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Wenn aus Freundschaft Liebe wird

von

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Immer dasselbe

Kapitel 1

Alltag
 

„Wie redest du denn mit mir! Was soll das heißen, du hättest mich hier einfach alleine stehen lassen können?“, brüllte ich meinen Gegenüber an.

„Das was es heißt eben! Es ist immer noch meine freie Entscheidung, ob ich mich mit dir hier treffe!“

Vor mir stand der wohl begehrteste Typ in unserem Dorf, der durch seine geheimnisvolle Art und angehauchte Arroganz jede Menge Groupies angesammelt hatte. Sein Name war Sasuke Uchiha. Er hatte etwas längeres schwarzes Haar und trug immer ein dunkelblaues Oberteil, auf dessen Rücken das Zeichen seines Clans gestickt war und eine weiße Hose. Bislang hatte es mir nichts ausgemacht, wie viele Mädels ihn vergötterten, da wir nur ein freundschaftliches Verhältnis zueinander hatten. Das bedeutete, solange sie nur ihm und nicht auch noch mir auf die Nerven mit ihrem Verhalten gingen. Ich genoss es pausenlos mit ihm zu streiten und am meisten Zeit von allen mit ihm verbringen zu können.

„Lass uns eine Nudelsuppe schlürfen gehen. Ich lade dich ein. Danach machst du aber weiter brav den Haushalt“, grinste er hämisch.

Widerwillig nahm ich das Angebot an: „Du kannst froh sein, dass sich überhaupt jemand um den Saustall bei dir kümmert. Du bist ja den ganzen Tag nur auf Achse und wenn du da bist, veranstaltest du irgendeinen Zirkus was Unordnung hinterlässt!“

„Die du dann wegräumst. Sei froh, dass du bei mir wohnen darfst. Alleine, das heißt ohne meinen Schutz, wärst du sowieso aufgeschmissen“, raunte er und zerrte mich am Handgelenk zu einer Imbissbude, wo wir die Nudelsuppe verschlangen.

„Immerhin wohnt Naruto auch alleine und der kriegt die Haushaltsplanung wenigstens auf die Reihe“, brummte ich. Naruto Uzumaki war sein Rivale, auch wenn es so schien als sei dieser Sasuke niemals gewachsen. Hinter dem Jungen steckte mehr als nur Prahlerei, Wichtigtuerei oder pure Dummheit. Heftig schlug mein Nebenmann auf den Tresen: „Wage es nicht mich mit diesem Dummbeutel zu vergleichen!!“

Erschöpft seufzte ich: „Ich will mit euren Ninjaspielen auch gar nichts zu tun haben, aber…“

Er unterbrach mich, indem er seine Hand auf meine Schulter legte und aufstand: „Ich will jetzt nicht darüber diskutieren. Wenn dich das nichts angeht, dann sprich auch nicht weiter. Ich muss jetzt los. Koch was Schönes für mich, wenn ich wieder da bin, will ich das was Warmes auf mich wartet.“

Ohne dass ich auch noch ein Wort sagen konnte, war er verschwunden und ich durfte mal wieder die Rechnung für das Essen tragen. Dieser undankbare Schmarotzer! Für den zählten nur noch seine Ninjakämpfe und dessen Ausbildung. In diesem Dorf war man ein niemand, wenn man kein Ninja war. Das war mir gleichgültig, da ich weiblich war, sollte mich sowas auch nicht interessieren. Solche Dinge waren unfeminin und deshalb für mich ungeeignet. Mein Leben hier bei Sasuke, als meine Familie und das Glück hier im Dorf bei all den netten Leuten zu sein, war Genugtuung für mich.

„Fakara? Wirst du Sasuke heute nicht beim Kämpfen zusehen?“, sprach mich jemand von der Seite an. Ich verbeugte mich höflich vor diesem: „Nein, Kakashi. Heute wird er wohl ohne meine Anfeuerungsversuche auskommen müssen. Ich hoffe, du nimmst ihn hart genug ran, dass er, wenn er nach Hause kommt, gar keine Lust mehr hat dumme Sprüche zu reißen.“

Der Mann vor mir hatte graues hochfrisiertes Haar, sein Gesicht war bis auf sein rechtes Auge mit einem schwarzen Tuch verdeckt und er war der Lehrer von Naruto, Sasuke und einem Mädchen namens Sakura Haruno. Man nannte sie gemeinsam Team 7. Sakura war wie jedes andere Mädchen hier im Dorf Mitglied des Sasuke-Groupie-Clubs und zudem hielt sie sich immer verdächtig im Hintergrund wenn es um Kämpfe ging. Sie wollte wohl nur eine Konoiche werden um bei Sasuke sein zu können. So wie Sasuke wohl für Naruto empfand, fühlte ich mich gegenüber Sakura. Zumal wir auch noch ähnliche Kleidung trugen. Mein fliederfarbenes Kleid, das auch bis zu meinem Becken ausgeschnitten war und auf dessen Rücken Sasuke meine Initialen in rotem Stoff gestickt hatte.

„Dann sieht man sich“, riss der Sensei mich aus den Gedanken.

„Ja, wahrscheinlich. Viel Spaß!“

Damit ging ich weiter zur bescheidenen Hütte, in der Sasuke und ich hausten. Es nervte, wie mich all diese Weiber anstarrten. Meine Güte, nur weil ich mit dem Frauenschwarm überhaupt zusammen wohnte. Es gab auch noch andere Dinge im Leben als Liebe und Männer. Schon eine geraume Weile lebten wir auf diese Art, was mich umso mehr verwunderte, dass es nicht so langsam akzeptiert werden konnte. In dem Haus angekommen sortierte ich als Erstes meine Einkäufe und mit diesen meine Gedanken. Mir kam es schon so vor als wäre ich eine alte Hausfrau, mit meinen jungen 15 Jahren und dazu eine alte Ehefrau, die sich immer um die Sachen ihres Mannes kümmern musste.

Angewidert und schockiert schüttelte ich den Kopf. Sasuke und ich, ein Ehepaar?! Niemals! Gerade war ich dabei die dreckige Wäsche zusammen zu raffen und sie waschen zu gehen, da klopfte es an der Tür.

„Wer ist da?!“, rief ich gleichgültig.

„Sakura Haruno.“

Meine Gesichtszüge entgleisten, weil ich diese Person am wenigsten erwartet hatte und ich öffnete erst, als ich mich wieder halbwegs gefangen hatte: „Sakura? Ich dachte ihr trainiert. Was verschafft mir… jetzt sag bloß nicht, du wolltest nur mal sehen wie er haust?!“ Direkt verfinsterte sich meine Miene und ich durchbohrte sie mit einem bösen Blick.

Abwehrend hob sie die Hände und kniff die Augen zusammen: „Nein, nein. Ich wollte zu dir, mit dir sprechen. Die Jungs trainieren heute unter sich.“

Abreagiert normalisierte ich meine Gestik und deutete ihr mit einem Schulterzucken einzutreten: „Möchtest du etwas Trinken?“

„Ja, gerne.“

Wir setzten uns an den Tisch auf die Sitzkissen und ich stellte ihr einen Becher mit Jasmintee hin. Außer Acht gelassen was ich noch alles für Arbeiten zu tun hatte, fragte ich was ihr Problem sei.

„Naja, du und Sasuke, ihr habt doch nichts miteinander oder?“

Warum war mir das nicht von Anfang an klar gewesen, dass diese Frage kommen würde? Lauthals lachte ich auf und antwortete erst, als ich meine Belustigung einigermaßen gezügelt hatte: „Wie kommt ihr alle eigentlich darauf? Nur weil ich bei ihm wohne? Habt ihr jemals eine Andeutung gesehen, dass zwischen uns was läuft, dass die reine Freundschaft überbietet?“

„Nein, aber ich wollte nur mal nach hören“, ihr Griff um den Becher verstärkte sich.

„Mach dir keine Gedanken, immerhin wären dann alle Mädels von Konohagakure sauer auf mich und so viel Groll würde selbst ich nicht auf mich nehmen wollen nur wegen eines Kerles. Außerdem glaube ich, dass ihr Mädels nicht bereit dazu seid, den richtigen Sasuke kennen zu lernen, denn dann würdet ihr euer Denken ihm gegenüber vielleicht auch ändern“, lächelte ich freundlich. Zwar konnte ich sie nicht leiden, aber dennoch tat sie mir, wie alle andern Mädels, die auf ihn standen Leid. Nichts war Schlimmer als eine unerwiderte Liebe.

„Also hast du gar keine Gefühle für ihn?“, hakte sie nach.

Untröstlich schüttelte ich den Kopf: „Nichts was Freundschaft übersteigt. Er ist ein geschlossenes Buch. Ihr Mädels solltet mit ihm abschließen und euch andere Jungs suchen, davon gibt es so viele auf der Welt. Gerade dich begehren so viele hier im Dorf, meine Liebe. Doch du bist geblendet von der Liebe zu ihm. Du hast doch genug Grips um etwas mit Theorie überdecken zu können und einen neuen besseren Weg einzuschlagen. Oder?“

Eigentlich wollte ich ihr weder eine Moralpredig, noch irgendwelche Tipps geben, noch sie in irgendeiner Art und Weise aufmuntern. Deshalb fragte ich mich auch, warum ich es tat. Sie war auch nur eine von vielen, deren Wahn ich ertragen musste. Mit einem zufriedenen Glitzern in den Augen nickte sie mir glücklich und dankend zu und machte sich dann wieder auf den Weg zurück ins Zentrum des Dorfes.

Ich verfolgte weiter meine täglichen Arbeiten und kochte zum Schluss etwas für den Ninja, der bald nach Hause kommen musste.

„Gut, dass du fertig bist“, piekste er mich in die Seiten, was mich unwiderruflich zusammen zucken ließ.

„Mein lieber Mann, erschreck mich doch nicht so. Du kommst zur Abwechslung ja mal wieder pünktlich auf die Minute, mein Lieber“, trug ich ihm eine Reisschüssel hinaus.

„Willst du nichts essen?“, fragte er, als ich mich ohne etwas daneben gesetzt hatte.

„Nein, ich habe keinen Hunger. Lass dir dadurch nicht den Appetit verderben. Ich bin mir sicher, du warst heute wieder überfleißig und hast dir eine große Mahlzeit redlich verdient. Erzähl, wie war das Training?“

Er schaufelte das Essen in sich rein und erst nach dem dritten Nachschub machte er eine kleine Pause um mit vollem Mund zu sagen: „Wie immer nichts Besonderes. Hast du was erlebt?“

Lächelnd kniff ich zufrieden die Augen zusammen: „Nein, ich habe nur euren Sensei getroffen und musste einen Hausbesuch von Sakura erdulden.“

Satt stellte er die Schüssel vor sich: „Boah, hat das gut getan! Ach was, Sakura?! Was wollte die denn hier?“

Ebenso genervt wie er seufzte ich: „Deine üblichen Stalker-Besuche eben, als ob du das nicht wissen oder erahnen könntest. Echt, Sasuke. Du solltest dir langsam mal eine Freundin zulegen, alleine damit das aufhört und die Mädels sich nicht mehr deinetwegen zerfleischen. Und ich hab dann auch meine Ruhe.“

Hämisch grinste er mich auffordernd an: „Für was denn? Ich finde es so ganz in Ordnung. Außerdem habe ich keine Lust auf Beziehung und so einen Stress. Frauen langweilen mich nur.“

„Wie wäre es denn mit dieser Sakura? Die ist doch dein Typ oder?“, schlug ich neckend vor.

„Und genauso nervig wie alle anderen. Hör auf mit dem Thema, Fakara!“

„Na gut, aber irgendwann wirst du dich damit auseinander setzen müssen. Ich gehe dann das Geschirr abspülen. Den Rest mache ich dann morgen warm.“

„Warte, ich helfe dir“, kam er mir hinterher in die Küche.

„Du hilfst mir? Wie komme ich denn zu dieser Ehre?“

„Mir ist nun mal danach.“

Ich spülte und er trocknete ab. Währenddessen versuchte ich mühsam wieder eine Unterhaltung aufzubauen: „Und was hast du Neues gelernt?“

„Wie man das Chakra auf bestimmte Teile des Körpers konzentrieren kann und somit Wände hochlaufen oder Bäume hochklettern kann ohne die Hände zu benutzen.“

„Und warum musste Sakura nicht mit?“

„Sie konnte es schon vor mir und Naruto“, er räusperte sich.

„Na dann hoffe ich, du hast es vor Naruto schaffst“, kicherte ich und spritzte ihn spielerisch mit etwas Spülwasser ab.

„Ja habe ich, du doofe Kuh!“, schlug er leicht mit dem Geschirrtuch nach mir.

Ich ließ gerade das Wasser ablaufen, als ich ihn weiter neckte: „Oh, habe ich etwa deine Gefühle verletzt.“

„Na warte!“, er schmiss das Handtuch weg, nahm mit einer Hand meine beiden Handgelenke, grätschte meine Beine weg, ließ mich sanft zu Boden fallen und kitzelte mich dann mit seiner freien Hand am ganzen Körper. Natürlich wehrte ich mich, zumindest versuchte ich dies, und teilweise ließ er mir auch eine Chance zu einem Gegenschlag. Wir kullerten so sehr auf dem Boden herum und waren so vertieft immer in Führung zu sein, dass wir nicht einmal merkten, dass wir uns mit jeder Drehung näher kamen. Bis unsere Gesichter sich so nahe waren, dass unsere Stirne sich berührten.

Ich drehte mich sofort weg und kroch unter ihm hervor: „Entschuldige, dass ich mich so gehen lassen habe. Du kannst dich dann schon ausruhen gehen.“

Er ging aus dem Zimmer: „Ich habe nichts anderes erwartet.“

Beim Säubern der Küche dachte ich über seine abschließenden Worte nach. Auf was sich wohl diese bezogen hatten. Er habe nichts anderes erwartet?! Als ich fertig war, zögerte ich einige Minuten bevor ich ihm ins Schlafzimmer folgte. Er stand vor dem Ganzkörperspiegel und musterte sich von oben bis unten. Er hatte sich ein weißes Leinengewand angezogen und trug darunter eine graue Stoffhose, die er mit einem schwarzen Gürtel befestigt hatte. Ich setzte mich auf die Steppdecke meines Bettes, wollte mich gerade zum Schlafen fertig machen und ihm eine gute Nacht wünschen, da stellte er eine Frage: „Warum spielen alle Frauen so verrückt wegen mir?“

Desorientiert starrte ich ihn an, weil ich nicht sicher war, warum er gerade mir diese Frage stellte und fing mich anschließend wieder. Lächelnd stand ich auf und legte ihm eine Hand auf die Schulter: „Weil du wahrscheinlich mit deiner geheimnisvollen und kühlen Art jeder das Herz aus der Brust reißen kannst.“

Ich sah erst jetzt, dass er seine Augen geschlossen hatte. Langsam nahm ich wieder meine Hand von ihm, doch blitzschnell schoss seine hoch und stoppte meine Bewegung somit. Er öffnete seine Augen und drehte sich zu mir um, immer noch fest meine Hand haltend: „Und warum scheint das nicht bei dir der Fall zu sein?“

Verwirrt und perplex starrte ich in seine eiskalten blauen Augen. Leise wisperte ich stockend seinen Namen. Ich wusste nicht wie ich hierauf reagieren sollte. Hatte es etwa sein männliches Ego verletzt, dass eine Frau aus dem ganzen Dorf nichts von ihm wollte?

Er räusperte sich arrogant und ließ meine Hand wieder los. Es sah so aus, als würde er sich weg drehen, doch im Bruchteil einer Sekunde hatte er seine Hände auf meine Schultern gelegt und seine Lippen auf meine gepresst. Zu erstaunt blieb ich zu Eis erstarrt stehen, meine Augen waren weit aufgerissen. So lange Zeit lebte ich nun bei ihm und wir führten eine normale Freundschaft und jetzt sollte das alles was wir uns mühsam aufgebaut hatten zusammen fallen, weil der Frauenschwarm Gefühle für mich entwickelt hatte?! Dieses Mal gab er mich danach wirklich frei und wir blieben reglos voreinander stehen. Ich war zu schockiert um sprechen zu können, doch ich musste mich zusammen reißen: „Was… sollte das? Willst du etwa… damit sagen, dass du… mehr für mich empfindest?“

Eine leichte Röte schimmerte über seine Wangen. „Gerade du, die nichts für mich empfindet. Ich weiß, dass es Naivität ist zu glauben, dass du dasselbe…“

„Sei still! Dadurch geht alles, was wir erreicht haben, ich meine uns gemeinsam aufgebaut haben, kaputt. Willst du das etwa?!“

Er lächelte und stand nun mit einer Schulter zu mir gerichtet vor mir: „Nein, ich hatte nicht vor irgendwas hiervon zu zerstören. Das würde mir genauso viel bringen wie dir, oder?“

Verächtlich schüttelte ich den Kopf: „Es tut mir Leid, aber ich möchte das nicht. Ich habe dich echt gerne als Freund, aber mehr ist nicht. Wie schon gesagt, hier im Dorf gibt es genug Mädels die auf dich stehen. Such dir doch davon eine aus, eine Gescheite wird ja wohl schon dabei sein.“

„Wer ist derjenige?“, grummelte er.

Resignierend schaute ich ihn verständnislos an. Was sollte das nun schon wieder heißen? Etwa das ich angeblich was von jemand anderem wollte?

„Es gibt keinen. Ich empfinde nun mal keine Gefühle wie Liebe. Mich verwundert es ernsthaft, dass du das kannst, Sasuke. Wenn das so ist, werde ich wohl in der nächsten Zeit woanders schlafen, wenn es dir nichts ausmacht.“

„Du willst mich jetzt ernsthaft allein lassen?“

„Dich mit dem ganzen Haushalt alleine zu lassen wäre eine Katastrophe. Nein, ich schlafe ein Stockwerk tiefer. Ich möchte sehr stark für dich hoffen, dass du nicht auf dumme Gedanken kommst“, ich raffte meine Schlafsachen zusammen und war dabei aus dem Zimmer zu gehen.

„Sonst hattest du auch nie etwas dagegen“, erwiderte er protestierend.

„Sonst, mein Lieber, waren auch nie Gefühle im Spiel gewesen“, würdigte ich ihm einen forschenden Blick.

„Wie kannst du dir da so sicher sein?“

„Das hätte ich gemerkt.“

Ich schaute vor ihm auf den Boden und erst als ich meinen Blick wieder erhob und in sein Gesicht sah, fiel mir auf, dass sich etwas verändert hatte. Es war nicht mehr derselbe Ausdruck, wie er ihn jeden Tag mit sich trug, er zeigte Reue, Leid und Verzweiflung auf eine neue Art und Weise. Schockiert ließ ich alles fallen, was ich in den Händen getragen hatte. Sollte das etwa heißen…? Hieß das etwa…? Die ganze Zeit hatte ich nicht ein einziges Mal mitgekriegt, das aus seinen Gefühlen mehr geworden war. Weder an seinem Ausdruck, noch an seiner Verhaltensweise. Obwohl wir uns nun schon so lange kannten und ich solange bei ihm wohnte, hatte ich nichts gemerkt. Wieder flüsterte ich seinen Namen und danach eine Entschuldigung. Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich doch ganz anders mit ihm umgegangen.

„Wir bleiben Freunde und nichts weiter. Sollte sich irgendwann mal etwas ergeben, wird das schon in Ordnung sein. Aber momentan möchte ich einfach nur Freundschaft, nicht mehr und nicht weniger. Du bist mir viel zu viel wert, als das ich wegen so einer Gefühlsduselei riskieren könnte dich zu verlieren. Bist du damit Einverstanden?“, schlug ich benebelt vor.

Wie von Sinnen ging ich langsam auf ihn zu und umarmte ihn. Auch er schloss seine Arme um mich und antwortete: „Ja, das bin ich.“

Der ehrenwerte Hokage

Kapitel 2

Der ehrenwerte Hokage
 

Wie versprochen hatte ich diese Nacht im Wohnzimmer geschlafen. An diesem Morgen wurde ich grob von ihm geweckt. Genauer gesagt schüttelte er mich unsanft und schrie ja schon fast meinen Namen. Er wusste, dass ich ein Morgenmuffel war, deshalb verstand ich nicht, wie er mich so wecken konnte. Nachdem ich es ihn geschlagene 5 Minuten mit mir machen lassen hatte, richtete ich mich schlagartig auf und brüllte ihn an: „Sag mal hast du sie noch alle?! Was fällt dir ein mich so früh am morgen und dann auch noch auf diese Art zu wecken?!“

Schlagartig hörte er auf und brummte: „Ich hätte auch ohne ein Wort des Abschiedes gehen können und dir einfach nur einen Zettel hinterlassen können.“

„Abschied?“, verwundert blinzelte ich ihn an.

„Wir werden nun auf richtige Missionen geschickt, weshalb ich mehrere Tage nicht da sein werde. Ab heute dürfen wir etwas Anspruchsvolleres machen als Katzen suchen oder Unkraut pflücken. Drück mir die Daumen und mach dir keine Sorgen um mich, ja Fakara?“, er drückte mir einen Kuss auf die Wange und wollte gehen.

„Warte, Sasuke“, hielt ich ihn auf, erhob mich und ging ihm wenige Schritte hinterher. Dann umarmte ich ihn von hinten und flüsterte: „Pass gut auf dich auf und komm mir bitte halbwegs unversehrt wieder nach Hause.“

„Wie könnte ich nicht? Immerhin weiß ich doch, dass hier jemand auf mich wartet, der von mir beschützt werden muss.“ Damit löste er sich aus meiner Umarmung und ging.

Ich seufzte, ging mich waschen, anziehen und daraufhin hinunter ins Dorf. Wenn ich Glück hatte, würde ich sie nochmal antreffen. Eigentlich war ich mir sogar ziemlich sicher, dass ich mir keine Sorgen zu machen brauchte, immerhin hatten sie ja noch ihren Sensei dabei, der auf sie aufpassen würde, wenn es hart auf hart kam.

Dennoch bereitete es mir Sorgen. Immerhin war sein Rivale Naruto dabei, mit dem er sich bestimmt wieder bis aufs Blut bekämpfen würde und Sakura, die ihn die ganze Zeit anbaggern würde. Ich wusste, wie oft sie schon einen Korb von ihm bekommen hatte. Es war erstaunlich, dass sie dennoch nicht aufgab und es immer wieder aufs Neue versuchte. Wenn sie sich doch auch nur so für ihre Ninjafähigkeiten bemühen würde, wie für Männer.

„Fakara? Wenn du Sasuke suchst, der ist schon zusammen mit seinem Team zur Mission aufgebrochen“, sprach mich jemand an.

Ich hatte mich auf den Rand eines Steinbrunnens gesetzt und Löcher in die Luft gestarrt. Es war der Hokage der 3. Generation höchst persönlich, der mich ansprach. Ein Hokage war der höchste Rang, den ein Ninja erreichen konnte und davon gab es pro Generation immer nur einen. Es hatte schon einen der 4. Generation gegeben, aber der kam vor 16 Jahren bei einem Kampf gegen ein Fuchsmonster ums Leben. Dieser Hokage war Narutos Vater gewesen und nun strebte Naruto an, der nächste zu werden.

„Meister Hokage? Schön Sie hier zu treffen. Was verleiht mir denn die Ehre?“, stand ich sofort auf und verbeugte mich höflich.

„Mein Kind, ich möchte mit dir sprechen. Wenn du mir bitte folgen würdest.“

Verständnisvoll nickte ich und folgte ihm in sein Heim. Zwar wusste ich nicht wirklich, was das alles zu bedeuten hatte, aber ich nahm es einfach mal so hin, wie es gekommen war. Über was er wohl mit mir sprechen wollte…

In seinen vier Wänden angekommen, bat er mich Platz zu nehmen und es gesellten sich noch zwei ehemalige Lehrer von Sasuke hinzu. Da ich sie nur flüchtig vom Sehen kannte, waren mir ihre Namen entfallen.

„Worum geht es denn, Meister Hokage?“, fing ich das Gespräch wieder an und schaute ihn abwartend zuzüglich ungeduldig an.

„Es geht um deinen kleinen Freund Sasuke. Ich mache mir viele Gedanken und deshalb wollte ich dich bitten ein Auge auf ihn zu werfen und sein weiteres Verhalten genau zu analysieren.“

Obwohl mir die Worte „dein kleiner Freund“ ein Dorn im Auge waren, ignorierte ich sie und hakte pflichtbewusst nach: „Ich verstehe zwar nicht wozu das gut sein soll, aber das soll mir recht sein. Momentan kann ich sowieso nicht viel für sie tun, da er auf einer Mission zusammen mit Team 7 ist. Dürfte ich denn erfahren wieso das erforderlich ist?“

Sein Verhalten hatte mich neugierig gemacht und nun wollte ich wissen, was das mit dem Hokage zu tun hatte. denn das hatte zu bedeuten, dass Sasuke eine Gefahr für das Dorf darstellte, wenn nicht sogar Schlimmeres.

„Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, momentan ist noch alles in Ordnung. Ich habe nur eine schlimme Befürchtung. Du weißt, dass er ein Mitglied des Uchiha-Clans ist. Zuzüglich ist er auch der Erbe des Sharingans. Das ist eine spezielle Fähigkeit unter Ninjas. Er kann Dinge sehen, die das normale menschliche Auge nicht mehr wahrnimmt. Da er der Erbe ist und dies somit fast als Einziger ausführen kann, werden bestimmte Personen an ihm interessiert sein und er wird in Gefahr sein. Aus diesem Grund möchte ich, dass du mir jegliche Art charakterlicher Veränderungen mitteilst.“

„Was für eine Gefahr meinen Sie?“

Er räusperte sich und zögerte einen Moment, als erhoffe er sich, dass ich es vielleicht doch nicht wissen wolle: „Das er auf die böse Seite überwechselt.“

Geschockt riss ich die Augen auf: „Aber warum sollte er so etwas tun? Das wäre das allerletzte, was ich ihm zutrauen würde. Dafür ist er viel zu klug.“

„Mein Kind, die Angebote mit denen uns das Böse lockt sind manchmal nicht so leicht auszuschlagen und genau diesen Fehler, befürchte ich, wird Sasuke begehen.“

Abwehrend schüttelte ich den Kopf. Das wollte ich nicht glauben. Jeder würde sich davon irreführen lassen, aber nicht Sasuke.

„Weißt du was seine Ziele sind, Fakara?“, fragte er mich ernst.

Über so etwas hatte Sasuke nie mit mir gesprochen und ich wollte mich nicht in sein intimstes Privatleben einmischen. Ich wusste, dass er schmerzhafte Erfahrungen mit seiner Familie gemacht hatte und ich hatte nicht vor Salz in eine offene Wunde zu streuen. Dafür verstand ich mich zu gut mit ihm.

„Ich weiß vieles über Sasuke, dass du mir wahrscheinlich nicht sagen willst oder kannst. Ich weiß, dass er mittlerweile eine viel engere Verbindung zu dir hat, als du es wolltest. Deshalb bitte ich dich inständig, dies auszunutzen und mehr in Erfahrung zu bringen.“

„Das können Sie nicht von mir verlangen, Meister Hokage. Ich werde Sasuke um keinen Preis auf der Welt weh tun. Sie können mir genauso gut die Geschichte erzählen, was seine Ziele sind und was damals beim Uchiha Clan vorgefallen ist.“

Er nickte zufrieden und lächelte mich freundlich an: „Fändest du es nicht auch besser, dass von ihm persönlich zu erfahren?“

„Das ist doch gar keine Frage! Natürlich fände ich das besser, aber ich will ihn nicht damit verletzen“, flüsterte ich und sah beschämt neben mir zu Boden. Doch dann wird mir so einiges klar: „Es geht um seinen Bruder oder?“

Zustimmend nickte der Hokage und wartete ab, bis ich weiter in meinen Gedanken grübelte und in Erinnerungen kramte. Als Einziges wusste ich, dass sein einzig noch lebender Verwandter sein Bruder Itachi Uchiha war. Dieser hatte damals den gesamten Uchiha-Clan ausgelöscht und ist daraufhin geflohen. Somit war er ein abtrünniger Nina, was man hier als Shinobi bezeichnete.

„Das reicht mir. Darf ich gehen?“, erhob ich mich zum Gehen.

„Du kannst immer gehen, wenn du willst. Ich habe nur noch einen allerletzten Gefallen an dich.“

Noch einen?!

„Versprich mir nur zu deiner eigenen Sicherheit heimlich zu trainieren, solange Sasuke weg ist. Vielleicht wird er irgendwann nicht mehr da sein, nicht mehr in der Lage um dich zu beschützen oder er verschwindet einfach nur.“

Dieses Mal ging ich nicht darauf ein: „Körperliches Training kann ja nicht schaden. Ich möchte vor Jutsus und Chakra-Zeug lieber Abstand bewahren. Dieses Ninjazeug interessiert mich nicht. Einen schönen Tag noch.“ Damit ging ich.

Seine Worte interessierten mich eigentlich ebenso wenig und würde er nicht so eine hohe Position haben, würde ich ihm auch niemals diesen Gefallen tun. Doch ich wusste, dass er mich immer und überall beobachten konnte und wenn ich nicht gehorchen würde, könnte ich eine Bestrafung ganz sicher absehen. Die nächsten Fragen taten sich augenblicklich auf: Wie sollte ich mich denn körperlich fit machen? Durch das Treten und Schlagen gegen Bäume? Durch das Stemmen von schweren Steinen? Also beeilte ich mich und ging schnell einkaufen um daraufhin Hausarbeiten zu erledigen. Da ich nicht für ihn kochen musste, konnte ich mich auf meine Freizeit konzentrieren, demnach ging ich nach getaner Arbeit in den Wald und tat die oben beschriebenen Maßnahmen. Es war anstrengend und nach weniger Zeit taten meine Schienbeine und Handknöchel so weh, dass ich erstmals nur meine Ellbogen und Füße benutzte. Als mir schließlich auch diese Wehtaten, stemmte ich wirklich Steine oder andere schwere Gegenstände.

Danach ging ich völlig am Ende meiner Kräfte zum Waschen. Es war der Wunsch des Hokage gewesen, sonst würde ich das niemals durchziehen. Ich hasste Krafttraining und alles was damit zu tun hatte, weil ich definitiv der Meinung war, dass es maskulin ist und Frauen nichts anzugehen hat. Warum sollte ich befürchten, dass Sasuke mich alleine zurücklassen würde? Das würde er niemals tun, so viel war sicher. Dafür mochten wir uns gegenseitig zu sehr und uns verband eine starke Freundschaft. Ich war mir sicher, dass er um nichts in der Welt… Sasuke… Mein Gedankengang stockte. Ich hoffte, dass er schnell wieder heim kommen würde. Es waren drei lange Tage, die er fort war und an denen ich Tag und Nacht trainierte, wenn ich nicht gerade am Putzen war. Da er nicht da war, gab es auch nicht viel zum Aufräumen, was mir zusätzlich mehr Zeit verschaffte. Am Ende des dritten Tages kam ich spät abends nach Hause.

Sasuke saß am Tisch und hatte auf mich gewartet: „Wo warst du, Fakara?“ Er hörte sich sauer und gekränkt an.

„Ich war… ich… äh… dachte ich könnte im Wald einen Spaziergang machen. Bei dieser Jahreszeit sehen die Bäume und…“

„Du brauchst mich nicht anzulügen. Ich weiß Bescheid. Warum tust du das?“, er blieb still am Tisch sitzen und hatte seine Hände vor sich auf dem Tisch ineinander gekreuzt.

„Es tut mir Leid. Es ist nur… wenn du nicht da bist, dann fühle ich mich so schwach und was ist, wenn du eines Tages nicht mehr von einer Mission zurückkehrst. Dann muss ich auf mich selbst aufpassen“, murmelte ich.

Er lachte: „Du hast Angst, dass ich dich alleine zurücklasse. Das ich einfach weggehe und nie wieder zurück komme?“

„Sasuke… Es wird Zeit Klartext zu reden. Was ist dein Ziel?“, stotterte ich zitternd.

Daraufhin stand er auf und grollte mit dem Rücken zu mir gewandt: „Das geht dich überhaupt nichts an! Das geht niemanden etwas an!“ Anschließend ging er abweisend an mir vorbei und aus der Tür hinaus.

„Wo gehst du hin?“, machte ich auf dem Absatz kehrt und schaute ihm hinterher.

„Das geht dich nichts an. Lass mich in Frieden und mach einfach nur deine Aufgaben.“

Nun brachte er mich zur Weißglut und ich schrie ihn an: „Verdammt noch mal, Sasuke! Du willst mir verbieten mich selbst zu trainieren um mir selbst ein Schutz zu sein, aber selbst willst du noch nicht mal Klartext mit mir reden und mir sagen, was du vor hast. Wenn du noch nicht mal darüber mit mir reden kannst, dann kannst du auch nicht von mir verlangen, dass ich eine Beziehung mit dir beginne!“

„Ich sage es dir jetzt ein letztes Mal in Ruhe. Kümmer dich um deine eigenen Angelegenheiten und misch dich nicht in die anderer ein, die dich nichts angehen! Sonst bist du dein Zuhause schneller los, als du es gewonnen hast“, brummte er gereizt und blieb immer noch in der Türschwelle stehen.

„Das brauche ich gar nicht. Du musst mich nicht rausschmeißen. Ich werde aus freien Stücken gehen. Da schlafe ich lieber im Wald, der kann mich wenigstens nicht anlügen. Sieh zu wie du alleine zu recht kommst.“

Damit ging ich dieses Mal gefühlskalt an ihm vorbei und verschwand im Wald. Zwar hatte ich für heute schon genug trainiert, aber ich war voller Wut und Aggression, dass ich diese in Kraft umwandelte und so auslebte. Auch wenn mir eiskalt war, legte ich mich danach ins Gras und machte mir ein Lagerfeuer um mich zumindest ein wenig zu wärmen. Auch wenn ich meine Kraftreserven verbraucht hatte, war ich immer noch so geladen vor Wut, dass ich weiter irgendwo drauf hätte einschlagen können. Ich hätte erstmals ohnehin aufgrund dieser Gefühlsregungen nicht einschlafen können. Doch es dauerte nicht lange da verrauchte die Wut und der Hass und schwang um zu Trauer. Ich wurde traurig darüber, dass unser gemeinsamer Weg als Freunde nunmehr beendet war. Mir war klar gewesen, dass es falsch war mit ihm darüber zu sprechen, doch ich hatte es unbedingt wissen wollen. Ich zitterte am ganzen Körper vor Kälte und vor Bitterkeit. Das Feuer konnte weder das eine noch das andere Gefühl vertreiben.

Jemand legte eine Decke über mich. „Du holst dir noch den Tod, wenn du ohne alles hier liegst.“

Ruckartig richtete ich mich auf: „Sasuke?“

Sofort ging er wieder, nachdem er das getan hatte. Ihm bedeutete es nichts mit mir zu sprechen.

„Warte! Es tut mir Leid! Ich wollte dich nicht verletzen! Ich will es nicht mehr wissen! Du bedeutest mir zu viel! Ich will auch unwissend mit dir zusammen sein! Sasuke! Bitte!“

Zumindest hatte ich es geschafft, dass er stehen blieb und sogar eine Antwort gab: „Wieso willst du das, wenn du sowieso denkst, dass ich dich bald im Stich lassen werde?“

„Weil ich wenigstens den Moment genießen will! Komm, leg dich zu mir, bleib bei mir. Nimm mich in den Arm und lass mich nicht mehr los, so wie immer“, flehte ich ihn an.

„Na gut. Ich bleibe bei dir. Das nächste Mal wirst du es nicht so einfach haben, Fakara, das verspreche ich dir“, kam er wieder zurück und legte sich zusammen mit mir unter die Decke.

„Es wird kein nächstes Mal geben“, presste ich mich an seinen Körper und genoss seine starken Arme, die mich hielten und seine Hände, die über meinen Rücken streiften.

So konnte ich direkt besser einschlafen und achtete selbst im Schlaf darauf, dass er ja nicht wegging.

Freundschaft

Kapitel 3

Freundschaft
 

Durch das Zwitschern der Vögel wurde ich geweckt. Da ich darauf geachtet hatte, dass er ja nicht von meiner Seite weichen würde, wunderte es mich nicht, dass er immer noch neben mir lag. Er war längst wach, als ich mich umdrehte und ihm direkt in die Augen sah.

„Na Schlafmütze. Endlich auch aufgewacht?“, sagte er und küsste meine Stirn.

Mir war es wichtig den Moment zu genießen, denn ich wusste, dass er wahrscheinlich schon sehr bald wieder weggehen musste. Denn was auch immer sein Plan war, er bedeutete, dass er mich hier alleine zurücklassen würde.

„Ja. Musst du jetzt wieder gehen?“, fragte ich vorsichtig und ein wenig verängstigt.

Sein Griff um mich verstärkte sich ein wenig: „Nein, ich werde so lange es geht bei dir bleiben. Ich verspreche dir, Fakara, dass ich dich niemals im Stich lassen werde, ganz egal was passiert.“

Nun schmiegte ich mich vorsichtig an seine Brust: „Das wäre einfach… gut.“

„Aber bald beginnen die Prüfungen, das wird ein Problem“, strich er durch mein Haar.

„Es geht mir darum, dass du für immer weggehst. Für Monate oder Jahre. Das würde ich nicht verkraften.“

„Tze, ich dachte wir wären nur Freunde. Was willst du also mit der Leier?“, brummte er genervt und drückte mich ein wenig von sich weg.

„Ja, so gute Freunde, dass ich ohne dich nicht mehr kann“, entgegnete ich trocken und schaute ihm mit einem treuen Hundeblick an.

Er strich mir über die Wange und murmelte etwas, dass ich nicht verstehen konnte, dann drückte er mich wieder an sich: „Lass uns hier draußen bei dem schönen Wetter picknicken, na was meinst du dazu, Fakara?“

„Hört sich toll an, aber dann musst du uns auch was Essbares fangen, immerhin sind wir hier in der Wildnis“, forderte ich ihn grinsend auf.

Eine arrogante Geste ließ er nicht bleiben, sondern stand feierlich auf: „Für wie schwach hältst du mich eigentlich? Das ist doch eine meiner leichtesten Übungen, außerdem muss ich mich doch noch stärken, damit ich später all meine Gegner niederschmettern kann.“

Warum machte mir das nun schon wieder solch große Sorgen? Ich wusste nicht, wo er nun schon wieder hin verschwinden wollte. Natürlich war es für ihn ein leichtes aus meinem Gesichtsausdruck zu lesen, was ich momentan dachte und deswegen scheute er sich auch nicht davor, mir eine Hand zu reichen um mir beim Aufstehen zu helfen: „Wie ich schon gesagt habe, beginnen bald die Prüfungen und du weißt, dass das wichtig für mich ist. Außerdem hattest du doch gesagt, dass es dir nichts ausmachen würde wenn du für ein paar Tage allein sein würdest.“

„Ja, tut es ja auch nicht, aber ich dachte du wärst jetzt erst mal für ein paar Wochen wieder ganz allein für mich da.“

„Ein Training lässt sich nun mal nicht so einfach unterbrechen, immerhin muss ich bei Kräften bleiben. Du willst doch auch, dass ich als Sieger hervor gehe, oder?“, lachte er siegessicher.

„Dafür bräuchtest du nicht viel Training, das würdest du auch so locker schaffen“, brummte ich und er machte sich auf die Jagd, während ich wieder ein Feuer vorbereitete und die Decke ausbreitete, welche er letzte Nacht mitgebracht hatte. Tatsächlich brachte er wenige Augenblicke später einige Fische mit, die wir auf Stöcken über das Feuer hielten.

„Warum interessierst du dich kaum für Ninjakampfkünste? Immerhin tut das fast jeder in unserem Dorf. Auch Frauen“, fragte Sasuke mich vorsichtig.

„Weil es immer noch meiner Meinung nach eine Männersache ist und ich damit nichts zu tun haben will. Die Frauen, die sowas mögen und für so etwas trainieren sind maskulin. Ich spezialisiere mich dann lieber darauf feminin zu wirken.“

„Wie kann man nur ein solches Desinteresse vorweisen“, schäkerte er und stupste mich feindselig an.

„Was heißt hier bitteschön denn Desinteresse?! Es ist ja nicht so, dass ich nicht auf dem Laufenden wäre. Ich höre mir gerne an, wenn du von Chakra, irgendwelchen Jutsus oder Ähnlichem sprichst, aber viel verspreche ich mir eben davon nicht.“

Sasuke schloss die Augen und lächelte immer noch selbstgefällig. Darauf entgegnete er erstmals nichts und aß in Ruhe seinen Fisch. Erst als er fertig gegessen hatte, fing er wieder an zu reden: „Umso mehr verwundert es mich, dass du es dann einfach so akzeptieren kannst, wie ich nur von der Shuninauswahlprüfung spreche oder alles andere um mich vergesse oder…“

Ich legte ihm meinen Zeigefinger auf den Mund: „Sei still. Wie ich gerade schon sagte, habe ich definitiv kein Problem damit über so etwas zu sprechen. Nur die eigene Ausführung solcher Dinge ist mir relativ gleich.“

„Und wenn ich dich instinktiv darum bitte, dass du wenigstens ein bisschen Chakraübungen machst und so weiter?“, legte er den Kopf schief und sah mich mit einem hoffnungsvollen Blick an.

„Wenn es dir so wichtig ist, soll es für mich auch kein Problem sein. Aber ich will nicht kämpfen. Das ist etwas für Männer, die Frau sollte daheim hinterm Herd stehen und von einem Mann geliebt werden, der die Familie um jeden Preis schützt.“

Triumphierend sprang er auf: „Gut, wenn ich heute Abend nach Hause komme…“

Ebenso schnell wie er war ich auch auf den Beinen und hielt ihm am Schlafittchen: „Was soll das denn jetzt bitte schön heißen ‚Wenn ich heute Abend nach Hause komme‘?! Sasuke Uchiha, willst du mir damit sagen, dass du mich jetzt schon wieder alleine lassen wirst?!“

Abwehrend hob er die Hände: „Nein, nein. Noch habe ich ein wenig Zeit für dich, aber…“

Ich deutete ihm Platz zu nehmen und erst mal schön brav hier zu bleiben. Das gab mir die Gelegenheit mich noch ein wenig an ihn zu schmiegen und Zweisamkeit zu genießen. Wiederum streichelte er über meinen Rücken und meinte behutsam: „Aber so extrem war es bei dir auch schon lange nicht mehr. Das letzte Mal war, als ich dich aufgenommen habe. Du hast an mir gehangen, wie eine Klette.“

„Ich sehne mich eben auch nur nach Liebe und Zuneigung und hier im Dorf gibt es eben keinen anderen, von dem ich die bekommen kann.“

„Soll das etwa heißen, ich bin hier nur die Notlösung?“, brummte er verstimmt.

„Ach, das war doch nur Spaß, Sasuke. Natürlich würde ich das nur von dir wollen. Du bist der Beste“, zwinkerte ich ihm betroffen zu.

Er wusste, dass es nur Spaß war und deshalb machte er auch keine sonstigen Anstalten, wie neulich. Eigentlich hatte ich Angst, dass er das nochmal vorhaben könnte, aber das war mir auch ganz Recht, denn ich wollte einfach nur in seiner Nähe sein und das wäre mir auch der Preis wert, dass er eine einseitige Liebe durchleben muss. In diesem Sinne war ich egoistisch. Meiner Meinung nach, war es für ihn auch kein großes Problem, dass ich nichts von ihm wollte und wir trotzdem so innig miteinander umgingen. Insgeheim stellte ich mir selbst eine Bedingung, falls der Moment kommen sollte, an dem ich auch ihn begehrenswert fände. Wir werden erst ein Paar sein können, wenn ich herausgefunden habe, was sein Ziel war und warum dies sein Ziel war. Also seine Vergangenheit und seine Zukunft. Seine Gegenwart lebte ich ja mit ihm zusammen

„Was beschäftigt dich? Du wirkst so in dich gekehrt“, erkundigte sich Sasuke und hielt mein Kinn hoch.

Unsanft hatte er mich aus meinen Gedanken gerissen: „Entschuldige, hast du etwas gesagt?“

Lachend wendete er sich wieder ab: „Ist ja auch egal. Ich hoffe nur, dass du so bleibst. Was denkst du, willst du, dass es wieder so ist wie früher?“

„Wie früher?“

„Als du noch bei deinen Eltern gelebt hast“, tippte er an.

Unmerklich zuckte ich zusammen und räusperte mich. Er wusste zu gut über meine Vergangenheit Bescheid. Ich hatte von Anfang an alle Karten offen gelegt, im Gegensatz zu ihm.

„Nein. Ich finde es so gut, wie es nunmehr gekommen ist. Warum sollte ich auch nicht zufrieden sein, wenn ich einen so netten jungen Mann zu meiner Seite gestellt bekommen habe?“

Er nickte nur geistesabwesend.

„Aber du hättest es gerne wieder so wie früher, nicht wahr?“

Nun zuckte er extrem zusammen und schaute nur betroffen weg. Er zitterte am ganzen Körper, löste seine Umarmung und ballte seine Hände in seinem Schoß zu Fäusten: „Ja, das hätte ich gerne. Aber im Gegensatz zu dir, sind meine Eltern tot. Ich kann nicht zu ihnen…“

„Sie sind keines natürlichen Todes gestorben oder?“, hakte ich nach.

Er seufzte: „Nein. Sie wurden… umgebracht.“

„Von wem?“ Auch wenn ich es wusste, ich wollte es von ihm hören. Natürlich wusste er nicht, dass ich es wusste.

„Das reicht jetzt, Fakara! Weißt du nicht schon genug?“

Also wenn er es mir nicht sagen wollte, dann musste ich es tun. Auch wenn ich damit preisgab, dass ich alles wusste: „Dein Bruder Itachi.“

Er knurrte aggressiv und hielt sich seinen Kopf als er brüllte: „Verdammt, ich will nicht daran denken! Hör auf damit!“

Weiter brauchten wir auch gar nicht darüber reden, denn ich wusste bereits alles, was ich wissen wollte. Damit stand ich auf und ließ ihn alleine dort sitzen.

„Wo willst du hin?“, rief er mir hinterher.

„Ins Dorf, ein wenig die Zeit vertreiben. Wenn ich mich recht entsinne, wolltest du nicht auch weggehen. Immerhin wirst du bald mit dem Training beginnen oder zu einer Prüfung gehen und ich hatte nicht vor tatenlos herumzusitzen und mich zu langweilen.“

„Dann warte auf mich! Ich komme mit!“, stürmte er mir hinterher.

Auch wenn er so oft sauer auf mich war, hatte er doch nichts dagegen mir immer wieder zu verzeihen. Er war ein treuseliger Hund.

„Ich habe immer noch ein wenig Zeit, also werde ich dich noch begleiten können.“

„Wann kann ich dich begleiten?“, fragte ich.

„Du möchtest also mal wieder beim Training zuschauen? Ich denke du kannst gerne zusehen. Ich lasse mich dadurch garantiert nicht ablenken“, lächelte er.

„Nein, du fühlst dich dadurch erst recht nur bestärkt und möchtest angeben oder?“, hakte ich belustigt nach.

Er schenkte mir einen abwertenden Blick und nahm dann meine Hand um mich den Berg hinab ins Dorf hinunter zu zerren. So rannten wir den Hügel hinab und mir wurden natürlich von weiblichen Bewohnern extrem böse Blicke zugeworfen.

An einer Brücke hielten wir an, an der schon Sakura und Naruto standen.

„Hallo Sasuke!“, begrüßte das Mädchen ihn natürlich schlagartig fröhlich und ließ dann ihren Blick hinunter schweifen. Selbstverständlich gefiel es ihr ganz und gar nicht, was sie da sah. Nämlich meine und Sasukes Hände, die ineinander verschränkt waren. Ich wollte diese natürlich sofort aus Rücksicht lösen, doch er beharrte darauf, dass es so blieb und drückte fester zu.

„Wen hast du denn da mitgebracht? Ist es nicht schon genug, wenn deine weiblichen Groupies uns überall schon nerven, musst du sie nun auch noch mitbringen?“, feixte Naruto.

„Nein, aber wenigstens habe ich welche, du Loser. Außerdem bist du selbst dran Schuld, wenn du dich dadurch ablenken lässt.“

„Na warte. Kakashi lässt dich die sowieso nicht mitnehmen“, schnaubte Naruto.

„Der mal wieder mega unpünktlich ist“, bemerkte Sakura und konnte endlich den Blick von mir uns Sasuke lösen.

„Muss das denn sein?“, flüsterte ich ihm zu.

„Gewöhn dich schon mal dran, denn immerhin wird das bald wirklich so und nicht mehr schauspielerischer Natur sein“, lächelte dieser.

Der hatte vielleicht gut reden, immerhin war er nicht derjenige den alle bösen Blicke des Dorfes trafen. Warte… was meinte er damit, dass es bald wirklich so und nicht mehr gespielt war? Dachte er etwa, dass wir irgendwann wirklich zusammen kommen würden?! Mir wurde schlecht.

„Entschuldigt die Verspätung, Leute. Ich habe mich mal wieder auf dem Weg des Lebens verirrt“, tauchte der Sensei aus dem Nichts auf und fügte dann noch hinzu: „Oh… ich wusste gar nicht, dass ich eine neue Schülerin zugeteilt bekommen habe.“

„Das haben Sie auch nicht Kakashi-san. Ich bin nur in Begleitung von Sasuke-kun da. Wenn Sie nichts dagegen haben, würde ich gerne wieder beim Training zusehen“, bat ich höflich um Erlaubnis.

„Nein, warum sollte ich? Sonst hast du doch auch immer ruhig dagesessen und zugesehen ohne uns zu stören“, nickte er einverstanden.

„Ich pack es nicht! Warum darf der…“

„Naruto reiß dich zusammen!“, rief Kakashi ihn zur Vernunft.

„Er hat Recht. Wenn du dich dadurch aus dem Konzept bringen lässt, bist du selbst dran Schuld! Wo und was werden wir heute machen, Sensei?“

„Eins nach dem Anderen, Sakura. Ich möchte heute, dass ihr wieder ein paar einfache Missionen erfüllt und dann einmal zeigt wie ihr euch im Teamwork behaupten könnt.“

„Sollen wir etwa wieder auf Bäume klettern?“, fragte Sasuke gelangweilt.

„Nein. Das werdet ihr noch früh genug erfahren. Ich habe hier einen Zettel mit den Missionen. Also gebt euer Bestes!“

Während es sich Kakashi in einem Baum gemütlich machte, hatten die Lehrlinge alle Hände voll mit ihren Aufgaben zu tun. Sasuke war als Erstes fertig und hatte sich direkt neben mich auf den Baum gesetzt: „Und wie war ich?“

Unzufrieden schaute ich ihn an: „Von wegen Teamgeist. Geh gefälligst runter und hilf deinen Kollegen!“

„Na gut. Sag mal wie bist du eigentlich hier hoch gekommen?“

„Ich bin wie ein normaler Mensch geklettert, Depp. Und jetzt ab mit dir“, schubste ich ihn vom Ast.

Eine Frechheit, wie er mich fragen konnte, wie ich den Baum hoch gekommen bin. Nur weil ich kein Ninja war, hieß das nicht, dass ich nicht auch irgendwo hoch oder runter konnte.

Ein dehnbarer Begriff

Kapitel 4

Ein dehnbarer Begriff
 

Während ich kommentarlos den Missionen der drei Genin zusah, sprach mich derweil Kakashi an: „Sasuke wirkt heute übermotiviert, hat das etwas mit eurem Händchenhalten zu tun?“

Verwundert schaute ich ihn an. Es war äußerst unüblich für ihn so offen über das Privatleben seiner Schüler zu reden. Er sprach ja auch nicht über Sakuras Liebe oder Narutos Freizeit. Eigentlich verzog er sich meist auf einen Baum um sein Buch zu lesen, war von Unpünktlichkeit geprägt und ließ kühle Sprüche ab um seine Coolness zu vertreten. Das waren seine Markenzeichen. Trotzdem schaffte er es auf dem Laufenden über seine Schüler zu sein, spornte diese mit Tipps an oder kritisierte sie. Er bemerkte sofort, wenn sich einer verbessert oder verschlechtert hatte.

„Ist das gut oder schlecht? Ich meine, ich weiß, dass er mies gelaunt ist, weil ich quasi Informationen zu seiner Vergangenheit aus ihm raus gequetscht habe, aber…“

„Du hast was?!“, unterbrach er mich hastig und war weitaus wütender, als er sich anmerken ließ. Enttäuscht schüttelte er den Kopf und beobachtete Sasuke auffallend misstrauisch. Irgendwas stimmte nicht mit ihm, denn egal was ich gesagt hatte, Kakashi hatte keinen Grund ihm zu misstrauen. Arrogant räusperte ich mich und sah durch das Blätterdach in den Himmel, während ich gehässig sagte: „Keine Ahnung, warum alle so einen Wirbel um ihn machen, aber ich lasse mich nicht als Hokages Marionette einsperren. Sasuke ist mein Freund und ich werde ihn niemals hintergehen, egal was er tut oder nicht.“

Verwirrt starrte der Sensei mich unverhoffter Dinge an: „Ich dachte, du seist das einzige Mädchen, dass nichts für ihn empfindet. Hat er dich nun auch breitschlagen können?“

Da war sehr viel Sarkasmus und zu wenig Ernsthaftigkeit in seiner Stimme, als dass ich darauf hätte antworten wollen. Sasuke mich unterkriegen? Er hat mich ganz eindeutig verführt! Das war es gewesen! Garantiert kamen solche Aktionen über das Ziel hinaus nicht meinerseits zu Stande.

„Fakara? Hast du mir zugehört?“, tippte Kakashi mich an. Ich schüttelte den Kopf und wartete die Wiederholung betroffen ab.

„Der Hokage hat Recht. Pass ja gut auf ihn auf. Du bist die Einzige, die vielleicht seine Wut, den Hass und den Zorn zügeln kann. Ich vertraue dir meinen Schüler an.“

Der Ton, in dem er das aussprach gefiel mir ganz und gar nicht. Er hatte etwas herrisches, dennoch geheimnisvolles und bettelndes an sich. Eine Tonlage, die nicht zu Kakashis Art passen wollte. Doch ich hatte gar nicht mehr genug Zeit darüber nach zu denken, denn mein Nebenmann war vom Baum hinunter gesprungen und hatte schon irgendetwas mit den Dreien abgeklärt.

„Los, komm runter. Ich fang dich auch auf!“, feuerte Sasuke mich an, der unter dem Ast stand, auf dem ich saß und um dieser Aufforderung ein wenig Nachdruck zu verleihen, hoffnungsvoll die Arme ausgestreckt hatte. Wenn ich dem Beispiel von meinem Ex-Nebenmann folgen würde, hätte ich mehr als nur ein paar Knochenbrüche, wenn ich unten angekommen war. Außerdem war ich auch nicht scharf darauf mich von Sasuke wie eine hilflose Katze auffangen zu lassen. Also entschied ich mich den normalen – menschlichen – Weg zu nehmen und am Baumstamm herunter zu klettern.

„Warum bist du nicht gesprungen?“, schmollte der Möchtegern-Retter und nahm mich im Nachhinein in die Arme.

„Ich bin alt genug. Ich bin hoch gekommen, also war doch klar, dass ich auch alleine wieder runter komme, Herr Uchiha“, neckte ich ihn und piekte ihm in die Seiten.

„Lass uns ne Suppe schlürfen gehen und danach ein bisschen gemütlich abhängen“, schlug er vor und zu meiner Verwunderung drehte er sich zu den andern Beiden um und lud sie auf die besagte Speise mit ein. Er war wirklich gut gelaunt. Doch ich wusste, dass er danach die Zeit alleine in Zweisamkeit mit mir verbringen wollte. Das war mir egal. Ich war mir keiner Schuld bewusst. Wir lachten viel zusammen und hatten Spaß bei einer gemeinsamen Mahlzeit.

„Na, Naruto. Nun kannst du auch endlich deine Suppe auslöffeln, die du verbockt hast“, scherzte Sasuke. Entweder war er ein sehr guter Schauspieler oder er hatte schon wieder vergessen, dass er vor Kurzem mies drauf war. Nach reichlich viel Gelächter und einigem Krampfanfällen im Magenbereich vor Belustigung verabschiedete Sasuke sich für uns beide und wir schlenderten zu unserem Heim zurück.

„Wie hat es dir gefallen? War ich gut oder war ich gut?“

„Du wolltest wohl fragen, wie du mir gefallen hast oder? Na, du musst noch üben, aber Kraft und Wille sind schon mal da“, neckte ich und blinzelte ihm mit einem Auge zu.

„Du dumme…“, damit jagte er mich den Weg hinauf und schmiss mich erst hinter geschlossener Tür von den Beinen.

„Was hast du vor?“, versuchte ich ihm auszuweichen.

Als ich seinen ernsten Gesichtsausdruck sah, der nichts mehr von reiner kindlicher Neckerei hatte. Vergebens hatte ich versucht dieser Situation zu entfliehen.

„Sei meine Freundin, Fakara-chan“, flehte er.

„Ich bin deine Freundin, Sasuke-kun“, entgegnete ich.

„Aber nicht in dem Sinne, in dem ich es gerne hätte.“

Wieder presste er seine Lippen auf meine. Doch dieses Mal zärtlicher, vorsichtiger. Meine Arme schlangen sich automatisch um seinen Körper und eine Hand legte ich in seinen Nacken. Normalerweise hätte ich erschrecken müssen, als ich bemerkte, dass ich den Kuss erwiderte. Doch es fühlte sich fast an wie Routine. Mir wurde allmählich immer heißer, hier, unter seinem starken, muskulösen, maskulinen Oberkörper. Behutsam nahm ich meine Hand von seinem Nacken und wollte sie nutzen um ihn leicht von mir wegzudrücken. Daran hinderte er mich indem er sie mit einer Hand nahm und zur Seite legte. Er hielt sie fest und drückte ab und zu ein wenig fester zu. Auch er wollte noch enger an mir sein. Normalerweise hatte ich nichts dagegen, wenn er kuscheln wollte und auch nicht, wenn er meiner Nähe bedürfte.

„Sasuke, ich kriege keine Luft mehr“, keuchte ich und wand mich leicht unter ihm.

Er entschuldigte sich und ging von mir runter. Gleichzeitig richteten wir uns auf und ich rang nach Luft.

„Ist alles in Ordnung?“, erkundigte er sich wehleidig und wollte mir eine Hand auflegen, stoppte aber mitten in der Bewegung. Freundlich schaute ich ihn an und erzwang ein Lächeln: „Es geht schon wieder. Das nächste Mal belastest du am Besten nicht dein gesamtes Gewicht auf mich.“

Beschämt schaute er mich entschuldigend an. Ich nahm seine Hand und bat ihn uns hinzulegen um uns zusammen auszuruhen, eventuell ein wenig zu kuscheln. Ohne ein Wort des Widerspruchs folgte er mir hoch ins Schlafzimmer, wo wir uns wirklich hinlegten und aneinander geschmiegt ausruhten. Meinen Kopf hatte ich auf seinen Oberkörper gelegt und fuhr mit meinen Fingerkuppen über seine Haut. Seinerseits strich er durch mein Haar.

„Darf ich dich noch was Persönliches fragen?“, tippte ich leise an.

„Das kommt ganz darauf an, worum es geht. Frag erst, dann entscheide ich, ob ich antworte oder nicht.“

„Warum möchtest du Chunin werden?“

Erstaunt blinzelte er mich an: „Wie kommst du darauf, dass ich Chunin werden will?“

Gefrustet schüttelte ich den Kopf und murmelte: „Sonst würdest du doch umsonst alle Prüfungen machen bzw. Trainieren.“

„Das hat einen anderen Grund. Mir ist egal, welchen Rang ich habe“, raunte er und gähnte lautstark.

„Das Training hat dich doch ganz schön geschafft“, stellte ich amüsiert fest.

Leicht stupste er mich an: „Das ist doch ein schlechter Scherz. So ein bisschen hin und her laufen, kann einem wie mir doch nicht im Geringsten etwas ausmachen.“

Ungläubig schaute ich ihn sarkastisch an: „Das soll genau was heißen? Einem wie dir?“

Feindlich blickte er mich an: „Hallo?!“

„Hallo, ach auch schon da?“, witzelte ich.

Böse kniff er die Augen zusammen und fing wieder an mich zu kitzeln, dabei flüsterte er drohend: „Nicht so frech, Fräulein. Ich kann auch anders.“

„Willst du mich dazu bringen, dass ich mich totlache?“, schallte ich.

„Na warte!“, stand er unter mir auf und hob mich über der Schulter geworfen quer durchs Zimmer.

„Hey, was soll das?! Lass mich runter! Sasuke!! Lass mich sofort… runter!!!“, wehrte ich mich zappelnd.

„Das hast du dir selbst zuzuschreiben. Du musstest mich ja provozieren.“

„Sasuke!! Halt!! Was machst du da? Wo bringst du mich hin?“

Er ging aus dem Haus hinaus und lief schnurstracks in den Wald, wo er dann auf einen Baum hochkletterte und dann mit mir von Baum zu Baum sprang: „Das wird eine Entführung und wenn du wüsstest, wohin ich dich bringe, wäre es ja keine richtige Entführung mehr, oder?“

„Eine… Entführung?“, stotterte ich und verinnerlichte mir einen Gedanken, der hier eindeutig Fehl am Platz war.

Nach einer halben Stunde, die wir unterwegs waren, kamen wir an einer Lichtung heraus, auf der er vom Baum hinunter sprang und mich ablegte: „Zwing mich nicht dazu dich zu fesseln und zu knebeln.“

Ich streckte ihm bereitwillig meine Handgelenke entgegen und grinste amüsiert: „Fesselspiele? Na gut, tu was du nicht lassen kannst.“

Er umfasste meine Handgelenke mit eine Hand und umarmte mich mit dem freien Arm: „Das brauche ich nicht. Du bist mir auch so untergeben.“

Da sein Griff nur sehr leicht war, konnte ich meine Hände leicht hinaus drehen, schlang auch meine Arme um ihn und hauchte ihm in sein Ohr: „Ich glaube wohl eher, dass du mir untergeben bist.“

Verwundert keuchte er auf und lockerte seine Umarmung. Dasselbe galt auch für mich und ich legte nur noch eine Hand auf seinen Nacken und die andere auf seine Schulter. Es war nicht meine Absicht ihn zu quälen, auch nicht ihm weh zu tun. Es tat mir Leid, wie sehr er an mir hing. Genauso leid tat es mir, wie sehr ich an ihm hing. Er gab mich vollkommen frei und ich drehte mich von ihm weg, krallte mit einer Hand in den Stoff meines Oberteils, an der Stelle wo mein Herz war und säuselte: „Weißt du Sasuke… Es gibt viele Arten von Liebe. Es gibt die freundschaftliche Liebe, die Bruderliebe, die Liebe die man zu seinen Familienmitgliedern empfindet und dann gibt es noch die Liebe, die Männer und Frauen füreinander empfinden können. Ich muss dir leider sagen… Sasuke… ich weiß nicht, was ich für dich empfinde. Ich liebe dich wie einen Bruder und habe dich sehr gerne als Freund. Zudem muss ich leider zugeben… dass mir das vorhin sehr gefallen hat.“

Hinter mir hörte ich sein entsetztes Aufstöhnen, konnte förmlich spüren, wie er vor mir zurück wich. Dann hörte ich wie Schritte auf mich zugemacht wurden, als nächstes war eine Hand auf meinem Schulterblatt, die mich zwang mich umdrehen.

Also stand ich ihm wieder Auge in Auge gegenüber. Langsam ließ ich den Stoff meines Oberteils los und ließ meine Hände schlicht fallen. Er nahm mich wieder in den Arm und bückte sich zu mir runter, so dass seine Lippen sich wieder auf meine legten. Der Kuss war voller Leidenschaft, Zuneigung und zeigte mir letztendlich wirklich, wie viel ich ihm bedeutete. Wieder drückte er mich fest an sich und löste seine Lippen nicht von meinen. Auch ich fing nun an ihn mehr und mehr an mich zu drücken. Wahrscheinlich fühlten wir dasselbe, wir wollten beide ganz nah beieinander sein, so nahe wie es nur möglich war.

„Sasuke…“

„Fakara?“

Zwar hatte ich damit angefangen, aber ich konnte nichts sagen, blickte nur zur Seite auf den Boden. Er hob mit seiner Hand mein Kinn: „Sieh mich an. Und sag es!“

„Ich… ich möchte… ich möchte mit dir zusammen sein“, stockte ich und versuchte in sein Gesicht zu schauen, aber ich konnte die Hitze in meinem Kopf aufsteigen fühlen, wie ich unweigerlich rot wurde. Deshalb schaute ich schnell wieder zur Seite.

„Wie kommt es, dass du deine Meinung nun geändert hast?“, fragte er nach.

„Naja, wie ich vorhin schon erklärt habe. Liebe ist ein dehnbarer Begriff. Und ich glaube, dass das, was ich für dich empfinde über die freundschaftliche und Bruderliebe hinaus geht. Deshalb habe ich mich dazu entschieden, mit dir zusammen zu sein. Es zu versuchen.“

Nun schaffte ich es wieder ihm wirklich in die Augen zu sehen und ein Lächeln über meine Lippen ergehen zu lassen. Meine Entscheidung hatte ich getroffen und ich war mir letztendlich wirklich sicher, dass es der richtige Weg war, auch wenn ich den Groll vieler anderer Leute auf mich hetzen würde. Er war nicht gerade der schlechteste Typ weder vom Charakter noch vom Aussehen. Jedoch wusste ich dennoch selbst nicht, wieso auf einmal mehr Gefühle da waren. Der Verlockung zu widerstehen, ihn nicht mehr so lieb haben zu können, jetzt wo wir damit angefangen hatten. Was mir jedoch Sorgen bereitete, ob unsere Freundschaft zu Bruch gehen könnte, nur weil wir auf einmal mehr Gefühle füreinander hegten. Eine innigere Beziehung konnte bedeuten, sich nach einer Weile auf die Nerven zu gehen. Sie könnte bedeuten, dass wir irgendwann einander hassen würden, weil wir uns zu nahe standen.

Wieder nahm er mich in den Arm und drückte mich fest an seine Brust: „Ich bin erleichtert. Danke.“

Ich drückte mich ein wenig von ihm weg, um ihn ansehen zu können und meinte mit einem Lächeln und geschlossenen Augen: „Ich auch.“

Dann spürte ich wieder seine sanften Lippen auf meinen.

Eigene Vorbereitungen

Kapitel 5

Eigene Vorbereitungen
 

„Lass uns wieder nach Hause gehen“, lächelte Sasuke, gab mir noch einen Kuss auf die Wange, nahm mich dann wieder Huckepack und wollte gerade los springen da stoppte ich ihn, in dem ich ihm auf die Schultern klopfte.

„Was ist?“, fragend drehte er seinen Kopf zu mir, so weit es ging.

„Komm schon, lass mich runter. Ich bin doch kein kleines Kind mehr. Also das von Baum zu Baum springen hab ich auch drauf. Immerhin bin ich doch mittlerweile ein starkes Mädchen, schon vergessen.“

„Ich dachte, so etwas sei zu maskulin für dich“, lachte er und ließ mich runter.

„Und ich dachte, du wärst nicht so ein Angsthase bei einem kleinen Wettrennen gegen mich zu verlieren“, frohlockte ich und kletterte daraufhin hoch.

Auch wenn ich nicht diese Fähigkeiten, wie die anderen hatte. Auch wenn ich das alles mit normaler menschlicher Kraft bewältigen musste, schaffte ich es schnell einen Baum hochzuklettern und von Ast zu Ast zu springen. Mein persönliches Training und der Muskelaufbau hatten sich gelohnt, denn ich konnte mit der Beinmuskulatur auch größere Entfernungen überwinden. Zwar war ich lange nicht gut genug wie Sasuke, aber er ließ mir eine faire Chance. Dennoch am Ende holte er mich ein und war weit voran am Ziel angekommen.

„Du hast ja ewig gebraucht. Ich konnte ja schon die halbe Küche aufräumen, während du noch unterwegs warst“, machte er eine gelangweilte Geste und stupste mich durch die Tür.

„Wenigstens habe ich es geschafft so schnell zu sein, was du in meiner Situation nicht geschafft hättest“, streckte ich ihm die Zunge raus und wir trabten in den ersten Stock.

Wir trennten uns, da ich nochmal duschen gehen wollte und er so lange schon mal die Betten richtete. Frisch geduscht trat ich dann im Bademantel zu ihm in das Zimmer und legte mich direkt aufs Bett.

„Willst du vielleicht nicht noch etwas überziehen“, sah er zur Seite und hatte eine Röte auf den Wangen.

„Was?“, überrascht schaute ich ihn an, dann an mir runter. Ich wüsste nicht wieso ich das tun sollte. Was hatte er für ein Problem.

„Naja… das ist ein wenig… aufreizend für mich“, stotterte er.

Stutzig blickte ich ihn an, fasste mich dann wieder und grinste: „Wenn ich gewusst hätte, was das für ein Problem für dich ist… dann wäre ich nackt hierein gekommen.“

Wahrscheinlich hatte ich zu viel gesagt, denn er legte mir seine Hand auf meinen Mund und schüttelte nur den Kopf. Inzwischen war er rot wie eine Tomate: „Es reicht. Wenn ich daran denke, dann…“

Ich unterbrach ihn, indem ich mich an ihn warf, ihn küsste und ganz fest an ihn schmiegte: „Stell dich nicht so an, wir haben schon freizügigere Zeiten zusammen genossen! Außerdem, was für ein Problem hast du? Wir sind doch jetzt zusammen.“

„Und da musst du mich bis zum übelsten reizen, so dass ich am liebsten…“

„Ja, das muss ich“, unterbrach ich ihn wieder mit einem breiten Grinsen.

„Was ist, wenn ich mich nicht zurück halten kann?“

„Dann habe ich mich wohl in deiner Selbstbeherrschung geirrt und muss mit den Konsequenzen auskommen.“

„Das heißt, du hast nichts dagegen?“, wunderte er sich, während seine Röte verschwand und blasse Verwunderung in seinem Gesicht breit machte.

Ich zuckte mit den Schultern und sah ihn nur freundlich mit einem Schmunzeln an. Damit lieferte ich mich ganz seinen Vorstellungen aus und versuchte einfach nur noch ihm nah zu sein.

Den ganzen Abend redeten wir kein Wort mehr und versanken volllängst in unseren innigen Berührungen. Dennoch taten wir nichts Unüberlegtes und beschlossen uns noch sehr viel Zeit zu lassen um für immer unsere Zeit miteinander verbringen zu können. Einander zu lieben. Einander nie wieder los zu lassen. Wir schliefen ineinander verschlungen ein.
 

Am nächsten Morgen wachte ich alleine auf. Als ich hinunter ging, entdeckte ich einen Zettel auf der Vorrichte liegen:
 

Die Prüfungen beginnen. Du kannst leider nicht mit. Vielleicht das nächste Mal wieder… dann feuerst du mich an
 

Es war wirklich nett, was er da schrieb und ich drückte ihm die Daumen, während ich putzte und aufräumte. Darauf ging ich einkaufen und anschließend trainieren. Ich würde die nächsten paar Tage wieder auf mich allein gestellt sein. Er würde sicher länger weg sein, denn schließlich folgte eine Prüfung nach der anderen und allein eine Prüfung konnte schon mehrere Tage dauern.

„Fakara? Was machst du denn hier draußen alleine?“, hörte ich schnelle Schritte auf mich zu kommen. Doch da ich denjenigen schon an der Stimme erkannte, brauchte ich mich nicht umzudrehen.

„Trainieren. Schließlich muss ich ja auch was drauf haben und mich nicht nur hinter dem Rücken eines Uchihas geschützt zu fühlen. Die Frage kann ich genauso gut an dich weitergeben. Musst du nicht deine Schüler unterstützen, Kakashi?“

„Es gibt nichts wobei ich sie momentan unterstützen könnte. Sie schreiben eine schriftliche Prüfung und danach sind sie 5 Tage auf sich allein im Wald gestellt. Erst wenn sie das bewältigt haben, kann ich sie wieder unterstützen.“

„Welche Prüfung folgt danach?“, erkundigte ich mich, während ich fleißig hantierte.

„Sie müssen gegeneinander kämpfen. Da kannst du bestimmt auch wieder zuschauen und Sasuke unterstützen“, setzte er sich neben mich und schaute mir aufmerksam zu.

Nach einer Weile, in der wir schweigend nebeneinander gesessen hatte, meinte er: „Sag mal, warum trainierst du hier eigentlich? Ist es nur der Grund, dass dir Sasukes Schutz nicht ausreicht oder…“

„Sein Schutz würde eigentlich voll und ganz ausreichen. Aber ich bin kein kleines Kind mehr und das soll er auch merken. Außerdem, wenn ich schon nicht diese tollen Fähigkeiten wie ihr habe, werde ich mich eben so fit halten. Irgendwie muss ich ja ein Zugehörigkeitsgefühl erarbeiten, nicht wahr?“, schaute ich ihn aufmerksam an.

Seine Reaktion verwunderte mich nicht. Er reagierte gleichgültig und erwiderte: „Hm… warum wirst du dann nicht einfach auch ein Ninja?“

„Das habe ich nicht nötig!“

„Weißt du, ich habe über dich recherchiert und jetzt wo ich Zeit habe, könnte ich dir ja…“

„Vergiss es, Kakashi! Ich möchte dich nicht als Sensei und erst recht keine Ninja-Techniken lernen. Wenn du mich entschuldigen würdest.“

„Hast du vergessen, dass Sasuke nicht da ist? Du musst also nicht für ihn kochen. Lad mich doch zum Essen ein. Dann hätten wir beide Gesellschaft“, schlug er vor und lud sich quasi selbst zum Essen bei uns ein. Natürlich war Widerrede zwecklos und ich ließ ihn passieren. Während er am Tisch saß, ich ihn bediente, redete ich vor mich hin: „Ich verstehe das nicht. Was will der Hokage von mir? Sasuke hat nicht ein Anzeichen gegeben, dass er überhaupt nur einen Funken von Bösem besitzt. Ganz ehrlich, er war eher netter als sonst.“

Kakashi stand auf und stellte sich neben mich, legte mir eine Hand auf den Kopf und wuschelte mir durchs Haar: „Du irrst dich. Er wird vielleicht so schnell eine 180 Grad Drehung durchleben, das selbst du nicht viel mitbekommen wirst.“

„Wir werden sehen. Ich hoffe, der Hokage hat mehr Vertrauen in mich als du. Jetzt setz dich und iss. Es war alles so toll, bis du das jetzt sagen musstest. Sasuke und ich, wir lieben uns. Mach uns das nicht kaputt.“

„Reg dich ab. Ich werde mich nicht einmischen. Also doch, ihr habt was miteinander.“

Ich nickte langsam und bedächtig: „Wir schaffen das.“

Mir war immer noch nicht klar, was alle für ein Problem hatten. Dennoch hoffte ich inständig, dass ich bzw. er nicht an irgendetwas zerbrechen würden.

Kakashi und ich aßen zusammen.

„Hm, lecker. Was ist das?“

„Ein hausgemachter Reiseintopf. Möchtest du ein wenig Sake dazu?“, bot ich an.

„Nein danke. Ich frage besser gar nicht, wieso ihr hier Sake habt“, schäkerte er und genoss deutlich die ihm wohlschmeckende Mahlzeit.

„Darf ich dich etwas fragen?“, begann ich nach einer Weile des Stillschweigens, in der wir ganz mit Essen beschäftigt gewesen waren.

Gespannt sah er von seiner Reisschüssel auf. Daraufhin fuhr ich fort: „Ich weiß, dass Itachi, der große Bruder von Sasuke, damals den ganzen Uchiha Clan getötet hat. Jedoch verstehe ich nicht, weshalb er ihn verschont hat. Ganz bestimmt nicht aus Bruderliebe. Kannst du mir Näheres dazu erzählen?“

Wahrscheinlich war ihm bewusst, dass ich früher oder später dieses Thema aufgegriffen hätte, denn er reagierte sehr gefasst: „So weit ich weiß, hat Itachi ihn damals laufen lassen, weil er für ihn kein würdiger Gegner gewesen wäre. Deshalb hat er wahrscheinlich auch alle anderen getötet. Er wollte sehen, ob er sich gegen diese bewehren könnte. Wie gut er war. Der Uchiha Clan hatte eine ganze Siedlung im Dorf. Er hat alle umgebracht, außer Sasuke. Du kannst dir vorstellen, welches Leid Sasuke durchgemacht haben muss, als er das gesehen hatte. Seine ganze Familie lag tot am Boden. Jedoch kann man nicht in die Köpfe anderer blicken und das sind nur Vermutungen. Andererseits wäre es auch keine gute Idee Itachi zur Rede zu stellen. Klar ist nur, dass Sasuke sich an ihm rächen will und wird. Deshalb trainiert er so hart.“

Wissentlich nickte ich und mir wurde nun einiges klar: „Deswegen denkt ihr, er könnte böse werden. Weil er so starken Hass empfindet und für Rache lebt.“

Zustimmend nickte Kakashi und seufzte: „Aus diesem Grund sind wir auch sicher, dass sich eine bestimmte Person für ihn interessieren wird. Zumal auch Sasuke ein Erbe des Uchiha Clans ist und somit das Sharingan besitzt.“

„Von wem sprichst du?“, hakte ich gespannt nach.

Gebieterisch schaute er mich an und antwortete in einem unheimlich düsteren Ton: „Das willst du nicht wissen.“

Ich legte den Kopf auf meine Schulter und meinte sarkastisch: „Sonst hätte ich ja wohl nicht gefragt oder?!“

Wiederum seufzte er und begann: „Er heißt Oroshimaru und ist einer der drei berühmten Sanin. Er ist eine Art Schlangenmensch, kränklich blass. Seine Kindheit verbrachter er auch hier in Konohagakure, war sogar ein Schüler des Hokages der dritten Generation. Bis er eines Tages in die verbotene Berghöhle einbrach um dort Schriftrollen, deren Inhalt Pläne zu verbotenen Jutsus war, zu stehlen. Zwar wurde er erwischt, aber es gelang ihm trotzdem diese irgendwie mitzunehmen. Sein Ziel ist es alle Jutsus der Welt zu beherrschen.“

Geschockt starrte ich ihn an, hätte beinahe die Essstäbchen fallen lassen. Wahrscheinlich sah man mir das pure Entsetzen an, denn er versuchte mit einem Witz, das wieder aufzulockern. Mir war nicht nach lachen zu Mute.

„Ich nehme an, Itachi ist keine Person, mit der man ein normales vernünftiges Gespräch führen kann…“

„Nein! Auf gar keinen Fall!“, sagte er schnell und deutlich aggressiv. Sichtlich grübelte ich und schob meine Reisschüssel weg. Der Appetit war mir vergangen.

„Sonst hätte ich mich gerne mal mit ihm unterhalten“, murmelte ich grübelnd.

„Lass es! Du verbrennst dir die Finger! Außerdem gehen keinen die Familienangelegenheiten etwas an. Sasuke will bestimmt nicht, dass sich noch mehr Leute als nötig einmischen. Ich dachte du weißt was er will. Rache! Und zwar ihn alleine besiegen!“, brummte Kakashi deutlich verstimmt.

„Hör zu. Mir ist egal, was der Dummbeutel will oder nicht. Auf keinen Fall werde ich zulassen, dass unser gemeinsames Glück wegen eines Racheaktes oder eines Schlangentypen auf dem Spiel steht, hast du das verstanden!? Wenn es sein muss, werde ich so hart trainieren, bis meine Muskeln aus Stahl sind und meinetwegen auch eine Kunoichi werden!“

„Das würdest du sogar für ihn tun? Du erstaunst mich immer wieder Fakara. Warum setzt du das nicht gleich in die Tat um. Es dauert lange bis man so kämpfen kann, wie meine Schüler es tun.“

„Ich bin nicht daran interessiert. Schon einmal was von einem Adrenalinschub gehört? Ich denke, wenn die Situation kommt, werde ich garantiert stark genug sein um ihm helfen zu können. Ob ich nun gegen Oroshimaru oder gegen Itachi kämpfen muss. Das ist mir egal!“, schrie ich und war kurz davor zu weinen. Die Situation ergriff mich so hart, weil mir endlich bewusst wurde, was Sasuke durchgemacht haben musste und was ihm bzw. uns bevorstand. Ein wenig Angst davor hatte ich schon, das musste ich mir eingestehen.

„Du wirst nichts gegen die Beiden ausrichten können. Kein Stück. Es wird wohl Zeit für mich zu gehen. Sobald die ersten beiden Prüfungen vorbei sind, werde ich dich abholen und dann können wir gemeinsam zur dritten Prüfung gehen und du kannst Sasuke anfeuern. Bis dahin kannst du ja noch weiter dein lächerliches Training machen.“

Darauf entgegnete ich nichts und ließ ihn das letzte Wort haben, wartete ab bis er weg war. Dann ging ich alleine hoch in die Schlafstube und legte mich hin. Zwar konnte ich nicht viel Schlaf abbekommen, aber immerhin ruhte ich mich aus. Den konnte ich wohl erst wieder, wenn Sasuke wieder bei mir war. Jeden Tag trainierte ich solange bis mein Körper schlapp machte. An jedem Abend ließ ich mich dann ins Bett fallen ohne ein Auge schließen zu können. Schreckliche Sorgen bezüglich Sasuke plagten mich und ich konnte es kaum abwarten, bis endlich Kakashi auftauchen würde um mich abzuholen, damit ich ihn endlich wieder sehen konnte. Schließlich brauchte ich Gewissheit, wie es ihm ging, wie er es überstanden hatte und was alles passiert war. Ich hatte panische Angst vor dem Augenblick, wenn wir uns wieder gegenüber stehen würden. Vielleicht hätte er schon dann diese Änderung durchlebt, von der alle sprachen. Es wäre möglich, dass er schon dann nichts mehr mit mir zu tun haben wollte. Oh Sasuke… pass auf dich auf.

Alles - nur kein Training

Kapitel 6

Alles - nur kein Training
 

Endlich war der Tag gekommen und Kakashi hatte mich im Wald abgefangen.

„Du hast ja wirklich Muskeln bekommen“, griff er mir an meinen Bizeps und drückte ein paar Mal zu, bis er begeistert wieder los ließ.

„Das hatte ich dir doch gesagt, oder hast du das etwa schon wieder vergessen?“

„Nein, habe ich nicht.“

Meine Hände hatte ich zu Fäusten geballt und ich zitterte am ganzen Körper. Schlichtweg nervös lief ich neben ihm her, der wahrscheinlich einfach nur an etwas Nichtiges dachte. Er war die Ruhe selbst. Wie konnte er nur, nachdem er mir so viel offenbart hatte?!

„Mir brennt da noch etwas unter den Nägeln, Kakashi. Was ist, wenn Itachi mit mir reden will, das heißt wenn er nicht abgeneigt ist? Was ist, wenn ein bloßes Gespräch genügt um sie wieder zusammen zu führen? Nicht immer muss alles in gewaltsame Racheakte ausarten.“

Er blieb stehen und sein Gesichtsausdruck verdüsterte sich: „Hör gefälligst auf damit! Du wirst es keinen Millimeter an ihn ran schaffen. Er wird dich eiskalt umbringen!“

„Das glaube ich nicht. Immerhin war ich auch die Einzige die von Anfang an am besten mit Sasuke klar kam, als einzige wohl bemerkt! Vielleicht komme ich mit allen Uchihas so gut aus“, scherzte ich.

„Das ist nicht lustig! Hör auf mit dem Mist! Sasuke und Itachi sind zwei unterschiedliche Typen! Lass es! Das ist nicht nur ein guter Rat, Fakara. Das ist ein Befehl!“

„Glaubst du ernsthaft, du seist in der Lage mir Befehle zu erteilen, Kakashi?“, lachte ich und schaute ihn boshaft an.

In der Arena angekommen, schaute er mich nur noch einmal warnend an und wir gingen auf eine Art Empore, von der aus wir auf die Teilnehmer hinunter schauen konnten. Die Empore ging einmal um die gesamte Arena herum und uns gegenüber standen der Hokage und zwei andere Ninjas. Wahrscheinlich andere Prüfer. Unten befanden sich die Prüflinge und eine Person, die wahrscheinlich der Examinator dieser Prüfung war. Dieser sprach so laut, dass man ihn ohne Hilfsmittel hier oben hören konnte. Er erklärte, dass es sich um eine Vorentscheidung für die richtige dritte Prüfung handelte, um die Teilnehmerzahl zu minimieren. Zwischendurch unterbrach er einige Male, weil er Husten musste und dann sprach er davon, dass niemand teilnehmen sollte, der sich körperlich nicht in einer guten Verfassung befand. Eine groteske Aussage für jemanden, der nur röchelnd sprach. Per Zufallsprinzip wurden die Paare, die gegeneinander kämpfen sollten, ausgewählt. Sasuke war direkt als Erstes an der Reihe.

„Ich hoffe er schafft es unversehrt“, murmelte ich angsterfüllt.

Es war einige Zeit vergangen, seitdem ich ihm bei einem Kampf zugesehen hatte. Damals war es jedoch immer Teil des Trainings gewesen. Heute jedoch, war es bitterer Ernst. Jeder kämpfte um sein Ziel und um seinen Lebenstraum.

„Du solltest mehr Vertrauen in Sasuke haben. Er ist nicht gerade schwach. Genauer gesagt, ist er einer der Besten hier. Also mach dir keine Sorgen“, erläuterte Kakashi.

Ungläubig musterte ich den Jungen unten: „Warum hält er die ganze Zeit seine Hand an seinen Hals? Wurde er etwa verletzt?!“

„Ich glaube nicht, du brauchst dir keine Sorgen zu machen“, versuchte er mich zu beschwichtigen.

Dieser Versuch misslang allerdings. Ich war nur noch beunruhigter. Zu meinem Befremden musste ich feststellen, dass der Kampf schnell entschieden war und dies zu Sasukes Gunsten. Jedoch war er am Ende so erschöpft, dass er unweigerlich zu Boden sank. Seinen Namen schreiend rannte ich hinunter.

„Fakara, du bist hier?“, flüsterte er niedergeschlagen. Ich strich mit meiner Hand über sein Gesicht und durch seine Haare: „Ja, ich bin hier. Was hast du da gemacht?“

Während ich den Kragen seines Oberteils zur Seite schob, griff er maschinell an die Stelle, doch ich konnte durch die Lücke seiner Finger erkennen, worum es sich handelte. Nun war auch klar, dass Kakashi mich angelogen hatte. Ihm war ganz genau bewusst, was hier vor sich ging. Der Sensei stand mir gegenüber zur anderen Seite des Gewinners.

Böse funkelte ich ihn an: „Ein Mal des Fluches?!“

Ebenso überrascht darüber, dass ich wusste, was es war starrte er mich an. Erbost schüttelte ich den Kopf und der in mitten uns lag, richtete sich auf um anschließend vollkommen aufzustehen.

„Bleib noch liegen“, wollte Kakashi befehlen, doch Sasuke trotzte diesem und erhob sich dennoch.

„Komm mit, ich kümmer mich um deinen Hals. Fakara, geh wieder hoch!“

„Aber, Kak…“

„Mir geht es gut, mach dir keine Sorgen. Geh schon! Du musst mir später haarklein beschreiben, wer wie gekämpft hat“, raunte der Junge und verließ mich mit seinem Sensei. Daraufhin ging ich wieder auf die Empore.

„Wie geht es ihm?“, fragte Naruto aufgeregt sowie deprimiert und gehetzt.

„Gut genug um dumme Sprüche zu machen“, antwortete ich etwas aggressiv.

Anschließend fragte ich, was während der Prüfungen geschehen war.

„Ich weiß es nicht. Ich war bewusstlos“, entgegnete der Junge, sodass ich Sakura nun auffordernd ansah.

Diese hatte ihren Blick jedoch auf den Boden gerichtet und sah zutiefst erschüttert aus. Meinem Ausdruck verlieh ich mehr Stärke, indem ich sie mit ihrem Namen ansprach in einem eindeutig befehlshaberischen Ton. Geschockt und nervös schaute sie mich endlich an. Jedoch war sie immer noch nicht in der Lage einen Ton über die Lippen zu bringen. Ihr Verhalten war zu verdächtig, als dass sie nichts wissen konnte.

„Das Letzte woran ich mich erinnern konnte, dass wir gegen einen Typen namens Oroshimaru gekämpft haben“, grübelte Naruto und fuhr sich durch die Haare.

Ungläubig starrte ich ihn aus weit aufgerissenen Augen an. Also hatte Kakashi nicht gelogen, mit dem was er erzählt hatte.

„Du kennst ihn?!“, deutete Sakura geschockt.

„Kakashi hat mir von ihm erzählt, ja. Du solltest mir endlich auch Rede und Antwort stehen, Sakura! Was ist da passiert?!“, fauchte ich sie an.

„Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst.“

Mir war zwar klar, dass sie ganz eindeutig log, aber es war nicht der richtige Zeitpunkt um sie zu zwingen, mit der Sprache rauszurücken. Deshalb beschloss ich, es zu tun, wenn wir alleine waren. Als Nächstes sollte Sakura gegen ein anderes Mädchen kämpfen. Vom Hören und Sagen wusste ich, dass diese Beiden früher Freunde gewesen waren. Vielleicht könnte dieser Kampf spannend werden. So lehnte ich mich vor an das Geländer um einen besseren Blick zu haben. Naruto bot sich als Kommentator an, da ich nicht viel davon verstand, was da unten vor sich ging.

„Ich werde später mal nach Sasuke schauen, sobald Kakashi wieder da ist“, beschloss ich meine Gedanken laut.

„Tu das“, meinte mein Nebenmann und seufzte.

„Was ist los?“, hakte ich nach.

„Die ganze Zeit nur Sasuke hier, Sasuke da. Das nervt!“

„Willst du lieber, dass ich von dir rede oder was? Spiel dich mal nicht so auf. Ich kann nichts dafür, dass so viele Leute scharf auf ihn sind. Du wirst ihm irgendwann auch noch ebenbürtig sein, zumindest was das Kämpfen betrifft. Und sobald du ein guter Ninja bist, stehen auch mehr Mädels auf dich. Das ist die Masche eines Ninjas, oder etwa nicht?“

„Woher soll ich das bitteschön wissen?! Soll das etwa heißen, du denkst, dass die Leute nur Ninjas werden um mehr Frauen abzukriegen?!“

„Wäre doch immerhin möglich“, grinste ich und streckte ihm feixend die Zunge raus.

Wieder begann er damit ununterbrochen Sakura anzufeuern, die da unten wohl ihre Probleme mit ihrem Gegner hatte. Im Endeffekt war es nun mal leider so, dass es unentschieden war und beide von der dritten Prüfung ausgeschlossen waren. Danach hatte ich Glück und Kakashi kreuzte auf, der sich in erster Linie um Sakura kümmerte.

„Wenn du nichts dagegen hast, werde ich nun zu Sasuke gehen“, bemerkte ich nebenbei.

„Er braucht Ruhe“, entgegnete mein Gesprächspartner böse und trug seine Schülerin die Treppen hoch.

„Als ob ich ihn so stark stören würde. Ich gehe jetzt und du kannst mich ganz bestimmt nicht aufhalten“, brummte ich.

„Doch das könnte ich, aber ich tue es nicht. Tu was du nicht lassen kannst“, grummelte er genauso desinteressiert von mir, wie ich von ihm.

Damit verschwand ich ins Krankenhaus. Die Krankenschwester am Empfang wollte nicht, dass ich in sein Zimmer ging, da er äußerste Ruhe bräuchte.

„Wenn sie mir jetzt nicht sofort sagen, wo sein Zimmer ist, werde ich keine Mühe scheuen, jedes Zimmer zu durchstöbern bis ich seines gefunden habe!“, fauchte ich sie schlecht gelaunt an und die Masche zog. Sie nannte mir bereitwillig die Zimmernummer.

„Geht doch“, knurrte ich im Gehen und tapste zu dem Raum.

Dort fand ich ihn an Schläuche und Geräte geschlossen vor. Ich setzte mich neben ihn auf den Stuhl und flüsterte während ich ihm über die Wangen streichelte: „Hey Süßer. Dir scheint es wohl doch nicht ganz so gut zu gehen.“

Vorsichtig schob ich wieder seinen Kragen zur Seite und konnte erkennen, dass ein Siegel um das Mal des Fluches geschlossen war. Also hatte Kakashi ganze Arbeit geleistet. Oroshimaru würde es noch bitter bereuen Sasuke solche Schmerzen angetan zu haben und vor allem ihm mit etwas derart Bösem zu vergiften.

Er blinzelte mit den Augen: „Fakara?“ Dann nahm er das Beatmungsgerät ab und richtete sich auf: „Was machst du hier? Du solltest nicht hier sein.“

„Und du solltest weder sprechen, noch dich bewegen. Leg dich wieder hin“, säuselte ich und gab ihm einen Kuss auf die Stirn.

Widerwillig gehorchte er seufzend: „Also was tust du hier?“

„Dich ein wenig seelisch unterstützen, was denn sonst?!“, fauchte ich entnervt, weil er anscheinend nicht froh darüber zu sein schien, dass ich da war.

„Ich habe keine Lust mich deiner anzunehmen, also tu mir einen Gefallen und verschwinde!“, drehte er sich von mir weg.

„Kannst du mir mal bitte verraten, was mit dir los ist? Hat dir Oroshimaru mit dem Mal auch noch dein letztes bisschen Verstand ausgesaugt?!“

In einer plötzlichen Bewegung drehte er sich wieder zu mir: „Woher weißt du davon?!“

„Ein kleines Vöglein hat es mir zugezwitschert. Kannst du mir nun verraten, was passiert ist? Was ist hier los?“

„Sakura…“, brummte er deutlich verstimmt.

„Nein, deine kleine Freundin hat mir nichts verraten. Sie hat sich nur merkwürdig verhalten. Es war eine andere Person, der ich mehr glauben schenken würde, als dieser dummen Ziege. Na los, erzähl es mir!“

„Ich bin nicht in der Laune darüber zu sprechen. Lass uns das vertagen. Geh mir lieber was zu essen holen“, forderte er mich unhöflich auf und starrte mich mit einem gehässigen Grinsen an. Da war nichts mehr von dem Sasuke, den ich kannte, in seinem Blick.

„Bin ich dein leibeigener Sklave, du Depp? Meinetwegen kannst du auch verhungern“, fauchte ich und drehte mich leicht von ihm weg. Eine Hand zog mich grob an der Schulter zurück: „Wie redest du denn mit mir!!?“

„Wie ich mit dir rede?! Hör zu, mein Freund…“

„Wer hat gesagt, dass ich dein Freund bin?!“, gab er arrogant zurück.

Jetzt fängt wieder so eine schlechte Liebesgeschichte an…

„Na gut, wenn du es so willst… Geh doch zu deinem Oroshimaru! Ich verzieh mich. Soll dich doch der Teufel holen“, daraufhin stand ich auf.

„Bleib gefälligst hier!“, schmiss er ein Kunai nach mir, das neben mir in die Wand stieß. Unausweichlich zuckte ich zusammen und drehte mich langsam mit einem angsterfüllten Ausdruck im Gesicht um. Dann wurde ich unweigerlich aggressiv: „Sag mal hast du sie nicht mehr alle?! Willst du mich umbringen?!“

Er schüttelte den Kopf und ich konnte in seinen Augen ablesen, was er dachte. Nicht ganz, vielleicht ein bisschen. Was sollte das? Ich hätte zu gern gewusst, was in ihm vor sich ging.

„Lass es. Es bringt weder dir noch mir was, wenn du dich an mich klammerst. Ich habe nur ein Ziel und das werde ich verfolgen und du hinderst mich daran“, fauchte Sasuke.

„Wie bitte? Habe ich je etwas gegen deine Rachegelüste gesagt? Mir ist es egal, was du vor hast. Ich finde es auch nicht gut, was Itachi damals abgezogen hat, Sasuke! Ich halte mich aus deinen persönlichen Dingen raus. Mir ist egal, wenn du zu Oroshimaru gehst. Hauptsache du lässt mich nicht im Stich und wir können zusammen bleiben“, raunte ich.

Langsam stand er auf, nahm sein Stirnband, welches auf dem Nachttisch am Krankenbett lag. Lachend schüttelte er den Kopf und gab in einem arroganten Tonfall zurück: „Glaubst du wirklich, dass ich dir das abnehme? Ich kenne dich sehr gut, Fakara. Du willst mich nur wieder umgarnen um daraufhin mich von meinem Weg abzubringen. Aber das zieht bei mir nicht mehr. Ich lasse mich nie wieder davon abbringen und vor allem nicht von dir!“

„Wenn du das tust…“

„Und jetzt geh… lass dich nie wieder hier blicken oder gar in meiner Nähe“, raunte er und sah mich hasserfüllt an. Damit warf er mir sein Stirnband vor die Füße und sprang augenblicklich aus dem Fenster und verschwand aus meiner Sicht.

Vorsichtig hob ich den Gegenstand auf und umklammerte es, woraufhin ich es in meine Tasche steckte. Da ich nunmehr nicht mehr in das Zuhause konnte, wo ich eigentlich hingehörte und ich mir demnach auch dumm vorkam, sinnlos herumzustreunen, aber keine Wahl hatte, beschloss ich das Dorf zu verlassen. Mit einem Tau schnürte ich meinen schwarz roten Kimono, auf dessen Seite eine Blume eingezeichnet war, zu.

Damit begann ich dieselbe jämmerliche Suche wie Sasuke… nämlich die
 

SUCHE NACH SEINEM GROßEN BRUDER.

Eine lange Suche

Kapitel 7

Eine lange Suche
 

Ich war schon meilenweit gelaufen und mein Magen hing mir zwischenzeitlich in den Kniekehlen. Wenn ich nicht bald etwas zu essen bekommen würde, wäre ich am Ende meiner Kräfte angelangt und könnte mich in dieses Maisfeld legen und sterben… Moment mal… ein Maisfeld? Naja ich war nicht gerade die ehrlichste Person auf der Welt, aber hier etwas von dem Mais zu stehlen, würde für mich auch nicht in Frage kommen. Aber was sollte man tun, wenn man weder Geld noch etwas zu Essen hatte. Also schlich ich mich durch die Plantagen und stibitzte hier und da etwas von dem gelben Gemüse. Neue Kraft gewonnen rannte ich so schnell ich konnte weiter, bis ich in einem Dorf angekommen war. Keine Ahnung wie dieser Ort hieß und mir war auch egal, wer hier wie hauste. Ich wollte nur so schnell wie möglich ganz weit weg von Konohagakure und vor allem Sasuke etwas beweisen, indem ich seinen Bruder vor ihm fand. Vielleicht wollte ich mich gegen ihn stellen, vielleicht aber auch nicht. Wenn Itachi wirklich eine vollkommen andere Person war als Sasuke, dann sollte mir das Recht sein. Wer konnte sich schon von einer Sekunde auf die nächste so schlagartig verändern und so eine Abneigung entwickeln? War es nicht vorher Liebe gewesen?

Es gab zwar einen grundlegenden Unterschied, der darin bestand das Itachi ein Massenmörder und skrupelloser Familienkiller war, aber das kümmerte mich momentan auch nicht. Sasukes Verhalten am gestrigen Tage schrie nach Rache.

Um ein wenig Zeit zu gewinnen und insbesondere etwas für meinen Geldbeutel zu tun, beschloss ich mich ein wenig in das Leben dieses Dorfes zu integrieren und fing einen Job in einer Küche eines Lokales an. Als Tellerwäscher. Das war zwar kein besonders guter Weg meinen Plan in die Tat umzusetzen und garantiert auch keine Freude für mein Ego, aber ich versuchte eigenständig zu recht zu kommen und das zeigte schon mal wahre Stärke. Dieser eingebildete Schnösel konnte sich warm anziehen, wenn ich Itachi vor ihm gefunden hatte und wir uns gemeinsam gegen ihn verschworen hatten. Nein, eigentlich wollte ich mich nicht gegen ihn stellen. Ich wollte ihn um jeden Preis zurück. Aber wenn er mich weiter so behandeln würde… beinahe hätte ich einen Teller fallen lassen, fing ihn aber schnellstens wieder auf. Mir wurde kalt ums Herz, als ich daran dachte, was passieren würde, wenn Sasuke sich für immer von mir abgewandt hätte. Natürlich durfte ich Itachi gegenüber mit keinem Wort erwähnen in welchem Verhältnis ich zu seinem kleinen Bruder stand. Als Erstes musste ich das Vertrauen von ihm gewinnen, danach konnte ich immer noch weitersehen.

Danach hauste ich in heruntergekommenen Motels, bis ich wieder in ein anderes Dorf weiterzog. Es war schon ein komisches Gefühl ein Leben als Streuner zu führen. Ich wusste noch nicht mal genau, was ich damit bezwecken wollte. Itachi konnte vielleicht einer von diesen Leuten sein, die selbst auch ein Mädchen wie mich ohne mit der Wimper zu zucken umbrachten. Jedoch ließ ich mich auch nicht von diesem Gedanken abschrecken. Nun hatte ich mir schon einen solch ignoranten und naiven Plan ausgedacht, dann zog ich ihn auch bis zum Ende durch. Wahrscheinlich war ich sowieso zu weit weg von Konohagakure und würde nicht mehr zurück finden.

Es war zwecklos, ich wusste noch nicht mal wie Itachi aussah, wie sollte ich ihn dann finden? Ich wusste wirklich nicht wonach ich suchen sollte. Nach weniger als einem Monat wollte ich schon aufgeben, da sah ich überall Plakate aushängen.

„Die Chuninauswahlprüfung geht ins Finale?“, fragte ich mich selbst laut. Zu gerne hätte ich gewusst, ob Sasuke auch dabei war oder ob er schon längst mit Orochimaru weit weg gezogen war. Natürlich musste ich mir eingestehen, dass ich mir Sorgen um ihn machte, aber das war auch nicht mehr wichtig. Da ich mir andere Dinge zum Ziel bzw. in den Kopf gesetzt hatte, sollte es keine Rolle mehr spielen, was dieser einfältige… ich unterbrach mich selbst in eigenen Gedanken. Sasuke? , dachte ich mir insgeheim.

Nein… der war viel zu groß und so ein Gewand würde er niemals tragen. Auch die Statur wirkte weitaus muskulöser und männlicher und… älter?

„Itachi?“, murmelte ich.

Ein finsteres Augenpaar durchdrang meine Glieder. Es war das Sharingan dieses jungen Mannes, das mich so inne halten ließ. Er besaß dasselbe wie Sasuke. Nein, dieses war weitaus mächtiger und dunkler. Das musste einfach der Mann sein, nach dem ich solange gesucht hatte.

„Wer bist du?“, raunte eine tiefe kratzige Männerstimme zu mir herüber.

„Ich heiße Fakara und ich habe lange… sehr lange nach dir gesucht, mein Lieber. Es scheint sich ja nun gelohnt zu haben“, schaute ich ihn triumphierend an. Oh Mann… hätte ich gewusst, dass heute der Tag sein würde, hätte ich mich nochmal extrem durch geschrubbt und fein raus geputzt.

„Ach ja? Und darf ich fragen warum?“, meinte er nun nur noch gereizter.

Sein Begleiter trug dasselbe Gewand wie er und beide hatten riesige Strohhüte auf. An Itachis befanden sich Glöckchen.

„Sagen wir es mal so… ich wollte dich kennen lernen.“

„Wie kommt ein kleines Mädchen dazu mich kennen lernen zu wollen. Du hast doch Hintergedanken oder?“, sah er mich böse an. Ich hatte mich geirrt, wenn jemals etwas Gutes an Sasuke gewesen war, dann war Itachi der Gegensatz zu ihm. Moment, vielleicht bedeutete das, dass Itachi auf die Seite der Guten wechseln würde. Meine Naivität ließ ich mir jedenfalls nicht nehmen.

„Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Das wirst du nur herausfinden, wenn du mich mit euch gehen lässt!“, ließ ich ein charmantes Lächeln erstrahlen.

„Wir sollten sie einfach umbringen, immerhin wissen wir gar nichts über sie. Das könnte eine Falle sein, sie könnte ein Lockvogel für irgendetwas sein. Wir sollten unsere Mission nicht außer Acht lassen“, flüsterte ihm sein Nebenmann zu.

„Wozu besitzt du denn dein Sharingan, Itachi? Du sollst der Beste darin sein oder? Also zeig mir was du kannst und beweis es, indem du meine Absichten liest.“

„Ich sehe nichts. Du stehst doch nur auf mich, gib’s zu. Sieh zu das du Land gewinnst! Geh zurück zu Mami und Papi in dein Häuschen!“

„Das würde ich ja gerne, aber ich habe weder Eltern noch sonst irgendeine Familie. Um ehrlich zu sein, ist dies noch nicht mal mein Heimatdorf. Du wärst erstaunt, wo ich herkomme. Konoha.“

„Du kommst aus Konohagakure?!“, überrascht riss er die Augen auf, fasste sich jedoch schnell wieder und meinte dann zu seinem Nebenmann: „Fessel und knebel sie, wir nehmen sie mit. Tobi soll entscheiden, was wir mit ihr machen. Wehe du machst irgendwelche Dummheiten, dann bring ich dich auf der Stelle um.“

„Gegen Fesseln habe ich nichts einzuwenden, aber wenigstens meinen Mund hätte ich frei“, bat ich und hielt bereitwillig meine Handgelenke hin. Zu meiner Verwunderung wurden auch meine Füße gefesselt und ich wurde über die Schulter von dem Begleiter Itachis geworfen.

„Dann erzähl mir doch mal, was ein Mädchen aus Konohagakure von einem wie mir möchte“, begann diese raue Männerstimme wieder das Gespräch aufzunehmen.

„Eigentlich nichts Besonderes. Ich habe nur viel von dir gehört und da habe ich mir gedacht, dass ich dich vielleicht mal persönlich kennen lernen könnte. Immerhin hört es sich ganz schön heiß an, was die Leute über dich sagen.“

„Ach ja? Und was sagen sie?“, blieb er weiterhin gefühlskalt.

„Was für ein fabelhafter Kämpfer du seist und wie perfekt du das Sharingan beherrschst. Wie deine Laufbahn als Ninja ausgesehen hat und so weiter. Ich denke du weißt selbst was du für eine Laufbahn hingelegt hast. Jedoch weiß ich auch, dass du für Akatsuki arbeitest. Naja vielleicht kann ich mir auch als einzige denken, was deine wahren Ziele sind“, erzählte ich.

„Wir werden dich in dein Dorf zurück bringen, wir sind auf dem Weg dort hin. Für uns stellst du weder eine Bedrohung noch einen Nutzen dar. Es sei denn, du kannst uns dein Beisein schmackhaft machen“, meinte Itachi stur und ich konnte seinen durchdringenden Blick wiederum auf mir spüren, obwohl meine Augen verbunden waren.

Warum musste er meinen Andeutungen ausweichen?! Wäre ich nicht gefesselt, könnte ich ihm mein Beisein durchaus schmackhaft machen. Wozu hatte ich denn meine weiblichen Reize?! Das wichtigste war es Sasuke aus allem rauszuhalten. Vor allem aus meinen Gedanken.

„Wenn du mich losbinden würdest… Ist ja auch egal. Ich fürchte nicht. Jedoch würde ich gerne erfahren, was ihr in Konoha wollt.“

„Wie schon gesagt, es ist eine Mission.“

„Von Akatsuki nehme ich an. Also gehst du nicht wegen Sasuke hin?“

„Woher…?!“

„Das weiß doch jeder, mein Freund“, lachte ich und ließ mich von dem Hass in seiner Stimme nicht irre führen.

„Wie du meinst. Und nein, es ist mir gleichgültig, was der Versager macht. Wir sind hinter dem Jungen mit dem neunschwänzigen Fuchs her. Wir nehmen ihn gefangen und bringen ihn dann zu unserem Anführer.“

Hinter wem sind sie bitte schön her?! Von was redete er? Mir war klar, dass früher einmal unser Dorf von einem solchen Tier angefallen worden war. Aber das jemand den Geist dessen in sich tragen sollte, glich mir einem Ammenmärchen.

„Deinem Schweigen nach zu urteilen, hast du keine Ahnung von was ich spreche, oder? Damals als das Dorf angegriffen wurde, hat der vierte Hokage ein Jutsu, dass den Geist in den Körper eines kleinen Jungen einschloss, angewandt. Da die Kraft dieses Fuchses in ihm steckt, wollen wir ihn haben“, erklärte Sasukes älterer Bruder, mit dem ich pausenlos einen Dialog zu führen schien.

Die Erzählung ließ ich auf mich wirken. Daraufhin, etliche Minuten später, hakte ich nach: „Wie heißt dieser Typ?“

Wiederum dauerte es einige Zeit bis jemand entgegnete und dieses Mal war es mein Träger, von dem ich bisher gedacht hatte er wäre taubstumm oder so, der sprach: „Naruto Uzumaki.“

„Wie bitte?! In Naruto soll dieses Ding mit einer solch großen Macht eingeschlossen sein?! Der Junge hat doch gar nichts drauf!“, wunderte ich mich lautstark.

„Das liegt vielleicht daran, dass der Fuchsgeist in ihm versiegelt wurde und quasi nicht raus kann. Das Siegel muss erst geöffnet werden, damit die Kraft freigesetzt werden kann“, erläuterte wieder mein eigentlicher Gesprächspartner.

„Aber das ist kein Problem. Dazu sind wir sehr wohl in der Lage“, fügte mein Träger hinzu.

„Seid ihr so gute Ninjas?“ Die Beiden lachten nur, sodass ich unverhohlen weiter fragte: „Kann man auch ein Mal des Fluches ver- und entsiegeln?“

„Wieso willst du das wissen?!“, brummte Itachi verwundert.

„Weil es mich interessiert eben“, log ich vorlaut und wurde binnen Bruchteilen von Sekunden grob am Kragen gepackt und Itachi hielt mich vor sich her, als wäre ich leicht wie eine Feder: „Sag gefälligst die Wahrheit. Ich bin nicht blöd, ich erkenne es sofort, wenn jemand lügt.“

„Du glaubst, du hast so gute Menschenkenntnisse. Die müssen meiner Meinung nach miserabel sein, denn ich sage die Wahrheit. Mich interessiert es wirklich. Du hast nicht direkt nach dem genauen Grund gefragt, Itachi, oder?“, warf ich genauso frech wie vorher zurück.

„Ich kann dich auch dazu zwingen“, kniff er die Augen zusammen und ich konnte merken wie sich etwas in ihnen veränderte.

„Eine einfach Frage hätte auch gereicht“, erwiderte ich schlagfertig, heftig keuchend. Er wollte mich wirklich mit seinem Sharingan attackieren, hatte es dann aber letztendlich doch gelassen.

„Dann nenne mir den genauen Grund“, forderte er auf.

„Bei der Hypnose mit deinen Augen kann ich sowieso kaum anders. Einer meiner Freunde wurde vor kurzem von einem solchen Mal des Fluches geprägt und hat sich seitdem sehr verändert. Ich würde es gerne rückgängig machen, dass er so wird wie früher“, schluckte ich hart.

Es war zu früh um Annäherungsversuche an Itachi zu machen. Erst sollte ich sein Vertrauen gewinnen, dann konnte ich weiter sehen. Dies musste jedoch geschehen, bevor wir Konoha erreichten. Sein Schützling wollte ich sein, wenn ich erneut vor Sasuke treten würde. Das ist so eine verdammte Zwickmühle. Obwohl ich ganz und gar keine Angst davor hatte von Sasuke zu Itachi zu wechseln. Der Erwachsenere von Beiden wäre bestimmt… innerlich ohrfeigte ich mich regelrecht, für das was ich mir gerade ausmalte.

„An was denkst du, meine Liebe“, fragte Itachi mich, der inzwischen stehen geblieben war und mich immer noch am Schlafittchen gepackt hielt und zuzüglich eindringlich musterte.

„An nichts Besonderes. Und jetzt hör auf mich mit deinem fiesen Sharingan so durch dringlich anzugucken. Das macht mir Angst.“

„Das sollte es auch…“

Mit seinem Mörderblick machte er mir mittlerweile ein wenig Angst oder sollte ich es eher so betiteln, dass er sich den nötigen Respekt dadurch vor mir verschafft. Verdammt, wir könnten doch auch ganz normal miteinander sprechen und nur das hören und glauben, was unser Gegenüber sagt bzw. meint. Es ist echt nervig, wenn er ständig analysieren konnte, was ich zu sagen hatte oder was ich ihm verschwieg. Außerdem machten mir seine Blicke mehr als nur Pein.

Rache

Kapitel 8

Rache
 

Wir waren mehrere Tage oder auch Wochen unterwegs gewesen und mittlerweile fühlte ich mich geehrt, wenn ich mal selbst laufen durfte. Manchmal durfte ich auf der Schulter von Kisame, was der Name meines Trägers war wie ich erfahren hatte, sitzen und nicht mehr belanglos übergeworfen rumhängen. Das ermöglichte mir auch das leichtere Gespräch mit den Beiden. Mir war nun klar geworden, dass Itachi gar nicht so ein schlechter Kerl war, wie Kakashi behauptet hatte. Heute war die Nacht schon wieder zu schnell hereingebrochen.

„Es ist nur noch ein Halbtagesmarsch bis Konohagakure. Lasst uns noch einmal ein Lager aufschlagen und hier nächtigen. Morgen Mittag ist ein guter Zeitpunkt zuzuschlagen“, meinte Itachi und wir blieben stehen.

Mein Träger setzte mich ab und mir wurde ein Schlafplatz vorbereitet. Nun war es so, dass Itachi keinen hatte.

„Willst du…“

„Mach dir keine Gedanken, ich werde sowieso Wache halten. Die Feinde schlafen auch nicht und es könnten sich ja Konohaninjas in der Nähe aufhalten“, unterbrach er mich. So wie er es ausdrückte, bezeichnete er mich nicht mehr als Feind.

Abweisend zuckte ich mit den Schultern, legte mich hin, tat so als würde ich schlafen. Wenn ich das nun tun würde, wären sie vielleicht ohne mich aufgebrochen und hätten mich eiskalt zurückgelassen. Das dürfte ich auf keinen Fall zulassen. Aus diesem Grund blieb ich wach.

„Du kannst ruhig schlafen. Ich pass schon auf deinen Rücken auf“, flüsterte der Wächter nach einer Weile. Ich drehte mich zu ihm, stützte meinen Kopf auf der Handfläche auf, sodass mein Ellbogen den Boden berührte: „Woher…“

„Schon vergessen? Ich besitze das Sharingan“, erwiderte er hämisch grinsend.

Seufzend schloss ich kurz meine Augen um ihn danach verzweifelt anzuschauen: „Ich kann nicht schlafen, es ist zu kalt.“

Sein Lächeln wurde noch breiter: „Ich könnte dich dazu zwingen.“

„Eine Berührung und k.o.? Du hättest mich auch vorher schon töten können. Wäre es nicht einfacher, wenn du mich warmhalten könntest?“

„Nein, ersteres wäre um einiges einfacher. Ich mache uns ein Feuer“, sammelte er schneller als ich gucken konnte Holz, legte sie zu einem Stapel und hielt seine Hände in einer Jutsu-Stellung zusammen, pustete zwischen seinen Fingern eine kleine Feuerkugel auf das Holz. „Schlaf jetzt“, klatschte er in die Hände, als wäre Dreck daran.

In einer Geste, in dem ich meinen Daumen hoch streckte, zeigte ich ihm meinen Respekt vor. Trotzdem hätte ich gerne jemanden zum Kuscheln gehabt. Vorsichtig schob ich meinen Schlafplatz näher an das Feuer und setzte mich im Schneidersitz davor.

„Du bist sehr dickköpfig, weißt du das? Soll ich dir auch noch ein Schlaflied singen?“, grummelte mein Gegenüber.

„Ich wusste gar nicht, dass du so schüchtern bist, Itachi“, scherzte ich und hielt meine Hände in die Nähe der Flammen.

„Du hast gar keine Ahnung.“

„Wohl mehr als du denkst, mein Lieber.“

In weniger als einem Lidschlag war er hinter mir und hauchte in mein Ohr: „Und was glaubst du, was ich denke?“

Mir lief es eiskalt den Rücken hinunter und ich begann kurz darauf unkontrolliert zu zittern. Trotzdessen, was schon grotesk genug war, ließ ich mich nicht davon abhalten dreist zu erwidern: „Irre ich mich, wenn ich denke, dass du eine sorgende Ader hast? Bewiesen hast du das jedenfalls.“

Er legte seine Hände auf meine Schultern und ich konnte einen starken Luftzug an mir vorbei ziehen spüren. Sofort erlosch das Feuer und es wurde wieder kalt und dunkel. Seine Hände lösten sich von mir, wurden aber von mir aufgehalten, indem ich reflexartig nach einer griff: „Warte! Bleib, bitte.“

„Du nervst“, knurrte er entnervt, setzte sich aber neben mich auf die Steppdecke. „Dann komm auch her, Prinzesschen!“, zog er mich an sich und legte einen Arm um mich und grummelte genervt vor sich hin. Aufgrund dessen stellte ich mich sehr zimperlich an. Das bedeutete, ich traute mich keinen weiteren Schritt zu machen, also weder meinen Arm um ihn noch meinen Kopf auf seine Schulter zu legen. Meine Hände hatte ich rein vorsorglich in meinem Schoß gefaltet. Jede falsche Bewegung könnte immerhin mein Todesurteil sein.

„Eine große Klappe und nichts dahinter, hm?“, schäkerte er, drückte meinen Kopf mit seiner Hand an seine Schulter.

Das war eine Aufforderung an mich lockerer zu werden, also riss ich mich zusammen und nahm seine Hand: „Ich könnte auch anders, aber…“

„Du hast Angst vor mir? Das ist es was ein richtiger Ninja erreichen sollte. Respekt vor anderen durch angsteinflößende Maßnahmen. Hoffentlich prägst du dir das ein. Ich bin nicht der nette Junge von nebenan und was erwartest du eigentlich von mir?! Was erhoffst du dir durch diese Aktionen?“, fragte er und legte meine Hand zurück in meinen Schoß.

„Warum sollte ich dir das Geheimnisvolle an mir vorwegnehmen? Wenn du Informationen haben willst, dann hol sie dir doch mit deinem Sharingan“, schnaubte ich verächtlich.

„Das könnte ich, aber ich tue es nicht. Vielleicht hätte ich auch gerne mal etwas von dir erfahren“, meinte er gelassen.

Einige Augenblicke überlegte ich, was ich darauf antworten sollte. Erstens ob ich die Wahrheit oder wieder eine Lüge hervorbringen sollte und zweitens wie ich mich formulieren sollte. Mehr Zeit als wenige Momente gab er mir auch nicht, denn er räusperte sich angestrengt.

„Entschuldige, aber ich musste kurz mal meine Gedanken sortieren. Naja, vielleicht erhoffe ich mir ja mehr, als du mir je geben können wirst.“

„Als ob mir dein Verhalten nicht ein Rätsel genug wäre“, schüttelte er frustriert den Kopf und fügte dann noch hinzu: „Weil ich bisher nicht mit so einfältigen Frauenzimmern zu tun hatte. Also kannst du mir jetzt den wirklichen Grund nennen, wieso du zu uns gestoßen bist, warum du mich gesucht hast? Außerdem auch, was du dir in Zukunft darunter vorstellst.“

„Nicht viel, befürchte ich. Hm… gut, wenn du noch nicht mal Rätsel entziffern kannst. Du gefällst mir sehr und deswegen würde ich gerne mehr Zeit mit dir verbringen und vielleicht auch mehr.“

„Was soll das bedeuten, vielleicht auch mehr?!“, drückte er mich von sich weg. Das war meine Chance, die ich unbedingt nutzen musste. Schnell gab ich ihm einen Kuss auf die Lippen und blieb auf diesen solange, bis er mich wieder von sich weg drückte.

„Ich werde dich nicht mehr nach Konoha bringen können. Du weißt zu viel. Deshalb werde ich dich umbringen.“

„Dann tu dir keinen Zwang an“, ergab ich mich.

„Soll ich sie sofort umbringen?“, fragte Kisame, der mich ohnehin schon durch seine lange unparteiische Haltung verwundert hatte. Mir war sehr wohl bewusst, dass er schon die ganze Zeit wach sein musste.

„Nein, lass mir meinen Spaß“, gab Itachi ein selbstgefälliges höllisches Grinsen frei.

Da ich nichts entgegnete, lachte der Mann, der mich im Arm hielt: „Was ist los? Sind dir die Worte im Hals stecken geblieben?“

„Nein, ich warte nur in Ruhe ab, was du nun mit mir vor hast“, erwiderte ich gelassen.

Er tat das, was Sasuke einst getan hatte. Was Sasuke einst getan… Sasuke einst… Sasuke…

Genau in diesem Augenblick bohrte sich das Sharingan des Mannes, der über mich gebeugt da saß in meine Gedanken und Gefühle und Unterbewusstsein. Es war wie in einer Traumwelt. An einen Baum gefesselt stand ich da, schwarze Raben flogen umher und Itachi tauchte weit entfernt vor mir auf.

„Das ist also die Macht des Sharingans?“, fragte ich, während er auf einmal direkt vor mir stand und mir ins Ohr hauchte: „Nein, das ist die Macht des Mangekyo-sharingans.“ Er schlitzte mir mit seinem Kunai die Arme auf.

Die Szene wiederholte sich mehrere Male. Er war erst weit von mir entfernt und auf einmal ganz nah bei mir und flüsterte mir irgendwelches Zeug in die Ohren, während er mich aufschlitzte.

„Du bist also gar kein Ninja“, meinte er beim letzten Mal.

„Wenn ich einer wäre, hätte ich schon längst dein Genjutsu aufgelöst“, hustete ich und fiel zu Boden, als die Fesseln mich freigaben und ich wieder in der Realität war. Doch ich hatte mich zu früh gefreut. Kisame war nicht hier, was bedeutete, dass es immer noch ein Genjutsu verursacht durch sein Sharingan sein musste.

Ich hätte am liebsten nach einer bestimmten Person gekrischen. Mein Körper verlangte jetzt unbedingt nach seiner Nähe, doch ich wusste, dass das nicht ging. Also benötigte ich einen Ersatz. Auch wenn dieser Ersatz mein Peiniger war. Also übertrug ich all meine Gedanken, Gefühle und Erinnerungen auf Itachi um Sasuke vergessen zu können.

Die einzige Möglichkeit ihn zu retten, bestand wohl daran ihn vorerst in den hintersten Teil meines Gedächtnisses zu rücken und mich auf andere Dinge zu konzentrieren. Mein eigenes Überleben und später seine Rettung, durch die Hilfe von Itachi.

Itachi schien es wohl auch bemerkt zu haben, dass ich etwas sagen wollte: „Du bist nun endlich bereit mir zu sagen, was der Zweck deiner Reise ist und weshalb du mir so offenherzig in die Arme gelaufen bist?“

Hilflos lag ich da am Boden und ließ meine Gedankengänge Revue passieren, bis ich erhoben wurde und wieder an diesem Baum der Folter stand.

„Warte!“, flehte ich ihn an und bemühte mich schwer keuchend meinen Kopf zu heben.

Er nahm die flache Seite seines Kunais um mir behilflich zu sein, sodass ich ihm nun direkt in seine Augen sah.

„Ich will für immer bei dir sein. Itachi Uchiha. Ich verehre dich!“

Diese Worte klangen wohl so aufrichtig für ihn, dass er das Kunai fort nahm und mir dabei das Kinn aufschlitzte.

Doch ich spürte keinen Schmerz. Nur das warme Blut, was über meinen Körper lief. Es wurde immer mehr und mehr. Es wollte nicht mehr aufhören. Ich badete darin. Ein grausames Lachen entglitt meiner Kehle und ich bekannte: „Itachi, du bist mein Leben und deshalb bin ich hier. Lass mich bei dir bleiben.“

Er fasste sich an den Kopf und seufzte: „Eine so verrückte Persönlichkeit ist mir ja noch nie untergekommen. Wenn du zur Befriedigung meiner Triebe gekommen bist, dann sag das doch gleich, dann wäre doch alles erledigt gewesen.“

Er leckte das Blut von meinem Hals.

„Sie ist immer noch im Genjutsu gefangen“, stellte Kisame fest. Das ich nun seine Stimme hörte, gab mir zu denken.

Itachi schlug mir mit der flachen Hand ins Gesicht: „Sie ist eben nur ein Mensch. Jetzt ist es in Ordnung.“

Das viele Blut war fort, doch das warme Gefühl blieb. Er war immer noch dabei mir über den Hals zu lecken, sich an mir zu verzehren und Kisame ging fort. Es war das, was ich solange ersehnt hatte und nun war es endlich soweit.

„Mein Körper gehört dir, mach mit ihm was du willst. Meine Seele gehört dir, nimm sie dir auch, wenn du willst“, bekundete ich geistesabwesend.

„Dein Körper genügt mir fürs erste“, riss er mir die Klamotten vom Leib.

Sein Jutsu hatte mich derart benebelt, dass ich nicht mehr wusste, wo mir der Kopf stand. Mir war schwindelig, jedoch holte er mich mit seinen innigen Berührungen schnell wieder auf den Boden und ich konnte es genießen, was er mit mir tat.

Auch wenn er keinesfalls liebevoll mit mir umging, wusste ich dass mehr als nur Leidenschaft dahinter steckte. Er war mein, ich war sein. Er krallte seine Hände in meinen Rücken und biss mir mehr oder weniger zärtlich in den Hals, in den Arm, in den Bauch.

Als ich wieder bei mir war, lag ich auf dem Waldboden immer noch etwas benebelt, total nackt, nur eine Decke über mich geworfen. Grob wurde ich an der Hand hoch gezogen.

„Reicht es nicht, dass ich dich ausgezogen habe, soll ich dich auch noch wieder anziehen. Nachdem das mit dir ein echter Reinfall gewesen war, gestern“, knurrte Itachi mehr als nur verstimmt.

Kisame sah in die entgegen gesetzte Richtung, als Itachi mir half mich wieder anzuziehen und sagte: „Sie ist eben nur ein Mensch. Sei froh, dass sie es überhaupt überlebt hat.“

„Es wäre nicht schlimm gewesen, wenn nicht. Komm, Fakara.“

„Woher weißt du meinen Namen?“, fragte ich nach dem ich mir selbst einige Male in den Arm gepetzt hatte um wieder zu kompletten Bewusstsein zu kommen. Hundertprozentig bewegen konnte ich mich trotzdem nicht.

Er hatte mich derweil fertig angezogen und trug mich mit einem Arm zu Kisame vor, der mich dann wieder auf seiner Schulter trug.

„Du hast ihn mir gestern Abend verraten. Erinnerst du dich noch, was geschehen ist?“, fragte Itachi mich und sie beide sahen mich an.

Ich errötete, was wohl ein klarer Augenmerk dafür war, das ich es tat.

„Weißt du auch was davor war?“

Ich stöhnte auf, hielt mir meinen Kopf und hatte wieder dieses grausame Bild vor Augen, wie er mich aufschlitzte.

„Ein klares Ja“, bemerkte Kisame gewitzt und trug mich sodann kommentarlos weiter.

„Wenn du das nächste Mal etwas in der Art vor hast, dann sag es mir vorher, dass wir es gar nicht soweit kommen lassen müssen. Denn leider warst du dann nicht mehr dazu in der Lage mich vollenden zu lassen“, deutlich verstimmt sah Itachi mich an. Es war zudem auch ein warnender Blick.

„Wieso? Wir haben nicht…?“

„Nein, haben wir nicht. Du hast so schwer geatmet, dass ich dachte du würdest ersticken. Sterben lassen wollte ich dich dann auch nicht, wo ich doch jetzt weiß, wie du mir in Zukunft nutzen wirst“, brummte er böse, aber auch irgendwie mit einem total anziehendem Unterton.

Ich sprang von Kisames Schulter und ihm in die Arme: „Ihr seid mein Herr und ich bin euch bis zu meinem Tod verfallen.“

„Jetzt nicht. Wir sind gleich da. Immerhin mussten wir dich als Gepäckstück herumschleppen, weil du so lange außer Gefecht gesetzt warst. Später, wenn wir die Mission erledigt haben, meine Puppe“, riss er mich herum und ich lief stumm hinter ihm her. Nun war ein schmaler Grad erreicht, von dem ich so schnell nicht mehr runter konnte. Ich war sein willenloser Sklave. Egal was er nun von mir verlangen würde, ich würde dem folge leisten.

Sklave

Kapitel 9

Sklave
 

In einer komischen Art und Weise war ich ihm willenlos unterworfen. Ob es wohl etwas mit seinem Genjutsu von gestern zu tun hatte? Jedoch schien es Itachi sichtlich auch nicht wirklich zu gefallen, wie ich mich benahm.

„Sie muss schnellstmöglich ein paar Jutsus lernen, ansonsten werden wir durch sie nur Probleme bekommen.“

„Du willst sie also behalten als eine Art Haustier?“

„Nein. Als mein Eigentum. Und man beschützt doch sein Eigentum oder? Jedoch wäre es hilfreich, wenn sie sich selbst auch etwas verteidigen kann“, bemerkte Itachi.

„Könntet ihr bitte damit aufhören von mir in dritter Person zu sprechen, wenn ich anwesend bin?! Sag mir, was du möchtest, was ich beherrsche und ich werde es mir aneignen, Meister.“

Itachi stupste mich an der Stirn mit seinem Zeigefinger und seufzte: „Bleib fürs Erste einfach bei mir und weiche mir nicht von der Seite.“

Wir traten aus dem Wald heraus und das Dorf Konohagakure breitete sich vor uns aus.

„Komm mit Kisame!“, packte Itachi mich an der Hand, hob mich hoch und sprang so schnell vorwärts, dass mir schlecht wurde, zu einer undichten Stelle der Mauer, die das Dorf umgab und wir standen auf Reisfeldern. Direkt gegenüber von uns versperrten sofort Ninjas des Dorfes uns den Weg.

„Lasst uns durch und wir werden euch nichts tun“, forderte Itachi auf.

Kakashi war einer der Shinobi, die uns den Weg zu hielten, er befahl meinem Meister auf keinen Fall in die Augen zu sehen, sonst seien sie unausweichlich in seinem Genjutsu gefangen. Er würdigte mich nur eines abwertenden Blickes, dann wandte er sich wieder wohl den in seinen Augen wirklichen Gegnern zu, zumindest sah er ihn mit seinem sonst immer verdeckten Auge an und nun erkannte ich, dass dieses auch das Sharingan besaß.

„Bleib, wo du bist, Fakara“, befahl mir Itachi und er setzte sich zusammen mit Kisame, der sein in Bandagen gewickeltes Schwert von seinem Rücken nahm, zur wehr.

„Enttäusch mich nicht“, lächelte ich und genoss die Show, die sie mir nun baten.

Ein zunächst ausgeglichener Kampf, doch dann wurde Kakashi unausweichlich in dem Genjutsu von Itachi gefangen und der andere Shinobi, welcher schwarzes kurzes Haar und buschige Augenbrauen besaß, wurde schwer von Kisames Schwert verwundet.

„Lasst uns den Jungen holen und verschwinden“, meinte Itachi und setzte an zu gehen.

„Ich bin hier, Itachi.“ Für einen kurzen Moment hatte ich für jemand anderen ein Auge, als für meinen Meister. Doch das legte sich genauso schnell wieder wie es eingesetzt hatte.

„Von dir redet niemand, du Eintagsfliege. Wo ist dieser Naruto!?“

„Ich bin dein Gegner! Shidori tausend Vögel!“, schrie Sasuke und tausend Blitze kamen aus seiner Hand und kräuselten sich um diese. Sein großer Bruder wehrte die Attacke leichtfertig ab und schlug ihn mit einer minimalen Bewegung zu Boden.

„Du bist zu schwach.“

„Aber, wieso nur?!“, schon am Ende seiner Kräfte zuckte der kleine Bruder auf dem Boden herum.

Itachi hob ihn am Schlafittchen empor und hauchte ihm in sein Ohr: „Weil du noch nicht genug Wut in dir trägst.“ Seine Stimme war tief, durchdringend und melodisch. Mir lief es eiskalt den Rücken hinunter. Dennoch lächelte ich stolz über meinen Meister.

Grob schmiss er ihn wie ein altes Kleidungsstück weg. Anschließend rannten wir quer durch das Dorf, Kisame schnappte sich Naruto, nachdem er ihn ohnmächtig geschlagen hatte und Itachi packte meine Hand um mich hinter sich her zu sehen.

„Dieses Schwert saugt seine Lebensenergie aus, er wird uns nichts mehr antun können“, erklärte Kisame, nachdem er meinen misstrauischen Blick bemerkt hatte. Verstehend nickte ich und schmiegte mich an Itachi, der nun, da es dunkel wurde, wieder bereit zu sein schien. Er machte sich über mich her, wie ein Rudel wild gewordener Wölfe und dieses Mal bekam ich alles mir und konnte es entgegnen. Mein Herr tobte sich aus und mit ihm durfte ich es auch, wenn wir uns gegenseitig einige Kratzer zufügten oder uns bissen. Das gefiel uns beiden wohl sehr.

„Ich habe Kisame fort geschickt, wir sind nun ganz unter uns. Gibt es etwas, dass du mit mir tun willst, bevor ich dir wieder Befehle erteile?“, strich bzw. kratzte er leicht von meiner Taille bis hin zu meinem Oberschenkel an meiner Seite entlang. Ich biss ihm zärtlich bis fest in den Hals und meinte: „Das was wir jetzt tun ist schon mehr als ich von meinem Meister erwarten kann.“

Er packte mich am Hals und flüsterte in mein Ohr: „Dann werde ich weiter machen.“ Daraufhin knabberte er an meinem Ohrläppchen, lockerte seinen Griff um meinen Hals, hielt aber dafür meine Hände fest am Boden und drückte mit seinen Beinen meine Füße zu Boden, sodass ich volllängst unbeweglich unter ihm lag. Mit seiner freien Hand legte er mir soweit es ging meine sowie auch seine Klamotten ab.
 

Am nächsten Morgen wanderten wir schon bevor die Sonne aufgegangen war los in Richtung, wie Kisame es genannt hatte, „Hauptquartier“.

Auf dem Weg versuchte mir Itachi zu erklären, was es mit Jutsus auf sich hatte und wie man sein Chakra in Einklang mit seinem Selbst bringt und wie man es kontrolliert. Zudem erklärte er mir, wie man das Chakra auf eine Stelle konzentriert um zum Beispiel auf Wasser stehen zu können oder Bäume hochzulaufen. Daraufhin erklärte er mir, wie ich Genjutsus auflösen konnte, zeigte mir ein paar Grundgriffe der Hände.

Sodann sollte ich ausprobieren, ob ich in der Lage war Chakra zu konzentrieren oder gar in irgendeiner Art und Weise zu kontrollieren. Mir bereitete es keine Schwierigkeiten auf dem Wasser zu stehen oder gar zu laufen oder Bäume hoch zu klettern, ohne meine Arme zu benutzen.

„Dann zeig mir, ob du in der Lage bist ein schwaches Genjutsu aufzulösen“, grinste Itachi und erstellte unumgänglich eines. Natürlich schaffte ich es nicht.

„Ich werde es nicht mehr aufhören lassen, solange bis du es geschafft hast, dass es aufgelöst ist. Vorher kommst du hier nicht mehr raus.“

„Das ist unfair. Das ist mein erster Tag und ich kann doch schon viel, dafür das manche Wochen oder gar Monate dafür brauchen“, beschwerte ich mich, verbeugte mich dann sofort und entschuldigte mich für meinen Ungehorsam.

Er packte mich am Schopf meiner Haare und raunte: „Du wirst heute noch einiges mehr lernen und beherrschen. Also mach jetzt!“

Widerwillig faltete ich meine Hände in eine Position, die er mir zuvor gezeigt hatte, konzentrierte mein Chakra auf die Innenfläche und ließ sie schlagartig aus meinem Körper entweichen und schrie: „Auflösen!“

In diesem Moment brach die kleine Welt, die Itachi erschaffen hatte zusammen und wir kehrten in die Realität zurück. Kein Wort des Lobes ging über seine Lippen nur ein weiterer ernster Blick und die Aufforderung es nochmal zu probieren.

Letztendlich musste er mich tragen, weil ich mein ganzes Chakra verbraucht hatte und mein Körper auch an seine Grenzen gekommen war.

„Wieso nimmst du mich auf einmal so hart ran, Itachi? Ich dachte es wäre nicht so wichtig was ich kann nur dass ich mich im Notfall selbst verteidigen kann. Das kann ich doch nun und wieso bestehst du dann immer noch darauf das ich besser werde?“

„Weil dort wo wir nun hingehen werden, du stark sein musst um anerkannt zu werden. Solltest du zu schwach sein, wirst du ausgelöscht, egal was du in meinen oder Kisames Augen bist.“

„Soll Tobi sie doch töten. Mir ist das egal“, brummte Kisame, fing sich daraufhin einen bösen Blick von Itachi ein, was ihn dennoch nicht von seiner Meinung abzubringen schien.

„Auf jeden Fall solltest du nun auch ein wenig etwas beherrschen, was es dich wert macht, bei uns bleiben zu dürfen“, argumentierte Itachi weiterhin.

„Meister Itachi wird mich doch ohnehin um jeden Preis beschützen oder?“

„Eine Person mehr oder weniger macht den Bock nun auch nicht mehr fett, also was soll’s“, seufzte er tippte mir wieder, wie vorhin, gegen die Stirn und wir zogen weiter.

„Was meinst du damit, eine Person mehr oder weniger? Gibt es noch jemanden den du beschützen musst?“, fragte ich interessiert nach, da ich gedacht hatte, er wäre der Typ, welcher sich nur für sich selbst interessiert und nur aus Eigennutzen sich anderen Leuten anschließen würde. Meine Theorie hatte jedoch einige Fehlargumentationen, denn wenn er so ein Mensch war, was wollte er dann mit mir. Immerhin würde ich ihm zu nichts von nutzen sein. Kisame und Akatsuki konnten ihm vielleicht höchstens dabei helfen mehr Macht zu bekommen.

„Dich brauche ich auf jeden Fall noch, meine Kleine“, umging er meine Frage und fing wieder damit an, mich über Chakra und Jutsus aufzuklären. Irgendwann, kurz bevor mir der Schädel platzte, meckerte ich: „Und was bringt mir das ganze Wissen jetzt, obwohl ich nicht in der Lage bin etwas anzuwenden?“

„Wir finden jetzt heraus, was du können wirst“, meinte er und irgendwas ließ mich glauben, dass er nichts Gutes im Schilde führte.

„Feuer ist dein Element.“

„Was soll das bedeuten, Feuer ist mein Element?“

„Du wirst ab sofort Ninjas auf der Basis von Feuer ausführen, weil es dir am besten liegt. Jedem Ninja ist ein Element quasi zugeteilt, welches er am besten beherrschen kann. Feuer, Wasser, Erde, Blitz, Luft.“

„Blitz ist aber kein Element“, erwiderte ich stur.

„Jetzt lass ihn doch einfach mal ausreden, du Nervensäge“, gab mir Kisame einen kleinen Klaps auf den Hinterkopf.

Seufzend wendete ich meine Aufmerksamkeit dann meinem Meister zu, der mir dann alles in Ruhe erklärte und mir dann die Jutsus für das Feuer beibringen wollte. Mich langweilte das alles zu Tode und ich wollte einfach nur wieder zurück nach Konohagakure und mein altes Leben weiterleben, ohne diesen Ninjakram. Mein Desinteresse stieg immer mehr umso weiter er mich einwies.

„Da dem Uchiha Clan auch schon immer das Feuer in die Wiege gelegt ist, kann ich dich leicht darin unterrichten.“

„Ach so deshalb auch diese Feuerkugel das letzte Mal, als du das Lagerfeuer angezündet hast.“

Er hob sein Zeigefinger und Mittelfinger aneinander hoch einen Millimeter von seinen Lippen entfernt und pustete auf sie, als eine kleine Feuerkugel von seinen Fingern in meine Richtung schoss. Ruckartig wich ich aus und hörte nun wieder gebannt seinen Worten zu, weil dieses Kunststückchen mehr als nur atemberaubend ausgesehen hatte.

„Du konzentrierst genau dieselbe Menge von Chakra in deine Fingerspitzen sowie auch auf deine Lippen. Darin liegt der Trick.“

Seine Nerven waren eindeutig strapaziert, da er wohl Hoffnung gehabt hatte, ich sei wenigstens ein bisschen als Meisterschüler angehaucht. Dies bedeutete, er hatte wohl gehofft, dass ich innerhalb von weniger als 5 Minuten das Kunststück drauf haben würde. Leider musste ich ihn enttäuschen. Es klappte ganz und gar nicht so wie einer von uns beiden es gewollt hätte.

Eine halbe Stunde später, nach abermaligen Misserfolgen gelang es mir eine winzige Feuerkugel hervor zu bringen. Geschlagen seufzte Itachi und meinte: „Übe einfach weiter. Dasselbe versuchst du, indem du Chakra auf einen Punkt in deiner Handfläche konzentrierst und dir vorstellst, dass es in ständiger Bewegung ist. So erschaffst du, eine Feuerkugel.“

Er hielt seine Hand vor sich und seine Finger hatte er in einer krallenartigen angespannten Stellung gebeugt. Eine Feuerkugel tat sich darin auf und die Flammen in ihr bewegten sich in ein und dieselbe Richtung.

Mit diesen beiden Lernaufgaben betraut, versuchte ich mich immer wieder, bis ich ihm vorzeigen konnte, dass sie so groß waren wie mein Kopf. Das verbrauchte sehr viel Chakra und ich war nicht mehr in der Lage auch nur eine Übung zu vollführen. Er sah mir dies an, schüttelte missbilligend den Kopf und stieß verächtlich die Luft aus. Etwas dazu sagen, wollte er jedoch nicht. Ohnehin konnte ich mir schon denken, was er gesagt hätte.

Doch entgegen meiner Vermutung meinte er: „Du würdest weitaus weniger Chakra verbrauchen, wenn es von Anfang an dein Ziel ist dich erst mal auf eine Stelle zu konzentrieren. Es ist nicht wichtig die größte Kugel überhaupt zu machen. Wichtig ist wie effizient und stark sie ist. Eine große Kugel kannst du immer noch machen, wenn du das Konzentrieren im Blindflug beherrschst.“

„Und was wäre, wenn ich das überhaupt nicht in Erwägung ziehe. Ich möchte diese ganzen Techniken doch eigentlich gar nicht lernen. Mir reicht es einen Mann wie dich an meiner Seite zu haben, der mich beschützt. All diese angeblich überaus wichtigen Fähigkeiten, wie man der beste Ninja auf dieser Welt ist, interessieren mich nicht. Ich bin eine Frau. Ich bin hier um hübsch auszusehen, den Haushalt zu machen, einen Mann zu finden, für den es sich lohnt, das Leben bei ihm zu verbringen.“

„Mich nervt deine Art zu denken. Entweder du kommst mit uns, bleibst am Leben und lernst eben diese eins zwei Jutsus. Oder du wirst von Tobi getötet.“

„Oder du gehst und versucht so lange du kannst Tobi zu entkommen“, kicherte Kisame bösartig.

Eingeschnappt sah ich die beiden nicht noch einmal an und lief in diesem Sinn theoretisch blind vor mich her.

„Du bist echt anstrengend. Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich nicht dafür gewesen, dich mitzunehmen. Aber wer hätte das ahnen können. Jetzt ist es zu spät und wir haben dich an der Backe. Zwar wäre es auch keine Verschwendung dich Tobi auszuliefern und einfach töten zu lassen, aber ich will nicht so sein. Streng dich einfach an, in Ordnung?“

„Mal was anderes, Itachi. Was hast du jetzt eigentlich mit deinem kleinen Bruder vor? Der scheint dir ja ganz schön auf dich abgesehen zu haben.“

„So wie er jetzt ist, wird er niemals an mich ran kommen. Es dauert noch, bis er mich überhaupt berühren kann.“

Eigentlich hatte ich einen starken Drang verspürt etwas zu ihrem Thema hinzuzufügen, doch da ich mir nicht sicher war, wie genau die Beiden reagieren würden, unterließ ich dies besser und konzentrierte mich, wie es mir Meister Uchiha befohlen hatte nur auf die Jutsus.

Die Akatsuki-Organisation

Kapitel 10

Die Akatsuki-Organisation
 

Es vergingen zwei kostbare Tage in denen wir den Weg zu dem sogenannten geheimen Treffpunkt oder Hauptquartier oder wie auch immer fortsetzten. Ein paar Ninjas aus Konohagakure waren uns begegnet doch es war eine Leichtigkeit für die beiden Männer, mit denen ich unterwegs war, diese auszuschalten. Nachdem wir uns mit einigen Stunden Fußmarsch vom Wald entfernt hatten und durch Wüste gelaufen waren, kamen wir vor einer Hügelkette an. Wir blieben vor einer Wand stehen. Itachi faltete seine Hände zu einer Position die verriet, dass er irgendein Jutsu anwenden wollte. Doch es ging keine Attacke von ihm aus, wie es schien. Plötzlich begann der Boden zu vibrieren und es schien als würde es ein Erdbeben geben. Ich wich von dem Hügel zurück aus Angst es könnten Steinbrocken runterkommen. Kisame legte mir seine freie Hand auf den Rücken und grinste mich schadenfreudig an. Es war nicht meine Schuld, dass ich Angst bekommen hatte, denn ich konnte nicht ahnen, dass er damit die Felsen spalten würde und sich ein Eingang auftun würde.

„Komm mit, Tobi freut sich schon darauf dich zu sehen“, stupste Narutos Träger mich an, damit ich zwischen ihm und Itachi laufen würde. Nun lag es ihnen wohl am Herzen, dass ich mich nicht mehr aus dem Staub machen konnte bzw. dass sie mich unter genauer Beobachtung halten konnten.

Wir kamen nach langem Laufen durch eine Art Flur in einem gigantischen Saal an, in dessen Mitte sich Felsen empor hoben. In der Mitte der Felsen tat sich etwas, dass wie eine Art Opferaltar oder Tisch aussah, auf.

„Bleib hier unten“, befahl Itachi mir und sprang zusammen mit Kisame auf jeweils einen Felsen. Narutos Körper legten sie in die Mitte auf den Altar.

Kurz darauf erschienen andere Leute mit denselben Mänteln, wie die beiden Männer sie trugen, auf den Felsen.

„Sehr gute Arbeit, Kisame und Itachi“, meinte der Mann, der als letztes erschien. Er trug eine kürbisfarbige Maske und hatte dunkles Haar. Seine Stimme war zwar als eine eines Mannes zu erkennen, jedoch war sie sehr hell und quietschig.

„Lasst uns das Mädchen als erstes opfern“, meinte die einzige Frau in der Runde, sie stand links neben dem Mann mit der Maske. Ihre Haarfarbe war dunkelblau bis violett und sie hatte einen kleinen Dutt, in dem eine blaue Rose steckte.

„Nein, Konan. Lasst uns erst testen, was sie uns denn zu bieten hat“, kicherte ein Mann der wiederum links neben der Frau stand. Dieser hatte feuerrotes kurzes Haar.

„Wir brauchen keine Mitglieder mehr für Akatsuki“, stellte ein Mann mit langem blonden Haar, welches er zu einem Pferdeschwanz gebunden hatte, fest.

„Unser Projekt Tsuki no mi wird jede weitere Hand die es bekommen kann, gebrauchen können, Deidara. Nur keine Schwächlinge“, erklärte der Mann mit der Maske, der wohl ihr Anführer zu sein schien. Also hieß dieser Tobi.

„Dann soll sie uns etwas vorführen“, beschloss ein Mann, der um sein Gesicht herum eine Klappe trug, die aussah wie das geöffnete Maul einer fleischfressenden Pflanze, nur in weiß.

Der rothaarige Typ kicherte aufgeregt.

„Ich werde sie testen“, bot Itachi sich an.

Tobi stoppte ihn und befahl: „Nein, du bist gerade derjenige der sie dabei haben will. Konan wird sie testen.“

Die Frau nickte und sprang von ihrer Erhöhung hinunter zu mir, sodass sie einige Meter von mir entfernt stand. Weiße Papierblätter begannen um sie herum zu wehen und griffen mich augenblicklich ohne eine Vorwarnung an. Ich faltete meine Hände, atmete Luft aus, konzentrierte all mein Wissen, welches mir Itachi in den letzten Tagen beigebracht hatte und ließ ihre Blätter in Flammen aufgehen. Direkt setzte ich zu einem Gegenschlag an und pustete einen Feuerball auf sie.

„Du hast ihr wohl alles was ihr Uchihas so könnt aneignen lassen, oder?“, piesackte der Mann mit den roten Haaren sie.

„Ihr Glück, dass sie auch ein Feuertyp ist“, brummte Kisame mies gelaunt.

Nur halbwegs bekam ich mit, was sie erzählten. Konan war eine starke Gegnerin. Vielleicht nicht ganz so brutal wie Itachi oder Kisame, aber ebenfalls überwältigend. Den Kampf gewinnen konnte ich auf keinen Fall, aber es reichte hoffentlich um die Akatsuki von mir zu überzeugen.

Konans Blätter hatten mich umschlungen. Nicht ein einziges Mal hatte ich sie berühren können, da sich ihr Körper jedes Mal in Blätter auflöste. Was war das für ein Jutsu. Itachi hatte doch gesagt, dass es nur die Elemente gab und mehr nicht. Blätter waren definitiv kein Element. Der Schmerz war so groß, dass ich nicht mehr in der Lage war mein Chakra irgendwo hinzu konzentrieren geschweige denn meine Hände zu falten. Eingequetscht saß ich in der Falle.

„Gut das reicht!“, befahl dieser Tobi und augenblicklich verschwanden die Blätter. War das vielleicht ein Genjutsu gewesen und das Papier war niemals da gewesen? Ich war nicht in der Lage dies zu analysieren. Das konnte wohl nur jemand, der das Sharingan besaß. Meine Knie wurden weich und ich sank zu Boden.

„Du darfst sie behalten, Itachi“, bestimmte der Mann mit Maske und fügte daraufhin zu: „Lasst uns nun mit der Versieglung des Fuchsgeistes beginnen.“

Konan war wieder zu ihnen hoch auf ihren Platz gesprungen. Sie falteten alle die Hände und ich spürte eine gigantische Menge von Chakra aufkommen. Sie vereinigten wohl ihre Kräfte und saugten die von Naruto aus. Mir blieb nichts anderes übrig als unten stehen zu bleiben und ihnen zuzuschauen. Wenn ich sie stören würde, hätte ich mein Todesurteil, welches ich gerade mit so viel Mühe umgangen war, unterschrieben. Also setzte ich mich im Schneidersitz auf den verdreckten Steinboden und tat nichts außer ihnen zuschauen.

Nach einer ganzen Weile unterbrachen sie das Kräfteaussaugen, was mir leider auch nicht viel brachte, da mir niemand Beachtung schenkte. Itachi hatte recht behalten, wenn ich jemand sein wollte oder gar am leben bleiben wollte, musste ich stark sein. Also beschloss ich nun seinen gut gemeinten Rat anzunehmen und mich weiter von ihm unterrichten zu lassen. Natürlich konnte er auch jetzt kein Interesse mehr daran haben, mir irgendetwas beizubringen, da ich den Test bestanden hatte, doch wollte er nicht, dass ich ihm keine Last darstellte? Da wäre es wohl das Beste, wenn ich mich alleine durchschlagen könnte, ohne dass er mir helfen müsste, wenn wir in einen Kampf verwickelt werden.

„Lasst ihn hier und geht“, befahl Tobi sodann und alle verflüchtigten sich wieder. Itachi kam zu mir hinunter gesprungen, dicht gefolgt von Kisame und wir wollten gerade aufbrechen.

„Sie bleibt auch hier“, stoppte Tobi uns. Ohne ein Wort gingen die beiden sodann und der Mann mit Maske sprang zu mir und wir setzten uns beide einander gegenüber im Schneidersitz.

„Willst du Akatsuki beitreten?“, fragte er sodann, als er ganz sicher war, dass außer uns und dem bewusstlosen Naruto niemand mehr da war.

„Das könnte ich, aber ich glaube nicht, dass euch das irgendetwas bringen würde. Ich möchte nur bei meinem Meister bleiben“, antwortete ich.

„Er hat dich unterrichtet, nicht wahr? Tritt Akatsuki bei und du wirst noch stärker werden, als du es bist.“

„Das interessiert mich nicht. Ich will nur…“

In diesem Moment nahm er seine Maske ab und wich zurück, stolperte und fiel zu Boden.

„Du.. du.. bist… ein Uchiha??“

„Ich bin nicht irgendein Uchiha. Mein Name ist Madara Uchiha“, verkündete er, seine Stimme war nun dunkler. Sie klang nun normal für die eines Mannes. Er setzte seine Maske wieder auf.

„Der Madara, der den neunschwänzigen Fuchs damals auf Konoha gehetzt hat?“, keuchte ich und rutsche immer noch von ihm ab.

„Ich wüsste nicht, dass es mehrere Madara Uchiha gibt“, brummte er und hielt mir seine Hand hin, damit ich wieder aufstehen konnte.

Dies hatte zur Folge, dass ich noch weiter zurückschreckte. Da er dies natürlich bemerkt hatte, seufzte er und drehte sich weg, Richtung Naruto, der immer noch auf der gleichen Stelle lag wie vorher auch.

„Willst du nicht erst einmal genau ergründen, wer ich bin und was meine Ziele sind und weshalb Itachi mein Meister ist?“, wunderte ich mich sodann, hatte mich wieder einigermaßen beruhigt und richtete mich auf.

Lachend erwiderte er: „Als ob ich das nicht wüsste. Es ist offensichtlich und auch Itachi weiß es. Sonst wärst du ihm egal gewesen, wenn er es nicht wissen würde. Hast du ernsthaft gedacht, er würde auch nur jegliches Interesse an deiner Person hegen? Das ist doch lächerlich.“

Geschockt stieß ich die Luft aus. Erst zeigte er mir sein wahres Gesicht. Dann sprach er auch noch Fakten aus, die ich ganz und gar nicht erwartet hatte.

„Sucht weiter nach den Fuchsgeistern und bringt sie her“, befahl er dann und ging fort, während er sich Naruto geschnappt hatte.

Wiederum sank ich zu Boden, keuchte schwer und versuchte Fragen in meinem Kopf zu unterdrücken, die Übelkeit zu bekämpfen und den Schock runterzuschlucken. All diese Dinge, die er mir offenbart hatte, waren wie ein Schlag in die Magengrube gewesen. Auch wenn ich mich nicht ganz beruhigt hatte, musste ich wieder zu Itachi, bevor dieser auch noch irgendeinen Verdacht schöpfen konnte. Ich glaubte nicht, dass er wusste, was ich wirklich vor hatte. Er konnte keine Gedanken lesen oder in mein Inneres hinein gucken. Dicht gehalten hatte ich auch, egal wie sehr er versucht hatte mich mit seinen Genjutsus zu quälen.

„Fakara. Fakara. Fakara.“ Mein Name wurde mehrfach wiederholt, bis mir jemand einen Schlag auf den Hinterkopf gab und ich mir die Stelle reibend, aufsah. Itachi sah mich verärgert, genervt, frustriert, aber auch ein kleinen wenig besorgt an. Dann wurden seine Gesichtszüge wieder gleichgültig und er stand auf und ging einfach fort. Ich folgte ihm schnellen Schrittes nach draußen.

„Was war los?“

„Nichts.“

„Warum ziehst du dann so ein Gesicht?“, meinte dann Kisame, der draußen gewartet hatte.

„Das geht euch nichts an.“

Als mein Name von einer Person hinter uns gerufen wurde, drehten wir alle uns um. Tobi.. nein Madara warf mir einen Mantel zu: „Willkommen bei Akatsuki.“

Ich fing ihn auf, sah ihn verwirrt an, doch bevor ich auch den Hauch einer Chance gehabt hätte, ihn etwas zu fragen, war er schon wieder verschwunden.

„Jetzt weißt du, wer er ist“, analysierte Itachi, da der Mann mit seiner normalen Stimme zu mir gesprochen hatte.

Während ich in den Mantel hinein schlüpfte erwiderte ich: „Ja, er hat seine Maske abgezogen. Am besten frage ich nicht, wie das möglich ist und nehme es einfach hin.“

„Wohl besser. Was habt ihr besprochen?“, hakte Kisame nun ein weiteres Mal nach.

„Weshalb ich Akatsuki beitreten sollte und was seine Beweggründe sind, weshalb er mich überhaupt gefragt hat.“

„Und was war die Antwort?“, bohrte Itachi.

„Er hat keine gegeben.“

Die beiden lachten leicht auf: „Ja, natürlich nicht. Lasst uns weiter gehen. Unser nächstes Ziel ist das Dorf Sunagakure in der Wüste. Dort schnappen wir uns den Kazekage Gaara, welcher von dem einschwänzigen Fuchsgeist besessen ist.“

„Wenn es genauso leicht wird, wie mit Naruto hab ich gar keine Bedenken“, grinste ich.

„Ich glaube nicht, dass es das wird. Wir kommen zwar mit, aber es wird deine Aufgabe sein etwas zu unternehmen“, bemerkte Itachi kühl.

Aus weit aufgerissenen Augen sah ich von einem zum anderen: „Das ist nicht euer ernst?! Wie soll ich, die gerade mal zwei Tage Jutsus beherrscht einen Kazekage, der jahrelang Ninja ist, besiegen?“

„Gar nicht“, grinste Kisame schadenfreudig.

Verblüfft sah ich ihn. Wenn sie schon so dachten, warum musste ich das dann machen?

„Hör zu. Das wird nur dein erster Job als Mitglied bei Akatsuki und du sollst zeigen, was du drauf hast. Wenn du das schaffst, hast du Respekt verdient. Wenn du’s nicht schaffst, bist du nur ein kleiner Fisch und wirst aus dieser Rolle nicht mehr raus kommen. Also streng dich gefälligst an und versuch ausnahmsweise mal dein Bestes zu geben“, grummelte Itachi.

Na toll, was sollte das bitte schon wieder heißen?! „Versuch ausnahmsweise mal dein Bestes zu geben.“ Dieser Idiot. Madara hätte sich die ganze Show sparen können, mich aufnehmen zu wollen. An mich glaubte ohnehin niemand von denen und alle bezweifelten, dass ich jemals von Nutzen sein könnte. Obwohl das so war, hatte er mich aufgenommen und nun sollte ich allen zeigen wie es um mich stand und das ich angeblich mehr bin.

„Na schön. Dann bleibt mir eben nichts anderes übrig. Erklär mit bitte mehr, Itachi“, seufzte ich und ging mit ihnen weiter. So setzte Sasukes großer Bruder seine Tätigkeit als mein Lehrer fort und brachte mir weitere Jutsus bei und zeigte mir, wie man die Jutsus, die ich schon kannte noch verstärken konnte.

„Darf ich dich etwas fragen, Itachi?“, flüsterte ich diesem zu, so dass Kisame es nicht hören konnte.

„Was denn?“, gab dieser in normaler Lautstärke jedoch genervtem Tonfall zurück.

„Wieso hast du Konoha damals verlassen?“, wisperte ich vorsichtig und wagte es mich nicht ihn dabei direkt anzusehen.

„Ich hatte meine Gründe.“

Mit dieser Antwort hatte ich gerechnet, deshalb bohrte ich schlichtweg nach: „Ja, das weiß ich. Aber ich hätte gerne gewusst welche das waren.“

„Denkst du, nur weil du nun drei Uchihas kennst, gibt das dir das Recht alles über uns zu wissen?!“

Drei.. Drei?! Also wusste er, dass ich mit Sasuke in Kontakt gestanden habe. Schnell hatte ich mich wieder gefasst, bevor er Verdacht schöpfen konnte: „Von kennen kann ja wohl nicht die Rede sein. Nur weil ich weiß, dass ihr existiert.“

„Also warst du wirklich mit Sasuke befreundet“, analysierte Itachi.

Kisame drehte sich augenblicklich um und setzte daran mich zu attackieren, als er dies gehört hatte. Ich schrak zurück, doch mein Nebenmann stoppte den Angreifer indem er seine Hand erhob. Nun begann ich den größten Fehler, den ich in diesem Augenblick hätte tun können, ich sah Itachi direkt in die Augen und war so in seinem Genjutsu gefangen. Es war kein einfaches, ich konnte nicht entkommen. Gefesselt an einem Kreuz mit Drahtseilen umschlungen, befand ich mich mitten in einem von Pfützen getränkten Nirgendwo. Itachi stand vor mir und durchdrang mich mit seinem Sharingan.

„Itachi hör auf“, flehte ich verzweifelt.

„Wenn dir das schon Sorgen bereitet, was wird dann in Zukunft geschehen, wenn du wirklichen Gegner gegenüber stehst. Sag mir! In welchem Verhältnis stehst du zu Sasuke?“, seine Stimme war fest und eiskalt. Sein Blick verriet mir, dass sein Sharingan mich zu durchbohren versuchte. Egal was ich versuchte, mir gelang es nicht diesem standzuhalten.

„Wir kannten uns, das stimmt. Aber Sasuke ist nicht der, der er mal war. Er war so…“

„Mir ist egal, wer er ist und wer er war. Was willst du von mir, wenn du doch bei ihm warst?“

„Ich dachte, du könntest ihm helfen.“

Er lachte auf: „Ich ihm helfen?! Weißt du überhaupt, was du da redest?!“

„Aber ihr seid doch Brüder und du hast ihn damals verschont“, flehte ich lautstark.

Abrupt hatte er ein Kunai gezogen und mir an den Hals gepresst: „Wie kannst du es wagen, so mit mir zu sprechen, obwohl du überhaupt nichts weißt!“

„Dann erkläre es mir!“, keuchte ich schwer, fast schon nach Luft röchelnd.

„Nein!!“

Damit bohrte sich das Kunai in meinen Hals.

Geheimnis

Kapitel 11

Die Wahrheit
 

Es fühlte sich an, als würde ich aus einem Traum aufwachen, doch ich war immer noch an dieses Kreuz gebunden, starrte ich hilflos in die Ferne, wie er immer näher kam. Er trat wieder vor mich, ohne Kunai, aber mit böserem Blick als vorher.

Als er direkt vor mir stand, packte er mit seiner Hand an meinen Hals und knurrte: „Wie gut kennst du meinen Bruder wirklich?!“

„Ich kannte ihn nur flüchtig!!“,

„Du lügst!“, schrie er und sein Griff wurde härter. Meine Knochen zerbrachen und es begann nochmals von vorne.

Dieses Mal rührte er mich nicht an. Schwarze Raben flogen umher, wirbelten um uns beide herum.

„Sag mir die Wahrheit, Fakara.“

„Ich kann nicht, Itachi! Lass mich hier raus! Ich will hier raus!“, krisch ich und versuchte mich zu wehren. Es war mit meiner Psyche echt nicht mehr vereinbar, wie dieses Jutsu auf mich wirkte.

„Du kannst erst hier raus, wenn ich alles weiß!“

„Oder wenn dein Chakra aufgebraucht ist!“, fauchte ich ihn an und versuchte immer noch irgendwie aus den Drähten heraus zu kommen.

Itachi zog an einem Faden, was zur Folge hatte, dass sie sich enger um mich schlängelten. Ich war schon fast den Tränen nahe, da zog er mit einem harten Ruck und ich wachte wieder auf. Er war nicht da.

„Bitte.. Itachi…bitte, hör auf…“, flehte ich und nun kullerten mir wirklich Tränen über das Gesicht. Obwohl er nirgends zu sehen war, konnte ich spüren, wie von allen Körperteilen warme Flüssigkeit an mir hinunterlief. Als ich runter sah, wurde mein Verdacht bestätigt. Ich blutete sehr stark.

Einige Zeit verstrich, in der ich seinen Namen rief und es hatte sich schon eine große Lache unter mir gebildet.

Dann erschien Itachi vor mir und ich war zu schwach aufzusehen… ich sah nur seine Füße und den Zipfel seines Mantels.

„Lass mich gehen, Itachi… bitte… ich kann dir nichts sagen. Aus demselben Grund wie du nichts sagen kannst.“

„Deine Gründe sind lächerlich. Wie kann man sich nur für eine Person so zurichten lassen, die noch nicht mal Interesse an einem hat. Wenn du das für Sasuke tust, muss er dir sehr viel wert sein. Er kann das wohl nicht erwidern, sonst hätte er dich doch schon längst gerettet, oder?“

„Niemals“, wisperte ich und verlor das Bewusstsein.

Doch als ich dieses Mal erwachte, spürte ich heiße Sonnenstrahlen auf mich niedergehen. Mein Blick war direkt in Itachis Gesicht gerichtet, welcher mich im Gehen auf Händen trug. Er bemerkte die kleinste Bewegung, sah mich jedoch nicht an als er sagte: „Na, wieder aufgewacht.“

„Wieso… was… wohin…?“

„Oh man, Itachi. Musstest du sie so zurichten. Sie weiß nicht mal mehr wohin wir gehen und was passiert ist. Jetzt können wir die Mission knicken“, beschwerte sich Kisame.

Mein Träger wollte mich auf dem Wüstensand absetzen, wahrscheinlich um zu demonstrieren, dass ich sehr wohl bei Kräften war und wusste, was geschehen war und das diese Verwirrung nur kurze Zeit angehalten hatte. Doch direkt als er mich losgelassen hatte, gaben meine Knie nach und ich sank zu Boden. Bevor ich jedoch ganz dort lag, hatte er mich schon wieder hochgehoben und Huckepack genommen.

Verärgert schnaubte er auf und meinte: „Der geht’s gleich schon wieder gut. Das hält nur kurz an, bei den Meisten zumindest.“

„Weil deine bisherigen Gegner vielleicht auch keine Schwächlinge waren. Sie jedoch schon.“

„Sie ist nicht so schwach, wie sie tut. Sie hat nicht ein einziges Wort darüber verloren, was ich wissen wollte, auch wenn sie psychisch am Ende war.“

„Also hattest du Recht mit der Vermutung, dass sie nur wegen deines Bruders gekommen ist?“, hakte Kisame nach.

„Ja, leider.“

„Lass mich… runter… I…tachi“, stammelte ich noch etwas verwirrt.

„Wir haben gerade gesehen, wohin das führt“, antwortete er mir.

„Nein, ich kann es jetzt. Lass mich…“, drückte ich mich von ihm weg und landete unsanft auf dem Wüstenboden. Obwohl eigentlich mein Hintern schmerzte, rieb ich mir den Kopf. Mein ehemaliger Träger hielt mir die Hand hin: „Los steh auf, wir haben es eilig.“

Arrogant schlug ich seine Hand weg und stand aus eigener Kraft auf: „Habt ihr etwas Wasser?“

Da ich das Angebot so dreist abgelehnt hatte, antwortete er mir nicht, dafür reichte mir aber Kisame einen Behälter und ich nahm ein paar kräftige Schlucke im Gehen. Danach gab ich sie ihm wieder zurück.

„Ich mache das nicht für Sasuke!“, sagte ich nach einer Weile, während wir still voran gegangen waren.

„Ach nein?! Für dich selbst wohl auch kaum, du kennst mich doch gar nicht.“

„Sasuke kennt dich genauso wenig!“, knurrte ich ihn verstimmt an.

Verblüfft sah er mich an und holte schon aus um mich mit seinem Handrücken zu schlagen, doch unterließ es dann.

„Du hast es doch wohl selbst so gewollt. Wie kann man nur seinem eigenen Fleisch und Blut so etwas antun. Erst alle umbringen bis auf einen und das ist auch noch der eigene Bruder! Ihm dann noch zu sagen, dass er nur nicht stark genug ist, weil er noch nicht genug Hass in sich trägt! Kein Wunder, dass Sasuke so geworden ist! Aber das ist mir egal! Ich bin nicht zu dir gekommen um Sasuke zu helfen, ihn zu retten oder sonst irgendeinen Scheiß! Nein! Ich bin gekommen, weil ich wissen wollte wie du bist! Ob du auch so ein Arsch bist! Und ja du bist so einer! Und jetzt bin ich bei Akatsuki und werde ohnehin sterben. Also ist mir alles egal! Nun weißt du es!“

Umso mehr ich sprach, umso lauter wurde ich, umso langsamer lief ich und am Schluss hatte ich ihn mit Tränen in den Augen, stehend angeschrien.

Die Beiden waren natürlich auch stehen geblieben und sahen mich nun geschockt an. Verächtlich schnaubte ich die Luft aus und ging an beiden vorbei, während ich nur Itachi leicht anrempelte. Ich war wütend und frustriert. Auch wenn ich immer noch nicht in Erfahrung gebracht hatte, wieso Itachi das damals getan hatte und wie er nun wirklich fühlte, war ich mit der Wahrheit herausgerückt, ohne dass er überhaupt hätte wissen dürfen, was mein Ziel und meine Beweggründe waren. Doch jetzt wusste er es.

Mir war bewusst, dass ich bei ihnen bleiben musste, dass ich ohnehin sterben würde, ob ich bei Akatsuki blieb oder wieder zurück nach Konoha wollte oder mich auf die Suche nach Sasuke machen würde. Sasuke… dieser Idiot interessierte mich nicht mehr.

Ein Stechen in der Brust ließ mich zusammen fahren und augenblicklich zu Boden sinken. Ein Herzinfarkt? Ach quatsch, nein. Aber ich konnte mich nicht mehr bewegen.

„Ist alles in Ordnung, Fakara?“, kniete Itachi neben mir nieder. Ich wollte ihn mit einer Armbewegung zur Seite schieben, doch meine Hände hatten sich an meine Brust gekrallt. Schwer keuchend kniete ich so auf dem Boden und war unfähig mich zu bewegen.

„Dein Genjutsu hat ihr doch schwerer zugesetzt, als du dachtest. Und nicht nur ihr oder?“, bemerkte Kisame, während Itachi mich wieder auf die Arme hob.

Erst nach einer Weile konnte ich meine vor Schmerz zusammengekniffenen Augen einen Spalt breit öffnen und jetzt bemerkte ich, was Kisame gemeint hatte, was mir die ganze Zeit nicht aufgefallen war aber mir nun rasiermesserscharf ins Auge stach. Zum ersten Mal sah ich die wahre Augenfarbe von Itachi. Kein Sharingan kennzeichnete diese.
 

Und er hatte die schönsten Augen der Welt.
 

Was zum…
 

Ich selbst gab mir innerlich selbst eine Ohrfeige für diesen Gedanken. Augenblicklich durchzog wieder ein Schmerz meine Brust und ich konnte es nicht verhindern, dass vor Schmerz ein Keuchen meiner Kehle entrann. Lag das wirklich an den Auswirkungen von Itachis Genjutsu oder hatte das einen anderen Grund?

Mein Träger blieb aufgrund meiner Geräusche stehen, kniete nieder und legte meine Beine auf den angenehm warmen Wüstensand ab, hielt meinen Oberkörper jedoch immer noch im Arm. Aus einem Augenschlitz, den es mir gerade so gelang zu öffnen sah ich, dass Kisame zwar stehen blieb, sich aber nicht in unsere Richtung drehte. Er schwieg auch beharrlich. „Ein so extremes Leiden wollte ich dir nicht zusetzen. Es tut mir Leid, Fakara“, entschuldigte er sich wirklich mit einer Ernsthaftigkeit in der Stimme, die mich erschaudern ließ. Es war nicht der Schmerz, ein Schlag auf den Hinterkopf setzte mich außer Gefecht. Als ich wieder zu mir kam, waren wir vor den Mauern von wohl Sunagakure angekommen. Itachi hatte mich wohl k.o. geschlagen, damit sie ohne weitere Probleme weiterlaufen konnten. Zurücklassen wollten sie mich anscheinend nicht. Mit meinem Rücken lehnte ich an einer Mauer und meine Begleiter standen mit dem Rücken zu mir, sich in der Gegend umsehend. Entweder es war nur ein Traum aufgrund meiner Ohnmacht gewesen oder hatte Itachi mich wirklich geküsst?!

Nichtsdestotrotz keifte ich ihn böse an, während ich mir den Hinterkopf rieb: „Du hast mich niedergeschlagen!“ Die Schmerzen aus meiner Brust waren verschwunden.

„Du bist also wach“, sie drehten sich nicht zu mir um, aber es war anhand der Stimmlage Itachi der gesprochen hatte.

„Sieht ganz so aus. Was sollte das!?“

„Das nächste Mal lasse ich dich einfach liegen, du undankbares Miststück“, brummte er ungehalten und sie gingen einfach fort. Langsam richtete ich mich auf, immer noch die Stelle reibend, wo er mich geschlagen hatte und ging ihnen hinterher. Gemeinsam schalteten wir die Wächter aus und konnten so unbemerkt in das Dorf eindringen. Ich folgte den beiden auf dem Fuße, denn nur sie wussten, wo es langging. Wir verloren kein Wort mehr darüber was geschehen war und sprachen ohnehin überhaupt nicht miteinander. Angekommen bedeutete mir Itachi mit einem Handzeichen, dass hinter der Tür meine Aktion wartete. So trat ich mit viel Elan die Tür ein und stürmte in den Raum hinein, dicht gefolgt von meinen, in diesem Moment, Anhängern.

Sie deuteten auf einen Jungen mit roten Haaren und einem Tattoo in Form eines japanischen Schriftzeichens über einem Auge und dies verriet mir, dass er derjenige war.

„Kazekage von Sunagakure. Wir werden dich jetzt mitnehmen!“, stellte ich mich schon mal in Angriffsposition, während meine Begleiter sich um die anderen Leute im Raum gekümmert hatten, begann ich gegen den eigentlichen Gegner, den es galt mitzunehmen, zu kämpfen. Seine Jutsus basierten darauf, dass er den Wüstensand zu kontrollieren können schien. Er beschützte ihn immer, egal von welcher Position ich ihn zu attackieren versuchte. So war es mir unmöglich ihn zu treffen. Wenn ich es schaffen würde, wie Itachi ein Genjutsu zu errichten und ihn dort so fertig zu machen, wie es Itachi gestern mit mir geschafft hatte… aber ich besaß natürlich nicht das Sharingan und erst recht nicht das Know-how dazu, um das hinzukriegen. Ein Genjutsu vielleicht noch, aber ein sehr schwaches. In diesem Moment ergriff mich der Sand, der die Form einer Hand angenommen hatte und schien mich zu zerquetschen.

„Willst du ihr nicht langsam helfen, Itachi?“, hinterfragte Kisame, der wohl selbst kein Interesse daran hegte.

„Mach es“, sagte er nur.

„Was?!“, schrie ich verwirrt.

„Das, was du gerade eben machen wolltest. Mach es!“, wiederholte Itachi nun ausführlicher.

„Ich kann das nicht!“, keuchte ich und spuckte schon Blut unter dem enormen Griff des Sandes.

„Du kannst es! Wenn du es nicht tust, verreckst du da oben!“, versuchte er mich zu ermuntern. Gute Aussichten waren es hier tatsächlich nicht, wenn ich nichts unternahm, also befreite ich mich irgendwie aus dem Griff, konzentrierte all mein Chakra, machte unbemerkt von meinem Gegner schnell das Handzeichen und fing ihn in mein Genjutsu ein. Da ich selbst nicht so genau kontrollieren konnte, was ich da errichtet hatte. Wir waren irgendwo in Sunagakure und ein kleiner Junge lief umher, er sah aus wie der Kazekage gegen den ich gerade am Kämpfen war. Doch der wirkliche Kazekage stand wie erstarrt wenige 100 Meter neben mir und hielt sich mit schmerzverzogenem Gesicht den Kopf. Schlagartig machte er ein Handzeichen und schrie: „Kai!“

Ich wurde nach hinten geschleudert und von Itachi gerade noch aufgefangen. Ansonsten wäre ich gegen die Wand geschleudert worden. Er hatte mein Genjutsu mit Leichtigkeit auflösen können. Verwunderlich war dies natürlich nicht, da dies keines von großem Niveau gewesen war. Der Körper meines Gegners veränderte sich, was mir in den Sinn kommen ließ, dass er die Gestalt von seinem Biju-geist annahm. Der richtige Kazekage blieb jedoch schlafend auf dem Kopf des Biju-geistes, sodass man von diesem nur ab Taille aufwärts etwas erkennen konnte.

„Wir übernehmen, Fakara“, schob Itachi mich hinter.

„Nein! Er hat gesagt, dass ich es machen soll oder? Also versuche ich das auch, bis ich nicht mehr kann!“, drängte ich mich wieder nach vorne.

„Du weißt schon, dass du dann vielleicht tot bist“, bemerkte Kisame warnend.

„Sterben werde ich sowieso oder? Ob mich jetzt dieses Vieh umbringt oder ihr, oder Ma… Tobi“, korrigierte ich mich gerade noch rechtzeitig.

„Wie du willst“, traten die beiden wieder nach hinten und ich konzentrierte all das Chakra, was mir noch geblieben war um zu einem letzten finalen Schlag auszuholen. So spuckte ich eine gigantische Feuerkugel auf das Monster vor mir. Dieses wehrte es jedoch mit einer einfachen Prankenbewegung ab. Danach attackierte er mich mit der anderen und ich schloss die Augen um es nicht mit ansehen zu müssen, wie ich weggeschleudert werden würde. Ein weiteres Mal würde Itachi mich garantiert nicht retten, vor allem weil ich so stur gewesen war. Ich verabschiedete mich von all meinen Zielen, Hoffnungen, Wünschen und Träumen, während ich darauf wartete, dass mich die Pranke mit voller Wucht treffen würde. Doch anstatt dessen spürte ich einen Luftzug und ich wurde zur Seite gerissen.

„Das du dir aber auch nichts sagen lässt“, meckerte Itachi, der mich blitzschnell zur Seite gezogen hatte. Kisame hat mit seinem Schwert die Pranke von dem Biest abgehalten.

„Scheiße, das Samehada ist voll!“, weicht er sodann zurück.

„Gib uns Rückendeckung. Den Rest machen wir. Und dieses Mal hör auf das was man dir sagt!“, brummte Itachi, setzte mich ab und eilte Kisame zur Hilfe.

Meine Rückendeckung, wie er mir befohlen hatte, war gar nicht notwendig gewesen. Er sagte es nur, damit ich dachte etwas zu tun zu haben. Jedoch wäre ich, wenn es soweit gekommen wäre ohnehin nicht in der Lage gewesen etwas zu tun, da mein Chakra total aufgebraucht war.

„Wir müssen ihn direkt versiegeln!“, meinte Kisame und schnappt sich den Körper des Kazekages, der sich nun zurückverwandelt hat. Itachi sieht sehr in Mitleidenschaft gezogen aus, weshalb ich komme um ihn zu helfen, er jedoch stolz mein Angebot ablehnt und anstatt dessen mir helfen will, aber eindeutig zu schwach dafür ist. Ich hätte nicht gedacht, dass ihm dieser Kampf so zugesetzt hätte. Ich hatte ihn viel stärker eingeschätzt. So eilten wir zu dem Hauptpunkt, egal in welcher Verfassung wir uns befanden. Dieses Mal sollte ich mithelfen den Geist zu versiegeln. Es beanspruchte mehrere Tage bis dies vollendet war. Danach zogen wir uns zu dritt in einer anderen Höhle zurück um uns auszuruhen. Während die beiden noch schliefen ging ich am Morgen früh heraus um etwas frische Luft abzubekommen und vor allem etwas abstand. Ich konnte mir nicht erklären, weshalb Itachi mir so sehr geholfen hatte und darauf bedacht war mich zu beschützen. War es weil ich ihm nun die Wahrheit gesagt hatte? Weil ich so ein kleines zerbrechliches Wesen war? Oder weil Madara beschlossen hatte mich bei Akatsuki aufzunehmen und er ihm nur folgeleisten wollte?

„Fakara?“

Blitzschnell drehte ich mich um, weil ich direkt erkannt hatte, wem diese Stimme gehörte.

Beschützer

Kapitel 12

Beschützer
 

Es war Kakashi, der zusammen mit Sakura und einem Jungen, der schwarzes kurzes Haar hatte, hinter mir aufgetaucht waren. Verärgert über ihr unpassendes Erscheinen knurrte ich sie böse an.

„Du bist also jetzt bei Akatsuki“, stellte der Lehrer enttäuscht fest.

„Was habt ihr mit Naruto gemacht?!“, fragte Sakura böse.

„Also kümmerst du dich auch noch um andere, als nur um Sasuke. Wo ist er überhaupt?! Ist er nicht Mitglied eures Team Vollidioten gewesen?“

„Als ob es dich etwas angehen würde! Wo ist Naruto!?“, wiederholte sie ungehalten und wollte schon auf mich los gehen, doch Kakashi stoppte sie augenblicklich und sah sich übervorsichtig um. Er wusste wohl, dass Akatsuki niemals ein neues und vor allem noch derart schwaches, was ich wohl in seinen Augen sein musste, Mitglied allein lassen würde. Wenn Itachi und Kisame mir das jetzt versauen würden, würde ich sie augenblicklich töten. Ich hatte während unserer Schwächephase soviel neues gelernt, was ich nun austesten wollte.

Ich machte mehrere Handzeichen hintereinander und ging auf sie los, mit dem Feuer, was ich dank diesen Handzeichen auf sie schießen konnte. Eine Mauer aus Tinte tat sich vor ihnen auf und wehrte sie ab. Das war wohl die Macht dieses Jungen gewesen. Also richtete ich einen direkten Angriff auf diesen und sein Pergament, was sodann in Flammen aufging und nur noch ein wenig Asche übrig blieb. Kakashi zog seinen Mundschutz herunter und das Stirnband hoch, sodass ich zum ersten Mal sein anderes Auge zu Gesicht bekam und es schockierte mich. In diesem Auge war das Sharingan zu sehen.

Itachi und Kisame legten mir jeweils links und rechts eine Hand auf die Schulter und traten an mir vorbei.

Obwohl seine beiden Schützlinge sichtlich weiterkämpfen wollten, traten sie einige Schritte zurück, als meine Begleiter auftauchten.

„Aussichtlos. Rückzug!“, befahl Kakashi strikt und die Ninjas aus Konoha verschwanden.

Kisame machte Anstalten ihnen zu folgen, unterließ es dann aber.

„Wieso hast du uns nicht gerufen?“, fragte Itachi mit anschuldigendem Unterton.

„Ich wollte euch die Ruhe gönnen“, sah ich ihn entschuldigend an. Er wuschelte mir durchs Haar und schüttelte den Kopf. Wir gingen zurück in die Höhle. Mich belastete es doch ein bisschen, dass Sasuke nicht mit ihnen unterwegs gewesen war. Normalerweise gehörte er doch zu ihrem Team. Das Naruto ausgetauscht worden war, ist ja verständlich, aber wo zum Teufel steckt…

„Ist alles in Ordnung, Fakara?“, unterbrach Itachi meinen Gedankengang. Kisame war schon wieder eingeschlafen, was sein stetiges Schnarchen verriet.

„Nein, es ist ok“, lächelte ich ihn aufrichtig an. Jedoch kam es anscheinend nicht so überzeugend rüber wie geplant, denn er nahm mich in den Arm. Er dachte wohl, ich wäre nicht so stark wie er gewesen, als er Konoha verlassen hat und seinen gesamten Clan ausgelöscht hat.

„Ich habe geweint“, sagte er plötzlich.

„Du hast was?!“, schreckte ich schockiert auf und hätte ihn dabei, wäre er nicht zurückgewichen, beinahe an der Stirn getroffen. In diesem Moment war ich sehr froh darüber, dass er das Sharingan besitzt, sonst hätte er es nicht voraussehen können.

Lachend bemerkte ich dann, bevor er irgendwas erklären konnte: „Du denkst also, dass ich deshalb in so einer miesen Stimmung bin oder? Das ist es aber nicht.“

„Was ist es dann?“, nun klang er ungehalten.

Nach ein paar Minuten des Schweigens setzte er schon zum Nachhaken an, da gestand ich: „Mich verwundert es, dass Sasuke nicht bei ihnen war.“

Geschockt sog er scharf die Luft ein. Ich schüttelte den Kopf, machte seinen Mantel am Oberkörper auf, vergrub mich unter diesem mit meinem Kopf an seiner Brust und krallte meine Finger in den Stoff seines T-Shirts.

„Itachi? Darf ich für immer bei dir bleiben?“, fragte ich dann vorsichtig.

„Du musst für immer bei mir bleiben“, bestimmte er fest entschlossen.

„Danke“, rieb ich mich wie eine Katze an seinem Oberkörper und er brachte mich dazu Zweisamkeit zu genießen. Sodann wollte ich wieder hinaus gehen, doch er hielt mich fest.

„Ich dachte die Abmachung wäre gewesen, dass ich nicht mehr als das bin? Ähm… ich dachte du wolltest das so“, verwirrt sah ich ihn an.

Er sagte nichts und zog mich schweigend grob wieder an sich, sodass ich mir auf dem Felsenboden die Beine aufschrammte. Dies schien ihn nicht zu kümmern und er ließ mich einfach nur bei sich sein. Obwohl es mir sehr schwer fiel, versuchte ich mir nicht anmerken zu lassen, wie sehr mir es gefiel, dass ich so lange so nah bei ihm sein durfte.

„Hattest du nicht vorhin gefragt, ob du für immer bei mir bleiben darfst?“, meinte er dann nach einer geraumen Weile der Stille und ich hatte schon gedacht er wäre wieder eingeschlafen, da sein Atem so gleichmäßig gewesen war.

„Ja, aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass ich so nah bei dir sein darf. Ich meine, dass dann auch noch so lange…“

Er tippte mir mit seinem Zeigefinger auf die Lippen, sah rüber zu Kisame, ob er dadurch aufgewacht war und das erste Mal küsste er mich richtig gefühlvoll und innig auf meine Lippen. Schockiert riss ich die Augen auf um sie daraufhin wieder zu schließen um den Moment zu genießen. Ich fragte mich, wieso er dies nicht mit den anderen körperlichen Aktivitäten in Verbindung gebracht hatte und es jetzt erst tat. Gerade wollte ich zurückweichen um den Moment aus Scham zu beenden, doch er hielt mich zurück und drückte meinen Kopf wieder an sich und machte weiter. Was zum…

Nun war ich wirklich verwirrt. Gar nichts mehr wollte mir nun in den Kopf und keine seiner Taten konnte ich verstehen.

Diese Verwirrung wich blanker Panik. Panik, dass mir nun dasselbe geschehen würde und ich genau das wollte oder gar das ich mich in ihn verlieben… Nein… das konnte mir niemals geschehen. Er war mein Meister und ich sein Sklave. So ein Verhältnis würde sich zwischen uns niemals entwickeln können, dafür war ich ihm einfach viel zu untergeben und er mir viel zu überlegen. Seine Lippen lösten sich von meinen. Schwer schluckend musterte ich seine Gesichtszüge. Zufrieden lächelte er und drückte nunmehr meinen Kopf wieder an seine Brust. Viel zu schockiert um mich nun einfach wieder an ihn ran kuscheln zu können, drückte ich mich von ihm weg, sodass ich ihm wieder ins Gesicht sehen konnte. Nun war ich noch verwunderter als vorher, weil er es zuließ. Als würde er von seiner Herr-Rolle zurück treten.

„Was ist?“

„Was ist?! Was ist!!! Sollte ich das nicht eher dich fragen?“, murrte ich ihn verwundert an. Kisame grummelte verschlafen, döste dann aber weiter.

„Musst du das jetzt fragen? Lass uns einfach weiter machen“, meckerte er und wollte mich wieder an sich drücken, doch ich hielt ihn zurück.

„Nein! Das du mit mir nur spielen willst, ist in Ordnung. Aber dass du so tun willst, als würdest du mehr wollen, ist nicht abgemacht gewesen. Lass mich bitte frei“, wehrte ich mich.

„Du bleibst für immer bei mir, das war so abgemacht. Und dass ich nur so tue, habe ich nie behauptet. Das ich mit dir gespielt habe, ist wahr. Aber das ich jetzt angeblich nur so tue… tzzz. Dann verschwinde, wenn du willst.“

„Was zum… du willst mehr?! Du willst tatsächlich mehr?!!“

Nun hatte ich es geschafft, das Kisame aufwachte und er brummte böse: „Könntet ihr bitte eure Diskussionen woanders austragen!?“

Da ich ohnehin schon dabei gewesen war wegzugehen, tat ich dies nun tatsächlich. Ich war nicht in dem Glauben, das Itachi mir folgen würde, jedoch wurde ich am Höhlenausgang von jemand anderem aufgehalten.

„Madara?“, blieb ich geschockt vor ihm stehen. Spätestens als sie gespürt hatten, wer da erschienen war, tauchten die Beiden hinter mir auf.

„Ich denke, ihr habt euch mittlerweile erholt“, gab er fragend in die Runde und sah sich um.

Allgemeines Genicke beantwortete seine Frage und er fuhr fort: „Dann könnt ihr ja den nächsten Geist einfangen. Es ist der 5-schwänzige. Nicht so stark, wie der letzte. Vielleicht kann sich dieses Mal Fakara alleine um ihn kümmern.“

„Ich soll alleine gehen?“, hakte ich vorsichtig nach.

Madara schüttelte leicht den Kopf und ich war mir sicher, dass er unter seiner Maske ein gehässiges Grinsen vollführte: „Nein, ich werde mit dir gehen.“

Zwar bemerkte ich, dass Itachi protestieren wollte, jedoch tat er es nicht, was wohl auch sein Glück war, Madara hätte sonst ungehalten werden können, wenn man sich ihm widersetzte und das wusste er wohl auch, weshalb er es doch unterließ.

So ging ich ohne jegliche Widerworte mit und richtete kein Wort an meine Begleiter nur ein kleines Abschiedswinken und einen ängstlichen Blick. Wenn der Kopf der Organisation mich mitnahm, bedeutete es nichts Gutes und ich bezweifelte, dass er auch nur die kleinste Bewegung unternehmen würde, wenn ich in Gefahr wäre.

„Darf ich wissen, weshalb es notwendig ist, dass du mich jetzt begleitest und mich von ihnen weg bringst?“, fragte ich nach einer Weile und einem langen Fußmarsch.

„Weil du nun Sasuke begegnen könntest und es nicht klug wäre, wenn Itachi dabei ist, habe ich nicht recht?“

„Was meinst du damit, Madara?! Ich und Sasuke, das ist mittlerweile sowas von abgeschlossen. Kisame und Itachi sind nun zusammen mit mir ein Team und kämpfen für Akatsuki, das ist das Einzige was zählt.“

„Ah, ich verstehe. Also wäre es dir egal, wenn du ihm alleine oder mit Itachi begegnen würdest.“

„Natürlich! Ich habe das Thema Sasuke abgehakt“, schüttelte ich energisch den Kopf und war wütend darüber, was Madara von mir dachte, aber auch verwirrt, dass er versuchte mir irgendwo zu helfen, wie es sich gerade für mich angehört hatte.

„Besiege den Biju zudem ich dich bringe und das Thema hat sich erledigt und ich werde Itachi kein Sterbenswörtchen von unserem Gespräch erzählen.“

„Soll das ein Scherz sein, wieso willst du mich erpressen, wenn es nichts zu erpressen gibt. Ich habe nichts zu verheimlichen!“, bestand ich weiterhin auf mein Recht und würdigte ihn keines Blickes mehr, folgte ihm nur noch stillschweigend.

„Bist du nun wütend, habe ich deine Gefühle verletzt?“, fragte er in einem derart abfälligen und arroganten Ton, dass es mir eiskalt den Rücken hinunter lief und ich mich nicht traute zu antworten.

„So deine Chance dich zu beweisen, dort in diesem Haus ist er unter gebracht. Schau was du ausrichten kannst. Wenn du zu schwach bist, wirst du sterben“, meinte er kühl.

„Verdammt, Madara. Hör auf mich zu verunsichern!“, meckerte ich und sah ihn todesmutig in das Auge, welches durch die Maske durch lugte.

Eingeschnappt zuckte er mit den Schultern und deutete mir auf das Haus zuzugehen, während er stehen blieb. Eiskalt blieb ich ebenso fest stehen und wollte gerade rufen, als...

ich traute meinen Augen nicht. Vier in Akatsuki-Mäntel gehüllte Personen kamen hinter dem Haus hervor und kämpften gegen ein Biest, das fünf Schwänze hatte und mindestens fünf Mal so groß wie das Haus war. Knurrend ging ich auf die Menge zu und attackierte sogleich das Monster ohne die Leute auch nur eines Blickes zu würdigen. Mein einziges Ziel war es, Madaras Willen zu erfüllen um so schnell wie möglich wieder zu meinem Meister zu können.

Da mir die Leute, welche vorher da waren halfen, konnten wir gemeinsam das Biest schnell erlegen und sollten es nun wieder zum Hauptquartier bringen. Keine der Personen, welche mir geholfen hatten, hatte ich jemals vorher gesehen, aber es kam mir nur zugute, dass sie da waren.

„Sie nennen sich Team Taka und haben sich mit uns verbündet“, erklärte Madara.

„Interessant. Dann könnt ihr das ja machen, ich gehe wieder zu meinem Meister zurück. Einverstanden?“, seufzte ich den Uchiha an und wollte gerade los sprinten, da er nichts mehr sagen zu wollen schien, da hielt er mich doch auf: „Willst du mir nicht etwas sagen?“

„Nein, wieso sollte ich. Für heute habe ich in diesem Sinne genug Worte mit dir gewechselt, meinst du nicht auch? Das nächste Mal vielleicht wieder. Bis dann“, eine leicht winkende Geste aus dem Handgelenk heraus machend verschwand ich so hinter ihm wieder in Richtung Höhle.

Die Beiden hatten sich keinen Zentimeter von der Stelle gerührt und dösten in der Höhle. Nicht zu fassen, was für eine Ruhe sie ausstrahlen konnten. Verärgert räusperte ich mich, als ich schon mitten in der Höhle stand und sie nichts bemerkt hatten.

„Ach, du bist schon wieder da?“, grummelten beide mich verärgert darüber an, dass ich sie geweckt hatte.

Seufzend schüttelte ich verärgert den Kopf und legte mich in eine Ecke, mit genügend Abstand zu den beiden.

„Du bist ja verletzt“, bemerkte Itachi und sah sich meine Wunde von der Schulter bis zum meinem Ellbogen an. Zu meinem Ärgernis hatte ich schon ein wenig meiner Ecke vollgeblutet.

„Ach das. Das ist nur ein Kratzer.“

Natürlich kannte keiner von ihnen Rücksicht und Itachi war der Erste der daran rumspielte um sie zu versorgen. Scharf zog ich die Luft ein, als er sie berührte.

„Also nur eine kleine Wunde, ja?“, bemerkte Kisame gewitzt, nachdem auch ihm meine Reaktion nicht entgangen war.

Arrogant räusperte ich mich und japste augenblicklich wieder nach Luft, als Itachi das zweite Mal an der Wunde herum hantierte.

„Selbst Schuld, wenn du dich auch angreifen lässt. Entweder du lässt es nun versorgen oder es entzündet sich und wir amputieren deinen Arm.“

„Nein!“, schrie ich und gab nun keinen Laut mehr von mir während er an mir herum bastelte.

„Danke“, bedeckte ich die Wunde wieder und wollte den Mantel waschen gehen, da stoppte er mich: „Ruh dich aus, bevor die Wunde wieder aufreißt.“

„Aber nur, wenn du bei mir bleibst“, hielt ich wiederum ihn zurück, da er den Mantel waschen gehen wollte. So zog er seinen Mantel aus, deckte mich mit diesem zu und legte meinen Kopf auf seinen Oberkörper, als er sich neben mich gesetzt hatte.

„Aber jetzt frierst du doch?“, meinte ich und zitterte am ganzen Leib, was mir klar machte, dass die Wunde doch nicht so harmlos gewesen sein konnte, wie ich angenommen hatte.

„Ach, das ist halb so wild. Weißt du Männer haben dickere Haut als Frauen und ich hab zudem mehr Muskeln, die mich schützen. Das macht mir also rein gar nichts. Du hast viel Blut verloren“, stellte er fest, während er so meinen durchtränkten Mantel ansah.

„Es gab schon schlimmere Momente in meinem Leben“, keifte ich in dem Moment als ich mich bewegte und spürte, dass die Wunde schon wieder aufgerissen war.

„So ein Mist. Ich habe dir gesagt, dass du ruhig liegen bleiben sollst“, sah er sie sich direkt wieder an und nähte sie zu.

„Es tut mir Leid, dass ich euch solche Umstände bereite, wenn ich nicht gewesen wäre, hättet ihr schon längst weiter ziehen können und…“, weiter kam ich nicht, denn der Schmerz den es mir zufügte als er meine Wunde versorgte, setzte mich außer Gefecht.
 

Als ich wieder aufwachte, war Itachi fort und Kisame saß wenige Meter von mir entfernt und raschelte mit irgendetwas in der Hand. Auf mir lag immer noch der Mantel von meinem Meister, was ich daran merkte, weil dieser nach ihm roch. Genussvoll atmete ich seinen Duft ein, wollte mich aufrichten, zuckte dann jedoch vor Schmerz zurück.

Daraufhin gab ich es auf, blieb liegen und fragte: „Was machst du da?“

„Nichts Besonderes. Du bist aufgewacht. Der Biju scheint dich ja ganz schön hart getroffen zu haben. Du hast drei Tage lang durchgeschlafen. Du solltest dringend mit Itachi sprechen.“

„Ist irgendetwas passiert, während ich geschlafen habe?“

„Du solltest ihm vielleicht erklären, weshalb du nach Sasuke im Schlaf gerufen hast.“

Verschreckt krisch ich auf und zuckte so hart zusammen, das jeder Laut der danach folgte nur noch aufgrund körperlicher Schmerzen erfolgte.

„Hier trink was“, reichte er mir eine Wasserflasche herüber und ging dann raus.

„Was tust du?“

„Itachi holen, was denn sonst. Erklär ihm das erst mal, bevor wir mit dir noch irgendetwas anfangen können“, so verschwand er aus meiner Sichtweite. Insgeheim flehte ich, dass er ihn nicht holen sollte, ich konnte ihn momentan in meiner jetzigen Verfassung nicht sehen und wenn es stimmte, was Kisame gerade eben behauptet hatte, konnte ich erst recht nicht mit ihm sprechen. Dies war mir mehr als nur peinlich.
 

Bitte Kisame… bitte, lass Itachi nicht hier her kommen. Tut es für mich. Lasst diese peinliche Situation uns allen erspart.
 

Doch es sollte nur noch schlimmer werden, als gedacht.

Geständnis

Kapitel 13

Geständnis
 

Da ich ohnehin bewegungsunfähig war, sah Kisame keinen Grund Itachi nicht zu holen und kam wenige Augenblicke, in denen ich versucht hatte mich irgendwie fort zu bewegen, was natürlich nicht funktionierte und ich bei jedem Versuch ein gequälten Laut von mir gab, mit seinem Kameraden im Schlepptau wieder zurück. Er führte ihn nur zu mir und ließ uns dann allein, was ein klares Zeichen dafür war, dass nun sehr schlimme Dinge auf mich niedergehen werden.

„Itachi, ich…“

Er beugte sich über mich und strich mir sanft durch mein Haar: „Nein, es ist schon okay.“

Erleichtert stieß ich die Luft aus, welche ich angehalten hatte, als er mich unterbrechen wollte. Doch sog sie sodann wieder scharf ein, als er mir grob an meinen Haaren zog. Vor Schmerz presste ich die Augen zusammen, was es mir erschwerte zu wissen, was er tat, was mich aber vor seinem Sharingan und somit Genjutsus schützte.

„Sieh mich an!“, befahl er böse knurrend.

„Nein! Ich will nicht schon wieder in eines deiner Genjutsus, Itachi!“, weigerte ich mich strikt und er ließ mich unsanft auf den Boden fallen. Mich wunderte es, dass meine Haarwurzeln es ausgehalten hatten, mich nur so getragen zu haben. Mich hätte es nicht gewundert, wenn ich nun haarlos gewesen wäre.

„Du hast gesagt, dass du nicht wegen meinem Bruder zu mir gekommen bist. Jetzt flüsterst du aber seinen Namen im Schlaf. Du bist mir eine Erklärung schuldig, mein Fräulein!“, hob er mich nun am Schlafittchen hoch.

Und nun tat ich den schlimmsten Fehler überhaupt und öffnete die Augen um ihm direkt in die Augen zu sehen. Dies brachte mich umgehend in eine seiner Genjutsus. Ich war weder gefesselt noch bedroht. Mit dem Rücken zu einem Baum stand ich mit Blickrichtung auf eine große Lichtung, in deren Mitte Itachi stand. Schwarze Raben kreisten um ihn herum und er löste sich auf. Augenblick stand er neben mir mit seinem Gesicht ganz nah an meinem, sah er mich von der Seite an. Überall erschienen die Augen seines Sharingans und die Wiese begann zu brennen. Augenblicklich brannte auch ich und Itachi hatte sich wieder aufgelöst. Der Fluch, der mich an dem Baum festhielt, war verschwunden, als ich erneut an demselben Ort war. Dann befand ich mich in Konohagakure. Doch es war nicht so wie das, was ich kannte. Was sich vor meinen Augen ergab, war der Teil in dem der Uchiha Clan lebte. In dieser Vision lebten alle Uchihas. Dann wurde es düster und Itachi schlich wie ein Schatten durch das Dorf und tötete alle. Bis er seinen kleinen Bruder sah.

„Wieso Itachi?! Warum hast du das getan?!“, weinte der kleine Sasuke.

Itachi stupste ihm mit seinem Zeigefinger an der Stirn: „Lass deine Wut wachsen und werde stark Sasuke. So stark, bis du mich besiegen kannst, kleiner Bruder.“ Mit Tränen in den Augen kehrte Itachi seinem Bruder den Rücken zu und ging fort. Ich sank in die Knie. Warum zeigte er mir das?

„Weißt du, wir alle haben unsere Gründe und Ziele im Leben. Ich lasse mir meines von nichts und niemandem versauen. Du würdest es mir um einiges einfacher machen, wenn du endlich mit offenen Karten spielen würdest“, hörte ich ihn mit verzerrter Stimme sprechen.

Im Hintergrund spielten sich weitere Szenen aus Sasukes Kindheit ab, welche er mit Itachi verbracht hatte. Itachi hatte es nicht leicht gehabt, immer überall der Beste sein zu müssen.

„Ich habe dir gesagt, was ich will und worum es mir geht.“

In diesem Moment geschah etwas, womit ich nicht gerechnet habe. Das Haus in dem Sasuke gelebt hatte, tauchte in einer Vision auf.

„Nein, hör auf Itachi!“, schrie ich, doch es war schon zu spät. Ich sah mich selbst, wie ich in der Küche stand und Geschirr abwusch oder kochte und hin und wieder Sasuke auftauchte, aß oder mich neckte. Der Moment in dem ich Sasuke in den Wald hinterher gerannt war.

Meine Augen zusammengepresst, die Ohren zuhaltend, sank ich zu Boden und schrie: „Hör auf!!“

Mir wurden die Hände von den Ohren genommen und jemand hauchte mir ins Ohr: „Es ist deine Schuld, dass ich fort gegangen bin. Es ist deine Schuld, dass ich böse bin. Es ist deine Schuld, dass ich Konoha verlassen musste. Es ist deine Schuld.. deine Schuld… deine Schuld…“
 

„Neiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiin!!!!“, schreckte ich hoch. Schweren Atems hielt ich mir den Kopf, welcher schmerzhaft pochte. Panisch sah ich mich um. Ich lag auf einer Matte in einem Raum komplett aus Holz.

„Itachi?“, fragte ich in die Leere und Stille hinein und erhob mich schnell, rannte zur Tür, welche sich immer weiter entfernte, egal wie schnell ich auf sie zugehen versuchte oder ich mich anstrengte, sie war unerreichbar für mich.

Das Genjutsu war noch nicht beendet.

„Itachi?“, murmelte ich nochmals in der Hoffnung, er würde mich erlösen. Doch dies geschah nicht. Gefangen in seinem Jutsu und in diesem Raum, setzte ich mich auf den Boden. Außer dem Holz unter mir, färbte sich alles in schwarz und eine noch schlimmere Leere umschlang mich.

Zusammengekauert entrann mir ein Schluchzen. Weitere folgten, ohne das ich eine Möglichkeit hatte sie zu unterdrücken. Dann schrie ich so laut ich konnte, in die Leere hinein: „Ja! Du hattest Recht! Ich hatte engeren Kontakt zu Sasuke als ich zugeben konnte! Ich wollte ihn doch nur verstehen und wollte dich verstehen! Es war nur die Einsamkeit! Ich hatte Sasuke doch schon fast vergessen… Ich wollte nur noch dich… es tut mir so Leid, Itachi… Ich liebe dich“, damit grub ich meine Fingernägel unter meine Haut um den Schmerz in meiner Seele auf meinen Körper zu übertragen um mir dadurch die innerliche Pein leichter zu machen und kratzte mir so alles auf, mein Bauch, mein Rücken, meine Arme, meine Beine. Als ich gerade in meinem Gesicht ansetzen wollte, hielten zwei Hände meine fest und stoppten somit die Bewegung. Das Salz in meinen Tränen brannte fürchterlich in meinen Wunden.

Itachi war vor mir aufgetaucht und er hatte das Jutsu aufgelöst. Zu meinem Schock hatte ich mir diese Wunden auch teilweise in Wirklichkeit zugefügt nur nicht in einem solch extremen Ausmaß wie in dem Genjutsu. Mit seinen Händen hielt er meine fest. Mein Blick schwankte und noch mehr Tränen stiegen mir in die Augen, ich konnte ihn nicht mehr ansehen, auch wenn ich es mehrere Augenblicke soeben getan hatte, nun war es für mich unmöglich. Schmerz, Scham erfüllte mich und ich wollte von ihm hingerichtet werden, damit es aufhörte.

„Ich erlaube dir nicht, dich selbst zu zerstümmeln, wenn dann darf ich dies nur mit deinem Körper oder deiner Seele tun. Wenn es wirklich wahr ist, was du sagst, wieso bereiten dir diese Erinnerungen dann so viel Schmerz? Das zeigt mir, dass du doch mehr für Sasuke empfindest, als du zugibst. Du betrachtest mich als Ersatz, nicht wahr?“

„Nein. Nein!! Ich habe dich gesucht, weil ich dich kennen lernen wollte! Dich. So wie du bist! Und nicht weil du Sasukes Bruder bist! Wenn es das ist, worum es dir geht, werde ich ihn auf der Stelle aufsuchen und umbringen. Dann weißt du, dass ich es für dich tue und nur für dich. Nicht wegen Sasuke!“, verächtlich klingend, als ich das letzte Mal seinen Namen nannte und schüttelte den Kopf. Nicht ein einziges Mal hatte ich es geschafft ihm in die Augen zu schauen. Ich war unwürdig.

„Schau mich an.“

„Kein Genjutsu“, begann ich am ganzen Leib zu zittern und lies meinen Kopf nur noch weiter weg von ihm gleiten.

„Vertrau mir, Fakara. So wie ich dir wohl nun vertrauen soll“, meinte er in einem derart strikten Ton, dass ich auf der Stelle gehorchte. Jedoch brach ich sogleich wieder zusammen, als ich in seine Augen sah und ich musste meinen Blick abwenden. Er hob mein Kinn zwischen seinem Zeigefinger und Daumen an und zwang mich ihm direkt ins Gesicht zu sehen ohne auch nur eine Möglichkeit zu haben wieder wegschauen zu können. Dann lächelte er zufrieden und deutete an, mir einen Kuss auf die Stirn geben zu wollen. Insgeheim stellte ich mir vor, wie seine Lippen meine Haut berührten und eine angenehme Wärme breitete sich in mir aus. Mein Peiniger war gleichzeitig mein Held.

„Ist dir kalt?“, wickelte er mich in seinen Umhang, den er trug, mit ein und strich mir über meine Verletzungen, welche ich mir soeben selbst zugefügt hatte.

Ohne eine Antwort zu geben, schmiegte ich mich an ihn, soweit es ging und versank in Träumereien, Schwärmereien.

„Ich möchte nicht, dass du Sasuke umbringst. Ich werde ihm schon zeitnah begegnen und meinen Plan zu Ende bringen.“

„Du darfst mich aber nicht verlassen, Itachi. Versprich es mir!“, bettelte ich ihn an und krallte mich wieder in den netzähnlichen Stoff seines T-Shirts.

„Dann komm einfach mit mir“, lächelte er und streichelte durch mein Haar.

„Ich weiche nie mehr von deiner Seite, Meister!“

„Lass das mit dem Meister. Sag mir lieber noch einmal das, was du vorhin zu mir sagtest“, säuselte er gefühlvoll.

Erst begriff ich nicht, was er damit meinte, doch dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen und meine Hoffnung stieg drastisch an, als ich ihm in die Augen sah, während ich die Worte wiederholte: „Ich liebe dich, Itachi.“

Zufrieden lächelte er und gab mir nunmehr wirklich einen Kuss auf die Stirn. Gerade als ich protestieren wollte, beugte er sich ein weiteres Mal zu mir hinunter und gab mir einen langen Kuss auf den Mund.

„Danke“, murmelte ich und presste mich wieder an ihn, während ich das Pochen seines Herzens in seiner Brust genoss und jeden einzelnen seiner Atemzüge, welche ich auf meiner Haut spürte. Er ließ mich in seinen Armen einschlafen. Auch als ich aufwachte, lag er noch genauso da. Seine Augen waren auch geschlossen, doch ich wusste, dass er nicht schlief. Als ich einen Versuch unternahm, mich aufzusetzen, was unweigerlich bedeutet hätte mich von ihm zu entfernen, hielt er mich an sich fest.

„Lass uns etwas essen“, sah ich ihn flehend an, denn das flaue Gefühl in meinem Magen verriet mir, dass ich wohl sehr lange ohne etwas zu beißen ausgekommen war.

„In Ordnung. Kisame müsste sich auch irgendwo im Dorf herum treiben“, meinte Itachi stand unweigerlich auf und setzte sich seinen geflochtenen Hut mit den weißen Streifen auf. Ich richtete mich auch auf und folgte ihm aus dem Raum, der dem des Genjutsus erschreckend ähnelte, eine Treppe hinunter und hinaus auf die Gassen bis zu einem Nudelsuppenstand. Itachi wollte eigentlich weiter gehen, doch ich hielt ihn an der Hand fest: „Lass uns hier etwas essen.“

„Willst du nicht lieber etwas Richtiges essen?“

„Bist du etwa der Meinung, das eine Nudelsuppe nichts richtiges zu essen ist?“, nörgelte ich und stemmte die Hände in die Hüften.

„Sollen wir wetten, dass ich dich ganz schnell zum weitergehen animieren kann“, grinste er verstohlen und ich wendete schlagartig den Blick ab, kniff meine Augen zusammen und zog das Genick ein.

„Hast du jetzt ernsthaft gedacht, dass ich dich wieder in ein Genjutsu stecken will um dich zu foltern? Nein… jetzt nicht mehr… Es sei denn du wagst es dich mich ein weiteres Mal anzulügen oder zu verletzen“, drohte er und hob mich am Kinn hoch und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Vorsichtig öffnete ich wiederum meine Augen und sah ihn forschend an. Zwar hatte er immer noch das Sharingan in seinen Augen, aber es würde mir wohl nichts tun.

„Lass uns erst Kisame suchen“, grinste er.

„Der hat sich doch bestimmt schon den Bauch voll geschlagen. Kannst du nicht irgendeinen Trick mit deinen Augen machen und hast ihn dann gefunden? Das wäre wenigstens praktisch“, brummte ich mürrisch, da ich wirklich großen Hunger hatte.

„Dann bleibst du hier, schlürfst deine Nudelsuppe und ich gehe derweil Kisame suchen. Sei nicht immer gleich so eingeschnappt“, knurrte er genauso zurück, setzte mich auf einen Stuhl und ließ mich dann allein. Wie mir geheißen bestellte ich mir eine Suppe und aß sie in Ruhe. Wut empfand ich nicht, weil er mich alleine gelassen hatte, ganz im Gegenteil. So wie die Dinge sich nun entwickelt hatten, schien ich mich endlich vollumfänglich mit Itachi zu verstehen. Gerade als ich leer gegessen hatte, klopfte mir jemand auf die Schultern.

„Das wurde aber auch Zeit, dass ihr wieder kommt. Jetzt habe ich schon alleine…“, während ich sprach drehte ich mich um doch die letzten Worte blieben mir im Hals stecken.

Es war keiner der Personen die ich erwartet hatte. Vor mir stand eine Person mit Schlangenaugen, schwarzem langen Haar, olivfarbener Haut und starrte mich durchdringend an.

„Hallo, meine Liebe. Mein Name ist Orochimaru und ich habe etwas, das du vermisst. Wenn du dich mir anschließt, könnte es dir bald wieder gehören.“

„Wovon sprichst du und was willst du von mir. Ich will mich niemandem anschließen. Wie du anhand meiner…“, gerade wollte ich an mir herunter deuten, doch da fiel mir auf, dass ich den Akatsukimantel überhaupt nicht trug, sondern nur das fliederfarbene Kleid.

„Ja?“

„Ist ja auch egal. Verzieh dich einfach.“

„Bist du dir sicher, dass du es nicht bereuen könntest? Ich bin im Besitz einer sehr wichtigen Sache, die du wirklich sehr vermissen könntest.“

„Was auch immer dies sein mag. Ich sage es nun nur noch ein letztes Mal: Geh mir aus dem Licht“, sah ich ihn nunmehr ungehalten an.

„Und wenn du wüsstest, dass Sasuke bei mir ist“, platzte er mit der Wahrheit heraus. Das überraschte mich ganz und gar nicht.

Geduldig machte ich meine Handzeichen und attackierte ihn: „Wer nicht hören will, muss fühlen.“

Er wich geschickt aus, indem er auf eines der Dächer der Häuser sprang: „Gut zu wissen, dass es dich so herzlich wenig interessiert. Sasuke hätte dich gerne bei sich gehabt.“

Verächtlich schnaubend, wandte ich mich wieder dem Tresen zu und bestellte eine weitere Portion Suppe. Es kümmerte mich herzlich wenig, was dieser Fremde gesagt hatte. Für mich zählte allein die Tatsache, dass ich nun so gut mit Itachi klar kam. Wichtigeres gab es momentan nicht. Außer die Nahrungsaufnahme. Meine Begleiter setzten sich links und rechts neben mich. Derweil hatte ich schon meine zweite Nudelsuppe verspeist und schlürfte gerade den letzten Rest aus.

„Wo ist mein Mantel?“, fragte ich derweil Itachi.

„In der Reinigung“, scherzte dieser und zog dann den Mantel unter seinem eigenen hervor und gab ihn mir. Ich legte ihn mir um und stellte es am besten nicht in Frage, warum er ihn mir nun erst auf Anforderung gegeben hatte.

„Wollt ihr nichts essen?“, fragte ich sodann, als die beiden einfach nur wortlos herum saßen und Löcher in die Luft starrten.

„Ich hab schon.“

„Hab mir grad auf dem Weg ein paar Fleischbällchen geholt“, bemerkte Itachi und lächelte mich an.

„Zu mir sagen, dass Nudelsuppe keine gute Mahlzeit wäre, aber der gnädige Herr selbst, isst nur ein paar mickrige Fleischbällchen“, schüttelte ich verächtlich schnaubend den Kopf, woraufhin er mir durch die Haare wuschelte.

„Dann können wir nun weiterziehen, nachdem wir auch hier schon viel zu lange sind“, bemerkte Kisame und erhob sich als erstes, woraufhin Itachi und zuletzt auch ich aufstanden. Also waren wir schon wieder auf dem Weg in ein neues Dorf und auf der Suche nach einem anderen Biju-Geist auf den es galt Jagd zu machen, damit das Ziel von Akatsuki endlich erreicht wurde.

Was mich auf das nächste Thema brachte.

„Sagt mal, Kisame und Itachi. Was bezweckt Akatsuki eigentlich?“

Erst tauschten die beiden vielsagende Blicke, dann fingen sie lautstark und unbändig an zu lachen.

Böse musterte ich die Beiden, doch mir blieb erst mal nichts anderes übrig als abzuwarten, bis sie sich wieder beruhigt hatten.

Der Plan

Kapitel 14

Der Plan
 

„Willst du damit etwa zeigen, dass du Akatsuki beigetreten bist, ohne überhaupt zu wissen, was deren Ziele sind?“, hinterfragte Itachi vorwurfsvoll.

„Naja.. um genau zu sein bin ich Akatsuki ja nur beigetreten, weil ich bei dir sein wollte“, sah ich ihn schmunzelnd an und daraufhin zu Boden.

„Gut, dann werden wir es dir erklären. Es wird angestrebt, eine Welt ohne Kriege zu erreichen. Dies geht nur, wenn wir, also Akatsuki, die Weltherrschaft haben. Aber um überhaupt diese Macht ausüben zu können und die Welt dazu zu bringen, dass sie uns gehorcht, müssen wir alle Biju-Geister zusammen bringen um daraufhin ihre Macht für unseren Plan zu benutzen“, erklärte Kisame langsam und ausführlich.

„Also im Grunde genommen nichts Schlechtes“, stellte ich murrend fest.

„Sonst stünden wir wohl kaum hier, wo wir gerade sind“, lachte Itachi etwas gehässig und stieß mich feindlich an.

„Das ist nicht lustig. Ich bin auch nur ein liebeskranker Mensch“, brummte ich meine Gegenüber böse an.

„Ach komm schon. Du solltest deine Pläne vielleicht doch etwas sorgfältiger ausarbeiten. Was wäre denn gewesen, wenn dich Akatsuki nicht aufgenommen hätte, allein aus dem Grund, dass du gar nicht weißt, was sie überhaupt vor haben?“

„Dann stünde ich nun nicht hier“, zuckte ich abwertend mit den Schultern, was ihnen unweigerlich Anlass dazu gab enttäuscht die Köpfe zu schütteln.

Da sie hierzu beharrlich schwiegen, drehten sie sich einfach um und gingen weiter voran. Nun argumentierte ich auch nicht mehr und folgte ihnen still.

Als wir nach mehreren Stunden Fußmarsch eine kleine Pause machten, hatte ich mich etwas abseits von den Beiden niedergelassen, um etwas Ruhe für mich zu haben.

„Was machst du da?“, setzte sich Itachi neben mich, als er sah, dass ich auf irgendetwas herum klopfte.

„Ach das… ich habe ja versprochen ehrlich zu dir zu sein. Als der Weg von Sasuke und mir sich trennte, hat er das zu meinen Füßen geworfen“, zeigte ich ihm das Stirnband mit dem Zeichen des Dorfes Konohagakure darauf.

„Und du willst es nun wegen Gruppenzwang durchstreichen und selbst anziehen, obwohl du noch nicht mal ein Genin bist. Ist das deine Art mit Sachen umzugehen, die noch nicht einmal dir gehören?“, brummte Kisame. Mit einem angedeuteten Lächeln betrachtete ich mein Werk und meinte, während ich es mir um die Stirn band: „Nein. Dank Akatsuki und vor allem Itachi bin ich es mittlerweile Wert mich selbst als einen Ninja bezeichnen zu können: Deshalb bin ich froh Konoha den Rücken zugekehrt zu haben und der Shinobi zu sein, der ich nunmehr bin.“

„Große Worte für eine Anfängerin wie dich. Zeug mir mal, was du kannst. Und ich will mehr sehen als nur einen Funken wie bisher“, forderte der Uchiha mich mit einem breiten Grinsen auf. Mit einem siegessicheren Lächeln machte ich meine Handzeichen und pustete sanft in meine Handfläche, als würde ich jemandem einen Kuss zu hauchen. Das Ergebnis hiervon war eine gigantische Feuerwand die uns umgab. Sie berührte nicht den Boden, war aber doch nah genug daran um nur Schutz von allen Seiten zu bieten.

„Nicht schlecht, aber wenn du dein Chakra noch ein bisschen besser im Griff hättest, würde dir das nicht passieren“, Itachi tat irgendetwas, es ging zu schnell als das ich erkennen konnte, was es war. Doch es unterbrach meinen Feuerkreis an einer Stelle, was dazu führte, dass das ganze Kunstwerk sich auflöste.

„Und jetzt hast du bestimmt kein Chakra mehr um dich zu wehren“, attackierte Kisame mich von hinten mit einem Jutsu. Ich wich gekonnt aus und setzte direkt zu einem Gegenschlag an: „Hast du ernsthaft gedacht, ich setze all mein Chakra für ein Kunststückchen ein?“

„Woher hast du auf einmal diese Chakra-Menge?“, fragte Kisame ungläubig und wich meiner Attacke aus.

Er hatte Recht: Normalerweise verfügte jeder Mensch über eine bestimmte Menge an Chakra. Es war nicht möglich diese zu erhöhen, es sei denn… Itachi gab mir einen Klaps auf den Hinterkopf, wuschelte mir dann aber zufrieden durch das Haar: „Du hast ein verbotenes Jutsu angewendet?“

„Ich hab Chakra von dem Fünfschwänzigen aufgenommen, gegen den wir neulich gekämpft hatten. Der hatte mehr als genug und Madara hat es auch nicht gemerkt“, zuckte ich abwertend mit den Schultern und gab Kisame einen Klaps auf die Schulter. Irgendwie musste ich doch versuchen mitzuhalten.

„Wie war es eigentlich möglich, dass du gelebt hast. Deine vorheruge Chakramenge war ja gar nichts im Vergleich zu…“

„Ja, danke Kisame. Es kann halt nicht jeder übermächtig geboren werden und so ein tolles Kekkeigenkai haben wie bspw. die Uchihas. Klar bin ich neidisch. Das Sharingang ist ja auch cool. Das hasste ich zum Beispiel an dem Ninjaspielen. Jeder Clan hatte irgendetwas tolles einzigartiges, was ihn auszeichnete. Und wenn man so durchschnittlich war, wie ich, hatte man immer gleich eine Nebenrolle“, gestand ich nun, was ich so lange nicht hatte aussprechen wollen. Meinen Begleitern ging ein Licht auf und sie sahen mich nunmehr sehr komisch an.

„Was?“, blickte ich abwechselnd vom Einen zum Anderen.

„So gesehen bist du doch etwas Besonderes. Du hast, obwohl du kein Uchiha bist, das Feuerelement in die Wiege gelegt bekommen.“

„Ach jeder hat doch so ein doofes Element zugeteilt bekommen, Itachi. Aber jetzt bin ich ja wenigstens bei dir. Das ist etwas sehr besonders Schönes.“

„Dann hast du dir ja wenigstens was Besonderes ausgesucht, wenn du nichts Besonderes sein kannst, was?!“, lachte Kisame und erhielt dafür direkt einen bösen Blick von dem Mann, an den ich mich nunmehr schmiegte.

„Lasst uns weiter gehen“, stich Itachi mir über den Oberarm. Da ich mich an ihn geklammert hatte, bedeutete das, dass ich noch einige Augenblick verharren wollte, zumindest schien er es zu verstehen, dass ich noch da bleiben wollte.

„Willst du irgendwann nach Konoha zurück?“, fragte dieser mich abprubt. Schockiert rutschte ich von ihm weg und sah ihn aus weit aufgerissenen Augen an. Dies gab ihm Anlass aufzustehen, jedoch mir eine helfende Hand hinzuhalten. Diese nahm ich dankend an und erwiderte trocken: „Ich gehe dort hin, wo immer du auch hingehst. Ich bleibe wo immer du auch bleibst. Ich werde dir niemals mehr von der Seite weichen.“

„Immer diese Kletten“, brummte Kisame und wir setzten den Weg nach dieser kleinen Pause fort. Ich musste für einen kurzen Augenblick an die Gestalt denken, welche mir in unserem letzten Ort begegnet war und so offen über Sasuke gesprochen hatte.

„Du sag mal, Itachi… Kennst du einen Typen namens Orochimaru?“

Die Beiden fingen augenblicklich an zu lachen und Kisame gluckste: „Und du willst dich ab sofort einen Ninja schimpfen?!“ „Die drei Legendären Sanin. es sind die Schüler des Hokages der dritten Generation gewesen. Orochimaru war einer davon. Der momentane 5. Hokage war auch einer.“

„5.?!“, hielt ich Itachi an, der mir gerade alles so bereitwillig erklärt hatte.

„Orochimaru hat den dritten umgebracht. Der Vierte starb schon durch den Angriff des Neunschwänzigen und ja, jetzt haben sie einen neuen Hokage. Sag mal weißt du eigentlich überhaupt irgendetwas?!“

„Wie kommt es überhaupt, dass du soviel weißt und noch über Konoha mitkriegst? Als ich weg bin, gab es nicht mal einen Hauch von Anzeichen für so etwas“, verwundert blinzelte ich ihn an.

„Ein Shinobi sollte immer über alles bestens informiert sein. Ich quetsche immer ein paar Ninjas aus, die auf Missionen an uns vorbei kommen“, tadelte der Uchiha mich. Fertig schnaubte ich die Luft aus und sah abwechselnd von einem zum anderen, dann nahm ich seine Hand: „Ich bin froh dich als Meister zu haben.“

Sehr ernst sah er gerade aus und bemerkte: „Ja, du musst noch sehr viel lernen.“

Das war der Anstoß dafür, dass er mir nun noch mehr erklärte und mich mehr als je zuvor Jutsus ausführen ließ. Mit jedem Mal verlangte er mehr und mehr. Die Trainingseinheiten taten mir jedoch sehr gut, da ich sehr viel Gutes lernte und es mich glücklich machen würde, wenn Itachi stolz auf mich sein konnte. Zu meinem Unglück war dieser sehr anspruchsvoll und penibel. Egal, was ich beherrschte, wie gut ich übte, er war niemals zufrieden. Denn immerhin konnte er das, was ich gerade erst lernte schon in jungen Kindheitstagen und das im perfektionistischen Ausmaß. Beleidigt sank ich zu Boden und hatte mich im Schneidersitz mit verschränkten Armen und einem Schmollmund geweigert auch noch eine Bewegung zu machen. „Schön, wenn du dich nicht mehr bewegen willst, werden wir ohne dich weiter gehen“, brummte Itachi und die beiden machten keinerlei Anstalten auf mich zu warten und gingen eiskalt weiter. „Warte… ich kann das auch ohne Handzeichen!“

Lachend sah Kisame auf mich herab: „Du besitzt nicht die Fähigkeiten dazu, meine Liebe.“

„Nur weil ihr alle etwas besonderes könnt!“, fluchte ich und warf ein Kunai auf Kisame, welches mühelos durch diesen aufgefangen wurde.

Itachi lachte und sein Shuriken verfehlte mich um Haaresbreite. Dennoch trennte es mir eins-zwei Haarspitzen ab. ich hatte den Windzug so deutlich gespürt und konnte deshalb darauf schließen, was es gewesen ist. gesehen hatte ich die Attacke nicht.

„Ich möchte auch das Sharingan besitzen“, brummte ich beleidigt und stand wieder auf. Unbeeindruckt befahl Itachi: „Los, geh das Kunai holen!“

„Kunai?“

„Ja, was dachtest du, was es war?“

Beleidigt stapfte ich in die Richtung in welche der Gegenstand geflogen war. Im nächsten Augenblick zog ich den Kopf ein und zog blitzschnell mit der einen Hand drei Shuriken und der anderen zwei Kunai hervor, als ein letzteres über mir hinweg sauste. Sofort hatte ich erkannt, aus welcher Richtung es gekommen war und antwortete mit zwei Shuriken als Gegenangriff. Immer noch in geduckter Haltung sah ich mich um, endete aber immer mit meinem Blick an der Stelle, an der ich den Angreifer vermutete. Plötzlich spürte ich eine warme Hand auf meiner Schulter und einen spitzen Gegenstand an meiner Kehle, das Stirnband um meinen Kopf wurde wohl durchgetrennt, denn es löste sich und fiel zu Boden. Mir stockte der Atem, als ich die Stimme erkannte, welche sprach: „Welch eine Frechheit eine Sache anzuziehen, die einem nicht gehört, meinst du nicht auch, Fakara?“

Mein Herz hämmerte so schnell wie nie zuvor gegen meine Brust. Kein Wort kam über meine Lippen. Nichts gehorchte mir mehr, wie gelähmt stand ich da und ließ alle Waffen fallen. Es würde nicht lange dauern bis Itachi und Kisame nach mir suchen würden.

„Wo ist er?“, die so zu erwartende Frage kam wie eine eiskalte Drohung über seine Lippen. Krächzend erwiderte ich: „Das kann, werde und will ich dir nicht sagen. Such ihn doch, wie sonst auch!“ Sein Griff verhärtete sich um meine Schulter, das Knacken und der plötzlich auftauchende pulsierende Schmerz verriet mir, dass er wohl gerade meine Schulter ausgerenkt haben musste. „Ich warne dich…“

„Dann töte mich doch. Hattest du es nicht damals schon gewollt?“, erwiderte ich böse. Er warf mich mit dem Rücken gegen einen Baum. Geschockt sog ich die Luft ein, hustete jedoch als etwas in meine Luftröhre kam und Blut spritzte auf den Boden. In die Knie gesunken, meine schmerzende Schulter mit der unverletzten Hand haltend, hoffte ich inständig, während er langsam immer näher auf mich zu kam, dass es nur ein Genjutsu war. Einfach nur eines dieser dummen Dinger in denen mich Itachi so oft gefoltert hatte. Bitte sei du es, Itachi…Sasuke trug ein weißes Leinenhemd, welches bis hin zu seinem Bauchnabel einen V-Ausschnitt hatte. Er trug eine schwarze Hose, darüber ein lilafarbenes Hüfttuch, gebunden mit einem fliederfarbenen Tau. Gerade war er dabei ein Schwert zu ziehen, dessen Scheide mit dem Tau an ihm befestigt war. Mein Vordermann hob mich unsanft an den Haaren hoch. Um sein Schwert sammelten sich Blitze. Das war also eine andere Art seiner Shidori. Wenn mich dieses Ding treffen würde, wäre das mein Todesurteil. Wenn es kein Genjutsu meines Meisters war, konnte er wenigstens bald auftauchen und mich retten. Sasuke setzte zum Schlag an, holte aus und… ich hatte meine Augen fest zusammen gepresst, wartete auf den Schmerz, das warme Blut, das mich umgeben würde. Doch stattdessen öffnete ich langsam meine Augen. Sasuke war meinem mit seinem Gesicht sehr nahe und hatte seiner Attacke innegehalten. Obwohl ich seine Stimme nicht hören konnte, formten seine Lippen die Worte: „Komm nach Hause, Fakara…“ Dann stieß er mit seinem Schwert zu und ich schrie auf.

Hechelnd, schweißgebadet wachte ich in einem Feldbett auf. Neben mir schnarchten die beiden Männer. Aufgerichtet immer noch schwer keuchend wischte ich mir die durch den Schweiß an meiner Stirn klebenden Haare von der Stirn. Also war es nur ein Traum gewesen. Ich fasste an die vermeintliche Einstichstelle unter meinem Kimono. Nichts. Dennoch stand ich vorsichtig auf und ging zu einem Fenster in dem Raum, in welchem ich mich befand. Wir waren in einem Dorf, wohl in einer Herberge untergebracht. Jemand beugte sich von hinten über meine Schulter und gab mir einen Kuss auf die Wange: „Sag mal, Kleine. Du willst doch bestimmt mal durch meine Augen sehen um dir dieses Kekkeigenkai wieder aus dem Kopf zu schlagen.“

„Scheiß auf Sharingan. Mir wäre etwas Eigenes lieber.“

„Und du denkst, dass du das nicht hast?“, streichelte er mir über meinen Oberkörper.

„Ich bin nicht, wie ihr Clane zum Ninja geboren. Leider bin ich nur ein armseliges kleines Nichts aus Konoha“, stoppte ich seine zärtlichen Berührungen, indem ich seine Hand fest hielt. In diesem Moment wusste ich, dass er zumindest schmunzeln würde. Doch er ging ohne ein weiteres Wort zurück zu seiner Schlafmatte und schlief ein. Ich zog mir meine Schuhe an, kniete mich kurz neben meinen Meister und hauchte in sein Ohr: „Ich bin noch einmal kurz frische Luft schnappen.“

Ein leises Grummeln seinerseits verriet mir, dass er zugehört sowohl mehr oder weniger zugestimmt hatte. Schnell gab ich ihm noch einen Kuss auf die Wange und verschwand dann, sobald er sich wieder volllängst in seinem Schlafgemach zurückgezogen hatte leise hinaus um Kisame nicht zu wecken. bestimmt war er das ohnehin schon geworden und philosophierte nun mit dem Uchiha darüber, wie nervig ich sein konnte. Die frische Luft tat mir gut und ich lief ein paar Blöcke bis ich mich irgendwo hinkauerte mit angewinkelten Beinen und Rücken an eine Hauswand. Langsam zog ich ein Kunai aus meiner Beintasche und spielte damit. Was das für ein komischer Traum gewesen war… nur weil ich diesem Orochimaru begegnet war und dieser so seltsam gekleidet gewesen war, hatte ich es auf Sasuke projiziert. Deshalb war dieser mir so im Traum erschienen. Wesen Schuld war es nun, dass Sasuke damals abgehauen ist? Meine oder die von Orochimaru? Oder vielleicht Itachis, weil er schon viel früher diese Wut angestachelt hatte? Was wäre gewesen, wenn das dem Uchiha Clan nie zugestoßen wäre? Wenn der Clan einfach so weiter bestanden hätte? Hätte ich Sasuke dann nicht so kennen gelernt? Wäre ich dann ein richtiger Chunin geworden? All diese Fragen… Ich schnürte meinen Mantel enger um mich. Solange ich denken konnte, hatte ich solche Kleidungsstücke gehabt, auf denen diese Blume abgebildet war. Zwar wusste ich ihre Bedeutung nicht, aber sie war wie das Wappen der Uchihas es für diese war, zu meinem persönlichen Logo geworden. Ich erinnerte mich nur dunkel an meine Eltern. Deshalb wage ich zu behaupten, dass ich sie nicht kenne. Seit ich denken kann, lebe ich alleine in Konoha. Bis ich auf Sasuke traf. Damals war er völlig labil gewesen und hatte alleine in einer Bruchbude gehaust. Jedes Mal habe ich mir gegen seinen Willen Zutritt verschafft um Essen zu klauen. Wegen eines schlechten Gewissens hatte ich daraufhin immer die ganze Wohnung aufgeräumt. Irgendwann tolerierte es stillschweigend, wie ich ein und aus ging, bis es soweit kam, dass er mir sogar anbot bei ihm zu wohnen. Niemals hatte ich ihn über seine Vergangenheit ausgefragt, bis zu der Zeit, als der ganze Ärger begann. und mir der Hokage diese Zweifel mit seinen Worten eingepflanzt hatte. Wenn das nicht gewesen wäre, dann… dann… ja was dann? Vielleicht wäre dann alles wieder gut geworden und ich hätte dort bleiben können und auch Sasuke wäre dort geblieben.

Angebot

Kapitel 15

Angebot
 

„Na guck mal einer, schau. Wenn das nicht Fakara ist.“

Ruckartig stand ich auf, ging in Abwehrposition und griff nach weiteren Shuriken und Kunais, doch mein Gegenüber war schneller und presste mir seine Waffe schon gegen meine Kehle. Auge in Auge standen wir uns gegenüber. Sein Atem auf meiner Hat spürend ließ ich alles wieder fallen, wurde schwach und zerbrechlich. Dieses eiskalte Sharingan in seinem Blick und dann auch noch die Körperhaltung eines erstklassigen Ninjas.

„Was tust du hier?“ Ohne das ich etwas tun konnte, bewegte mein Körper sich von alleine und meine Arme schlangen sich um ihn, meine Lippen berührten seine.

„Ich bin hier um etwas zu tun, was ich schon sehr lange hätte tun sollen“, stieß er mich von sich, dann sah er sich um und fuhr fort: „Ich weiß genau, dass er hier ist! Wo ist er?!“

„Ich weiß nicht, wen du meinst. Solltest du nicht bei Orochimaru sein?“

„Das geht dich nichts an. Sag mir sofort wo er ist!“

„Nur über meine Leiche!“, schlug ich mich frei. Meine Gedanken, die gerade noch so benebelt von seiner Anwesenheit waren, wurden nun wieder klar und ich attackierte ihm mit all meiner Kraft.

„Wie ich sehe, hast du doch angefangen Jutsus und so weiter zu lernen. Wie kam es denn zu diesem Sinneswandel?“, grinste mein Gegner finster und machte schnell Handzeichen. Leider war ich nicht in der Lage zu analysieren, was nun darauf folgen würde, deshalb ging ich in Verteidigungsposition, wartete einfach nur ab, was passieren würde.

„Verdammt nochmal, spring zur Seite Fakara!“, stieß mich jemand grob zur Seite. Es war Itachi gewesen, der auch schnell Handzeichen machte und konterte.

„Gut, dass du von alleine zu mir kommst, dann muss ich dich nicht mehr suchen.“

Verwundert rieb ich meine Augen. Nein, es war nicht Itachi gewesen, der mich gerettet hatte. Vor mir standen Kakashi, Sakura und ein weiterer Junge, der schon das letzte Mal bei ihnen gewesen war. Der Erstgenannte hatte wohl kurzzeitig ein Justu der Verwandlung angewandt, denn immerhin hatte Sasuke, seinen Worten nach zu urteilen, ihn auch für seinen Bruder gehalten. Der Uchiha schien hiervon jedoch überhaupt nicht beeindruckt zu sein, während er gegen seinen ehemaligen Lehrer kämpfte, wollten sich seine Schüler gerade meiner annehmen und attackieren. Mir war bewusst, dass ich schon viel zu lange fort war und meine Kameraden bestimmt bald nach mir suchen würden. Deshalb beschloss ich die Chunin auszutricksen um zu verschwinden. Ich wendete ein Jutsu des Tausches an um sie von meiner wirklichen Person und auch Position abzulenken und einen anderen Gegenstand als meiner selbst auszugeben. So konnte ich unbemerkt schnellstens verschwinden. In der Hütte angekommen, kuschelte ich mich direkt an Itachi, welcher augenblicklich misstrauisch fragte: „Wo warst du so lange gewesen?“

„Ich wurde von drei Konoha-Ninjas angegriffen. Entschuldige, wenn ich dir gerade Sorgen bereitet haben sollte.“

Er drehte sich zu mir und erkundigte sich gelassen: „Und wie bist du entkommen?“

„Sie waren eigentlich hinter jemand anderem her. Dieser jemand tauchte auf, weil er hinter mir her war und dann kämpften die gegeneinander und ich bin abgehauen.“

„Sag mir nicht…“

Langsam nickte ich und er schüttelte daraufhin genervt den Kopf. Daraufhin herrschte Stille und er nahm mich nur fester in den Arm. Auch ich schmiegte mich nur noch mehr an ihn. Hierbei ließ ich ein wohlfühlendes Geräusch von mir und Itachi gab mir einen kleinen Kuss auf die Stirn. Wiederum wollte ich mich beschweren, doch er schüttelte mit einem Lächeln auf den Lippen den Kopf: „Du kriegst nie genug oder?“

Behutsam öffnete ich seinen Mantel und zog diesen ihm aus, tat dies auch mit meinem. Daraufhin küsste ich ihn bedächtig auf den Mund und sah ihn fragend an. Meine Beien hatte ich um ihn geschlungen und meine Arme wollten ihn unausweichlich näher an mich drücken.

„Das wäre dann quasi unser erstes Mal…“, flüsterte ich und wollte immer noch näher an ihm sein, obwohl wir schon aneinander gepresst da lagen. Er zog mich nun weiter aus und ich ihn. Wir küssten uns immer noch sehr zärtlich, obwohl ich bemerkte, dass er wilder werden wollte, wovon ich ihn abhielt. Ich wollte, dass es etwas Besonderes war, romantisch, zärtlich. Und ich wollte dieses Gefühl nur mit ihm teilen. Wir lagen nun völlig frei von jeglichen Kleidungsstücken einander gegenüber und sahen uns in die Augen, während unsere Körper sich sehr langsam näherten.

„Hier und jetzt?“, fragte Itachi nochmals vorsichtig nach.

„Hier und jetzt mit dir“, hauchte ich zurück und dieses Mal war ich es, die wilder wurde und von ihm aufgehalten werden musste. Auch wenn es ihm nicht zuzutrauen war, konnte er auch anders sein. Dankend und glücklich und vor Freude weinend lag ich unter ihm und drückte seinen durchtrainierten Körper an mich.

„Du weinst ja… ist alles in Ordnung? Habe ich dir weh getan?“ Er wollte von mir runter gehen, sich sozusagen wieder von mir entfernen. Ich presste ihn ruckartig an mich, gab ihm einen zärtlichen Kuss und flüsterte: „Das sind Freudetränen. Ich war noch nie so glücklich. Du weißt nicht wie lange ich darauf gewartet habe. Ich liebe dich, Itachi.“

Er liebkoste mit seiner Nase meine, während seine Lippen ebenfalls ein Lächeln umspielte. Wir legten uns wieder nebeneinander und ich wollte immer noch ganz nah bei ihm sein. Er hüllte uns in seinen Mantel ein, worüber zusätzlich noch die Steppdecke lag.

„Ich verspreche dir, dich für immer zu beschützen, auch wenn ich sterben sollte.“

„Ich verspreche dir, dass ich für immer nur dich lieben werde“, schloss ich meine Augen und erwartete einen Kuss. Doch nichts geschah. Als ich sei wieder öffnete sah ich, dass er sich ein wenig aufgerichtet hatte.

„Was ist?“, fragte ich erstaunt.

„Hast du das auch gehört?“, erkundigte sich Kisame, der schon auf den Beinen war. Itachi stand ebenfalls auf und zog sich an. Zu meiner Erleichterung folgte keinerlei Kommentierung durch Kisame.

Lichter und Schatten zogen am Fenster vorbei und ich zog mich unter Itachis Mantel ebenfalls an. Gab ihm diesen, als ich fertig war und schlängelte meinen eigenen um mich. Nun sah auch ich aus dem Fenster, trat neben meine Kameraden und blieb gefasst als ich sah, was vor sich ging. Die Dorfbewohner rannten mit Fackeln und Waffen in Richtung Marktplatz durch die Straßen.

„Lasst uns aufbrechen“, meinte Itachi.

„Wollt ihr nicht wissen, was da vor sich geht?“, irritiert sah ich ihnen zu, wie sie die Schlafmatten zusammenrollten und das Gepäck schulterten. Kisame warf mir einen Rucksack voll mit Proviant zu: „Nein, weil es uns egal sein kann. Es hat nichts mit den Bijus zu tun, somit nichts mit unserer Mission, also können wir weiter gehen.“

Somit kämpften wir uns durch die Menschenmenge in entgegengesetzter Richtung. Itachi hielt meine Hand, damit ich nicht verloren ging. Kisame und er hatten damit in irgendeiner Art und Weise keine Probleme sich gegenseitig aus den Augen zu verlieren. Nachdem wir dem Dorf den Rücken zugekehrt hatten, sprangen wir in einem eiligeren Tempo voran.

„Ich kann mir schon denken, was die dort gemacht haben und das wolltest du bestimmt nicht miterleben.“

„Was meinst du damit, Kisame?“ Wir verlangsamten nur ein kleinen wenig unser Tempo.

„Sie haben bestimmt einen Shinobi hingerichtet“, entgegnete Itachi und sah mich während er dies sagte mit Absicht nicht an. Zur Erklärung fügte der Andere bei, als er bemerkte, dass ich nichts begriff: „Wenn ein Shinobi jemals von den Leuten seines ehemaligen Dorfes gefangen genommen wird, wartet auf diesen nur die Todesstrafe. Für dich gibt es auch keine Möglichkeit mehr nach Hause zu gehen. Du stellst eine Gefahr für Konoha dar, genauso wie Itachi. Da ihr Informationen besitzen könntet, die für Feinde des Dorfes wichtig sind.“

„Mein… Zuhause ist da, wo Itachi ist“, warf ich ein. Dieser stieß mich wieder mit seinem Zeigefinger an der Stirn an: „Du kleiner Dummkopf. Ein Leben ständig auf der Flucht. Das bedeutet nicht nur Abenteuer sondern auch Gefahr und Stress, stetige Unruhe und Angst davor erwischt zu werden.“

Gleichgültig zuckte ich mit den Schultern und hakte mich bei ihm ein: „Solange ich nur bei dir bin, ist mir das egal.“

„Hattest du nicht mal, wenn ich mich recht entsinne, den Traum von einem Haus, Kindern, einem Mann, der dich liebt und so?“

„Alles zu seiner Zeit“, lächelte ich glücklich und wir ließen uns im Wald nieder, zu einer kleinen Verschnaufpause. Ich war mir sicher, dass die beiden niemals so viele Pausen benötigt hätten, wenn ich nicht dabei gewesen wäre.

„Möchtest du noch etwas trinken?“, bat Itachi mir freundlich lächelnd an.

Ich schüttelte dankend den Kopf, lächelte ihn mit geschlossenen Augen an.

„Du musst aber etwas zu dir nehmen“, bemutterte er mich.

„Aber ich habe nun mal keinen Durst.“

In diesem Moment schlossen sich seine Lippen auf meine und er flößte mir somit Flüssigkeit ein. Mit meinem Ärmel putzte ich mir den Mund ab: „Was sollte das?“

„Ich tat es nur deiner Gesundheit zuliebe. Wenn du so weiter machst, müssen wir dich noch als unnötigen Ballast mitschleppen. Deshalb muss ich das in Zukunft wohl öfters machen.“

Seufzend gab ich mich geschlagen und wartete darauf, dass das Training durch Itachi für mich weiter gehen würde. Er wollte gerade damit beginnen mir zu erklären, wie ich Doppelgänger von mir erstelle und Feinheiten von bspw. Jutsu der Verwandlung oder Jutsu des Tausches. Während dessen liefen wir in gemächlichem Tempo weiter. Er erläuterte mir zudem nochmals alle Fingerzeichen, welche ich üben sollte. Manche davon waren wirklich kompliziert, andere jedoch total simpel.

„Nun mach nochmal das Feuerjutsu von neulich mit diesen neuen Erkenntnissen“, forderte Itachi mich auf. Fragend sah ich ihn an, wusste ganz und gar nicht was zu tun war. Er legte seine Hand zwischen meine Brust und meinen Hals und erklärte derweil gelassen: „Du schmiedest dein Chakra in der Lunge und hältst es fest zwischen Brust und Mund um es dann in einem Atemzug hinaus zu feuern!“

Sodann spie er eine gigantische Feuerkugel ins Leere.

„Das ist aber etwas ganz anderes als du mir das letzte Mal gezeigt hast“, meine Wangen waren von seiner Berührung immer noch leicht gerötet. Mein Herz setzte einen Schlag aus, als er mir mit seinem Gesicht sehr nahe kam: „Das letzte Mal ging es mehr um die Präzision. Die Kugel sollte klein sein, aber wirkungsvoll. Jett geht es um die Größe.“

„Wenn mein Sensei mir so nahe kommt, kann ich mich aber nicht konzentrieren“, kam ich ihm so nahe, dass unsere Lippen sich mit jeden Wort berührten. Auch wenn dies von mir ausgegangen war, machte es mir wohl mehr aus und mit jedem Mal kribbelte es umso heftiger in meinen Gliedern. Das ich mich geirrt hatte, zeigte sich erst als Itachi mich zu Boden warf und sich über mich gebeugt wiederum ganz nah an mein Gesicht heran wagte: „Wenn du irgendwann mal zumindest Chunin werden willst, solltest du zumindest ein klein wenig was drauf haben. Los! Zeig mir deine Wurftechnik!“

Damit wollte er sich wieder aufrichten, doch ich wollte ihn wieder zu mir hinunter ziehen. Er war natürlich zu stark und zog anstatt dessen mich wieder mit hoch. Des Gleichgewichtes beraubt, schwankte ich und warf mich ihm um den Hals, nutzte zudem den Schwung ihm einen Kuss abzuluchsen. „Keine Ausreden!“, blieb er streng.

Was den Ninjakram betraf, ließ er nichts durchgehen. Schmollend drehte ich mich mit verschränkten Armen fort. Blitzschnell hatte ich drei Kunai gezogen und auf genau die Mitte von jeweils drei verschiedene Bäume getroffen. In akrobatischem Stil sprang ich Saltos machend und mich drehend und wendend hin um meine Waffen zu holen. Itachi versperrte mir den Weg. Ich versuchte ihn zu umgehen, doch ich war zu langsam.

„Los, komm schon! Du kannst mehr!“, feuerte er mich an.

Mit verschiedenen Jutsus attackierte ich ihn und im Endeffekt landete ich nur wieder in einem seiner Genjutsus. Es war Konohagakure genauer gesagt der Teil in dem der Uchiha Clan gelebt hatte. Es war wieder der Abend, an dem dieser fast komplett ausgelöscht wurde.

„Sag mal… wieso hast du geweint?“, fragte ich ihn vorsichtig und hatte rein gar keine Angst mehr vor seinen Genjutsus, da er mir nie mehr s weh tun würde, wie früher.

„Das kann ich dir nicht sagen.“

Die Illusion löste sich in viele tausende schwarze Krähen auf. Diese Vögel waren nun mal Itachis Markenzeichen.

„Du willst auch das Sharingan oder?“, brummte er nun in mein Ohr und hatte hinter mir gestanden.

„Nein. Ich möchte das unsere Kinder es haben. Ich selbst hätte zwar auch gern irgendein besonderes Kekkeigenkai, aber…“ Wir wurden von Kisame unterbrochen und Itachi löste das Genjutsu komplett auf, als er die Worte hörte: „Da kommt jemand!“

Beschützend stellte mein Meister sich vor mich, aus dessen Richtung der Fremde vermutet wurde.

„Du hast ganz schön Mut dich hier blicken zu lassen“. raunte Kisame noch bevor derjenige zu sehen war.

„Orochimaru“, wich ich erstsaunt zurück.

„Ich habe etwas, dass dich interessieren könnte, Fakara. Und dich sehr wohl auch, Itachi.“ Wir beide dachten sehr wohl an dieselbe Person. Sasuke. Ein junger Mann mit Brille und weißem langen Haar zu einem Zopf gebunden trat hinter ihm hervor. Geschockt riss ich die Augen auf. Mein Herz setzte einen Schlag aus und hämmerte dann wie wild gegen meine Brust. Mein Atem wurde schnell und flach. „Gib sie her!“, fauchte ich die beiden an.

„Wer ist das?“, fragte Kisame ruhig und ich spürte seinen irritieren Blick auf mir. Auch Itachi war sehr verunsichert, zumal er die Frau nicht kennen konnte.

„Lass sie sofort frei!“, schrie ich und ging ein paar Schritte auf sie zu.

„Die Lösung zu deiner Suche nach deinem Kekkeigenkai, Fakara. Schließ dich uns an!“, säuselte der Schlangenmann mir entgegen und ließ durch eine lächerliche Handbewegung seinen Diener anweisen, sie fallen zu lassen.

Nachfrage

Kapitel 16

Nachfrage
 

Die Frau trug einen grünen Mantel mit Fell am Kragen und einer Blume mit weißen Blüten darauf gestickt, zusammengebunden mit einem Tau, wie ich. Darunter trug sie ein rotes Kleid. Ihre dunklen Haare hatte sie zu einem Zopf hochgesteckt, die Haarspitzen ragten über ihren Kopf hinweg und zwei Strähnen fielen ihr ins Gesicht. Ihre Stirn war von einem Pony verdeckt.

„Mama…“, murmelte ich leise.

„Ich glaub ich hab mich grad verhört!“, meckerte Itachi und ging von der Verteidigungs- in die Angriffsposition über.

„Nein, diese Frau ist meine Mutter…“, zitterte ich am ganzen Leib.

„Ich möchte dass du für mich arbeitest!“, stellte Orochimaru auf.

„Niemals!“, knurrte ich ihn böse an, konnte meinen Blick nicht von seiner Gefangenen lösen und hoffte mit jeder Sekunde die verstrich mehr, dass ich mich nur versehen hätte. Itachi sah mich fragen an, um sich wohl auch zu vergewissern, dass mein Geisteszustand stabil war.

„Lockt es dich mehr, wenn ich dir sage, dass dein Kekkeigenkai hier auf dich wartet? Wolltest du nicht die ganze Zeit eins haben? Ich bin mir sicher, dass Guren es dir gerne beigebracht hätte.“

Guren… das war also der Name meiner Mutter? Egal um was es sich handelte, auch wenn die Verlockung groß war.

„Verzieh dich! Und nimm sie wieder mit dir. Ich gehöre zu Akatsuki und Itachi ist mein Meister!“, bekräftigend nahm ich die Hand des angesprochenen Mannes und dieser setzte mir einen kleinen elektrischen Stoß mit seinem Chakra zu. Er wollte, dass ich etwas unternahm. Derweil sah er mich nicht an. So ließ ich seine Hand los und machte schnell die Fingerzeichen wollte gerade angreifen, da bremste mich der Schlangenmann: „Du wirst es noch bereuen mein Angebot abgelehnt zu haben.“

Damit verzogen sie sich samt meiner Mutter.

„Sollten wir nicht hinterher?“, fragte Kisame verwundert nach.

„Nein. Fakara dein Kekkeigenkai ist beinahe unmöglich. Diese Frau habe ich schonmal gesehen. Ihre Jutsus basieren auf Kristall. DA du aber schon das Feuer… das ist unmöglich!“, grübelte Itachi und drehte uns währenddessen er sprach den rücken zu.

„Kristall?“, verwundert zählte ich nochmal leise die Elemente auf, welche mir mein Meister noch ganz am Anfang erklärt hatte.

„Du musst wissen, dass es Möglichkeiten gibt durch Kombinationen einiger Elemente ein neues zu erschaffen. So wird z. B. aus Wasser und Erde Holz. Aus Luft und Erde wird dann wohl Kristall“, erklärte Kisame geduldig und sah dabei auch sehr nachdenklich aus.

„Der Knackpunkt ist, dass dir das Feuer aufgrund der Situation gar nicht liegen dürfte. Sondern nur Luft und Erde. Ein drittes Element zu beherrschen ist unmöglich“, führte der Erbe des Sharingans fort.

„Dann besitze ich das Kekkeigenkai vielleicht gar nicht und es war nur ein Bluff“, erwiderte ich noch gelassen.

Mit einer ruckartigen Bewegung drehte sich Itachi um und packte mich an den Schultern: „Wenn sie wirklich deine Mutter ist, musst du es aber haben. Ich muss mich geirrt haben.“

Vor Schreck zitterte mein Oberkörper und mein Atem wurde immer unruhiger und begann mittlerweile schon einem Hecheln zu ähneln. Mit geschockter Miene beobachtete ich den Mann, der gerade einen Fehler zugegeben hatte, obwohl er sonst immer so von sich zu überzeugt zu sein schien. Dieselbe Person sah mich durchdringend an, ließ nicht mehr von mir ab.

„Gut, dann ist das vielleicht so. Lieber machen wir weiter, als wäre nichts gewesen, als wenn ich auf dem Stand eines Genin bleibe!“, bemerkte ich vorsichtig und fasste auf eine seiner Hände um ihn zu beschwichtigen.

„Das geht nicht!“, nahm er nun seine ursprüngliche Position mit dem Rücken zu mir auf. Gerade als ich, nach einer zu langen Kunstpause seinerseits nachfragen wollte, führe er hektisch fort: „Ein Kekkeigenkai lässt sich nicht einfach unterdrücken oder abtun. Genauso wenig kann man ein Element ablegen, wenn man es einmal aufgenommen hat.“

Mir klappte die Kinnlade herunter, als ich begriff, was das bedeutete. Weder in die eine noch in die andere Richtung bot sich mit eine Möglichkeit meinen Weg des Ninjas fortzusetzen. Schwer schluckend krächzte ich: „Das heißt ich muss abbrechen und ganz aufhören?!“

Kisame lachte, wurde aber von einem bösen Blick von dem Dritten gestoppt, welcher daraufhin meinte: „Schlimmer. So leicht hat es dir das Schickasl wohl nicht gemacht. Du musst lernen alle drei Elemente zu beherrschen.“

„Völliger Schwachsinn! Natürlich kann man mehrere Elemente beherrschen. Es gibt nur wenige die das hinkriegen. Es gibt einen Jonin der alle 5 beherrscht“, meinte Kisame verächtlich schnaubend.

„Sie besitzt aber nicht das nötige Knowhow dafür. Also tun wir mal was dafür, dass aus dir was wird. Das Zeug mit Wind und Erde musst du dir aber selbst beibringen“, meinte Itachi.

Abwehrend hob ich die Hände, schüttelte den Kopf und demonstrierte: „Und das soll ich deiner Meinung nach bitte wie anstellen?!“

Er zuckte mit den Schultern: „Du wirst dir schon was einfallen lassen. Dir bleibt ja auch keine andere Wahl nachdem du das Angebot von Orochimaru abgelehnt hast.“

Meine Hände ballten sich zu Fäusten und ich schrie ihn wütend an: „Also hätte ich deiner Meinung nach also das Angebot annehmen sollen?! Wieso sagst du mir nicht gleich, dass du mich loswerden möchtest, jetzt wo du ja anscheinend deinen Willen bekommen hast?!“

Hierauf reagierten meine beiden Begleiter sehr gefasst und keiner antwortete darauf. Einerseits konnte dies ein Anzeichen dafür sein, dass meine Vermutung wohl der Richtigkeit entsprach. Andererseits konnte es aber auch sein, dass sie mich nicht nur noch mehr mit irgendwelchen Worten zur Weißglut treiben wollten. Da mein Verstand ohnehin schon vergiftet war, dachte ich natürlich nur an die erste Variante und brüllte ihn, Kisame außen vor gelassen, wutentbrannt an: „Was soll der Scheiß?!“

„Beruhige dich endlich Fakara und setz deinen Hass lieber für bessere Dinge ein. Was kann ich denn dafür, dass ich nur das Feuer beherrsche und das Orochimaru auch noch im Besitz deiner Mutter ist? Nutze deine Aggression fürs Training.“

Nach einigen Minuten der Stille nach Itachis letzten Worten, welche ich sehr wohl benötigt hatte um meine Wut einigermaßen in den Griff zu bekommen, klatschte ich übermotiviert in die Hände und verkündete: „Alles klar! Ich befreie Mutter aus Orochimarus Klauen und sie bringt mir dann alles bei!“

Beide knallten sich mit ihrer Handfläche gegen die Stirn und schüttelten enttäuscht die Köpfe: „Machst du es dir nicht zu einfach?“

„Nein! Eine andere Möglichkeit bleibt mir nicht. Wie soll ich lernen wie man den Wind oder gar die Erde kontrolliert, wenn ich keinen Lehrer habe. Ich kenne niemanden der sich so etwas ganz einfach selbst beigebracht hätte. Die meisten Dinge wurden von Generation zu Generation weitergegeben.“

„Darf ich dir noch eine andere Möglichkeit offen legen?“, meinte Kisame und legte mir eine Hand auf die Schulter, immer noch den Kopf schüttelnd: „Wenn wir in dem nächsten Dorf ankommen, kaufen wir dir ein Buch zum Thema Handzeichen und Erde und Luft und da kannst du draus lernen.“

„Das hört sich total öde und theoretisch an“, verzog ich mein Gesicht zu einer Grimasse.

Mein anderer Kamerad gab mir einen leichten Klaps auf den Hinterkopf und wies mich zurecht: „Das Leben ist kein Ponyhof. Es gibt viele die sich so durchschlagen mussten. Also üb deine Feuerjutsus und ab dem nächsten Dorf hältst du nach so etwas Ausschau. Ich helfe dir nicht mehr dabei. Du musst auch mal sehen, wie du alleine zurecht kommst.“

„Ach?! Wie ich alleine zu Recht komme?! Also willst du doch, dass ich gehe?!“

„So war das nicht gemeint.“

„Und wie dann?“, ich drehte mich weg und wollte schon in eine andere Richtung gehen als sie.

„Wenn du in diesem Zustand auf eigene Faust irgendwo hin gehst, wird dich jeder Ninja, dem du begegnest mit Leichtigkeit töten“, versuchte mir Itachi nochmals Vernunft einzuprügeln.

„Mit diesen Worten willst du mich wirklich davon abhalten zu gehen. Anstatt einfach zu sagen, dass du nicht willst, dass ich gehe. Wenn dir das so schwer fällt, hält mich nichts auf, zu gehen“, ging ich wenige Schritte weiter weg von ihnen.

„Bleib gefälligst hier!“, ein riesiges Feuerinferno hielt mich davon ab auch nur einen Schritt weiter zu gehen.

Böse knurrend drehte ich mich um und machte auch Fingerzeichen.

„Das ist ein Kampf, den du nicht gewinnen kannst, Fakara. Also setz dich lieber nicht zur wehr.“

Kisame sah teilnahmslos zu, wie wir uns mit Worten und Jutsus versuchten zu zerfleischen. Da meine Jutsus ihm nichts anhaben konnten, versuchte ich es nur mit Worten und er konnte mit beidem geschickt umgehen.

„Scheiß auf den Kampf, Itachi! Selbst wenn ich sterbe bin ich immer noch besser dran, als weiter mit jemandem mitzugehen, der mich gar nicht bei sich haben will! Ich kann und will Akatsuki gar nicht verlassen! Aber ich wäre auch Madara mehr von Nützen, wenn ich stärker wäre. Auch du würdest dann mehr gefallen an mir finden.“

Seine feurigen Attacken zwangen mich zu Boden. Er setzte jedoch kein Genjutsu gegen mich ein, so wie er es einst versprochen hatte. „Du bist ein kleines naives Kind. Was würde es dir bringen, wenn du zu Orochimaru gehst? Bist du wirklich so dumm zu glauben, dass er dir einfach so alles zeigt und beibringt ohne Gegenleistung? Er braucht dich auch nur für irgendwelche Experimente und mehr nicht.“

„Und selbst wenn… irgendwann wäre ich so stark, dass ich ihn hätte ausschalten können“, versuchte ich ein Handzeichen zu machen, doch seine Flammen verbrannten mir nicht nur meine Beine, sodass ich nicht mehr stehen konnte, sondern hatten nun auch meine rechte Hand erwischt. Es war nun unmöglich für mich irgendein Fingerzeichen zu vollführen. Verdammt!

„Sieh dich doch an. Egal wie viel du gelernt hast und nun kannst, du wärst auch niemals in der Lage gegen mich anzukommen. Der Schüler kann den Meister niemals überbieten und du hast noch nie meine volle Stärke gesehen“, brummte Itachi lachhaft.

Mühsam stützte ich mich mit meiner unverletzten Hand auf dem Boden ab und rappelte mich angestrengt wieder auf. Als ich wieder halbwegs sicher auf den Füßen stand, forderte ich ihn unverhohlen auf: „Dann zeig mir deine stärkste Attacke. Ich will nicht versäumt haben, mit all meiner Kraft gegen dich gekämpft zu haben. Du sollst auch mit all deiner Kraft gegen mich kämpfen, auch wenn du sie nicht benötigen würdest um mich auszuschalten!“ Ich streckte meine Arme von meinem Körper weg, sodass ich ungeschützt vor ihm stand und schrie aus voller Seele: „Los, Itachi! Greif mich mit deiner stärksten Attacke an!“

Auch wenn uns allen bewusst war, dass ich das höchstwahrscheinlich nicht überleben würde, zögerte er nur einen kurzen Augenblick, während er böse knurrte: „Wenn du es so willst, kann ich dir den Gefallen tun. Mit meinem Tsukuyomi hast du schon einmal Bekanntschaft gemacht. Es wird Zeit, dass du “ Damit macht er einige Handzeichen und ich sehe, dass sich in seinem Sharingan etwas verändert. Auch wenn ich das Bedürfnis habe zurückzuweichen, bleibe ich standhaft und halte meine Arme krampfhaft weiterhin von meinem Körper entfernt.

„Hör auf! Du kannst sie nicht mit deinem Amaterasu angreifen, Itachi!“, will Kisame ihn stoppen, doch sein Kamerad setzte nur ein leichtes Lächeln auf, während er mich nicht los lässt mit seinem Blick.

„Ich habe nicht vor Amaterasu einzusetzen, Kisame.“

„Deine stärkste Attacke, Itachi!“, erinnerte ich ihn wütend.

Dieser begann zu lachen: „Keine Angst, meine Liebe. Ich werde dich schon nicht verschonen.“

Ich hatte wirklich keine Ahnung, was er vor hatte. Als ein gigantisches aus Flammen bestehendes Ungeheuer vor mir auftauchte. Da Sasuke mir damals wenigstens ein bisschen von seinem Clan offenbart hatte, wusste ich, dass dies wohl Susano’o seien musste. An sich war dies noch nicht so gefährlich, wie das was als nächstes kam. Ein aus Feuer bestehendes Schwert, dass diese Kreatur in der Hand hielt. Wenn dieses Ding mich angreifen würde, hätte ich ein Problem. Ein sehr großes. Ich wäre mehr als nur Tod. Dieses gigantische Ungeheuer war in der Lage mir meine Seele zu entziehen. Auch wenn ich zuvor noch so große Töne gespuckt hatte, ging ich hustend unweigerlich zu Boden. Blut rann durch meine Finger.

„Eigentlich hatte ich ja gehofft, dass du zumindest einmal versuchen könntest mich anzugreifen, aber wenn das so ist, muss ich dich wohl wirklich angreifen“, enttäuscht schnaubte mein Meister auf und wollte gerade loslegen, mich anzugreifen.

Doch entgegen seiner Hoffnung rappelte ich mich wieder auf: „Wenn schon will ich ja auch zumindest ein bisschen würdevoll abtreten, auch wenn ich es mir bisher nicht verdient habe.“

Ich machte die Fingerzeichen, außer Acht lassend, welchen Schmerz es durch die Verbrennungen meiner rechten Hand verursachte, schmiedete das Chakra in meiner Lunge, behielt es zwischen Brust und Mundhöhle und spie eine Feuerkugel auf meinen Gegner. Natürlich war dies lachhaft für seine Susano’o, welche wohl ohnehin auf stärkere Attacken fixiert war. Wenn dieses Ding lebendig wäre, hätte es bestimmt gegähnt.

Erst knurrte ich wütend auf mich selbst, dann ergab ich mich, ließ die Hände locker fallen und bekannte mit einem Lächeln auf den Lippen: „Wenigstens durfte ich mal gegen dich kämpfen und deiner stärksten Attacke in die Augen sehen.“

Seine Bestie kam näher auf mich zu. Mir wurde schwarz vor Augen und ich kippte vornüber, merkte noch nicht mal den Aufschlag auf den Boden. Bestimmt hatte dieses Ding vorher meine Seele hinfort genommen.

Mehr tot als lebendig

Kapitel 17

Mehr tot als lebendig
 

Stöhnend wachte ich auf, unter mir harter Steinboden. Bis auf meinen Kopf konnte ich kein einziges meiner Gliedmaßen bewegen. Obwohl es sehr dunkel war, erkannte ich Schemen um mich herum. Nur Steinwände umgaben mich und irgendwo in Ferne hörte ich einzelne Tropfen in eine Pfütze fallen. Da dieses Geräusch sehr konstant war, nervte es mich.

Bei jedem erneuten Versuch irgendetwas zu bewegen, stöhnte ich schmerzerfüllt auf, bis ich es aufgab. Die wesentliche Frage war, wo ich mich hier befand und wer mich hierher gebracht hatte und was war passiert. Ich müsste tot sein! Genau genommen fühlte ich mich auch tot. Mein ganzer Körper pulsierte schmerzhaft und ich war nicht nur aufgrund der Schmerzen nicht in der Lage mich zu bewegen. Irgendetwas hielt meinen Körper davon ab. Jedoch schien meine Stimme noch sehr wohl zu funktionieren, also schrie ich, ob es nun ein Fehler war oder nicht sei mal dahin gestellt.

„Hallo?! Ist hier jemand?! Hallo!!!“

Jemand hielt mir den Mund zu. Doch ich konnte nichts erkennen, da es zu dunkel war. Erst als derjenige im Flüsterton zu mir sprach, durchfloss mich pure Erleichterung: „Sei still, wir sind hier nicht allein!“

Als seine Hand sich wieder von meinem Mund löste, wisperte ich zurück: „Kisame, ist Itachi auch hier?“

Ihm war bewusst gewesen, dass es die erste Frage war, die ich stellen würde also schnaubte er: „Er ruht sich aus.“

„Geht es ihm gut?“

Ein verächtliches Lachen entglitt seiner Kehle und er stand auf: „Die eigentliche Frage wäre doch eher, ob es dir gut geht? Du kannst froh sein, dass du noch lebst!“

„Was ist passiert? Ich dachte seine Susano’o hat mich angegriffen“, murmelte ich verwirrt und stöhnte sogleich wieder auf, da mein restlicher Körper mehr denn je schmerzte.

„Wärst du nicht umgekippt, hätte sie das auch. Aufgrund deiner Dickköpfigkeit hätte Itachi dich nicht enttäuschen wollen und wollte dir den Gefallen tun, dass du angegriffen wirst. Da du dann aber umgekippt bist, hatte er die Möglichkeit sein Versprechen zu brechen ohne das du es mitbekommen würdest.“

Ohne dass ich auch noch eine weitere Frage stellen konnte, hörte ich ihn weggehen. Ich dachte über seine Worte nach und an das, was passiert wäre, wenn ich nicht umgekippt wäre. Wie konnte ich nur so lebensmüde gewesen sein. Bestimmt hatte ich mit dieser Tat mehr als nur die Gefühle von Itachi verletzt. Jedoch war es mir gar nicht so schlimm vorgekommen, dass ich das von ihm abverlangt hatte. Nicht einen Augenblick hatte er mit der Durchführung meines Wunsches gezögert, sondern direkt überlegt welche seiner Attacken er gegen mich einsetzen wollte. Sein Amaterasu hätte mich unausweichlich getötet. Im Grunde genommen sein Susano’o auch, aber… Wie konnte ich ihm jetzt nur noch in die Augen sehen, nachdem ich das verlangt hatte.

„Du lässt dich viel zu leicht austricksen, Fakara. Es war auch nur ein kleines Tsukuyomi gewesen. Denkst du wirklich, dass ich dich damit angegriffen hätte?“ Wenn ich es gekonnt hätte, wäre ich unweigerlich zusammengezuckt. Doch diese Möglichkeit blieb mir mit meinem geschundenen Körper nicht. Mir gelang kein Wort. Das gab ihm natürlich die Chance weiter auszuführen, was genau geschehen war und ich erkannte, dass er sich im Schneidersitz neben mich setzte. Normalerweise hätte man es selbst hier im Dunkeln sehen müssen, doch da dies nicht der Fall war, war ich mir sicher, dass in diesem Moment kein Sharingan in seinen Augen war. So führte er aus: „Unser eigentlicher Kampf war nur bis zu dem Augenblick gegangen, an dem ich dich mit den Feuerjutsus attackiert hatte, kurz nachdem du auf die Idee mit einer meiner stärksten Attacken gekommen warst, fing ich dich in dem Do-Jutsu ein und es ist nie wirklich passiert, was danach war.“

Immer noch nicht in der Lage ihn nun auch nur noch weiter anzusehen, drehte ich meinen Kopf weg.

„Ein Danke würde mir schon reichen“, brummte er.

Nun war ich wütend, weshalb ich ihn trotz der Schmerzen, die dabei aufkamen anfauchte: „Wieso?! Warum hättest du es nicht einfach machen können?!“

Ebenfalls beleidigt knurrte er zurück: „Wenn du sterben willst, dann sag es. Es ist kein Problem für mich dein Leben hier und jetzt zu beenden!“

„Dann tu es“, hauchte ich ihm angestrengt zu.

„Nein“, er beugte sich über mich und sah mir tief in die Augen, „weil ich weiß, dass du noch nicht sterben willst. Zuerst möchtest du dein Ziel erreichen.“

Mit geschlossenen Augen sah ich eine Person vor mir, welcher ich und sie mir den Rücken zugekehrt hatte. „Dieses Ziel von dem du sprichst, ist schon längst nicht mehr aktuell, weil es einfach unerreichbar ist. Ich habe ein neues Ziel.“

„Und was ist es?“

„Dich von deinem Ziel abzuhalten“, öffnete ich wieder langsam meine Augen um seinen Blick zu sehen. Dies war mir nur möglich, weil er sehr nahe an mir.

Seine Miene verhärtete sich und er grummelte: „Woher möchtest du wissen, was ich vorhabe?“

„Weil ich dich mittlerweile besser kenne, als jeder andere. Dein Plan war es von Anfang an Sasuke zu schützen. Deshalb wirst du sterben um ihm dein Mangekyo zu übertragen, damit er nicht erblindet. Du tatest vor jedem so, als würdest du ihm irgendwann sein Mangekyo rauben wollen und dass du nur darauf gewartet hättest, dass er so stark wird damit es sich lohnt. In Wirklichkeit ist es jedoch umgekehrt. Sasuke ist böse… Selbst wenn du sterben würdest, Itachi, würde es nichts an seinen Absichten ändern. Du wolltest nur den Uchiha-Clan töten, weil diese planten Konoha zu vernichten um auch Konoha zu schützen. Itachi! Sasuke plant Konoha zu zerstören und wenn er dann noch deine Geschichte erfährt, wird er Konoha nur noch mehr hassen und wird es zerstören wollen. Dein Plan wäre somit nach hinten los gegangen!“

Er schlug mit geballter Faust neben mich und knurrte mich an: „Du willst mir also sagen, dass ich meinen Bruder töten soll?“

Schwer schluckend erwiderte ich nichts dazu.

„Warum in aller Welt sollte ich das tun, wenn ich jahrelang nur darauf hingearbeitet habe, dass er leben kann?“, fuhr er fort und war kurz davor mir an die Kehle zu springen. Sein Blick wurde barbarisch und eiskalt. Es machte mir Angst ihm weiter in die Augen zu sehen, selbst wenn er momentan des Sharingans nicht mächtig war.

Also antwortete ich das Einzige, was mir in diesem Moment einfiel, auch wenn es bei weitem nicht die beste Antwort war, die ich in diesem Moment hätte abgeben sollen: „Weil du mich liebst.“

Geschockt sog er die Luft ein. Damit hatte er nicht gerechnet. Dennoch stand er auf und knurrte böser denn je: „Das ist weder ein Grund noch ein Hindernis für mich. Du wirst mir nicht in die Quere kommen, bei meinem Plan oder ich muss dich wirklich töten.“

„Wenn Sasuke mich nicht so verletzt hätte und ich mich auch nicht so in dich verliebt hätte, würde ich auch nicht so handeln wollen, wie ich es gerne täte.“

„Du kannst momentan ohnehin nichts tun.“

„Sasuke ist momentan aber auch nicht stark genug um es mit dir aufnehmen zu können.“

„Nur weil er dich nun schon ein paar Mal hat laufen lassen, muss dies nicht der Wahrheit entsprechen“, argumentierte Itachi kalt.

Nun war ich es die verwundert nach Luft rang: „Woher weißt du…“

„Beim ersten Mal war ich es, der ihn davon abgehalten hat dir ernsthaften Schaden zuzufügen. Beim zweiten Mal bist du ihm doch in diesem Dorf nachts begegnet und die Konoha-Ninjas haben dich gerettet, nicht wahr?“

Immer noch verblüfft starrte ich an die Decke und sagte hierzu nichts mehr. Nach einer geraumen Zeit des Schweigens befürchtete ich schon, dass er weggegangen war und ich flüsterte, wenn auch vielleicht ins Leere: „Dann kannst du auch nicht davon sprechen, dass er mich hat laufen lassen. Auch wenn ich nicht in der Lage bin deine Meinung zu ändern, Itachi. Ich liebe dich. Und ich möchte nicht, dass du dein Leben für ihn einsetzt, wenn er noch nicht mal deinen Willen fortsetzen wird.“

Eigentlich hoffte ich auch, dass er diese Worte nicht gehört hatte.

„Wir werden gehen. Ich rate dir nichts Dummes zu tun, ansonsten wird unsere nächste Begegnung nicht so glimpflich für dich ablaufen.“

„Nein! Bitte nicht!“, flehte ich und begann unausweichlich zu weinen. Ich war immer noch nicht in der Lage mich zu bewegen.

„Ich werde jetzt das Jutsu auflösen, das dich auf dem Boden hält. Ein letzter gut gemeinter Rat. Wenn du dich bewegst, wird dein Körper es nicht mitmachen und du wirst dich vielleicht nie mehr bewegen können, also schone dich lieber.“ Damit war die Barriere, die mich gerade noch daran gehindert hatte aufzustehen aufgelöst und ich konnte mich wieder bewegen.

Natürlich ignorierte ich seinen Rat, denn ich konnte ihn nicht einfach so gehen lassen. Unter heftigen Schmerzen stand ich auf, unterdrückte jeden Drang aufzuschreien vor Schmerz und hielt ihn fest. Schwer keuchend flehte ich: „Geh nicht, Itachi. Lass mich hier bitte nicht allein.“

Er drehte sich um und sah mir tief in die Augen, welche immer noch frei vom Sharingan waren. Schwächelnd warf ich mich ihm um den Hals und küsste ihn zärtlich auf den Mund. Um keinen Preis auf der Welt konnte ich es zulassen, dass er mich jetzt verlassen würde. Deshalb kamen die Worte automatisch aus meinem Mund: „In Ordnung, ich werde dich nicht von deinem Plan abhalten. Wenn du mir im Gegenzug versprichst bis es soweit ist, bei mir zu bleiben.“

„Ich verstehe. Du willst danach auch getötet werden oder?“

„Auch ich werde mich dann von Sasuke töten lassen“, nickte ich.

„Und jetzt leg dich wieder hin!“, befahl er strikt und wollte mich schon hochheben um mich sanft auf den Boden zu legen.

„Was mich nicht umbringt, macht mich nur noch stärker. Es geht schon, ich müsste mich dann nur bei dir stützen“, lächelte ich und hatte einen Arm um seine Schulter gelegt, welchen er zusätzlich noch mit seiner Hand festhielt, mit seinem anderen Arm griff er mir um die Schulter.

„Es ist ein Wunder, dass du in dem körperlichen Zustand laufen kannst“, meinte Kisame als wir heraus kamen.

Ein Auge vor Schmerz geschlossen, hob ich meinen anderen Arm und deutete ihm einen hochzeigenden Daumen: „Alles bestens.“

„Dann lasst uns mal ins nächste Dorf aufbrechen, damit die Kleine ihre Bücher bekommt.“

Der fischähnliche Ninja lachte: „In dem Zustand kann sie ohnehin nicht viel machen.“

„Der Wille zählt“, lachte ich leicht, zuckte dann aber unter Schmerz zusammen, unterdrückte aber mit aller Kraft ein Aufstöhnen.

Natürlich entging es keinem der beiden, doch sie behielten jegliche Kommentare für sich.

Dennoch schafften wir es, trotz dessen sie mich als Ballast mitschleiften, in normalem Tempo voran zu kommen.

„Wenn du nicht mehr kannst, sag es“, deutete Itachi mir.

„Es geht schon“, lächelte ich ihn freundlich an und bedankte mich.

Obwohl es mit jedem Schritt mehr zu Schmerzen schien, versuchte ich es zu ignorieren und ging jeden Schritt als einzelnen und sah nicht vor, wie weit der Weg noch war. Schritt für Schritt. Einen Fuß vor den anderen. Meine Knie gaben nach und ich sank zu Boden. Itachi der nicht damit gerechnet hatte, begriff erst zu spät, dass er mich hätte festhalten können, doch ich war schon zu Boden gesunken, als er mir unter die Arme griff.

„Und dann sag ich dir extra schon, dass du sagen sollst, wenn es nicht mehr geht und was machst du… du kleiner Sturkopf. Lass uns eine Pause machen“, er legte mich auf den Boden, sodass mein Kopf auf seinem Schoß lag.

„Sie hat Fieber oder?“, fragte Kisame.

„Ja, eine Abwehrreaktion ihres Körpers“, nickte Itachi und zündete ein Feuer an.

Schwer keuchend lächelte ich meinen Meister aus zusammen gekniffenen Augen an: „Das ist fast so wie die erste Nacht… Itachi…“

Er strich mir über meine Stirn, zog seinen Mantel aus und legte ihn über mich. Antworten tat er darauf nicht. Entweder bedeutete es ihm nichts mehr oder er wollte einfach nicht zugeben, wie er damals getickt hatte.

„Es tut mir Leid, Itachi“, wieder rannen Tränen über meine Wange.

„Was habt ihr jetzt schon wieder miteinander gemacht?“, entnervt ging Kisame einige Meter von uns weg, damit wir uns ungestört fühlten.

Auch wenn ich es erst dachte, dass ich es in seinen Augen gesehen hätte, doch es war ganz und gar nicht so, dass er sauer auf mich war. Es war eher eine Gleichgültigkeit die ihn prägte. Dies war um Meilen schlimmer als alles andere.

„Was hast du für ein Problem?“, fragte er mich in einem abfälligen Ton.

Schniefend murmelte ich: „Ich glaube eher das du ein Problem mit mir hast. Warum kann es nicht wieder so sein wie vorher?“

Verächtlich schnaubend erwiderte er: „Weil ich jetzt genau weiß, was du vorhaben könntest und das gefällt mir nicht.“

„Und jetzt bist du mit jedem Augenblick mehr darauf gefasst mich umzubringen?“, schluckte ich schwer und richtete mich auf.

Er drückte mich wieder herunter, hielt mit einer Hand meinen Kopf und beugte sich über mich. Daraufhin hauchte er in mein Ohr: „Wenn du dein Versprechen nicht hältst, werde ich dich töten.“

„Ich werde es nicht brechen. Jetzt verhalt dich bitte wieder normal mir gegenüber und küss mich“, flehte ich ihn mit zitternder Stimme an. So ging er mit seinem Gesicht ein Stück weiter zurück, damit er mir in die Augen sehen konnte. Sodann schloss er seine Augen und küsste mich. Ich erwiderte diesen Kuss aufrichtig und dieses Mal waren es Freudetränen, die über meine Wangen liefen.

„Kannst du wieder laufen?“, fragte er mich.

Nickend half er mir wieder auf und stützte mich während ich vorsichtig den ersten Schritt tat. Erleichtert, dass keine Schmerzen auftraten ging ich weiter. Seinen Mantel hatte er wegen des Fiebers immer noch um mich gelegt.

„Sobald wir im nächsten Dorf sind, wirst du dich in ein Bett legen und auskurieren.“

„Dann lass uns mal hoffen, dass sie es bis dahin noch schafft“, pflichtete Kisame bei, dem mein Zustand wohl mehr als nur gegen den Strich ging.

Doch zu meiner Verwunderung ging es mir jetzt, da mit Itachi wieder alles im Reinen zu sein schien, wieder besser. Sein prüfender Blick lies mich auch ihn ansehen. Er war sehr ernst und ich lächelte ihn an um ihn wieder aufzulockern, doch das berührte ihn nicht im Geringsten. Nun schien mir meine körperliche Verfassung wichtig geworden zu sein.

„Es ist alles in Ordnung, mach dir keine Sorgen“, lächelte ich ihn immer noch an.

Natürlich glaubte er mir kein Wort, so legte er seine Arme um mich und hob mich Huckepack. Das weckte Erinnerungen, wohl auch für ihn.

„Komm schon, Itachi. Ich kann auch alleine laufen“, bettelte ich ihn an, weil es mir äußerst peinlich war, das er es schon wieder machen musste. Ich wollte nicht von ihm bemuttert werden.

„Nein, bis ins nächste Dorf werde ich dich tragen und da gibt es keine Widerrede. Du bist krank und solltest dich ohnehin schonen.“

Seufzend legte ich meinen Kopf auf seiner Schulter ab und schlief augenblicklich ein, obwohl es nicht die bequemste Position war, in der man schlafen konnte.

Rehabilitation

Kapitel 18

Rehabilitation
 

Als ich wieder aufwachte, lag ich schon in einem Bett. Itachi war gerade dabei sich meine Wunden an meinen Beinen anzusehen. Er sah nicht auf, obwohl er gemerkt hatte, dass ich wach war. Gerade als ich dabei war mich aufzusetzen, drückte er mich wieder runter: „Die Verbrennungen sind echt heftig, du solltest lieber liegen bleiben.“

„Das geht nicht. Ich habe schon viel zu viel Zeit verloren. Ich muss endlich weiter trainieren. Lass mich bitte gehen, Itachi“, er hatte seine Hand zwischen Brust und Hals gelegt, um mich unten zu halten, damit ich liegen blieb. Ich sog scharf die Luft ein, als er mit seiner anderen Hand mein eines Bein anhob um mir zu demonstrieren wie schwerwiegend die Verletzungen waren. In einem merkwürdigen Schlangenmuster schlängelten sich Brandnarben um mein Bein und an manchen Stellen sah man noch das verbrannte Fleisch.

„Ach du scheiße“, legte ich meinen Kopf wieder hin und er nahm seine Hand weg, „ist es noch an einer Stelle so schlimm?“

„Naja nur deine Arme und Beine sind so zugerichtet. An deinem Oberkörper habe ich noch nicht nachsehen können“, meinte er ohne einen Funken Scham zu verspüren.

„Dann sieh bitte nach“, forderte ich ihn unverhohlen auf.

„Zu einem späteren Zeitpunkt“, entgegnete er.

Kisame trat zu uns heran und schmiss zwei Bücher neben mich auf den Boden woraufhin er sich neben mich setzte: „Ich hab dir deine Lektüre besorgt. Während deiner Krankheit kannst du dir schon einmal das nötige Knowhow aneignen.“

Während er dies sagte, viel mir ein, dass Itachi meine rechte Hand sehr stark verbrannt hatte und ich nur noch unter extremen Schmerzen das Jutsu anwenden konnte. Ich wollte gerade die Hand hochheben, da drückte sie Itachi wieder auf den Boden.

„Was soll das?!“, rebellierte ich augenblicklich und sah ihn böse an.

Mit einem noch finsteren Blick ließ er mich sofort verstimmen. Beleidigt sah ich zur Seite. Blitzschnell hob ich die Hand, kam nur einen Millimeter weiter wie vorher, weil er mich sofort wieder gestoppt hatte. Doch das hatte mir schon gereicht und ich schrie: „Meine Hand! Was ist mit meiner Hand?!“

Mehr als nur verärgert schüttelte Itachi den Kopf: „Deswegen hab ich dir bedeuten wollen, sie liegen zu lassen! Das wird schon wieder.“

Sie war komplett in Verband eingewickelt, aber ich konnte sie noch bewegen.

„Ich soll mir also keine Sorgen machen, dass ich vielleicht nie mehr Fingerzeichen machen kann?! Willst du mich verarschen?! Natürlich mache ich mir gerade Sorgen!“

„Beruhige dich, Fakara“, meinte Kisame gelassen.

Außer Atem krisch ich: „Ich soll mich beruhigen?! Wie würdet ihr denn an meiner Stelle reagieren?! Verdammt!!“

Es war Itachi der mir auf die Wange schlug, damit ich endlich schwieg. Mit meiner unverletzten linken Hand hielt ich geschockt die Stelle und sah ihn verwirrt an.

„Halt deine Klappe. Es bringt dir jetzt auch nichts, wenn du rum meckerst“, raunte er, während er weiter irgendeine grüne bestialisch stinkende Salbe auf meine Beine rieb und die Beine einbandagierte.

„Das war’s dann mit meinem schönen makellosen Körper“, seufzte ich und legte mir meine linke Hand auf die Stirn.

„Du brauchst ja auch niemanden mehr damit zu beeindrucken“, gluckste Kisame lachend, während er dem Uchiha bei seiner Arbeit zusah.

Verwundert sah ich ihn fragend an, woraufhin er noch hinzufügte: „Immerhin hast du Itachi ja schon um den Finger gewickelt.“

Diese Worte kosteten ihn einen finsteren Blick des Angesprochenen, der dafür aber nur kurz seine Arbeit unterbrach. Noch einmal seufzte ich und schloss dann meine Augen.

Nach wenigen Minuten murmelte ich: „Wie lange wird es dauern bis ich wieder fit bin?“

Mein Meister wandte sich nun meinen Armen zu, wickelte die Bandagen ab und antwortete: „Schwer einzuschätzen, am kürzesten eine Woche, längstens einen Monat.“

„Einen MONAT?!“, wollte ich mich schon wieder aufrichten und wurde wiederum von ihm runter gedrückt.

„Wenn du natürlich weiterhin so rumalberst, könnte es noch länger dauern“, wies er mich zurecht.

Kisame versuchte mich zu beschwichtigen: „Du kannst in der Zeit natürlich wie gesagt deine Bücher studieren.“

„Aber die Mission?“, wollte ich wiederum widersprechen.

„Darum können wir uns auch alleine kümmern. Du würdest ohnehin nur Ruhe brauchen“, erklärte Itachi weiter.

Angsterfüllt sah ich sie abwechselnd an. Wenn sie irgendwohin gehen würden und ich hier alleine wäre, wer würde mich dann beschützen, wenn beispielsweise Orochimaru mich aufsuchen würde oder Sasuke oder die Konoha-Ninjas? In dieser Position war ich, wie sie schon sagten, nicht in der Lage mich zu wehren. Hektisch keuchend blieb ich an Itachis Augen hängen. Diese hatten mittlerweile sogar wieder das Sharingan angenommen, was mir nunmehr erst auffiel. Und ich fragte mich, ob es schon die ganze Zeit schon in seinem Blick gewesen war.

„3 Tage. Danach müssen wir weiter. Solltest du bis dahin nicht ausreichend fit sein, werden wir eine Runde ohne dich drehen“, meinte der Uchiha und stand daraufhin auf um aus dem Raum zu gehen.

„Das schaffe ich niemals in drei Tagen. Du sagtest doch, dass es eine Woche mindestens dauern wird!“

„Das ist mir gleichgültig.“

Daraufhin war er aus dem Raum verschwunden und lies mich mit Kisame alleine. Dieses Mal entrann meiner Kehle ein entnervtes Seufzen und ich sah in die entgegengesetzte Richtung von ihm, wo Fenster waren. Die linke Hand hatte ich immer noch auf meiner Stirn abgelegt. Der Fischmensch saß im Schneidersitz und hatte sein Schwert neben sich gelegt. Seine Augen waren mittlerweile auch geschlossen und ich ging davon aus, dass er schlief. Da mein Meister nicht mehr da war, wollte ich mich nun endlich einmal aufrichten.

„Das solltest du lieber sein lassen“, stoppten seine Worte mich.

„Man, Kisame. Hast du mich erschreckt! Musstest du so tun, als würdest du schlafen?!“

„Ich hab geschlafen, du einfältiges Frauenzimmer. Nur habe ich einen sehr leichten Schlaf. Du solltest auch lieber versuchen zu schlafen, dass deine Genesung schneller voran schreitet.“

„Leider kann ich es mir nicht leisten zu schlafen und nichts zu tun. Es ist schon schlimm genug, dass meine Muskeln immer mehr abnehmen, während ich hier nur rumliegen kann.“

Verächtlich schüttelte der Mann den Kopf und brummte: „Es ist schlimm genug, dass sich Itachi so um dich kümmert, obwohl du ihm ganz schön zugesetzt hast, mit dem was du gesagt hast. Eigentlich hätten wir dich irgendwo liegen lassen sollen und verrecken lassen.“

„Was ist denn falsch daran, nur weil ich nicht will, dass er stirbt. Auf eine Art und Weise kann ich ihn verstehen, aber andererseits…“

Kisame schien es nicht zu interessieren, welche Meinung ich vertrat, deshalb unterbrach er mich gereizt: „Hör zu, Püppchen. Lass die Finger von Sachen, die dich nichts angehen. Ich verstehe ja selbst nicht warum Itachi das mit sich machen lässt. Er hätte dich umbringen sollen, als er die Möglichkeit dazu hatte. Du hättest es verdient. Anstatt dessen dankst du es ihm, indem du auch noch sein Ziel infrage stellst und ihn davon abhalten willst? Du bist ein undankbares Dreckstück mehr aber auch nicht.“

„Das reicht Kisame!“, wurde nunmehr er von Itachi unterbrochen. Mich interessierte nicht, welche Blicke sie sich nun gegenseitig zuwarfen, deshalb lohnte es sich auch nicht für mich meinen Kopf zu drehen. Ich vernahm nur Schritte die fort gingen und wusste dass es nunmehr Itachi war, der sich neben mich setzte.

„Wolltest du dich etwa schon wieder bewegen, Fakara“, er zog mir den Mantel aus um darauf hin auch mein Kleid auszuziehen, damit er sich nunmehr meine Verletzungen am Oberkörper anzusehen. „Es sind nur ein paar Kratzer, aber ansonsten in Ordnung.“

Mein Körper begann wohlwollend zu kribbeln und Gänsehaut breitete sich überall auf, als ich seinen warmen Atem auf meinem Bauch spürte und er mich dort küsste.

„Was tust du…“, drehte ich mich zu ihm, wurde aber unterbrochen als er mit seinem Gesicht zu mir hoch wanderte und mich auf den Hals küsste. Meine Wangen erröteten und ich schloss die Augen. Seine Hand wanderte an meinem Oberkörper entlang und wollte mich noch mehr Kleidungsstücken entledigen, als ich scharf die Luft einsog, während er an meine Beine kam.

„Das scheint wohl wirklich die schlimmste Verbrennung zu sein“, war er vorsichtiger als vorher.

Mit meiner gesunden linken Hand stoppte ich seine Bewegung, als ich bemerkte, dass er auch nur seine linke Hand benutzte, also nahm ich seine rechte Hand, welche verbunden war: „Was hast du getan?!“

Er blockte meine Hand ab und brummte: „Ich habe das getan was nötig war, damit du begreifst, dass nicht nur dir schlimme Dinge wiederfahren und das es an dir liegt, was du aus deinem Schicksal machst, Fakara. Du kannst auch Jutsus ohne deine rechte Hand anwenden!“

„Du Dummkopf! Das kann ich nicht! Ich besitze nicht das Sharingan so wie du, was mir die übermächtige Kraft verleiht alles ohne Handzeichen zu machen und jeden in ein Genjutsu zu stecken ohne das dieser es merkt nur weil er mir in die Augen sieht!“

„Das Sharingan ist nicht nur eine super tolle Waffe, du Närrin! Mit jedem Mal, wenn ich das Mangekyo-Sharingan einsetze wird mein Augenlicht schwächer. Wenn das so weiter geht bin ich bald schon blind! Deshalb muss Sasuke meine Augen bekommen, bevor es soweit ist!“

Verblüfft zuckte ich vor Schreck zusammen. Er nahm meine rechte Hand mit seiner rechten und kniff für den Hauch einer Sekunde genauso schmerzerfüllt wie ich ein Auge zu, danach konnten wir uns wieder normal in die Augen sehen und er fuhr ruhiger fort: „Ich hatte eigentlich gehofft, dass du mir diese Verbrennung zufügen könntest, nachdem ich dich so zugerichtet habe, aber du bist zu lange außer Gefecht gesetzt. Damit wollte ich dir beweisen, dass man auch anders kann.“

„Du… wirst erblinden?“, stotterte ich traurig und umkreiste mit der linken Hand seine Augenränder.

„Noch sehe ich dich klar und deutlich vor mir, Fakara. Und ich möchte diesen Anblick behalten solange es geht. Ich hoffe Sasuke wird dich genauso ansehen können wie ich, wenn ich nicht mehr…“

„Hör auf!“, hämmerte ich gegen seine Brust und augenblicklich wurden wieder meine Augen mit Tränen gefüllt. „Hör auf! Zumindest solange wie es noch nicht soweit ist, Itachi. Ich will es solange genießen können, wie es geht…“

Sein Lächeln beruhigte mich wieder und seine Lippen legten sich auf meine. Er zog mich weiter aus. Er wollte sich zumindest das holen, was ihm seiner Meinung nach zustand, meinen Körper, obwohl er schon so geschunden war. Doch dass er seinen auch geschändet hatte, zeigte mir, dass ich ihm doch etwas bedeutete.

„Bist du in Ordnung?“, fragte er, als er auf mir liegen blieb und mich vorsichtig wieder anzog, danach sich selbst.

Ich nickte vorsichtig und er gab mir einen Kuss auf die Wange. „Würdest du…“

„Würde ich?“, hakte er nach, als ich stockte.

„Ich meine… würde es dir etwas ausmachen, mich noch einmal auf den Mund zu küssen? Ich darf mich ja nicht bewegen“, röte verzierte meine Wangen und ich konnte ihn derweil nicht ansehen. Er nahm mich am Kinn und flüsterte: „Das hättest du auch normal fragen können und ich hätte es trotzdem nicht gemacht.“ Es war nur ein lächerlicher Kuss auf die Stirn. Wieder stupste ich ihn mit meiner gesunden Hand an, drückte ich daraufhin zu mir herunter, bereute dies aber sogleich, weil ich schmerzerfüllt aufstöhnte. Dabei hatte sich meine Hand in seinen Rücken gekrallt, was wiederum Itachi scharf die Luft einsaugen ließ.

„E.. Es tut mir Leid! Das wollte ich nicht“, entfernte ich meine Hand, vergrub mein Gesicht unter dieser und war schon wieder kurz vorm Weinen.

„Du Heulsuse, wegen solcher Kratzer spring ich doch nicht gleich an die Decke“, er legte meine Hand zur Seite und küsste mich nun, wie erhofft auf den Mund. Mein Herz machte einen Freudensprung und ich genoss die Zuneigung voll und ganz.

Daraufhin stand er auf und setzte sich neben mich: „Und jetzt, du kleiner Dummkopf, machst du mit deinem Training weiter.“

„Wenn du die Güte besitzen könntest, mir eines der Bücher zu geben, liebend gerne.“

Er reichte mir eines und ich las es mit einer Hand über meinem Kopf. Es war echt kompliziert, was in den Büchern stand. Das Problem war, dass ich noch nicht einmal die Möglichkeit hatte etwas davon auszuprobieren, sonst wäre es mir bestimmt leichter gefallen es zu verstehen. Entnervt legte ich es also nach ein paar Stunden wieder neben mich.

„Und hast du irgendetwas nicht verstanden was darin stand?“

„Ich hab alles nicht verstanden, was da drin steht“, seufzte ich frustriert.

Sein Lachen erhellte den Raum: „Das ist mal wieder typisch.“

„Wenn ich es ausprobieren könnte, würde es mir bestimmt um einiges leichter fallen“, blaffte ich ihn gereizt an, ohne dass er überhaupt etwas dafür konnte.

Dennoch reagierte er gelassen, denn er war es ja nicht anders von mir gewohnt, dass ich so reagierte: „Erst kommt die Arbeit dann das Vergnügen, mein Schatz.“

Zu meinem Erstaunen half er mir nun mich aufzusetzen. Da ich zu schwach war alleine sitzen zu können, lehnte ich mich mit seinem Rücken an seinen Oberkörper, sodass er hinter mir saß.

„So dann schauen wir mal“, blätterte er das Buch auf meinem Schoß auf und sah sich die Fingerzeichen an. Da er alle Fingerzeichen beherrschte, machte er mir sie langsam vor, sodass ich eine bessere Ansicht hatte, wie sie funktionierten.

Erst langsam, dann schnell und wieder langsam. Derweil konzentrierte ich das Chakra, wie in dem Buch stand in meiner Handfläche und so gelang es mir einen Tropfen kleinen Windstoß zu produzieren.

„Oh man.. das ist doch ein Scherz oder“, fluchte ich und lies den Kopf hängen.

„Gleich nochmal!“, motivierte mein Hintermann mich.

„Kann ich nicht direkt die Kristalljutsus lernen? Dann hab ich mir 2/3 der Arbeit gespart“, fragte ich niedergeschlagen.

„Nein, du musst erst mal Erde und Luft beherrschen um überhaupt Kristall produzieren zu können, Kleines. Wenn das so einfach wäre, dann könnte es ja jeder“, lachte Itachi und strich mir durch mein Haar.

Also wiederholte ich mehrmals die Fingerzeichen, bis mir ein halbwegs guter Wind gelang. „Als nächstes sollst du wohl Wind um dein Kunai spannen um es schärfer zu machen.“

„Scharfer Wind? Wollen die mich eigentlich veräppeln? Oh mann…“, ich holte ein Kunai aus Itachis Tasche, da meine zu weit entfernt lag. Dafür musste man keine Handzeichen machen, wie es schien. Nur sein Chakra konzentrieren. Aus irgendeinem Grund war ich mir sicher, dass ich es auf keinen Fall hinbekommen würde oder es bestimmt voll nach hinten losgehen würde.

„Natürlich solltest du dein Chakra von deiner Hand an das Kunai weitergeben. Wer lesen kann ist klar im Vorteil“, meckerte mein Meister.

So verging noch eine ganze Weile, in der ich Fingerzeichen machte und immer größere erfolge mit dem Wind-Element erzielte. Erst wenn ich diese gut beherrschen würde, würde ich mich an das der Erde herantrauen.

Wind und Erde

Kapitel 19

Wind und Erde
 

Irgendwann meine Kräfte so aufgebraucht, dass ich während ich ein Fingerzeichen machte einfach in Itachis Armen einschlief. Als ich wieder aufwachte, hatte er mir zusätzlich noch seinen Mantel übergelegt und war ebenfalls im Sitzen eingeschlafen.

„Sensei?“, flüsterte ich vorsichtig und drehte mich langsam etwas zu ihm. Er machte langsam die Augen auf, schloss sie danach aber sogleich wieder. Vorsichtig gab ich ihm einen Kuss auf den Mund. Langsam half er mir mich ins Bett zu legen und legte sich direkt neben mich während er die Arme um mich schlang. Dann schliefen wir wieder ein.

Beim nächsten Mal des Erwachens war er verschwunden sowie auch Kisame, der wohl überhaupt nicht mehr aufgekreuzt war, seitdem er mich so angeschnauzt hatte. Ich richtete mich vorsichtig auf und musterte meine Arme. Meine rechte Hand konnte ich zwar bewegen, dennoch schmerzte sie etwas. So begutachtete ich meine Arme und daraufhin meine Beine, welche zwar von Brandnarben übersät waren, aber gut zu verheilt zu sein schienen. Ich richtete mich auf, machte ein paar Dehnübungen und versuchte mich ein einfaches Salto erst vorwärts danach rückwärts. Meine Beine hatten zwar noch etwas Schwierigkeiten mein Gewicht zu federn, aber es klappte immer noch. Also konnte ich mich weiterhin mit den Jutsus beschäftigen, welche ich mir schon vor dem Schönheitsschlaf so mühevoll versucht hatte einzutrichtern. So zog ich mir meinen Mantel über und ging hinaus an die frische Luft. Ein freies Feld oder ähnliches käme mir nun sehr gelegen.

„Wo willst du hin?“, fing Kisame mich unten an dem Hauseingang ab.

„Trainieren, was denn sonst? Ich habe viel aufzuholen von der Zeit, in der ich bettlegerisch war.“

„Du hast nur zwei Tage im Bett gelegen und willst jetzt schon wieder anfangen? Obwohl Itachi prophezeit hat, dass es mindestens eine Woche dauert?“, wunderte er sich.

„Keine Ahnung. Vielleicht war die Medizin einfach viel zu gut. Wenn du ein Problem damit hast, kannst du ja als mein Bodyguard mitgehen“, streckte ich im gewitzt die Zunge raus und ging weiter und wusste, dass er keine andere Wahl hatte als mir zu folgen.

„Du hast wohl schon fleißig Fingerzeichen geübt, oder?“

Ironisch hustend erwiderte ich: „Naja bevor ich geschlafen habe, ja. Aber das hat nicht wirklich gut geklappt. Ich denke es wird noch mindestens zwei Wochen dauern, bis ich erst einmal das Windelement beherrsche. Dann habe ich noch das Erdversteck vor mir und daraufhin kann ich mich an Kristall heranwagen.“

„Dann gib mal Gas“, meinte er motivierend, was überhaupt nicht motivierend klang, es aber wohl sein sollte.

So rannte ich auf das freie Feld machte die Handzeichen und säbelte alle Grashalme nieder. Daraufhin holte ich ein Kunai aus meiner Hüfttasche und konzentrierte mein Chakra auf meine Hand um es auf die Waffe zu übertragen. Als ich eine gute Konzentration des Chakras erreicht hatte und quasi schon einen Luftzug spüren konnte schmiss ich das Kunai auf einen entfernten Baum, welcher daraufhin durchbohrt war. Jedoch stand er noch und es war nur ein Loch darin. Im nächsten Baum blieb das Kunai stecken.

„Wow, ich bin beeindruckt und das innerhalb eines Tages?“, klatschte Kisame in die Hände.

„Ach, das war doch gar nichts“, rieb ich mir geschmeichelt den Hinterkopf.

„Aber auf deine Deckung musst du immer noch achten“, hörte ich Itachi hinter mir sagen, der mir auf die Schulter klopfte.

So schnellte ich zur Seite und machte ein Jutsu, dass ich bisher nur aus dem Buch gelesen hatte und noch nicht ausprobiert hatte. Es bedeutete einen riesigen Tornado zu erschaffen um dadurch alles fortzufegen. Aufgrund seines Sharingans hatte Itachi sofort bemerkt was ich vor hatte und konnte ausweichen bzw. kontern. Das hinderte mich nicht daran direkt zu einem nächsten Angriff anzusetzen. Wiederum konnte Itachi ausweichen.

„Man!! Dann schalte endlich dein blödes Sharingan ab! Dann hätte ich dich schon gekriegt!“, beschwerte ich mich.

„Nicht beschweren, weitermachen. Wenn du dich mehr anstrengen würdest, könntest du mich zumindest berühren.“

Wenn ich Nin-, Gen- und Thai-Jutsu kombiniere, könnte ich es wirklich schaffen. Meines Gegners Augen verengten sich zu schlitzen. Ich faltete meine Hände um ihn zu attackieren und während er damit beschäftigt war die Attacke abzuwehren, erschuf ich ein starkes Gen-Jutsu um daraufhin, während er darin gefangen war ihn frontal zu attackieren. Wenn das nicht klappte, hatte ich schlechte Karten. Also gab ich einfach mein Bestes und tat was ich konnte. Natürlich war er wiederum in der Lage es abzuwehren, zwar nicht von Anfang an, aber mein Gen-Jutsu hatte er sofort aufgelöst und meinen Angriff geblockt. So schlug ich und trat ich und zog derweil ein Kunai.

„Du solltest nicht versuchen Thai-Jutsu zu benutzen. Du bist momentan körperlich sehr schwach, Fakara. Es wäre besser, wenn du erst mal wieder etwas anderes machen würdest.“

„Kannst du haben!“, lies ich wieder das Wind um mein Kunai kreisen und attackierte ihn mit ganzem Körpereinsatz.

„Was habe ich gerade gesagt, meine Liebe? Dein Körper ist momentan zu schwach und deine Muskeln haben sich während deiner Ausruhzeit stark zurückentwickelt“, er packte meinen Arm, in dem ich das Kunai hielt und schleuderte mich von sich weg. Das Kunai entglitt meiner Hand und ich fing mich auf, bevor ich unsanft auf dem Boden gelandet wäre. Schnell befand er sich wieder hinter mir und meinte: „Lass gut sein, Fakara. Bevor wir weiter machen, solltest du erst deine Muskeln wieder aufbauen, ansonsten macht es keinen Sinn.“

Ich machte schnell Fingerzeichen, doch Itachi hatte meine Hände sehr schnell festgehalten, zu spät, ich hatte sie schon vollendet und der Wind zerschnitt seinen Mantel.

„Da war ich wohl auch unaufmerksam gewesen“, schloss er meine Arme um mich und gab mir einen Kuss.

„Was ist los?“, fragte ich verwirrt und schloss auch meine Arme um ihn.

„Ich bin froh dass es dir wieder gut geht“, lächelte er und streichelte mir über die Wange, gab mir einen weiteren Kuss.

„Hab ich dich schlimm verletzt?“

Er lachte: „Nein, ich würde mir auch Gedanken machen, wenn es mich nur gejuckt hätte.“

Seufzend legte ich meinen Kopf an seine Brust: „Wie lange es wohl noch dauern wird, bis ich dir auch nur ansatzweise das Wasser reichen kann.“

Mit seinem Zeigefinger tippte er mir gegen die Stirn, lächelte aber sagte dazu nichts mehr.

„Hey ihr beiden Turteltäubchen! Wo bleibt die Action? Ich wollte jetzt ein bisschen was sehen“, bemerkte Kisame und kam näher auf uns zu.

„Und der Grund weshalb du sie einfach gehen lassen hast, war welcher?“, sah Itachi ihn böse an.

„Sie ist einfach fortgelaufen, was kann ich denn dafür? Außerdem ist sie doch relativ fit“, bemerkte Kisame abwehrend.

„Schon gut, ich weiß ja wie sie tickt. Du kleiner Strolch“, wuschelte er mir durch die Haare. Ich nahm seine Hand um ihn dabei zu stoppen, er drehte sie um, sodass ich mich unweigerlich mit drehte und legte dann wiederum seine Arme um mich. Kisame sah auf unsere beiden rechten Hände und seine Augen verengten sich, aber er wagte es sich nicht ein Kommentar hierzu abzugeben. Nun war er es, der mit seiner rechten Hand nach meiner griff. Obwohl es kurz schmerzte, verzog ich meine Miene nicht sondern blieb eisern.

„Dann lasst uns weiter gehen“, gab er mir einen Kuss auf den Kopf und stupste mich leicht an.

Bereitwillig ging ich zur Seite und wir schlenderten nebeneinander her, sodass ich in der Mitte war. Mit einem fragenden Blick erkundigte sich Itachi nach meinem Wohlbefinden. Da ich ihm lächelnd zunickte, nickte er mir ebenso entgegen. Es freute mich, dass er mir so viel Vertrauen entgegen brachte. Mich wunderte es mittlerweile, dass wir nur von Dorf zu Dorf schlenderten und eigentlich nichts zu tun hatten, auch wenn es angeblich unsere Mission war die Jinchu-Kräfte zu finden und mitzunehmen. In diesem Moment tauchte ein weiteres Mitglied von Akatsuki auf. Es war wiederum Madara, der uns den Weg versperrte. So blieb ich als Erste stehen und meine beiden Gefährten traten vor mich.

„Madara. Was willst du?“, erkundigte sich Itachi direkt.

Der Mann sah uns abwechselnd einer nach dem anderen an: „Fakara hat sich wohl wieder erholt. Du hast dich wohl auch verletzt, Itachi?“

„Das ist nur ein Kratzer“, versteckte er seine Hand in seinem Mantel.

Auch Kisame sah wieder mit einem merkwürdigen Blick zu unserem Kameraden herüber.

„Habt ihr etwas neues herausfinden können?“, fragte er sodann.

Wir schüttelten alle gemeinsam die Köpfe.

„Also gut, dann kommt mit, wir müssen mit der Versieglung fortfahren. Dann habe ich ohnehin vor gehabt eine Konferenz einzuberufen“, drehte er sich wiederum um und wir folgten ihm auf gleichem Fuße.

Was konnte schon so wichtig sein, dass er uns persönlich abholen musste?! Das machte mir etwas Angst, weshalb ich auch unumgänglich hilfesuchend zu Itachi sah. Dieser kam zu mir und nahm meine Hand um mich zu beschwichtigen: „Ist alles in Ordnung?“

„Es geht schon. Ich fühle mich etwas geschwächt“, lächelte ich mit zusammen gekniffenen Augen.

„Sind es deine Beine? Soll ich dich lieber tragen?“, bot Kisame an.

„So wie früher also? Nein, so schlimm ist es auch nicht. Es ist nur ein komisches Gefühl“, meinte ich mit einer abwinkenden Geste.

„Komm, ich mach dir noch etwas von der Salbe drauf“, meinte Itachi und blieb stehen.

Seine mich aufhaltende Hand wies ich leicht ab und meinte: „Gerade habe ich doch gesagt, dass es nicht so schlimm ist.“

Er sah mich mit zusammengekniffenen Augen an: „Zwing mich nicht dazu, dich zwingen zu müssen.“

Seufzend erwiderte ich: „Wir wissen ja nun wozu es führt, wenn wir beide gegeneinander kämpfen.“

„Genau deswegen rate ich dir in Zukunft auch, auf mich zu hören“, nahm er meine Hand so, dass er mich mit einer Handumdrehung dazu brachte, dass ich auf dem Boden lag. Da er mich mit seinem anderen Arm aufgefangen hatte, trug ich keinerlei Verletzungen hervor, sondern landete leicht wie eine Feder. Kisame und Madara waren ebenfalls stehen geblieben und sahen uns ungeduldig zu. Dennoch nahm sich Itachi alle Zeit der Welt und lies sich von niemandem beirren.

Aus Schmerz sog ich scharf die Luft ein, als er die Salbe auftrug. Auch wenn er ein verächtliches Schnauben zu hören ließ, sah er mich nicht an, sondern kümmerte sich nur darum meine Wunden zu versorgen. „Wenn du dich mir gegenüber nicht so verhalten hättest, dann wäre das alles nie passiert.“

„Wieso hast du deine Hand überhaupt verbrannt, du wärst mir nichts schuldig gewesen“, sah ich ihn nunmehr auch nicht mehr an.

„Es war ganz allein meine Entscheidung. Es geht dich nichts an.“

„Natürlich geht es mich etwas an. Immerhin hast du es wegen mir getan und ich...“

„Als ob ich so etwas nur wegen einem Weib wie dir machen würde.“

Böse knurrend packte ich Itachi am Schlafittchen und fauchte ihn wütend an: „Das soll genau was heißen ‚einem Weib wie mir‘?“

„Das was es heißt eben und jetzt lass mich los“, damit fing er mich in ein Gen-Jutsu ein. Es wäre ihm nie eingefallen mich so im Beisein von Madara anzufallen im Sinne von er packte mich an den Haaren und drückte mich an sich, wobei er mich lange leidenschaftlich küsste.

„Also tust es nicht nur um deine Opfer zu quälen?“

„Nein, ich will einfach nur, dass du mal deine Klappe hältst!“, brummte er und wollte gerade weiter machen.

„Kai!“, machte ich mein Handzeichen und löste somit das Handzeichen auf. In Wirklichkeit hatte sich Itachi nicht von der Stelle bewegt, also hatte das Gen-Jutsu nur für mich diese Wirkung der Beschwichtigung. Er selbst hatte mir dadurch selbst nicht näher kommen dürfen.

Gerade überlegte ich, ob ich auf ihn zukommen sollte und versuchen sollte, ob er mich so küssen wollte. Doch da stand er wieder auf und hielt mir eine helfende Hand zum Aufstehen hin. Etwas zögerlich nahm ich sie an.

„Wie weit bist du mit deinen Jutsus gekommen, Fakara?“, erkundigte sich Madara derweil. Wir setzen unseren Weg fort und ich seufzte: „Nicht sehr weit. Immerhin lag ich sehr lange flach und davor… du wirst selbst wissen, was davor passiert ist.“

„Weiber halt“, bemerkte Kisame kopfschüttelnd.

„Was soll das denn heißen, Mister Fischmensch?!“

„Fischmensch?!“, knurrte er mich böse an und wollte schon auf mich losgehen.

„Hört auf“, befahl unser Anführer strikt und wir hatten gar keine andere Wahl als sofort zu gehorchen.

Itachi gab mir vorsichtig einen Klaps auf den Hinterkopf und nörgelte: „Reiß dich mal zusammen und benimm dich so wie es sich gegenüber einem Vorgesetzten gehört.“

Eingeschnappt sah ich demonstrativ in die andere Richtung und schmollte: „Ich wüsste nicht seit wann der da ein Vorgesetzter von mir sein sollte.“

„Dummkopf! Jeder der hier stärker ist als du ist dein Vorgesetzter. Und da hier alle eindeutig wesentlich stärker sind als du, hast du schlechte Karten“, erläuterte der Sharingan-Erbe.

Dazu sagte ich nichts, weil er mich mit jedem weiteren Wort mehr reizte. Ich ließ seine Hand los, ballte meine Hände zu Fäusten und ging voraus, an Madara vorbei. Dieser hielt mich auf indem er mich am Handgelenk hielt: „Wohin so eilig?“

„Lass mich grade mal in Ruhe“, schlug ich seine Hand weg und ging einfach weiter ohne ihm auch nur einen weiteren Blick zu zollen.

Da sie in einem normalen mäßigen Schritttempo weitergegangen waren, kam ich viel früher an, als sie und setzte mich auf einen Fels um zu meditieren. Ich war wütend. Wütend auf Kisame. Wütend auf Itachi. Wütend auf Madara. Und allem voran war ich wütend auf mich selbst. Dies war auch der Grund weshalb ich Handzeichen machte und ein Windjutsu anwendete, was ich noch nicht ausprobiert hatte…

„Na, na, na“, wurden meine Hände festgehalten und dabei insbesondere meine rechte Hand genauer begutachtet.

„Konan? … Pain?“, sah ich die beiden Personen genauer an, die aufgetaucht waren. Erstgenannte war es, die mich berührt hatte. Sie war es auch gewesen, gegen die ich damals bei meiner Aufnahme hatte kämpfen müssen. Zweitgenannter war der Mann mit roten Haaren, gepiercter Nase und dem Rinnegan in seinen Augen. Dies war eine besondere Fähigkeit – ein Kekkeigenkai wie das Sharingan.

„Bist du etwa alleine gekommen?“, fragte der Rothaarige und sah sich um.

Ich schüttelte seufzend den Kopf und stand auf: „Nein, Madara hat uns begleitet. Ich bin nur voraus gelaufen, weil ich meine Ruhe wollte.“

„Es kann echt nervig sein nur mit Männern unterwegs zu sein, was?“, stupste Konan mich feindselig an.

Genervt rollte ich die Augen, entgegnete aber nichts hierzu.

„Woher hast du das Stirnband?“, tippte Pain darauf. Mir wurde langsam klar, was Itachi gemeint hatte. Ich war das schwächste Glied in ihren Reihen und deshalb behandelten sie mich wie ein kleines Kind.

„So gesehen ist es nur Müll.“

„Wie bitte?!“, erstaunt riefen sie beide dies im Chor aus.

„Jemand hat es mir zu Füßen geschmissen. Seitdem ist es in meinem Besitz.“

„Also ist das Gerücht, dass du auch mit Sasuke Uchiha Kontakt hattest wahr?“, fragte Konan mit schief gelegtem Kopf. Da ich nicht antwortete, war es also für die Beiden Antwort genug. Trotz das wir einander den Rücken zugekehrt hatten, war er immer noch Thema Nummer Eins. Das nervte. Dennoch würde ich das Stirnband nicht abnehmen, weil es mich mittlerweile zu sehr mit Akatsuki verband und das war mir mehr wert.

In weiter Ferne waren nun auch meine Teamkameraden und Madara zu sehen.

„Also kann es ja endlich losgehen“, verkündete Pain und ließ seine Handknöchel knacken.

Krisenintervention

Kapitel 20

Krisenintervention
 

Bevor die Anderen da waren, wollte ich noch eine letzte Frage an sie richten: „Wisst ihr warum wir zusammen berufen wurden?“

Sie schüttelten die Köpfe und Pain entgegnete: „Ich denke, es wird um die Ninjas, die uns in letzter Zeit schon öfters in die Quere gekommen sind.“

Grummelnd knirschte ich noch zusätzlich mit den Zähnen: „Konohagakure oder?“

„Nicht nur dieses Dorf ist unser Feind, Kindchen. Wie ich hörte, hattet ihr schon eine Begegnung mit Orochimaru“, bemerkte Konan.

Verärgert über meine Betitelung sah ich zur Seite, in die Richtung aus der die Anderen kamen. Es stimmte, dass ich mich nicht für immer hinter Itachi verstecken konnte. Es musste nun sein, dass ich alleine zu Recht kam und stärker werden würde um Anerkennung zu bekommen.

„Später kannst du ja mal zeigen, was du innerhalb der letzten paar Monate neues gelernt hast, Fakara-chan“, meinte Konan lächelnd.

„Hör auf! Ihr redet so mit mir, als wäre ich nicht so wie ihr ein vollwertiges Mitglied von Akatsuki. Als wäre ich nur ein Anhängsel und ein kleines Kind“, meckerte ich und ließ eine scharfe Windschneide an ihm vorbei ziehen, die aufgrund der Handzeichen, welche ich vorhin gemacht hatte, immer noch in der Luft gehangen hatte.

„Erstaunlich, dass du dein Chakra so lange konzentriert halten konntest. Normalerweise hätte es schon längst einfach verflogen sein müssen“, erkannte Pain meine Leistung wenn nur gering, aber er tat es, an.

„Weißt du eigentlich, was dir alles hätte passieren könne“, tippte Itachi mir mit seinem Zeigefinger an meine Stirn.

Verärgert schlug ich seine Hand weg: „Glaube ja nicht, dass ich den Streit einfach beiseite fegen würde und dir verzeihen könnte.“

„Eure beiden Hände?“, sprach Pain es nun endlich aus, was sie vorhin nur bei mir bemerkt hatten.

Keiner von uns beiden gab ihm hierauf eine Antwort und wir gingen sodann, auf Madaras Aufforderung in die Höhle.

„Du bist eine nervige Zicke“, bemerkte Itachi.

„Musst du jetzt darauf herumreiten?“, meckerte ich ihn an.

Böse sah er mich an: „Natürlich muss ich das. Nicht jeder akzeptiert dich in unseren Kreisen, aus gutem Grund. Also hör mir gut zu. Entweder du bleibst bei mir und genießt meinen Schutz oder du handelst auf eigene Faust und gehst drauf.“

„Ich werde nicht drauf gehen. Ich werde einfach stärker werden und mir damit meinen Respekt einhandeln, den ich auch verdiene“, ballte ich meine Hände zu Fäusten.

Obwohl er mir mit dem Packen meines Handgelenkes wohl bedeuten wollte, stehen zu bleiben gingen wir weiter: „Ich warne dich. Tu nichts Unüberlegtes.“

„Den Gefallen zu sterben, werde ich dir noch nicht tun, Schätzchen“, grummelte ich verstimmt.

„Du setzt auf die falschen Karten, mein Schatz. Ich habe dir bereits schon einmal gesagt, dass du deine Wut lieber für dein Training verwenden solltest.“

„Zur Abwechslung solltest du mal auf deinen Sensei hören“, bekräftigte Kisame ihn.

Auch wenn ich in diesem Moment schon zu einer Gegenargumentation ansetzen wollte, unterbrach auch Konan mich: „Mach dir keinen Kopf. Du bist zwar auch noch nicht so stark wie wir, allerdings bist du auch viel jünger.“

„Viele von uns waren in ihrem Alter schon viel stärker“, entkräftete Pain direkt die Worte der Frau.

„Viele?! Alle waren stärker“, lachte ein Mann, der drinnen auf uns gewartet hatte. Sein blondes Haar war zu einem Zopf hochgesteckt und eine breite Strähne fiel über sein linkes Auge. Sein anderes Auge hatte ein durchdringendes eisblau.

Ein weiterer junger Mann mit ebenfalls roten Haaren dessen Name Sasori war und durch sein Puppenspiel berühmt war, protestierte: „Deidara. Sie wollen ihr doch nur Mut zuflüstern, musst du das wieder kaputt machen?!“

Sehr wütend hatte ich die ganze Zeit still zugehört, wollte endlich wieder etwas sagen, jedoch hielt dir mir Itachi seinen Zeigefinger auf meine Lippen und lächelte mich aus welchen Gründen auch immer sehr freundlich an. Jedes Mitglied stellte sich wiederum auf eine Fingerkuppe, wie es schon beim ersten Mal gewesen war. Itachi bedeutete mir mit ihm auf eine zusammen zu springen, was ich sodann auch gehorsam tat. Da der Platz sehr begrenzt war, hatte er einen Arm um mich geschlungen und drückte mich an sich.

„Der Grund, weshalb ihr euch hier alle höchstpersönlich einfinden solltet, ist folgender. Wie viele von euch bemerkt haben, sind einige Ninjas hinter uns her und haben es speziell auch auf bestimmte Mitglieder von uns abgesehen. Bis wir herausgefunden haben weshalb das so ist und speziell welche Mitglieder hier betroffen sind, müssen wir zusammen arbeiten“, begann Madara seine Rede.

„Orochimaru ist, aus welchem Grund auch immer, hinter Fakara her“, bemerkte Kisame.

„Konohagakure ist hinter Itachi und Fakara her“, bemerkte Deidara.

„Ich wusste doch, dass dieses Mädchen nur Probleme bringen wird“, seufzte Sasori enttäuscht.

Itachi räusperte sich: „Ihr vergesst wohl, dass wir alle von unseren Heimatdörfern gesucht werden. Fast jeder möchte uns ausschalten, allem voran weil wir abtrünnige Ninjas sind.“

„Da fällt mir ein, ist nicht auch dein kleiner Bruder Sasuke hinter dir her, Itachi?!“, brummte Zetsu, ein Mann auf dessen Kopf etwas graues saß, dass an den Kopf einer fleischfressenden Pflanze erinnerte. Sein Gesicht war in schwarz und weiß geteilt.

„Sasuke soll momentan ja bei Orochimaru sein. Was uns wieder zu Fakara bringen würde“, argumentieret Hidan, ein Mann mit grauem Haar und einer dreiklingen Sense mit roten Klingen.

„Wollt ihr damit sagen, dass ihr mittlerweile auch Zweifel an mir hegt?“

„Wenn wir das tun würden, hätten wir dich schon längst ausgeschaltet“, meinte Madara kühl und sah allein mich forschend an.

„Mir ist egal, welche Ninjas hinter mir her sind oder gar wer etwas von mir abverlangt. Ich hätte schon damals die Chance gehabt zu Orochimaru zu gehen. Aber ich habe es nicht getan, weil ich zu Akatsuki gehöre. Dafür werde ich auch noch stärker werden, das schwöre ich“, ballte ich wiederum meine Hände zu Fäusten und knurrte leise, sodass es nur Itachi hören könnte. Dieser verstärkte nur seinen Griff um meinen Körper und schüttelte langsam den Kopf.

„Gut. Ich gebe dir eine Woche. Solltest du bis dahin das Kristall-Jutsu nicht drauf haben, werde ich dich töten. Nein. Dann wird dich Itachi töten.“

Geschockt stieß ich die Luft aus und krallte eine Hand in den Stoff von Itachis Mantel. Mit seiner verletzten Hand ergriff er meine verletzte um unsere Verbundenheit zu demonstrieren. Keiner der anderen Beteiligten konnte diese Geste sehen, aber für uns bedeutete es mehr als tausend Worte.

„Ich bin Einverstanden, Madara. Eine Woche!“, verkündete ich siegessicher.

Allgemeines Geflüster breitete sich in diesem Raum aus und ich stoppte es mit einem lauten Schrei: „Hört auf! Ich weiß, dass ihr mich alle nur für ein lächerliches kleines Kind haltet und das ich ohnehin nur eine Last für jeden hier darstelle und wenn schon! Ich werde es schaffen auch eine Bereicherung für Akatsuki zu sein und dann könnt ihr tuscheln über wen ihr wollt, aber nicht mehr über mich!“

„Gut. Der Rest von euch beschafft Informationen über Orochimaru und die Konohaninjas und schaltet jeden aus, der euch zu nahe kommt. Wir können uns es nicht leisten, dass uns jetzt schon mehr als nötig auf die Schliche gekommen sind. Damit ist die Sitzung geschlossen.“

Jeder verzog sich in eine andere Richtung und auch Itachi sah zu, dass er zusammen mit mir ganz schnell das weite suchte.

„Warte! Was ist mit Kisame?!“, wollte ich ihn stoppen und von seiner Hand losreißen, welche mich fest umklammert hielt. Es war immer noch die verletzte Hand, die meine nunmehr gesunde Hand hielt.

„Der ist jetzt erst mal nicht wichtig. Wir müssen uns um dein Training kümmern. Eine Woche ist nicht viel Zeit, Fakara. Du musst jede einzelne Sekunde verbringen Handzeichen zu machen, neue Attacken zu lernen und dein Chakra zu kontrollieren.“

In einem Reisfeld blieben wir stehen und er lies mir keine Zeit zu verschnaufen und schubste mich: „Los, leg los!“

So machte ich die Fingerzeichen und übte den ganzen restlichen Tag Windjutsus. Wenn ich mir die Zeit einteilen wollte, musste ich die nächsten zwei Tage das Element Wind, die darauf folgenden Tage Erde und zum Schluss drei Tagelang Kristall trainieren. Denn das letzte war das wichtigste von allen.

„Streng dich an, ich habe keine Lust dich umzubringen!“, feuerte mein Meister mich an.

Ein Tornado, Wind, der sich wie eine zweite Klinge um meine Waffen legt, eine Rüstung, welche mir Schutz bietet aber auch gleich zurückschlagen kann.

„Das müsste schon reichen für Wind, lass mich mit Erde weiter machen, Itachi“, bettelte ich.

„Nein! Perfektioniere es!“, meckerte er mich böse an.

Seufzend ließ ich mich ins Gras fallen, während meine Brust sich hektisch hob und sank.

„Damit habe ich nicht gemeint, dass du nun Faulenzen sollst!“, packte er mich grob am Arm, um mich dazu animieren weiter zu machen.

Ich schlug seine Hand weg und stand wacklig auf den Beinen: „Gönn mir doch auch einmal eine Pause! Es bringt mir überhaupt nichts wenn ich mich überanstrenge!“

Es ließ ihn kalt, wie grob ich mit ihm umsprang, so packte er mich einfach wieder am Arm und raunte mir ins Ohr: „Beweg deinen Hintern, mach weiter die Jutsus und zwar besser! Es war noch nicht gut genug. Damit wirst du die Elemente nicht miteinander verbinden können. Du musst besser werden!“

„Nur eine kleine Pause, Itachi. Ich kann nicht mehr“, keuchte ich völlig außer Atem und sank wieder in die Knie.

„3 Minuten, länger werde ich dir nicht geben.“

Die würden mir schon voll und ganz genügen fürs Erste. So ließ ich mich wieder in das Gras fallen um einfach zu verschnaufen und gar nichts zu tun. Dies hatte ich in diesem Moment auch mehr als benötigt. Nunmehr war schon die Hälfte meiner Zeit um und ich konnte nur ein paar Erd-Jutsus. Das Windversteck hatte mir mehr gelegen. Zwar wollte ich frustriert aufgeben, wobei mein Meister mich immer wieder ermutigte und mich wohl bemerkt dazu zwang weiterzumachen. Mir blieben sodann nur n och zwei Tage das Kristallversteck zu erlernen. Mein Pech war es, dass es über dieses keinerlei Lektüre gab. Also musste ich mir selbst irgendetwas zusammen reimen. So stellte ich mir vor, dass ich mit meiner rechten Hand Wind und mit der linken Erde kontrollierte und indem ich sie zusammen führte, wenn ich Fingerzeichen machte, würde eventuell Kristall heraus entstehen.

„Es klappt nicht, Itachi!“, sank ich frustriert auf den Boden und schlug mit der Faust auf den matschigen Untergrund. Es regnete in Strömen und ich war schon bis auf die Knochen durchnässt. Mir kam der Gedanke, dass Kristall vielleicht aus anderen Elementen erschaffen wurde, als aus Erde und Wind. Verwirrt grub ich meine Finger in meine Haare und krallte mich an ihnen fest, dabei schrie ich verzweifelt gen Himmel. Es war eine harte Ohrfeige, die mich wieder zur Besinnung rief.

„Reiß dich zusammen! Wir haben keine Zeit dafür die Nerven zu verlieren! Mach die Jutsus. Stell dir nicht nur vor, dass da die Elemente wären, sondern vereinige auch die Fingerzeichen miteinander. Los jetzt!“, griff mich Itachi grob am Unterarm und zog mich so auf die Beine. Außer Kraft wollte ich gerade die entsprechenden Handbewegungen machen, jedoch zitterten meine Hände derart, dass es unmöglich war, sie auch nur ineinander zu legen. So nahm er meine Finger mit seinen kalten Händen und kreuzte sie. Hiernach sah er mich erwartungsvoll an. Seufzend ließ ich die Hände fallen: „Es wird nicht funktionieren, Itachi. Mein Chakralimit ist erreicht.“ Er legte mir eine Hand auf die Schulter, schloss die Augen. Mit der anderen Hand hob er Zeige- und Mittelfinger, winkelte die übrigen Finger an und ich spürte wie sein Chakra mich durchströmte, dabei auch neue Kraft in meine Gliedmaßen ging. Jedoch kribbelte es nun überall unangenehm warm.

„Akzeptier mein Chakra, Fakara.“

Es war nicht nur dieses seltsame Gefühl in mir, sondern bebte mein ganzer Körper und zitterte unkontrolliert.

„Hilf mir, Itachi“, flehte ich verzweifelt und ängstlich.

Seine Hand, welche gerade die Berührung beendet hatte, legte sich nun wieder auf mich und ich sank ausgelaugt in die Knie. Unweigerlich war er neben mir und machte mit ein Fingerzeichen vor: „So. Und dann versuchst du, indem du dich konzentrierst wieder Chakra zu sammeln.“

Ich tat es nach und schloss meine Augen, konzentrierte mich auf meine Handinnenflächen, welche zunehmend wärmer wurden, was an sich ein gutes Zeichen war.

„Au!“, schrie ich aus und löste schnell das Fingerzeichen.

„Was ist?“

„Meine Hände…“, begutachtete ich sie und meine gesunde Hand hatte nun einen zartrosa Ton, was bedeutete, dass ich mir wohl die oberste Hautschicht irgendwie abgebrannt haben musste. Die Bandage meiner rechten Hand war in einer Art und Weise etwas angekohlt. Da der Verband ohnehin sehr lädiert war, beschloss ich ihn kurzerhand zu wechseln. Enttäuscht schüttelte mein Meister den Kopf und setzte sich im Schneidersitz neben mich. er schloss die Augen und machte das Fingerzeichen, was er mir soeben gezeigt hatte, damit ich mein Chakra sammeln konnte. Stumm saßen wir so mehrere Augenblicke nebeneinander, was eigentlich nicht schlecht war, da ich sowieso damit beschäftigt war meine Hand neu zu verbinden. Einige Zeit später öffnete er wieder die Augen.

„Naja. Ich habe gute, aber auch gleichzeitig schlechte Neuigkeiten.“

„Total abgefahren! Hast du dich so gerade eben mit den anderen Akatsukimitgliedern in Verbindung gesetzt?!“

Er gab mir einen leichten Klaps auf den Hinterkopf um mich wieder zur Ernsthaftigkeit zu ermahnen: „Orochimaru ist tot.“

„Tot?! Wie jetzt?! Ernsthaft? Dann ist Guren ja…“

„Es sieht so aus, als hätte Sasuke ihn getötet. Das bedeutet…“

„Er ist jetzt wieder hinter dir her“, vollendete ich seinen Satz in einem krächzenden Tonfall.

Dies durfte nicht schon jetzt passieren. Erst musste ich so stark sein, dass ich Sasuke töten kann, bevor er kommt. Meine Hände ballten sich zu Fäusten und schlossen ein Stück Stoff meines Kleides zwischen sich ein. Schwer schluckend sah ich in seine Augen und den ernsten Ausdruck, womit er sagte: „Du musst Guren suchen.“

„Nein! Ich lasse dich jetzt nicht alleine, wo ich weiß, dass er bald kommt!“, widersetzte ich mich lautstark. Ein kehliges Lachen entrann ihm: „Mir passiert schon nichts. Immerhin bin ich um längen stärker als er. Wir beide sollten uns lieber Sorgen um dich machen, Nesthäkchen.“

„Unterschätz ihn nicht! Es spielt ohnehin keine Rolle mehr, da du dich eh von ihm töten lassen willst“, zitterte ich nunmehr vor Zorn auf ihn und seine Pläne mich hier alleine zu lassen.

„Deine einzige Möglichkeit weiter zu leben ist es diese Jutsus zu lernen bevor die Frist abgelaufen ist.“

„Lieber bleibe ich den Rest meines Lebens bei dir!“

„Dein Tod wäre völlig sinnlos!“, schrie er mich wutentbrannt an.

„Und deiner etwa nicht oder was!?“, krisch ich zurück.

Schnell drückte er mich an seine Brust und behielt eine Hand an meinem Kopf, während er den anderen Arm um meinen Oberkörper legte.

„Sasuke soll dich nicht töten, Itachi. Ich will, dass du bei mir bleibst. Mir ist egal, ob das egoistisch ist“, murmelte ich benommen von seiner Nähe.

„Ich verspreche dir am Leben zu bleiben bis Guren dir die Jutsus beigebracht hat.“

„Die zwei Tage…“, schnaubte ich verächtlich zugleich empört.

Er drückte mich noch enger an sich und brummte: „Dir wurde ein Fristaufschub von einem Monat gewährt. Die Dinge haben sich verändert, dadurch das Orochimaru tot ist.“

Ein kleinen wenig entfernte ich mich von ihm um ihm in die Augen sehen zu können: „Wieso kommst du nicht mit mir?“

Er strich mich über die Wange und säuselte: „Weil Kisame mein Begleiter ist. Geh und finde Guren. Das ist deine einzige Chance.“

Wie eine Klette klammerte ich mich ein letztes Mal an ihm: „Versprich mir noch so zu sein, wie jetzt, wenn ich wieder komme. Lebendig.“

„Ich verspreche es dir.“ Ein letztes Mal küsste ich ihn sehnsüchtig auf die Lippen. Es entsprach ganz und gar nicht meinem Willen ihn nun alleine zu lassen, doch ich musste es wohl oder übel.

„Viel Glück“, wünschte er mir und ich schnellte voran, von ihm weg in Richtung Nordosten, in den Wald. Meine Hoffnung war es, dass Madara auch keine falschen Informationen geliefert hatte und das Guren überhaupt noch lebte. Sasuke war unberechenbar geworden. Ein skrupelloser Mörder. Obwohl er mir einen großen Dienst erwiesen hatte, indem er Orochimaru getötet hat. Als die Nacht so langsam herein brach und das nächste Dorf bestimmt noch einen Tagesmarsch entfernt lag, zog ich mich in einer Baumkrone zurück um zumindest ein wenig Schlaf abzubekommen. So war ich geschützt vor wilden Tieren und auch andere Ninja würden mich zumindest nicht sofort entdecken. Trotzdem fang ich nicht so viel Schlaf, wie erhofft. Es wäre egal gewesen, wie viel beruhigende Worte er mir zugeflüstert hatte, das Misstrauen wäre immer noch da.

„Meinst du nicht auch, dass du zu lange schläfst für das was du vor hast?“

Allein von dieser schrecklichen Stimme schreckte ich auf und sah den Mann böse an, welcher wenige Meter von mir entfernt auf einem Ast saß. Meine Ninjasinne ließen sehr stark zu wünschen übrig und der Instinkt, den ich haben sollte, war so gut wie nicht vorhanden, sonst hätte ich ihn schnell bemerkt.

Gähnend streckte ich mich und brummte hiernach mürrisch: „Und wenn schon. Ich werde es schaffen sie rechtzeitig zu finden oder gar die Jutsus zu lernen.“

„Ich bin aus einem anderen Grund hier“, verkündete er und sofort wurde ich hellhörig.

„Bist du nicht auch hinter dem Sharingan her?“

Meine Augen verengten sich zu Schlitzen: „Wieso willst du das wissen?“

Er lachte äußerst gehässig: „Ich mache dir ein Angebot. Wenn alles nach Plan verläuft, wirst du das bekommen. Dein Kekkeigenkai und das Sharingan.“

„Was meinst du damit? Was hast du vor, Madara?!“, raunte ich ihn miesgelaunt an und war schon in einer aufrechten Position, um mich jede Sekunde auf ihn stürzen zu können.

„Wie du es bekommst, kann dir auch egal sein. Reicht es dir nicht am Leben zu bleiben?“

„Itachi würde es nicht gefallen. Wieso will ein Uchiha, das ein Nicht-Uchiha das Sharingan besitzt? Das ist äußerst untypisch.“

„Einer von beiden wird ohnehin sterben und der andere wird dessen Augen verlangen. Dessen Augen könntest du dann haben.“

„Soll das heißen, dir ist es egal, wer stirbt?! Itachi ist ein Mitglied deiner Organisation, Madara!“

Blitzschnell war er direkt vor mir und sein Gesicht neben meinem und er raunte mir ins Ohr: „Du bist nur eine Schachfigur und zumal das schwächste Bindeglied von Akatsuki. Du bist für Niemanden von Bedeutung selbst für Itachi nicht. Rufe dir das immer wieder in Erinnerung, meine Liebe. Es ist ein Kampf zwischen den Brüdern, in den du dich besser nicht einmischen solltest.“

Böse knurrend wahrte er nun wieder Abstand vor mir.

„Und du willst mich also daran hindern?“, raunte ich böse, dennoch sehr leise, damit es bedrohlicher wirkte.

„Ich will nicht, ich werde.“

Meine Hände ballten sich zu Fäusten, sodass meine verbrannte bandagierte Hand unweigerlich schmerzhaft zu pulsieren begann und ich konnte ein Grummeln nicht unterlassen.

„Lass gut sein. Nimmst du mein Angebot an?“

Egal, wie sehr ich es wollte, da mir alles widerstrebte, weil ich damit Itachi hinterging. Außerdem wollte ich weder Itachis noch Sasukes Augen haben. Es sollte auch noch einen anderen Weg oder Möglichkeit geben, wie ich da rankommen konnte.

„Wenn es sie nicht betreffen würde, wäre es mir egal und ich würde annehmen.“

„Du wirst es dir noch anders überlegen, da bin ich mir sicher. Übrigens läufst du in die falsche Richtung. Zurzeit ist Guren in Hishigakure. Zeig mir endlich wie du alleine zurecht kommst, dann darfst du bei Akatsuki bleiben und ferner am Leben bleiben, selbst wenn er tot ist.“

„Itachi wird nicht sterben!“, fauchte ich böse.

„Rede dir das nur weiter ein. Ich dachte du weißt, was er vor hat. Du bist wohl naiv genug zu glauben, dass er alles für dich aufgeben wird, Kleine.“



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Kommentare zu dieser Fanfic (15)
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Von:  fahnm
2012-06-21T19:44:02+00:00 21.06.2012 21:44
Super Kapi^^
Von:  fahnm
2012-06-19T21:04:58+00:00 19.06.2012 23:04
Super Kapi^^
Von:  fahnm
2012-06-18T22:12:17+00:00 19.06.2012 00:12
Klasse Kapi^^
Von:  fahnm
2012-06-18T21:23:28+00:00 18.06.2012 23:23
Klasse Kapi^^
Von:  fahnm
2012-06-18T20:20:23+00:00 18.06.2012 22:20
Klasse Kapi^^
Von:  fahnm
2012-06-16T22:11:21+00:00 17.06.2012 00:11
Hammer Kapi^^
Freue mich schon aufs nächste kapi^^
Von:  fahnm
2012-05-19T20:47:11+00:00 19.05.2012 22:47
Super Kapi^^
Von:  fahnm
2012-05-05T20:37:55+00:00 05.05.2012 22:37
Klasse Kapi^^
Von:  fahnm
2012-05-05T20:29:14+00:00 05.05.2012 22:29
Klasse Story.^^
Von:  fahnm
2012-05-05T20:28:46+00:00 05.05.2012 22:28
Super Kapi^^


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