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Chronik der Unsterblichen: Die Bluthochzeit; Oder, wie ich lernte Wolfgang Hohlbein und die Menschheit zu hassen Chronik der Unsterblichen, Der letzte scheiß, Halloween, MSTing, Oper, Rant, Vampire, Wolfgang Hohlbein

Autor:  Maniak
In den letzten Jahren, haben Vampire ziemlich zu leiden gehabt in den Medien. Wir alle wissen über Twilight und den Trend den es in der Horrorindustrie gestartet hat bescheid. Wir alle haben Witze über die Glitzervampire, und die Blunzen die darauf stehen gemacht.
Aber eine Sache muss ich zumindest den Twilight Filmen lassen: Sie sind so schlecht, sie schaffen es wieder unterhaltsam zu sein. Ernsthaft. Schaut euch mal den ersten Twilight Film mit einem Bier in der Hand an. Das Ding ist unabsichtlich eine der besten Komödien über eine Soziopathin und einer Ken Vampir Puppe, die jemals produziert wurde.
 
Und das ist mehr positives, als ich über Wolfgang Hohlbeins „Chronik der Unsterblichen“, oder besser gesagt, die Rockoper "Chronik der Unsterblichen: Die Bluthochzeit" basierend auf Hohlbeins Romanen, sagen kann.
 
Und bevor mir jetzt irgendwelche Hohlbeinfans das Weblog zukleistern, lasst mich bitte erst erklären, dass ich von Hohlbein keine große Ahnung an sich habe.
Ich habe drei seiner Romane (die nicht mit Vampiren zusammenhängen) gelesen, und obwohl es Elemente darin gab, die mir gefielen, finde ich, dass seine Geschichten im allgemeinen einfach nur extrem langweilig sind. Der Kerl arbeitet mit Handlungsklischees und Charakterarchetypen, die sich für meinen Geschmack über den Verlauf der Handlung einfach nicht entwickeln. Sein Roman „Anubis“ beispielsweise ist für mich was rauskommt, wenn man Stargate (die späteren Staffeln der TV Serie, nicht den klasse Film) und H.P. Lovecraft in einen Mixer wirft. Ohne die unterhaltsamen Aspekte, die sich daraus ergeben würden.
 
Vielleicht sind die Bücher aus der „Chronik der Unsterblichen“ nicht einmal so schlecht generell, aber wenn mir die Zusammenfassungen aus Wikipedia etwas verraten, bezweifle ich, dass sie mir zusagen würden. Ich versteh zumindest nicht, was ein nordischer Gott im London des 17. Jahrhunderts zu suchen hat und warum ne orientalische Unsterbliche ihn bekämpft.
Aber ich schweife ab. Hier geht es schließlich nicht um Hohlbeins Romane, sondern um eine Rockoper, basierend auf seiner inzwischen 14 Romane umfassenden „Saga“, die darauf hinweisen lässt, dass er weniger eine Ahnung daovn hat wann Schluß ist, als Tite Kubo und Stephenie Meyer. Kein gutes Omen...
 
Die in Kaiserslautern aufgeführte Oper (zu der ich von meiner Mutter eingeladen wurde, einer Frau die selber die Romane nie las und einfach mal was ausprobieren wollte) handelt von... ja, wovon zum Teufel handelt sie eigentlich?
Diese Show hat einen Handlungsfaden, der an sich genommen keinen Sinn macht.
Gleich zu Beginn wird auf Leinwandprojektor jeder wichtige Charakter des Stückes vorgestellt, darunter Andrej Delany, ein Schwertkämpfer und Protagonist der Romane, nach dem was ich verstehe, seine „Geliebte“ Maria, sein Waffenbruder und Freund Abu Dur (ein schwarzer Sklavenhändler, mit dem Namen von Aladdins Affen. Oh ja, das fängt schon mal gut an) usw.
Andrej kommt in ein Dorf irgendwo in der hintersten Walachei zurück, wo Großinquisitor Domenicus die Bevölkerung abschlachtete, weil sie mit Andrej (der ein Unsterblicher ist, was wir in einem Wegwerfkommentar erfahren) verkehrte, darunter offenbar Andrejs Sohn Marcus. Er hockt vor dem Grab seines Sohnes, als plötzlich ein schwarzer Ritter auftaucht, der Andrej mit einem Schwert töten will. Eine schlechte Highlander Choreographie später, wird Andrej von der Klinge des Gegners durchbohrt. Aber he, er ist unsterblich, das sollte ihm doch nichts ausmachen, oder?
Tut es aber. Warum? Es ist eine Götterwaffe, die der schwarze Ritter vom nordischen Gott Loki bekommen hat.
Warum ist Loki, ein Gott, der in der nordischen Mythologie nie mit Vampiren assoziiert wurde, an Andrej interessiert, der nicht mal wirklich ein Vampir, sondern ein Highlander Rip-Off ist? Nun, offenbar ist Andrej Figur in einem Spiel zwischen Loki und einer anderen nordischen Göttin namens Meruhe, die möchte, dass Andrej stirbt und irgendwie dabei eine Reihe von Bedingungen erfüllt, die ihn dann zu einem Gott aufsteigen lassen, um ein göttliches Ungleichgewicht in Asgard aufzuheben.
Okay, volle Pause hier. Erstens, wieso wird eine Frau, die in den Romanen schon als eine „orientalisch“ assoziierte Person geschildert wird, mit den nordischen Göttern gleichgesetzt? Wieso würden die Götter überhaupt ein Interesse daran haben, dass jemand zum Gott aufsteigt? Und warum von allen Leuten auf der Welt, ausgerechnet Andrej? Weil er ein Unsterblicher ist? Wie ist er überhaupt zu einem Unsterblichen geworden?
Und hier liegt eigentlich das Problem mit dem Stück: NICHTS WIRD ETABLIERT!
Wir erfahren nicht, warum Andrej unsterblich ist, wir erfahren nicht, wie Abu Dun zu seinem Freund wurde, wir erfahren nicht, warum sich eine selbstausgedachte God Sue, die eigentlich nur will, dass Andrej mal ihren Teppich leckt, sich mit Loki anlegt, der meiner Ansicht nach besseres zu tun hätte. Zum Beispiel sich von Hulk verprügeln lassen.
Aber ich schweife ab. Konzentrieren wir uns erstmal weiter auf die Handlung.
 
Seht ihr, Andrej darf nicht sterben. Denn plötzlich taucht Inquisitor Domenicus auf, und wisst ihr was er macht? Er gibt Andrej von einer Phiole zu trinken, die ihn sterblich und dadurch wieder lebendig macht. Ja, der Typ, der ein ganzes Dorf auslöschen ließ, weil es mit Andrej assoziiert wurde (und in einem weiteren Wegwerfkommentar als der Bruder von Maria, Andrejs Geliebeter etabliert wird) , sorgt dafür dass das Ziel seines Hasses weiterlebt, weil Andrej noch irgendeine Aufgabe zu erfüllen hat.
Offenbar soll er eine Gruppe von Kindern retten, die ursprünglich aus dem Dorf stammten und nun in London als Straßendiebe unterwegs sind. Kinder die ebenfalls als Spielfiguren in Lokis und Meruhes Spiel agieren. In dem Sinne, als dass wenn Andrej bereit ist die Kinder aufzugeben (die offenbar bei einem großen Brand sterben sollen)  , Meruhe gewinnt und Andrej zum Gott wird. Sollte er sie jedoch retten, dann hat Loki gewonnen und Andrej wird ein Mensch bleiben. Ich hätte nun einige Fragen wieder, aber wisst ihr was? Wir heben uns die für später auf. So, wir kommen also nach London, wo Loki sich als Bettler ausgibt und die Kinder manipuleren will, London anzuzünden. Die Kinder wiederum werden von einem jungen Mann namens Frederic angeführt, der offenbar Andrejs zweiter Waffenbruder nach dem nur über Wort etablierten Abu Dun ist. Nur dass während Abu sich gut mit Andrej versteht, Frederic Andrej abgeschworen hat. Was hat zu diesem Bruch in der Freundschaft geführt? Wir erfahren es nie im Stück. Was wir stattdessen sehen, ist dass Meruhe versucht die Kinder von abzuhalten London anzuzünden und es schafft. Zumindest alle, bis auf ein kleines Gör, das dann Zündelmariechen spielt. Und ehe wir uns versehen, brennt London, tausende Unschuldige sterben und die Kinder sind ganz fröhlich, bis sie realisieren, dass sie in der Mitte des Höllenfeuers sind. Natürlich versuchen sie zu entkommen (mit Hilfe von Abu, der es auch irgendwie nach London schaffte) aber das Schicksal meint es nicht gut: Funkenmariechen stirbt an Rauchvergiftung (und ich danke dem Karma für schnelles Handeln), Frederic jammert rum und die Kinder werden auf einem seltsamen Schiff dann gefangen gehalten. Doch da erscheint Andrej, der Ritter in strahlender Rüstung, der bisher nichts wirklich getan hat, außer zu sterben, und will sie retten. Doch dann kann er es nicht, weil die Phiole und der Trank darin (das einzige, was ihn offenbar noch leben lässt) leer sind und er mal wieder einen Schuß braucht. Doch zum Glück hat der Trank offenbar auch die Fähigkeit, jeden der davon trink zu jedem Ort der Welt zu teleportieren und so lassen sich Abu Dun und Andrej erstmal zu dem Ursprungsort des Tranks teleportieren, um sich einen neuen Vorrat zu holen. Wollt ihr wissen, wohin sie kommen?
Nach Transylvannien, ins Schloß von Graf Dracula. Oh entschuldigung, ich meine Graf Dracul, ein weißhaariger Sephirotcosplayer im schwulen Vampirstrampelanzug, der mit Rejects der Rocky Horror Picture Show tanzt. Ja, aus irgendeinem Grund hat Domenicus sich mit dem Fürsten der Finsternis verbündet. Warum erfahren wir nie. Was wir stattdessen erfahren ist, dass der Trank in Wahrheit Vampirblut ist und Dracul ist bereit Andrej von zu geben, da Loki und Meruhe ihn irgendwie unter Druck setzen. Nachdem wir nun den ersten Vampir im Stück sahen (nach ca. einer Stunde Vorstellung), verschwindet Dracul wieder in den Orkus aus dem er kam und wir konzentrieren uns kurzfristig auf den schwarzen Ritter, der irgendwo durch die hinterste Pampa wandert und von einem Penner dann angesprochen wird, der sich als Doktor Schinkensalami vorstellt und ihm helfen will seinem Leben Sinn zu geben.
Okay, nicht Schinkensalami, aber Gott helfe mir, wenn ich verstanden habe, was sein Name war. Irgendwas mit S.
Nun, wie auch immer, jetzt sollte Andrej doch in der Lage sein, die Kinder zu retten, oder? Nope. Erst muss er noch seine Geliebte Maria retten, die aus irgendeinem Grund von Blutgräfin Bathory entführt wurde. Ihr wisst schon, den weiblichen Star aus „Serienmörder des 16. Jahrhunderts“. Die legendäre ungarische Gräfin, die Frauen tötete und in ihrem Blut badete, in dem Glauben, so ewig schön zu bleiben.
Doch bevor er sich in Bathorys Reich teleportieren kann, sehen wir erst noch, wie Meruhe die gute Maria manipuliert, Andrej angeblich davon zu überzeugen, dass sie ihn nicht mehr liebt. An dieser Stelle hatte der Drehbuchautor glücklicherweise Mitleid mit mir und schrieb „Ende des ersten Aktes“ so dass ich erstmal ne Pause hatte, um die ansetzenden Kopfschmerzen zu lindern, die ich von der Show bis dahin bekam.

Und die im zweiten Akt schlimmer wurden.
Maria ist von Bathory gefangen genommen, Bathory (die von einer fetten Frau gespielt wird, die denke ich in MEHR Jungfrauenmenstruationsblut baden müsste, als die 72 islamische Dirndeln liefern könnten, die jeder arabische Selbstmordseppel nach einem Bombenattentat erhält) singt kurz und will sie gerade töten, da taucht der strahlende Held des Stückes und in meinen Augen wahre Star auf und rettet sie.
 
... ABU! Ja, der Quotenschwarze hat bisher mehr zustande gebracht als Andrej, der sich sogar beinahe von Meruhe verführen ließ. Und dann, weil Loki und Meruhe Arschlöcher sind, welche den Plot noch idiotischer machen wollen, erzählen sie ihm, dass Marcus noch lebt. Er ist nämlich (Warnung, multipler Plottwistalarm) Auch ein Unsterblicher! Und wurde lebending begraben! Und konnte sich befreien! Und wurde dann zum schwarzen Ritter, um sich bei seinem alten für das lebendig begraben sien zu rächen!
Und wie hat er Odins Schwert erhalten, geschweige denn, warum hat niemand realisiert, dass sein Grab offen ist? KEINE AHNUNG! Dafür müsst ihr jemanden fragen, der bessere Fanfic schreiben kann als Hohlkopf Drehbücher!
Ach und wo wir gleich mal die vorhersehbaren Plottwists rausposaunen, Vader is Luke Skywalkers Vater, und Bruce Willis ist tot in "The sixth sense".
 
Aber ich schweife ab. So, nun müssen Andrej und Abu nach Venedig (Gott, ist das eine Geschichte, oder eine europäische Sightseeing Tour? Walachei, London, Walachei wieder, Transylvannien, jetzt Venedig...) , um Marcus aus der Hand des verrückten Doktor S zu befreien, der ihn in einen Turm voller Geisteskranker steckte.
Ich sollte anmerken, keiner dieser Geisteskranken ist mit mir verwandt. Wir vom Clan der Maniaks mögen vielleicht glauben, dass der Berliner von den Illuminaten erfunden wurde, aber selbst wir sind nicht irre genug in einer solchen Drecksshow aufzutreten.
Aber dann der große Schock! Dr. S, ist Domenicus!

Das ganze war ein Plan, um Andrej, Marcus und Abu in eine Falle zu locken und für immer wegzusperren!
Großartiger Plan, oder? Macht doch auch viel Sinn. Warum den großen Feind (Andrej) töten, wenn man erstmal eine unheilige Allianz mit dem König der Vampire eingehen und Andrej durch einen Trank wieder belebene kann, nur um ihn am Ende an einer anderen Stelle des Stückes umzubringen. Ich sehe, Domenicus hat von Aizen gelernt! (muss Wuttränen zurückhalten)
Glücklicherweise müssen unsere drei „Helden“ nicht lange in der venezianischen Institution für geistig Verwirrte verbringen. In dem walachischen Dörfchen wandert nämlich Maria gerade über den Friedhof, als sie die Stimmen der Toten hört. Diese sagen ihr nicht etwa, dass sie alle Menschen umbringen muss, sondern dass Andrej ihre Kinder retten muss. Ach ja, da war ja noch was mit kleinen, halslosen Monstern...

Wie auch immer, da Domenicus aber offenbar gewonnen hat und die Götter in einer Patt Situation stecken, was soll man tun? Auf die Deus ex machina beten natürlich, denn das ist es, was Maria macht. Sie fängt an zu beten, Gott sagt „deus ex“ und plötzlich sind Andrej, Abu und Marcus frei und stehen auf dem Friedhof, wo Marcus dann beschließt, erstmal wieder gegen seinen Vater zu kämpfen. Doch das Schicksal meint es gut. Die drei Minuten, welche sie gemeinsam verbrachten ein paar Irre niederzustrecken, scheint Marcus und Andrej zusammengeschweißt zu haben, und Marcus vergibt seinen Vater. Und dann, zum großen Happy End, denkt man auch endlich wieder an die Kinder! Andrej nutzt Odins Schwert und Teleport, macht einen Abstecher in London und rettet die Kinder bzw. deren Seelen vor dem Höllenfeuer.
Und... das war es. So endet es. Loki hat gewonnen, da Andrej durch die Rettung der Kinder seine Menschlichkeit nicht aufgab, Mehurhe/die Hure gratuliert ihm und Andrej ist nun entweder sterblich, tot oder ein süßer Transvestit aus dem transsexuellen Transylvanien. Weiß der Geier was er nun ist, das Stück hört nämlich auf, anstatt ein zufriedenstellendes Ende auf seine Charact Arc zu geben.
Ein schönes Stück, oder?

Ich habe nur einige Fragen, die mir hoffentlich jemand beantworten kann, nur mit Informationen aus den Romanen und nicht aus dem Programmheft der Oper:
 
WARUM IST ANDREJ UNSTERBLICH?
WARUM SIND LOKI UND MERUHE INTERESSIERT AN IHM?
WAS FÜR EIN KOSMISCHES UNGLEICHGEWICHT EXISTIERT, DASS ANDREJ IN ASGARD ZUM GOTT AUFSTEIGEN MUSS?
WIESO BELEBT DOMENICUS ANDREJ WIEDER, WENN ER IHN AM ENDE DOCH NUR LOS WERDEN WILL?
WIE KONNTE SICH MARCUS AUS SEINEM GRAB BEFREIEN UND WARUM ZIEHT ER SICH AN WIE DARTH VADER IM MITTELALTER?
WARUM ARBEITET EIN INQUISITOR MIT EINEM SCHWULEN DRACULA ZUSAMMEN?
WARUM HEI?T DIE SHOW "BLUTHOCHZEIT" WENN ES KEINE VAMPIRHEIRAT GIBT UND DER VAMPIRASPEKT DER SHOW KAUM EXISTIERT?
WIE SIND ANDREJ UND ABU DUN FREUNDE GEWORDEN?
WELCHE VERGANGENEN VERBINDUNGEN EXISTIEREN ZWISCHEN ALLEN CHARAKTEREN, DASS SO EIN KUDDELMUDDEL EXISTIERT?
WARUM ERLAUBT VAMPIRBLUT ANDREJ SICH VON EINEM ORT ZUM NÄCHSTEN ZU TELEPORTIEREN?
WARUM SOLLTE ICH MICH UM DIE DRECKSBÄLGER KÜMMERN, DIE OHNE ERKLÄRUNG NACH LODNON KAMEN UND DANN DIE STADT ANZÜNDEN?
WARUM HEIßT DIESER MIST „CHRONIK DER UNSTERBLICHEN“, WENN WIR VAMPIRE VIELLEICHT MAL GERADE FÜR ZEHN MINUTEN SEHEN?
WIE HABEN SICH ANDREJ, ABU DUN UND MARCUS AUS DER IRRENANSTALT BEFREIT UND SIND IN WENIGER ALS EINIGEN STUNDEN VON ITALIEN ZURÜCK NACH OSTEUROPA GEKOMMEN?

 
FUCK, FUCK, FUCK!!!!!
 
FUCK DIE SHOW, FUCK DEN DREHBUCHAUTOR UND FUCK DAS VERDAMMTE PUBLIKUM, DAS ZU DIESEM SCHEIßDRECK STANDING OVATIONS GAB!

 
 
Ich hasse diese Show, ich hasse sie, ich hasse sie, ich hasse sie!
Die Handlung war dahingeschrieben Hirnwichse, die mit mehr Handlungsfäden als „To boldly flee“ anfing, aber im Gegensatz zu einem 3 Stunden Special von TGWTG, keine halbwegs „vernünftigen“ , zufriedenstellenden Enden fand. Und die Oper war genau so lang!
Die Charaktere waren eindimensionale Klischees, zu denen man keinen Bezug finden konnte, weil man einfach nicht begreifen konnte, worin ihre Motivationen lagen. Etwas, das wir vielleicht hätten begreifen können, wenn das Stück sich mal die Zeit genommen hätte, Charaktere und deren Vergangenheiten zu etablieren, anstatt sie uns gegen den Kopf zu schmeißen.  Vampire spielen in diesem Stück weniger eine Rolle als in Twilight und das „Spiel“ von Loki und Meruhe macht einfach keinen Sinn. Warum ist es so wichtig, dass Andrej eine Gruppe von Kinder „rettet“ um zu entscheiden, ob er das Zeug zum Gott hat oder nicht? Überhaupt, warum diese Drecksbälger, die London in Brand setzen, retten? Als eines der Kinder im Feuer starb , jammert ein anderer Charakter , der zuvor ganz begeistert von der Idee war London anzuzünden, kummervoll, warum Gott sie so bestraft.
An dieser Stelle mustse ich mich wirklich dazu zwingen nicht aufzustehen und laut zu schreien „weil ihr die Stadt in Brand gesteckt und tausende von Menschen dadurch schon umgebracht habt! Was habt ihr denn erwartet? Ein kleines Julifeuer? Ich hoffe ihr verbrennt elendlich und werdet in der Hölle von Freddy Krueger gefoltert!
 
Ja, ich weiß, neulich habe ich ich erst aufgeregt, dass man in einem anderen Film Kinder umbringt und nun wünsche ich ihnen Höllenfolter an den Hals? Der Unterschied ist, diese Drecksbälger taten aus egoistischen Motiven etwas, das sogar ein fünfjähriger begreift, ist falsch. Und ich soll dafür Verständnis zeigen? Nein danke.
Außerdem, diese Kinder waren keine Charaktere, sie waren einfach nur ein Mittel zum Zweck.
 
Helene Lovejoy: „Would somebody please think of the children“?

Maniak: I will, when I sacrifice their souls to Nyarlathotep.

 
Und dafür dass das Ding „Chronik der Unsterblichen“ heißt, war diese Scheiße kaum mit Vampiren gefüllt. Wir bekommen im ganzen Stück nur zwei Vampire zu sehen: Graf Dracul, der schwuler aussieht als Myotismon und keine wirkliche Signifikanz hat (außer dass man den Vampirblutsaft aus seinem Keller stiehlt) und Elisabeth Bathory. Und die gute war möglicherweise nciht mal ein Vmapir, sondern nur ne fette alte Psychopathin, die sich anzieht wie Ultimecia auf nem Mittelalterfest.
Es ist nun fast 10 Jahre her, seit ich „Tanz der Vampire“ in Stuttgart sah. Ein Stück, das meine Liebe für Musicals erweckte. Wenn „Chronik der Unsterblichen“ keine Rockoper, sondern ein Musical gewesen wäre, ich schwöre bei Gott, dieses Stück hätte meine Liebe dafür auf einen Schlag vernichtet. Wenn das ein Hinweis darauf gewesen wäre, in welche Richtung sich deutsche Musicals bzw. Musicals generell entwickeln, ich würde zum Bombardement des Broadways aufrufen. Doch Gott sei dank ist dies nicht der Fall. Es ist eine „Rockoper“. Und was für eine grausige. Okay, zu deren Verteidigung, die musikalische Untermalung und das Bühnenbild waren technisch gesehen gut. Auch die Schauspieler waren von der Performance okay. Aber solche Aspekte können ein Stück nicht retten, wenn die Handlung (ein wilder Haufen von Elementen der ersten 12 Bücher des Roman-Zykluses, die lose zusammen hängen) Schrott ist und ich von den englischen Texten kaum ein Wort verstehe. Und versteht mich nicht falsch, ich kann englisch eigentlich recht gut verstehen. Ich höre mir sehr viele Musicals bevorzugt auf englisch an, da die deutschen Adaptionen von Wicked und Avenue Q zum Beispiel stinken wie ein nasser Hund. Aber hier? Kennt ihr das Klischee davon, dass man bei einer Oper im Grunde nie die Texte versteht, selbst wenn man in der Muttersprache des Zuschauers singt? Das war hier der Fall. Das Klischee wurde hier vollends erfüllt.
 
Der wirkliche Tritt in die Eier war für mich dann, als am Ende des ganzen Stückes jeder (außer mir) aufsteht und applaudiert. Niemand sonst (und ich habe eine Menge Leute da getroffen, welche wie ich keine Ahnung von Hohlbeins Romanen haben) hatte das Gefühl, dass dieses Stück schlecht war, weil es von der Handlung einfach das Publikum nicht in die Welt einführen konnte. Ich habe mich gefühlt, wie der Prophet im eigenen Land.
 
Ich habe später auch meine Mutter gefragt, was sie von der Show hielt. Sie sagte, es war gut.
Als ich sie dann fragte, wie sie dieses Stück gut finden konnte, hat sie mir gesagt, dass sie die Musik und das Bühnenbild gut fand. Als ich sie fragte, wie es mit der Handlung aussah, sagte sie nur „na okay, die musste man ausblenden, aber sonst war es gut.“
 
Also kurz gesagt, „Die Chronik der Unsterblichen“ ist eine gute Rockoper, wenn man die Handlung ausblendet.
... Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich liebe meine Mutter zu sehr, als dass ich nun etwas über ihren Geschmack sagen würde.
 
Dieses Stück ist Scheiße. Und ich benutze hier den unfeinen Ausdruck für Fäkalien nicht als adjektiv, sondern als Substantiv, weil es genau das ist: Ausgemachte Scheiße. Ich habe die Chronik der Unsterblichen nie gelesen, und nach dieser Show habe ich auch nicht das Verlangen danach. Ich bin in diese Show reingegangen als jemand, der kein Vorwissen hat. Ich wollte mich von der Handlung als „Stand alone“ begeistern lassen, in der Hoffnung, dass es mein Interesse an den Romanen weckt. Tat es nicht. Es hat in mir eher den Eindruck erweckt, dass die Chronik der Unsterblichen sogar noch klischeehafter ist als Naruto und Kingdom Hearts. Die Geschichte die man mir hier präsentierte war ausgemachter Dreck und ich habe irgendwie das Gefühl, das wirkliche Fans von Hohlbein, nicht nur irgendwelche Leute die sich nicht darüber ärgern wollen, 30 Euro für die Karten ausgegeben zu haben, das Stück hassen würden.
Ja schön, es hat Anspielungen auf die Romane gehabt. Aber wie gesagt, so lose wie die waren, ich könnte mir Fans vorstellen die dann einfach rausgehen und es mit Shyamalans „Die Legende von Aang“ in Bezug auf „Avatar-The Last Airbender“ vergleichen würden.
 
Ich weiß nur, dass ich mir jetzt selber einen Gefallen tun und im Netz nach nem guten Vampirfilm schauen werde, nur um diesen Dreck aus dem System zu kriegen. Heck, ich denke ich schaue mir Highlander an. Da kriege ich wenigstens mal ein paar coole Unsterbliche zu sehen.
Sayonara.