Zum Inhalt der Seite


[1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11]
/ 11


Lyricon - Juli Liedtexte, Zitatsammlung

Autor:  halfJack

Eisenherz

Mein lieber Freund
Mein größter Feind
Was haben wir falsch gemacht?
Die Hände leer, das Glück verkauft
So war das nicht gedacht

Mein lieber Freund
Mein größter Feind
Wir haben beide nichts gelernt
Was immer auch zufrieden heißt
wir sind weit davon entfernt
und eigentlich geht's mir jetzt besser
und eigentlich....

Mein lieber Freund
Mein größter Feind
Was haben wir falsch gemacht?
Die Hände leer, das Glück verkauft
So war das nicht gedacht
und eigentlich geht's mir jetzt besser
und eigentlich geht's mir nicht gut
Irgendwann ging's mir mal besser
Irgendwann ging's mir mal gut

Denn wir hatten Herzen aus Eisen
und wir hatten Körper aus Glas
Wir mussten uns gar nichts beweisen
denn wir dachten, das hier sei Spaß

Ich hab unsere Träume begraben
in der dreckigsten Stadt dieser Welt
denn das, was du willst, sollst du haben
aber frag nicht, ob mir das gefällt

Mein lieber Freund
Mein größter Feind
Was hab ich dir gesagt?
Das Spiel ist aus, der Spaß vorbei
Wir haben nicht gelacht

Denn wir hatten Herzen aus Eisen
und wir hatten Körper aus Glas
Wir mussten uns gar nichts beweisen
denn wir dachten, das hier sei Spaß

Ich hab unsere Träume begraben
in der dreckigsten Stadt dieser Welt
denn das, was du willst, sollst du haben
aber frag nicht, ob mir das gefällt

Frag nicht
ob mir das gefällt
 


Du lügst so schön

Mach das Pflaster nicht ab
Führe mich hinter das Licht
Auch wenn wir verloren gehen, bitte sag es mir nicht
Auch wenn das Glück uns verlässt
Auch wenn wir ohnmächtig sind
Bitte lass mich im Glauben, dass wir heilig sind

Ich will die Wahrheit gar nicht wissen
Ich will die Wahrheit gar nicht hören

Denn du lügst so schön,
Du lügst so schön
Du lügst so schön
dass ich dir nicht glauben kann

Du gibst mir reines Gift
und ich trinke es wie Gold
Ich hab vergessen warum
aber ich habe es gewollt

Wenn mich der Glaube verlässt
Bitte behalt es für dich
Du hältst mich am Leben
Mit jedem Wort, das du sprichst
Mit jedem Wort, das du sprichst

Denn du lügst so schön,
Du lügst so schön
Du lügst so schön
dass ich dir nicht glauben kann

Wiederhol unser Spiel
Du beherrschst es so gut
Lass das Dunkel im Dunkeln
Versprich, dass du es tust

Denn du lügst so schön,
Du lügst so schön
Du lügst so schön
dass ich dir nicht glauben kann
dass ich dir nicht glauben kann
dass ich dir nicht glauben kann

Juli

Bekenntnisse eines englischen Opium-Essers Literatur, Zitatsammlung

Autor:  halfJack

"Als ich mir vor vielen Jahren Piranesis ›Römische Antike‹ ansah, stand Coleridge dabei und beschrieb mir eine Reihe von Stichen dieses Künstlers, die seine Träume genannt wurden und die die Szenerie seiner Visionen während eines Fieberwahns wiedergaben. Einige von ihnen (ich beschreibe sie lediglich aus der Erinnerung an Coleridges Bericht) zeigten riesige gotische Hallen, auf deren Boden mächtige Maschinen und Geräte, Räder, Seile, Schleudern und so weiter standen, eine ungeheure Kraft ausdrückend, die sie freigesetzt, oder einen riesigen Widerstand, den sie überwunden haben. An der Seite der Mauern sah man eine Treppe sich hinauf winden, und diese Treppe schritt Piranesi persönlich empor. Folge der Treppe ein Stück weiter, und du bemerkst, daß sie ein plötzliches Ende erreicht, ohne irgendein Geländer, und keinen Schritt dem erlaubt, der das äußerste Ende erreichen sollte, es sei denn hinunter in die Tiefe. Was auch immer mit dem armen Piranesi werden sollte, zumindest war zu vermuten, daß seine Mühen in irgendeiner Weise zu Ende gehen würden. Doch erhebe deinen Blick und erblicke weiter oben noch eine Treppe, auf der wieder Piranesi zu sehen ist, der diesmal unmittelbar am Rande des Abgrundes steht. Erhebe abermals deinen Blick und entdecke eine noch luftigere Treppe, und wieder befindet sich dort der phantasierende Piranesi, mit seiner hochstrebenden Arbeit beschäftigt; und so geht es immer weiter, bis sich sowohl die unendlichen Treppen als auch der hoffnungslose Piranesi in der oberen Düsternis der Halle verlieren."

Piranesi und Thomas de Quincey

Lyricon - Dresden Dolls Liedtexte, Zitatsammlung

Autor:  halfJack

half jack
for my father

half underwater
i'm half my mother's daughter
a fraction's left up to dispute
the whole collection
half off the price they're asking
in the halfway house of ill repute

half accidental
half pain full instrumental
i have a lot to think about
you think they're joking?
you have to go provoke him...
i guess it's high time you found out

it's half biology and half corrective surgery gone wrong
you'll notice something funny if you hang around here for too
long ago in some black hole before they had these pills to take it back
i'm half jill
and half jack

two halves are equal
a cross between two evils
it's not an enviable lot
but if you listen
you'll learn to hear the difference
between the halfs and the half nots

and when i let him in i feel my stitches getting sicker
i try to wash him out but like she said: the blood is thicker
i see my mother in my face
but only when i travel
i run as fast as i can run
but
jack comes tumbling after....

and when i'm brave enough and find a clever way to kick him out
and i'm so high not even you and all your love could bring me down
on 83rd he never found the magic words to change this fact:
i'm half jill
and half jack

i'm halfway home now
half hoping
for a showdown
cause i'm not big enough to house this crowd
it might destroy me
but i'd sacrifice my body
if it meant i'd get the jack part... out!

see, jack
run, jack
run, jack, see, jack
see, jack, run jack, run jack, see jack
see jack see!, run jack run!, run jack jack!, see jack see!
run jack run jack run jack run jack
run... jack... run...

Dresden Dolls

Ins Kristall bald dein Fall Literatur, Zitatsammlung

Autor:  halfJack

Wohl darf ich geradezu dich selbst, günstiger Leser, fragen, ob du in deinem Leben nicht Stunden, ja Tage und Wochen hattest, in denen dir all dein gewöhnliches Tun und Treiben ein recht quälendes Missbehagen erregte, und in denen dir alles, was dir sonst recht wichtig und wert, in Sinn und Gedanken zu fragen, vorkam, nun läppisch und nichtswürdig erschien? Du wusstest dann selbst nicht, was du tun und wohin du dich wenden solltest; ein dunkles Gefühl, es müsse irgendwo und zu irgendeiner Zeit ein hoher, den Kreis alles irdischen Genusses überschreitender Wunsch erfüllt werden, den der Geist wie ein strenggehaltenes furchtsames Kind gar nicht auszusprechen wage, erhob deine Brust, und in dieser Sehnsucht nach dem unbekannten Etwas, das dich überall, wo du gingst und standest, wie ein duftiger Traum mit durchsichtigen, vor dem schärferen Blick verfließenden Gestalten umschwebte, verstummetest du für alles, was dich hier umgab. Du schlichst mit trübem Blick umher wie ein hoffnungslos Liebender, und alles, was du die Menschen auf allerlei Weise im bunten Gewühl durcheinander treiben sahst, erregte dir keinen Schmerz und keine Freude, als gehörtest du nicht mehr dieser Welt an.

"Der goldene Topf" von E. T. A. Hoffmann

Die Welt ein ewiger Wechsel, das Leben ein Wahn Literatur, Zitatsammlung

Autor:  halfJack

Am Ende treibt dich die Ruhmsucht in der Welt umher? Da sieh hin, wie schnell alles ins Grab der Vergessenheit sinkt, sieh hin auf den unermesslichen Abgrund der Zeit vor dir und nach dir, mache dir klar die Nichtigkeit des Lobgetöns, die Wandelbarkeit und Urteilslosigkeit derer, die dir Beifall klatschen, und die Enge des Raumes, der deinen Ruhm umfasst. Ist doch die ganze Erde nur ein Punkt im All, und welch kleiner Winkel auf ihr ist deine Wohnung?

Wenn du auch dreitausend Jahre lebtest oder dreißigtausend, so vergiss doch nie, dass keiner ein anderes Leben verliert als das, welches er wirklich lebt, und kein anderes lebt als das, welches er verliert. Das längste Leben läuft also mit dem kürzesten auf eines hinaus. Der gegenwärtige Augenblick ist für alle gleich und der entschwindende sollte es nicht sein? Auch der verlorene erscheint in Wirklichkeit nur wie ein Augenblick, denn weder kann man die Vergangenheit noch die Zukunft verlieren, denn was man nicht hat, kann man auch nicht verlieren. Nur den gegenwärtigen Augenblick verliert man, da man nur diesen allein besitzt.

Marc Aurel

Jahrmarkt Literatur, Zitatsammlung

Autor:  halfJack

"Habt ihr es wohl schon bemerkt, wie ich es nicht bezweifle, dass wenn man lange einen Kleiderschrank nicht öffnet, die Röcke nicht herausnimmt und trägt, leicht Motten sich hier und dort einspinnen und selbst ganz neues, schönes Tuch zernagen und sich ganze gute Teile herausbeißen, die nachher zu Löchern werden?
Seht Kinder, so ist es auch mit dem Menschen. Er muss an das Freie, umgepackt oder getragen werden, etwas erleben, sonst setzen sich in der ungestörten Einsamkeit noch schlimmere Motten in sein Herz und seinen Verstand. Ja, das Gemüt kann so versauern, dass der Mensch wahrhaft schlecht und elend wird."

"Die vollendete Unnatur hat auch einen gewissen Reiz; auch wird dadurch der Sinn für Natur umso mehr geläutert und geschärft."

"Ganz gut", sagte der Amtmann, "er bleibt mit allen seinen Schwächen immer ein verehrungswertes Individuum, denn er strebt einem Unsichtbaren nach, einem Überirdischen, und ein solcher ist immer mehr wert als Tausende von denen, die nichts Höheres wissen und wünschen, als nur der Gemeinheit zu dienen."

"Der Jahrmarkt" von Ludwig Tieck

"Tut mir Leid", sagte der Teller. Humor, Literatur, Zitatsammlung

Autor:  halfJack

Im Traum war er ein Stück Vollkornbrot gewesen. Er lag auf einem Teller und wollte das Glas Wasser heiraten, das neben ihm stand.
"Das geht nicht", sagte der Teller. "Du bist nicht rein wie das Wasser. Auf deinen Körnern haben Blattläuse gesessen und du hast das zugelassen."
"Aber ich bin doch durch das Feuer gegangen", antwortete das Brot.
"Trotzdem weiß ich das mit den Blattläusen. Tut mir Leid! Ich bleibe hart", sagte der Teller.

"Im Wolfspelz" von Wolfgang Joop

Jacques II Literatur, Zitatsammlung

Autor:  halfJack

Jacques ist Schriftsteller, seine Freundin Kinderärztin.

Abends erzählt sie mir, welcher ihrer Patienten an diesem Tag in ihren Armen gestorben ist. Sie ist aufgewühlt und ich weiß nicht, was ich tun soll, um sie von der Last ihres Schmerzes zu befreien.
"Vielleicht solltest du dir einen anderen Beruf suchen", sage ich, nachdem sie wegen des Todes eines epileptischen Kindes die ganze Nacht geweint hat.
Diesen Satz verzeiht sie mir nie.
"Es ist einfach, den Leuten zu helfen, ohne sie zu sehen, zu berühren oder direkt mit ihnen zu reden. Es ist einfach, es ist bequem, es ist ungefährlich!"
"Du willst doch wohl nicht, dass ich mich zu jedem meiner Leser setze und mit ihm diskutiere?"
"Doch, genau das sollst du tun! Du hast dir diesen Job ausgesucht, um vor der Welt zu fliehen. Mit wem hast du denn schon zu tun, verbarrikadiert in deinem Zimmer, immer nur vor dem Computer? Mit deinem Verleger? Mit deinen wenigen Freunden? Das ist doch nicht die Welt. Du lebst in einer Fantasiewelt, einem kindlichen Universum, das nur in deinem Kopf existiert, egal was, Hauptsache, du musst nicht erwachsen werden. Aber eines Tages wird die wirkliche Welt dich einholen, meine Welt, die, in der ich mich mit meinen Kranken, meinen Deprimierten, meinen Gedemütigten herumschlage. Mit deinen Büchern wirst du nie etwas an dem Elend, dem Hunger und den Kriegen ändern."
Mir gehen Fragen durch den Kopf. Ist mein Beruf wirklich unmoralisch?
Um mich wieder ins Gleichgewicht zu bringen, gehe ich am Abend ins Kino und sehe mir genau die Art von Film an, die ich normalerweise hasse wie die Pest. Dort wird lang und breit all das gezeigt: Arme, Kranke, vom Schicksal Geschlagene und Leute, die sich gegenseitig umbringen. Wenn das die Realität ist, dann ziehe ich das Kino in meinem Kopf vor.
Die Worte wirken mit Verspätung. Ich kann nicht mehr schreiben. Ich bin ein Perverser, der Spaß daran hat, verrückte Geschichten zu verfassen, während die ganze Welt leidet. Soll ich mich jetzt den "Ärzten ohne Grenzen" anschließen? Durch Afrika laufen und jedes Kind impfen, das mir unter die Nase kommt? Ich spüre in mir Anfänge einer Alles-sinnlos-Krise. Bewährtes Mittel dagegen: mich im Klo einschließen und Bilanz ziehen. Ist es eine Schreibblockade? Ist es die Verzweiflung, nicht allen Geplagten auf diesem Planeten helfen zu können? Ist es die Hilflosigkeit, Tyrannen und Ausbeutern gegenüber machtlos zu sein?
Ich reiße mich am Riemen, schicke einen Scheck an eine karitative Organisation und setze mich wieder an den Schreibtisch. Ich liebe das Schreiben so sehr, dass ich sogar bereit bin, dafür zu bezahlen, dass ich mich ihm in Ruhe widmen kann.

"Im Reich der Engel" von Bernard Werber

Jacques I Humor, Literatur, Zitatsammlung

Autor:  halfJack

Eines Tages läuft Jacques von seinen Eltern fort und hat nur die fernsehsüchtige Katze Mona Lisa bei sich...

Mona Lisa dreht völlig durch, weil ich keinen Fernseher habe. Sie springt wie eine Wahnsinnige umher. Mit den Pfoten zeigt sie auf die Steckdosen und den Antennenanschluss, für den Fall, dass ich diese noch nicht entdeckt habe.
Nach ein paar Tagen Fernsehentzug verfällt Mona Lisa in eine Depression. Sie frisst nicht mehr, entzieht sich meinen Streicheleinheiten, schnurrt nicht mehr und faucht, sobald ich mich ihr nähere.
Gestern habe ich Mona Lisa tot auf dem Tisch gefunden, auf den ich einen Fernseher hätte stellen können. Ich vergrabe sie hinter einem Busch in einem Park. Als Grabstein stecke ich eine Fernbedienung in die Erde, die ich in einer Mülltonne gefunden habe. Dann gehe ich ins nächste Tierheim und adoptiere Mona Lisa II., die der jungen Mona Lisa I. unglaublich ähnelt: das gleiche Fell, der gleiche Blick, die gleiche Haltung.
Diesmal begehe ich nicht denselben Fehler. Ich spare von meinem Lebensmitteletat die erste Rate für einen kleinen gebrauchten Fernseher ab und lasse ihn von morgens bis abends laufen.

"Im Reich der Engel" von Bernard Werber

Gute Unterhaltung Literatur, Zitatsammlung

Autor:  halfJack

Das Leichenschauhaus bietet ein für jeden Geldbeutel erschwingliches Schauspiel, das sich Arme wie Reiche kostenlos leisten können. Nur hereinspaziert, die Tür ist offen! Der Ort kennt Liebhaber, die einen Umweg machen, um ja keine der Vorstellungen des Todes zu versäumen. Sind die Steine leer, dann gehen die Leute enttäuscht, wie Bestohlene, weg und brummen vor sich hin. Doch wenn die Steine reich bedeckt sind und genügend menschliches Fleisch zur Schau gestellt wird, dann drängen sich die Besucher, geraten mühelos in Erregung, entsetzen sich, scherzen, spenden Beifall oder pfeifen, wie im Theater, und gehen schließlich befriedigt wieder weg, wobei sie erklären, dass das Schauhaus heute gut gelungen sei.

"Thérèse Raquin" von Émile Zola


[1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11]
/ 11