Dreiundzwanzig Uhr fünfundvierzig.
Die Kirchentür knarzt, als er sie öffnet. Seine Schritte sind unbeholfen, taumelnd. Er bekreuzigt sich, das Wasser ist angenehm kühl auf seinen Fingerspitzen. Der Weg in die vorderste Reihe kommt ihm unendlich lang vor. Zu lang.
Gefühle
„Es ist lange her.“
Die Stimme in seinem Rücken brachte ihn zum Stehen, was aber weniger an ihr lag, sondern daran, dass ihr Besitzer ihm ein Kunai an die Kehle hielt.
Sai wagte nicht, sich umzudrehen, hinter seiner Stirn arbeitete es auf Hochtouren.
Glanzlos
Die Schlacht war vorbei.
Sakura stand am Rande des Schlachtfeldes, welches sich vor ihr erstreckte. Der Geruch nach Rauch, Blut und Tod hing in der Luft, sie musste sich zusammenreißen um sich nicht auf der Stelle zu übergeben.
„Ich weiß nicht, ob ich so weitermachen möchte.“
Als Tenten der Gedanke das erste Mal gekommen war, war sie selbst vor ihm zurückgeschreckt. Sie war Kunoichi, hatte nie etwas anderes vor Augen gehabt für ihre Zukunft.
Er kommt auf den Wagen zugesprintet, das Grinsen auf seinem Gesicht erinnert sie mehr an ein Kind, welches man in einem Süßigkeitenladen ausgesetzt hat als an einen erwachsenen Mann.
So viel Zeit hatte sie damit verbracht, in ihren Gedanken und mit ihrer Liebe bei einem Toten zu verweilen, dem sie zu seinen Lebzeiten noch nicht einmal hatte sagen können, was sie für ihn empfand.
//Engel fliegen einsam
Du und ich gemeinsam
Engel fliegen einsam
Niemals mehr allein sein//
(Christina Stürmer – Engel fliegen einsam)
Gott und Engel
Konans Blick ist starr auf das Fensterglas gerichtet.
„Du bist einfach nur verärgert, dass du dein Ziel nicht erreichst. Du musst endlich lernen, den Dingen Zeit zu geben.“
„Sagt derjenige, der mir gerade noch deutlich zu verstehen gegeben hat, dass uns die Zeit davonrennt“, grummelte sie säuerlich.
Loki atmete schwer, sein linker Arm hing nutzlos und paralysiert an seiner Seite herab und alle seine Sinne schrien danach, sich eine Ruhepause zu gönnen, sein Tor zu schließen.
Es ist kalt und dunkel. Er spürt die weißen Laken, die ihn bedecken, aber gleichzeitig spürt er sie auch nicht. Das Gefühl zu schweben flaut nicht ab, wie er es eigentlich erwartet hat, es gewinnt sogar noch an Intensität. Sein Versuch sich zu bewegen bleibt erfolglos.
In den ersten Jahren kehrt er nur ein einziges Mal nach Camelot zurück.
Der Anblick des mächtigen Schlosses ist schmerzhaft, ruft viel zu viele Erinnerungen wach. Würde er längere Zeit dort bleiben, er würde Arthur in jeder Ecke sehen, da ist er sich sicher.
Sie hatte alles perfekt vorbereitet und organisiert. Schon als er die kunstvoll mit Spinnweben und schweren, schwarzen Samttüchern dekorierte Diele betrat wusste er es. Er bekam sofort dieses Gefühl, welches er als Kind immer an Halloween gehabt hatte.
Elizaveta machte einen zögerlichen Schritt auf einen der Koffer zu, das Geräusch ihres Schrittes hallte laut von den trostlosen Wänden wieder.
Es würde noch eine Weile dauern, bis sie sich hier wieder heimisch fühlen würde.
Als sich die Tür ihres Arbeitszimmers öffnet weiß Saphiria, wer da gerade den Raum betreten hat ohne von ihren Unterlagen aufzuschauen. Es gibt nur eine einzige Person, die es wagt, ohne ein Klopfen ihr Reich zu betreten.
Tenzou hatte das Gefühl, dass sie um das eigentliche Thema herumschlichen. Auf der einen Seite der Hund, auf der anderen Seite der Kater. Getrennt durch dieses eine Thema.
Rehe grasten friedlich auf einer Lichtung.
Es war für einen Herbstnachmittag erstaunlich warm, eine leichte Brise sorgte dafür, dass das Laub der Bäume leise raschelte und die Grashalme sich sanft hin und her bewegten.
Im Nachhinein ist man immer schlauer.
Elena hasste sich dafür, dass ihr dieser Satz gerade jetzt durch den Kopf schoss. Alles war so schön gewesen, so einzigartig und atemberaubend. Unzerstörbar, oder zumindest hatte sie das gedacht.
Noch nicht einmal Lebensmittel konnte er einkaufen gehen ohne mit Weihnachtsliedern, Produkten in Weihnachtsedition oder Weihnachtsgewinnspielen praktisch bombardiert zu werden.
Seine Hand zitterte leicht, als er das schlichte Goldkettchen aufhob. Es war schon ein Stückchen im schlammigen Boden versunken gewesen, doch er hatte gewusst, wonach er suchte, und so war ihm das kurze, unscheinbare Aufblitzen aufgefallen.
Genma ist der erste, der ihn nach der Mission im Krankenhaus besuchen kommt. Er bringt keine Blumen mit, warum sollte er auch, für solche Sentimentalitäten haben sie beide nicht den Kopf.