Kalay, Aragorn und der Zwerg nickten zustimmend. "Saruman..." hauchte Gimli mehr zu sich, was die anderen jedoch mit vernahmen. Jeder nahm seine Waffe in die Hand. "So laßt unsere Waffen zücken..." flüsterte die Prinzessin, was schon fast sehr ironisch klang, worauf sie sich einen sanften Blick von Legolas einfing. Doch Aragorn sah noch einmal in die Runde, dessen Hand den Griff seines Schwertes fester hielt. "Laßt ihn nicht eine magische Formel sprechen, sonst sind wir verloren." forderte der Waldläufer flüsternd auf, worauf nun sich jeder bereit machte und Aragorn zu nickten. Konzentrierte Stille legte sich nun über sie. Gimli seine Axt fest in den Händen und jeden Moment zum Schlag bereit, die beiden Bogenschützen, die ihre Federn der Pfeile strichen und nur darauf warteten, ihre tödlichen Waffen auf den Feind los zu lassen. Ein Licht, weiß und voller blendender Helligkeit, kam auf sie zu und ehe es sich ganz vor ihnen zeigte, griffen die Vier gleichzeitig dieses Geschöpf, das in Licht eingehüllt war und sich für sie als Saruman verausgabte. Aber ihre Waffen prallten von der Gestalt ab und Aragorns Schwert glühte in seinen Händen, das er es fallen lassen mußte. "Ihr sucht die durch diesen Wald gekommen sind... dann würde es euch sicher interessieren, das es ihnen gut geht..." sprach die Stimme, die von dem Licht auskam und die Krieger blendete. Ehrfürchtig und auch mit viel Skepsis sahen sie zu dieser Gestalt. Die Stimme wirkte einigen von ihnen sehr vertraut. Aragorn trat einen Schritt vor, der, wie seine Freunde auch, noch immer vom Licht geblendet war. "So sprecht, wer seid ihr?" fragte der Waldläufer vorsichtig, als sich die Person einige Schritte weiter zu ihnen bewegte und somit auch das grelle Licht von dieser Gestalt verblaßte. Legolas, Aragorn und Gimli trauten ihren Augen nicht. Nur Kalay schien nicht zu wissen, wer vor ihnen stand. Es war Gandalf, in weißer Kleidung und einem hell leuchtendem Stab, der sie freundlich und grüßend anlächelte. "Gandalf?..." Legolas und Gimli verneigten sich vor ihrem alten Freund und Kalay tat es den Männern gleich. Aragorn dagegen lief auf den Istari zu. "Das ist unmöglich...Ihr müßtet tot sein..." meinte dieser noch immer nicht so wirklich glaubend und seufzte dennoch glücklich, ihren Freund doch nicht verloren zu haben. Gandalf dagegen ließ seinen Blick in die Runde schweifen. "Gandalf... Ja... Gandalf der Graue... so nannte man mich einmal... vor langer Zeit... Jetzt bin ich Gandalf der Weiße." sagte der Istari und alle lächelten, der kurz erzählte, wie er wieder ins Leben zurück gerufen wurde. "...Ich bin wiedergekehrt, jetzt, wo das Blatt sich wendet." So endete die Geschichte, die Gandalf seinen Freunden schnell erzählte, als er seinen Blick zu Kalay lange hielt und sie forschend und auch lächelnd ansah. Die Prinzessin dagegen schien verwundert und verlegen zu gleich, weil der Istari sie so anstarrte. "Und wer ist die junge Kriegerin an eurer Seite, meine Freunde?" fragte der Weiße Zauberer und sah Kalay direkt in die grünen Augen. Innerlich wurde Legolas rasend vor Eifersucht, was keiner ihm ansah und die anderen beiden Männer lächelten erfreut über ihre tapfere und schöne Begleitung, die Gandalf bemerkt hatte. Auch die Prinzessin hielt den hellen Augen des Istaris stand. Lächelnd und erfreut, endlich auch den anderen Gefährten ihrer Freunde kennen zu lernen, verneigte sich Kalay. "Mein Name ist Kalay, die Tochter des Treysesses vom vergangenem Osgiliath. Ich bin die neue Gefährtin der Ringgemeinschaft, werter Gandalf. Es erfreut mich, euch zu sehen." sprach die Kriegerin und lächelte. Noch etliche Zeit, nur einige Sekunden, hatte Gandalf das Mädchen nachdenklich angesehen, der ihr Lächeln erwiderte und seine Freude mit einem Nicken kund gab. "Es freut außerordentlich Prinzessin Kalay..." Aragorn, Gimli und der Elb gesellten sich neben Kalay und sahen erwartungsvoll zu dem Zauberer, der seinen Satz kurz unterbrach und seinen Blick noch ein weiteres mal in die Runde schweifen ließ. "Ihr scheint bis jetzt sehr gut an der Seite der drei Herren gekämpft zu haben, Kalay..." "Oh ja, das hat sie Gandalf! Sie ist eine begnadete Kämpferin in der Kunst des Bogenschießens! Sie hatte selbst Legolas einmal besiegt!" unterbrach prahlend der Zwerg die Worte von Gandalf der schmunzelte. Aber auch Kalay, Legolas und der Streicher konnten sich ein Lächeln nicht verkneifen. Auch Gandalf lachte, der sich allerdings dies nicht unbedingt vorstellen konnte, das es jemanden gab, der besser war, als Legolas selbst. Der Elb dagegen blickte spitzbübisch zu seinen kleinen Freund. "Das war unter anderen Umständen, Herr Gimli!..." sagte Legolas nur, der kurz einen liebevollen Blick zu dem Mädchen warf und sie diesen auch erwiderte. Die anderen erkannten ihre Geste nicht, die noch immer für einen Moment in ihrem Gespräch vertieft. "Kalay ist wirklich eine gute Kriegerin Gandalf. Sie hatte oft ihr Leben riskiert und sich bei jeden Kampf mit vollen Einsatz gut gegen die dunklen Mächte bewährt. Ihr Wille ist stark und der Mut groß..." "Ebenso wie ihr Vater... denn ich kannte... ich sah ihn vor langer Zeit einmal bei Elrond..." unterbrach Gandalf, der der Kriegerin väterlich über den Kopf strich, als sie verwundert in die Runde blickte, da auch der Istari ihren Vater zu kennen schien. Auch die anderen Anwesenden waren sehr überrascht und ihre Unterhaltung wurde ernst, als Gandalf wieder ernst im Gesicht wurde und er in die Richtung begann zu laufen, wo die vier Krieger aufgebrochen waren. "Wir dürfen keine Zeit verlieren. Eure Reise ist noch lange nicht vorbei. Der Krieg wird in kürze beginnen und Rohan soll das erste Ziel von Sarumans Kämpfern sein. Er will die Menschen ausrotten und die Welt in Finsternis stürzen." meinte Gandalf, der sich mit den anderen allmählich am Ende des Fangornwaldes befanden. Alle schwiegen sie, um die Worte des Zauberers auf sich wirken zu lassen. Keiner hätte je gedacht, das sich der weiße Zauberer Saruman sich gegen sie verschwor. Am Ende des Waldes, als sie wieder die verdorrte und weite Ebene von Rohan wieder erblickten und ihre Pferde vorfanden, die treu vor dem Fangorn gestanden hatten, blieb Gandalf stehen. Legolas, Kalay, Aragorn und Gimli standen schon bei den Pferden, die wartend zu ihrem älteren Freund sahen. Langsam und auch sich in der Landschaft umsehend, spitze Gandalf seine Lippen und einen merkwürdigen Pfeifton aus seinem Munde. Der Ton erschallte auf der gesamten Landschaft, so schien es den Kriegern, die auch davon überzeugt waren, das eine etwas Mystisches von dem Zauberer ausging und er dies in an die Umgebung weiter vermittelte. Doch Stille, bis aus einiger Entfernung das Wiehern eines Pferdes zu hören war. Ein großer, muskulöser Schimmel trabte auf sie zu. Die Prinzessin staunte nicht schlecht, als sie als erste Erkannte, was für ein Tier gerade zu Gandalf trottete. "Schattenfell... Fürst aller Pferde Rohans... Schon immer warst du stets ein treuer Begleiter..." sagte Gandalf mehr zu dem Schimmel, der sich auch kurz verneigte und über die Nüstern sanft strich. "Wir werden nach Edoras, zu König Théoden reiten und ihm seinen Verstand klären, den Saruman vergiftet." Alle nickten auf die Worte von Gandalf, als er dies sagte. Alle wußten, wenn der Istari sie an einen Ort führte, wo scheinbar jemand gebraucht wurde, konnte es das ganze Leben eines Einzelnen verändern. Das wußten sowohl Aragorn, Gimli als auch die beiden Bogenschützen, die sich nicht sicher waren, ob auch ihr Leben sich nicht vielleicht noch weiter verändern würde. Eins stand jedenfalls für Legolas und dem Mädchen fest: Egal was sein sollte, egal wo der andere war. Sie wollten immer für einander da sein und schworen sich, als sich ihre Blicke ein weiteres, aber kurzes Mal trafen, das sie sich und ihrer Liebe treu bleiben. Solange sie leben. Es war ein Blick, der für sie wie Worte waren und schon jetzt verspürten der Elb und Kalay die Sehnsucht nach dem anderen, das sie schnell verdrängen mußten. So schwangen sich alle der Krieger auf ihre Pferde, Gandalf voran, auf den Weg nach Edoras.

Was sie dort erwarten sollte? Das wußten sie nicht.

Was mit Pippin und Merry geschah, nachdem sie sich mit Baumbart weiter auf den Weg durch den Wald machten? Man weiß nur, das dies ein Erlebnis wird für die Beiden, das sie und auch das Leben Mittelerdes entschieden verändern würde und auch der Ringträger und seine beiden Begleiter hatten noch so vieles vor sich, das ihr Abenteuer schwerer den je werden ließ.
 

-* Fortsetzung folgt *-
 

So, ich hoffe, es hat euch gefallen und ihr könnt euch hoffentlich bald auf das nächste Kapitel freuen! ^^

Hab euch alle ganz doll lieb! *knuddel*

Eure Kalay
 

PS: BITTE GANZ VIELE KOMMENTARE!!! DANKE!!!

Neue Wege 1 Teil 12

HI Leute, okay, ich weiß, es hat gedauert und es tut mir auch millionen mal leid... ^^

Aber jetzt ist es ja vollbracht und ich habe es geschafft.
 

Hier mal Werbung:
 

Man kannte den langen und gefährlichen Weg der Gefährten.

Niemand kannte die Vergangenheit der Gefährtin Kalay.

Doch nun ist alles anders.

Demnächst:

"Der Erbe eines Sternes - Die Vergangenheit von Kalay"
 

11.
 

Plätschern von Wasser. Aber nicht, das eines kleinen Wasserfalls, sondern das Plätschern, das Gollum verursachte, als er in einem kleinen Bach versuchte, einen Fisch zu fangen und am Ufer die beiden Hobbits ihn begleiteten. "Bleibe ja in unserer Nähe Stinker!" "Sam! Warum gibst du ihm solch scheußliche Namen?!" fragte Frodo sichtlich verärgert seinen Freund, der zu Gollum sah, der noch immer den Bach entlang kroch, um einen Fisch zu erhaschen. Samweis dagegen war sehr verwundert und blickte fragend zu dem Ringträger. "Wieso? Weil er es nicht anders verdient!" verteidigte sich Sam. Doch der Gärtner bereute es schnell, als Frodo große Augen, sichtlich vor Entsetzen, machte und war darüber irgendwie verwirrt. "Du weißt doch gar nicht, wie er leidet!" zischte der Ringträger säuerlich, der an Sam ein Stück vorbei rauschte und zu Gollum sah, der lächelnd und triumphierend einen Fisch im Mund hielt. Sam war fassungslos. "Ich will ihm helfen Sam...!" "Er wird uns verraten! Er kann keine guten Absichten haben!" unterbrach sein Freund aufgebracht und Frodo wurde noch wütender. "Es ist meine Aufgabe, hörst du! ES IST MEINE AUFGABE DEN RING ZU VERNICHTEN!!! GANZ ALLEIN MEINE!!!" schrie der Ringträger und lief weiter, der seinen Blick nicht von Sméagol wendete. "Du solltest dich einmal reden hören!" mahnte Samweis nur noch traurig, ehe auch er weiter ging. Frodo schien es allerdings nicht zu kümmern. So verletzt wie in diesen Moment schien Sam noch nie gefühlt zu haben. Sein Freund, sein bester Freund, dem er immer und auch jetzt noch, treu zur Seite stand stritt sich mit ihm, schrie ihn an? Innerlich konnte der Freund des Ringträgers es gar nicht glauben. Noch etliche Male starrte Samweis ungläubig zu Frodo und dem unliebsamen Begleiter, die voraus liefen. Warum ließ sich Frodo so von Gollum in die Irre führen? War es der Ring, oder Frodo selbst, der ihn so Aggressiv und vor allem so feindselig werden ließ? Alles Fragen, die sich Samweis auf seinen Weg stellte. Sein Herz schmerzte, schon allein, weil es sehr weh tat zu spüren, wie sein Freund litt unter dem Ring und auch er die Seiten der dunklen Macht zu spüren bekam und das ausgerechnet von einem sehr guten Freund, für den er selbst bis in die tiefen Feuer des Schicksalberges gehen würde.
 

Unruhe und Tod lag in der Luft. Elrond konnte es förmlich riechen, schmecken, sehen und fühlen. Sorge umschloß sein Herz. Sorge um sein Volk, seiner Tochter und um Kalay. Lange, sehr lange glaubte der Halbelb einen Fehler begangen zu haben und die Prinzessin in den Krieg ziehen zu lassen. Doch, er mußte zugeben, das es ihre Bestimmung war, wie es ihre Eltern damals prophezeit hatten. Jetzt allerdings, war es zuspät, um noch irgend etwas daran zu ändern, das Kalay vielleicht ihr Leben bei diesem Kampf verlieren würde. Aber nicht nur er plagte sich mit Sorge. Seine Tochter, Arwen, dachte Tag und Nacht an ihren Liebsten Aragorn, Sohn Arathorns, den sie so vermißte. Selbst ihre neu gewonnene Freundin Kalay war ihr ans Herz gewachsen, so das sie hoffte, das ihr nichts passieren möge. Bald, schon sehr bald, würden beide den Anfang des Krieges mitbekommen, der sicher noch lange in Geschichten und Büchern zu lesen sein würde.
 

Während Merry und Pippin sicher von Baumbart, einem Ent oder auch Baumhirte genannt, durch den Fangorn geführt wurden, machten sich Gandalf mit seinen vier Freunden auf den Weg nach Edoras zu König Théoden. Lange sprachen sie nicht miteinander, höchstens Gandalf, der ab und zu Fragen von Aragorn und dem Zwerg, der hinter Legolas mit auf dem Pferd saß, da dieser Angst hatte. Sonst aber sprach man nicht. Bei ihrem Ritt war Kalay in Gedanken versunken. Keiner schien dies zu merken, was ihr nur Recht war. Vieles war in der kurzen Zeit geschehen, als sie sich den Gefährten angeschlossen hatte. Kämpfe, die Liebe zu Legolas, Gandalfs Rückkehr und der Kampf am Fluß. Dieser Kampf ging ihr nahe. Sehr nahe. Schon seit Tagen konnte sie nicht mehr richtig schlafen. Alpträume. Alpträume von Blut und Wasser. Bilder, die sie noch zu sehr in ihrem Gedächtnis verankert hatte und ihr sehr nahe gingen. Aber etwas in ihrem Leben, das sich seit einiger Zeit geändert hatte, ließ ihr nicht den Mut und die Kraft für ihre Mission nehmen: Ihre Freunde, wie die Hobbits, Gimli, Aragorn und auch die unendliche Liebe zu Legolas, der ihr bis in den Tod gefolgt wäre.

Kalay schwieg auf dem Weg. Nur gelegentlich beantwortete sie Fragen von Gandalf, der versuchte, ein Gespräch mit ihr anzufangen. Nach einiger Zeit ließ er das Mädchen, da er merkte, das etwas in ihr mit sich kämpfte und versuchte etwas zu verarbeiten. Doch die anderen drei Männer wurden unruhig und besorgt über den Zustand von Kalay. Sein Pferd etwas langsamer galoppierend und neben der Prinzessin herreitend gesellte sich Legolas mit Gimli zu ihr, dessen Sorge groß war. "Kalay... was bedrückt dich? Du bist seid einiger Zeit so still..." "Der Elb hat Recht... er kippt mir gleich vom Pferd, vor Sorge um euch, meine Schöne." fügte der Zwerg hinzu, was in diesem Moment, nach der Meinung des Elbenprinzen, unangebracht war. Kalay schüttelte nur leicht lächelnd den Kopf und schenkte Legolas einen lieblichen Blick. "Es geht mir gut... ich bin nur in Gedanken... das ist alles... So laßt uns ein wenig schneller reiten. Gandalf und Aragorn sind sonst eher in Edoras, als wir es sind..." sprach die junge Frau, womit sich Gimli und der Elb vorerst zufrieden gaben. Wie gesagt holten sie den Zauberer und Aragorn ein, um den Weg weiter nach Edoras zu folgen. Kalay ringte noch immer mit sich und ihren Gefühlen, die sie regelrecht überrollten. Die Liebe und Freundschaft tief in ihr, die sie aus ganzem Herzen für ihre treuen Begleiter entgegenbrachte, stärkte sie und besiegten die negativen Gedanken, die ihr seit einiger Zeit im Herzen schlummerten. Legolas dagegen wurde von mal zu mal unruhiger, was selbst der Zwerg hinter ihm vernahm. Zwar wirkte für Gimli die Versicherung um Kalays Wohlbefinden als wahr, doch der Elbenprinz kannte seine Liebste gut genug um zu wissen, das etwas mit ihr nicht stimmte.

Ein paar Tage brauchten sie, bis man von weitem Edoras auf seinem Hügel sehen konnte. Gandalf blieb mit Schattenfell stehen, ebenso wie seine vier Begleiter. "Edoras... und die Goldene Halle Meduseld, der Sitz König Théodens. Erwartet nicht all zu viel Gastfreundschaft. Dunkle Mächte herrschen hier..." sprach der Weise Zauberer zu ihnen. Alle nickten, die nun mit ihren Tieren weiter auf Edoras zuritten.
 

Dunkle Schatten legten sich über den Sitz Théodens, das von Trauer und auch Intrigen heimgesucht wurde. Éowyn, die Nichte des Königs, kniete weinend vor dem Totenbett von Théodred, dem Sohn von König Théoden. Er verstarb vor kurzem, da er bei den Kämpfen an den Furten des Isens verletzt wurde, als er gegen Orks kämpfte. Die Tränen der jungen Frau liefen ihr die Wangen herunter und ihre Hände klammerten sich nach Halt suchend am Laken des Bettes, wo der Tote lag. In ihrer Trauer bemerkte sie allerdings nicht, das der heimtückische Berater des Königs, Grima Schlangenzunge, herein geschlichen kam und zu dem Mädchen sah. "Er muß in der Nacht verschieden sein..." bemerkte Grima auf eine kühle und nicht unbedingt freundliche Art und Weise. Éowyn schreckte hoch, als sie die Stimme vernahm und blickte mit geröteten Augen und traurigen Blickes zu dem Berater ihres Onkels, der sich an die Bettkante setzte. Ihr Gesichtsausdruck wechselte von Trauer, in blankem Ekel und Entsetzen, was sie nicht wagte, vor Grima zu verbergen. "Geht! Laßt mich allein!" zischte die junge Frau von sich. Doch Schlangenzunge lächelte nur leicht vergnügt und beugte sich etwas vor, obwohl er schon sehr gekrümmt war. Gekrümmt von Gefangenschaft und Folter seines eigentlichen Herren aus vergangenen Tagen. "Ihr seid schon allein! Ihr seid allein, wenn ihr euch in eurem Zimmer befindet und die Nacht über euch herein bricht und euer Zimmer immer kleiner zu schrumpfen scheint... wie in einem Käfig." sprach Grima leise und sah das Mädchen starr an. Sein Blick hatte etwas verwirrendes an sich, was Éowyn verunsicherte und sie vom Totenbett aufstand. Sie wollte das Zimmer verlassen, doch Grima versperrte ihr den Weg. Dieser stand genau vor ihr. Von Angesicht zu Angesicht. Seine eine kalte und Klauen ähnliche Hand strich kurz sanft über ihre Wange, was die junge Frau in weitere Verwirrung stürzte. Seine Augen musterten ihr sanfte, helles Gesicht, das noch immer vom Lauf der Tränen gezeichnet war. "Schön und kalt wie ein Vorfrühlingsmorgen... Der Winter noch Einhalt gewährend und dennoch sanft..." hauchte Schlangenzunge von sich. Beide sahen sich lange schweigend an. Lange Zeit verstrich, bis Éowyn seine Hand weg schlug und ihn angewidert ansah. "Eure Worte sind wie Gift!" Nach diesen Worten verließ dann die junge Frau schnellen Schrittes den Raum des Toten und zurück blieb ein verwirrter und auch gekränkter Grima, der sicher auch in dieser Situation kein Mitleid bekommen hätte, selbst nicht, wenn man nun glaubte, er habe ein Herz.

Éowyn rannte und rannte. Sie wollte nur noch raus. Raus an die frische Luft. Es war einfach alles zu viel für die junge Frau. Erst wurde ihr Bruder Éomer aus Edoras verbannt, Grima lauerte ihr nach und ihr Onkel, König Théoden war nicht mehr er selbst. Der Wind wehte etwas stark, das ihr Haar und Kleidung nur so im Takt des Windes wiegten. Allmählich beruhigte sich die junge Frau, sah noch immer zu der Ebene, als sie auf einen aus Edoras zu bewegenden Fleck in der Landschaft entdeckte. Es waren vier Reiter. Diese kamen ihr nicht bekannt vor, noch trugen sie Kleidung, die zur Annahme verleiten ließ, das diese nicht aus friedlichen Absichten zu ihnen ritten. Auch die Wachen, die sich am Eingang befanden bemerkten dies und warteten dennoch still ab, ob nicht Anweisungen kommen würden. Eine weitere Windböe kam und riß neben der jungen Frau eine Flagge Rohans, die vom Wind davon getragen wurde. Es wirkte wie ein Zeichen, das scheinbar das Ende Rohans herauf beschwören würde. Besonders in Zeiten wie dieser.
 

Aragorn, Gandalf, Gimli, Legolas und die Prinzessin kamen vor dem Wall, der ihnen geöffnet wurde. Sie wußten, das dieser Empfang ihnen nicht mit freudigen Armen aufnehmen würden, zumal Théoden von Sarumans Handlangern beeinflußt wurde. Kalay, die neben Aragorn her trottete mit ihrem Pferd, erschrak, ebenso wie ihr Begleiter, da eine Flagge, die zu Rohan gehörte über sie vorbei wehte und zu Boden fiel. Beide sahen sich kurz an. Es schien ein Zeichen zu sein, das Rohans Tage schon bald gezählt sein würden und das Volk der Pferdeherren untergehen würde. Schnell versuchten sie allerdings dann mit Gandalf und den anderen beiden aufzuschließen. Die Menschen in Edoras blickten die Fremden mit mißtrauen an, da in diesem Krieg schon einige Niederschläge eingebüßt wurden und jeder sich sein eigener Herr war. Man traute nur dem König und niemanden sonst. Allerdings wunderten sich einige, das drei Menschen und ein Zwerg bei einem Elb zu der Goldenen Halle zu steuerte. So gingen sie alle ihren gewohnten Taten an, mit heimlichen und kritischen Blickes auf die eben eingetroffenen Wanderer.

Langsamen Rittes steuerten die fünf auf Meduseld, wo sich Théoden aufhielt. Auf direktem Wege noch, sah sich der Streicher noch einmal um. Das gesamte Volk war in Angst und Mißtrauen. Wie er befürchtet hatte. "War es jemals anders gewesen, wenn Krieg herrschte?" dachte sich Aragorn, als er zu den Stufen des Palastes herauf blickte, die noch aus einiger Entfernung leicht zu erkennen waren. Er wollte seinen Augen nicht trauen, als der Waldläufer eine wunderschöne Frau, mit langem, blondem, wehendem Haar und weißer Kleidung sah. Sich umsehend, um auch jemand diese Frau erblickte, merkte Aragorn, das die Bewohner dem Blicken der Reisenden auswichen. Als er wieder zu dieser Frau sehen wollte, war diese allerdings verschwunden und ohne noch einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden, folgte er seinen Freunden weiter.

Vor dem Stufen nahm man Gandalf und dessen Begleiter die Pferde ab, die dann die Stufen herauf gingen. Oben angekommen, hielt ein Wachmann mit seinen beiden Lantzmännern die Fünf an. "Ihr müßt eure Waffen ablegen. Ihr könnt nicht bewaffnet vor dem König treten. Auf Befehl von Grima Schlangenzunge, dem Berater des Königs." meinte der Heermann und blickte lange alle an. Ein wenig verwundert starrte er auch Kalay an, die fragend in die Runde sah. Gandalf nickte nur, das sie alle der Aufforderung nachgehen sollten. Gimli gab zögernd seine beiden Äxte ab, die er einem der Krieger in die Hand regelrecht drückte, Gandalf mußte nur sein Schwert vom Gürtel schnallen und die anderen drei hatten da etwas mehr. Ein wenig verschmitzt schmunzelten Aragorn, Legolas und Kalay, als sie ihre Waffen ablegten. Als dies geschehen war, wollte man sie noch immer nicht durch lassen. "Euren Stab, Gandalf Sturmkrähe!" befahl der Mann wieder und zeigte auf dessen Zauberstab. Der Zauber schien verwundert und krümmte sich leicht, was die anderen schon zu verstehen gab, das Gandalf um keinen Preis der Welt seinen Stab abgeben würde. "Ihr wollt einem alten Mann die Gehhilfe nehmen?" fragte Gandalf die Krieger wehleidig, worauf auch seine Freunde bittend zu den Wachen sahen, die nur seufzend sich umdrehten und sie in die Halle führten. Damit ihr Schauspiel dem ganzen Echtheit verlieh, stützte Legolas den Zauberer am Arm und die anderen wichen nicht von seiner Seite. Als nun alles endgültig mit den Wachen geklärt wurde, folgten Gandalf und seine Freunde dem Krieger, der sie in die Halle führte. Vor ihnen saß ein blasser und sehr kranker Mann, der auf einen Thron saß. Es war König Théoden, dessen Berater, Grima Schlangenzunge auch schon neben ihm saß. Finsteren Blickes und sich siegessicher sah Grima zu Gandalf und dessen Begleiter. "Was stört ihr hier, ihr seid hier nicht willkommen." erhob Schlangenzunge seine Stimme gegen die Fremden, die auch von den Wachen des Königs mit großer Aufmerksamkeit beobachtet wurden. Dies merkten Aragorn und seine Begleiter, die sich innerlich auf einen Nahkampf vorbereiteten. Grima wendete sich währenddessen schnell an Théoden, dessen Verstand immer mehr und mehr vergiftet wurde. "Mein Herr... Dies sind Störenfriede... warum solltet ihr sie willkommen heißen, die euch nur stören und euch etwas anhaben wollen." flüsterte Grima zu dem König, der nun sich an die Fünf Reisenden wendete. Die Wachen allerdings folgten den Schritten von Legolas und den anderen. Immer darauf bedacht, den König bei Gefahr zu schützen. "Warum... sollte ich euch willkommen heißen... Gandalf Graumantel?" murmelte Théoden schwach und wurde von seinem Berater bei seinem Tun und Worten bestätigt, der sich auch sogleich erhob. "Wohl weise gesprochen, mein Herr und Gebieter... Ihr sollt nun aus dem Reiche von Rohan verbannt werden!" befahl Schlangenzunge, doch Kalay, Legolas, Gimli, Aragorn und Gandalf blieben stehen. Sie dachten nicht im Traum daran, sich von diesem Schwindler und Gauner von ihrem Vorhaben abbringen zu lassen. Doch nun löste sich der Zauberer von Legolas und erhob seinen Stab dem König entgegen. Verschreckt blickte Grima den Stab an und sah wütend und ebenso verzweifelnd zu den Wachen, die nun allmählich auf die Fremden zugingen. "Ich hatte euch Befohlen, auch dem Stab weg zu nehmen! Nehmt sie gefangen!" zischte der Berater des König zu den Kriegern und Beschützern von Théoden, der nur noch zusehen konnte, wie der Istari immer näher auf Théoden zuging. Die Wachen dagegen wollten auf Gandalf, der Rückendeckung von seinen vier Freunden bekam. Aragorn und Legolas teilten viele Schläge und Hiebe aus, die Prinzessin dagegen etliche Tritte und der Zwerg bevorzugte es, den Gegnern den Boden unter den Füßen weg zu reißen. Etliche Männer gingen zu Boden, versuchten intensiv ihren Herren zu schützen, doch die vier Begleiter von Gandalf schienen unbesiegbar. Théoden blickte kranken Blickes zu dem Zauberer, der noch immer seinen Stab ihm entgegenstreckte. "Ich werde euch befreien von den dunklen Mächten, die schon zu lange euren Verstand trübten!" sagte Gandalf behutsam zu dem König, doch dieser fing hysterisch zu lachen an, was alle im Raum aufschrecken ließ. "Glaubt du, Gandalf, du könntest meine Macht unterbinden? Wenn du diesen Körper vernichtest, vernichtest du auch Théoden." Nach den Worten, die nicht die Worte des Königs von Rohan waren, kam ein großer Energiestoß von ihm aus, der Gandalf zu Boden fallen lassen sollte, doch auch der Istari hatte noch einen Trumpf im Ärmel. Gandalf legte seinen Umhang ab und erhellte den Raum durch seine große und neue errungene Kraft, das die Luft nur so von Magie und weißer Macht zu knistern schien. Alle schreckten auf. In diesem Augenblick versuchte Grima zu flüchten, als Gimli auf dessen Umhang tritt und so den Berater des Königs zu Boden fallen ließ. Er wollte wieder aufstehen, doch der Zwerg stellte sich Arme verschränkend vor ihm stand. "Das würde ich lieber unterlassen, wenn euch euer Leben lieb ist!" drohte Gimli, mit strengen Blick. Grima war nun gefangen und schien verzweifelter zu sein, als zuvor. Er merkte auch, das dieser Zwerg keine Gnade kannte, was mit seinen Gegnern anginge. Doch Gandalf versuchte weiterhin gegen den Bann von Saruman anzukämpfen. Den Zauberstab gegen Théoden gestreckt, ging Gandalf immer weiter und weiter auf den besessenen König zu, der scheinbar vor Schmerz und Pein wimmerte. In diesem Augenblick kam die Nichte des König hinzu, die dieses Szenario erblickte und sofort ihrem Onkel zur Hilfe eilen wollte, wenn Kalay und Aragorn sie nicht aufgehalten hätten. Éowyn wehrte sich, dich beide hielten sie an ihren Armen. "Nein, geht nicht zu ihm... man versucht dem König zu helfen." sagte Aragorn beruhigend zu der blonden Frau, die dann schließlich nachgab und nur noch zusehen konnte. Gandalf kam dem König immer näher, der wider leise und drohend zu ihm sprach: "Du wirst mich nicht bezwingen können, Gandalf. Keiner kann Saruman aufhalten!" Als der bessene Théoden zu einen weiteren Energiestoß ansetzen wollte, um den Istari vor sich zu verletzen, setzte Gandalf zum Gegenangriff gegenüber, als es einen lauten Schlag tat und alles im Saal still lag.
 

Ein kleines Rinnsal an Blut lief an der Schläfe des Weißen Zauberer Saruman herunter. Eine Wunde, die Gandalf ihm durch seine neu errungene Macht zugefügt hatte. Verwunderung und auch Wut überkamen den Zauberer aus Isengard, der nun geschlagen war. Für dieses Mal. Man hatte seinen Bann, den König Théoden ausgesetzt war, gebrochen und nun wurde die Wut, die Saruman hatte, größer, als die der Uruk - Hais, die blutrünstig durch die Lande zogen.
 

Théoden keuchte. Alle Leute im Saal konnten nicht recht begreifen, was so eben geschehen war. Nur die Krieger, die Gandalf in die Goldene Halle Medulseld begleitet hatten, traten nähe, als der Zauberer lächelte. "Nun, mein König, nun werdet ihr bald wieder der sein, der ihr einmal wart..." Verwundert über die Worte von Gandalf, trat Éowyn näher, kniete neben ihrem Onkel, dessen Aussehen sich wandelte. Sein langes, dünnes und fast weißes Haar wurde kurz, dicht und von hellem blond. Seine kranke, blasse und runzlige Haut verfeinerte sich, wurde wieder zu neuem Leben erweckt und voller Farbe und die glasigen Augen nahmen wieder gesunden Glanz an. Es schien auch, als Théoden seine erstaunte und auch glückliche Enkelin erblickte, wieder zu erkennen. "Éowyn... meine Enkelin... Ich, hatte das Gefühl, das ich nicht hier gewesen war, als die lange Zeit..." meinte dieser schließlich, der Éowyn umarmte und verwundert sich im Saal umsah. Doch Gandalf trat einige Schritte auf den König zu. "Eure Majestät würden sich besser fühlen, wenn ihr euer Schwert in die Hand nehmen würdet." meinte der Istari und schon kamen einige Wärter, die ihrem König sein Schwert brachten. Ein reicht geschmücktes Stück. Vorsichtig erhob sich Théoden aus seinem Thron, der dann seinen Arm seinem Schwert entgegen streckte und es langsam, voller stolz es aus der Scheide zog. Einige Zeit sah sich der König sein Schwert an, der schließlich dann mit wütendem Blick und erzürntem Gesichtsausdruck zu Grima sah, der von zwei Wachen an den Armen gepackt wurde. "Ich erinnere mich..." sagte Théoden nur, als der Berater des Königs von den Wachen aus dem Raum gezogen wurde, gefolgt vom König und den ganzen Menschen, die sich in der Halle befanden und verfolgten den Blick, von Théoden. Grima Schlangenzunge bekam es schon mit der Angst zu tun, als er den wütenden König, mit dem Schwert in der Hand folgen sah und erst recht, als die Heeresmänner des Königs von Rohan ihn die vielen Stufen des Palastes herab warfen. Das Gleichgewicht suchend rappelte sich der ehemalige Berater auf, als Théoden schon auf ihn zukam und er auf allen Vieren vor ihm weglaufen wollte. "Verräter!" schrie der König zu Grima, der nur immer weiter und weiter versuchte vor dem König zu flüchten. "Oh Herr, habt Gnade mit mir! Ihr habe euch lange und treu gedient!.." "Wie ein Tier habt ihr mich auf allen Vieren kriechen lassen! Dafür sollt ihr mit eurem Leben bezahlen!" unterbrach Théoden den vor Angst wimmernden Grima, als dieser zum Schlag mit seinem Schwert ausholen wollte, hätte Aragorn ihn nicht aufgehalten. "Haltet ein, mein König! Es wurde schon genug Blut vergossen." sprach der Mann zu Théoden, der nur Grima hinterher sah, als dieser sich ein Pferd nahm, es auf dieses stieg und wie vom Teufel geritten die Stadt verließ. Alle sahen nur hinterher und das Volk, erstaunt ihren König wieder in gesundem Zustand wieder zu sehen, verneigte sich vor Théoden. Auch Kalay, Aragorn, Gimli, Legolas und der Istari verneigten sich. Als sich der König jedoch seinen Blick über die ganzen Menschen schweifen ließ, schien dieser beunruhigt zu sein. Schließlich wendete er sich an seine Enkelin und den Fremden, die ihn erwartungsvoll anblickten. "Wo... wo ist mein Sohn? Wo ist Théodred?" fragte er. Doch was er in den Gesichtern aller sah, gefiel dem König nicht und hoffte, das seine Augen ihn täuschten.
 

*~* Fortsetzung folgt *~*

Neue Wege 1 Teil 13

Hi ihr süßen. Entschuldigt, das es so lange gedauert hatte, aber die Liebe Kalay hat sehr, sehr viel um die Ohren. Leider. Doch ich habe mich wieder und wieder bemüht, mehr zu schreiben, was doch ein wenig klappte.

Ich werde mich dafür für den nächsten Teil beeilen.

Ich habe euch lieb!

*knuddel und küsschen *

Kalay
 

12.
 

Tage lang wanderten Frodo, Sam und Gollum in Richtung Mordor, die glücklicher Weise den Sumpf endlich hinter sich gelassen hatten. Doch es kam ein anderer Ärger hinzu: Frodo und Samweis hatten sich wegen Sméagol gestritten und schwiegen sich lange an. Einige Zeit war verstrichen, als die drei eine Rast ein legten. Durch den Ring geschwächt und erschöpft an einem Felsen gelehnt, blickte Frodo starr nach vorne. Ein Gefühl von Schwere und Dunkelheit beschlich den kleinen Mann, von seinem Freund aus einigen Metern entfernt beobachtet, das es Frodo auch immer gut ginge, egal wie sehr sie sich stritten.

Sam quälte sich damit, das beide in Mißhelligkeit geraten waren und das allein durch Gollum, größtenteils auch wegen dem Ring, der Frodo aggressiv handeln ließ.

Gollum war kurz verschwunden, während sich die beiden Hobbits gegenseitig an schwiegen. Scheinbar hatte Sméagol Hunger und irgendein armes Tier gerade das Rückrad brach. Lange blieb es ruhig, bis Gollum wieder mit einem lauten Landen von seinem Sprung aus dem Gebüsch machte und Frodo zwei tote Hasen auf den Schoß warf. Sam schreckte auf und blickte zu den Beiden. "Frische Hasen Herr! Frische junge, Saftige Hasen!" meinte Sméagol begeistert, der um den Hobbit herum sprang.

Kurz, ganz blaß und erschöpft blickte Frodo zu Samweis, dem er ihm zu verstehen gab, das es für Gollum mitfreuen sollte. Doch der andere Hobbit war nur angewidert von Gollums fang. Schließlich nahm Sméagol einen der Hasen, dessen Rückrad er ein weiteres mal krachen ließ und so Frodo zeigte, wie kräftig und lecker die Hasen waren.

"Kräftige, leckere Hasen oh ja..."

"Gib her! Die muß man so verarbeiten!!!!" meinte Samweis bevor Gollum in den Hasen beißen konnte und machte sich sofort auf, eine Feuerstelle zu errichten.
 

Gandalf und König Théoden waren seit dem Vorfall in der Halle nicht aufzufinden, während die anderen, Kalay, Legolas, Gimli und Aragorn auf Zimmern untergebracht wurden, wo sie sich ausruhen und frisch machen konnten.

Kalay saß in diesem Moment in einer großen Wanne, wo der Dampf des angenehm duftenden Naß empor stieg. Dies hatte sie nötig gehabt. Auch ihre Kleidung wurde sogleich zum Waschen und Flicken weggebracht, die vom Kampf noch Zerrissen und voller Blut war.

Blut von den Orks, die sie tötete.

Ihr Blut, das am Anduin und in anderen Kämpfen floß.

Blut, eines unschuldigen Lebens.

Kurz mußte Kalay angestrengt gegen ihre Tränen ankämpfen, kniff die Augen zu und holte tief Luft. Bilder des Kampfes am Anduin spielten sich vor ihr ab.

Bilder von den Orks, die Pippin und Merry wegbrachten.

Orks, die an ihre vorbeizogen, als sie schwer verwundet war.

Ihr Blut, das sich im Wasser ausbreitete und auch somit Leben davon gleiten ließ.

Dunkelheit umfing sie am Anduin. Ebenso wie die Einsamkeit und das Bewußtsein, ihre Eltern würden, wo immer sie nach ihrem Ableben hinkamen, nun auf sie warten und empfangen.

Doch sie sah auch Licht. Ihr Herz hatte am Fluß neue Hoffnung und neuen Mut geschöpft, als Legolas die ganze Zeit bei ihr geblieben war, um ihr überleben kämpfte. Sie hatte auch die Gedanken und das Flehen, das sie weiter leben möge, gespürt.

Ja, sie hatte eine Familie. Eine neue Familie. Legolas und ihre Freunde hatten sie nie alleine gelassen.

Hatten immer ihr vertraut und sie mit aufgenommen. Langsam öffnete die Prinzessin die Augen, die nun wieder voller Mut war. "Ich darf nicht aufgeben. Meinen Freunden und Legolas Willen... und auch mir zu liebe. Ich will meinen Vater nicht enttäuschen. Ich bin auserwählt. Auserwählt in diesem Krieg für den Frieden und der Freiheit Mittelerdes zu kämpfen." sprach Kalay voller Eifer zu sich, die sich auch langsam aus ihrem Bad erhob und ein Tuch um sich wickelte.

Allmählich zog sich das Mädchen auch wieder an, der man neue Kleidung brachte, die der ihrer alten Bogenschützenkleidung nicht einmal so unähnlich war, nur das diese andere Verzierungen hatte. Aber beim Anziehen verfiel sie in Gedanken noch immer in stiller Trauer. Der Schmerz war viel zu groß, der sicher so schnell nicht vergehen wird.
 

"AH!!! Was tust du mit dem guten Hasen!" kreischte Gollum neben Sam, der den Hasen nun verarbeitet hatte und in seinem Topf kochte.

Doch der Hobbit verdrehte die Augen. "Man kann doch einen Hasen nicht roh Essen! Aber an diesen ist schon so wenig dran, das man nicht satt wird!" meinte Samweis. Frodo dagegen bekam nicht viel vom Streit mit, da er die Erschöpfung ihn packte. Seine Augenlider waren schwer, sein Gesicht blaß und sein Körper fühlte sich leblos an. Der Ringträger konnte es fast nicht beschreiben, wie er sich fühlte so schlecht fühlte er sich momentan.

Noch immer kreischte Gollum und schwärmte schließlich den angeekelten Sam vor, wie gut doch beispielsweise Fisch schmeckte, wenn man ihn roh und noch lebend genoß. Bei dieser Vorstellung wurde es den Hobbit richtig schlecht, versuchte aber noch immer Sméagol mit der kulinarischen Küche der Halblinge vertraut zu machen.

Sam gab es dann schließlich auf, besonders, als er versuchte diesem schleimigen Wesen zu erklären, was Kartoffeln waren und Gollum sie scheinbar nicht kannte. Während der Diskussion der Beiden erhob sich Frodo, der auf Gollum und dem Hobbit zu ging.

Sam sah zu dem Ringträger. "Herr Frodo... Was habt ihr?" fragte Samweis etwas besorgt und stand ebenfalls auf, der sich neben Frodo stellte. "Da ist etwas... kommt mit!" antwortete der Ringträger, der zusammen mit Samweis und Sméagol loslief. Nach kurzer Zeit, von als sie sich vom Lager entfernten, versteckten die Drei sich im Dickicht der Sträucher.

Ihr Versteck lag zusätzlich noch auf einen Hügel - für Hobbits schon fast ein Berg - von einigen Büschen und hohem Gras. Lange war nichts zu sehen, ebenso hielt auch absolute Stille alles ruhig, bis ein Donnern ergrollte. Ein Donnern eines großen Wesens. Gebannt sahen die Drei sich um, aus welcher Richtung der Lärm auf sie zukam.
 

Es dauerte nicht lange, als große, Elefantenähnliche Wesen hinter einem Berg hervor trotteten, die Menschen auf ihren Rücken transportierten, Stoßzähnen und auch von einigen dieser Menschen zu Fuß begleitet wurden. Diese Soldaten sahen nicht gerade sehr freundlich aus und waren schwer bewaffnet, was ihre Unfreundlichkeit bestätigte. Die beiden Hobbits und Gollum staunten nicht schlecht, wobei Sam und Frodo eher begeistert waren, dies sehen zu können.

Ihr schleimiger Begleiter dagegen wurde nervös, sah sich verschreckt um. "Olifanten!" meinte Sam, aber mit einem Lächeln zu Frodo, der auch sehr fasziniert war. Er lächelte ihm bestätigend zu. "Wenn wir das zu Hause erzählen... Die glauben uns das nie!" sagte der Hobbit. Frodo nickte und sah dann, wie Gollum schnell verschwand. "Sméagol! Sméagol, bleib hier!" rief er leise Gollum nach. Doch dieses Wesen war weg und war vorerst aus dem Blickfeld verschwunden.

Noch eine Weile sahen Frodo und Samweis zu den Olifanten, als plötzlich ein Sirren in der Luft erklang und Panik bei diesen Menschen und den mächtig großen Tieren aufkam. Pfeile flogen durch die Luft, töteten Krieger und deren Reittier und andere in Umhängen gehüllte Personen kamen aus dem Dickicht hervor, die diese angriffen.

Ein toter Mann wurde durch die Gegend geschleudert, mit einem Pfeil im Rücken, der genau neben Frodo und dessen Begleiter fiel. Den beiden Hobbits stockte der Atem. "Komm Sam... wir haben uns schon zu lange hier aufgehalten..." meinte Frodo flüsternd, der seinen Freund am Arm packte. Dann stand Samweis ebenso auf und beide liefen auch schon los, als der Ringträger zu Boden gerissen wurde. Der Hobbit erschrak, ebenso wie Sam und zog sein Kurzschwert, der auf einen der Angreifer richten wollte.

Diese verhüllte Gestalt hielt den Ringträger fest im Arm, während andere den verteidigenden Hobbit umringten und somit außer Gefecht setzten.

Frodo und Samweis sahen hilflos sich an, wurden festhalten von den Männern, bis einer von ihnen vortrat und sein Gesicht zu erkennen gab. Die Beiden glaubten ihren Augen nicht zu trauen, als die dessen Gesicht erkannten. Dieser Mann sah Boromir gar nicht einmal so einst unähnlich. "Was machen zwei Halblinge in dieser Gegend?" mit leiser aber schon fast bedrohlicher Stimme der Mann.

Sam sah nur bissig drein, während der Ringträger meinte: "Wir sind auf der Durchreise. Wir führen keine dunklen Absichten im Schilde." Skeptisch sah der Mann seine Kämpfer an und machte eine einfach Kopfbewegung, die die Hobbits wegführen sollten. "Nehmt sie mit." sprach der Mann und so zogen sie mit Frodo und Sam von dannen.

Flehend und auch bittend riefen sie zu den Männern, sie mögen sie laufen lassen, doch nichts der gleichen taten sie. Die beiden Hobbits waren nun unbekannten in Gefangenschaft geraten.
 

Kalay befand sich nach ihrem Bad in einem der Gemächer wieder, wo sie neue Kleidung erhielt und umzog.

Gimli, Aragorn und Legolas dagegen befanden sich wieder in den Golden Hallen Meduseld. Auch ihnen gab man Kleidung und Nahrung. Zusammen warteten die Männer auf die Rückkehr von Gandalf und Théoden, ebenso wie auf die Prinzessin. Außer dem Schmatzen des essenden Zwerges war nichts zu hören im Saal. Der Waldläufer und Legolas saßen, bzw. standen nur da. Keiner sagte etwas, bis Aragorn den Elben nachdenklich anblickte. Dieser wirkte beunruhigt und voller Sorge, was der Streicher spürte. "Was bedrückt dich mellon?" fragte schließlich Aragorn.

Erst blickte Legolas verwundert auf, bis er selbst merkte, das man ihm seine Gedanken scheinbar ansah. Dennoch wollte er sich nichts anmerken lassen. Schmatzend schien Gimli sich an das Gespräch beteiligen zu wollen, doch hörte er ein wenig gebannt zu.

"Ich? ... Nun, eigentlich..."

"Du machst dir Sorgen um Kalay, nicht wahr, Legolas?" unterbrach Aragorn seinen Freund, der ihn voller Mitgefühl ansah. Nach langem Zögern nickte der Prinz des Düsterwaldes. War er wirklich so leicht zu durchschauen? Es machte den Elben ein wenig betrübter. "Ja... Sogar sehr große Sorgen mellon..."

Kurz schwieg Legolas nach seinen Worten, der zu Aragorn ins Gesicht blickte und dessen Mitgefühl und ebenso große Besorgnis erkannte. "Kalay ist schon seid dem Anduin nicht mehr sie selbst... Ihr Herz ist erfüllt von Kummer und sie scheint, als verberge sie etwas vor uns, das sie ebenso von uns abschneidet." fügte der Elb leise und seufzend hinzu.

Sein Blick senkte sich kurz, sah aber dann in die Augen Aragorns. Der Ausdruck von Legolas' Augen erschreckten den Waldläufer fast.

Er hatte ihn noch nie so gesehen.

Noch nie so eine Traurigkeit und Angst von Legolas zu spüren bekommen, dass es einem durch Mark und Bein ging.

Es war mehr als ungewöhnlich und Aragorn konnte seinen Freund gut verstehen. Die Liebe zu Kalay, war groß und somit auch die Angst um die Person, die der Elb über alles liebte. Für die er sogar sterben würde.

So überlegte Aragorn einen Moment, bis er aufstand und zu dem Düsterwaldelben ging und ihm aufmunternd auf die Schultern klopfte. Legolas sah indessen fragend seinen Gegenüber an. "Es war auch eine schwere Schlacht. Für uns alle. Sicher geht es ihr nahe, das die Hobbits nun von uns getrennt sind." versicherte der Streicher.

Etwas erleichterter, lächelte leicht der Elb. "Vielleicht... aber... wie soll ich ihr gegenüber umgehen?" meinte er leise, schon fast ein wenig hilflos und sah bittend Aragorn an.

Aufmunternd sah der Mann Legolas an und lächelte. Zum einen, um dem Prinzen Mut zu machen und zum anderen, da Gimli sich nicht gerade sittlich am Tisch verhielt. "Legolas... ich denke, es ist viel getan, wenn du einfach für sie da bist. Vertraut auf eure Liebe. Sie ist stärker, als alles andere, mein Freund." riet ihm Aragorn.

Beide Männer sahen sich an und Legolas nickte dankend. Für den Elben schien nun vorerst alles in Ordnung und er war froh, das ihm seine Freunde, besonders Aragorn, zur Seite standen. Und das in jeder Hinsicht.
 

Plötzlich ertönten Schritte. Für den Elben nicht unbekannte, eher sehr vertraute und die Herren drehten sich in Richtung, aus der das Geräusch kam.

Es war Kalay, die neue Kleider trug. Kleidung, rohanischer Herkunft und doch praktisch für den Kampf.

Für Aragorn, Legolas und dem Zwerg wirkte sie wie eine andere Person. Die elbische Kleidung, die sie zuvor trug, standen ihr wunderbar, aber auch diese, zeigten ihre weiblichen Vorzüge und auch ihre Wendigkeit und ihr Geschick, die die junge Frau in sich verbarg. Kleidung von dunklem Blau und tiefen Rot, aber dennoch mit leichten, feinen Stickereien, musterten ihre Robe.

Besonders Legolas war von der Prinzessin angetan, der ein leises Seufzen der Entzückung über seine Lippen gleiten ließ und sie lange betrachtete. "Alae Kalay... Ihr seht hinreißend aus... Wie ergeht es euch?" grüßte Aragorn freundlich, der sie sanft anlächelte. Gimli und der Düsterwaldelb nickten zur Begrüßung. Für einen kurzen Moment erwiderte Kalay das Lächeln des Streichers. Sie sah in die Runde.

"Alae, Aragorn. Mir geht es etwas besser... vielen Dank. Guten Appetit, Gimli... Alae melethorn..." Ihre Stimme war ruhig und sanft. Doch erkannte man in ihren Worten Traurigkeit. Der Elb kam auf sie zu und schloß sie kurz sanft in seine Arme. Kalay drückte sich an ihn.

Durch diese Geste von ihm wirkte sie erleichtert, nicht mehr all zu traurig. "ist König Théoden noch bei den Gräbern?" fragte sie leise die Männer. Diese sahen erst Kalay an und nickten.
 

Betroffenes Schweigen herrschte in den Goldenen Hallen Meduseld.

Nach einiger Zeit aber erhob die junge Frau das Wort: "Es ist für den König sicher nicht leicht, sein einziges Kind, sein eigen Fleisch und Blut zu verlieren. Und das auch noch zu solch schweren Zeiten... In solch einem Moment wird von einem viel Stärke und Kraft verlangt..." sprach Kalay, die in die erstaunten Gesichter der Männer sah.

Für einen Augenblick schwieg sie, ehe sie fortfuhr. "Möge Théoden die nötige Kraft aufbringen, diesen Schmerz zu überwinden. Mögen die Ahnen seinem Sohn ihm den Weg zu ihnen weisen."

Ihre Worte klangen voller Trauer und Mitgefühl, das Legolas seine Liebste in den Arm nahm.

Diese Traurigkeit versprühte er schon seid dem Anduin, was den Elben mehr als verwirrte, die Sorge um Kalay stetig wachsen ließ.

Aragorn seufzte. Er musste ihnen irgendwie Mut und Kraft geben, sie nicht ihrer Hoffnungslosigkeit erliegen lassen. Sein Blick schweifte in die Runde. "König Théoden ist ein großer König von Stärke. Der Tod Théodret's ist tragisch. Sein Opfer soll nicht um sonst für das Volk von Rohan sein. Dies wird Théoden nicht geschehen lassen." Sprach der Waldläufer.

Erneut sah er alle mit festen Blick an. Kalay, Gimli und der Elb nickten zustimmend.

Es stimmte. Der König hatte Stärke. Doch würde er diese halten können?

"Mögen die Valar Théoden schützen und seinen Sohn ihn sicher in die Hallen der Ahnen führen." meinte Legolas. Alle schwiegen nun wieder, die auf Gandalf und dem König warteten. Lange erfüllte die Stille den Raum. Eine Stille, die Zweifel, Angst, Hoffnungslosigkeit und auch dunkle Gedanken mit sich brachten.
 

Ein leichter Wind strich über die Hügel vor dem Tore Edoras'.

Diese Bodenerhebungen waren die Gräber von Théoden's Ahnen und dessen Sohn, den sie zu Grabe trugen. Zusammen mit Gandalf dem Weißen standen sie vor dem Grab Théodret's. Betrübtes Schweigen hieß, als der König sich hinkniete, um eine der weißen, kleinen Blumen, die auf all den Grabstätten wuchsen, pflückte.

Sein Blick wirkte nachdenklich und er drehte die Simbelmyne auch Immertreu genannt, in seiner Hand. Ein schweres Seufzen ertönte von dessen Lippen. "Simbelmyne.... Schon seid Generationen gedenken, wächst diese Blume auf den Grabhügeln meiner Ahnen... nun bedenken diese das Grab meines Sohnes..." meinte er leise zu dem Istari. Tränen stiegen in den Augen Théoden's, dessen Herz schwer von Kummer und Leid war. Trauer über seinen einzigen Sohn.

Seinem Sohn Théodret.

"...Junge sterben und die Alten verweilen weiter die Tage... Ein Vater sollte seinen Sohn nicht zu Grabe tragen..." Die Stimme des Mannes war schwach und fing zu schluchzen an, als nun all sein Schmerz nun aus ihm hervorquoll.

Gandalf seufze und meinte: "Er wird den Weg zu seinen Ahnen fingen, mein König..." Einige Zeit, nachdem dieser das sagte, schwieg der Weiße Zauberer, ehe ein Gebet sprach, das Théodret den Pfad seiner Ahnen finden möge. Einen Moment blieb er bei dem König, der noch mehr als fertig war, bis Gandalf zurück zum Palast wollte. Allerdings vernahm er Huflaute, der in die Ferne blickte.

Ein großer Rappe, mit zwei Kinder auf dem Rücken, trabte an. Ein Mädchen und ein Junge, wie der alte Mann erkennen konnte. Doch der Junge, der mehr als schwach war, stürzte seitlich vom Pferd und sofort wurden diese Kinder in den Palast gebracht.
 

- ~ - Ende des 12. Teils. - ~ -

Neue Wege 1 Teil 13

12
 

Tage lang wanderten Frodo, Sam und Gollum in Richtung Mordor, die glücklicher Weise den Sumpf endlich hinter sich gelassen hatten. Doch es kam ein anderer Ärger hinzu: Frodo und Samweis hatten sich wegen Sméagol gestritten und schwiegen sich lange an.

Einige Zeit war verstrichen, als die drei eine Rast ein legten. Durch den Ring geschwächt und erschöpft an einem Felsen gelehnt, blickte Frodo starr nach vorne. Ein Gefühl von Schwere und Dunkelheit beschlich den kleinen Mann, von seinem Freund aus einigen Metern entfernt beobachtet, das es Frodo auch immer gut ginge, egal wie sehr sie sich stritten. Sam quälte sich damit, das beide in Mißhelligkeit geraten waren und das allein durch Gollum, größtenteils auch wegen dem Ring, der Frodo aggressiv handeln ließ.

Gollum war kurz verschwunden, während sich die beiden Hobbits gegenseitig an schwiegen. Scheinbar hatte Sméagol Hunger und irgendein armes Tier gerade das Rückrad brach. Lange blieb es ruhig, bis Gollum wieder mit einem lauten Landen von seinem Sprung aus dem Gebüsch machte und Frodo zwei tote Hasen auf den Schoß warf. Sam schreckte auf und blickte zu den Beiden. "Frische Hasen Herr! Frische junge, Saftige Hasen!" meinte Sméagol begeistert, der um den Hobbit herum sprang.

Kurz, ganz blaß und erschöpft blickte Frodo zu Samweis, dem er ihm zu verstehen gab, das es für Gollum mitfreuen sollte. Doch der andere Hobbit war nur angewidert von Gollums fang.

Schließlich nahm Sméagol einen der Hasen, dessen Rückrad er ein weiteres mal krachen ließ und so Frodo zeigte, wie kräftig und lecker die Hasen waren. "Kräftige, leckere Hasen oh ja..." "Gib her! Die muß man so verarbeiten!!!!" meinte Samweis bevor Gollum in den Hasen beißen konnte und machte sich sofort auf, eine Feuerstelle zu errichten.
 

Gandalf und König Théoden waren seit dem Vorfall in der Halle nicht aufzufinden, während die anderen, Kalay, Legolas, Gimli und Aragorn auf Zimmern untergebracht wurden, wo sie sich ausruhen und frisch machen konnten. Kalay saß in diesem Moment in einer großen Wanne, wo der Dampf des angenehm duftenden Naß empor stieg. Dies hatte sie nötig gehabt. Auch ihre Kleidung wurde sogleich zum Waschen und Flicken weggebracht, die vom Kampf noch Zerrissen und voller Blut war.

Blut von den Orks, die sie tötete.

Ihr Blut, das am Anduin und in anderen Kämpfen floß.

Blut, eines unschuldigen Lebens.

Kurz mußte Kalay angestrengt gegen ihre Tränen ankämpfen, kniff die Augen zu und holte tief Luft. Bilder des Kampfes am Anduin spielten sich vor ihr ab.

Bilder von den Orks, die Pippin und Merry wegbrachten.

Orks, die an ihre vorbeizogen, als sie schwer verwundet war.

Ihr Blut, das sich im Wasser ausbreitete und auch somit Leben davon gleiten ließ.

Dunkelheit umfing sie am Anduin. Ebenso wie die Einsamkeit und das Bewußtsein, ihre Eltern würden, wo immer sie nach ihrem Ableben hinkamen, nun auf sie warten und empfangen.

Doch sie sah auch Licht.

Ihr Herz hatte am Fluß neue Hoffnung und neuen Mut geschöpft, als Legolas die ganze Zeit bei ihr geblieben war, um ihr überleben kämpfte. Sie hatte auch die Gedanken und das Flehen, das sie weiter leben möge, gespürt.

Ja, sie hatte eine Familie.

Eine neue Familie.

Legolas und ihre Freunde hatten sie nie alleine gelassen. Hatten immer ihr vertraut und sie mit aufgenommen. Langsam öffnete die Prinzessin die Augen, die nun wieder voller Mut war. "Ich darf nicht aufgeben. Meinen Freunden und Legolas Willen... und auch mir zu liebe. Ich will meinen Vater nicht enttäuschen. Ich bin auserwählt. Auserwählt in diesem Krieg für den Frieden und der Freiheit Mittelerdes zu kämpfen." sprach Kalay voller Eifer zu sich, die sich auch langsam aus ihrem Bad erhob und ein Tuch um sich wickelte.

Allmählich zog sich das Mädchen auch wieder an, der man neue Kleidung brachte, die der ihrer alten Bogenschützenkleidung nicht einmal so unähnlich war, nur das diese andere Verzierungen hatte. Aber beim Anziehen verfiel sie in Gedanken noch immer in stiller Trauer. Der Schmerz war viel zu groß, der sicher so schnell nicht vergehen wird.
 

"AH!!! Was tust du mit dem guten Hasen!" kreischte Gollum neben Sam, der den Hasen nun verarbeitet hatte und in seinem Topf kochte. Doch der Hobbit verdrehte die Augen. "Man kann doch einen Hasen nicht roh Essen! Aber an diesen ist schon so wenig dran, das man nicht satt wird!" meinte Samweis.

Frodo dagegen bekam nicht viel vom Streit mit, da er die Erschöpfung ihn packte. Seine Augenlider waren schwer, sein Gesicht blaß und sein Körper fühlte sich leblos an. Der Ringträger konnte es fast nicht beschreiben, wie er sich fühlte so schlecht fühlte er sich momentan.

Noch immer kreischte Gollum und schwärmte schließlich den angeekelten Sam vor, wie gut doch beispielsweise Fisch schmeckte, wenn man ihn roh und noch lebend genoß.

Bei dieser Vorstellung wurde es den Hobbit richtig schlecht, versuchte aber noch immer Sméagol mit der kulinarischen Küche der Halblinge vertraut zu machen. Sam gab es dann schließlich auf, besonders, als er versuchte diesem schleimigen Wesen zu erklären, was Kartoffeln waren und Gollum sie scheinbar nicht kannte. Während der Diskussion der Beiden erhob sich Frodo, der auf Gollum und dem Hobbit zu ging.

Der Blick von Samweis fiel auf den Ringträger. "Herr Frodo... Was habt ihr?" fragte Samweis etwas besorgt und stand ebenfalls auf, der sich neben Frodo stellte. "Da ist etwas... kommt mit!" antwortete der Ringträger, der zusammen mit Samweis und Sméagol loslief.

Nach kurzer Zeit, von als sie sich vom Lager entfernten, versteckten die Drei sich im Dickicht der Sträucher. Ihr Versteck lag zusätzlich noch auf einen Hügel - für Hobbits schon fast ein Berg - von einigen Büschen und hohem Gras. Lange war nichts zu sehen, ebenso hielt auch absolute Stille alles ruhig, bis ein Donnern ergrollte. Ein Donnern eines großen Wesens. Gebannt sahen die Drei sich um, aus welcher Richtung der Lärm auf sie zukam.

Es dauerte nicht lange, als große, Elefantenähnliche Wesen hinter einem Berg hervor trotteten, die Menschen auf ihren Rücken transportierten, Stoßzähnen und auch von einigen dieser Menschen zu Fuß begleitet wurden. Diese Soldaten sahen nicht gerade sehr freundlich aus und waren schwer bewaffnet, was ihre Unfreundlichkeit bestätigte.

Die beiden Hobbits und Gollum staunten nicht schlecht, wobei Sam und Frodo eher begeistert waren, dies sehen zu können. Ihr schleimiger Begleiter dagegen wurde nervös, sah sich verschreckt um. "Olifanten!" meinte Sam, aber mit einem Lächeln zu Frodo, der auch sehr fasziniert war. Er lächelte ihm bestätigend zu. "Wenn wir das zu Hause erzählen... Die glauben uns das nie!" sagte der Hobbit. Frodo nickte und sah dann, wie Gollum schnell verschwand. "Sméagol! Sméagol, bleib hier!" rief er leise Gollum nach. Doch dieses Wesen war weg und war vorerst aus dem Blickfeld verschwunden.

Noch eine Weile sahen Frodo und Samweis zu den Olifanten, als plötzlich ein Sirren in der Luft erklang und Panik bei diesen Menschen und den mächtig großen Tieren aufkam. Pfeile flogen durch die Luft, töteten Krieger und deren Reittier und andere in Umhängen gehüllte Personen kamen aus dem Dickicht hervor, die diese angriffen. Ein toter Mann wurde durch die Gegend geschleudert, mit einem Pfeil im Rücken, der genau neben Frodo und dessen Begleiter fiel.

Den beiden Hobbits stockte der Atem. "Komm Sam... wir haben uns schon zu lange hier aufgehalten..." meinte Frodo flüsternd, der seinen Freund am Arm packte.

Dann stand Samweis ebenso auf und beide liefen auch schon los, als der Ringträger zu Boden gerissen wurde. Der Hobbit erschrak, ebenso wie Sam und zog sein Kurzschwert, der auf einen der Angreifer richten wollte. Diese verhüllte Gestalt hielt den Ringträger fest im Arm, während andere den verteidigenden Hobbit umringten und somit außer Gefecht setzten.

Frodo und Samweis sahen hilflos sich an, wurden festhalten von den Männern, bis einer von ihnen vortrat und sein Gesicht zu erkennen gab. Die Beiden glaubten ihren Augen nicht zu trauen, als die dessen Gesicht erkannten. Dieser Mann sah Boromir gar nicht einmal so einst unähnlich. "Was machen zwei Halblinge in dieser Gegend?" mit leiser aber schon fast bedrohlicher Stimme der Mann.

Sam sah nur bissig drein, während der Ringträger meinte: "Wir sind auf der Durchreise. Wir führen keine dunklen Absichten im Schilde." Skeptisch sah der Mann seine Kämpfer an und machte eine einfach Kopfbewegung, die die Hobbits wegführen sollten. "Nehmt sie mit." sprach der Mann und so zogen sie mit Frodo und seinem Freund von dannen.

Flehend und auch bittend riefen sie zu den Männern, sie mögen sie laufen lassen, doch nichts der gleichen taten sie. Die beiden Hobbits waren nun unbekannten in Gefangenschaft geraten.
 

Kalay befand sich nach ihrem Bad in einem der Gemächer wieder, wo sie neue Kleidung erhielt und umzog.

Gimli, Aragorn und Legolas dagegen befanden sich wieder in den Golden Hallen Meduseld. Auch ihnen gab man Kleidung und Nahrung. Zusammen warteten die Männer auf die Rückkehr von Gandalf und Théoden, ebenso wie auf die Prinzessin. Außer dem Schmatzen des essenden Zwerges war nichts zu hören im Saal.

Der Waldläufer und Legolas saßen, bzw. standen nur da. Keiner sagte etwas, bis Aragorn den Elben nachdenklich anblickte. Dieser wirkte beunruhigt und voller Sorge, was der Streicher spürte. "Was bedrückt dich mellon?" fragte schließlich Aragorn. Erst blickte Legolas verwundert auf, bis er selbst merkte, das man ihm seine Gedanken scheinbar ansah. Dennoch wollte er sich nichts anmerken lassen.

Schmatzend schien Gimli sich an das Gespräch beteiligen zu wollen, doch hörte er ein wenig gebannt zu.

"Ich? ... Nun, eigentlich..."

"Du machst dir Sorgen um Kalay, nicht wahr, Legolas?" unterbrach Aragorn seinen Freund, der ihn voller Mitgefühl ansah. Nach langem Zögern nickte der Prinz des Düsterwaldes. War er wirklich so leicht zu durchschauen? Es machte den Elben ein wenig betrübter. "Ja... Sogar sehr große Sorgen mellon..."

Kurz schwieg Legolas nach seinen Worten, der zu Aragorn ins Gesicht blickte und dessen Mitgefühl und ebenso große Besorgnis erkannte. "Kalay ist schon seid dem Anduin nicht mehr sie selbst... Ihr Herz ist erfüllt von Kummer und sie scheint, als verberge sie etwas vor uns, das sie ebenso von uns abschneidet." fügte der Elb leise und seufzend hinzu.

Sein Blick senkte sich kurz, sah aber dann in die Augen Aragorns. Der Ausdruck von Legolas' Augen erschreckten den Waldläufer fast.

Er hatte ihn noch nie so gesehen.

Noch nie so eine Traurigkeit und Angst von Legolas zu spüren bekommen, dass es einem durch Mark und Bein ging.

Es war mehr als ungewöhnlich und Aragorn konnte seinen Freund gut verstehen. Die Liebe zu Kalay, war groß und somit auch die Angst um die Person, die der Elb über alles liebte. Für die er sogar sterben würde.

So überlegte Aragorn einen Moment, bis er aufstand und zu dem Düsterwaldelben ging und ihm aufmunternd auf die Schultern klopfte. Legolas sah indessen fragend seinen Gegenüber an. "Es war auch eine schwere Schlacht. Für uns alle. Sicher geht es ihr nahe, das die Hobbits nun von uns getrennt sind." versicherte der Streicher.

Etwas erleichterter, lächelte leicht der Elb. "Vielleicht... aber... wie soll ich ihr gegenüber umgehen?" meinte er leise, schon fast ein wenig hilflos und sah bittend Aragorn an. Aufmunternd sah der Mann Legolas an und lächelte. Zum einen, um dem Prinzen Mut zu machen und zum anderen, da Gimli sich nicht gerade sittlich am Tisch verhielt. "Legolas... ich denke, es ist viel getan, wenn du einfach für sie da bist. Vertraut auf eure Liebe. Sie ist stärker, als alles andere, mein Freund." riet ihm Aragorn.

Beide Männer sahen sich an und Legolas nickte dankend. Für den Elben schien nun vorerst alles in Ordnung und er war froh, das ihm seine Freunde, besonders Aragorn, zur Seite standen. Und das in jeder Hinsicht.

Plötzlich ertönten Schritte. Für den Elben nicht unbekannte, eher sehr vertraute und die Herren drehten sich in Richtung, aus der das Geräusch kam.

Es war Kalay, die neue Kleider trug. Kleidung, rohanischer Herkunft und doch praktisch für den Kampf.

Für Aragorn, Legolas und dem Zwerg wirkte sie wie eine andere Person. Die elbische Kleidung, die sie zuvor trug, standen ihr wunderbar, aber auch diese, zeigten ihre weiblichen Vorzüge und auch ihre Wendigkeit und ihr Geschick, die die junge Frau in sich verbarg. Kleidung von dunklem Blau und tiefen Rot, aber dennoch mit leichten, feinen Stickereien, musterten ihre Robe.

Besonders Legolas war von der Prinzessin angetan, der ein leises Seufzen der Entzückung über seine Lippen gleiten ließ und sie lange betrachtete. "Alae Kalay... Ihr seht hinreißend aus... Wie ergeht es euch?" grüßte Aragorn freundlich, der sie sanft anlächelte.

Gimli und der Düsterwaldelb nickten zur Begrüßung. Für einen kurzen Moment erwiderte Kalay das Lächeln des Streichers. Sie sah in die Runde. "Alae, Aragorn. Mir geht es etwas besser... vielen Dank. Guten Appetit, Gimli... Alae melethorn..." Ihre Stimme war ruhig und sanft.

Doch erkannte man in ihren Worten Traurigkeit. Der Elb kam auf sie zu und schloß sie kurz sanft in seine Arme. Kalay drückte sich an ihn. Durch diese Geste von ihm wirkte sie erleichtert, nicht mehr all zu traurig. "ist König Théoden noch bei den Gräbern?" fragte sie leise die Männer. Diese sahen erst Kalay an und nickten.

Betroffenes Schweigen herrschte in den Goldenen Hallen Meduseld.

Nach einiger Zeit aber erhob die junge Frau das Wort: "Es ist für den König sicher nicht leicht, sein einziges Kind, sein eigen Fleisch und Blut zu verlieren. Und das auch noch zu solch schweren Zeiten... In solch einem Moment wird von einem viel Stärke und Kraft verlangt..." sprach Kalay, die in die erstaunten Gesichter der Männer sah. Für einen Augenblick schwieg sie, ehe sie fortfuhr. "Möge Théoden die nötige Kraft aufbringen, diesen Schmerz zu überwinden. Mögen die Ahnen seinem Sohn ihm den Weg zu ihnen weisen."

Ihre Worte klangen voller Trauer und Mitgefühl, das Legolas seine Liebste in den Arm nahm.

Diese Traurigkeit versprühte er schon seid dem Anduin, was den Elben mehr als verwirrte, die Sorge um Kalay stetig wachsen ließ.

Aragorn seufzte. Er musste ihnen irgendwie Mut und Kraft geben, sie nicht ihrer Hoffnungslosigkeit erliegen lassen. Sein Blick schweifte in die Runde. "König Théoden ist ein großer König von Stärke. Der Tod Théodret's ist tragisch. Sein Opfer soll nicht um sonst für das Volk von Rohan sein. Dies wird Théoden nicht geschehen lassen." Sprach der Waldläufer.

Erneut sah er alle mit festen Blick an. Kalay, Gimli und der Elb nickten zustimmend.

Es stimmte. Der König hatte Stärke. Doch würde er diese halten können?

"Mögen die Valar Théoden schützen und seinen Sohn ihn sicher in die Hallen der Ahnen führen." meinte Legolas.

Alle schwiegen nun wieder, die auf Gandalf und dem König warteten. Lange erfüllte die Stille den Raum. Eine Stille, die Zweifel, Angst, Hoffnungslosigkeit und auch dunkle Gedanken mit sich brachten.
 

Ein leichter Wind strich über die Hügel vor dem Tore Edoras'. Diese Bodenerhebungen waren die Gräber von Théoden's Ahnen und dessen Sohn, den sie zu Grabe trugen. Zusammen mit Gandalf dem Weißen standen sie vor dem Grab Théodret's. Betrübtes Schweigen hieß, als der König sich hinkniete, um eine der weißen, kleinen Blumen, die auf all den Grabstätten wuchsen, pflückte.

Sein Blick wirkte nachdenklich und er drehte die Simbelmyne auch Immertreu genannt, in seiner Hand. Ein schweres Seufzen ertönte von dessen Lippen. "Simbelmyne.... Schon seid Generationen gedenken, wächst diese Blume auf den Grabhügeln meiner Ahnen... nun bedenken diese das Grab meines Sohnes..." meinte er leise zu dem Istari.

Tränen stiegen in den Augen Théoden's, dessen Herz schwer von Kummer und Leid war.

Trauer über seinen einzigen Sohn.

Seinem Sohn Théodret.

"...Junge sterben und die Alten verweilen weiter die Tage... Ein Vater sollte seinen Sohn nicht zu Grabe tragen..." Die Stimme des Mannes war schwach und fing zu schluchzen an, als nun all sein Schmerz nun aus ihm hervorquoll. Gandalf seufze und meinte: "Er wird den Weg zu seinen Ahnen fingen, mein König..."

Einige Zeit, nachdem dieser das sagte, schwieg der Weiße Zauberer, ehe ein Gebet sprach, das Théodret den Pfad seiner Ahnen finden möge. Einen Moment blieb er bei dem König, der noch mehr als fertig war, bis Gandalf zurück zum Palast wollte.

Allerdings vernahm er Huflaute, der in die Ferne blickte. Ein großer Rappe, mit zwei Kinder auf dem Rücken, trabte an. Ein Mädchen und ein Junge, wie der alte Mann erkennen konnte. Doch der Junge, der mehr als schwach war, stürzte seitlich vom Pferd und sofort wurden diese Kinder in den Palast gebracht.
 

- ~ - Ende des 12. Teils. - ~ -



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Kommentare zu dieser Fanfic (18)
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Von:  Icy-Chan
2006-01-24T20:08:00+00:00 24.01.2006 21:08
WOW echt... WOW die ist ja hammer!! Wie hast du das denn gemacht?? Herr der Ringe auswendig gelernt, oder beim schreiben den Film gesehen und z´wischendrin immer mal wieder angehalten?? Wievielter Film issn das jetzt?? Ich meine es wäre der Ende des 2. Films, bin mir da aber nicht sicher. Im Film fand ich die lustigste Stelle immer, wo Legolas und Gimli gezählt haben, wer die meisten Orks getötet hat^^ XD
Da hab ich mich immer schrott gelacht *gg*
sagst du mir bescheid wenns weiter geht? =3
hdl
Manu
Von: abgemeldet
2005-08-17T17:51:26+00:00 17.08.2005 19:51
Oi... Jetzt muss ich erst mal schlucken, weil mich das Ende dieses Kapitels echt mitgenommen hat. Es hat so schön romantisch und sanft angefangen, doch die Wendung war wirklich heftig. Da schmerzt mir regelrecht das Herz, wenn ich an Kalays Verlust denke. Viel schlimmer als jede andere Wunde, die man ihr hätte schlagen können. Aber leider ist das Leben selten fair und auch wenn es mich traurig macht, bewundere ich, dass du ihr diesen Schicksalsschlag zumutest - bestimmt war es nicht leicht. Aber das macht das Ganze auch sehr viel glaubhafter. Arme, tapfere Kalay.
An Kritik muss ich zwei Dinge loswerden. Erstens wundere ich mich, wie viele Pfeile Kalay in ihrem Köcher hat. Man bekommt leicht den Eindruck, dass er sich immer wieder füllt. Ist mir nur in der Kampfszene aufgefallen. Und irgendwie fand ich, dass Boromir bei dir irgendwie nich so gut weg kommt. Vermutlich ist das Ansichtssache, aber ich bin nicht der Meinung, dass er wirklich so schlecht ist. Er war zwar im Herzen schwach, aber am Ende hat er ja Frodo mit seinem Leben beschützt, daher verstehe ich dessen schlechte Worte nicht ganz. Aber ich will dir ja nichts einreden, denn so war das Kapitel auch sehr gut und ich bin echt gespannt, wie es jetzt weiter geht.

Schnuffchen Jeze
Von: abgemeldet
2005-08-17T17:48:24+00:00 17.08.2005 19:48
Endlich bin ich wieder dazu gekommen weiter zu lesen und nun bekommst du auch wieder Kommis von mir. *freu* Und gleich wieder so schön abenteuerlich und romantisch. Aber wenigstens müssen die beiden sich jetzt nicht mehr verstellen, sondern können offen, zeigen, wie sehr sie sich lieben. *glücklich seufz* Auch wenn ich Gimlis Methode, Legolas ein Geständnis zu entlocken, doch ziemlich fies fand. Der arme Kerl. So mit seiner Liebe gequält zu werden. Ich bin froh, dass auch Aragorn nichts dagegen - ich denke, er kann es irgendwo auch noch am besten verstehen.
Die Kampfszenen gelingen etwas besser, wirken aber noch ein bisschen steif. Die Atmosphäre kommt noch nicht so richtig rüber. Dafür schaffst du es aber um so besser auf deine Charaktere und deren Gefühle einzugehen und das gleicht das ganze auch aus. So viel Kritik kann ich da auch wirklich nicht anbringen. Es liest sich schön und sehr spannend und die Kapitel werden zwar länger, aber auch immer besser. Ich bin ganz gefesselt davon und hoffe, dass Kalay noch mehr Fans bekommt.

Knuff Jeze
Von: abgemeldet
2005-07-14T12:08:14+00:00 14.07.2005 14:08
Miep! *verträumt seufz* Wie schön! Ich bin noch ganz geplättet vor Freude, dass sich Kalay und Legolas endlich gefunden haben und das gleich so wunderbar. Dabei hat man das am Anfang echt noch nicht vermuten können. Bei der Aktion mit dem Schneeball musste ich so lachen - das war einfach nur. Ich hätte zu gerne Aragorns Gesicht gesehen. Echt genial. Und dann diese dumme Lawine. Aber selbst aus schlimmen Sachen kann etwas gutes erwachsen und in diesem Fall könnte man wirklich nicht zufriedener mit dem Ergebnis sein. *seufz* (*argh* Niemandem verraten, dass ich im tiefsten Inneren doch eine Romantikerin bin *drop*)
Für dieses durch und durch schöne Kapitel und besonders für die romantische und wunderschön beschriebene Liebesnacht zwischen Lego und Kalay verdienst du echt zwei Daumen hoch und ein dickes Knuddel! Das ist wirklich eine tolle Geschichte und es macht großen Spaß, sie zu lesen, auch wenn ich es leider immer nur Stückchenweise schaffe. Aber ich hoffe, du freust dich trotzdem über die Kommis.

Knuffel Jeze
Von: abgemeldet
2005-07-14T12:03:08+00:00 14.07.2005 14:03
Na endlich!!! Ich dachte schon, er merkt es nie! *freu* Ein tolles Kapitel - da gerät man richtig ins romantische Schwärmen, obwohl ich gewisse Stellen auch sehr lustig fand. Legolas der kleine Spanner. Ein Bild für die Götter. Aber irgendwie voll süß. Hoffentlich finden sie bald heraus, dass Kalay eine Halbelbe ist, damit sie nicht noch mehr Kummer haben. Die beiden zusammen, gefallen mir wirklich wahnsinnig gut!
An diesem Kapitel gab es eigentlich so nichts auszusetzen, bis auf die kleinen Schusselfehler, die aber nicht der Rede wert sind. Ich fands einfach nur toll. Aber Gimli ist wirklich ganz schön gemein. *grins* Kann seine Sticheleien auch nicht lassen. Zum Glück ist ja Aragorn da - irgendwie voll die Vaterfigur für alle, wie mir scheint. Besonders für Kalay. Da muss Legolas nun wirklich nicht eifersüchtig sein. (Merkst du meine Begeisterung?! *kleine Sternchen in den Augen hab*) Mag die Geschichte immer mehr!

Knuddelknuff Jeze
Von: abgemeldet
2005-07-14T11:58:10+00:00 14.07.2005 13:58
Huch! Da war das Ende ja noch richtig spannend, wo ich doch gerade leicht melancholisch war. Ein schönes Kapitel, wenn auch ausgesprochen traurig, finde ich. *seufz* Da möchte man Legolas doch am liebsten mit einem alten Baguette schlagen, kindisch wie er ist. Aber zum Glück ist Kalay keine Zicke und er hat es sich nicht mit ihr verscherzt. Das wäre auch zu blöd. Zumal er wirklich der Einzige ist, der einfach nicht mitbekommt, was die anderen auch schon längst wissen - selbst sein eigenes Herz.
Ich hab mal wieder ein paar Satzbaufehler entdeckt. Darauf solltest du ein bisschen achten, weil manchmal schon ein fehlendes oder falsch gesetztes Wort reicht und der Satz bekommt einen völlig neuen, manchmal sehr abstrusen Sinn. Die Kampfszene fand ich diesmal schon sehr viel besser (und vor allem überraschender! Gut eingesetzt! *smile*), aber ich denke "Kehle aufschlitzen" ist nicht der richtige Begriff für so einen Kampf, da es bei den Orks ja eher ein einziges Gehacke und Gesteche ist. Übrigens solltest du auch bei der Anrede darauf achten, nur eine Form zu verwenden. Entwerder "Sie" oder "Euch". Gemischt, wie bei dem Gespräch zwischen Legolas und Kalay wirkt das leicht seltsam.
Oi, meine Kommis werden auch immer länger. Na ja, ich hoffe, du störst dich nicht dran, aber ich will einfach nicht nur beiläufiges Zeug schreiben. Bin mal gespannt, wie es weitergeht!

Knuff Jeze
Von: abgemeldet
2005-07-14T11:54:27+00:00 14.07.2005 13:54
Da bin ich wieder! ^-^ Ich brauch ja immer etwas, aber keine Sorge, du bekommst schon die Kommis und ich les voller Spannung weiter. Das Kapitel ist auch wieder sehr gelungen, ich muss schon sagen. Legolas tritt auch von einem Fettnäpfchen ins Nächste. Wie kann man nur so elendig stur sein, bei etwas, dass doch so offensichtlich ist. Bin wirklich mal gespannt, wie es mit Kalay und ihm weitergeht.
Was ich noch sagen muss, ist, du solltest die Kampfszene nicht so beiläufig einfügen, denn irgendwie liest sie sich etwas abgehackt, als ob sie nicht ganz zu der Geschichte gehört und in sich abgeschlossen ist. Besser wäre es, wenn sie sich aber fast nahtlos einfügen würde. Lass die Krieger danach ruhig erschöpft sein und es liegen ja dann auch haufenweise tote Orks rum. (wie das jetzt wieder klingt... *drop*) Nur meine Empfehlung.
Ansonsten fand ich es wieder ausgesprochen gut. Hach, ich mag es , wie du die Hobbits schreibst! Die kommen sonst irgendwie immer zu kurz, finde ich.

Knuddelz Jeze
Von: abgemeldet
2005-07-03T15:45:53+00:00 03.07.2005 17:45
Wow! Das war lustig. Ich muss dir gleich mal ein Kompliment aussprechen, denn ich finde, du schreibst die HdR-Charas wirklich sehr gut. Ich find das Bild echt genial: einen zittrig nervösen Legolas, ganz aus der Fassung gebracht von der selbstsicheren Kalay. Das kann ja noch was werden. *schnüff* Nur Frodo klingt immer so niedergeschlagen. Da ist man wirklich hin und her gerissen. Auf jeden Fall bin ich wirklich gespannt, wie es weitergeht. Und wenn ich darf, würde ich dir gerne mal ein zwei Fanarts dazu zeichnen. Bin jetzt schon gespannter Fan der Geschichte!!
KALAY RULEZ!!!

Knuddelz Jeze
Von: abgemeldet
2005-07-03T15:42:43+00:00 03.07.2005 17:42
Da bin ich wieder. *grin* Ja, du kriegst für jedes Kapitel ein Kommi - schließlich möchte ich zu allem was sagen. Ich mag Chaltey ja irgendwie - das ist auch sehr hübscher Name. Und Kalay gefällt mir jetzt schon. Man, du beendest die Kapitel immer, wenn es spannend wird. Das ist gemein. *snif* Aber wenigstens will man da gleich weiterlesen.
Zur Kritik: Du solltest etwas auf Wortwiederholungen bei deinen Sätzen achten und manchmal ist der Satzbau nicht ganz richtig. Es wäre auch besser, mehr Absätze reinzumachen, weil es sich dann doch leichter liest. Aber wie gesagt, du hast einen flüssigen, leicht zu verstehenden Stil. Vielleicht solltest du auch noch etwas auf Stimmungen und Gefühle eingehen, aber bis jetzt ist alles gut nachzuvollziehen. Will weiterlesen!!!

Knuddelz Jesse
Von: abgemeldet
2005-07-03T15:39:09+00:00 03.07.2005 17:39
So. Das fängt ja schon mal gut an. *gg* Ich muss sagen, der Anfang macht wirklich neugierig darauf, wie es weitergeht. Dein Ausdruck gefällt mir sehr gut und ich hab auch keine wirklichen Schusselfehler entdeckt. Auch die Lgik stimmt und ich muss sagen, bis jetzt liest sich das ganze doch sehr fließend. Mal sehen wie es weitergeht. *freu*
Ach ja, was mir am Anfang sofort aufgefallen ist : "kriegerische, betrübte Stimmung" - für mich klingt das leicht widersprüchlich. Vielleicht interpretier ich das jetzt auch falsch, aber kriegerische Stimmung ist für mich eher verbissen und leicht euphorisch. Oder seh ich das falsch? Soviel dazu, denn jetzt will ich weiterlesen!

Knuddelz Jeze


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